Kapitel 14: Geheime Gedanken

@ Klara L. Maxeiner: *g* Sehr schönes Bild ... und ich freue mich, dass du meine Begeisterung für Rupi teilst. Wegen den Elbenhaaren: ich mag sie schon ... mir schwebte nur eine FF im Kopf herum ... und da hatte ich so eine nette Idee, was man alles machen könnte *träum* du kennst ja meine Vorliebe für Folter!

@ Obscura Nox: Tja … Noxi ... entweder streikt meine Mailbox wieder ... oder es ist letzte Woche kein Rewu von dir eingetroffen! *fragt sich, ob sie vor dem Ende der Geschichte noch eine Bemerkung von dir bekommt! gg*

 @ Khair ed Din: Rettung? Was ist das? So ein Wort kommt in meinem Vokabular überhaupt nicht vor ... erläuter mir das mal näher *fg*

@ Severin: Tja ... ich mag halt Bleistifte! Sind momentan meine liebsten Freunde!

@ Mary-J: *hust* die Homepage ist gesperrt worden! Das wird zu privat *gg* Dann hoffen wir mal ... das Demona Snape befreien kann ... sonst gibt's was auf den Deckel von der Frau Mama!

@ Seelenfinder: Scream ist definitiv nicht mein Sandmännchen! *gg*

@ Lorelei Lee: Was dahinter stecken? Du meinst also, Rupi wäre noch irgendwie wichtig? Tja, also ich verstehe wirklich nicht, wie du darauf kommst! *gg*

@ Abra: Also „heil retten" wird schon von vornherein nichts mehr. Dem guten Mann fehlen immerhin zwei Finger! Außerdem habe ich momentan eine sehr zerstörerische Phase ... mal sehen wer ins Gras beißen muss.

@ 0: Das schönste Lob ist, wenn euch meine geistigen Ergüsse (wehe ihr denkt jetzt an was unanständiges *sfg*) gefallen! Und das könnt ihr natürlich am Besten mit Reviews zum Ausdruck bringen. Gedankenlesen kann ich nämlich noch nicht!

@ smart: *schlägt Kopf auf Tischplatte* Vielen Dank, dass du dir soviel Mühe gemacht hast ... bin immer noch sprachlos! Aber deine Sorge ist unbegründet ... auch wenn es nicht immer so aussieht ... ich vergess den Sev schon nicht!

@ SeverDanger: Voldie hat der Keks sehr gut geschmeckt ... und er hat auch beinahe seine Depression überwunden. Rascal? Arschloch? Ich würde einfach nur sagen: „notgeil"

Irgendwer hat mich am Anfang mal gefragt, wie Sevs Eltern heißen ... *ggg* ... ich war wirklich sehr kreativ!

Aus der Sicht von Lord Voldemort einige Stunden vor dem Ausflug von Demona, Claw, Rascal und Remus

Ich stand mit Malfoy auf dem höchsten Turm meiner Festung und beobachtete wie sich eine einzige Person mit ungeheuerer Geschwindigkeit von hier entfernte – Claw! Ich hatte sie beobachten lassen, seit sie aus der Folterkammer verschwunden war.

„Soll ich ihr einige Männer hinterher schicken, die sie zurückholen?", fragte Lucius, seinen Blick ebenfalls auf den immer kleiner werdenden Punkt geheftet.

„Nein ... nein ... es wäre ohnehin zu spät. Niemand wäre in der Lage sie jetzt noch einzuholen.", antwortete ich leise.

Nach einigen Minuten wurde Malfoy neben mir unruhig. Der kleine Punkt, der Claw gewesen war, war schon längst am Horizont verschwunden.

„Meister? Erlaubt mir eine Frage."

„Wenn es unbedingt sein muss ... aber mach es kurz!", knurrte ich.

„Warum habt ihr sie nicht aufgehalten, als sie noch im Schloss war? Ich dachte, sie ist so wichtig für euch!"

„Ich habe sie nicht aufgehalten, weil es keinen Zweck gehabt hätte. Und außerdem hatte ich Erfolg. Sie hat alles gelernt, was ich ihr beibringen konnte. Sie wird einmal eine sehr starke Kriegerin werden ...", zischte ich leise in die Dunkelheit, „und sie hat Blut geleckt ... irgendwann wird sie zu den Dunklen Künsten zurückkehren."

„Aber ... aber wenn sie nicht hier in der Festung ist, dann könnt ihr sie doch nicht kontrollieren!"

Ich lachte leise in mich hinein. In einigen Dingen war Lucius wirklich naiv.

„Lucius, ich hätte das Mädchen auch nicht kontrollieren können, wenn sie hier in der Festung wäre. Weißt du noch was geschehen ist, als ich das bei ihrer Mutter probiert habe?"

