Leere
„Nein! Du darfst nicht sterben." flüsterte ich verzweifelt.
Flehend sah ich Gandalf an,
Tu etwas! Sollte mein Blick sagen.
Aber es war schon zu spät. Gandalf konnte nicht mehr helfen.
Ich schloss Ian's tote Augen dich mich so furchtbar anstarrten. Tränen rannten in Strömen meine Wangen hinab.
Nicht auch noch Ian. Waren meine Gedanken.
Warum nimmt man mir immer die Menschen die ich am allermeisten liebe?
Wäre ich nur früher hingekommen! Dann wäre Ian jetzt nicht tot.
Ian wurde unter Steinen begraben. Es war nicht so ein vornehmer Gräberhügel, wie es normalerweise einem Rohomir zustand, aber wir konnten ihn nicht einfach so zurücklassen. Orks hätten ihn wahrscheinlich auf ihrer Durchreise verspeist.
Da stand ich nun. Vor seinen Grab. Ich konnte nicht mehr weinen. Meine Augen waren wie ausgetrocknet. Leer blickte ich vor mich hin. Es war als wäre ein Teil von mir gestorben. wie damals als Mutter ermordet worden war. Auch damals hatte ich nur zugesehen. Zugesehen wie jemand umgebracht wird. Vielleicht war ich ja wirklich so furchtbar. So böse. Ganz des Vaters Tochter. Der man zurecht voller Vorurteile entgegentrat.
Ich konnte diese Blicke wieder spüren. Die mich voller misstrauen betrachtete. Finger die auf mich zeigten und flüstern hinter meinem Rücken.
Aber ich spürte keine Verzweiflung, wie sonst immer. Ich spürt nur noch die Leer und einen noch undefinierbaren Keim in mir.
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Annuniel sah so furchtbar traurig aus. Das hatte er nicht gewollt. Aber wer hatte Ian schon den Tod gewünscht? Legolas wollte zwar seine Annuniel wiederhaben, aber nicht in dem er seinen Konkurrenten sterben sieht.
Ihre leeren Augen wanderten über die Ebene. Es war als könnte sie niemals mehr lächeln.
Wie gerne hätte er sie in den Arm genommen. Ihr das Haar gestreichelt und sie getröstet. Aber sie ließ niemanden mehr an sich heran. Eine Innere Verwandlung schien in ihr vorzugehen.
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Ich stand alleine auf einem Felsen, blickte auf das weite, dunkle Land vor uns. In der Ferne konnte man schon den dunklen Turm sehen.
Ein Elbenschwert lag zu meinen Füßen.
Eine elbische Inschrift zierte das Schwert. Irgendwo hatte ich es schon einmal gesehen. Ich berührte es. Ich wurde wie durch einen Strudel gezogen.
Plötzlich war ich in einem anderen Raum, das Schwert noch immer in meinen Händen. Etwas kaltes berührte mich an der Schulter. Es fühlte sich schwer an und irgendwie vertraut. Ich wandte mich um. Wollte wieder fliehen.
„Vater" flüstert ich durch meine Zähne hindurch.
Erschrocken weitete ich meine Augen. Wie war ich hier hergeraten? Mein Atem beschleunigte sich. Verzweifelt versuchte ich meine Hand zu befreien.
Sauron hatte eine Art Lächeln auf den Lippen. Er sah selbstgefällig aus. Er hatte dasselbe hinterhältige Grinsen, wie damals als er meine Mutter umgebracht hatte. Wie froh wäre ich doch gewesen, wenn er seine Eisenmaske getragen hätte. Er setzte sie nur selten ab. Doch seitdem er nur noch ein Auge gewesen war, wollte er sich wohl nicht länger unter einer Maske verstecken.
„Ich wusste, du kommst wieder, geliebtes Töchterchen."
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Wieder erschien mir mein Vater im Traum. Nur dieses mal berührte es mich nicht mehr auf so schreckliche Art und Weise. Es war eben geschehen.
Noch immer verschwieg ich die Träume Gandalf und den anderen. Ich sprach kaum noch ein Wort mit ihnen.
sie sahen mich nur immer wieder mit diesen mitleidsvollen Mienen an. Und ich hasste diese Blicke. In letzter Zeit schlich sich immer wieder eine fürchterliche Wut ein. Etwas in mir lechzte nach Tot. Blut.
Es erschreckte mich nicht mehr, dass ich so fühlte. Am liebsten hätte ich meinem Zorn freien Lauf gelassen.
