Traurige Vergangenheit - Schmerzhafte Gegenwart
Disclaimer: Wie üblich gehören alle Charaktere von Harry Potter nicht mir, sondern J. K. Rowling, die einzigen Ausnahmen sind die schon bekannten Charaktere aus Harry Potter und die Königin (Demona, Claw, Silver, Mystique, Campaspe, Severin Snape usw.) und alle anderen Figuren, die sich durch die Handlung entwickeln. Die gehören nämlich mir.
Außerdem entschuldige ich mich hier bei allen Autoren, in deren Fantasie Snape ebenfalls ein Animagus ist, insbesondere bei denen, die die gleiche Tiervorstellung von ihm haben wie ich.
Anmerkungen der Autorin
Für das bessere Verständnis sollte ich sagen, dass diese Fic die Fortsetzung von HP und die Königin ist. Da ich vorhabe, in dieser Geschichte die Antworten auf die Fragen zu geben, die ich in der Vorgeschichte offen gelassen habe, sollte man vorher HP und die Königin lesen (und für alle die das nicht wollen, oder eine Gedächtnisauffrischung brauchen, schreibe ich die Vorgeschichte g). So, ich habe ziemlich lange überlegt, ob ich die Geschichte auf Fanfiction.net online stelle, unter anderem auch, weil das hier eine Fortsetzung ist, und ich einfach zu faul bin, die ganze Geschichte hier hochzuladen. Aber ich lasse es einfach drauf ankommen, falls ihr nun aber unbedingt die vorrangegangene Story lesen wollt, dann schreibt das ins Review und ich sage euch wo ihr die findet.
Inhaltsangabe: Voldemort findet heraus, wer der Verräter in seinen Reihen ist. Diese Erkenntnis zieht für Severus Snape äußerst unangenehme Konsequenzen nach sich. Aber nicht nur Professor Snape hat mit ungenehmen Dingen zu kämpfen, auch einige seiner Kollegen in Hogwarts werden durch diese Katastrophe dazu animiert noch einmal über ihre Vergangenheit nachzudenken.
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
Vorgeschichte
Aus der Sicht von Albus Dumbledore
Ich hatte gerade mein erstes Lehrjahr an Hogwarts hinter mir und musste mich in den Sommerferien dringend erholen. Das Unterrichten war doch anstrengender, als ich dachte. Mein Bruder Aberforth hatte mir eigens für einen kleinen Urlaub sein Haus zur Verfügung gestellt - aber auch nur, weil er selber eine Kreuzfahrt im Tagespropheten gewonnen hatte. "Sicher, Albus, sicher, du kannst ruhig mein Haus benutzen während ich weg bin ... ich weiß nur nicht wo der Hausschlüssel ist", mein Bruder fuhr sich zerstreut durch die Haare. "Wenn ich den Schlüssel nicht finde, kannst du ja eine Scheibe einschlagen ..."
"Aberforth, wir sind Zauberer! Wir schließen unsere Häuser nicht ab und selbst wenn, dann reicht ein einziges Alohomora. Ich muss nicht erst dein Eigentum beschädigen", antwortete ich kopfschüttelnd.
Mein Bruder war wirklich eine Seele von Mensch, aber er hatte ein Gedächtnis wie ein Nudelsieb.
Lachend schlug er sich auf die Schenkel.
"Stimmt ja, das hab' ich glatt vergessen. Aber wie auch immer, du darfst mein Haus gerne benutzen. Und wenn ich dir 'nen Tipp geben darf, die Nachbarin ist echt heiß."
"Aberforth, du nimmst deine Nachbarin mit auf die Kreuzfahrt und wenn ich dir einen Ratschlag geben darf - sie ist deine Verlobte; ihr habt letzten Samstag eure Verlobung gefeiert." Wieder lachte er, diesmal lauter.
"Mensch, Bruderherz, du hast ja Recht. Hab' ich glatt vergessen."
Mit rollenden Augen blickte ich gen Himmel. Von wem hatte er das bloß?
Aber ich nahm sein Angebot gerne an und machte mich gleich nach Schulschluss auf den Weg. Aberforth hatte ein nettes kleines Häuschen am Rande eines Waldes, wo es wunderschön ruhig war, um nicht zu sagen ausgestorben.
Heute Abend hatte ich Lust auf einen Nachtspaziergang durch den Wald, also war ich kurzentschlossen losgelaufen. Jetzt genoss ich die Stille des Waldes, die nur hin und wieder vom Zirpen einiger Grillen oder irgendwelchen anderen Tieren unterbrochen wurde. Es war so wunderbar ruhig, ganz anders als der Lärm in Hogwarts.
Während ich ziellos durch die Gegend lief und mich vollkommen auf die Geräusche des Waldes konzentrierte, fiel mir plötzlich ein anderes Geräusch auf; etwas, das nicht in den Wald gehörte. Nicht weit von mir entfernt, brach etwas Großes durch das Unterholz. Noch bevor ich mir darauf einen Reim machen konnte, hörte ich lautes Geschrei aus der gleichen Richtung kommen.
Es war eine Frau, die schrie, ganz unverkennbar, und sie schien in ernsthafter Gefahr zu sein. Ohne weiter zu überlegen, packte ich meinen Zauberstab und rannte in die Richtung aus der der Lärm kam. Schon von weitem konnte ich Funken sehen, die durch die Bäume schossen. Also waren es magische Wesen.
Das Geschrei wurde lauter und panischer, ich rannte schneller, und nur Sekunden später kam ich auf einer kleinen Lichtung an.
