@ scribbley: Danke für deine Unterstützung und dass du dich immer als erster mit meiner Geschichte abplagst!

@ Lady Romantique: Über diese Lob freue ich mich sehr! *augenfeuchthab* und hier ist die Fortsetzung!

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Die Dämmerung brach an und ich zog mich in mein Zimmer zurück um mich für den Ball zurechtzumachen. Wie lange hatte ich mich schon auf diesen Abend gefreut, und jetzt war es endlich soweit!

Vorsichtig schlüpfte ich , mit meinen vielen nervigen Unterröcken, in mein dunkelblaues Kleid. Es war ein schlichtes, elegant geschnittenes Kleid mit nicht zu tiefem Ausschnitt, das meine schlanke Figur betonte. Gott sei Dank hatte ich eines Gefunden, dass nicht diese vielen hässlich Rüschen besaß.

Das Haar ließ ich in Wellen bis zu meiner Taille fallen. Ich legte mir noch die Perlenkette um den Hals, die ich als letztes Erinnerungsstück an meine Mutter hatte. Ein kurzer Kniff in Wangen und Lippen, ein paar Tröpfchen Parfüm, Fertig!

Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel. Ich schnappte mir noch meine Stola und dann konnte es losgehen!

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Die große Halle war hell erleuchtet und man hörte schon von weitem die Musik.

Langsam schritt ich die Treppe hinunter.

Die Gefährten und ihre Begleiter waren schon eingetroffen, und gemächlich erschienen auch die anderen Gäste, einige Adelige, Krieger, Edelfrauen und 3 Elben. Doch bevor der Tanzabend richtig losgehen sollte, gab es noch Abendessen, mit den feinsten und bekömmlichsten Speisen.

Als ich endlich am Ende von dieser endlos scheinenden Treppe angekommen war, stand plötzlich ein großer, braungebrannter Krieger vor mir. Er hatte wunderschöne braune Augen und lächelte mich verschmitzt an.

„Darf ich Sie zu ihrem Platz begleiten?" fragte er mich und bot mir seinen Arm an.

„Jjj...aa, ja gerne!" gab ich stotternd als Antwort.

Täuschte es mich, oder starrten mich alle irgendwie komisch an?

Arm in Arm schritt ich neben dem Jüngling zu meinem Platz.

„Mein Name ist Alexander." stellte er sich vor. „Wenn Ihr gestattet, würde ich gerne neben euch sitzen!"

„Nehmt doch bitte Platz!" erwiderte ich höflich.

Es war für mich etwas seltsam, mich mit anderen männlichen Wesen zu unterhalten.

Mit Legolas und meinem Bruder konnte ich mich über die sinnlosesten Dinge stundenlang unterhalten, aber mit einem Fremden? Sollte ich ihm überhaupt erzählen, wer ich wirklich war, die Tochter Saurons, oder genügte es mich als Halbelbin mit besondern Fähigkeiten vorstellen?

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Legolas hielt verzweifelt Ausschau nach Annuniel. Er hatte sie bereits die Treppe herunterkommen sehen, aber dann war sie in der Masse verschwunden. Sollte er sie suchen? Sie war ja sonst ganz alleine.

Andererseits, sie konnte schon auf sich selbst aufpassen und er wollte ihr auch nicht ständig am Rockzipfel hängen.

Doch er hatte die Blicke gesehen, die ihr die anwesenden, nicht verheirateten Männer zugeworfen hatten. Und die hatten ihm gar nicht gefallen. Warum musste sie auch aussehen, wie ein Engel? Warum konnte sie nicht so eine Durchschnitts - Elbin sein, die ihn reihenweise verehrten und anbeteten. Dann wäre es ein leichtes Spiel, sie für sich zu gewinnen, aber so wurde SIE von allen bewundert und ER musste sich Mühe geben sie zu beeindrucken!

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Das Gespräch mit Alexander war ganz nett. Ich beschloss nicht zu viel von mir preiszugeben, denn was Fremde anbelangt, war ich immer etwas schüchtern.

Er hatte diesen komischen Akzent, der so wie ich glaubte aus Eriador kam. Seine zwei Brüder, kamen im Laufe des Abends an uns vorbeigehuscht und warfen mir einen bewundernden Blick zu.

