Kapitel 9: Rebellion
Wie versprochen kommt hier das neueste Kapitel und diesmal musstet ihr nicht solange warten! Gut, oder? J
@ Ginny: Jawohl Sir, sofort Sir! Was Voldemort mit Snape gemacht hat? Ein wenig gefoltert ... nichts weltbewegendes also! *g*
@ Klara L. Maxeiner: Also, ich kau immer noch daran, dass das Kapitel zu kurz war *g* Geht das vielleicht noch anderen so? (Severin, Mary-J und Khair ed Din ausgeschlossen, das weiß ich, dass ihr die Kapitel zu kurz findet!) Ich habe nämlich immer die Befürchtung gehabt meine Kapitel wären zu lang *räusper* Davon mal abgesehen ... ich kann dich nicht zufällig dazu bewegen Demona zu zeichnen? *schleim* Bin auf Wunsch natürlich auch immer bereit dich mit meinen ... ähm ... „Machwerken" zu foltern! *gg*
@ Saber: Dein Wunsch ist mir Befehl!
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Aus der Sicht von Lord Voldemort
Das war interessant. Höchst interessant sogar.
Ich befand mich immer noch in der Zelle meines früheren Giftmischers und sah ihn interessiert an, da er bewusstlos war, bekam er das natürlich nicht mit. Aber das war mir ohnehin lieber – dann konnte er sich jedenfalls nicht wehren.
„Sag, Wurmschwanz, weißt du was das ist?" Ich zerteilte mit meinem Zauberstab das zerrissene Hemd meines Gefangenen und deutete auf eine klaffende Wunde.
Ich hatte Wurmschwanz zwar erlaubt ein wenig mit ihm zu spielen, aber ich hatte ihm nie erlaubt Snape dermaßen zu verletzen – dieses Recht war ganz allein mir vorbehalten.
„Ich... ich ha-habe keine Ahnung, Meister."
„Bist du dir sicher, das du ihn nicht verletzt hast?"
„A-absolut, Meister. Ich habe ihn nicht einmal angefasst. Er hat mich verletzt bevor ich überhaupt dazu gekommen bin, ihn etwas zu plagen."
Leider musste ich erkennen, dass Wurmschwanz die Wahrheit sprach. Diese Wunde war erst erschienen, nachdem ich ein paar der neuen Flüche an ihm ausprobiert hatte. Aber die Wunde konnte nicht durch die Flüche verursacht worden sein, da war ich mir sicher. Aber wodurch dann?
Da ich durch Raten hier nicht ans Ziel kam, beschloss ich Snape zu fragen.
„Wurmschwanz, weck ihn auf! Sofort."
Ich beobachtete wie Wurmschwanz seinen Zauberstab auf den gefesselten Mann richtete und ihn mit einem Zauberspruch aufweckte.
Langsam begann er sich zu regen, aber es dauerte fünf Minuten bevor er ganz wach war.
Ich lächelte ihn Unheil verheißend an.
„Na Dornröschen, bist du wach? Sehr schön! Ich hätte nämlich gerne ein paar Auskünfte von dir."
Die einzige Reaktion, die ich ihm damit entlockte, war, dass er mir vor die Füße spuckte.
„Tztztz... das ist aber nicht die feine englische Art. Deine Eltern haben es anscheinend versäumt dir Manieren beizubringen ... aber das kann man nachholen ... Crucio!"
Mit Entzücken beobachtete ich, wie sich der Körper meines Gefangen vor Schmerzen wand. Verbissen versuchte er die Schmerzensschreie zu unterdrücken. Wie lange er das wohl durchhielt?
Ich intensivierte den Fluch und endlich kamen die von mir sehnsüchtig erwarteten Laute über seine Lippen. Er schrie ... halb wahnsinnig vor Schmerz lehnte er sich gegen seine Fesseln auf und verstärkte dadurch sein Martyrium nur noch, anstatt ihm zu entgehen.
Genüsslich leckte ich mir über die Lippen. Die Qualen meines Opfers erregten mich. Ja, ich gebe es zu, ich empfinde Lust wenn ich andere quälen kann, wenn sie vor Schmerzen schreien und mich um Gnade anflehen. Dann entdecke ich meine Macht immer wieder aufs Neue. Ich erkenne wozu ich in der Lage bin und beweise mir immer wieder wie stark ich bin.
