Kapitel 18: Besuch
AvA: So ... da bin ich wieder ... mit herrlichen 30° Grad im Schatten! *gg*
@ Khair ed Din: Also, ich muss dich und auch alle anderen enttäuschen. Die Pille für Hawks hat definitiv funktioniert! Sorry!
Frage 1: Rascal wird weder sterben noch kriegt Voldie ihn in die Klauen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir über sein Schicksal noch nicht viel Gedanken gemacht!
Frage 2: Es war ein Stinktier ... und wo es herkam? ... gute Frage ... nehmen wir es einfach anstandslos als eine glückliche Fügung des Schicksals hin. *gg*
Frage 3: Gute Frage! Nächste!
Frage 4: ... ... ... ist Sirius denn im Palast von Demona?
Notiz: Keine Panik auf der Titanic ... sinken wird sie trotzdem ... ne ... das Kapitel mit den Heftchen ist bereits fertig. Sei also beruhigt!
@ 123...: Ich weiß, dass zehn Rewus Erpressung sind ... ich finde es nur immer äußerst ermüdend, wenn das einzige Feedback von den Beta-lesern kommt! Und da greif ich dann doch lieber zu härteren Mitteln, um die Lust am Schreiben nicht zu verlieren. *gg* Wegen dem Beutelteufel ... gib den Begriff mal bei Google ein und klick dann auf Bilder ... da solltest du ein paar Ergebnisse bekommen ... oder wälz ein Tierlexikon. Ich denke nämlich schon, dass die Viecher verblüffende Ähnlichkeit mit Snape haben. *gg*
@ Sever Danger: Ich stimme dir zu ... die sanitären Anlagen ließen in den Kerkern doch arg zu wünschen übrig. Nicht umsonst hat Rascal sein holdes Näschen so gekräuselt, als sie die Zelle unseres Lieblingsekels näher inspiziert haben. Was die Pillen angeht ... es waren wirklich Anti-Baby-Pillen und sie haben gewirkt. Du willst die Bedeutung von Claws Namen wissen? ... wie gesagt eine sentimentale Erinnerung an ihren Vater! *gg* Ne, im ernst, da kann ich dir helfen. „Claw" ist englisch und bedeutet nichts weiter als „Kralle" oder „Klaue". (Demona: Verehrteste, ich weiß sehr wohl, wer der Vater meiner Tochter ist! Nur damit das klar ist! Und ich freue mich schon auf ihren Besuch! Ich hatte lange kein praktisches Training mehr! *fauch*) Huups ... da ist mir doch glatt der Deckel von der Puppenkiste aufgegangen! So ein Müll aber auch! Sie ist heut' nicht sonderlich gut drauf!
@ Elliot: (Demona: *trommelt genervt mit ihren Fingern auf der Schreibtischplatte*) Ich muss glaube ich, die Valiumdosis mal wieder erhöhen ... ähm ... also, wo war ich? Ah ja, ob man den Rest der Verwandtschaft noch mal kennen lernt, weiß ich noch nicht. Sie passen momentan in kein Kapitel hinein. Wie ist deine Mathearbeit gelaufen? Ich hoffe gut! Übrigens, meine Musen leisten gerade Höchstarbeit. Beide blond, spitze Ohren und angekettet in meinem Bett! Yummie *gg*
@ Pe: Ja, wieder das Stinktier ... ein Mysterium dieser Zeit! *gg*
@ Lorelei Lee: Jaa, Demona hat es faustdick hinter den Ohren *sfg*
@ Aviva: Dumbledore = Arschloch??? Also, das war ganz bestimmt nicht von mir beabsichtigt ... Sorry, Albus!
@ minka: Ich musste ja eine Begründung haben, warum Snape einen Knacks hat! Und die meisten Störungen entstehen nun mal im Kindesalter *gg*
@ Severin: Demona hat die richtige Pille zur richtigen Zeit genommen, keine Sorge *gg* (Dem: Und ich bin nicht schusselig!)
@ Mary-J: Kleine Info zu Demonas Vergangenheit. Madam hatte die Angewohnheit ... ... ein wenig ... nun ja, über die Stränge zu schlagen. Also hat Silver (Demonas Mutter) ihr die Pillen gegeben. Denn eins könnt ihr mir glauben, die gute Frau ist nicht wirklich scharf darauf halbmenschliche Enkelkinder zu bekommen! ;-)
@ smart: ... nein ... weder Snape noch seine Verwandtschaft wurden vertauscht. Nicht das ich wüsste ... aber ein paar Spinner gibt es doch in jeder Familie! *gg*
@ Loca Inferna: Wie ich auf das Pärchen gekommen bin? Very simple! Man nehme eine Deutsch- und eine Englischlehrerin ... schmeiße beide in einen Topf, schüttelt das ganze gut durch und würzt alles mit den Gesprächen von einigen bestimmten Personen ;-))... ... dazu noch ein Hauch Phantasie ... und fertig! *gggg* Und meine Phantasie war schon immer äußerst krank!