„Ja Meister, ihr konntet sie beherrschen. Ihr habt einen Zauber entwickelt, der sie beherrschen konnte."

Wieder lachte ich. Er war noch naiver als ich dachte ... oder er versuchte sich bei mir einzuschleimen, was bei näherer Betrachtung auch wohl wahrscheinlicher war, denn Lucius war nicht dumm.

„Oh ja Lucius, kurzzeitig hatte ich tatsächlich Macht über sie. Aber am Ende hat sie doch einige meiner besten Männer erledigt. Wenn ich also eins aus dieser Begegnung gelernt habe ... dann ist es, dass man sie nicht beherrschen kann, weder Demona noch sonst irgendeine aus ihrem Volk. Glaub mir ... ich habe nämlich schon einige Erfahrung mit diesen kratzbürstigen Weibern!"

„Aber dann verstehe ich nicht, warum ihr sie unterrichtet habt. Warum habt ihr soviel Zeit darauf verwendet das Kind auszubilden?"

„In erster Linie wollte ich herausfinden wie stark die Kleine tatsächlich ist und ob sie mir irgendwann gefährlich werden kann. Und ich muss sagen: Sie ist perfekt. In ihr haben sich wirklich die richtigen Gene vereinigt. Das Beste vom Vater und von der Mutter ist in ihr. Und außerdem ... erinnerst du dich an das Buch, dass ich in den Ruinen der alten Elbenstadt gefunden habe?"

Lucius nickte.

„Aber ich verstehe immer noch nicht ... ... oh ... ihr glaubt ... die Kleine ... ist ..."

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich bin mir nicht sicher ... aber ich müsste mich doch sehr täuschen, wenn sie nicht eine tragende Rolle in diesem Spiel spielen wird ... ... eine Rolle, die ihrer Mutter ganz und gar nicht zusagen wird ... ... und auch diesen anderen Idioten nicht, die Dumbledore um sich schart ... ... jedenfalls nicht, wenn meine Saat aufgehen wird."

„Meister ... erlaubt mir eine Anmerkung ..."

Meine Augen funkelten wütend, als ich mich Lucius zuwandte. Diese Unterhaltung langweilte mich zusehends ... und ich hatte schon lange niemanden mehr gefoltert ... und der Zauber, den ich entwickelte, machte auch nicht die erhofften Fortschritte.

„Ich hoffe für dich, Lucius, dass diese Anmerkung wirklich wichtig ist", ich wirbelte spielerisch meinen Zauberstab zwischen den Fingern und beobachte amüsiert, wie Lucius anfing zu schlucken. Diese einfältigen Menschen.

„Nun ... Meister ... dieses Buch ... ... es ist über 4000 Jahre alt ... in elbisch verfasst und unsere Übersetzer sind nicht die besten. Haltet ihr es wirklich für angebracht diesem Buch blindlings zu vertrauen?"

Wütend drehte ich mich zu Lucius um und richtete meinen Zauberstab auf ihn. Mit einem gut ausgewählten Zauberspruch beförderte ich ihn an die Wand, dort blieb er keuchend liegen. Langsam, beinahe gelangweilt näherte ich mich ihm und hielt ihm die Spitze meines Zauberstabes unter seine blutende Nase. Genugtuung breitete sich in mir aus, als ich sah, wie seine Atmung sich beschleunigte, Schweißtropfen seine Stirn hinunterliefen und er beinahe panisch auf meinen Zauberstab blickte.

„Lucius", begann ich leise und in einem einschmeichelndem Tonfall, „zweifelst du etwa an meinem Urteilsvermögen? Oder vielleicht sogar an meinen Fähigkeiten? Muss ich dir meine Kräfte erst noch wieder in Erinnerung rufen?" Ich schwenkte meinen Zauberstab vor seinem Gesicht hin und her.

„N-nein Meister ... ich zweifele nicht an euch ... es ist nur ..."

„Was, Lucius? Mir scheint du stehst etwas neben dir, seit dich Demonas Brut in einem Duell besiegt hat ... vielleicht sollte ich deswegen etwas nachsichtiger mit dir sein ...", ich drehte mich wieder um und entfernte mich langsam von Lucius.

An dem Rascheln erkannte ich, dass er langsam aufstand. Ich lauschte dem leisen Geräusch bis ich mir sicher war, dass er wieder einigermaßen auf den Beinen stand, dann wirbelte ich wieder herum.

„Andererseits", rief ich bedrohlich, „sollte diese peinliche Niederlage nicht dein Verhalten mir gegenüber beeinflussen. Vielleicht bist du mir ja nicht mehr treu ergeben ... ... ich glaube, das sollte ich mal wieder testen. CRUCIO!"