Die wohligen Schauer der Ekstase, die immer wieder durch meinen Körper schießen, wenn ich eines meiner Opfer zu Tode foltere ... ich kann und ich will nicht ohne sie leben.
Schon als Kind empfand ich unbändige Freude daran kleinere Tiere zu quälen und mir dadurch meine Überlegenheit zu demonstrieren.
Als ich bemerkte, dass Snape kurz vor der Schwelle des Wahnsinns stand, hob ich den Fluch auf. Noch brauchte ich ihn lebend und bei vollem Verstand.
Snape sackte keuchend in sich zusammen, er zuckte unkontrolliert und Schaum vermischt mit Blut bildete sich in seinen Mundwinkeln. Das nächste Mal sollte ich vorsichtiger sein, sonst würde das Spektakel, dass ich geplant hatte um ihn hinzurichten, nicht stattfinden. Und das wäre äußerst schade.
„Na, wirst du dich jetzt verhalten wie es sich seinem Meister gegenüber geziemt?"
„Ihr seid nicht mein Meister...", brachte er mühsam keuchend hervor.
Ich ignorierte seinen Kommentar.
„Wie dem auch sei ... ich möchte gerne wissen woher du diese Wunde hast... und vor allem, was sie bedeutet." Ich zeigte auf seinen Brustkorb und stellte erstaunt fest, dass von der Wunde nur noch eine dünne Narbe übrig war.
„Wie ...?"
„Welche Wunde meint ihr?", fragte Snape mich scheinheilig.
Erst wollte ich ihn wieder foltern bis er mir die Wahrheit sagte, aber dann wusste ich plötzlich was es mit der Narbe auf sich hatte.
„Wirklich schlau... sehr schlau sogar! Das ist keine gewöhnliche Verletzung, das ist ein Bündniszauber... fragt sich bloß, wer ist das Gegenstück?"
Snape sah mich schockiert an. Offensichtlich hatte er nicht erwartet, dass ich es so schnell herausfinden würde und jetzt brauchte ich auch nicht lange überlegen wer der zweite Part dieses Zaubers war.
„Und ich weiß auch, wer dein Partner bei diesem Zauber war..." Ich beugte mich hinunter und flüsterte ihm den Namen ins Ohr, damit Wurmschwanz uns nicht hören konnte.
Sein erschrecktes Gesicht zeigte mir, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag.
„Wer hätte das gedacht!" Ich drehte mich langsam um, für heute hatte ich ihn genug gequält. „Wurmschwanz! Sorg dafür, dass unser Gast in den nächsten Tagen gut verköstigt wird. Wir wollen doch nicht, dass er stirbt bevor das Spiel beginnt, oder?"
Aus der Sicht von Demona
Es war finstere Nacht, ab und zu konnte man ein Käuzchen oder ein anderes Tier im Verbotenen Wald schreien hören. Die einzige Lichtquelle waren die Sterne, die wie Diamanten funkelnd am samtig-schwarzen Nachthimmel hingen.
Ich stand seit ungefähr 15 Minuten am See und wartete, neben mir standen Albus, Minerva und Remus. Wir alle warteten, keiner sagte ein Wort, unser aller Augen waren auf den Nachthimmel geheftet.
Und obwohl alle angestrengt in den Himmel sahen, um jede kleine Veränderung zu registrieren, nahm ich sie als erste war. Die, auf die wir warteten, sie kamen.
Ich hörte das Rauschen von gewaltigen Flügeln, die hohen, klickenden Geräusche mit denen wir uns während des Fluges verständigten und dann sah ich sie. Sie kamen aus allen Himmelsrichtungen – zwanzig meiner Späher.
„Ich sehe sie ... beim Barte meiner Urgroßmutter, ich habe noch nie so viele gesehen", drang die überraschte Stimme von Remus an mein Ohr. „Demona? Wie viele gibt es noch von euch?"
„Zwei- vielleicht dreitausend.", antwortete ich schulterzuckend.
Gerade als Minerva etwas zu mir sagen wollte, landete die Erste knapp vor mir und verbeugte sich kurz. Sie wartete noch bis alle festen Boden unter den Füßen hatten und begann dann mit ihrem Bericht.