Aus der Sicht von Severus Snape
Irgendwann zwischen meinen Erinnerungen an meine erste Liebesnacht mit Demona war ich anscheinend doch eingeschlafen. Am nächsten Morgen (oder war es schon der übernächste?) erwachte ich wie gerädert. Alle Knochen taten mir weh und außerdem verspürte ich eine unangenehme, schon fast schmerzhafte Leere in meiner Magengegend. Ich reckte mich vorsichtig und achtete darauf, dass mein verletzter Arm nicht allzu sehr belastet wurde. Ein Blick auf den Boden vor mir, sagte mir, dass der Tag offensichtlich doch schon fortgeschrittener war, als ich angenommen hatte. Die Sonne schien warm und hell durch den Höhleneingang.
Was sollte ich jetzt machen? Sollte ich es wagen, mich draußen umzusehen?
Einerseits verspürte ich großen Hunger, andererseits hatte ich immer noch die Befürchtung, dass dort draußen die Todesser und Voldemort nur darauf lauerten, dass ich aus meinem Versteck herauskam.
„GRUMMEL!"
Ich verzog mein Gesicht, als sich mein Magen auf geräuschvolle Art bemerkbar machte. Mir würde nichts anderes übrigbleiben als die Höhle zu verlassen, wenn ich nicht verhungern wollte. Trotzdem lauschte ich erst angestrengt in die Umgebung, als ich nach zehn Minuten nichts hörte außer dem lauten Knurren meines Magens, beschloss ich mein Versteck zu verlassen.
Auf dem gleichen Wege wie ich in die Höhle gekommen war, kroch ich auch wieder aus ihr heraus. Mühsam rappelte ich mich vor dem Höhleneingang auf die Füße und versuchte meine Augen langsam wieder an das Tageslicht zu gewöhnen – immerhin war ich die letzten Monate nur in meinem Kerkerloch eingeschlossen gewesen und in einen Kerker kommt bekanntlicherweise nicht viel Licht.
Als sich meine Augen an das grelle Tageslicht gewöhnt hatten, besah ich mir kritisch meine Umgebung. Dieses Tal, in das ich gestürzt war, war tatsächlich künstlich. Es sah aus, als wäre vor langer Zeit etwas Gigantisches hier eingeschlagen, aus den Wänden wucherten noch immer verkohlte Baumwurzeln und hier und da wuchs schon wieder das ein oder andere Gräslein. Die Form des Tales war kreisrund, ein Indiz mehr dafür dass es künstlich war. Die Ereignisse, die dieses Tal entstehen ließen, waren für mich allerdings im Moment nebensächlich. Ich interessierte mich vielmehr dafür, wie ich hier herauskam. Aufmerksam suchte ich die Wände nach irgendeiner Möglichkeit ab, um unbeschadet und ohne größere Anstrengungen wieder nach oben zu kommen.
Auf den ersten Blick sah das hoffnungslos aus. Bei näherem Hinsehen erkannte ich allerdings einen schmalen Pfad, der sich um einige Geröllhaufen und abgestorbene Bäume nach oben wand.
Na bitte, genau das, was ich brauchte.
Langsam und vorsichtig machte ich mich an den Aufstieg. Die spitzen, kleinen Steine, die überall verstreut lagen, stachen hart in meine Fußsohlen und schon nach wenigen Metern hinterließ ich kleine Blutflecken auf dem harten Boden. Zu allem Überfluss ging der Pfad auch noch ziemlich steil nach oben und ich musste mehrmals nach einigen Steinvorsprüngen und Wurzeln greifen, um nicht wieder runterzufallen. Zweimal machte ich auch den Fehler, dieses Manöver mit meinem verletzten Arm durchführen zu wollen. Aber dann, nach zehn anstrengenden Minuten war ich endlich oben und ließ mich völlig außer Atem auf den Boden sinken.
„Geschafft!"
Ich atmete mehrmals tief durch und schloss die Augen. Die frische Luft roch herrlich ... und das Zwitschern der Vögel hörte sich an wie eine magische Symphonie, einfach wundervoll.
Langsam öffnete ich meine Augen wieder und richtete mich auf. So langsam musste ich herausfinden, wo ich hier war und vor allen Dingen, wie ich wieder nach Hogwarts kam.
