Disclaimer: Was bei Merlin soll hier schon anderes stehen? Es gehört mir nicht und ich verdiene auch keinen Cent daran.
Autorengeschwafel: Erstmal vielen lieben Dank für die tollen Reviews. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet das, das jemand liest. Hier ist also der erwünschte Gegenpart. Ein Review bei gefallen wäre lieb. Und noch ne winzige Warnung: Ich kann unseren guten Severus einfach nicht schreiben, also nicht hauen, wenn er ziemlich daneben sein sollte.
Augenblick die ZweiteDie Zeit verstreicht endlos langsam für mich. Wie sehr ich mir wünsche das diese letzte Stunde endlich vorbei ist. Wieder kann ich deine Augen auf mir spüren. Immer spüre ich sie, habe es im Gefühl wenn dein warmes Braun mich trifft. Doch was du suchst weiß ich nicht.
Ich werde für einen klugen Mann gehalten, vielleicht sogar genial, doch du bist und bleibst ein Rätsel für mich. Warst es von der ersten Stunde.
Ich habe deinen neugierigen, durstigen Geist verabscheut. Zu sehr hast du mich an mich selbst erinnert. Doch deine Neugierde dein Drang nach Wissen ist anders als meiner. Du bist unschuldiger, reiner. Das helle Licht in tiefster Finsternis.
Lange hat es gedauert bis ich begriff das ich dich nicht verabscheue. Es ist Bewunderung die ich spüre. Bewunderung für etwas Großes das in einer zierlichen Hülle ruht. Über die Jahre hat es mir sogar Vergnügen bereitet dich heranwachsen zu sehen. Eine Art Besessenheit ist daraus geworden und wenn ich ehrlich bin, wirst du die Einzige sein die ich vermissen werde. Nicht das ich das jemals offen zugeben würde.
Du bist es die mir beweist das es Hoffnung für diese Hohlköpfe von Zauberern gibt. Wenn es mehr wie dich geben würde, dann vielleicht, dann würde es noch Rettung für uns geben. Rettung für mich selbst. Doch ich darf mich nicht an dich klammern. Du bist zu jung um solch eine Bürde zu tragen.
Es gibt niemanden der mein kaltes, schwarzes Herz erwärmen kann. Nicht einmal du mit deinem warmen Lächeln und dem leuchtenden Gesicht. Ich gebe zu das ich schon einmal daran gedacht habe wie es wäre dich zu halten. Nicht als Schülerin oder kleine Besserwisserin anzusehen. Nur eine junge Frau dessen warmer, weicher Körper sich an meinen schmiegt.
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Ein schöner Gedanke, doch etwas das nie passieren wird. Ich werde es nicht zulassen und du würdest schreiend vor mir davonlaufen, wüsstest du auch nur ein wenig von dem was ich über dich denke. Du hast Respekt vor mir wie die meisten, wenn ich Glück habe empfindest du ein wenig Bewunderung. Manchmal kann ich das in deinen Augen lesen, bevor sie wieder mit endlosen Gefühlen überquellen die ich nicht kenne oder einfach vergessen habe.
Ich bin nur ein dummer, alter und verbitterter Mann der versucht in deinem strahlenden Licht zu baden um die Kälte aus seinem Körper zu vertreiben. Wie gern würde ich dir das sagen, es liegt mir auf den Lippen. Zu poetisch? Zu sanft? Ich denke schon. Es ist nicht meine Art in solchen Worten zu reden. Du würdest nur denken ich spaße mit dir. Würdest denken das du neuen Spott von meiner Seite erntest. Du würdest mich noch viel mehr verabscheuen.
„ Ihr könnt gehen!", stoße ich nun in alter, bissiger Manier hervor. Keinen Abschied. Kein auf wiedersehen. Wozu? Ich werde keinen von euch wiedersehen. Ihr geht euren eigenen Weg.
Endlich strömt ihr erleichtert und jubelnd aus meinem Kerker. Bald bin ich wieder allein und kann meine Ruhe genießen. Kein störendes Geplapper, keine dummen Schülerstreiche und vor allem werde ich dich nicht mehr sehen müssen. Die letzten Wochen waren eine Qual. Immer habe ich dich gesehen ob nun im Schlaf oder am Tage.