Augenblicklich wand er sich wie ein schreiender Wurm zu meinen Füßen. So gefielen mir meine Untergebenen. Lächelnd beobachtete ich noch einen Moment wie Lucius sich unter Schmerzen krümmte, dann hob ich den Fluch auf.

„Nun Lucius", sprach ich zu der am Boden liegenden Person, „ich hoffe in deinem Interesse, dass du nie wieder an mir zweifelst."

Darauf erwidert Malfoy nichts. Er war noch zu sehr damit beschäftigt die Erinnerungen an die Schmerzen aus seinem Körper zu verbannen. Aber mich plagten im Moment auch schon wieder andere Probleme. Die Kleine flog sehr schnell ... selbst wenn sie sich mehrmals verflog, würde sie wohl noch vor 22.00 Uhr in Hogwarts sein. Und ich war mir beinahe sicher, dass Dumbledore sie postwendend mit einigen anderen zurückschicken würde, um Snape zu befreien. Eine Tatsache, die mir überhaupt nicht in den Kram passte.

„Lucius? Können wir die Jagd heute schon durchführen?"

„Sicherlich! Es ist soweit alles vorbereitet", antwortete er mit zitternder Stimme.

„Sehr schön, dann trommle alle zusammen. Wir brechen in einer halben Stunde auf."

„Jawohl!" Malfoy verbeugte sich kurz und verschwand dann durch die Tür. Zehn Minuten später sah ich ihn aus dem Tor herauslaufen. Gelangweilt drehte ich mich um und betrachtete die Spitze eines Turms in meiner Nähe. Dort saß, für das ungeschulte Auge kaum sichtbar, eine große Gestalt mit rot leuchtenden Augen."

„Ssssoll ich ihn aus dem Weg räumen?"

„Nein, nein", winke ich ab, „noch brauche ich ihn ... er ist der Einzige mit etwas mehr Hirn im Schädel!"

„Sssschaaade", kam die enttäuschte Antwort.

Ich beobachtete noch, wie die Gestalt ihre Flügel ausbreitete und ging dann langsam in meine Räume, um mich passend zu kleiden. Diese Nacht würde keiner meiner Anhänger je in seinem Leben vergessen. Dafür würde ich sorgen ... ja und für einen wird es seine letzte Nacht auf Erden sein.

Aus der Sicht von Rupert Rascal

Womit hatte ich so ein Elend bloß verdient? Was hatte ich verbrochen, dass ich jetzt mitten in der Nacht mit diesem verflixten Lupin, dieser vorlauten Göre und diesem ... fleischgewordenen feuchten Traum durch die Gegend fliegen musste, nur um jemanden zu suchen, der wahrscheinlich nicht einmal mehr am Leben war.

Ja, wenn ich alleine mit Demona durch die Gegend stromern würde, dann würde ich mich ja noch nicht einmal beschweren, aber mit diesen zwei Nervensägen waren irgendwelche romantischen Unternehmungen, die ich hegte ohnehin von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Aber nein, wir mussten ja unbedingt durch die Festung von Du-weißt-schon-wem irren. In letzter Zeit ging bei mir doch wirklich alles schief. Nichts von dem was ich mir vorgenommen hatte klappte – und dabei waren meine Pläne in der Theorie so einfach umzusetzen. Also, was ging immer schief? Oder nein, womit fing alles an?

Dieses ganze verdammte Rattenrennen begann vor ungefähr 12 Jahren. Damals war ich auf einer Versammlung der Alchemisten Englands – Druidentreff wurde er von Insidern genannt. Zweimal im Jahr versammelten sich die besten Alchemisten, Druiden und Zaubertränkemeister von ganz England und tauschten Erfahrungen, Rezepte und Zaubersprüche aus, oder beratschlagten wer neu in den Kreis aufgenommen werden sollte. Es war klar, dass nur die Besten die schwere Aufnahmeprüfung bestanden - und ich war zu so einem Treffen eingeladen worden ... na ja, um ehrlich zu sein hatte ich mir die Einladung richtig erbettelt, denn man bekam nur eine Einladung wenn man von einem Mitglied empfohlen wurde.

Und da, auf diesem Treffen sah ich das erste Mal ... Severus Snape ... diesen arroganten, eingebildeten, schleimigen Bastard. Er hatte ebenfalls eine Einladung erhalten ... man munkelte damals sogar die Empfehlung wäre von höchster Stelle gekommen. Dieses Gerücht konnte allerdings nicht untermauert werden, da der Ältestenrat solche Geheimnisse nicht preisgab.