Wir brachen auf. Doch ich drehte mich nicht nach dem kleinen Steinhügel um. Es war mir als hätte Ian nie existiert. Als hätte ich ihn nie geliebt. Alles war in so weite, nie mehr erreichbare Ferne gerückt.
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Legolas war besorgt. Sehr besorgt. Es war als wäre Annuniels Geist gewichen und nur noch eine leblose Hülle zurück geblieben. Sie musste hier fort! An eine fröhlichen Ort. Wo sie wieder lernen würde, wie man lebt. Lacht. Liebt.
Er musste mit Gandalf sprechen und sie dann von hier fortbringen. Ja, dass war ein guter Plan. Lieber wusste er sie in Sicherheit, als in eine Schlacht zu ziehen. Denn wenn er auch noch umkommen würde, wäre Annuniel ganz alleine und für immer gebrochen.
Taurithil würde ja bald heiraten und vom Düsterwald fortgehen. Er durfte sie nicht alleine lassen. Auch wenn sie ihm nie die Liebe die er für sie empfand entgegenbrachte. Alleine lassen konnte und durfte er sie nicht.
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In weiter Ferne sah ich etwas. Wieder eine Vision.
Ich war in einem Raum, ein Schwert in meinen Händen. Etwas kaltes berührte mich an der Schulter. Es fühlte sich schwer an und irgendwie vertraut. Ich wandte mich um. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Lippen aus.
„Vater" flüstert ich.
Auch Sauron schien sich zu freuen. Auch wenn er es nicht durch ein Lächeln zeigte. Er sah selbstgefällig aus.
„Ich wusste, du kommst wieder, geliebtes Töchterchen.
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Gandalf hatte ihm noch nicht geantwortet. Er wollt noch etwas abwarten.
Merkte er denn nicht, dass Annuniel sich verändert hatte. In den letzten beiden Stunden war sie unerträglich gewesen. Teils abwesend, teils war sie zu einem kleinen Kratzbürstigem Biest geworden. Arwen hatte von ihrer Boshaftigkeit ziemlich etwas abbekommen. Aragorn hätte fast sein Schwert sprechen lassen. Gandalf konnte die Situation in letzter Sekunde noch entschärfen.
Wie konnte Gandalf noch immer abwarten? Es konnte ja noch eine schöne weitere Reise werden. Wahrscheinlich würde er als Nervenbündel dem Herr Mordors gegenübertreten wenn Gandalf noch weiter überlegte.
Wenn er sich, oder sie, nicht schon vorher umgebracht hatte. So sehr er Annuniel auch liebte. Aber er war nicht der Geduldigste. Hoffentlich konnte er sich zusammenreißen und band sie nicht an einem schroffen Felsen, damit sie endlich Ruhe gab und wieder normal wurde.
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Alles Ignoranten!
Wut loderte erneut in mir hoch. Was mache ich eigentlich hier? Ach ja, wir wollen ja diesen Dolch vernichten. Genervt trottete ich hinter den anderen her.
Es würde ihnen sicher nicht auffallen, wenn ich so einfach verschwand. Ein boshaftes Lächeln spielte auf meinen Lippen.
Legolas blickte sich nach Annuniel um, doch diese war verschwunden.
Wie lange hatte ich diese Fähigkeit, mich in einem Augenblick, von einem Ort zum anderen zu befördern, nicht mehr genutzt? Es machte Spaß. Und da stand ich nun. In einem Raum mit meinem Vater.
Ein Lächeln breitete sich auf meinem Lippen aus.
„Vater" sprach ich.
Auch Vater schien sich zu freuen.
„Ich wusste, du kehrst zurück, geliebtes Töchterchen."
Ja, ich war zurückgekehrt. Dorthin wo ich herkam und hingehörte. Vater nahm mich in seinen kalten Arme.
Doch irgendwie fühlte ich mich geborgen. Ich wusste hier gehöre ich her. An die Seite meines Vaters. Gemeinsam würden wir über Mittelerde herrschen. Und alles vernichten das sich uns in den Weg stellte.
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Ich weiß, dass hat wieder ewig gedauert!
Aber es war mal wieder viel los!
Vielen Dank an dieser Stelle an meine Reviewer! *verbeug* *knuddel*
Ich hoffe es sind erst einmal alle aufgetauchten Fragen geklärt!
siusan
PS: WERBUBG an dieser Stelle! Gemeinsam mit lady_romantique habe ich eine Homepage über fanfics gemacht! Schaut doch mal rein! Über neue Geschichten von euch würden wir uns sehr freuen! Weiter Details gibt es auf unsere Page. Urls gehen an dieser Stelle leider nicht, jetzt lass ich das www weg!
8ung.at/fanfics
*liebschau*
