Kapitel 16: Wettlauf mit dem Tod
AvA: Hallo Leute, da bin ich wieder. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin stolz auf euch. Jeder hat meine Fragen beantwortet. Und es ist so in etwa das rausgekommen, was ich vermutet habe. *ggg* Jetzt muss ich mir bis zum Ende des Kapitels neue Fragen überlegen. Aber nu kommen erst mal ein paar allgemeine Informationen.
1) Bündniszauber: Die Beteiligten bekommen in einem bestimmten Radius besonders intensive Gefühle der anderen Person mit. Snape ist an Demona gebunden, d.h. er wird genauso lange leben wie eine Hawk (also praktisch unsterblich). Stirbt einer der Charaktere ist es nicht zwangsläufig so, dass die andere Person auch stirbt. Bsp: Snape überlebt nicht. Hat keine Auswirkungen auf Demona. Die Gute kann weiterhin ihr Leben fristen. Bsp. 2: Demona stirbt nach ... öhh ... 3000 Jahren ... an ... Abnutzung ... (sehr originell, wirklich!) ... ab diesem Punkt wird Snape, der sich ja in den vergangenen Jahren nur seeeeeeeehhhhhhrrrrrrrr geringfügig verändert hat, wieder normal anfangen zu altern (wie jeder andere Sterbliche auch) und wird Demona nach ... vielleicht ... 50, 60 oder erst 120 Jahren ins Reich der Toten folgen. So weit alles verstanden? Fein!
2) Severin Snape: Einige von euch sind auf die Idee gekommen, dass Severin Demona hasst. Dem ist aber nicht so. Der arme Junge hat einfach nur panische Angst vor der Frau. Vielleicht werde ich irgendwann auch noch mal genauer erläutern warum dem so ist. Aber das ist eigentlich nicht weiter von Bedeutung.
@ smart: Och ... meine Ostertage waren eigentlich ganz in Ordnung. Schön sonnig und warm. Ich hoffe deine waren auch in Ordnung. So, zu der Länge der Jagd ... lass disch überraschen! Du bist mir aber auch ein Küken. Diese Geschichte ist noch nicht abgeschlossen und du schreist schon nach der Fortsetzung. Also wirklich! *ggg* Was meine Abifächer angeht ... „Folterungen der Neuzeit" wäre nicht schlecht gewesen, aber ich habe „Mit der Peitsche auf du!" belegt. *sfg*
@ Pe: Neue Fans kann man immer gebrauchen. Vor allem zum Review schreiben *ggg* Und was meine „kleine" sadistische Ader angeht ... die ist so groß wie Rhein, Oder und Mosel zusammen! *gggggg*
@ minka: Wie ich auf die Daumenschrauben gekommen bin? ... na ja ...meine eiserne Jungfrau ist kaputt gegangen. *gggggg*
@ Sever Danger: Warum ich Snape das angetan habe? Erstens: er ist meine Hauptfigur! Zweitens: Wenn ich ihn jetzt rette ... was soll ich denn dann noch schreiben???? Na gut ... ich könnte noch ein wenig erzählen, wie er wieder zusammengesetzt wird ... aber wen interessiert das?! *gg*
@ Loca Inferna: Jaaaa ... diese sadistischen Adern sind bei uns weit verbreitet, nicht wahr? Ich erinnere mich da an ein paar nette Bilder von einer gewissen Person ... *smile* Und übrigens natürlich habe ich schon eine fertige Liste mit Todeskandidaten (Punkt eins ist schon abgehackt) die ich jetzt langsam abarbeiten werde. Die Fragen stelle ich nur, damit ich weiß, wie hoch ich meinen Schutzwall bauen muss! *ggg*
@ Lorelei Lee: Von diesen Geschichten (ellenlange Kapitel, nüschst passiert) kenne ich auch viele und ich würde den Autoren auch immer am liebsten an die Kehle gehen. Aber man lässt es ja doch bleiben ... sonst geht es nämlich noch langsamer vorwärts. Das einige Leser dieses Gefühl allerdings auch bei meinen Kapiteln haben ... ist mir neu ... ... aber gut, dass du es mir gesagt hast. Das baut mich nämlich auf *sfg*
@ Khair ed Din: Wenn ich diese Reaktion von noch ein paar Lesern bekomme, weiß ich das ich gut bin! *ggggg* Übrigens ... es gibt keinen Vaterschaftstest! Demona ist dagegen. (Demona: Genau. Wenn hier jemand die Bombe platzen lässt, dann bin ich das! Basta! Amen! Finito) Öhm ... ich denke, das sagt alles ...
@ Naddy: Meine Prüfungen habe ich in Bio, Ernährungslehre *kotz würg spuck* und VWL! Übrigens ... „DANKE" ... du hast mich auf mehrere „Lecks" in meiner Story aufmerksam gemacht ... ich versuche jetzt gerade den Schaden so gut wie möglich abzudichten.
@ Elliot: Also ... ich bin weder nackt ... noch Kofferträger. Bleibt also nur noch eine Möglichkeit ... ich bin der Wahnsinn höchstpersönlich! *gggg* Was soll Rascal im Kloster? Die armen Nonnen und Mönche! Aber fassen wir dein Review mal zusammen. ... ähm ... wie war das? ... Snape stirbt im Kloster, Voldie überlebt, und Rascal heiratet Demona? *ggg* Die Mischung machts!
@ Severin: Wie ich Snape so etwas antun kann? Ganz einfach ... er ist meine Hauptfigur ... und zu ihm passt meiner Meinung nach nur etwas Dramatisches und keine plüschig-rosa Liebesgeschichte. Comprende? Was den Vater von Claw angeht ... keine Sorge ... es kommt, es kommt ... irgendwann mal! Außerdem gibt es ja einen neuen Kandidaten. Minervas Vorgänger! *ggggg*
@ Mary-J: Also ich weiß ja nicht, ob Voldie etwas gegen Inzest hat ... ich meine ... der Kerl ist einfach nur scheußlich ... was macht es da jetzt für einen Unterschied ob er mit seiner Tochter vögelt oder mit ... ... wenn nehmen wir denn mal ... äh ... Lucius! Flitwick: Das Argument ist gut ... wie ärgerlich! *gg* Lupin: Uninteressant für Demona? Ohhhhhhh ... wenn du wüsstest! Demona steht auf Tiere im Bett! *ggg* (Demona: Hältst du wohl die Klappe ... oder ich röste dich!) Sirius: ... na so tierisch muss es dann auch nicht sein, da stimme ich dir zu. James Potter: Das ist ein Grund, aber kein Hindernis. Lucius: *sabber* ... ähm … tief durchatmen … habe ich jemals behauptet das Demona eine echte Blondine ist? Könnte doch auch ... äh ... brünett sein! Albus: Lass dich überraschen! Severin wird auch noch mal vorkommen ... später ... ... sehr viel später.