„Wir haben alles durchsucht, aber wir können die Festung nicht orten. Und wir haben auch kein anders potenzielles Todesserversteck ausfindig machen können", teilte sie mir in einem Tonfall mit, der deutliche Langeweile und größtes Unverständnis zeigte.
„Das ist schade ... aber ich habe nichts anderes erwartet. Voldemort wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er ein offensichtliches Versteck auswählen würde."
Ich gab ihnen noch ein paar Anweisungen und lief dann zurück zum Schloss. Albus war sicherlich enttäuscht über dieses Ergebnis, aber ich hatte ihm bereits im Vorfeld gesagt, dass ich mir keine großen Hoffnungen machte – und ich hatte Recht behalten. Diese Suchaktion hatte ich auch nur Albus zuliebe durchführen lassen.
Normalerweise beschäftigte mein Volk sich nämlich nicht mit den Geschicken der Menschen und es hatte einiges an Überredungskunst gebraucht, bis sich überhaupt irgendjemand für diese Mission freiwillig meldete. Unsere Verfolgung durch die Menschen und die Tatsache, dass sie uns beinahe ausgerottet hatten, hatte tiefe Narben bei meinem Volk hinterlassen. Vor allen Dingen die Älteren, die überlebt hatten, waren voll des Hasses und gaben dieses Gefühl an die nachfolgende Generation weiter. Verständlich, wie ich fand, denn auch ich hatte nicht sonderlich viel für die meisten Menschen übrig.
Als ich vor meiner Wohnung ankam, blieb ich verwundert stehen. Vor der Ritterrüstung, die den Eingang zu meinem Büro verbarg, saß Draco Malfoy.
„Mr. Malfoy? Kann ich ihnen helfen? Geht es ihnen nicht gut?"
Der Junge blickte mich überrascht an – er hatte mein Kommen nicht bemerkt.
„Ich ... nein ... ja, doch... ich möchte mit ihnen reden."
„Gut, dann kommen sie mit. Die Flure sind um diese Zeit doch etwas kühl."
Ich führte Draco geradewegs in mein Wohnzimmer. Mein Büro war mir um diese Zeit doch etwas zu unbequem.
„Also mein Junge, wo drückt der Schuh?"
Wieder blickte er mich verwirrt an.
„Äh, meine Schuhe drücken nicht, sie sitzen gut... aber was hat das mit unserem Gespräch zu tun?"
Ich lächelte nachsichtig.
„Sie haben mich falsch verstanden. Das ist ein Muggelausdruck und bedeutet so viel wie, was haben sie für Probleme."
„Oh, ach so. Ich wollte mit ihnen über Professor Snape reden ... ich wollte nämlich wissen, ob sie schon irgendwelche Neuigkeiten haben."
„Ich muss sie leider enttäuschen. Wir konnten in den vergangenen Tagen nichts erfahren."
„Schade ...", er blickte betreten zu Boden, als er wieder aufsah, hatte er ein merkwürdiges Blitzen in den Augen, „Professor, sie wissen das mein Vater ein Todesser ist, nicht wahr?"
Ich blickte ihn vorsichtig an.
„Ich denke, ich habe es einmal gerüchteweise gehört."
„Es ist kein Gerücht... er ist ein Todesser... ein sehr hochrangiger."
„Nun, das ist schön für ihren Vater, aber warum erzählen sie mir das?"
„Weil... weil... ich könnte meinen Vater über den Verbleib von Professor Snape ausfragen. Er weiß ganz bestimmt wo Voldemort seine Gefangenen hinbringt."
Schockiert sprang ich aus meinem Sessel.
„NEIN! Mr. Malfoy, das werden sie nicht tun. Glauben sie mir, ich weiß ihren Einsatz für Professor Snape durchaus zu schätzen, aber das ist zu gefährlich. Sie mögen zwar der Sohn eines Todessers sein, aber wenn Voldemort erfährt, dass sie Geheimnisse ausplaudern, dann werden sie ihren nächsten Geburtstag nicht mehr erleben – und sie möchten doch noch ihren Abschluss machen, oder?"
„Eigentlich schon ..."
