World of Darkness ™

A World of Darkness Story by
m.m.z

Pfade
in der
Finsternis
-HF 2-

„Oft Gedenke ich jenes Tages, da vom Schlaf Ich erstmal aufgewacht und um mich sah, Wie ich auf Blumen unter Schatten lag, Und nicht begriff, wo oder was ich bin."

- Milton, Das Verlorene Paradies.

„Eine Versammlung von Bestien"

Das rattern eines maroden Holzkarren auf dem groben Pflastersteinen schwoll langsam an, und deutete darauf hin das es sich bald zu ihm gesellen wird. Seine Gedanken waren laut dieser Nächte, konnte er sie nicht zum verstummen bringen. So laut wie das himmlische Chor, welches besungen in all seinem Glanze nur den Heiligsten offenbart wird.

Das rastlose rattert wurde lauter, und für wenige Momente glaubt er, es in seinem Innern fühlen zu können. Bebend und Rüttelnd...zutiefst Schmerzend. Er beschleunigt seine Schritte auf dem schillernden Pflasterstein, dessen Farbenpracht ihm Regelrecht ins Hirn Fuhr, er ging schneller, als könne er entkommen.

Als das lärmende unheilige Rattern nah bei ihm war, drückt er sich die Handballen and die Ohren so als würde es die Schmerzen davon abhalten können tiefer in seinen Kopf zu fahren, als sie es ohnehin schon waren - und kauerte in eine Falz aus zwei schief liegenden Bauten. Der einachsige Handkarren, gezogen von zwei Menschen barg etwas von derer armseligen Habe und noch wertloserem Kram, wie sie es verbissen durch die Straße zerrten. Aber das was seinen Augen Einfingen, das was seinen Tumulten Verstand verstummen lies war der Anblick von etwas Gold und Engelsgleicher Schönheit. So gut und so weit entfernt von seinesgleichen und der Nacht, das es ihn fast vorkam, als würde das Leben grade erst erblühen und beginnen, und nicht sich anbahnen aufzuhören. Denn es könnte nicht sein das so etwas Entstand, wären die letzten Nächte der Welt angebrochen waren.

Halbwegs verborgen - unter dem wenig kleidsamen und längst abgetragenen Lumpen auf dem Karren saß einem Mädchen - fast eine Frau - mit einer Laterne und leuchtete den anderen Beiden den Weg, durch die Verregneten und dunklen Gassen Prags im Jahre 1256 anno Domini.

Ihre Augen staken wie klare blaue Diamanten unter ihrer Kapuze und fanden die seinen. Mit einem Male war die Welt still und sehr langsam.

Die Zeit von den allen Empfindenden Sinnen gelöst, verkam zu dem was sie wirklich war...ein Hirngespinst einer erfundenen Welt. Eine Erfindung der Rastlos gewordenen Menschheit. Ein Stimmloses flüstern. Er Fühlte eine Ruhe in sich und das sanfte Rauschen des Meeres das er aus den sonnigen Tagen seiner alten warmen Heimat kannte.

Sie schien ihn bis auf dem Grund seiner Essenz zu Blicken, und er fühlte sich befreit. Die Handballen lösten ihren starren Druck und gaben langsam und zögerlich seine Ohren frei. Und dennoch, wie gewollt, blieb die Welt weiterhin lautlos.

Sie zog vorüber gebettet auf dem Abfall einer unbedeutenden Welt und zog an ihm vorbei wie ein Engel der Gnade.

Ihr Blick, so schien es ihm, haftete an den seinem selbst dann wo er sich sicher war, das sie ihm mit ihren Menschlichen Augen nicht mehr sehen konnte, als sie mitsamt dem Rest der Welt in die weitere Dunkelheit der Nacht einging.

Und er schüttelte alles von sich ab, und setzte seinen langen Weg fort zu der Versammlung seinesgleichen. Zu einem Ort der über die Letzten Nächte etwas sagen kann.

Zu einer Versammlung der Bestien!

Und dorthin führen nur Pfade in der Finsternis.