Wie dem auch sei ... Severus Snape, ich und noch zwei andere waren in diesem Jahr die einzigen Neulinge. Wir vier wurden wie schon so viele vor uns vor die Prüfungen gesetzt und selbst ich erkannte, dass dieser Snape ein kluger Kopf war. In den Pausen unterhielt er sich mit den fortgeschrittenen Druiden und Alchemisten über einige Projekte, die er privat durchführte und von denen selbst die Ältesten erstaunt waren.

Das Ende vom Lied war: Snape wurde aufgenommen, ebenso die zwei anderen und ich wurde auf Lebenszeit aus diesem Kreis ausgeschlossen, außerdem durfte ich nie den Titel Zaubertränkemeister tragen, von dem Alchemist und Druiden mal ganz zu schweigen. Und warum? Wegen einem winzigen, kleinen Formfehler. Und das alles wäre nicht passiert, wenn Snape nicht so ein pingeliger, wichtigtuerischer Schleimbeutel gewesen wäre. Ohne ihn hätte ich die Prüfung mit Bravour gemeistert.

All die vergangenen Jahre hatte ich jeden seiner Schritte verfolgt ... wie ein Schatten war ich

hinter ihm hergeschlichen und hatte auf den richtigen Moment gewartet, um ihm alles heimzuzahlen ... und dann als ich meine Hoffnung auf Rache schon beinahe begraben hatte, schlug ich die Zeitung auf und entdeckte die Anzeige von Hogwarts. Sie suchten einen neuen Zaubertränkelehrer ... also war Snape irgendwie ... unpässlich!

Ich brauchte nur zwei Stunden, um herauszufinden was mit ihm passiert war. Wie der Blitz schickte ich meine Bewerbung ab und ich wurde tatsächlich genommen. Der Plan, den ich mir entworfen hatte, war denkbar einfach ... ich wollte nach Hogwarts ... dort wollte ich dann einige Wochen unterrichten, um den Schein zu waren und mir dann die geheimen Aufzeichnungen meines geschätzten Kollegen unter den Nagel reißen und wieder verschwinden. Nach einer angemessenen Pause würde ich diese Aufzeichnungen dann als meine eigenen ausgeben und dieser verdammte Orden würde mir zu Füßen liegen und mich auf Knien darum bitten ihnen beizutreten.

Genauso hatte ich mir das vorgestellt. In Hogwarts angekommen, bekam ich dann auch noch die persönlichen Räume meines Vorgängers. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Aber meine Freude währte nur kurz. Leider musste ich feststellen, dass sämtliche Gegenstände von Snape aus diesen Räumen verschwunden waren. Nur das Nötigste war noch da. Aber ich gab nicht auf ... unter dem Vorwand, den Unterricht vorbereiten zu müssen und mir einen Überblick über das Wissen der Schüler zu verschaffen, hoffte ich, an die Unterlagen zu kommen. Aber von wegen. Die Arbeiten und Notizen über die Leistungen der Schüler wurden mir von einem Hauself überbracht.

Aber wegen so ein paar Lappalien warf ich den Zauberstab noch lange nicht ins Korn. Es durfte schließlich nicht so schwer sein, herauszufinden wo die Sachen von Snape gelagert wurden. Also machte ich mich die nächsten Tage daran, die übrigen Lehrer sehr dezent auszufragen. Ich kam auch tatsächlich zu einem Ergebnis. Die Sachen befanden sich in einer Abstellkammer am Ende des Ganges in dem sich auch meine Räume befanden. Geradezu perfekt. Die Sache hatte nur leider einen Haken, wie ich sehr bald feststellen musste – der Raum war abgeschlossen, und man konnte ihn nicht mit Magie öffnen, man brauchte einen Schlüssel und der war natürlich nicht aufzufinden. Mittlerweile hatte ich wenigstens herausgefunden, dass keiner der Lehrer im Besitz des Schlüssels war ... einer der Schüler bewahrte ihn auf – bloß welcher?

Das hieß also für mich, dass ich noch länger in dieser verflixten Schule bleiben musste. Na ja, einige der Schülerinnen waren ziemlich hübsch ... andere wiederum ... missmutig blickte ich auf die Tochter meiner Angebeteten, die direkt vor mir flog. Die Kleine war eine richtige unscheinbare, graue Maus, die ich im Unterricht nicht mal bemerkt hätte, wenn da nicht ihr Nachname wäre. Ungeniert musterte ich das Kind – ihre Figur war nicht mal übel ... obenrum leider ein bisschen zu flach für meinen Geschmack – aber dann ihr übriges Aussehen, diese fürchterlichen, zottigen und struppigen schwarzen Haare, die ihr unentwegt ins Gesicht hingen und diese bleiche Haut. Grässlich! Ich fragte mich wirklich wer ihr Vater war – wahrscheinlich ein Vampir. Und dann waren da auch noch die schwarzen Kleider, die sie immer trug. Sie sah wirklich aus wie frisch aus dem Grab. Warum hatte das Mädchen nicht etwas mehr von dem Aussehen ihrer Mutter abbekommen?