@ 15: DA IST JEMAND MUTIG! Erste, die kein Happy End will! Das nenn ich Mut! Warum eigentlich nicht? Aber dein Rewu muss ich jetzt erst mal auseinanderplüsen. Also ... der erste Teil ist ja deutlich gewesen *ggg* Ich nehme jetzt mal einfach an, das du bei Punkt eins „Kein Happy End" meinst. Und Punkt zwei bezieht sich auf den Todeskandidaten. Richtig?
@ Aviva: Ohhhh Danke *geschmeichelt ist* Hmmmm, aber du willst auch kein Happy-End ... dann wärt ihr schon zu Zweit. ..... Trotzdem Minderheit *sfg* ... ... ... aber ich bin auch nicht so für Happy-Ends ... so schmalzig ... ... ... hab's mehr mit dem Foltern, wie du sicherlich bemerkt hast .... *sssffg* Ähm ... Frage! Warum soll Minerva sterben?
Aus der Sicht von Demona Hawks
Mit einiger Mühe unterdrückte ich ein Gähnen und versuchte meine Aufmerksamkeit wieder der Klasse zuzuwenden, die ich gerade unterrichtete. Und bei dieser Klasse war wirklich meine gesamte Konzentration von Nöten – die Sechstklässler von Slytherin und Gryffindor!
Es war leichter einen Stall voller Kobolde zu hüten und ich fragte mich nicht zum ersten Mal wer auf die Idee gekommen war, diese beiden Häuser zusammen zu unterrichten. Harry Potter und Draco Malfoy in einem Klassenraum – eine Katastrophe war vorprogrammiert! Genau so wie bei Potter senior und Severus Snape.
Wie heißt es so schön? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!
Ein Räuspern aus der Klasse ließ mich aufschrecken. Anscheinend war ich doch länger in Gedanken versunken gewesen, als ich dachte.
„Nun denn, weiter im Text! In den folgenden Unterrichtsstunden möchte ich versuchen euch die verschiedenen Stufen der Magie näher zu bringen und die Wesen, die sie benutzen. Also, wer von euch kennt eine Stufe?"
Ich sah mich im Klassenraum um, wie üblich klebten die Finger von Hermine bald an der Decke, so weit reckte sie sich nach oben ... Claw saß müde und gelangweilt neben ihr ... kein Wunder ... sie kannte das alles schließlich schon. Harry und Ron ... spielten unter der Bank mit irgendwelchen Juxartikeln und die restliche Klasse schien noch zu schlafen ... bis plötzlich Draco Malfoy seine Hand hob. Das war noch nie vorgekommen, dass er sich in meinem Unterricht freiwillig meldete.
„Mr. Malfoy?"
„Sagen sie Professor, ihr Unterricht heißt doch Verteidigung gegen die dunklen Künste, warum also wollen sie uns die unterschiedlichen Stufen erklären ... das wäre doch eher etwas für Geschichte der Zauberei ... oder Zauberkunst."
Ich stöhnte innerlich. Menschen!
„Um sich gegen etwas verteidigen zu können, müssen sie erst einmal wissen, was die Schwachpunkte ihres Gegners sind ... dazu gehört auch, zu erkennen, welche Art von Magie und welche Stufe er benutzt. Denn die drei Stufen sind unterschiedlich wirksam und mächtig. Also wer von ihnen kennt nun eine Stufe?"
Hermine reckte sich noch ein Stück höher und ich wollte sie schon vollkommen entnervt rannehmen als ich eine weitere Hand bemerkte, die zaghaft nach oben stieg.
„Ja, Mr. Longbottom?"
Der Junge zuckte vor Schreck zusammen.
„Äh ... also ... ich denke ... Zaubern mit dem Zauberstab ist doch sicherlich auch eine Stufe, oder?"
„Vortrefflich! Kennen sie noch weitere?"
„Vielleicht ... vielleicht ... ohne Zauberstab ... mit den Händen?"
„Sehr gut! Noch eine?"
„Hmmm ... also mit ... mit ... Gedanken?", sagte er mehr zu sich selbst als zu mir.
Die Klasse fing an zu schreien und zu johlen.
„Neville ... das geht doch gar nicht", prustete Seamus Finnigan.
„Longbottom, du bist vielleicht ein Idiot ... mit Gedankenkraft zaubern ... zum Schießen!", das war Pansy Parkinson.
Menschen!
Im nächsten Moment schwebten sämtliche Schüler, samt Tischen und Stühlen unter der Decke und starrten verdutzt nach unten. Die einzige, die noch Boden unter den Füssen hatte, war ich!
„Wie machen sie das? Sie haben keinen Zauberstab in der Hand und sie haben auch nichts gesagt", Draco sah mich überrascht an, wie auch alle anderen Schüler!
„Mit Gedanken, wie denn sonst?", langsam ließ ich die Schüler wieder auf den Boden sinken. „Mr. Longbottom, zehn Punkte für Gryffindor und Miss Parkinson ... ihnen ziehe ich fünf Punkte ab, weil sie einen Mitschüler beleidigt haben und ich will sie heute um drei in meinem Büro sehen", ich ließ eine kurze Pause folgen, „nachdem das nun geklärt ist, können wir ja mit dem Unterricht fortfahren ... aber vorher, werden Mr. Potter und Mr. Weasley bitte noch die Güte haben und ihr Spielzeug wegpacken ... es sei denn natürlich, ihr zwei möchtet unbedingt vor die Tür. Und bevor ich es vergesse zehn Punkte Abzug für sie beide!"
