Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber vergesst trotzdem nach dem lesen das reviewn nicht! Leider befürchte ich dass es bis 18 auch noch dauern kann, denn wenn HP5 da ist, hab ich erstmal anderes im Kopf ;-)

Kapitel 17: Dunkle Vergangenheit

Severus lag in seinem Bett und starrte an die Decke. Vor dem Fenster färbte sich der Himmel langsam von Schwarz zu hellblau. Er schloss die Augen und die Bilder des letzten Abends tauchten vor ihm auf, ein wohliges und sehr ungewohntes Kribbeln durchzog ihn. Er versuchte sich vorzustellen wie es wäre die Augen zu öffnen und sie neben sich zu finden. Ein bittersüßes Gefühl machte sich in ihm breit. Ein Traum, ein Wunsch den er nicht haben dürfte. Nicht als ihr Lehrer und schon gar nicht als das was er war. Würde sie es je erfahren, würde, könnte, sie es nicht verstehen und doch musste er ihr es sagen, bevor sie es selbst herausfand. Stöhnend erhob er sich aus dem Bett. Vielleicht sollte er es einfach beenden, dass wäre zumindest für sie einfacherer, aber nein, das konnte er nicht tun, nicht jetzt, wo er glaubte jemanden gefunden zu haben, dem er trauen könnte. Nach einer Dusche fühlte Severus sich zumindest etwas besser, doch das Frühstück war eine Qual und auch der Unterricht war wenig erträglicher, es war wie eine Erlösung als die Mittagsglocke läutete und er den Rest des Tages frei hatte. Das Essen ließ er ausfallen und zog sich lieber in sein Büro zurück. Über dem Kessel völlig in seine Arbeit vertieft merkte Severus nicht wie die Zeit verging und war sehr überrascht als es an seiner Tür klopfte. Dass er durch die Hitze des Feuers verschwitzt und dreckig war störte ihn nicht weiter. "Ja?!", war nur seine unfreundliche Antwort. Die Tür wurde schnell geöffnet und eine strahlende Kolleen betrat den Raum, doch ihr Lächeln verschwand als sie ihn ansah. "Was? Du sahst schon beim Frühstück nicht gut aus." Für den Moment einer Sekunde dachte er darüber nach es ihr jetzt zu sagen, doch er schob es beiseite, noch nicht... "Ach.., ich. habe nur zu wenig geschlafen, das ist alles." Er spürte ihren zweifelnden Blick, trotzdem widersprach sie ihm nicht. "Du siehst müde aus, du solltest dich ausruhen." Das zwang ein Lächeln in sein Gesicht. "Ganz wie die junge Lady meint, ich bin hier sowieso fertig. Lass uns nach nebenan gehen." Kolleen nickte scheinbar zufrieden. Severus hatte keine Ahnung wie er sich verhalten sollte, etwas unbeholfen bot er ihr etwas zu trinken an und ganz plötzlich lächelte sie ihn an. "Was?", fragte er verwirrt. Kolleen sah ihn ernster an. "Was ist? Was hast du? Soll ich wieder gehen?" "Nein! Nein, bitte bleib. Komm setzt dich." Wie ihr geheißen setzte sie sich in einen der Sessel und obwohl Severus es ihr gleich tat mit dem festen Vorsatz ein Gespräch anzufangen klappte das nicht. Er spürte ihren fragenden Blick auf sich. Sehr ruckartig stand er auf. "Vielleicht ist es doch besser du würdest gehen. Ich bin wirklich ziemlich müde. Sei nicht böse." Kolleen stand auf und nickte, aber die Enttäuschung war ihr anzusehen. "Wie wäre es mit heute Abend? Um Neun an der Peitschenden Weide?" "Ja, bis dann." Dann ging. "Es tut mir leid.", murmelte er vor sich hin als er ihr nachsah.

Der restliche Tag wurde nicht besser, er war schlecht gelaunt und konnte es nicht ändern. Er wollte es ihr nicht sagen und wusste doch, dass er es musste. Oh Gott, wie sollte sie das bloß verstehen und ihm dann noch vertrauen können? Wann war der richtige Zeitpunkt dafür? Gab es den überhaupt noch? Er hatte keine Ahnung und doch musste es bald sein. Mit sehr mulmigem Gefühl im Magen verließ der die Große Halle nach dem Abendessen und ging noch mal zurück in sein Büro, die Aufsätze der Zweiten Klasse hatte er über seine eigenen Gedanken vollkommen vergessen. Eigentlich war er für seine Eigenschaft sich vollkommen in die Arbeit vertiefen können sehr dankbar, doch als er auf die Uhr sah und sah dass es schon kurz nach Neun war, verschwand die Dankbarkeit dafür. Fluchend erhob er sich, nahm im Gehen seinen Umhang und lief zügig die Treppen hinauf, durch die Eingangshalle und schließlich draußen Richtung Peitschende Weide. Als er der große Baum in Sicht kam, konnte er niemanden sehen, besorgt sie könnte schon gegangen sein verlangsamte er seinen Schritt, schließlich blieb er stehen und sah sich um und gerade als er meinte sie sei nicht da, trat jemand aus dem Schatten eines der Büsche zu seiner linken, doch es war nicht Kolleen. Ein großer Mann kam auf ihn zu und Severus war beunruhigt ihn zu sehen und hoffte, dass Kolleen wirklich schon weg war. "Lucius! Was tust du hier?" Der Mann lächelte schwach. "Nun, dich besuchen." "Warum? Vor allem warum hier?" "Ach.", Lucius sah sich um, "ein Zufall, eine Schülerin lief hier draußen rum und ich wollte nicht das sie mich sieht. Sag mal ist das normal, dass eure Schüler nachts nicht schlafen? Die Zeiten müssen sich ja mächtig verändert haben, aber was will man bei Dumbledore auch erwarten? Nun gut, darum geht es nicht." Severus ignorierte seine Kritik. "Was willst du?" "Kannst du dir das nicht denken? Wir haben einige Leute wiederzubeschaffen und brauchen dich." Severus fluchte innerlich. "Lucius, ich kann hier nicht weg! Dumbledore hat gerade genügend vertrauen mich nicht ständig zu beobachten wenn ich dann noch mysteriöser Weise dauernd fehle, fällt das zu sehr auf." Sein Gegenüber nickte. "Gut, ganz wie du meinst. Ich werde es mir merken!" "Schön tu das! Ich kann hier nicht weg und das weißt du und was ihr versucht ist eh aussichtslos, ihr seid zu wenige." "Richtig erkannt!! Und was meinst du mache ich hier?" "Ich kann dir nicht helfen!" "Schön! Ich gehe dann." Severus nickte und Lucius drehte sich um und ging in Richtung des Verbotenen Waldes.