Zuallererst besah ich mir das Tal aus der Vogelperspektive und staunte nicht schlecht. Von hier oben konnte man ganz deutlich Zeichen erkennen, die in den Boden eingelassen waren. Seltsame Kringel und Schnörkel, die nichts darzustellen schienen.
„Entweder stand hier mal eine Burg, und das da unten war der Fußboden, oder hier wurden magische Rituale durchgeführt", überlegte ich leise. Wenn das letzte aber zutreffend war, dann war dieser Ort lange nicht mehr genutzt worden, sonst wäre das Tal nicht so verlottert. Aber das brachte mich im Moment auch nicht weiter. Ich wusste immer noch nicht wo ich war. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und sah gen Himmel als würde ich da die Antwort auf all meine Fragen erwarten.
„Grummel!", mein Magen meldete sich erneut und ich beschloss zuerst etwas Essbares ausfindig zu machen. Also verließ ich den Ort meiner letzten Zuflucht und während ich in den Wald hinein lief, brannte sich eine Aussage immer mehr in mein Bewusstsein und endlich verstand ich ihren Sinn.
Ich war am Leben! Ich war entkommen! Ich lebte!
Für wie lange, das würde sich in den nächsten Tagen zeigen, aber ich war am Leben. Ich spürte das weiche Moos unter meinen Füßen, hörte die Vögel zwitschern und sah den strahlendblauen Himmel ... und ich spürte die Kälte, die trotz des Sonnenscheins wie Nadelstiche auf meiner Haut brannte. Aber im Moment war es für mich das schönste Gefühl auf Erden, denn es bedeutete, dass ich am Leben war. Selbst der Schmerz in meinem Arm, versetzte mich in einen regelrecht euphorischen Zustand.
„Severus Snape, du hast mehr Glück als Verstand!"
Ich lief noch einige Zeit leise vor mich hin murmelnd immer tiefer in den Wald hinein, ohne auf irgendeine essbare Pflanze zu stoßen und begann mich langsam zu fragen wie lange ich tatsächlich Voldemorts Gefangener gewesen war und welchen Monat wir hatten. Aber dann sah ich plötzlich eine große Pflanze mit fleischigen Blättern vor mir aufragen und mein Herz machte einen Freudenhüpfer. Genau diese Pflanze brauchte ich jetzt.
Ich packte mit einer Hand nach einem dicken, grünlich-blauen Stängel und brach ihn von der restlichen Pflanze ab. Sofort tropfte eine zähe, blaue Flüssigkeit aus dem Stängel heraus und hinterließ schleimige Pfützen auf dem Boden. Ich nahm etwas von der Flüssigkeit mit meinen Fingern auf und verteilte sie vorsichtig auf meinen verletzten Arm, was sich mit zwei Fingern zuwenig doch als äußerst schwierig herausstellte, aber am Ende gelang es mir doch und ich konnte spüren wie meine Knochen langsam wieder zusammenwuchsen und die Schmerzen in meinem linken Arm nachließen. Ich wartete noch fünf Minuten ab und bewegte dann langsam meine Finger. Es funktionierte! Ohne Schmerzen! Gut, dass ich in Zaubertränke so begabt war und zwangsläufig auch viele Heilpflanzen kannte. Gerne hätte ich das auch mit meinen anderen Verletzungen gemacht vor allen Dingen bei meiner Brust, weil ich immer noch starke Schmerzen beim Atmen hatte, aber die Pflanze wirkte nur, wenn sie unmittelbar nach der Verletzung benutzt wurde ... und die anderen Verletzungen waren schon wieder so lange her, dass sie verheilt waren ... leider falsch. Aber daran konnte ich nichts mehr ändern. Vielmehr sollte ich mich langsam um mein Essen kümmern.
Suchend blickte ich mich um. Kein Strauch mit irgendwelchen Beeren oder Pilze waren in Sicht. Ich würde wohl oder übel weiter suchen müssen. Ich stand wieder auf und stieß dabei mit meinem Zeh an einen Stein.
„VERDAMMT! Das diese Mistdinger aber auch so hart sein müssen", fluchte ich laut genug, um ein paar Vögel aufzuschrecken und rieb mir meinen Zeh, dabei fiel mein Blick auf den Stein, der durch den Aufprall ein Stück zur Seite gerutscht war. Dort krabbelten ein paar dicke Käfer und ein langer Regenwurm. Einen Moment lang, zog ich tatsächlich diese Möglichkeit in Betracht.