Aber sei's drum! Ich hatte im Moment wirklich andere Probleme. Zum Beispiel  wie ich meine Begleiter dazu bekam wieder nach Hogwarts zurückzukehren. Von mir aus konnte Snape nämlich irgendwo hier vergammeln. Außerdem wäre es für mich wirklich unglücklich, wenn er gerade jetzt wieder auftauchen würde, noch dazu lebendig. Der Idiot würde mich nämlich garantiert wiedererkennen und dann hätte ich ein ernsthaftes Problem. Also, wie bekam ich die anderen dazu, die Suche nach ihm aufzugeben? Indem ich vom Besen stürzte? Vielleicht ... aber zu schmerzhaft.

„Rascal, wir haben die Todesser entdeckt, fliegen sie höher damit sie uns nicht entdecken", rief Demona plötzlich nach hinten.

Das durfte doch nicht wahr sein. Das war unmöglich ... wir konnten sie nicht gefunden haben. Aber doch ... ich riskierte einen Blick nach unten, bevor ich den anderen folgte ... dort unten liefen sie ... hunderte Todesser, alle mit ihren schwarzen Kutten und den weißen Masken. Und vorneweg lief Du-weißt-schon-wer. Und hinter ihm liefen zwei Todesser, die einen dritten mit sich zerrten – eindeutig Snape. Auch wenn das Auftauchen dieser Gestalten für mich aufs Höchste unerfreulich war ... es war mir doch irgendwie eine Genugtuung, den Bastard im Dreck zu sehen – und er steckte verdammt tief im Dreck.

Oh, ich wünschte mir nichts mehr, als jetzt einen Moment mit ihm alleine zu sein – denn wenn ich in meiner Kindheit eins gelernt hatte, dann war es, immer auf die draufzutreten, die unter mir lagen. Und Snape war im Moment verdammt tief unten ... noch unter dem Keller.

Aber trotzdem ... der Kerl lebte noch ... das war verdammt schlecht. Vor allen Dingen, wenn wir ihn wirklich befreien könnten.

‚Na schön', überlegte ich ruhig, ‚wir hatten sie gefunden ... aber was hieß das schon? Nicht einmal ich wäre so doof die Todesser jetzt anzugreifen ... zumal sie uns zahlenmäßig haushoch überlegen waren.'

Misstrauisch blickte ich auf meine Begleiter; die hatten doch wohl nicht so ein Kamikaze-Unternehmen vor, oder etwa doch? Ihr Verhalten war auf jeden Fall höchst merkwürdig; die Drei steckten ihre Köpfe zusammen – Lupin und Demona für meinen Geschmack etwas zu nah – und flüsterten miteinander. Zwischendurch warfen sie immer wieder abschätzende Blicke nach unten. Was hatten die vor?

Gerade als ich mich entschließen wollte dieser Sache auf den Grund zu gehen, erhoben sie ihre Stimmen.

„Demona, der Plan ist so bescheuert ... der könnte sogar klappen ... wir haben immerhin den Überraschungseffekt auf unserer Seite und wir sind schneller", hörte ich Lupin rufen und gleich darauf die glockengleiche Stimme meiner Angebetenen.

„Mh-hm, das meine ich auch ... also los!"

Bevor ich auch nur den kleinen Finger heben konnte, sah ich wie die drei im Sturzflug nach unten rasten. Das würde nie im Leben gut gehen. Die Todesser würden sie bemerken und dann könnte ich meine Heiratspläne in den Wind schreiben.

„Verdammt, kommt zurück! Die pulverisieren euch!", schrie ich ihnen mit magisch verstärkter Stimme hinterher und es wirkte.

Aus der Sicht von Albus Dumbledore

Unruhig schritt ich in meinem Büro auf und ab, während Minerva in einem Sessel an der Wand saß und mich beobachtete.

„Albus, es bringt nichts wenn du einen Schützengraben in deinen Boden läufst. Davon kommen sie auch nicht schneller wieder hier her!"

„Ich weiß ... aber ...", ich raufte mir die Haare, „stell dir vor sie finden ihn wirklich ... das wäre unglaublich ... und wenn sie ihn auch noch befreien könnten ...!"

