Titel: , denn wer sie sucht...
Autor: Miyu
Pairing: Aragorn/Legolas
Raiting: R
Summary: Aragorn und Legolas trffen sich... endlich
Disclaimer: Nichts gehört mir.
Warning: Slash; AU
, denn wer sie sucht...
Er konnte eine sanfte Stimme hören, die durch die Dunkelheit in seiner Traumwelt drang. Legolas kannte diese Stimme... Oder er glaubte sie zu kennen. Irgendwo in seinen angst- und schmerzverheerten Gedanken, meldete sich eine leise Stimme. „Du willst ihn sehen."
Wollte er das? Konnte er das? Konnte er ihm noch ins Gesicht sehen, nachdem was Sauron ihm angetan hatte. Es war nicht das erste Mal gewesen, aber das schlimmste. Konnte er ihm noch ins Gesicht sehen?
Die Schwärze begann langsam zu verschwinden. Wurde Legolas wach? Der Elb war sich nicht sicher. Geräusche. Der Gesang von Vögeln. Sie klangen glücklich, frei. Die Schwärze zog sich weiter zurück und die Stimme wurde deutlich. Sie rief nach ihm, bat ihn aufzuwachen. Vielleicht wollte er das ja wirklich.
Das Dunkel war nun ganz verschwunden und er stand in mitten von leuchtendem weiß. Und dann... dann nahm plötzlich alles Form an und die der Gesang der Vögel wurde deutlicher. Die Umrisse eines fremden Zimmers waren zu erkennen. Und er konnte Aragorns Stimme hören.
„Wo... bin... ich?"Legolas Stimme klang rau und jedes Wort tat ihm beim sprechen weh. Aragorns Augen weiteten sich vor Überraschung. Er war wach! Endlich war der Elbenprinz wach! Der Blonde wand seinen Kopf zu dem zukünftigen König und zum ersten Mal sahen sie einander in der Wirklichkeit in die Augen.
„Du bist wach!"etwas klügeres fiel Aragorn nicht ein. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so Gefühlt. Die Flutwelle des Glückes drohte ihn davon zu spülen. Der Elb lächelte schwach und nickt kaum merklich. Erst jetzt bemerkte er, dass Aragorn seine Hand hielt.
„Was.. tue.. ich hier?"Das Reden wurde einfach nicht besser. Sein Mund fühlte sich an wie Schmierkehlpapier. Der Mensch hielt ihm ein Glas mit Wasser hin. Legolas setzte sich mühsam auf und nahm einen Schluck.
„Du bist in Minas Tirith. Dein Freund hat dich hierher gebracht." „Seregon...?!"„Heißt er so?"wollte Aragorn wissen und strich Legolas zärtlich eine blonde Strähne hinter das spitze Elbenohr. Der Blonde war müde. Das fiel ihm erst jetzt wirklich auf und er ließ sich zurück in eine Liegende Position sinken.
„Schlaf!"war das letzte, dass er von Aragorn hörte und er spürte noch wie der zukünftige König Gondors sanft seine Hand drückte.
Als er das nächste Mal wach wurde fühlte er sich deutlich besser. Legolas schlug seine Augen auf. Doch diesmal saß an seinem Bett nicht Aragorn, sondern ein bärtiger weißer Mann.
„Gandalf?"brachte er überrascht hervor. Der alte Zauberer grinste ein wenig schief. „Ja, Kind das bin wohl ich."„Wie...?"„Wie was? Wie ich hierher gekommen bin? Wie du hierher gekommen bist? Wie das möglich ist? Mit viel Glück ist das Möglich, würde ich sagen."
Ein kleines Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Elbenprinz und Gandalf empfand höchstes Glück. Es war schon sehr lange her, dass er ihn das letzte Mal hatte lächeln sehen.
„Du kannst froh sein, dass du hier bist. Eine Weile haben die Ärzte gedacht, dass du es nicht schaffen wirst, so schlimm verwundet warst du." Gandalf streckte seine Hand aus und streichelte Legolas über den Kopf. „Aber du bist eben doch sehr wie dein Vater. Eigensinnig und Dickköpfig, mit einem unerschöpflichen Lebenswillen."
„Mein Vater..."Gandalf nickte kurz. Es musste Ewigkeiten her sein, seit Legolas seinen Vater das letzte mal gesehen hatte. „Man hat ihm eine Nachricht gesendet, kurz nachdem du das erste Mal aufgewacht bist."
