Titel: , denn wer sie sucht...

Autor: Miyu

Pairing: Aragorn/Legolas

Raiting: PG für das erste...

Summary: Aragorn träumt von einem Elben.

Disclaimer: Nichts gehört mir.

Warning: Slash; AU

, denn wer sie sucht...

Das Frühstück war schrecklich gewesen. Denethor hatte, wie immer den zukünftigen König mit allerhand Regeln und Arbeiten überhäuft, die er als König ausüben müsst. Boromir hatte ununterbrochen von seiner letzten Reise erzählt. Nur Faramir hatte geschwiegen, auch wenn er, als Aragorn genervt seine Augen verdreht hatte, sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen konnte.

Jetzt saß Aragorn wieder alleine in seinem Zimmer und genoss für einige Augenblicke die Einsamkeit. Seine Gedanken kehrten zu dem geheimnisvollen Elb zurück, der sich einen Spaß daraus machte, ihm seinen Namen nicht zu nennen.

Was war wenn es den Elben wirklich gab? Würde er ihn dann wieder treffen? Wie kam er überhaupt in seinen Traum? Wo würde er ihn treffen? Er kam bestimmt nicht aus Lorien, denn die Waldelben dort waren ihm bekannt und jemand wie sein Traumelb wäre ihm bestimmt aufgefallen.

Während Aragorn noch so gedankenversunken durch den Raum sah, entdeckte plötzlich etwas, das ihn wach werden ließ.

Auf seinem Nachttischchen, auf einem Buch, dass er noch gestern Abend gelesen hatte, lag ein frisches grünes Blatt. Es sah dem, dass er in seinem Traum, von dem Namenlosen bekommen hatte gar nicht so unähnlich. Nein, sie waren gleich. Aber wie konnte so etwas sein? Wie konnte etwas aus einem Traum in die Realität gelingen?

Vorsichtig, als hätte Aragorn Angst das Blatt würde unter seinen Fingern zerbrechen, nahm er es in die Hand. Da lag es nun und obwohl er sich sicher war, dass es nicht das Blatt aus seinem Traum sein konnte, glaubte er noch etwas von der Wärme des Elben zu spüren. Ohne es zu merken fielen ihm die Augen zu.

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"Da bist du ja wieder!" die freudige Stimme des Namenlosen begrüßte ihn zurück in der Traumwelt. Damit war die Frage ob er den Elb wiedersehen würde wohl geklärt. Aber warum war er wieder hier?

"Weil du es dir gewünscht hast." Sagte der Waldelb freundlich. "Du kannst Gedanken lesen?" wollte Aragorn überrascht wissen. "Vielleicht." Einen Moment überlegte Aragorn ob er nicht etwas zu dem 'vielleicht' sagen sollte, doch dann entschied er sich dagegen. Es war ja nicht so, dass ihn das Verhalten des Elben störte. Im Gegenteil. Es machte den zukünftigen König neugierig.

"Wenn ich es mir wünsche, kann ich dann immer wieder hierher zurück kommen?" wollte Aragorn stattdessen wissen. Einen Moment überlegte der Waldelb, es schien als wäre er sich nicht sicher was er für eine Antwort geben sollte.

"Ja, du kannst eigentlich immer hierher, solange du es dir wirklich wünschst und der Wunsch nicht irgendwo zwischen Erinnerungen und Wirklichkeit untergeht." "Und was ist mit dir?" fragte Aragorn weiter. "Wirst auch du immer hier sein, wenn ich es mir wünsche?"

"Ich bin immer hier, Aragorn. Immer in dieser Spiegelwelt meiner Heimat." Aragorn wusste nicht ob er soeben wirklich Traurigkeit in den Augen des Elben aufblitzen hatte sehen, oder ob es nur eine Einbildung gewesen war.

"Was heißt immer?" "Solange ich schlafe." Wisperte der Elb. "Und wie lange ist das schon?" Der Elb zuckte mit den Schulter. "Man verliert sein Zeitgefühl hier Aragorn. Es gibt kein Tag und Nacht in den Träumen. Man ist immer wach und nie Müde. Nichts existiert von dem was für dich ganz normal ist."