Was ich dort sah, verschlug mir für einen Moment den Atem. Mitten auf der Lichtung befanden sich mehrere der hässlichsten Wesen, die ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Sie waren etwas größer als normale Menschen und ihre Haut war schuppig und glänzte in den unterschiedlichsten Grüntönen; Außerdem schossen aus ihren Schultern ledrige, faltige Flügel, die mich stark an die eines frisch geschlüpften Drachen erinnerten und sie hatten alle dicke, schuppige, lange Schwänze, mit denen sie aufgeregt durch die Luft peitschten.
Im Nachhinein wurde mir klar, dass ich in diesem Augenblick mehr Glück als Verstand gehabt hatte, denn wenn sie mich damals bemerkt hätten, wäre ich jetzt nicht mehr am Leben. Aber sie waren zu vertieft in ihre Beschäftigung, als dass sie mich bemerkt hätten. Gerade jetzt konnte ich beobachten, wie eins dieser seltsamen Wesen seine langen, spitzen Zähne in ein sehr menschlich aussehendes Bein versenkte. Das darauffolgende Geschrei riss mich aus meiner Trance.
Entschlossen richtete ich meinen Zauberstab auf diese Monster und feuerte ein paar heftige Flüche ab. Die Wesen waren auf diesen Angriff nicht vorbereitet und sprangen erschrocken auseinander. Die Getroffenen jaulten vor Schmerz auf und ergriffen die Flucht.
Nur aus den Augenwinkeln konnte ich einen Blick auf die leblose Gestalt erhaschen, die blutüberströmt auf dem Waldboden lag, denn jetzt wurde ich angegriffen.
Fünf Minuten schoss ich die unterschiedlichsten Flüche auf die Angreifer ab, und ich traf auch einige, bis sie sich für den Rückzug entschieden. Der Größte von allen, offensichtlich der Anführer, warf mir wütende Blicke zu und drohte mir mit der Faust, bevor er einen markerschütternden Laut ausstieß und sich in die Lüfte erhob.
Ich sah ihnen noch einen Augenblick nach, für den Fall, dass sie einen Angriff aus der Luft wagten, aber als der ausblieb, wandte ich mich der Frau zu; doch die war verschwunden. Mit meinem Zauberstab erhellte ich die Lichtung und erkannte, dass der Boden, dort wo sie gelegen hatte, blutdurchtränkt war und dass sich eine dünne Blutspur zu den Bäumen zog. Sie hatte sich offensichtlich von hier fortgeschleppt.
Langsam folgte ich der Blutspur und traf auch bald auf die dazugehörige Person. Die Frau war nicht weit gekommen. Keine fünf Meter von der Lichtung entfernt, saß sie keuchend auf ihren Knien. Blut schien in Sturzbächen von ihrem weißen Körper herunterzulaufen. Aber es war etwas anderes, was mich für einen Moment voll und ganz in Bann zog. Auch aus ihren Schultern wuchsen Flügel, nicht wie die der anderen, sondern schöne, weiße Federn, die im Mondlicht golden schimmerten. Im Moment hingen die normalerweise zweifellos majestätischen Flügel allerdings schlaff ihren Rücken herunter. Vorsichtig näherte ich mich der seltenen Erscheinung und berührte sie kurz an der Schulter.
Ihr Kopf schoss herum und ich sah in ein paar eisigblauer Augen, die böse blitzten.
"Was wollen sie?", zischte sie mir entgegen. "Als ob ich nicht schon genug gedemütigt worden bin durch die Tatsache, dass ich denen wie ein kleines Kind in die Falle gegangen bin. Nein, jetzt muss ich auch noch durch einen Menschen mein Leben verlieren. Wie stillos!"
Als ich nichts sagte und sie nur unverwandt anstarrte, sprach sie wütend weiter.
"Was ist? Wollen sie sich jetzt auch noch an meinen Qualen weiden? Wenn sie mich schon töten wollen, dann tun sie es gleich .... sonst mach ich es selber ... und dann haben sie keine hübsche Trophäe mehr, die sie ihren Artgenossen zeigen können."
Bei diesen Worten zauberte sie plötzlich einen spitzen Dolch herbei und drückte ihn sich gegen die Brust. Eiligst nahm ich ihr die Waffe aus der Hand, was angesichts ihres Zustandes auch nicht weiter schwer war.
"Ich will sie nicht töten", sagte ich so ruhig wie möglich. "Ich will ihnen helfen. Hier in der Nähe habe ich ein kleines Haus. Dort könnte ich mir ihre Verletzungen ansehen."
Ihr skeptischer Blick ruhte auf mir.
"Warum? Warum wollen sie mir helfen?"
"Weil sie Hilfe brauchen. Aber ich kann sie natürlich auch hier lassen. Ich bin sicher, ihre Freunde sind hier noch irgendwo ..." Ich sah mich suchend um und bemerkte wie die Blicke der Frau ebenfalls die Bäume in der näheren Umgebung absuchten.
"Wie weit ist es bis zu ihrem Haus?"
"Ungefähr fünf Minuten ... zu Fuß, aber ich kann auch apparieren. Dazu müsste ich sie aber festhalten ..."
"Wir laufen", sagte sie bestimmt und stemmte sich mühsam vom Boden hoch. Kopfschüttelnd blickte ich sie an. So etwas stures, war mir noch nie begegnet.
"Was ist, wollen sie da Wurzeln schlagen ... oder glauben sie ich kann Gedanken lesen?", fragte sie mich keuchend. "Wo geht es nun lang?"
"Ich ... geradeaus!"