„NEIN! So tief werde ich nicht sinken. Ich werde keins von diesen Viechern essen", sagte ich nachdrücklich zu mir selbst und erinnerte mich an die Zeit, in der mein Bruder mich dazu gezwungen hatte, einen Regenwurm zu essen. Gott sei Dank war meine Mutter noch rechtzeitig dazwischen gekommen. Die Tracht Prügel würde er sein Leben lang nicht vergessen.
Mehrere Stunden später
Seit Stunden irrte ich nun durch diesen Gottverdammten Wald ohne auf irgendeine Menschenseele oder etwas Essbares zu treffen. Aber dafür hatte ich einen kleinen Quell gefunden. Dort kniete ich jetzt und betrachtete schockiert mein Spiegelbild. Ich konnte mir schon ungefähr vorstellen, dass ich mit meinem jetzigen Aussehen keinen Kessel gewinnen würde, aber wie schlimm es doch tatsächlich war, machte mich sprachlos.
Meine Haare waren noch länger, fettiger und verfilzter als sonst. Dreck, Blätter und Blut klebten in ihnen und da ich mich nicht rasieren konnte, hatte ich mittlerweile einen dichten Vollbart, der mir beinahe bis auf die Brust erreichte und der nicht mehr gepflegter aussah als mein Haupthaar. Eigentlich sah der Bart sogar noch schlimmer aus. Ich schöpfte etwas Wasser in meine hohle Hand und versuchte den gröbsten Dreck von meinem Körper zu bekommen.
„Hoffnungslos", seufzte ich, „und außerdem habe ich immer noch Hunger!"
Mein verzweifelter Blick fiel auf einige größere Steine in meiner Nähe. Langsam und beinahe beiläufig näherte ich mich ihnen und schubste sie wie zufällig mit meinem Fuß um. Wie ich es erwartet hatte, kreuchte und fleuchte es auch hier drunter. Ich bückte mich und nahm zwei Regenwürmer in meine Hand um sie kritisch zu betrachten.
Viel zu dreckig!
Ich lief wieder zu dem Quell und tauchte meine Hand mit den Regenwürmern in das kalte Wasser, um die Tiere einigermaßen sauber zu kriegen. Einen legte ich auf einen flachen Stein und den zweiten hielt ich mit zwei Fingern der Länge nach über mein Gesicht. Ich schloss meine Augen, schluckte einmal kräftig und sammelte all meinen Mut zusammen.
Langsam näherte ich mich mit dem Regenwurm meinen Mund, zog meine Hand aber im allerletzten Moment zurück. Dieses Spielchen ging ein paar Mal so, bis ich mich dazu entschloss einfach meinen Mund aufzumachen und den Regenwurm hineinfallen zu lassen.
„Bei drei!"
In Gedanken zählte ich eins, zwei, zweieinviertel ... zweieinhalb ... ... zweidreiviertel ... ... ... drei.
Ich ließ den Regenwurm los und er landete leider genau in meinem Mund. Den Drang unterdrückend ihn sofort wieder auszuspucken, schluckte, oder eher gesagt, würgte ich den Regewurm runter und schüttelte mich angeekelt.
„Nein, und wenn ich verhungere, das mach ich nie wieder!", sagte ich nachdrücklich zu mir selbst.
Wieder schöpfte ich Wasser in meine Hand und trank gierig, um dieses ekelige Gefühl loszuwerden.
Den Rest des Tages verbrachte ich damit einige Wurzeln auszugraben und auf denen herumzukauen, nachdem ich sie gewaschen hatte.
Aus der Sicht von Harry Potter mehrere Wochen später
Ich saß im Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste und starrte gelangweilt aus dem Fenster. Demona hielt uns gerade einen Vortrag über verschiedene Flüche und deren Gegenzauber. Alles in allem ja ganz interessant, aber heute Nacht hatte es das erste Mal geschneit und Weihnachten stand unmittelbar vor der Tür. Da war es ja nur verständlich, wenn die Schüler andere Dinge im Kopf hatten, als sich ein paar Flüche anzuhören, denen sie wahrscheinlich nie im Leben begegnen würden. Ich zum Beispiel träumte gerade davon Malfoy heute richtig eins auszuwischen. Letzte Woche hatte diese kleine Ratte mich und Ron bei Professor Vektor verpetzt, weil wir uns heimlich nach draußen geschlichen hatten – obwohl eine Strafarbeit von Demona besagte, wir hätten bis auf weiteres Turmarrest.
Eine Unverschämtheit war das von ihr. Schließlich war sie da, um auf mich aufzupassen, nicht, um mich zu bestrafen.
„Mr. Potter!", drang plötzlich ihre schneidende Stimme an mein Ohr. „Können sie meine letzten Worte wiederholen?"