"Dann ist das hier dein Traum." Stellte Aragon fest und der Namenlose lächelte. "Ja. Dies hier ist mein Traum. Du kannst nicht von Düsterwald träumen, jedenfalls nicht von den schönen Seiten, man hat dir schließlich nur von schlechten erzählt. Hast du eigentlich meinen Namen herausgefunden?" Er wechselte das Thema.

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"Aragorn!" Schon wieder weckte ihn jemand. Schon wieder wurde er aus dem Traum herausgerissen. Aber immerhin war es diesmal nicht Boromir, stattdessen saß sein jüngerer Bruder auf Aragorns Bettkante. Faramir sah den zukünftigen König mit tiefblauen Augen seelenvoll an.

"Was ist denn?" murmelte Aragorn. Gegen Faramir hob er nicht gerne die Stimme oder war ärgerlich auf ihn. Der jüngere Bruder von Boromir hatte es schon schwer genug. Denethor machte ihm jede Sekunde klar, dass er nicht der Sohn war, den er liebte und Boromir versuchte zwar seinem kleinen Bruder das Leben leichter zu machen, schlug aber immer wieder auf Grund seine Art darin Fehl.

"Gandalf ist da und einige Elben aus Bruchtal hat er auch mitgebracht. Ich dachte, du möchtest sie vielleicht empfangen." Er lächelte Aragorn an. Dann fiel sein Blick auf das Blatt in Aragorns Hand und einen Moment lang zog er die Stirn in Falten, doch dann kehrte das Lächeln zurück, doch diesmal war es ein wissendes Lächeln.

Faramir stand auf und ging zur Tür. "Du solltest vielleicht aufstehen, wenn du sie treffen willst." Sagte er freundlich. Dann blieb er noch einmal in der Tür stehen. Für einen Moment schien er zu überlegen ob er das sagen sollte, was ihm auf der Zunge lag, schließlich entschied er sich wohl dafür.

"Ich weiß von wem du geträumt hast." Sagte er dann sanft und verließ den Raum.

Einen Moment lang starte Aragorn verblüfft auf die geschlossene Tür. Das konnte Faramir doch nicht ernst gemeint haben, oder? Woher wollte er denn wissen, was Aragorn geträumt hatte? Aber dann hatte er es auch noch nie er lebt, dass Faramir die Unwahrheit gesagt hatte.

Mit einem Seufzen stand Aragorn auf. Wenigstens war er sich jetzt sicher, dass das Blatt seinem Traumelben gehört hatte und er es auf irgendeine Weiße mit in die Reale Welt genommen hatte.

Es gab eigentlich nur einen Mann, der auf dieses ganze Geheimnis eine Antwort wissen konnte. Ein Glück, dass Gandalf heute angekommen war. Wenn er es nicht wusste, wer sollte es dann wissen?

Vorsichtig legte Aragorn das Blatt in die oberste Schublade seines Nachttisches. Er wollte sich sicher sein, dass er es nicht verlor, denn dann würde er nicht mehr genau wissen ob sein Traum wahr gewesen war.

Zurück in der Wirklichkeit, eilte er zu dem großen Spiegel, neben dem Schrank und warf einen kurzen Blick hinein, um festzustellen, ob er verträglich aussah. Seine Haare waren vielleicht ein wenig verwuschelt, aber es war nicht so schlimm, dass er unbedingt das Gefühl hatte sie bürsten zu müssen.

Mit langen Schritten verließ er sein Zimmer, durchquerte den Gang, in Richtung Empfangsaal. Hoffentlich würde er ein wenig Zeit allein mit Gandalf finden, um ihm von seinem Traum zu berichten. Der blonde Elb wollte einfach nicht seine Gedanken verlassen und es trieb Aragorn in den Wahnsinn, ihm keinen Namen geben zu können.

Außerdem wollte er wissen, ob es denn Elben wirklich gab, oder er eine Sagengestalt war, oder vielleicht einstmals gelebt hatte. Was auch immer sich hinter dem Geheimnis um ihn verbarg, Aragorn war fest entschlossen es herauszufinden.

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So fertig. Wie hat es euch gefallen?

Miyu