"Schön!" Ohne mich noch einmal anzusehen, fing sie an zu laufen oder jedenfalls versuchte sie es. In Wahrheit humpelte sie und schleppte sich in die angegebene Richtung. So kam es, dass wir für einen normalerweise fünfminütigen Fußmarsch über eine halbe Stunde brauchten. Ein paar Mal versuchte ich ihr zu helfen, aber sie fauchte mich jedes Mal an und schlug meine Hand fort. Aber schlussendlich erreichten wir doch noch das kleine Häuschen meines Bruders.
Ich begleitete sie ins Wohnzimmer und bedeutete ihr, sich hinzusetzen.
"Wenn ich mir ihre Wunden ansehen soll, dann müssen sie sich ausziehen", sagte ich leise.
Sie blickte mich einen Moment forschend an und entfernte dann die zerrissenen Überreste des Kleides von ihrem Körper, wobei sie mich unablässig anstarrte, bereit zuzuschlagen, wenn ich auch nur eine komische Bewegung machen würde. Obwohl sie starke Schmerzen hatte als sie ihre Kleidung abstreifte, ließ sie sich nicht von mir helfen. Aber sie schaffte es doch noch ohne größere Zwischenfälle, sich ihrer Kleidung zu entledigen und irgendwie, so absurd das in diesem Moment auch war, schoss mir tiefe Röte ins Gesicht als ich sie in nichts, außer ihrer Unterwäsche, vor mir sah.
Aber was erwartete man auch von einem frischgebackenen Lehrer, dessen innigster Kontakt mit einer Frau bei der Umarmung seiner Mutter stattgefunden hatte?
Sie lachte leise.
"Wenn ich in diesem Zustand eine solche Wirkung auf sie habe, dann werden sie wahrscheinlich in Ohnmacht fallen, wenn sich mich gesund sehen."
Ich räusperte mich.
"Nun, Ma'am, das bezweifele ich nicht, aber es gibt im Moment Wichtigeres. Wenn sie sich also bitte hinlegen würden!"
Bevor sie meiner Aufforderung nachkam, ließ sie ihre Flügel verschwinden.
"Ma'am", lachte sie, "so hat mich noch nie ein Mensch genannt."
Ich beugte mich hinunter und behandelte ihre Verletzungen, aber währenddessen ließ mich ein Gedanke nicht mehr los. Was waren das für seltsame Wesen? Und was war sie?
"Miss?"
"Mmhm?"
"Was waren das vorhin für seltsame Gestalten?"
"Meine speziellen Freunde? Das waren Vogelmenschen; das männliche Gegenstück zu meinem Volk. Nur leider verstehen wir uns nicht gut."
Ich überlegte, es gab in einem meiner Geschichtsbücher eine Abbildung dieser Geschöpfe, aber ich hätte nie gedacht, dass es sie wirklich gab, geschweige denn, dass ich selber einmal so einem Ding begegnen würde.
"Und was sind sie?", fragte ich vorsichtig.
Meine Frage wurde von einem erstaunten Blick quittiert.
"Das wissen sie nicht?"
"Wenn ich es wüsste hätte ich nicht gefragt!", antwortete ich leise.
"Na ja! Ich heiße Demona und gehöre dem Volk der Hawks an."
Mehr brauchte ich nicht zu wissen. Ihre Wunden waren versorgt und ich führte sie zu meinem Schlafzimmer. Ich selbst würde diese Nacht auf der Couch verbringen.
Als ich mich versicherte, dass sie gut versorgt war, fiel mir noch etwas ein.
"Ach ja, ich bin ..."
"Albus Dumbledore, ich weiß!", sagte sie schläfrig.
Die nächsten Tage waren nicht sehr ereignisreich und können deswegen kurz zusammengefasst werden.
Demona erholte sich sehr rasch und ich fand heraus, dass sie eine sehr interessante Gesprächspartnerin war, auch wenn ich einige ihrer Ansichten nicht vertretbar fand.
Überhaupt genoss ich ihre Anwesenheit sehr, denn entgegen der allgemeinen Behauptungen irgendwelcher Geschichtsschreiber schienen die Hawks überhaupt nicht so blutrünstig und kriegerisch zu sein, wie immer behauptet wurde. Davon einmal abgesehen, hatte ich dieses Volk immer für reine Fiktion gehalten.
So sehr ich mich auch an sie gewöhnte und sie schätzen lernte, ich erschrak mich doch fürchterlich als ich mich plötzlich fünf ihrer Artengenossinnen gegenüber sah. Die Frauen dachten zweifellos ich hätte Demona entführt und würde sie jetzt gefangen halten. Diese Erkenntnis schloss ich vor allem daraus, dass ich von den Frauen nicht unbedingt sanft behandelt wurde.
Glücklicherweise kam Demona noch rechtzeitig hinzu und verhinderte auf diese Weise, dass mir eine Frau mit silbernen Haaren die Kehle aufschlitzte.
Im weiteren Verlauf des Tages erfuhr ich dann, dass es sich bei dieser Person um Demonas Mutter handelte.
"Bitte verzeihen sie mein Verhalten", Demonas Mutter verbeugte sich vor mir. "Sie haben mein Kind gerettet und ich wollte sie dafür töten. Ich bedauere dieses Verhalten zutiefst. Diese Tat werde ich nie wieder gut machen können."
"Sie müssen sich nicht entschuldigen", antwortete ich verlegen. "Ich denke, ich hätte an ihrer Stelle genauso gehandelt."
Die Frau schüttelte ihren stolzen Kopf. "Nein, mein Volk steht tief in ihrer Schuld", widersprach sie mir.
"Mutter? Ich habe eine Bitte."
"Sprich!"
"Ich würde gerne noch eine Weile hier bleiben!"
"Aus welchem Grund? Was hält dich in dieser Welt?"