Ich kannte diese Blicke, sie verfolgten mich wie ein Schatten. War es so offensichtlich, dass ich eine Halbelbin war oder hatte ich wogmöglicher Weise einen riesigen Schmutzfleck am Kinn??

Als mir dieser Gedanke kam rieb ich so unauffällig wie möglich an meinem Kinn um wirklich sicherzugehen, dass ich ganz sauber war.

Langsam nahmen auch die anderen Gästen an den Tischen platz. Das Festmahl konnte beginnen!

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Legolas traute seinen Augen nicht, als er Annuniel dort, sich angeregt mit einem Grünschnabel unterhaltend, an einem Tisch sitzen sah! Sie schien sich gut zu amüsieren.

Enttäuscht bahnte er sich den Weg zu ihr. Er hatte gehofft ihr heute etwas näher kommen zu können. Aber der Abend war ja noch jung, vielleicht würde sie ja später noch mit ihm tanzen. Auf jeden Fall, wollte er ihr heute Gesellschaft leisten. Aber vorher musste er noch diesen Möchtegern Casanova abschrecken!

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"Guten Abend, Annuniel!"

Ich fuhr kurz zusammen und drehte mich um. Vor mir stand Legolas in seiner Elbentracht. Er hatte seine undurchschaubare Miene aufgesetzt und nickte mir kurz zu. Danach setzte er sich anmutig neben mich und betrachtete das bunte Treiben.

"Alae! Darf ich vorstellen, das ist Alexander. Er macht bei Aragorn gerade seine Ausbildung zum Elitebogenschützen." versuchte ich ihn aufmerksam zu machen.

Kritisch musterten sie sich gegenseitig. Es herrschte eine komische Spannung zwischen den beiden. Legolas schien sich schließlich wieder an seine guten Manieren zu erinnern und schenkte Alexander ein kurzes Lächeln und stellte sich vor.

"Ich bin Legolas Grünblatt, der Elbenprinz aus Düsterwald, wie Sie sicher wissen..."

"Ich kann mich nicht erinnern von Ihnen gehört zu haben", unterbrach ihn Alexander unwirsch.

Zögerlich blickte ich die beiden an. Plötzlich erlosch Legolas Grinsen.

"Haben Sie schon einmal von dem kleinen Wort Höflichkeit gehört? Vor einer Lady streitet man sich nicht!", erwiderte er und warf dem Jüngling einen ICH-BRING-DICH-GLEICH-UM – Blick zu.

"Legolas, beruhige dich...was hast du denn?", fragte ich zögernd.

"Ich sehe überhaupt keine Veranlassung zu einem Streit, oder Sie etwa. Wenn ich Ihnen nicht passe, dann verschwinden sie doch!", bemerkte Alexander knapp.

Verwirrt blickte ich die beiden an.

"Ich sitze immer neben Annuniel, schließlich steht sie unter meinem Schutz, wenn Sie ein Problem damit haben, dann verschwinden Sie doch! Ich schätze ich bin hier erwünschter als Sie, Annuniel kennt Sie ja kaum", sagte nun Legolas kalt.

Als Alexander auf die Beleidigung antworten wollte, legte ich ihm meine Hand auf seine, um ihn somit zu bitten aufzuhören. Legolas warf ihm einen vernichtenden Blick zu.

Bevor noch schlimme Dinge passierten, kam, zu meiner Erleichterung, endlich das Essen.

Taurithil nahm an dem Tisch gegenüber mit einer schönen Madame platz.

Als Weiberhelden kannte ich ihn ja noch gar nicht!!

Das Essen war wieder einmal nicht zu übertreffen. Es gab Speisen mit nur allen möglichen Raffinessen. Doch richtig wohl fühlte ich mich nicht, zwischen Alexander und Legolas. Sie warfen sich immer wieder diese Du-gehst-mir-tierisch-auf-den-Sack Blicke zu. Als wären sie kleine Kinder, die im Sandkasten um irgendwelches Spielzeug kämpfen!

Und dann war es soweit, durch eine kleine Ansprache von Aragorn wurde der Tanzabend eröffnet.