Die Jungs packten mit hochroten Köpfen die Sachen weg und sahen dann an die Tafel.
„Gut! Wie Mr. Longbottom schon richtig erkannt hat, gibt es drei Stufen. Die erste Stufe ist das Zaubern mit Zauberstab, Bewegungen und Worten ... das ist auch die schwächste Stufe der Magie. Die zweite Stufe ist das Zaubern mit den Händen ... eventuell wird es auch von Worten oder Gesten begleitet ... das kommt aber ganz darauf an. Die dritte und letzte Stufe ist das Zaubern durch pure Gedankenkraft ... diese Art des Zauberns wird weder von Worten noch von irgendwelchen Bewegungen begleitet. Es ist die stärkste und gleichzeitig auch gefährlichste Stufe des Zauberns. Kann mir einer sagen warum?"
„Weil man nicht sehen kann, wann und womit der Gegner angreift!"
„Sehr gut Miss Granger, aber trotzdem melden sie sich das nächste Mal. Die unterste Stufe wird ausschließlich von euch Menschen genutzt, den Zauberstab nutzt ihr dabei, um die geringe Magie, die sich in euren Körpern befindet zu bündeln und damit einen ordentlichen Zauber zustande zu bekommen! Bis hierhin Fragen? ... Keine? Gut! Die zweite und dritte Stufe wird ausschließlich von magischen Wesen genutzt ... wie zum Beispiel von Elben, Harpyien, Kobolden, Hawks und Hauselfen, wobei magische Wesen, die sich nur der dritten Stufe der Magie bedienen, äußerst selten sind. Was auch daran liegt, dass diese Art der Magie äußerst ermüdend ist. Fragen?"
Den Rest der Stunde verbrachte ich damit den Kindern die verschiedenen Vor- und Nachteile näher zu bringen, bis ich plötzlich spürte, dass mich irgendwas beobachtete. Langsam drehte ich mich um und erwartete schon beinahe Rascal hinter mir zu sehen, als mir etwas auf den Kopf sprang.
„Argghh! Was zum Teufel ist das?" Ich griff mit beiden Händen nach oben und bekam etwas dickes pelziges zu fassen, das sich mit Händen und Füssen wehrte und mir irgendwas ins Gesicht schlug – einen dicken, gelb-getigerten Schwanz.
„Miss Granger!", schrie ich kochend vor Zorn, „schaffen sie ihren verdammten Dachhasen hier heraus bevor ich explodiere!"
Das Mädchen schnappte sich so schnell wie möglich ihren Kater und verschwand durch die Tür. Missmutig sah ich ihr hinterher.
Und dann endlich, am frühen Nachmittag erlöste mich der Pausengong für diesen Tag von der vermaledeiten Unterrichterei.
Wütend stapfte ich durch die Gänge von Hogwarts und bei jedem zurückgelegten Meter verwünschte ich Rupert Rascal ... in Gedanken hatte ich ihn bereits unzählige Male erwürgt, erdolcht, erdrosselt, ersoffen, gevierteilt und pulverisiert. Und als ob dieses Fiasko von vergangener Nacht nicht gereicht hätte, hatte Rascal mir doch heute Morgen vor versammelter Mannschaft einen Heiratsantrag gemacht. Allein die Erinnerung daran ließ mir die Galle hochkommen. Die darauffolgende Lehrerkonferenz hatte auch nicht wirklich dazu beigetragen meine Stimmung aufzuhellen. Ein am Boden zerstörter Albus und eine verheulte Minerva waren schließlich auch nicht Anblicke, die mir jeden Tag gewährt wurden. Zumal ich, je länger ich die beiden betrachte, immer mehr das Gefühl bekam, dass ich etwas gegen diesen Zustand hätte unternehmen können. Ich hätte mir doch denken können, dass Rascal wieder irgendeinen Bock schießen würde. Aber anstatt ihn mundtot zu machen, hatte ich ihn nicht weiter beachtet und lediglich meine Tochter bei ihm gelassen. Das Ergebnis hatte ich jetzt. Ärgerlich erinnerte ich mich an den gestrigen Abend, den ich mit Remus verbracht hatte.
Rückblende (Demonas Wohnzimmer am Vorabend)
Als ich fertig geduscht hatte, wickelte ich mich in ein flauschiges Badehandtuch und lief zurück in mein Wohnzimmer, um Remus zu heilen. In Gedanken steckte ich mir während ich lief meine Haare hoch, so dass sich nur einzelne nasse Strähnen um meinen Nacken schlängelten und trat in mein Wohnzimmer. Remus begrüßte mich mit herabhängender Kinnlade.
„Was?"
„D-du ... ... da ...", stammelte er und ich machte mir ärgerlich eine mentale Notiz. Betrete niemals nur mit einem knappen Handtuch bekleidet deine Räume, wenn ein halbnackter Mann auf deinem Sofa liegt!
„Remus, ich schwöre dir ... wenn du jetzt deine Werwolfinstinkte zu Tage treten lässt, hat Filch einen neuen Pelz, den er ausklopfen muss!", knurrte ich ihn drohend an und er machte seinen Unterkiefer wieder mit dem obigen Gegenstück bekannt.
„Du machst es einem auch nicht unbedingt leicht ... seid ihr Hawks alle so ... so freizügig?"
„Was willst du? Bei uns leben nur Frauen ... da ist ein weiblicher Körper kein Geheimnis! Und jetzt leg dich hin und sag mir wo's weh tut!"
„Ich glaube, ich sage dir besser wo es nicht weh tut", stöhnte er und legte sich auf den Bauch.
„Immer diese Männer ... können nichts ab", murmelte ich und setzte mich neben ihn. Ich ließ meine Hände langsam über seinen Rücken wandern und ließ hier und da eine blaue Flamme über seinen Körper gleiten. Nach einer Viertelstunde war er so gut wie neu.
„So, das war's ... du bist fertig!"
Remus stemmte sich auf und setzte sich hin, um mir direkt in die Augen zu sehen.
„Was denkst du?"