"Ich möchte lernen ... verstehen."
"Und wie stellst du dir das vor? Möchtest du hier zur Schule gehen?", fragte die ältere Frau mit einem unverkennbar ironischen Unterton.
"Nicht direkt. Dumbledore ist Lehrer an einer Schule für Magie. Ich würde sie mir gerne ansehen."
"Und was willst du den anderen Lehrern erzählen? Warum sollte eine erwachsene Frau zur Schule gehen wollen? Du müsstest ihnen sagen was du bist. Hast du eine Ahnung was dann los ist? Kind, du bist so naiv! Glaubst du im Ernst, die Menschen haben sich seit damals zu ihrem Besseren gewandelt? Glaubst du das wirklich?"
Bevor die leicht errötende Demona anfangen konnte zu sprechen, fing ich an.
"Bitte verzeihen sie, ich weiß das geht mich nichts an, aber ich halte es für eine exzellente Idee. Es wäre nicht schwer Demona in die Schule zu bekommen, ohne zu sagen wa... wer sie ist. Ich müsste dem Schulleiter einfach nur sagen, dass sie aus einem anderen Land kommt und das hiesige Schulsystem kennen lernen möchte. Dippet steht diesen Dingen sehr aufgeschlossen gegenüber", vor allem, wenn es sich um eine hübsche Frau handelt, dachte ich, behielt diesen Gedanken aber lieber für mich.
Ich brauchte noch eine Weile um Silver, so war der Name von Demonas Mutter, von dieser Idee zu überzeugen, aber schließlich sagte sie unter einigen Vorbehalten zu.
Drei Wochen später ging ich mit Demona zu unserem Schulleiter, der von dieser Idee natürlich vollkommen begeistert war.
"Meine Teuerste, es ist mir eine unbeschreibliche Ehre, sie in Hogwarts begrüßen zu dürfen. Das ist es wirklich! Fühlen sie sich ganz wie zu Hause ... sie können solange bleiben, wie sie wollen ... und wenn sie etwas brauchen, scheuen sie sich nicht, es dem alten Armando mitzuteilen." Exakt das waren seine Worte.
Und Demona blieb - länger als Armando Dippet -, und da auch die anderen Lehrer in dieser Zeit häufig wechselten, kam niemand hinter Demonas Geheimnis.
In der ersten Zeit lief Demona nur durch das Schloss und beobachtete die Schüler und die Lehrer, außerdem sah sie sich auch den Unterricht an. Natürlich wurden die anderen Lehrer mit der Zeit neugierig, was Demona denn nun wirklich hier wollte, aber dafür hatte ich mir schon zusammen mit Demona eine plausible Erklärung zurechtgelegt. Wir erzählten jedem der fragte, dass Demona nie auf eine Zaubererschule gegangen war, weil sie von ihrer Mutter unterricht worden war und sich jetzt einen Einblick in das Schülerleben verschaffen wollte.
Nachdem ich Schulleiter wurde, bot ich Demona eine Stelle als Lehrerin an - natürlich in Verteidigung gegen die dunklen Künste -, die sie auch sofort annahm. Auch jetzt bemerkte niemand Demonas wahre Natur.
Minerva McGonagall war die Erste, die es herausfand und danach, durch einen Zufall, die Schulkrankenschwester - damals wie heute - , Poppy.
Der Nächste, der es herausfand, war Severin Snape - allerdings unfreiwillig -, denn Demona zeigte ihm ihre wahre Gestalt, um ihn im Zaum zu halten. Danach fanden es nur noch Severus Snape und Remus Lupin während ihrer Schulzeit heraus.
Als dann die ersten Todesserangriffe erfolgten, sah ich mich gezwungen, auch die anderen Lehrer über Demonas Herkunft aufzuklären. Die meisten nahmen es auch erstaunlich gelassen auf. Andere, die damit nicht umgehen konnten, kündigten noch in der gleichen Woche. Während den Zeiten Voldemorts war Demona, auf meiner Seite, eine sehr aktive Kämpferin, aber sie musste ungefähr zwei Jahre vor Voldemorts Sturz, aufgrund einer Intrige, unsere Welt verlassen.
Danach sah ich sie lange Zeit nicht wieder, erst letztes Jahr, nach exakt 17 Jahren, erschien sie wieder in Hogwarts und sorgte für gewaltigen Wirbel. Gleich wenige Wochen nach ihrer Ankunft versetzte sie uns alle in Staunen, indem sie uns ihre kleine Tochter präsentierte. Claw war ein ruhiges, hübsches Mädchen, welches vor allem dadurch von sich reden machte, dass sie Severus Snape, während einer Unterrichtsstunde, in einen Käfer verwandelte.
Demona nahm ihren alten Posten wieder an und unterrichtete, zusammen mit Remus Lupin, wieder Verteidigung gegen die dunklen Künste. Dieses Jahr verlief alles andere als normal, wenn man diesen Begriff überhaupt auf eine Magierschule anwenden konnte.
Im Laufe dieses Jahres ließ Demona sich töten und einige Wochen später durch schwarze Magie wieder ins Leben holen, außerdem wurde sie zusammen mit Severus und Remus nach Azkaban gebracht, weil man ihnen einen Mord vorwarf. Die Anklage wurde jedoch fallen gelassen.
Trotzdem konnte Voldemort die Zeit ihrer Abwesenheit nutzen, um Harry zu entführen und in einem spektakulären Kampf büßte mein Widersacher dabei sein linkes Auge ein.
Auch dieses Jahr werden Demona und ihre Tochter wieder in Hogwarts verweilen und man kann gespannt sein, was diesmal alles geschehen wird.