Ich zuckte zusammen und sah sie aus großen Augen an. Sie stand direkt vor mir, legte den Kopf schief, verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah mich aus eisigen Augen an. Ich begann fieberhaft zu überlegen, was sie gerade gesagt hatte, als ich plötzlich Rons Stimme leise neben mir hörte.
„Sie hat gesagt, das Schmelzflüche am besten mit..."
„Mr. Weasley, wenn ich die Antwort von ihnen hätte haben wollen, dann hätte ich sie gefragt und nicht Mr. Potter. Fünf Punkte Abzug für Gryffindor. Und Mr. Potter, sie schreiben mir bis zur nächsten Stunde einen Aufsatz über die verschiedenen Arten der Schmelzflüche und deren Abwehrmöglichkeiten."
Sie drehte sich um und ging mit rauschendem Rock wieder zu ihrem Pult.
„Der Aufsatz soll mindestens zwei Rollen Pergament umfassen ... und wehe irgendjemand hilft ihnen. Haben wir uns verstanden?"
Ich knirschte mit den Zähnen: „Ja, Professor!"
„Schön, der Unterricht ist für heute beendet und denken sie bitte an die Arbeit, die wir nächste Woche schreiben werden."
Ich fiel aus allen Wolken.
„Wa-was für eine Arbeit?"
Demona fixierte mich, als würde sie herausfinden wollen, ob ich sie auf den Arm nähme.
„Die Arbeit, mit der ich ihnen die Halbjahresnote geben kann, Mr. Potter! Sie wissen doch, in zwei Wochen beginnen die Weihnachtsferien und bis dahin muss ich alle Noten haben. Wir schreiben über alles, was wir seit der letzten praktischen Prüfung durchgenommen haben. Und jetzt gehen sie bitte, ich habe noch zu tun!"
Den letzten Satz sagte sie so nachdrücklich, dass alle ihre Bücher packten und leise murmelnd die Klasse verließen. Im Flur lehnte ich mich stöhnend an die Wand.
„Verdammt, ich habe die Arbeit total vergessen ... und nichts von dem behalten, was wir seit der letzten Prüfung gemacht haben. Ich werde durchfallen", fluchte ich leise.
„Nun", hörte ich die gedehnte Stimme von Hermine, „das wäre nicht passiert, wenn du auf mich gehört hättest. Ich habe dir schon vor zwei Wochen gesagt, dass wir bald die Arbeit schreiben und ich kann auch nichts dafür, dass du im Unterricht lieber Däumchen drehst anstatt zuzuhören."
Ich blinzelte sie mit einem Auge an.
„Verschon mich bitte damit!"
Hermine wollte schon wieder zu einer ihrer üblichen Belehrungen ansetzen, als Ron mir zu Hilfe kam.
„Mensch Hermine, lass ihn in Ruhe. Harry packt das schon. Ich glaube nämlich nicht, dass Professor Hawks ihn einfach so durch die Prüfung rasseln lässt, sie soll doch immerhin auf ihn aufpassen", grinste Ron.
„Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Mr. Potter sich derzeit auf die faule Haut legen kann, ich verschenke nämlich keine Zensuren", hörten wir plötzlich Demonas Stimme und sie troff vor Sarkasmus.
„So habe ich das auch nicht gemeint, Professor", verteidigte sich Ron.
„Dann ist ja gut. Claw, Hermine kann ich euch heute Nachmittag in meinem Büro sprechen?"
Die Mädchen nickten und Demona lief weiter. Als sie außer Hörweite war fing Ron wieder an zu reden.
„Was will sie von euch?"
„Geht dich nichts an", erwiderte Claw patzig.
„Ich glaube, ich sollte mit dem Aufsatz anfangen", stöhnte ich, „sonst habe ich keine Zeit mehr, um für die Arbeit zu lernen. Ich kann auch nicht verstehen, warum ich das vergessen habe. Ich habe mich wahrscheinlich einfach zu sehr darüber gefreut, dass ich dieses Jahr in Zaubertränke keine Angst vorm Durchfallen haben muss."
„Jahha", Ron grinste über beide Ohren, „das war wirklich das Beste, was Du-weißt-schon-wer machen konnte."
Im nächsten Moment gab es ein dumpfes Poltern und Ron lag der Länge nach auf dem Boden.
„Mensch Claw, was sollte das?", schrie er, als er sich wieder aufrichtete und seine Nase rieb.
„Tut mir Leid, ich habe nicht darauf geachtet wo ich hin laufe."
Ich sah Claw ins Gesicht. Sie sah nicht so aus, als würde ihr der Sturz Leid tun.