„Na sehen sie. Wir werden bestimmt einen anderen Weg finden, um Professor Snape zu helfen", und wenn es der ist, ihn von seinen Leiden zu erlösen, fügte ich in Gedanken hinzu.
„Gut, wenn sie das sagen", war die scheue Antwort des Jungen.
„Ich denke, sie sollten jetzt ins Bett gehen. Morgen ist die erste Unterrichtsstunde bei Professor Rascal und die wollen sie doch sicher nicht verpassen, oder?"
„Um kein Geld der Welt", knurrte er mir ironisch entgegen. „Gute Nacht, Professor!"
„Gute Nacht, Mr. Malfoy."
Seltsam, ich hatte von vielen Schülern diese Reaktion erwartet, aber ganz sicher nicht von Lucius Malfoys Sohn. Der Junge steckte wirklich voller Überraschungen.
Aus der Sicht von Draco Malfoy
Am nächsten Tag stand ich vor dem Zaubertränkeklassenraum und dachte über mein gestriges Gespräch mit Professor Hawks nach.
Sie hatte sicherlich Recht. Ich würde keine zwei Sekunden überleben, wenn ich meinen Vater ausspionierte, aber es musste doch eine Möglichkeit geben meinem alten Hauslehrer zu helfen! Irgendeine!
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich die Tür zum Klassenzimmer öffnete und wir herein gewunken wurden.
Im Zaubertrankunterricht saß ich normalerweise immer in der ersten Reihe – aber nicht bei diesem Lehrer. Mal davon abgesehen, war das auch gar nicht mehr möglich, weil zwischen den Mädchen ein Kampf um die Plätze in der ersten Reihe entbrannt war. Weiber!
Pansy hatte mir erzählt, dass die Mädchen sämtlicher Häuser von der sonnengebräunten Gestalt Rupert Rascals fasziniert waren. Nun ja, alle bis auf Claw. Sie hatte sich demonstrativ in die letzte Reihe gesetzt und die Arme vor der Brust verschränkt.
Verwundert blickte ich sie an. Seit wann trug sie denn ein Nasenpiercing? Freitag hatte sie das noch nicht gehabt, da war ich mir sicher. Aber jetzt blitzte ein kleiner, funkelnder Diamant in ihrem Nasenflügel.
„Was ist Malfoy? Hab' ich Geld im Gesicht kleben?"
Claw hatte meine Musterung bemerkt und giftete mich an. Durch ihren plötzlichen Anpfiff irritiert, ging ich wortlos zu meinem Platz – ebenfalls in der letzten Reihe.
Normalerweise war Claw nicht so, sie war eher ruhig und in sich zurückgezogen – bis auf das eine Mal, als sie Professor Snape in einen Käfer verwandelt hatte.
Gerade als ich mich setzte, kam Rascal ans Pult.
„Ah... so viele Guapas*, was für ein Anblick. Also, meine lieben Schüler und natürlich Schülerinnen, wie ihr bestimmt wisst, bin ich Professor Rupert Rascal. Ich werde euch ab sofort in Zaubertränke unterrichten, da euer alter Lehrer ja leider unpässlich ist. Ich kenne die näheren Hintergründe zwar nicht, aber ich bin sicher, er hat einen einleuchtenden Grund, um seine Pflichten derart zu vernachlässigen."
Ungläubiges Gemurmel erhob sich in der Klasse, wurde aber vom Lehrer sofort im Keim erstickt.
„Bitte Ruhe! So... sehr schön .... Als Erstes werden wir die Sitzordnung ändern. Das gefällt mir noch nicht so ganz. Die Mädchen bitte nach vorne kommen. Also... du, du und du auch noch. Ihr drei setzt euch in die erste Reihe", er deutete dabei auf Pansy, Lavender und Parvati, „die anderen Mädchen setzen sich wieder ... in die letzte Reihe. Die Jungen verteilen sich bitte hinter den Mädchen hier vorne ... he ... ihr zwei ..." diesmal deutete er auf Crabbe und Goyle, „ihr setzt euch vor die drei Mädchen in die vorletzte Reihe."
Was war denn das für eine Sitzordnung? Jetzt deutete er auf mich.
„Der Junge mit den weißen Haaren ... ja genau du... du setzt dich neben den Rothaarigen und den mit der Brille."
Bitte? Ich sollte neben Potter und Wiesel sitzen?