Disclaimer: Wie üblich gehören alle Charaktere von Harry Potter nicht mir, sondern J. K. Rowling, die einzigen Ausnahmen sind die schon bekannten Charaktere aus Harry Potter und die Königin (Demona, Claw, Silver, Mystique, Campaspe, Severin Snape usw.) und alle anderen Figuren, die sich durch die Handlung entwickeln. Die gehören nämlich mir.
Außerdem entschuldige ich mich hier bei allen Autoren, in deren Fantasie Snape ebenfalls ein Animagus ist, insbesondere bei denen, die die gleiche Tiervorstellung von ihm haben wie ich.
Anmerkungen der Autorin
Für das bessere Verständnis sollte ich sagen, dass diese Fic die Fortsetzung von HP und die Königin ist. Da ich vorhabe, in dieser Geschichte die Antworten auf die Fragen zu geben, die ich in der Vorgeschichte offen gelassen habe, sollte man vorher HP und die Königin lesen (und für alle die das nicht wollen, oder eine Gedächtnisauffrischung brauchen, schreibe ich die Vorgeschichte g). So, ich habe ziemlich lange überlegt, ob ich die Geschichte auf Fanfiction.net online stelle, unter anderem auch, weil das hier eine Fortsetzung ist, und ich einfach zu faul bin, die ganze Geschichte hier hochzuladen. Aber ich lasse es einfach drauf ankommen, falls ihr nun aber unbedingt die vorrangegangene Story lesen wollt, dann schreibt das ins Review und ich sage euch wo ihr die findet.
Inhaltsangabe: Voldemort findet heraus, wer der Verräter in seinen Reihen ist. Diese Erkenntnis zieht für Severus Snape äußerst unangenehme Konsequenzen nach sich. Aber nicht nur Professor Snape hat mit ungenehmen Dingen zu kämpfen, auch einige seiner Kollegen in Hogwarts werden durch diese Katastrophe dazu animiert noch einmal über ihre Vergangenheit nachzudenken.
*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
Vorgeschichte
Aus der Sicht von Albus Dumbledore
Ich hatte gerade mein erstes Lehrjahr an Hogwarts hinter mir und musste mich in den Sommerferien dringend erholen. Das Unterrichten war doch anstrengender, als ich dachte. Mein Bruder Aberforth hatte mir eigens für einen kleinen Urlaub sein Haus zur Verfügung gestellt - aber auch nur, weil er selber eine Kreuzfahrt im Tagespropheten gewonnen hatte. "Sicher, Albus, sicher, du kannst ruhig mein Haus benutzen während ich weg bin ... ich weiß nur nicht wo der Hausschlüssel ist", mein Bruder fuhr sich zerstreut durch die Haare. "Wenn ich den Schlüssel nicht finde, kannst du ja eine Scheibe einschlagen ..."
"Aberforth, wir sind Zauberer! Wir schließen unsere Häuser nicht ab und selbst wenn, dann reicht ein einziges Alohomora. Ich muss nicht erst dein Eigentum beschädigen", antwortete ich kopfschüttelnd.
Mein Bruder war wirklich eine Seele von Mensch, aber er hatte ein Gedächtnis wie ein Nudelsieb.
Lachend schlug er sich auf die Schenkel.
"Stimmt ja, das hab' ich glatt vergessen. Aber wie auch immer, du darfst mein Haus gerne benutzen. Und wenn ich dir 'nen Tipp geben darf, die Nachbarin ist echt heiß."
"Aberforth, du nimmst deine Nachbarin mit auf die Kreuzfahrt und wenn ich dir einen Ratschlag geben darf - sie ist deine Verlobte; ihr habt letzten Samstag eure Verlobung gefeiert." Wieder lachte er, diesmal lauter.
"Mensch, Bruderherz, du hast ja Recht. Hab' ich glatt vergessen."
Mit rollenden Augen blickte ich gen Himmel. Von wem hatte er das bloß?
Aber ich nahm sein Angebot gerne an und machte mich gleich nach Schulschluss auf den Weg. Aberforth hatte ein nettes kleines Häuschen am Rande eines Waldes, wo es wunderschön ruhig war, um nicht zu sagen ausgestorben.
Heute Abend hatte ich Lust auf einen Nachtspaziergang durch den Wald, also war ich kurzentschlossen losgelaufen. Jetzt genoss ich die Stille des Waldes, die nur hin und wieder vom Zirpen einiger Grillen oder irgendwelchen anderen Tieren unterbrochen wurde. Es war so wunderbar ruhig, ganz anders als der Lärm in Hogwarts.
Während ich ziellos durch die Gegend lief und mich vollkommen auf die Geräusche des Waldes konzentrierte, fiel mir plötzlich ein anderes Geräusch auf; etwas, das nicht in den Wald gehörte. Nicht weit von mir entfernt, brach etwas Großes durch das Unterholz. Noch bevor ich mir darauf einen Reim machen konnte, hörte ich lautes Geschrei aus der gleichen Richtung kommen.
Es war eine Frau, die schrie, ganz unverkennbar, und sie schien in ernsthafter Gefahr zu sein. Ohne weiter zu überlegen, packte ich meinen Zauberstab und rannte in die Richtung aus der der Lärm kam. Schon von weitem konnte ich Funken sehen, die durch die Bäume schossen. Also waren es magische Wesen.
Das Geschrei wurde lauter und panischer, ich rannte schneller, und nur Sekunden später kam ich auf einer kleinen Lichtung an.