Legolas war verwirrt, wie lange hatte er hier gelegen? Wie lange hatte er geschlafen oder war im Koma gelegen? Er wusste es nicht. „10 Tage, Kind. 10 Tage lang, wusste niemand wie es um dich steht und dann hast du gestern Abend das erste Mal die Augen aufgeschlagen. Vielleicht hast du Glück und dein Vater wird morgen oder übermorgen hier ankommen."
Sein Vater würde kommen. Er würde ihn endlich wiedersehen. Auf Legolas Gesicht erstrahlte ein wunderschönes Lächeln. Gandalf lachte. „Da geht die Sonne doch gleich ein zweites Mal heute auf."
Das leise Klopfen, wäre Legolas entgangen, doch der alte Zauberer hatte es gehört. Die Tür ging auf und herein kam Aragorn. „Na, dann will ich mal nicht länger stören!"Gandalf hatte es plötzlich ungemein eilig zu verschwinden, was den beiden nicht entging. Legolas wurde ein wenig rot und Aragorn schmunzelte nur.
„Stell nichts zu wildes mit ihm an!"flüsterte er Zauberer ihm ins Ohr und der zukünftige König konnte nur den Kopf schütteln und die Tür schließen, als Gandalf den Raum verlassen hatte. Dann drehte er sich zu Legolas um.
„Hey!"Tolle Anrede, Aragorn! Du bist ja so unwiderstehlich, wisperte eine kleine sarkastische Stimme in seinem Kopf. Vermutlich hält er dich jetzt für einen ausgemachten Idioten. Wie kann man jemanden auch nur so anreden?
Legolas hatte sich aufgerichtet und lächelte ihn warmherzig an. Dann klopfte er neben sich auf sein Bett. „Möchtest du dich setzen?"Der Mann nickte und kam zu ihm herüber. Allein seine Anwesenheit sorgte dafür, dass Legolas sich sicher und beschützt fühlte.
Aragorn räusperte sich angespannt. „Wie fühlst du dich?"„Ein wenig besser als zuvor."Ein erneutes Schweigen. Es fühlte sich irgendwie ganz anders an, mit dem Elbenprinzen in der Wirklichkeit zu reden als im Traum. Im Traum nahm man alles nicht so ernst und war viel unbefangener.
Legolas wusste nicht was er sagen oder machen sollte. Er wollte gerne mit dem Menschen so reden, wie er das früher auch gemacht hatte. Außerdem musste er den Wunsch unterdrücken, sich gegen die Schulter des anderen zu lehnen, das durfte er einfach nicht. Er wollte nicht gleich zu Anfang seine Freundschaft zu dem Menschen riskieren.
„Legolas?"Der Elb sah auf. „Ja?"„Ich..", begann Aragorn, „Ich weiß nicht was ich sagen soll. Das ist alles so seltsam. Ich weiß auch nicht was ich sagen oder fragen darf. Es.."Legolas unterbrach ihn. „Es ist in Ordnung." Er lächelte. „Du kannst mit mir genauso reden, wie zuvor auch."
Es war als wäre in Aragorn ein Damm gebrochen und er konnte sich nicht mehr zurück halten. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht, als ich dich in den Armen von diesem Mann gesehen habe... Du warst du schwer verwundet und ich wusste nicht was ich machen sollte oder konnte... Sie haben dich mitgenommen, die Heiler, meine ich... und ich... und dieser Mann... wir sind dir ganze Zeit vor der Tür gestanden... sie haben uns nichts gesagt... ich wussten nicht, was mit dir war... ich hatte solche Angst um dich... irgendwann hat uns jemand gesagt, dass es schlecht um dich stände..."Er hatte begonnen zu weinen. „Sie sagten du würdest sterben... Viel Blut verloren... Sie wollten mich nicht zu dir lassen..."
Legolas zog den Mann an sich. Sanft drückte er ihn an sich und versuchte ihn zu beruhigen. Der Elbenprinz hielt ihn so lang an sich gedrückt, bis das Zittern von Aragorns Schultern aufgehört hatte.
Es berührte ihn, dass Aragorn sich so viele Gedanken um ihn gemacht hatte. Ganz plötzlich kam in ihm eine Frage auf. Liebte er Aragorn? Und war es überhaupt noch eine Frage? War die Antwort nicht schon ganz klar? Kannte er sie nicht schon all zu gut?
Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. Ja, erkannte die Antwort.
Hat mich mal wieder eine Ewigkeit gebraucht. Sorry!
Miyu