Ich sah ihn irritiert an.
„Was soll ich schon denken?"
„Wegen Severus ..."
„Was soll ich wegen Severus denken? Er ist mittlerweile wahrscheinlich tot ... oder gerade im Begriff seinen letzten Schnaufer zu tun ... daran kann ich nichts ändern."
Remus sah mich ärgerlich an.
„Bist du eigentlich immer so gefühlskalt?"
„Das wärst du auch, hättest du das Gleiche erlebt wie ich!", zischte ich ihn eisig an.
„Und warum soll ich mir über etwas Gedanken machen, dass ich ohnehin nicht ändern kann?"
„Erstens, ich habe nicht das Gleiche erlebt! Zweitens, es wäre vielleicht mal ganz nett, wenn du auch an andere denken würdest!"
„Ich denke nur an andere! Ich habe das letzte Mal an mich selbst gedacht, als ich vierhundert Jahre alt war ... und das ist verdammt lang her! Fast mein ganzes, verdammtes, viel zu langes Leben lang, habe ich nur an andere gedacht! Also glaub ja nicht, dass es mich kalt lässt, was hier passiert", fauchte ich ihn an. Remus schwieg betroffen für einen Moment.
„So habe ich das nicht gemeint ... es ist nur ... wenn ich mir vorstelle ... ... ... ... er sah wirklich mitgenommen aus ... ... und die Vorstellung, was gerade ... ... da dreht sich mir der Magen um."
Ich sah Remus mitleidig an.
„Wir haben es versucht ... mehr konnten wir nicht tun ...", flüsterte ich leise und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Und es gibt keine Möglichkeit mehr ihn zu finden ... keine einzige ..."
In diesem Moment machte es in meinem Kopf „Klick".
„Mein Spiegel...", ich sprang aufgeregt auf, „in Voldemorts Festung konnte ich ihn nicht sehen, weil dort ein Schutz war ... aber vielleicht ... geht es jetzt!"
Remus sah mich aufgeregt an: „Du meinst ... weil sie jetzt im Wald sind? ... vielleicht ist dort kein Schutzschild ..."
Ich hörte Remus schon gar nicht mehr zu und lief in eine Ecke meines Wohnzimmers zu einem mannshohen Spiegel mit vielen Verzierungen. Vorsichtig legte ich meine Hand auf die glatte Fläche und konzentrierte mich. Die Oberfläche des Spiegels schien plötzlich Wellen zu schlagen und für einen Moment sah ich so etwas wie einen Lichtstrahl, aber dann war wieder alles grau.
„Nichts", flüsterte ich resignierend und spürte gleichzeitig eine unbändige Wut in mir hochsteigen, „das wäre ja auch zu schön gewesen ... ... VERDAMMT NOCH MAL!" Wütend nahm ich mir meinen Cognac-Schwenker und warf ihn mit voller Wucht gegen die Wand, wo er in tausend kleine Stückchen zerbarst und der Cognac ein fleckiges Muster auf meiner Wand hinterließ. Remus starrte mich erschreckt an.
„Du ... also ...", er blickte zwischen dem Scherbenhaufen und mir hin und her, „also ... ... so gefällst du mir schon besser ... aber mach das nicht zu oft ... sonst könnte man noch glauben, du magst Severus!"
„Ob ich ihn mag oder nicht ... das hilft ihm im Moment ziemlich wenig!"
„Da hast du leider Recht ... ... ich denke, ich geh dann wieder ... ich ... Unterricht ... morgen ..."
Ich ging einen Schritt auf ihn zu und hob dabei meinem Arm, um die Sauerei von meiner Wand zu entfernen, als ich mitten in der Bewegung innehielt.
Das durfte nicht wahr sein. Vollkommen erstarrt, blieb ich stehen und starrte Remus an, der seinerseits puterrot angelaufen war.
„Das darf nicht wahr sein", murmelte ich leise und sah an mir herunter. Das Handtuch, dass ich mir um den Körper gewickelt hatte, hatte sich während meiner Eskapaden langsam gelöst und war durch die plötzliche Bewegung meines Armes vollends von meinem Körper gerutscht. So kam es, dass ich mitten in der Nacht, nackt wie Gott – oder sonst irgendjemand - mich schuf, vor Remus stand.
„JETZT DREH DICH GEFÄLLIGST UM, ZUM KUCKUCK NOCH MAL!" Remus drehte sich wie von der Tarantel gestochen um und ich hob mein Handtuch schleunigst wieder hoch.
„Also Demona ... wir sehen uns dann beim Frühstück ... und ... äh ... also ... gute Nacht!"
Schneller als ich gucken konnte, verließ Remus meine Räume und verschwand. Ich zerknautschte das Handtuch in meiner Hand und schalt mich immer wieder für meine eigene Dummheit.
„Oh ... was habe ich bloß verbrochen ... ... ... wieso zum Teufel ... passiert so was immer mir? Wieso?"
Ohne mir die Mühe zu machen, das Handtuch wieder um mich zu wickeln, ging ich in mein Schlafzimmer, um mich dort – nackt wie ich war – aufs Bett zu werfen. Einige Augenblicke lang, stöhnte ich frustriert in mein Kopfkissen und setzte mich dann auf, um einen letzten Versuch zu starten Severus zu finden. Wenn dieser Bündniszauber auch sonst zu nichts gut war ... aber vielleicht würde ich so seinen Aufenthaltsort finden.
Rückblende Ende
Wie man sich denken kann, waren meine Versuche am Vorabend von wenig Erfolg gekrönt gewesen. Zwei Stunden später war ich mit mörderischen Kopfschmerzen in mein Bett gefallen, nur um festzustellen, dass ich gerade noch eine halbe Stunde hatte, um mich zu waschen, anzuziehen, zu frühstücken und zu meinem Unterricht zu erscheinen.
Als ich um die nächste Ecke lief, sah ich Claw in einiger Entfernung stehen. Perfekt!
„Claw! In mein Büro, und zwar ein bisschen plötzlich!"
Dort angekommen baute ich mich drohend vor ihr auf.