„Sag mal Claw, hast du eigentlich eine Ahnung warum Rascal plötzlich normal bewertet?", fragte ich sie, um von Rons Sturz abzulenken. Meine Frage hatte aber durchaus noch einen anderen Grund. Gestern lief Lavender heulend durch den Turm, genau wie einige andere Mädchen und beschwerte sich über ihre schlechte Zensur im Tränketest.
„Naja, ich bin mit der Arbeit zu meiner Mutter gegangen, weil ich es den anderen gegenüber ungerecht fand. Ich kann euch sagen, die hat vielleicht getobt, als sie davon erfahren hat. Sie ist gleich damit zu Dumbledore gegangen und die haben ihn dann mit der McGonagall zusammen in die Mangel genommen. Sie haben ihm glaube ich mit Rausschmiss gedroht und da hat er gekuscht. Und jetzt muss er alle benoteten Arbeiten dem Direktor und Professor Sprout vorlegen, bevor wir sie zurückbekommen. So weit ich weiß, versteht Dumbledore was von Alchemie und Professor Sprout als Kräuterkundelehrer hat auch etwas Ahnung von dem Zaubertrankbrauen."
Claw grinste über das ganze Gesicht. Und auch auf Hermines Gesicht war ein Anflug von Schadenfreude zu erkennen.
„Und jetzt lasst uns essen gehen. Ich habe Hunger", verkündete Claw enthusiastisch.
Aus der Sicht von Demona Hawks
Nachdenklich saß ich auf der Fensterbank und grübelte vor mich hin. Severus war seit drei Monaten verschwunden und es war genau einen Monat her, dass wir in Voldemorts Festung waren und auf die Todesserprozession stießen. Bestand überhaupt noch eine Möglichkeit, dass er am Leben war?
„Du denkst in letzter Zeit zuviel nach, meine Liebe!"
Ich zuckte kurz zusammen und fixierte einen Punkt in der Dunkelheit, der sich als Minerva entpuppte. Langsam kam meine ehemalige Geliebte auf mich zu und setzte sich zu mir ans Fenster.
„Ist das so verwunderlich?", fragte ich leise und blickte wieder aus dem Fenster.
„Eigentlich nicht ... aber trotzdem ... du solltest dich etwas ablenken ... geh in den Tropfenden Kessel oder in die Drei Besen!" Minerva setzte sich mir gegenüber und küsste mich vorsichtig.
„Und mit wem?", fragte ich als sie von mir abließ. „Rascal? Du hast heute Aufsicht, fällst also flach ... Remus fühlt sich noch immer wie ein ausgewrungenes Handtuch ... und der Rest ...", ich stöhnte bezeichnend.
„Na gut ... nicht sehr viel Auswahl ... das gebe ich zu", Minerva machte eine kleine Pause, ehe sie fortfuhr, „hast du Claw eigentlich noch eine Strafarbeit gegeben, wegen ihrer netten Aufführung bei Rascal?"
Ich fing unkontrolliert an zu kichern.
„Nein, habe ich nicht ... obwohl ich muss zugeben, dass ich von dem Aufzug, in dem sie plötzlich vor mir stand, nicht begeistert gewesen bin. Ich frage mich wie viel Socken sie gebraucht hat, um sich derart auszupolstern ... oder ob sie irgendeinen Zauber benutzt hat ...", einen Moment überlegte ich und fügte dann trocken hinzu, „oder sie hat ihre Tante gefragt!"
Minerva wollte gerade etwas sagen, als wir ein quietschendes Geräusch hörten und gleich darauf das Getrappel von Füßen Angestrengt sahen wir in die Dunkelheit und erkannten eine Gestalt, die eilig in Richtung Hogsmeade lief – Poppy.
Minerva stöhnte leise und auch ich konnte mir ein kleines Kichern nicht ganz verkneifen.
„Das geht nun schon seit fast fünfzig Jahren so. Wann wird er sich wohl endlich ein Herz fassen?", gluckste ich leise.
Minerva zuckte nur mit den Schultern und lauschte weiterhin angestrengt in die Dunkelheit. Ich tat es ihr gleich und nach wenigen Minuten wurde unsere Geduld belohnt.
Eine zweite Person stahl sich aus dem Schatten des Schlosses und folgte den Spuren von Poppy. Diese Person war um einiges größer und dünner als die Krankenschwester.
Ich sah Minerva schalkhaft an und öffnete leise das Fenster.
„HE ALBUS!", schrie ich und die laufende Gestalt zuckte erschrocken zusammen. Albus fasste sich aber gleich wieder und sah nun ärgerlich in meine Richtung.
„Sei so nett und sag Rosmerta, dass ich morgen vorbeikomme und das Paket abhole", rief ich immer noch ziemlich laut.