Murrend fügte ich mich in mein Schicksal. Der einzige Trost, den ich hatte, war, dass Potter und Wiesel von der neuen Sitzordnung auch nicht begeistert waren.
Leider musste ich mir zum Ende der Stunde hin eingestehen, dass Professor Rascal seinen Unterricht sehr interessant gestaltete. Auch wenn ich die Sitzordnung nach wie vor komisch fand.
„Ist er nicht einfach hinreißend?", schmachtete Milicent gerade zu Blaise, die jedoch gab nur ein unverständliches Knurren von sich.
Weiter hinten im Gang standen Hermine und Claw und unterhielten sich miteinander. An ihren Mienen konnte ich erkennen, dass sie nicht unbedingt erfreut waren.
Ich konnte mir auch gut vorstellen warum. Wie jedes Mal hatten sie auch diesmal versucht sich am Unterricht zu beteiligen, aber Rascal ließ ihnen überhaupt keine Gelegenheit dazu. Er übersah sie während des ganzen Unterrichts rigoros.
Als sie die Richtung zur Großen Halle einschlugen, folgte ich ihnen – ich wollte schließlich auch Mittagessen haben.
Auf dem Weg dorthin kam uns Professor Hawks entgegen und das Schauspiel, das dann folgte, war wirklich Gold wert.
„Hi, Mum!"
„Hallo Claw!"
Professor Hawks lief an ihrer Tochter vorbei und schenkte ihr einen flüchtigen Blick, dann plötzlich stutzte meine Hauslehrerin, blieb stehen, drehte sich um und blickte auf ihre Tochter, welche ihr den Rücken zeigte. Professor Hawks schüttelte ungläubig ihren Kopf, lief zurück und stellte sich direkt vor ihre Tochter.
Und im nächsten Moment entgleisten ihr alle Gesichtszüge. Zuerst blickte sie ihre Tochter forschend an, dieser Blick wechselte aber schlagartig in Fassungslosigkeit.
„Claw, was beim Hades ist das?"
„Was?", fragte das Mädchen unschuldig.
„Das Ding in deiner Nase."
„Oh, Mama, das nennt mein ein Piercing. Ist an deiner Generation anscheinend vorbeigelaufen", antwortete sie schulterzuckend.
„Claw Hawks, ich glaub ich spinne. Ich habe dich mit sämtlichen Löchern geboren, die du haben solltest und wenn du deinen Körper unbedingt verschandeln willst, dann möchte ich doch vorher wenigstens informiert werden."
„Wozu denn? Jetzt weißt du es doch auch und außerdem hat Tantchen gesagt du solltest dich mal nicht so haben – du bist ohnehin viel zu steif und solltest mal ein bisschen lockerer werden."
Meiner Lehrerin blieb für einen Moment die Luft weg.
„Sprich nicht in diesem Ton mit mir, junge Dame!"
Claw zuckte nur mit den Schultern und ließ ihre Mutter auf dem Gang stehen.
„Claw, wenn ich dich das nächste Mal sehe, ist dieses Ding aus deiner Nase verschwunden, sonst erlebst du was", schrie sie ihrer Tochter noch hinter her, bevor diese hinter der nächsten Biegung verschwand.
Ich konnte nicht anderes und fing an zu grinsen.
So benahm sich aber keine Gryffindor; in dieser Verfassung passte Claw eher nach Slytherin – eine Tatsache die mir schon vorher aufgefallen war, denn eine Gryffindor würde niemals ihren Lehrer in einen Käfer verwandeln und ihn einen Tag so rumlaufen lassen.
„Draco? Wieso schaust du so blöd?"
Ich drehte mich um und erkannte Pansy.
„Ich schaue nicht blöd, aber du siehst mit diesen dämlichen rosaroten Schleifchen in deinen Haaren wirklich blöd aus. Wenn ich mich also irgendwo mit dir sehen lassen soll, dann nimm vorher diese Dinger aus deinen Haaren", fauchte ich sie an und stolzierte davon.
Der enttäuschte Blick, den sie mir hinterher warf, störte mich nicht weiter – es stimmte ja was ich gesagt hatte, sie sah mit den Dingern wirklich dämlich aus.
