Kapitel 21: Das Treffen der Superlative oder wie schaffe ich es am schnellsten mir Feinde zu machen!

AvA: Tja Leute, da bin ich wieder! Ich hoffe, ihr habt mich auch alle vermisst! *sfg*

Zu dem Namen Achatius ... ich habe für den Namen eine andere Quelle genutzt. Auch wenn das mit dem Stein und Märtyrern auch irgendwie passend war ... ... ... Hier also die Auflösung: Achatius ist einer der 14 Nothelfern. Richtig heißt er übrigens St. Achatius! Und ratet mal, wann man den guten Jungen anruft (Nein! Nicht mit dem Telefon *g*). St. Achatius ist euer Ansprechpartner bei Todesangst und Zweifeln! Das fand ich irgendwie äußerst passend! *sfg*

Nachtrag: Ich bin mir nicht sicher, ob der Achatius, den ich meine etwas mit den Märtyrern von Aviva zu tun hat! Mein Lexikon der Mythologie ist in der Hinsicht leider nicht sehr ausführlich!

@Khair ed Din: Freut mich, wenn dir das Kapitel gefallen hat. Ob ich Rascal mag? ... lass es mich so ausdrücken ... er ist ein notwendiges Übel! Und eine bestimmte Person wird noch ihrer helle Freude an ihm haben! *gg* Zu deiner Frage ob Sev von Sirius entdeckt wird! Nach diesem Kapitel wirst du es wissen!

@Aviva: Achatius? Ich glaube, der hat für die nächsten paar Jahrhunderte die Schnauze voll von Wäldern! Immerhin sollte er in einem exekutiert werden! Andererseits ... nach dem Gespräch mit Demona („Bringen sie mich einfach um") ... vielleicht will er ja unbedingt sterben! Wer weiß das schon! *gg* Übrigens ... das mit den Märtyrern habe ich gar nicht gewusst!

@Alicia Spinnet: Hm ... dir wollte ich ja noch eine Mail schreiben! Ähm ... ja also ... die Vorgeschichte ... findest du bei Yoro und Molly ... mit den Namen kannste nichts anfangen, oder? Also ich bin mir ziemlich sicher ... das in einem der früheren Kapitel dieser Geschichte die Links stehen. Wie auch immer ... hier sind sie noch mal: :  

@1234..: Tja ... wo ist Claw abgeblieben ...? Die Frage aller Fragen! Und die Dursleys ... die waren noch nie geistig vollkommen gesund, oder? *sfg*

@Pe: Wegen der Beerdigung, keine Sorge ... es landen nur seine Finger im Sarg! Und wegen seiner Wasserphobie ... der aufmerksame Leser wird feststellen, dass es einen besondern Grund hatte, dass ich das erwähnt habe! *sssfffggg*  ;-))

@Hexe: J)))) Wenn das mit dem Stein wirklich stimmt, dann wird sich eine bestimmte Personen einen Ast freuen! Ich habe Spaß in meinem Wald ... Severus aber glaube ich, weniger! (Sev: grmph!)

@LocaInferna: ... Kleiner Idiot? (Atro blickt zweifelnd auf Rascal) .... Na ja! Wie auch immer ... betrachten wir ihn einfach als kleinen Stimmungsauflockerer! *gg* Und dann wegen den Teufelsratten ... reservier mir doch bitte ähm .... man soll ja klein anfangen ... ungefähr ... 500 Stück? Ich liebe Ratten ... die sind so vielseitig! *sfg*  Genießt du deine freien Tage auch schön?

@smart: Dich interessiert, was Achatius ausgefressen hat? Schön, schön! Ich habe nämlich vielleicht vor, euch den Dämonenherrscher in einem der nächsten Kapitel vorzustellen. Natürlich nur wenn Bedarf besteht. ... Regen könnte ich momentan auch hier gebrauchen ... es dörrt nämlich alles vor sicher her ... unter anderem auch mein Hirn! Und mit dem Weiterschreiben läuft es momentan auch nicht so wie es soll! Na ja ... das wird schon wieder!

@Pe: Ich soll dir von Sev ausrichten, dass er deine Entschuldigung zähneknirschend annimmt! Snapeys persönliche Dinge werden demnächst wieder eine größere Rolle spielen! ... also keine Angst ... noch ist alles da! Hm ... Draco könnte ich eigentlich auch mal wieder einbauen .... aber irgendwie ... war nur eine Rolle für ihn als Schlüsselverwahrer vorgesehen!