„Wer könnte wen befreien?", hörte ich plötzlich eine Stimme, die definitiv nicht Minerva gehörte, aber trotzdem einen durchaus bekannten Ton beherbergte. Ruckartig drehte ich mich um, um einen Blick auf den späten Besucher zu werfen.

In der Tür standen Sevanna und Servatius Snape, die Eltern von Severus. Ich schluckte. Das war ein sehr schlechtes Timing.

„Mr. und Mrs. Snape! Was für eine Überraschung! Was verschafft mir die Ehre ihres Besuches?", versuchte ich meine Überraschung zu verbergen.

„Dämliche Frage, Professor! Was können wir hier wohl wollen?", fauchte Sevanna mich ungehalten an und schenkte mir dabei ein paar eisige Blicke aus ihren opalschwarzen Augen.

´Genau wie Severus`, schoss es mir dabei durch den Sinn.

Sevanna Snape war eine ältere, große, schlanke Frau mit grau-braunen, stark gelockten Haaren und pechschwarzen Augen. Ihr Mann Servatius war groß, muskulös, mit kurzen schwarzen Haaren durch die sich vereinzelt graue Strähnen zogen, seine Augen waren blau und von ihm hatte Severus anscheinend die etwas aus der Art geschlagene Nase geerbt.

„Ich gebe zu, die Frage war etwas unpassend ... aber ihr Besuch hat mich ... nun ja ... überrascht."

„Das haben wir gemerkt.", Sevanna sah sich mit Argusaugen in meinem Wohnzimmer um.

„So ... äh ... also ich denke Professor McGonagall kennen sie noch", die drei nickten sich kurz zu, „bitte ... bitte nehmen sie doch Platz." Ich wies auf die beiden freien Sessel. Die Zwei setzten sich und sahen mich gespannt an. Diese Stille wurde zunehmend unangenehm.

„Möchten sie vielleicht eine Kleinigkeit zu essen? Die Reise hat sie bestimmt erschöpft."

„Ein Tee ... wäre nicht schlecht", antwortete Mr. Snape gedehnt.

„Gut!" Ich klingelte nach dem Hauselfen und gab ihm die Bestellung. Sekunden später stand der Tee vor uns ... zusammen mit diversen Kuchen und Keksen. Dass diese Hauselfen aber auch immer übertreiben mussten.

„Direktor, sie haben meine Frage nicht beantwortet", Sevanna Snape sah aufmerksam in meine Richtung.

„Verzeihung! Welche Frage?"

„Als wir hereingekommen sind, habe ich sie gefragt, wer wen retten könnte."

„Ach wissen sie, das war einfach nur so dahergesagt ... ein Spiel, nichts weiter. Probieren sie unbedingt diesen Kuchen, ein Gedicht!"

„Direktor Dumbledore, meine Gattin und ich hätten gerne eine präzise Antwort auf eine einfache Frage", unterstützte Servatius seine Frau.

Was sollte ich jetzt tun? Ich wollte den beiden keine falschen Hoffnungen machen.

„Sagen sie", lächelte ich das Ehepaar an, „warum genau, sind sie heute eigentlich hierher gekommen?"

„Weil ... Direktor!"

„Ja, ja, schon gut! Ich sehe schon, ich werde ihnen die Wahrheit sagen müssen. Es ist uns vor kurzem gelungen, das Versteck von Voldemort ausfindig zu machen. Ich habe einige Leute losgeschickt, um die Gegend auszukundschaften und vielleicht ..."

„Sie meinen also, diese Leute könnten unseren Sohn befreien?", Sevanna blickte mich aus großen Augen an.

„Darauf kann ich ihnen keine Antwort geben ... wir werden warten müssen bis meine Leute wieder zurück sind."

„Wann haben sie Hogwarts verlassen?", fragte Mr. Snape ruhig.

„Vor ungefähr", ich sah auf meine Uhr, „zweieinhalb Stunden."

„Und sie halten es für möglich ...", ich ließ die aufgeregte Mrs. Snape nicht ausreden.

„Im Moment halte ich überhaupt nichts für möglich. Ich habe vier Leute losgeschickt, um die Gegend auszukundschaften. Eine von ihnen ist noch fast ein Kind und einer ... lassen wir das. Sie haben Anweisungen von mir erhalten, die da lauten sich auf keinen Fall selbst in Gefahr zu bringen. Wenn sie aufgrund eines glücklichen Umstandes in der Lage wären Severus zu befreien, so habe ich da nichts gegen. Aber wenn das nicht möglich ist, dann haben sie Order zurückzukommen der Standort der Burg wird dann den Auroren mitgeteilt. Mehr kann ich im Moment nicht tun. Ich hoffe, sie verstehen das."

Mrs. Snape blickte auf ihre gefalteten Hände während sie mir antwortete.