Was ich dort sah, verschlug mir für einen Moment den Atem. Mitten auf der Lichtung befanden sich mehrere der hässlichsten Wesen, die ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Sie waren etwas größer als normale Menschen und ihre Haut war schuppig und glänzte in den unterschiedlichsten Grüntönen; Außerdem schossen aus ihren Schultern ledrige, faltige Flügel, die mich stark an die eines frisch geschlüpften Drachen erinnerten und sie hatten alle dicke, schuppige, lange Schwänze, mit denen sie aufgeregt durch die Luft peitschten.
Im Nachhinein wurde mir klar, dass ich in diesem Augenblick mehr Glück als Verstand gehabt hatte, denn wenn sie mich damals bemerkt hätten, wäre ich jetzt nicht mehr am Leben. Aber sie waren zu vertieft in ihre Beschäftigung, als dass sie mich bemerkt hätten. Gerade jetzt konnte ich beobachten, wie eins dieser seltsamen Wesen seine langen, spitzen Zähne in ein sehr menschlich aussehendes Bein versenkte. Das darauffolgende Geschrei riss mich aus meiner Trance.
Entschlossen richtete ich meinen Zauberstab auf diese Monster und feuerte ein paar heftige Flüche ab. Die Wesen waren auf diesen Angriff nicht vorbereitet und sprangen erschrocken auseinander. Die Getroffenen jaulten vor Schmerz auf und ergriffen die Flucht.
Nur aus den Augenwinkeln konnte ich einen Blick auf die leblose Gestalt erhaschen, die blutüberströmt auf dem Waldboden lag, denn jetzt wurde ich angegriffen.
Fünf Minuten schoss ich die unterschiedlichsten Flüche auf die Angreifer ab, und ich traf auch einige, bis sie sich für den Rückzug entschieden. Der Größte von allen, offensichtlich der Anführer, warf mir wütende Blicke zu und drohte mir mit der Faust, bevor er einen markerschütternden Laut ausstieß und sich in die Lüfte erhob.
Ich sah ihnen noch einen Augenblick nach, für den Fall, dass sie einen Angriff aus der Luft wagten, aber als der ausblieb, wandte ich mich der Frau zu; doch die war verschwunden. Mit meinem Zauberstab erhellte ich die Lichtung und erkannte, dass der Boden, dort wo sie gelegen hatte, blutdurchtränkt war und dass sich eine dünne Blutspur zu den Bäumen zog. Sie hatte sich offensichtlich von hier fortgeschleppt.
Langsam folgte ich der Blutspur und traf auch bald auf die dazugehörige Person. Die Frau war nicht weit gekommen. Keine fünf Meter von der Lichtung entfernt, saß sie keuchend auf ihren Knien. Blut schien in Sturzbächen von ihrem weißen Körper herunterzulaufen. Aber es war etwas anderes, was mich für einen Moment voll und ganz in Bann zog. Auch aus ihren Schultern wuchsen Flügel, nicht wie die der anderen, sondern schöne, weiße Federn, die im Mondlicht golden schimmerten. Im Moment hingen die normalerweise zweifellos majestätischen Flügel allerdings schlaff ihren Rücken herunter. Vorsichtig näherte ich mich der seltenen Erscheinung und berührte sie kurz an der Schulter.
Ihr Kopf schoss herum und ich sah in ein paar eisigblauer Augen, die böse blitzten.
"Was wollen sie?", zischte sie mir entgegen. "Als ob ich nicht schon genug gedemütigt worden bin durch die Tatsache, dass ich denen wie ein kleines Kind in die Falle gegangen bin. Nein, jetzt muss ich auch noch durch einen Menschen mein Leben verlieren. Wie stillos!"
Als ich nichts sagte und sie nur unverwandt anstarrte, sprach sie wütend weiter.
"Was ist? Wollen sie sich jetzt auch noch an meinen Qualen weiden? Wenn sie mich schon töten wollen, dann tun sie es gleich .... sonst mach ich es selber ... und dann haben sie keine hübsche Trophäe mehr, die sie ihren Artgenossen zeigen können."
Bei diesen Worten zauberte sie plötzlich einen spitzen Dolch herbei und drückte ihn sich gegen die Brust. Eiligst nahm ich ihr die Waffe aus der Hand, was angesichts ihres Zustandes auch nicht weiter schwer war.
"Ich will sie nicht töten", sagte ich so ruhig wie möglich. "Ich will ihnen helfen. Hier in der Nähe habe ich ein kleines Haus. Dort könnte ich mir ihre Verletzungen ansehen."
Ihr skeptischer Blick ruhte auf mir.
"Warum? Warum wollen sie mir helfen?"
"Weil sie Hilfe brauchen. Aber ich kann sie natürlich auch hier lassen. Ich bin sicher, ihre Freunde sind hier noch irgendwo ..." Ich sah mich suchend um und bemerkte wie die Blicke der Frau ebenfalls die Bäume in der näheren Umgebung absuchten.
"Wie weit ist es bis zu ihrem Haus?"
"Ungefähr fünf Minuten ... zu Fuß, aber ich kann auch apparieren. Dazu müsste ich sie aber festhalten ..."
"Wir laufen", sagte sie bestimmt und stemmte sich mühsam vom Boden hoch. Kopfschüttelnd blickte ich sie an. So etwas stures, war mir noch nie begegnet.
"Was ist, wollen sie da Wurzeln schlagen ... oder glauben sie ich kann Gedanken lesen?", fragte sie mich keuchend. "Wo geht es nun lang?"
"Ich ... geradeaus!"