„Für deinen Ungehorsam und deinen netten Ausflug habe ich mir folgende Strafe überlegt: Du wirst in den nächsten zwei Wochen Mr. Filch zur Hand gehen ... er will das Schloss von Grund auf reinigen ... und zwar ohne Magie! Haben wir uns verstanden?"
Claw hatte Gott sei Dank soviel Verstand, dass sie mir nicht widersprach. Sie nickte nur kurz und verließ dann eiligst mein Büro. Gut für sie!
Kaum war sie wieder verschwunden, nahm ich mir eine Flasche Rotwein aus meinem kleinen Schrank und schenkte mir etwas ein, mit dem Glas in der Hand lief ich zu einem verstecktem Fenster und sah hinaus, über die grünen Wipfel der Bäume. Irgendwo weiter hinten – von hier aus nicht zu sehen – befand sich die Heulende Hütte. Wann war ich das letzte Mal dort? An dem Abend des Bündniszaubers!
Rückblende
Langsam kam ich wieder zu mir. Ich konnte mich nur an einen plötzlichen scharfen Schmerz und an eine gewaltige Explosion erinnern, danach war alles um mich herum schwarz geworden. Mühsam öffnete ich die Augen und sah mich vorsichtig um. Ich war immer noch in der Heulenden Hütte, immer noch lebendig ... und immer noch halbnackt! Langsam und vorsichtig setzte ich mich auf und sah Severus neben mir liegen – er war immer noch bewusstlos.
Umso besser, dann merkt er jedenfalls nicht, wenn ich jetzt abhaue und mir nebenbei den Stein kralle!
Ich stand so leise wie möglich auf und nahm mir mein Oberteil, dann ging ich zu seiner Robe, die immer noch fein säuberlich über dem Stuhl hing. Und dann bemerkte ich noch etwas anderes – mir war heiß ... und ein seltsames Kribbeln zog sich durch meinen ganzen Körper. Irgendwie kam mir dieses Gefühl bekannt vor ... ich wusste bloß nicht woher.
Wenn ich mich nicht mehr dran erinnere, wird es wohl nicht so wichtig sein ... also wo hat der Kerl den Stein versteckt?
Ich nahm seine Robe und durchsuchte sie, fand aber leider nichts. Misstrauisch sah ich zurück auf Severus, der immer noch ohnmächtig war. Hatte er den Stein etwa in der Hosentasche? Leise schlich ich wieder zu ihm zurück und kniete neben ihm nieder. Aufmerksam beobachtete ich seine Atmung und ließ meine Hand dann langsam zu seiner Tasche gleiten, das Kribbeln, das immer stärker wurde, versuchte ich so gut wie möglich zu ignorieren. Meine Fingerspitzen berührten schon fast den Stoff seiner Hose, als mich plötzlich etwas packte.
„Huch!"
Bevor ich etwas tun konnte, landete ich auf seiner Brust – Severus war aufgewacht!
„Na meine Schöne, du wolltest dich doch wohl nicht heimlich mit dem Stein aus dem Staub machen, oder?"
Ich lachte hysterisch.
„Aber wo denkst du denn hin!", antwortete ich gekünstelt.
„Das beruhigt mich ungemein ... ich habe heute nämlich noch einiges vor ... unter anderem mit dir!", während er das sagte, drehte er sich plötzlich, so dass ich auf dem Rücken zu liegen kam und er auf mir.
Jetzt fiel mir auch ein, woher ich dieses Gefühl kannte ... ich war erregt ... das konnte ich jetzt absolut nicht gebrauchen.
„Du scheinst dich in einer unangenehmen Lage zu befinden ... kann das sein", schnurrte er an meinem Ohr.
„Wie kommst du denn auf so was? Mir geht es prächtig!"
„Oh, ich meinte nur ... du scheinst gerade von den Nebenwirkungen des Fluchs heimgesucht zu werden ... wie sagtest du doch so schön? Es kann sein das man ´Geil' aufeinander wird!"
Ich schnaubte verächtlich, als ich erkannte worauf er hinaus wollte.
„Ich muss dich leider enttäuschen ... ich habe meine zehn Finger und zur ganz großen Not etwas Magie, um mir Erleichterung zu verschaffen. Dich benötige ich dafür ganz gewiss nicht."
„Glaubst du?", fragte er hinterhältig und stemmte sich von mir hoch, um ein Buch aus seiner Robe zu holen. Ich kam auch wieder auf die Füße und schlug den Weg Richtung Tür ein.
„Bist du dir sicher, dass du gehen möchtest?", fragte er beiläufig.
„Todsicher ... ich bin hier fertig ... den Stein kannst du mir dann morgen geben!", sagte ich und öffnete die Tür.
„Warte einen Moment, ich möchte dir was zeigen", Severus schlug eine bestimmte Seite in dem Buch auf und ließ es zu mir schweben. Ich warf einen kurzen Blick drauf und verzog angewidert mein Gesicht.
„Was ist denn das? Das sieht ja scheußlich aus!"
„Och ... eigentlich nichts Besonderes ... nur die Bilder, von einigen Personen, die genau das gleiche gedacht haben wie du ... nämlich, dass sie sich selbst Abhilfe schaffen können", er stellte sich neben mich und betrachtete scheinbar interessiert die Bilder der entstellten Personen, „ein Trugschluss wie mir scheint."
Ich blickte auf die Bilder, dann auf Severus, wieder auf die Bilder und schlussendlich wieder auf Severus. Ich musterte seinen halbnackten Körper vor mir genau und fasste dann einen Entschluss.
„Ins Bett! Sofort!"
„Hmm? Woher der plötzliche Sinneswandel?", fragte er mich spöttisch.
„Ganz einfach, mir gefällt mein Körper so wie er ist ... und dir hoffentlich auch! Aber ich brauche trotzdem irgendwas, um mich zu besaufen ... sonst überleb ich das nicht", murmelte ich und nahm mir meinen Beutel, den ich an die Wand gehängt hatte.
„DAS war jetzt aber nicht unbedingt ein Kompliment für mich", antwortete er gekränkt.
„Es sollte auch kein Kompliment sein", murmelte ich, während ich die Flasche Branntwein von meiner Mutter aus meinem Beutel kramte und sie mir an die Lippen setzte. Der Alkohol brannte in meiner Kehle und ich konnte die Wirkungen dieses Getränks schon fühlen.