Du sitzt immer noch an Ort und Stelle. Bist nicht mit den anderen gegangen. Ich kann es sehen, auch wenn ich dicht über ein Pergament gebeugt bin. Wozu bleibst du hier? Folge deinen Freunden und lasse mich in Ruhe. Warum länger als nötig die Gegenwart eines verhassten Lehrers ertragen?
Ich versuche dich zu ignorieren. Deinen Blick der auf mir ruht abzuschütteln. Tief vergrabe ich mich in meinen Schriften mit der Hoffnung das du gehst. Einen Abschied könnte ich nicht ertragen.
Minuten vergehen. Nicht schnell. Sie schleichen langsam vor sich hin. Eine junge Frau wie du wartet nicht lange auf jemanden wie mich. Kann ich es wagen? Ich habe dich nicht gehen hören. Langsam hebe ich den Kopf nur um auf deine braunen Augen zu treffen. Es überrascht mich welch Ausdauer du besitzt.
„ Miss Granger?".
Du starrst mich eine Weile an bevor ein Beben durch deinen zierlichen Körper geht. Deine zarten und klaren Gesichtszüge sprechen mit mir bevor es noch deine Stimme tut.
„ Ich...ich wollte...ich wollte nur...". Deine Stimme krächzt diese Worte nur unsicher. Ich frage mich wohin die junge, starke Hexe verschwunden ist. Vor mir sitzt ein verängstigtes Kind das verzweifelt nach Worten sucht.
Langsam stehe ich auf. Entspannt gehe ich auf dich zu. Ich will dir keine Angst einjagen.
„ Was kann ich für sie tun Miss Granger?". Ich bin mir sicher das du etwas auf dem Herzen hast und wenn es mir möglich ist werde ich dir helfen. Ein letztes Mal. Nah bleibe ich vor dir stehen und bewundere still den Effekt den die Fackeln an den Wänden auf dein braunes Haar haben. Es schimmert wie flüssige Bronze. Kein vergleich mehr zu dem kleinen Mädchen aus dem ersten Jahr.
Deine Stimme ist nun fester. „ Ich wollte auf wiedersehen sagen Professor Snape.". Du kannst mir dabei nicht einmal in die Augen sehen und senkst schnell den Blick. Auf wiedersehen? Wie viel Unehrlichkeit liegt doch in deinen Worten. Es wird kein Wiedersehen geben.
„ Lebwohl trifft es wohl eher Miss Granger!", gebe ich harsch zur Antwort. Ich will nicht so grob sein und doch kann ich nicht anders.
Meine Worte lassen dich zusammenzucken. Deine volle Unterlippe beginnt zu beben. Schwere, nasse Tropfen beginnen deine rosa Wangen hinab zu perlen. Du warst die ganze Zeit den Tränen nah habe ich Recht?
„ Tränen? Warum weinen sie?". Es verwirrt mich. Nie hat jemand für mich geweint. Sind die Tränen echt? Sind sie wirklich für mich?
Langsam quälst du dich aus deinem Sitz. Geschlagen lässt du den Kopf hängen. Mit hängenden Schultern greifst du nach deinen Büchern. Ich kann dich nicht so gehen lassen.
„ Warten sie!".
Deine braunen Augen treffen mich anklagend. Doch keine Abscheu oder Abneigung kann ich in ihnen lesen. Etwas anderes liegt in ihnen. Etwas das ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe. War ich die ganze Zeit so blind gewesen? Kann es sein das ich ignoriert habe was du bereit bist mir zu geben?
Ich kann nicht anders als die nassen Tränenspuren von deinen leuchtend, roten Wangen zu wischen. Ein neues Gefühl durchströmt mich, als du deine Wange vertraut in meine Handfläche schmiegst. Mir etwas von deiner Wärme gibst. Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimt in mir auf. Wenn wir es beide wollen, dann werden wir uns wiedersehen.
„ Auf wiedersehen Miss Granger.".
Langsam und widerwillig nehme ich meine Hand von deiner Haut. Ein Lächeln erreicht deine schönen Lippen und gibt ein Versprechen wie es Worte nicht können. Wir brauchen keine Worte, klammern uns nur an diesen Augenblick. Einen wundervollen Augenblick. Auch wenn sich unsere Wege nicht mehr kreuzen sollten, so werde ich ihn ewig in Erinnerung behalten.
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Bevor Fragen auftauchen, jap es wird ein drittes Kapitel geben und das wird wohl noch fluffiger...argh, bin es nicht gewöhnt so was zu schreiben. Also, ein wenig Geduld noch.