"Schön!" Ohne mich noch einmal anzusehen, fing sie an zu laufen oder jedenfalls versuchte sie es. In Wahrheit humpelte sie und schleppte sich in die angegebene Richtung. So kam es, dass wir für einen normalerweise fünfminütigen Fußmarsch über eine halbe Stunde brauchten. Ein paar Mal versuchte ich ihr zu helfen, aber sie fauchte mich jedes Mal an und schlug meine Hand fort. Aber schlussendlich erreichten wir doch noch das kleine Häuschen meines Bruders.
Ich begleitete sie ins Wohnzimmer und bedeutete ihr, sich hinzusetzen.
"Wenn ich mir ihre Wunden ansehen soll, dann müssen sie sich ausziehen", sagte ich leise.
Sie blickte mich einen Moment forschend an und entfernte dann die zerrissenen Überreste des Kleides von ihrem Körper, wobei sie mich unablässig anstarrte, bereit zuzuschlagen, wenn ich auch nur eine komische Bewegung machen würde. Obwohl sie starke Schmerzen hatte als sie ihre Kleidung abstreifte, ließ sie sich nicht von mir helfen. Aber sie schaffte es doch noch ohne größere Zwischenfälle, sich ihrer Kleidung zu entledigen und irgendwie, so absurd das in diesem Moment auch war, schoss mir tiefe Röte ins Gesicht als ich sie in nichts, außer ihrer Unterwäsche, vor mir sah.
Aber was erwartete man auch von einem frischgebackenen Lehrer, dessen innigster Kontakt mit einer Frau bei der Umarmung seiner Mutter stattgefunden hatte?
Sie lachte leise.
"Wenn ich in diesem Zustand eine solche Wirkung auf sie habe, dann werden sie wahrscheinlich in Ohnmacht fallen, wenn sich mich gesund sehen."
Ich räusperte mich.
"Nun, Ma'am, das bezweifele ich nicht, aber es gibt im Moment Wichtigeres. Wenn sie sich also bitte hinlegen würden!"
Bevor sie meiner Aufforderung nachkam, ließ sie ihre Flügel verschwinden.
"Ma'am", lachte sie, "so hat mich noch nie ein Mensch genannt."
Ich beugte mich hinunter und behandelte ihre Verletzungen, aber währenddessen ließ mich ein Gedanke nicht mehr los. Was waren das für seltsame Wesen? Und was war sie?
"Miss?"
"Mmhm?"
"Was waren das vorhin für seltsame Gestalten?"
"Meine speziellen Freunde? Das waren Vogelmenschen; das männliche Gegenstück zu meinem Volk. Nur leider verstehen wir uns nicht gut."
Ich überlegte, es gab in einem meiner Geschichtsbücher eine Abbildung dieser Geschöpfe, aber ich hätte nie gedacht, dass es sie wirklich gab, geschweige denn, dass ich selber einmal so einem Ding begegnen würde.
"Und was sind sie?", fragte ich vorsichtig.
Meine Frage wurde von einem erstaunten Blick quittiert.
"Das wissen sie nicht?"
"Wenn ich es wüsste hätte ich nicht gefragt!", antwortete ich leise.
"Na ja! Ich heiße Demona und gehöre dem Volk der Hawks an."
Mehr brauchte ich nicht zu wissen. Ihre Wunden waren versorgt und ich führte sie zu meinem Schlafzimmer. Ich selbst würde diese Nacht auf der Couch verbringen.
Als ich mich versicherte, dass sie gut versorgt war, fiel mir noch etwas ein.
"Ach ja, ich bin ..."
"Albus Dumbledore, ich weiß!", sagte sie schläfrig.
Die nächsten Tage waren nicht sehr ereignisreich und können deswegen kurz zusammengefasst werden.
Demona erholte sich sehr rasch und ich fand heraus, dass sie eine sehr interessante Gesprächspartnerin war, auch wenn ich einige ihrer Ansichten nicht vertretbar fand.
Überhaupt genoss ich ihre Anwesenheit sehr, denn entgegen der allgemeinen Behauptungen irgendwelcher Geschichtsschreiber schienen die Hawks überhaupt nicht so blutrünstig und kriegerisch zu sein, wie immer behauptet wurde. Davon einmal abgesehen, hatte ich dieses Volk immer für reine Fiktion gehalten.
So sehr ich mich auch an sie gewöhnte und sie schätzen lernte, ich erschrak mich doch fürchterlich als ich mich plötzlich fünf ihrer Artengenossinnen gegenüber sah. Die Frauen dachten zweifellos ich hätte Demona entführt und würde sie jetzt gefangen halten. Diese Erkenntnis schloss ich vor allem daraus, dass ich von den Frauen nicht unbedingt sanft behandelt wurde.
Glücklicherweise kam Demona noch rechtzeitig hinzu und verhinderte auf diese Weise, dass mir eine Frau mit silbernen Haaren die Kehle aufschlitzte.
Im weiteren Verlauf des Tages erfuhr ich dann, dass es sich bei dieser Person um Demonas Mutter handelte.
"Bitte verzeihen sie mein Verhalten", Demonas Mutter verbeugte sich vor mir. "Sie haben mein Kind gerettet und ich wollte sie dafür töten. Ich bedauere dieses Verhalten zutiefst. Diese Tat werde ich nie wieder gut machen können."
"Sie müssen sich nicht entschuldigen", antwortete ich verlegen. "Ich denke, ich hätte an ihrer Stelle genauso gehandelt."
Die Frau schüttelte ihren stolzen Kopf. "Nein, mein Volk steht tief in ihrer Schuld", widersprach sie mir.
"Mutter? Ich habe eine Bitte."
"Sprich!"
"Ich würde gerne noch eine Weile hier bleiben!"
"Aus welchem Grund? Was hält dich in dieser Welt?"