Ja, es geht halt nichts über Mamas Branntwein!
Ich wischte mir über die Lippen: „So, und jetzt beweg deinen Hintern zum Bett rüber, bevor ich ungemütlich werde!"
Er sah mich mit hochgezogenen Augebrauen unverkennbar spöttisch an, bevor er antwortete: „Ich glaube, ich habe keine Lust ...!"
„Freundchen, es ist mir verdammt egal ob du Lust hast oder nicht, ich jedenfalls habe nicht vor so zu enden wie diese unförmigen Dinger in dem Buch! Also marsch!" Ich schnipste mit den Fingern und beförderte ihn rückwärts aufs Bett.
„Ich bin aber nicht in Stimmung ...", antwortete er leise, aber ich hatte mich schon auf ihn gesetzt.
„So, so", murmelte ich leise, als ich die Schwellung zwischen seinen Beinen spürte, „nicht in Stimmung ... dann möchte ich aber gerne wissen, wie es sich anfühlt, wenn du in Stimmung bist ..."
„Ich glaube nicht, dass du das herausfinden wirst", sprach er und schubste mich von sich runter.
„He ... was soll das? Möchtest du vielleicht so enden wie die Leute auf dem Bild, oder was ... hicks!" Anscheinend hatte ich schon einen kleinen Schwips.
„Nun ... ich würde vorher gerne etwas über dich herausfinden ... dich besser kennen lernen, ich gehe nämlich nicht mit jeder ins Bett!"
„Pfff... und das soll ich glauben?"
Er zuckte mit den Achseln: „Wenn du nicht willst ... bitteschön!", und machte Anstalten zu gehen.
„Moment ... Moment, so war das doch nicht gemeint ... also was willst du wissen?"
Severus lehnte sich wieder zurück: „Zum Beispiel, ob du eher stöhnst oder vielleicht doch schreist ..."
Ich sah ihn an: „Das ist nicht dein Ernst, oder?", es war sein Ernst.
„Ich schreie nicht", antwortete ich pikiert.
„Gut! Das werde ich ändern!", sprach er, warf mich auf den Rücken und sich selbst auf mich.
Rücblende Ende
Aus der Sicht von Severus Snape einige Stunden vorher
Das wurde ja noch schlimmer, als ich gedacht hatte. Eine Jagd ... und ich war die Beute! Mit aufsteigender Panik sah ich wie die beiden Todesser, die mich auch schon durch den Wald geschleift hatten auf mich zu kamen. Sie lösten die Seile, mit denen ich an den Baum gefesselt war und zerrten mich auf die Beine, um mich vor Voldemort zu schleifen. Direkt vor ihm blieben sie stehen.
„Auf die Knie, Snape!", donnerte die Stimme des Lords durch die Stille.
Ich nahm meine letzten Kräfte zusammen und zwang mich zu einer Antwort.
„Niemals ...!"
Voldemort hob lediglich eine Augenbraue und zuckte leicht mit dem Kopf. Im nächsten Moment traf mich ein harter Tritt in die Kniekehlen und ich ging ächzend zu Boden.
„Du hast es also immer noch nicht gelernt ... aber wie dem auch sei ... das ist jetzt egal, denn heute wird es das letzte Mal sein, dass ich mich über dich ärgern muss."
Ich antwortete nicht, warum auch. Nichts von dem, was ich vielleicht noch sagen könnte, würde mir aus dieser verzwickten Lage helfen können. Ich würde heute Nacht sterben ... damit sollte ich mich besser abfinden.
Voldemort schnipste kurz mit den Fingern und die zwei Todesser zerrten mich wieder auf die Füße. Der dunkle Lord lief zu einer Stelle an der der Wald nicht so dicht war, dort versammelten sich wieder alle.
„Die Jagd kann jeden Augenblick beginnen ... aber vorher muss ich noch einige Vorbereitungen treffen", zischte Voldemort seinen Anhängern zu, „denn niemand soll später sagen können, dass Lord Voldemort nicht gerecht zu seinen Feinden ist. Ich werde dem Verräter deshalb die Gnade eines geringen Vorsprunges gewähren ... und außerdem wird er von seinen Fesseln befreit ... ich denke es wird die Jagd etwas spannender gestalten, wenn Snape nicht sofort wieder geschnappt wird. Also dann, Lucius!"
Der Gerufene trat aus den Reihen hervor und näherte sich mir unheilbringend. Lucius hob seinen Zauberstab und murmelte eine Formel. Im nächsten Moment konnte ich spüren, wie die Fesseln von mir abfielen und die langsam aufwallenden Schmerzen wieder abklangen. Zwei andere Todesser zerrten mich gewaltsam auf die Beine.
„Lauf los ... renn um dein erbärmliches Leben!", fauchte Voldemort in meine Richtung.
Mit einem unguten Gefühl im Magen sah ich zu dem dunklen Wald, der sich vor mir schier endlos erstreckte. Ich würde keine fünf Sekunden überleben!
„Er will wohl nicht ... hahaha ... vielleicht hat er Angst?", grinste Voldemort mich an.
„Macht ihm Beine!"
Kaum war das letzte Wort aus seinem Mund geflossen, traf mich ein harter Tritt in den Rücken und ich flog der Länge nach auf den steinigen Waldboden. Mühsam stemmte ich mich wieder hoch und rang nach Atem. Von meinen aufgescheuerten Handflächen tropfte Blut in den Sand und auf die herumliegenden Steine.
„Na los Snape, renn um dein Leben", zischte Voldemort und schoss zur Verdeutlichung noch ein paar Flüche in meine Richtung, die ihr Ziel – nämlich mich – nur knapp verfehlten.
Ich richtete mich langsam auf: „Wisst ihr, ich verstehe den Sinn dieses Spiels nicht ganz ...", keuchte ich, „ich meine, warum tötet ihr mich nicht einfach selbst ... warum wollt ihr diesen Genuss einem anderen überlassen?"
Voldemort strich sich mit den Fingerspitzen übers Kinn.
