Als Marik zu sich kam, nahm er zuerst einen konstanten Beep-Ton wahr. Dann einen dumpfen Schmerz, der in seinem ganzen Körper zu spüren war. Er öffnete flackernd die Augenlieder und sah... nichts. Er blinzelte einige Male aber sah immer noch nichts. Er versuchte sich zu erinnern, wo er war, doch seine Gedanken waren langsam, zäh.

Mit einem Mal kamen ihm jedoch die Ereignisse, die sich in der Küche des Kaiba Hauses abgespielt hatten, zurück. Er seufzte tief. Tja, wenn mich mein Hikari vor der Sache mit Ryou nicht gehasst hat, dann tut er es jetzt sicher

Der Yami versuchte aufzustehen, doch seine Gliedmaßen gehorchten ihm nicht. Verdammt! Die zwei haben echt gute Arbeit geleistet! Plötzlich vernahm er Schritte, die sich ihm näherten. Eine Türe wurde geöffnet. Marik spannte sich an. Wer ist das?

„Wie ich sehe sind sie wach, Herr Ishtar" Der Angesprochene wollte etwas erwidern, wissen, wer das war, doch es ging nicht. Die Krankenschwester informierte ihn über seinen Zustand und das er in Kaibas Haus war. „Sie werden sich bald wieder bewegen können, aber Sie sind blind... und da ihre Haut abgeschält wurde, benötigen sie eine Hauttransplantation"

„Hn" „Ich werde sie jetzt alleine lassen" Sie verlies den Raum. Wenigstens kann ich wieder

reden... . Wow, toll! Mein Hikari hasst mich sicher... tja dem kann man auch nicht mehr helfen Er lachte trocken, das Lachen wurde zum Husten.

Ich sollte mich auf andere Sachen konzentrieren. Noch einmal werden die zwei das nicht mit mir anstellen! Im Gegenteil, ich nehme mir meinen Hikari einfach! ...was aber schwierig sein wird, wo ich doch nicht mehr sehen kann... . Hmpf ich habe schon ganz andere Sachen gemeistert!

Seine Gedankengänge wurden unterbrochen, als die Türe zum zweiten Mal geöffnet wurde. „Marik, was ist hier los?" fragte Kaiba kalt. „Leck mich" erwiderte Marik, „Das geht dich gar nichts an!" „Ach? Ich hätte dich auch einfach sterben lassen können"

„Weshalb hast du es dann nicht?" fragte Marik und grinste. Seto warf ihm einen Todesblick zu, erinnerte sich aber daran, dass der Yami nichts sehen konnte und ‚normalisierte' seinen Blick wieder. Was brachte einem ein bis ins Detail ausgearbeiteter Todesblick, wenn der Gegenüber ihn nicht sehen konnte? Also ignorierte er die Frage und stellte seinerseits eine: „Was ist hier los!?"

„Weshalb sollte ich dir antworten?" „Haben dir Malik und Bakura das angetan?" Stille. „Keine Antwort ist auch eine Antwort" grinste Kaiba siegessicher, doch dann verschwand sein Grinsen. „Warum haben die das gemacht?"

„Was verstehst du an den Worten LECK MICH nicht?!" „Soll ich wirklich?" „Verpiss dich!" Ich werde Yami fragen, nein ihm befehlen her zu kommen und die Sache mit dem Idioten zu klären dachte Kaiba und trat aus dem Zimmer um eben genannten anzurufen.

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„Moshi, moshi" „Yugi, hol Yami ans Telefon!" befahl Seto. „YAMI? SETO IST AM TELEFON!" schrie Yugi in voller Lautstärke. Kaiba zuckte zusammen. ... „Er kommt gleich" informierte der kleinere den CEO mit zuckersüßer Stimme.

„Kaiba? Was ist?" „Ich will, dass du ins Domino Krankenhaus gehst und mit diesem verrückten Yami von Malik redest! Er ist wieder bei Bewusstsein, aber er will nicht auf meine Fragen antworten. Vielleicht kannst du ihn dazu bringen. Mir ist egal wie, Hauptsache ich weiß, warum das passiert ist!"

Nach einer kurzen Denkpause stimmte Yami zu.

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Yami trat in Mariks Zimmer ein. „Oh, hallo Pharao" begrüßte Marik ihn. „Woher weißt du, dass ich es bin?" Marik zuckte die Achseln. „Ich weiß es halt" „Und ich weiß, was du Ryou angetan hast" kam Yami gleich zum Thema.

„Super, Einstein" lobte ihn Marik, „Und was willst du jetzt machen? Mich ins Schattenreich schicken?" „Nein" antwortete Yami und fügte ein jedenfalls noch nicht in Gedanken hinzu, „Ich will wissen weshalb" „Du bist zu neugierig" stellte Marik fest. „Antworte auf meine Frage!" „Vergiss es! Es geht dich überhaupt nichts an!" „So langsam kann ich diesen Satz nicht mehr hören" fauchte Yami.

„Dann halt dich aus den Privatsachen anderer Leute heraus!" Yami sah ein, dass er hier nicht weiterkam also ging er. Idiot! Dummer Pharao! Glaubt sich in alles einmischen zu müssen!

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„Hat Ryou mit dir geredet?" fragte Bakura möglichst uninteressiert Malik. „Hm" antwortete der blonde abwesend. „Und?" Malik drehte sich zu Bakura und funkelte ihn wütend an. „Weshalb hast du ihn geschlagen?"

„E-er hat nicht mit mir geredet! Ich wusste mir nicht anders zu helfen!" „Hmpf. Das ist der Grund, warum er nicht mit dir redet. Hat er jedenfalls zu mir gesagt" „Er hat schon vorher nicht mit mir geredet!" verteidigte sich der weißhaarige Yami.

„Zu mir hat er was anderes gesagt" murmelte Malik, „Geh doch mal mit ihm reden und erklär ihm alles von deinem Standpunkt aus. Selbst wenn er nicht antwortet, er wird dich hören. Er braucht dich. Und ich werde jetzt gehen, bye"

Bakura dachte über das eben gesagte nach. Einfach mit Ryou reden sollte helfen? Was hab ich schon zu verlieren? Er schritt die Treppe rauf, trat zaghaft in Ryous Zimmer und setzte sich zu ihm aufs Bett. Dann holte er tief Luft.

„Ryou..." Er hielt inne. Wie sollte er es ihm am Besten erklären? „Ich... ich mache mir sorgen um dich! Und ich habe dich geschlagen, weil... ich nicht wusste, was ich sonst tun soll! Ich... ich liebe dich Ryou!" Sein Hikari antwortete ihm nicht.

Bakura biss sich hilflos auf die Unterlippe. Dann entschied er sich, sich einfach zu Ryou hinzulegen. Ich hoffe, Ryou wird wieder in Ordnung

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