Aus der Sicht von Claw Hawks
Innerlich kochte ich vor Wut. Meine Mutter, diese hinterhältige Schlange, dieses linke Biest, diese doppelzüngige Harpyie ...!
Als ich am Freitag losgeflogen war, hatte ich meine Verbitterung über diese verdammte Narbe schon beinahe überwunden, aber als ich dann in unserem Palast angekommen war, machte ich eine ungeheuerliche Entdeckung... Mama versteckte Menschen in unserem Palast... Menschen, das muss man sich mal vorstellen. Meine Mutter, die größte Menschenhasserin seit meiner Großmutter versteckte Menschen bei uns. Und dann nicht einfach irgendwelche Menschen ...
Ohh, ich war so wütend. Alles was mich an Mama in den letzten Jahren so rasend gemacht hatte, kam zu diesem Zeitpunkt wieder hoch.
Sie hatte eine große Bibliothek über schwarze Magie ... durfte ich da rein? Nein! Aber alle anderen. Außerdem durfte ich noch kein einziges Mal bei den Schwarzmagierinnentunieren teilnehmen, die jährlich bei uns stattfanden und ich durfte nicht alleine irgendwo hingehen
... immer wurde ich von einer Wache begleitet. Oder treffender ausgedrückt – ich wurde von ihr verfolgt.
Ich hasste das... immer und überall kontrollierte sie mich... beinahe so, als wäre ich ein kleines, hilfloses Baby. Das brachte mich auf die Palme.
Darum hatte ich mir dieses Piercing machen lassen und darum lief ich auch weit nach Mitternacht durch die Gänge von Hogwarts. Ich wollte weg! Irgendwo hin, Hauptsache meine Mutter war nicht dort.
„Miss Hawks? Was machen sie hier?"
Professor McGonagall tauchte plötzlich vor mir auf.
„Na, wonach sieht das für sie denn aus? Ich laufe!"
„Das sehe ich, Miss Hawks, aber ich würde gerne wissen, warum sie um diese Zeit nicht in ihrem Bett liegen, wie es sich für eine junge Dame gehört."
„Erst mal, bin ich keine Dame sondern Prinzessin und zweitens geht sie das einen feuchten Kehricht an, Pussy! Und wenn sie mir jetzt nicht aus dem Weg gehen, dann wird es unangenehm für sie."
Ohne weiter auf die sprachlose McGonagall zu achten, stolzierte ich an ihr vorbei und lief nach draußen.
„Miss Hawks! Kommen sie sofort zurück und entschuldigen sie sich bei mir, oder ich werde ihre Mutter von diesem Verhalten in Kenntnis setzen."
„Ach, geh doch Mäuse fangen", winkte ich ab und erhob mich in die Lüfte.
Während ich so durch die Gegend flog ohne eine festes Ziel vor Augen, dachte ich mir verdammt schmerzhafte Todesarten für meine Mutter aus. Irgendwie befriedigte es mich, mir vorzustellen, dass meine Mutter mir unterlegen war.
Ich war doch immerhin ihre einzige Tochter und trotzdem hatte sie mehr Geheimnisse vor mir als die Sphinx Rätsel in petto hatte.
Wütend knirschte ich mit den Zähnen, als mir plötzlich etwas Merkwürdiges auffiel. In der Ferne sah ich unzählige kleine Lichter leuchten. Es sah aus, als würden sie von einer Burg stammen.
Neugierig flog ich näher heran.
Es war tatsächlich eine Burg. Aber so eine hatte ich noch nie gesehen; sie war rabenschwarz und überall hingen grüne Wimpel auf denen silberne Schlangen abgebildet waren.
Und dann traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag – das war Voldemorts Festung.
Ich konnte mir ein fieses Kichern nicht verkneifen, da suchte meine Mutter wochenlang nach dieser Burg und ich flog einfach ohne nachzudenken direkt darauf zu.
Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, überlegte ich, was nun zu tun war. Sollte ich wieder umdrehen? Oder sollte ich ein wenig spionieren?
Aber bevor ich zu einem Schluss gekommen war hörte ich eine Stimme.
„Komm her... komm zu mir..."
Erschrocken drehte ich mich um. Wer sprach da? Als ich niemanden sehen konnte, dachte ich, dass ich mir die Stimme einfach nur eingebildet hatte. Aber jetzt ertönte sie schon wieder – diesmal lauter und eindringlicher.