"Ich möchte lernen ... verstehen."
"Und wie stellst du dir das vor? Möchtest du hier zur Schule gehen?", fragte die ältere Frau mit einem unverkennbar ironischen Unterton.
"Nicht direkt. Dumbledore ist Lehrer an einer Schule für Magie. Ich würde sie mir gerne ansehen."
"Und was willst du den anderen Lehrern erzählen? Warum sollte eine erwachsene Frau zur Schule gehen wollen? Du müsstest ihnen sagen was du bist. Hast du eine Ahnung was dann los ist? Kind, du bist so naiv! Glaubst du im Ernst, die Menschen haben sich seit damals zu ihrem Besseren gewandelt? Glaubst du das wirklich?"
Bevor die leicht errötende Demona anfangen konnte zu sprechen, fing ich an.
"Bitte verzeihen sie, ich weiß das geht mich nichts an, aber ich halte es für eine exzellente Idee. Es wäre nicht schwer Demona in die Schule zu bekommen, ohne zu sagen wa... wer sie ist. Ich müsste dem Schulleiter einfach nur sagen, dass sie aus einem anderen Land kommt und das hiesige Schulsystem kennen lernen möchte. Dippet steht diesen Dingen sehr aufgeschlossen gegenüber", vor allem, wenn es sich um eine hübsche Frau handelt, dachte ich, behielt diesen Gedanken aber lieber für mich.
Ich brauchte noch eine Weile um Silver, so war der Name von Demonas Mutter, von dieser Idee zu überzeugen, aber schließlich sagte sie unter einigen Vorbehalten zu.
Drei Wochen später ging ich mit Demona zu unserem Schulleiter, der von dieser Idee natürlich vollkommen begeistert war.
"Meine Teuerste, es ist mir eine unbeschreibliche Ehre, sie in Hogwarts begrüßen zu dürfen. Das ist es wirklich! Fühlen sie sich ganz wie zu Hause ... sie können solange bleiben, wie sie wollen ... und wenn sie etwas brauchen, scheuen sie sich nicht, es dem alten Armando mitzuteilen." Exakt das waren seine Worte.
Und Demona blieb - länger als Armando Dippet -, und da auch die anderen Lehrer in dieser Zeit häufig wechselten, kam niemand hinter Demonas Geheimnis.
In der ersten Zeit lief Demona nur durch das Schloss und beobachtete die Schüler und die Lehrer, außerdem sah sie sich auch den Unterricht an. Natürlich wurden die anderen Lehrer mit der Zeit neugierig, was Demona denn nun wirklich hier wollte, aber dafür hatte ich mir schon zusammen mit Demona eine plausible Erklärung zurechtgelegt. Wir erzählten jedem der fragte, dass Demona nie auf eine Zaubererschule gegangen war, weil sie von ihrer Mutter unterricht worden war und sich jetzt einen Einblick in das Schülerleben verschaffen wollte.
Nachdem ich Schulleiter wurde, bot ich Demona eine Stelle als Lehrerin an - natürlich in Verteidigung gegen die dunklen Künste -, die sie auch sofort annahm. Auch jetzt bemerkte niemand Demonas wahre Natur.
Minerva McGonagall war die Erste, die es herausfand und danach, durch einen Zufall, die Schulkrankenschwester - damals wie heute - , Poppy.
Der Nächste, der es herausfand, war Severin Snape - allerdings unfreiwillig -, denn Demona zeigte ihm ihre wahre Gestalt, um ihn im Zaum zu halten. Danach fanden es nur noch Severus Snape und Remus Lupin während ihrer Schulzeit heraus.
Als dann die ersten Todesserangriffe erfolgten, sah ich mich gezwungen, auch die anderen Lehrer über Demonas Herkunft aufzuklären. Die meisten nahmen es auch erstaunlich gelassen auf. Andere, die damit nicht umgehen konnten, kündigten noch in der gleichen Woche. Während den Zeiten Voldemorts war Demona, auf meiner Seite, eine sehr aktive Kämpferin, aber sie musste ungefähr zwei Jahre vor Voldemorts Sturz, aufgrund einer Intrige, unsere Welt verlassen.
Danach sah ich sie lange Zeit nicht wieder, erst letztes Jahr, nach exakt 17 Jahren, erschien sie wieder in Hogwarts und sorgte für gewaltigen Wirbel. Gleich wenige Wochen nach ihrer Ankunft versetzte sie uns alle in Staunen, indem sie uns ihre kleine Tochter präsentierte. Claw war ein ruhiges, hübsches Mädchen, welches vor allem dadurch von sich reden machte, dass sie Severus Snape, während einer Unterrichtsstunde, in einen Käfer verwandelte.
Demona nahm ihren alten Posten wieder an und unterrichtete, zusammen mit Remus Lupin, wieder Verteidigung gegen die dunklen Künste. Dieses Jahr verlief alles andere als normal, wenn man diesen Begriff überhaupt auf eine Magierschule anwenden konnte.
Im Laufe dieses Jahres ließ Demona sich töten und einige Wochen später durch schwarze Magie wieder ins Leben holen, außerdem wurde sie zusammen mit Severus und Remus nach Azkaban gebracht, weil man ihnen einen Mord vorwarf. Die Anklage wurde jedoch fallen gelassen.
Trotzdem konnte Voldemort die Zeit ihrer Abwesenheit nutzen, um Harry zu entführen und in einem spektakulären Kampf büßte mein Widersacher dabei sein linkes Auge ein.
Auch dieses Jahr werden Demona und ihre Tochter wieder in Hogwarts verweilen und man kann gespannt sein, was diesmal alles geschehen wird.