„Das verstehen wir. Wir sind auch eigentlich aus einem anderen Grund hier. Severin hat uns noch am gleichen Tag erzählt, was er von ihnen erfahren hat. Aber eines verstehe ich immer noch nicht ... wie sind sie auf die Idee gekommen ausgerechnet Severus als Spion einzusetzen."

Jetzt hatte sie mich erwischt. Ich hatte Severin damals nämlich nicht erzählt wie Severus mein Spion geworden war. Wenn überhaupt, dann sollte er das doch bitte selber machen.

„Nun ... er hat sich freiwillig gemeldet.", teilweise entsprach das jedenfalls der Wahrheit.

„Wirklich?", Sevanna Snape sah mich fassungslos an. „Er hat sich freiwillig gemeldet? Aber warum?"

Ja, warum ... gute Frage ... was sollte ich ihnen jetzt erzählen?

„Also, das weiß ich auch nicht! Er hat mir seine Beweggründe nie mitgeteilt!"

Mrs. Snape sah mich durchdringend an ... beinahe so, als würde sie ahnen, dass ich ihr nicht die volle Wahrheit sagen würde. Ihr Mann schloss die Augen und holte tief Luft.

„Direktor Dumbledore, macht es ihnen was aus, wenn wir hier auf die Rückkehr ihrer Leute warten?"

„Oh, gewiss nicht! Bleiben sie ruhig hier ... ich bin mir beinahe sicher, dass sie jeden Augenblick wieder hier sein werden."

Aus der Sicht von Severus Snape

Das war also mein Ende! Aber warum machte ich mir darum jetzt Gedanken? Ich hatte wochenlang Zeit mich darauf einzustellen und mal davon abgesehen, ich wusste ja, dass es irgendwann passieren würde ... und ich hatte ja auch selbst Schuld.

Also, warum machte ich mir dann jetzt Gedanken? Weil mein Tod in greifbare Nähe gerückt war? Weil ich vielleicht bis zum Schluss einen winzigen Funken Hoffnung gehabt hatte alles lebend zu überstehen? Oder einfach nur, weil ich jetzt von zwei Todessern durch den Wald geschleift wurde und ich irgendwas brauchte, dass mich von den Schmerzen ablenkte!

Ja, das seltsame Geräusch an meiner Zellentür war von Wurmschwanz verursacht worden, der vor lauter Aufregung den Schlüssel nicht ins Schloss bekam. Als er es doch endlich geschafft hatte, kamen drei Todesser in meine winzige Zelle ... einer von ihnen war Pettigrew. Die zwei anderen lösten meine Fesseln und zogen mich grob auf die Füße. Nur mit Mühe und Not konnte ich mich auf den Beinen halten, was auch noch dadurch erschwert wurde, dass mein linkes Bein vollkommen steif und ein gutes Stück kürzer war als das rechte. Ich nahm an, dass die Knochen schief zusammen gewachsen waren.

Wie dem auch sei. Es interessierte mich nicht wirklich! So absurd das jetzt auch war, aber ich dachte darüber nach, was ich in meinem Leben alles versäumt hatte. Wenn ich den Gedanken früher immer verabscheut hatte eine eigene Familie zu gründen, so war ich doch jetzt ein wenig traurig darüber, dass ich keine Frau und Kinder hatte. Andererseits war es wahrscheinlich auch besser so ... auf diese Weise würde mein Tod niemanden schmerzen, und davon mal abgesehen hatte ich die passende Frau ja noch nicht einmal gefunden, was wohl auch daran lag, dass ich dem „schwachen Geschlecht" Angst machte.

Obwohl, Demona hatte vor mir keine Angst gehabt, aber sie war auch keine Frau im eigentlichem Sinne ... und außerdem hatte „Madam" damals ja auch nichts Besseres zu tun gehabt, als einen anderen ins Bett zu zerren ... denn diese giftige, kleine Kröte – auch Claw genannt – wurde ja wohl nicht vom Storch gebracht. Und dieses Ungetüm war auch noch dabei als Voldemort mich folterte ... Demona würde sich sicherlich freuen, wenn sie erfuhr was für einen Weg ihre Tochter ging ... obwohl ... die ganze Familie war im Grunde nicht besser als Voldemort. Demona wurde nur im Zaum gehalten, weil sie tief in Albus' Schuld stand.

Der Wind blies stärker und ich begann zu frieren. Verständlich, da ich außer meiner verschmutzten und zerrissenen Hose nichts trug, weder ein Hemd noch Strümpfe oder Schuhe. Letzteres war auf dem unebenen Waldboden besonders unangenehm.