„Komm her... komm zu mir... Trau dich... ich werde dir nichts tun."
Noch mal suchte ich meine Umgebung ab, bis mir klar wurde, dass die Stimme in meinen Kopf hallte. Irgendjemand wühlte in meinen Gedanken rum.
„Ich sehe", lachte die Stimme, „du hast herausgefunden, von wo meine Stimme kommt und jetzt... komm zu mir... flieg einfach durch das oberste Fenster in den Turm nördlich von dir... glaub mir, du wirst es nicht bereuen."
Zögernd sah ich auf den düsteren Turm vor mir. Sollte ich es wirklich tun? Oder sollte ich nicht doch besser umdrehen?
Was würde Mama sagen, wenn sie jetzt hier wäre.
„Ganz klar", sagte ich zu mir selbst und imitierte dabei ihre ernste Stimme.
„Claw, du kommst sofort wieder her, das ist nichts für kleine Mädchen." Genau das würde meine Mutter zu mir sagen.
Ich blickte mich noch einmal um und fällte dann eine Entscheidung. Langsam flog ich zu dem besagten Fenster und schlüpfte hindurch.
Als ich auf den Boden auftrat, sah ich hoch – direkt in ein rotes Auge, das unverkennbar Voldemort gehörte. Irgendwie war diese Erscheinung schon faszinierend.
„Prinzessin der Hawks, ich wusste du würdest meinem Ruf folgen und ich freue mich sehr dich in meinem bescheidenem Zuhause begrüßen zu dürfen", er verbeugte sich leicht.
„Aber nun sag, was treibt dich mitten in der Nacht dazu, das sichere Hogwarts zu verlassen? Aber nein, sag nichts, ich glaube, ich weiß es... du fühlst dich von deiner Mutter missverstanden und benachteiligt... nicht wahr?"
Überrascht nickte ich, woher konnte er das wissen?
„Weißt du, ich kannte deine Mutter... sie war schon früher so..."
Ich wartete darauf, dass er weitersprach, aber als er keine Anstalten machte weiterzuerzählen, ergriff ich das Wort.
„Wie ... war meine Mutter...?"
„Oh, das ist nicht wichtig... außerdem solltest du das nicht wissen ... es ist besser, glaub mir, Kind!"
Wieder spürte ich Zorn in mir hochsteigen.
„Ich will es aber wissen!"
„Na ja, weißt du, deine Mutter... sie hasst Kinder... sie wollte auch nie welche", er drehte sich um und machte eine kleine Pause, „und dich... dich wollte sie auch nicht!"
Fassungslos starrte ich mein Gegenüber an. Das durfte nicht wahr sein, obwohl es würde einiges erklären ...
„DAS... das ist nicht wahr!", schrie ich ihn an.
„Warum sollte ich dich anlügen? Aber ich sehe schon, du brauchst Beweise ... Lass mich überlegen ... ah ja, deine Mutter verbietet dir sehr viel, oder? Und sie bestraft dich sehr hart, nicht wahr? Denk doch nur mal daran als du den Spiegel zerbrochen hast... was hast du für eine Strafe bekommen? Sie hat dich geschlagen und dir Hausarrest gegeben, richtig? Das ist doch ein Beweis, wenn sie dich wirklich lieben würde, dann hätte sie dich nicht bestraft. Und denk doch nur an die vielen Geheimnisse, die sie vor dir hat. Zeugt das von Liebe? Nein! Es beweist, dass sie dir nicht vertraut und Mütter müssen ihren Kindern vertrauen, habe ich Recht?"
Ich nickte stumm, während mir Tränen über die Wangen liefen. Er hatte Recht, er hatte mit allem Recht, meine Mutter liebte mich nicht... sie hatte mich nie geliebt. Immer wieder hatten mir alle erzählt, dass sie sich nie um mich gekümmert hatte, als ich noch ein Baby war. Sie hatte mich einfach bei den Kindermädchen abgeliefert.
„Was fühlst du jetzt Claw? Enttäuschung? Wut? Vielleicht beides? Sag es mir!"
„Ich... ich weiß nicht was ich fühle", schluchzte ich, „es... es tut weh!"