„Tja, das wäre nicht halb so lustig als zu sehen, wie du um dein erbärmliches Leben rennst ..."
„Schön und Gut ... aber was ist, wenn ich entkommen sollte ...?"
„Du wirst nicht entkommen ... dafür werde ich persönlich sorgen!"
Ich ließ mich wieder auf den Boden nieder.
„Wisst ihr, es macht für mich keinen Unterschied ob ich hier getötet werde, oder irgendwo im Wald, nachdem ich mir die Lunge aus dem Leib gerannt habe. Ich werde einfach hier sitzen bleiben."
Voldemort seufzte theatralisch.
„Weißt du, ich habe gewusst, dass du wieder Ärger machen würdest und darum gewisse Vorkehrungen getroffen, damit du meine kleine Party nicht schmeißt. Kannst du dir vorstellen, wer sich zum jetzigen Zeitpunkt, in den ´Drei Besen` befindet?"
„Woher", meine Stimme war mittlerweile nicht mehr als ein Krächzen, „ich war lange nicht mehr dort, wie ihr bestimmt wisst!"
„Nun ... dann will ich dir einen Tipp geben ... während wir hier gefeiert haben, sind in Hogwarts zwei Menschen angekommen, die dir – man soll es kaum glauben – sehr viel bedeuten! Solltest du dich also nicht bereit erklären mit mir zu kooperieren, dann kann es leider sein, dass ich noch einen weiteren Gast einladen muss, mit dem wir uns dann vergnügen. Deine Mutter sieht für ihr Alter noch recht gut aus!"
Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Das würde er nicht tun. Ich blickte in seine Augen. Doch, das würde er tun. Widerstrebend stand ich auf und stolperte langsam in den Wald hinein.
„Ahh ... wie ich sehe hast du dir mein Angebot überlegt ... wir lassen dir fünf Minuten Vorsprung ... dann wirst du gejagt", konnte ich Voldemort noch hören, bevor mich die Dunkelheit verschluckte und kein einziges Geräusch mehr zu mir durchdrang.
Ich sah mich hastig in der düsteren Umgebung um. Mir war zwar klar, dass ich dieser Meute, die jeden Moment losstürmen würde nicht entkommen konnte – schon gar nicht in meiner derzeitigen körperlichen Verfassung – aber zu leicht wollte ich es ihnen auch nicht machen. Wenn ich schon auf diese Weise mein irdisches Dasein verlassen sollte, dann doch mit soviel Gegenwehr wie möglich. Und das hieß im Moment für mich, dass ich mich vor meinen Verfolgern irgendwo verstecken musste ... bloß wo ... und wie?
Mühsam kämpfte ich mich durch das dichte Unterholz. Zweige schlugen mir ins Gesicht, ich strauchelte über Baumwurzeln und das Ganze wurde nicht besser als ich den Trampelpfad verließ, um meinen Verfolgern die Suche zu erschweren. Mehrmals fiel ich hin und schlug mir dabei meine ohnehin schon geschundenen Knochen an. Ich drang immer tiefer in den Wald vor und gleichzeitig wurde das Gestrüpp um mich herum immer dichter. An ein Vorwärtskommen war kaum noch zu denken.
Ein dicker Zweig schlug mir hart ins Gesicht und ich sah für einen Moment Sterne, die dumpfe Betäubung, die bis dahin in meinem Körper gehaust hatte, war nun einem fürchterlichen, alles verdrängendem Schmerz gewichen. Pochend stieg er von meinem linken Bein hoch, bis in meinen Kopf, wo er zu explodieren schien. Aber ich wollte nicht aufgeben ... nicht jetzt ... nicht hier.
Plötzlich eintretende Geräusche ließen mir eiskalte Schauer über den Rücken laufen. Die Jagd hatte begonnen, sie suchten mich ... und sie würden mich finden, wenn ich hier bliebe. Sie kamen immer näher, ich konnte schon ihre gedämpften Stimmen hören.
Jetzt weiß ich wie sich ein gejagtes Karnickel fühlt, dachte ich zynisch, nie wieder, in meinem ganzen Leben nicht, werde ich wieder Hasenbraten essen. Mal davon abgesehen, werde ich auch nie wieder Gelegenheit dazu haben!
Beinahe panisch humpelte ich immer tiefer in die Dunkelheit, ich konnte nicht mal meine Hand vor Augen sehen ... und ich hatte keinen Zauberstab, um meine Umgebung etwas zu erhellen. Ich sah nach oben während ich lief, nicht mal der Mond schien durch das dichte Laub. Lediglich die Augen von hungrigen Jägern sah ich ab und zu aufleuchten. Aber das interessierte mich im Moment nur wenig. Ich versuchte schneller zu laufen ... versuchte mehr Abstand zwischen mich und meine Verfolger zu bringen, ... versuchte ...
Der Boden unter mir fiel plötzlich steil ab. Ich versuchte noch einen Moment das Gleichgewicht zu halten oder irgendeinen anderen Halt zu finden, aber es war zwecklos ... ich fiel! Der Sturz schien kein Ende nehmen zu wollen ... bis ich plötzlich hart auf den Boden aufschlug, es gab ein hässliches, knackendes Geräusch und ein scharfer Schmerz fuhr durch meinen Körper, der mich für einen Moment Sterne sehen ließ. Ich atmete tief durch ... versuchte die Übelkeit und die Bewusstlosigkeit, die sich meines Körpers bemächtigen wollte, zu verdrängen – mit Erfolg!
Ich schluckte noch mehrmals und richtete mich dann vorsichtig auf. Behutsam tastete ich über meinen Arm, von dem der Schmerz ausgegangen war. Ich tastete mich von der Schulter langsam abwärts, bis ich zu einer Stelle knapp unterhalb meines Ellenbogens kam und mich vor Schmerzen krümmen musste. Mein Arm war eindeutig gebrochen ... genau das, was mir noch fehlte.
Ganz ruhig ... nicht daran denken ... dann hört es von alleine auf, versuchte ich mir einzureden und sah mich dabei um.