Trotz der eisigen Kälte war Voldemort anscheinend besonders guter Laune und ich begann mich ernsthaft zu fragen wie ich denn sterben würde. Denn eines war mir klar ... die gute Laune von Voldemort und die Tatsache, dass er wirklich jeden Todesser heute zu sich gerufen hatte, war für mich kein gutes Zeichen.

Ich bereute ja wirklich nicht viele Taten, die ich in meinem Leben begangen hatte ... nicht mal die, dass ich den Todessern beigetreten war, aber ich würde gerne noch einmal mit meinen Eltern sprechen. Ja, das bereute ich wirklich, dass ich den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen hatte ... und die Tatsache, dass ich Black damals nicht einfach den Avada Kedavra auf den Hals gehetzt hatte, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Niemand hätte jemals herausgefunden von wem ihm das Lebenslicht ausgeblasen worden war. Morde waren damals schließlich keine Seltenheit. Sie waren an der Tagesordnung. Und ich denke die Leute hätten sich gewundert, wenn einmal ein Tag ruhig verlief. Also, warum hatte ich es nicht getan?

„Wir sind gleich da", zischelte die aufgeregte Stimme Voldemorts nach hinten, „gleich sind wir auf der Lichtung! Ich hoffe du freust dich Snape ... du wirst heute eine sehr wichtige Rolle für uns spielen."

So gut es meine kaputten Knochen und meine zwei Wärter zuließen, richtete ich mich auf um Voldemort anzusehen.

„Ihr könnt euch meine Freude gar nicht vorstellen ... denn das bedeutet, dass ich nicht länger eure hässliche Visage sehen muss."

Voldemort verzog sein Auge zu einem Schlitz und blitzte mich an.

„Nein ... nein ... du wirst mich nicht ärgern ... du nicht. Snape, du solltest dir deinen Atem besser sparen, du wirst ihn noch brauchen."

Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte Voldemort sich um und lief langsam weiter. Auch meine Aufpasser setzten sich wieder schwerfällig in Bewegung und ich wurde von ihnen mitgeschleift.

Als wir ungefähr zehn weitere Minuten gelaufen waren, kamen wir an eine große Lichtung und als wir in der Mitte der Lichtung waren, hatte ich plötzlich so ein merkwürdiges Gefühl ... beinahe so als würde uns jemand beobachten. Aber das war unmöglich, niemand wäre so dämlich eine Todesser-Prozession zu beobachten.

Da fiel mir gerade etwas ein. Wo war eigentlich Voldemorts neueste Errungenschaft? Bei so einem Spektakel durfte das Biest doch nicht fehlen ... oder war sie am Ende etwa weggelaufen ... oder hatte Demona ausgerechnet ihre Tochter als Spionin bei den Todessern eingeschleust? Nein, Blödsinn ... mein Gehirn musste irgendwie in Mitleidenschaft gezogen worden sein, sonst würde ich nicht auf so einen Blödsinn kommen!

Aber da war es plötzlich wieder ... ich konnte ganz deutlich die Anwesenheit einer anderen Person spüren ... es durchfuhr mich jedes Mal wie ein Stich und bei jedem Mal wurde er stärker.

Jetzt schon wieder! Wer oder was ist das?

Und auf einmal war da noch etwas anderes. Ein Rauschen! Erst schwach und dann wurde es immer stärker. Irgendein großer Vogel musste über uns sein! Das würde immerhin das Rauschen erklären. Andererseits vertraute ich mein Hörorganen im Moment nicht besonders und tat das Rauschen des Vogels einfach als das rauschende Blut in meinen Ohren ab. Meine Sicht wurde auch schon wieder nebliger ... ein Zeichen dafür, dass der Zauber, mit dem Lucius mich belegt hatte, um mich überhaupt hochzukriegen und zum Laufen zu bewegen, langsam nachließ. Ein weiteres Zeichen dafür war, dass auch die Schmerzen langsam aber stetig in meinen Körper zurückkehrten. Sinnestäuschungen waren deswegen nicht allzu abwegig.

Aber dann geschah etwas, dass mich an den Sinnestäuschungen zweifeln ließ. Ich hörte eine Stimme, eine laute, unbekannte, eindringliche Stimme.

„Verdammt kommt zurück! Die pulverisieren euch!"

Das war zu laut, um eine Halluzination zu sein.

AvA: So ... nu noch das Wort zum Sonntag ... ähh Blödsinn ... die Wörter zum Ende! Ich weiß, dass ich in diesem Kapitel auf der Stelle getreten bin ... (ich bin ja so gerne böse)!!!!

Also ... wenn ihr wissen wollt, wie es weitergeht ... schickt mir ... sagen wir mal ... ... 10 Reviews!