„Ja", sagte Voldemort und strich mir über die Haare, „ich weiß, wie weh Zurückweisung tut... mein Vater hat mich auch nie geliebt... aber ich habe mich gerächt... und es fühlte sich gut an, ich war danach wie befreit. Und jetzt sag, willst du dich auch rächen? Willst du deine Mutter für das, was sie dir angetan hat, bestrafen?"
„Ich... ja, aber wie? Sie ist viel stärker als ich!"
„Tztztz, komm mit, ich zeige dir jetzt etwas, das dir bestimmt gefallen wird."
Voldemort drehte sich um und verließ das Turmzimmer, ohne zu zögern folgte ich ihm.
Wir liefen lange, es war als würde er mich in das Herz der Burg führen – ein kaltes Herz.
Vor einem großen Holztor blieb er stehen.
„Claw, nun hör mir gut zu. Hinter dieser Tür befindet sich alles was du brauchst, um dich zu rächen und noch vieles mehr. Aber vor allem... befindet sich hinter dieser Tür dein gesamtes Leben."
Ich blickte ihn ungläubig an. Wie konnte sich hinter einer Tür mein ganzes Leben befinden?
Langsam öffnete sich jetzt wie von Geisterhand die Tür und ich blickte neugierig in den Raum hinein.
Es war ein riesiger Saal, der vollgestopft war mit den unterschiedlichsten Büchern.
„Claw, du siehst hier die größte Sammlung schwarzmagischer Bücher, die es auf der Welt gibt und du darfst alle lesen, um zu lernen. Aber was viel wichtiger ist", seine Stimme zischelte und er lief um ein Regal herum, „hier befindet sich dein Leben."
Stolz deutete er auf ein paar dicke, schwarze Bücher.
„In diesem Büchern ist dein gesamter Werdegang festgehalten, beginnend am Tage deiner Geburt und endend bei deinem Tode, der in weiter Ferne liegt."
Er sah meinen erstaunten Gesichtsausdruck und redete leise weiter.
„Claw, schon Jahrtausende vor deiner Geburt wurden Weissagungen über dich bekannt. Dein ganzes Leben ... bis ins kleinste Detail wurde in diesen Büchern festgehalten. Du bist dazu bestimmt, die größte Kriegerin dieser Zeit zu werden ... die Menschen werden vor deinem Namen erzittern, wie sie einst vor dem Namen deiner Urgroßmutter gezittert haben."
Fasziniert blickte ich auf die Bilder, die Voldemort mir zeigte. Auf allen war ich zu sehen ... aber als Erwachsene, in meiner Hand hielt ich ein Schwert und um mich herum flossen Ströme aus Blut, Menschen knieten vor mir und bettelten um ihr Leben, genauso wie Zauberer.
„Du wirst deine Rache bekommen, siehst du?"
Er zeigte mir ein Bild, das sich vorne im Buch befand. Ich stand auf einem Hügel und vor mir lag eine übel zugerichtete Leiche ... die Leiche meiner Mutter. Ihr eigenes Schwert ragte aus ihrem Rücken.
Ich grinste. Genau das hatte ich mir vor wenigen Stunden gewünscht... und jetzt wusste ich, dass es eines Tages Realität werden würde.
„Wann kann ich anfangen zu lernen?"
„Sofort, mein Kind, sofort!" zischte er leise.
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* guapas: span. schöne Mädchen
Anmerkungen: Tjoa ... also, was soll ich dazu jetzt sagen? Fortsetzung im nächsten Kapitel? Reviews wie immer erwünscht? Ich denke, dass kennt ihr alles schon von mir! *gg* Also lassen wir das erst mal ... stattdessen wieder eine Aufforderung von mir! Seid so nett und schreibt mir doch bitte, was ihr von Claw haltet und natürlich von Rupert Rascal ... mir ist nämlich zu Ohren gekommen, dass einige von euch ihn nicht mögen! Gibt's denn so was? Also bitte fleißig in die Tasten hauen! *ganzliebmitdenWimpernklimper*
Und noch was ... unter sechs Reviews läuft diesmal nix! Ich weiß, ich bin sooooooo fies! Aber es zeigt sich immer wieder ... Erpressung zahlt sich aus! *gggg*