Der Mond hatte einige lichte Stellen, in dem ansonsten so dichten Laub gefunden und erhellte schemenhaft den Ort an dem ich mich befand. Er war kreisrund und hohe Wände schienen ringsherum aufzuschießen und ein Entkommen aus diesem „Tal" unmöglich zu machen. Kein Strauch, kein Baum nicht mal ein Grashalm war zu sehen. Nicht eine Möglichkeit, um mich zu verstecken – oder doch?
An der gegenüberliegenden Seite, da war eine Stelle, die etwas seltsam aussah ... vielleicht war dort eine Höhle! Mühsam und unter Schmerzen stand ich auf und zwang mich, zur gegenüberliegenden Wand zu laufen. Dort angekommen kniete ich mich nieder und besah mir die Stelle genauer.
„Irgendwo hier hatte ich ein Geräusch gehört, da war ich mir verdammt noch mal sicher! Klang beinahe wie ein Schrei!"
Erschrocken sah ich in die Richtung aus der die Stimme kam. Das war eindeutig Avery!
„Dann schau doch nach, aber sei vorsichtig, da vorne geht's steil abwärts!"
Nott!
„Ist gut!"
Die Stimme war um einiges näher als beim ersten Mal. Hastig widmete ich mich wieder der Stelle an der Wand und untersuchte sie eingehend. Dort war tatsächlich ein Loch – ein ziemlich kleines. Ein normaler Mensch würde da nicht durch passen ... außerdem war ich mir nicht mal sicher, ob die Höhle hinter dem Loch groß genug war, damit ein erwachsener Mann dort rein passte ... wenn er es denn durch das Loch geschafft hatte.
„Was glaubst du womit der Lord uns belohnt?"
Die Stimme war noch lauter als vorhin. Mir musste jetzt schnell etwas einfallen. Ich sah an mir herunter ... ich war schon immer sehr schlank gewesen und die letzten Woche hatten nicht unbedingt dafür gesorgt, dass ich an Gewicht zulegte – eher das Gegenteil war der Fall gewesen. Ich konnte jede einzelne Rippe unter meiner Haut sehen ... vielleicht würde ich doch ...?
„Weiß nicht ... vielleicht Gold? Frauen? Macht?" Die Stimmen kamen immer näher. Verzweifelt legte ich mich auf den Rücken und zog mich langsam in das kleine Loch. Erleichtert registrierte ich, dass sich hinter dem winzigen Loch eine Höhle verbarg, die groß genug für mich war – wenn ich nicht vorhatte Spaziergänge zu unternehmen. Aber erst mal musste ich ganz darin sein.
Meinen Oberkörper hatte ich ohne Probleme durch das Loch bekommen ... dann dürfte der Rest auch nicht weiter schwierig sein. Vorsichtig zog ich meine Beine an und rutschte gleichzeitig weiter nach hinten.
In der Höhle war es stockfinster und deswegen sah ich den Geröllhaufen nicht, bis ich dagegen stieß. Es gab ein Gepolter, dass sich in meinen Ohren wie ein Donnerschlag anhörte. Steine rutschten auf den Boden, Staub wirbelte auf und ich erstarrte vor Schreck.
„Hast du das gehört?"
„Klar, bin ja nicht taub. Das kam von dort drüben!"
Ich hörte Schritte, die schnell näher kamen und zog hastig meine Beine nach. Jetzt war ich vollständig in der Höhle; ich drückte mich so dicht wie möglich an die Wand, die am weitesten vom Eingang der Höhle entfernt war und kauerte mich dort zusammen.
Vielleicht ... vielleicht finden sie den Eingang ja nicht.
Als ich aus Versehen meinen verletzten Arm berührte, musste ich an mich halten, um nicht laut zu schreien. Ich biss mir auf die Zunge und versuchte den Schmerzensschrei zu unterdrücken ... ich versuchte nicht zu atmen oder sonst ein verdächtiges Geräusch zu machen.
„Der Krach kam von hier!"
Kalter Schweiß lief mir von der Stirn. Sie waren direkt vor der Höhle.
„Ja, aber ich sehe nichts. Vielleicht war es ja ein Tier!"
Ja ... ja ... es war ein Tier ... ein Tier ... ein kleines, unschuldiges Tier ... und jetzt verschwindet!
„Vielleicht hast du Recht ...!"
Ja, er hat Recht ... er hat Recht ... und bitte geht jetzt!
„Lass' uns woanders weitersuchen. Nicht das er uns vor der Nase weggeschnappt wird!"
„Mhh-hmm! Ich komme!"
Die Schritte entfernten sich langsam von der Höhle.
Oh Merlin sei Dank ... sie gehen ... sie gehen!
„Der Mond scheint sehr hell heute Nacht. Wie eine Perle!"
„Ja du hast Recht! Es sieht aus, als wäre dieses künstliche Tal in silbernes Licht getaucht ... die Felsen sehen aus wie Diamanten ... schade das sie nicht echt sind! .... He ... was ist das denn?"
„Was?"
„Dort unten in der Wand ... da ist ein Loch. Das habe ich gerade gar nicht gesehen!"
Ich erstarrte.
„Du hast Recht! Lass uns nachsehen!"
Die Schritte kamen wieder näher, Sand knirschte und einer von den beiden fluchte. Jetzt blieben sie stehen, einer kniete sich nieder und eine Hand erschien tastend in der Öffnung. Ich drückte mich fester gegen die Wand, wünschte mir einfach hindurch zu fallen, mit der Wand eins zu werden ... irgendwas ... Hauptsache sie fanden mich nicht.
„Da ist eine Höhle hinter ... aber ich kann nicht genug sehen ... LUMOS!"
Licht erschien in der Höhle und wanderte über die Wände ... der Schein kam langsam näher, gleich würde er mich erreichen ...
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J
Ja, ich weiß, ich bin fies! Und wisst ihr was? Ich bin es verdammt gerne!
So, wie versprochen habe ich mir eine neue Frage überlegt.
1. Was denkt ihr? Was für ein Tier ist Snape in seiner Animagus-Form?
Diesmal verlang ich nur 11 Rewus von euch ... ... ... mal schauen wie euch das Ende dieses Kapitels gefallen hat. *ggg* Ich lieeebeeeee Cliffies!