„Ja, mache ich, aber schrei doch bitte nicht so!", rief Albus herauf. Minerva und ich ließen ihn ein Stück laufen bevor ich ihm wieder hinterher rief.
„Ach und Albus? Richte dem Wirt vom ´Amor` doch bitte meine besten Grüße aus, ich werde wahrscheinlich demnächst wieder bei ihm vorbeisehen."
Albus lachte gekünstelt: „Wie kommst du denn auf die Idee, dass ich dahin gehe?"
„Nur so", erwiderte ich schulterzuckend.
Minerva grinste mich an: „Jetzt bin ich dran", flüsterte sie mir entgegen.
„Albus? Poppy friert, du solltest sie nicht solange warten lassen ... oder kauf ihr einen wärmeren Mantel", rief Minerva nach unten und wir konnten sogar in dieser Dunkelheit erkennen, wie Albus tiefrot anlief und sich eine andere Gestalt weiter hinten bei den Bäumen wand.
Ich beschloss, dass das reichte und zog das Fenster wieder zu.
„Das mit dem ´Amor` war aber nicht nett von dir, Demona! Was ist wenn einer der Schüler uns gehört hat?"
„Erstens, alle Schüler schlafen. Zweitens, die kennen das Amor überhaupt nicht, weil sie in Hogsmeade gar nicht in diese Gegend kommen und drittens, Minerva, ich mach noch einen Spaziergang im Wald ... und wer weiß, vielleicht besuche ich ja heute noch das Amor!", lächelnd ging ich an ihr vorbei.
Das „Amor" war ein nettes kleines, unscheinbares Hotel, mit einer äußert ... delikaten Einrichtung. Diese delikate Einrichtung umfasste von roten Tapeten bis hin zu Plüschhandschellen alles was das kreative Herz begehrte. Mit zum Haus gehörte eine kleine Kneipe und ein Restaurant ... wenn man es denn so nennen konnte. Ein beliebter Treffpunkt für alle Altersgruppen. Das Essen war nämlich wirklich gut ... und man musste ja nicht zwangsläufig auch die Dienste in Anspruch nehmen, die in den Hinterzimmern angeboten wurden. Das Hotel wurde von einfachen Touristen, sexbesessenen Teenagern, die vor den Argusaugen der Eltern flüchten wollten und natürlich von den Lehrkräften der Hogwartsschule sehr gut besucht. Von letzteren, sofern sie nicht verheiratet waren oder gerade dann, wurde diese Ambiente besonders oft besucht. Ich bildete da keine Ausnahme, wenn auch in letzter Zeit weniger des fleischlichen Vergnügens wegen.
Ich war mittlerweile am Verbotenen Wald angekommen und betrachtete die Finsternis um mich herum. Sollte ich hier einen Spaziergang machen oder doch nach Hogsmeade gehen? Den letzten Gedanken verwarf ich allerdings schnell wieder, denn ich hatte keine Lust dort Albus und Poppy zu begegnen. Allein der Gedanke an das, was die da taten, ließ meinen Magen rotieren.
„Also doch ein Spaziergang im Wald!"
Gemächlich setzte ich mich in Bewegung und glitt wie ein Wesen der Nacht in die Dunkelheit, die mich bald verschluckte. Ich liebte den Wald bei Nacht. Keine lärmenden Kinder nur die Geräusche des Waldes, das leise Plätschern eines Baches, die Laute der Tiere. In so einer Umgebung fühlte ich mich wohl.
Auf einer Lichtung blieb ich stehen, drehte mich langsam um mich selbst und atmete die frische Luft des Waldes ein. Aber plötzlich wurde die vollkommene Ruhe des Waldes durch ein markerschütterndes Knartzen gestört. Ich holte eiligst mein Schwert hervor und tastete mit meinen Sinnen die Umgebung ab – Stille!
Als ich schon fast glaubte, mir den Lärm eingebildet zu haben, hörte ich erneut ein seltsames Geräusch. Es klang als hätte jemand ein Stück Stoff zerrissen.
Ich bewegte mich langsam in die Richtung aus der der Lärm kam. Je weiter ich in den Wald vordrang, desto lauter wurde das Geräusch. Ich lief weiter bis mir einige große Büsche die Sicht versperrten, aber ich war mir sicher, dass die Quelle der merkwürdigen Geräusche hinter diesen Büschen lag. Vorsichtig teilte ich die Pflanze, um mir einen Durchgang zu verschaffen, aber noch bevor ich einen Blick auf das werfen konnte, was dahinter lag, hörte ich ein gefährliches Rauschen. Instinktiv schützte ich mein Gesicht mit den Armen.
