Die von mir erfundenen Figuren gehören mir, der Rest ist glaube ich aus der Feder von Randall Wallace.
@ Leyla7: Vielen dank an meinen Fan!
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William beschäftigte zwar die Geschichte von seinem Vater noch immer, aber bis zu dem Treffen mit Sara war nicht mehr viel Zeit und er wollte nicht wie der letzte Käfer aussehen. Mit den Farben der McKenzies machte er sich auf den Weg nach unten, denn um zehn vor fünf wollte er sich mit Fingal am Brunnen im Burggarten treffen.
Von Fingal war natürlich weit und breit noch nichts zu sehen. William machte sich allmählich Sorgen, er wollte bei Sara schließlich nicht den Eindruck erwecken, er wäre unzuverlässig. Er spielte schon mit dem Gedanken alleine in die Stadt zu gehen, doch er wusste dass er sich wahrscheinlich verlaufen würde. Gerade in dem Moment kam Fingal keuchend angelaufen, sein Plaid wehte schwungvoll im Wind.
„Es tut mir leid, dass ich zu spät komme, Robert hat mich mal wieder endlos aufgehalten." gab er rechtfertigend von sich, „gehen wir?"
„Ja, Sara wartet sicher schon."
„Na, zum Glück hatten wir noch einen McKenzie Plaid versteckt, denn bei uns in den Highlands dauert es immer lange, bis ein Packet von einem Ort zum anderen kommt."
Sich über ziemlich belanglose Dinge unterhaltend, stapften sie in die Stadt hinunter. Eigentlich wollte es sich William ja nicht wirklich eingestehen, aber je näher sie dem Pub kamen, umso kribbeliger wurde er.
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„Hallo Jungs. Ich dachte schon ihr kommt nicht mehr." begrüßte ich Fingal und den etwas schüchternen William.
„Darf ich vorstellen mein Vater Hamish Campbell und sein Saufkumpane Stephen, seinen Nachnamen weiß ich leider nicht, so etwas sagt man mir ja nicht," gab ich ironisch von mir.
Daddy war heute auch mitgekommen, denn nachdem ich ihm erzählt hatte,
dass ich Fingal und einen McKenzie getroffen hatte, musste er natürlich
kontrollieren, mit wem sich seine Tochter herumtrieb und ob die beiden Strolche
keine Gefahr für mich (oder meine Unschuld) darstellen würden.
Als wäre ich nicht in der Lage mich gegen aufdringliche Kerle zu wehren!
Schließlich war ich, wann immer ich mit Daddy unterwegs war, dauernd solchen
Typen ausgesetzt und wusste ganz genau, dass Fingal und William keine davon
waren.
Nachdem meine Mutter vor zehn Jahren an einer Lungenentzündung gestorben war, ich war damals acht, zog ich mit meinem Vater um die Häuser. Ich hatte viel Spaß mit ihm und seinen Kumpels und früh habe ich gelernt, wie man sich vor Perversen oder alkoholisierten Männern schützt.
Meine beiden Geschwister, Alai, der älteste Sohn meiner Eltern und
meine größere Schwester Solveig waren schon verheiratet.
Mit sechsundzwanzig und dreiundzwanzig war es ihnen auch nicht zu verübeln,
dass sie nicht mehr „zu Hause" oder besser gesagt in heruntergekommen Pubs
wohnen wollten. Ich vermisste sie, denn in Solveig hatte ich immer meine Mutter
gesehen.
Mit ihr konnte ich über Mädchenthemen quatschen und war in der Lage mich bei
meinem Bruder auszuheulen, wenn ich mal wieder die Nase gestrichen voll von
Saufgelagen hatte.
Meinem Bruder hatte Daddy sein Haus, Weiden und den kleinen Stall vermacht und meine Schwester lebte mit ihrem Mann 30 Meilen entfernt.
Der Tod meiner Mutter hatten den einst so stolzen Krieger Hamish
Campbell, meinen Vater, verändert.
Er wurde nicht mehr so gebraucht wie früher, was ziemlich schlimm für ihn war.
Die große Schlacht um Bannockburn fand ein Jahr nach dem Tod von seiner Frau
Marsali Ellen Campbell und somit war Schottland endgültig frei. Stephen und
einige seiner Freunde fragten, ob wir nicht mit ihnen ziehen wollten und unser
Zuhause verkam. Die Weiden verwilderten. Das Dach musste immer wieder repariert
werden. Daddy hatte kein Lust mehr ständig wieder von neuem anzufangen, wo wir
doch immer wieder verreisten.
Zwar statteten wir Alai und Solveig zu Hause immer wieder einen längeren Besuch ab, aber den größten Teil des Jahres verbrachten wir in schmutzigen Katen mit Whiskey und Stephen.
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Nachdem sich Daddy sicher war, dass sich seine arme, wehrlose, naive Tochter nicht mit vollkommenen Idioten abgab, zog er wieder ab, denn er hatte noch „wichtige" Geschäfte zu erledigen.
Er arbeitete beim Schmied und wenn er gebraucht wurde half er noch ab und zu als Handwerker aus.
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William betrachtete ehrfürchtig Hamish Campbell. Leider konnte er sich nicht lange mit ihm unterhalten, denn er musste wieder arbeiten. Doch das würde man noch nachholen. William war froh, dass er Sara wiedersah. Sie hatte einen guten Sinn für Humor, nicht so wie die Hofdamen bei ihm zu Hause, die wegen jeder Kleinigkeit anfingen zu kichern, und wenn man sie einmal etwas anfuhr
(was jeder normale Mensch nach nur 5 Minuten mit solch hysterischen Weibern tun würde...) sofort beleidigt davon stapften.
Gerade erzählte sie eine Geschichte die sie als Kind erlebt hatte. Dabei wurden ihre Wangen ganz rot und sie hatte ein wunderschönes Leuchten in den Augen.
„Wollt ihr mir morgen vielleicht helfen? Mrs. Duncan hat mich gefragt ob ich ihr den Garten umgrabe. Für euch kraftstrotzenden Männer (dabei umspielte ein hämisches Lächeln um ihre Lippen) wäre das doch eine Willkommene Gelegenheit eure Muskeln ein wenig spielen zu lassen und uns armen, zarten Frauen zu beeindrucken." wollte sie von William und Fingal wissen.
„Na in Ordnung, aber damit sind wir sicher den ganzen Tag beschäftigt." wandte Fingal ein.
„Warum?" fragte William.
„Der Garten von Mrs. Duncan ist der größte der Stadt und doppelt so groß wie der der Burg." erklärte Sara.
„Oh, na dann sollten wir wohl besser unsere Kräfte sparen und bald schlafen gehen." bemerkte William.
„Da hast du vermutlich Recht Kumpel. Ich gehe nur noch schnell bezahlen."
Und schon war Fingal verschwunden und ließ den armen William alleine mit Sara zurück.
please review!