"Verdammt!", murmelte er vor sich hin. Wo war nur Kolleen hin? Wenn sie ihn getroffen hatte oder gar zugehört? Langsam und besorgt ging er zurück zum Schloss, auf den Eingangsstufen saß Kolleen. Er lief zu ihr. "Es tut mir leid, ich hab gearbeitet und nicht auf die Zeit geachtet und..." Sie unterbrach ihn. "Hey, schon in Ordnung, kann ja mal passieren." Er lächelte sie etwas ruhiger an und setzte sich zu ihr. "Severus? Was wollte dieser Mann von dir?" Entsetzt sah er sie an. "Hast du uns gehört?" "Nein, nur gesehen." "Er ist ein alter Bekannter und hatte Dumbledore besucht, mehr nicht." "Ach so.." "Darf ich dich trotzdem zu einem Spaziergang mitnehmen?" Kolleen nickte mit einem Lächeln. Severus nahm ihre Hand und zog sie mit auf die Beine. Zusammen gingen sie den Weg den sie beide gekommen waren und schon bald kam wieder die Peitschende Weide in Sicht. "Siehst du das auch? Da glitzert irgendwas im Gras." Kolleen zeigt in die Nähe des Stammes. "Ja, warte ich guck eben was es ist." Langsam ging er auf das Glitzern zu. "Severus! Bleib hier, das ist doch zu gefährlich." "Ach, das .." Noch bevor er zu ende sprechen konnte, spürte er einen ziehenden Schmerz am linken Arm und er hörte wie der Baum in Bewegung kam, so schnell er konnte war er wieder bei Kolleen, die ihn besorgt ansah. "Du blutest." Sie deutet auf seinen Arm. Der Ärmel seiner Robe hatte einen breiten Riss und darunter sah man deutlich einen dunklen Schnitt. "Verdammter Baum!", murmelte er. "Lass mich mal sehen." Bevor er sich groß wehren konnte hatte sie seinen Arm in der Hand und wollte seinen Ärmel hochschieben, fast panisch zog er ihn weg. "Nein! Das geht schon, es ist nichts Schlimmes!" "Doch ist es! Los zeig oder ich zwing dich!" Er seufzte und mit der sehr naiven Hoffnung sie könnte das unübersehbare im dunklen nicht sehen, hielt er ihr seinen Arm hin. Zu seiner großen Überraschung nahm sie ihren Zauberstab, richtete ihn auf die Wunde, murmelte etwas und in einem hellblauen Licht verschwand die Wunde. Erstaunt sah er sie an. "Woher..?" Sie grinste. "Nun mein Großvater war Arzt, da lernt man so was schon mit fünf." Schon beinahe dachte er sie hätte es wirklich übersehen, doch als sie über die eben geheilte Stelle strich, ließ sie mit Angst in den Augen den Arm fallen und wich einige Schritte von ihm zurück. "Da..das ist nicht das was ich denke oder??" Er konnte nur schweigend nicken und sah sie dann an. "Hör zu, es ist nicht so.." "Ach? Nicht? Und wie dann? Ich mein schon klar, meine Schwester wir ermordet und "zufällig" verliebe ich mich in einen Todesser!!" Sie wich einen weiteren Schritt zurück, er wollte ihr Folgen doch fand er sich ihrem Zauberstab gegenüber. "Nicht noch einen Schritt! Ich gehe jetzt." "Warte! Bitte! Hör mir doch wenigstens zu, du verstehst das nicht, es ist alles anders." Mit einem Kopfschütteln drehte sie sich um und lief Richtung Schloss.

Severus sah ihr nach und mit jedem Schritt den sie weiter in die Dunkelheit verschwand, wurde sein Schmerz größer. Warum hatte er es ihr nicht früher gesagt? Warum nur? Am Seeufer ließ er sich ins Gras sinken, Schlafen würde er nicht mehr können, wozu auch?