„Ahh, verdammt ...", irgendetwas war mit einem ungeheueren Tempo an meinem Gesicht vorbeigerauscht und brachte mich dazu auf den Waldboden zu fallen. Ich öffnete meine Augen wieder und war augenblicklich bereit mich zu verteidigen ... aber da war nichts mehr. Verwundert stand ich auf und strich meinen Rock glatt.
„Ist ja komisch ... ich hätte schwören können, das hier gerade was war", sagte ich leise zu mir selbst, als ich bemerken musste, dass der Platz vor mir leer war – fast leer, wie ich bei näherem hinsehen feststellte.
Auf der gegenüberliegenden Seite lag jemand – ein Jemand mit langen weißblonden Haaren und gewaltigen, weißen Flügeln.
„Eine Hawk? Hier? Ich dachte, ich hätte Befehl gegeben, dass sich niemand aus dem Palast entfernen darf!"
Langsam ging ich zu ihr herüber, um mir ihre Wunden anzusehen. Sie war anscheinend bewusstlos.
„Mmh, ein paar Kratz- und Bissspuren auf dem Rücken ... nichts wirklich ernstes ... dann sehen wir uns die Gute mal von vorne an. Ich bin nämlich wirklich gespannt, wer da die Frechheit besitzt und einfach meine Befehle ignoriert", murmelte ich munter vor mich hin. Selbstgespräche zu führen, war eine nervige Angewohnheit von mir.
Ich fasste sie vorsichtig an ihrer Schulter, drehte sie um und betrachte ihre Vorderseite eingehend.
„Also ich kann mir nicht helfen ... aber irgendwas fehlt hier!", argwöhnisch betrachtete ich den leblosen Körper vor mir.
Vorsichtig schob ich das zerrissene Hemd beiseite und blickte auf eine glatte, unbehaarte, muskulöse Brust. Langsam aber sicher dämmerte mir was mich an dieser Person störte.
„Oh mein Gott, das ist ein Mann!", quietschte ich und vollzog eine stillose Landung auf meinem Allerwertesten.
Langsam erholte ich mich von meinem Schock und kroch wieder zu dem ... dem ... was auch immer es war und untersuchte es genauer.
Kritisch packte ich einen der Flügel mit zwei Fingern und hob ihn in die Höhe.
„Die sind tatsächlich echt" , stellte ich verblüfft fest, „und er hat auch keinen Formveränderungszauber benutzt ... das ist wirklich ein Mann!"
Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe. Ich konnte den Mann nicht einfach hier liegen lassen, wer wusste schon was ihn finden würde. Aber ich konnte ihn auch nicht auf die Krankenstation bringen. Erstens war da niemand und zweitens würde Poppy einen Tobsuchtsanfall kriegen, wenn sie herausfand, dass ich mitten in der Nacht halbtote Männer, zweifelhafter Herkunft in die Krankenstation schleppte. Mir blieb also nur die Möglichkeit ihn in meine Räume zu schmuggeln, wenn ich mir seine Verletzungen ansehen wollte.
Seufzend richtete ich mich auf und beschwor eine Trage her, auf die ich den Mann vorsichtig legte. Ich vergewisserte mich noch kurz, dass er auch nicht herunterfallen konnte und machte mich dann auf den Rückweg.
Im Schloss angekommen, schlich ich um jede Ecke, um ja niemandem auf mich und meine Begleitung aufmerksam zu machen. Ich kam auch tatsächlich ohne Zwischenfälle in meinem Schlafzimmer an.
Der fast weißhaarige Mann wurde von mir vorsichtig auf mein Bett gelegt und sogleich fachmännisch untersucht. Die Verletzungen waren nicht wirklich schwerwiegend, er hatte lediglich etwas zuviel Blut verloren, aber Morgen früh würde er wieder auf den Beinen sein. Und dann würde er mir auch hoffentlich sagen können wer und was er war.
AvA: So, bevor Loca Inferna jetzt eine Streitaxt schwingend auf mich zugerannt kommt. Ich muss zugeben, dass ich mich bei Demonas Fundstück etwas habe inspirieren lassen ... ... den guten Jungen, gibt es in ähnlicher Form in einem Manga von You Higuri! Ich habe allerdings seinen Namen geändert! ... und sein Charakter wird auch etwas anders sein.
Ansonsten habe ich nur das übliche zu berichten.
Fragen, Lob, Anregungen oder Kritik? Immer her damit! Letzteres aber bitte nur konstruktiv. *gg*
Mann sieht sich also beim nächsten Kapitel ... aber ... unter zehn Rewus läuft nix! ;-))