@Elke: Vielen Dank! Habe mich sehr über dein „Geschenk" gefreut und  über Lob freut eine gebeutelte Autorin sich immer!

@Mary-J und Severin: Heyyyyy! Ich habe mich wirklich schon gefragt, wo ihr zwei abgeblieben seid! Aber da seid ihr jetzt ja wieder und keine Sekunde zu früh! Zehn Minuten Später und ich hätte das neue Kapitel ohne eure Rewus online gestellt! Ähm ... Severin ... falls es dir noch nicht aufgefallen ist ... aber in dieser Story geht es nicht darum was Severus will, sondern was er bekommt ... und wie du sicherlich gemerkt hast, findet er das alles andere als toll. Und nun Mary-J: Jaa ... Claw fehlt eindeutig die unsterbliche Gelassenheit ihrer Ahnen! *gg* ... ... Demona ausgenommen! Übrigens ... doch! Ich meinte den Achatius von den 14 Nothelfern! Und nein! Sev ist nicht im Zoo! ... noch nicht!

Und jetzt geht es weiter ... viel Spaß!

Aus der Sicht von Albus Dumbledore

Die Weihnachtsferien waren beendet und sämtliche Schüler wieder wohlbehalten in Hogwarts eingetroffen. Außerdem war das gesamte Lehrerkollegium zwischen Weihnachten und Silvester auf der Trauerfeier zu Ehren von Severus Snape gewesen. Seine Eltern hatten die Hoffnung endgültig aufgegeben. Die eigentlich sehr schöne Zeremonie fand ein jähes Ende, als Sevanna Snape vor dem Grab zusammenbrach und auch mit Demonas Heilkräften das Bewusstsein nicht wieder erlangte. Sie schwebte derzeit zwar nicht mehr in Lebensgefahr, aber sie war immer noch im Krankenhaus.

Bedauernd schüttelte ich meinen Kopf. Dieser Familie blieb aber auch nichts erspart ... und mir auch nicht.

Das Treffen der magischen Völker sollte auf Wunsch des Ministers in Hogwarts stattfinden. Also fiel in diesem Zeitraum auf unbestimmte Zeit der Unterricht aus. Außerdem mussten die Abgesandten untergebracht und verköstigt werden. An und für sich kein Problem, aber da Crack erst drei Tage vor dem Treffen mit diesem Anliegen ankam ... uferte das in Chaos aus und trieb mich schier in den Wahnsinn.

„Demona, ich glaube nicht, dass wir alles rechtzeitig fertig kriegen."

„Kopf hoch Albus, hier soll ein Treffen stattfinden keine Karnevalsfeier. Wir müssen die Große Halle also nicht bis zur Unkenntlichkeit verkleiden."

„Demona hat Recht!", stimmte Minerva ihrer langjährigen Freundin zu.

Müde blickte ich Minerva und Demona an.

„Wenn ihr das sagt", stöhnte ich leise, „wann wollte der Minister noch mal ankommen?"

„In zehn Minuten", antwortete Minerva knapp und richtete mit ihrem Zauberstab ein Banner, das an der Wand hing.

„Gut, dann werde ich gehen und auf ihn warten!"

„Mach das", antworteten beide Frauen gleichzeitig.

Ich warf noch einmal einen Blick über den großen, runden Tisch, den wir aufgestellt hatten und ging dann nach draußen.

Ungefähr zehn Reiche hatten dem Treffen zugesagt. Das machte für jedes Reich ungefähr zwei Repräsentanten und ungefähr ein halbes Dutzend Gefolgschaft. Die Dolmetscher nicht mitgezählt.

Ich wartete noch keine fünf Minuten als der Minister vor mir erschien. Er hatte Hogwarts mit Hilfe eines Portschlüssels erreicht.

„Ahhh, Direktor ich hoffe sie fühlen sich gut, fühlen sie sich!"

„Danke Minister, mir geht es gut."

„Freut mich zu hören, freut mich das! Dann können diese seltsamen Figuren ja kommen, können sie. Denen werde ich schon was erzählen, werde ich! Die werden mich anbetteln der Allianz beitreten zu dürfen, werden sie!"

Ich hob zweifelnd eine Augenbraue. Wenn der Minister so weitermachte, hätten wir nach diesem Treffen noch mehr Feinde als vorher.

„Wann werden die ersten eintreffen?", fragte Crack mich knapp.

„Die ersten werden in einer halben Stunde erwartet."

„Gut, dann werde ich jetzt noch etwas an meiner Rede üben und sie können unterdessen, den Reportern die Örtlichkeiten zeigen."

„R-reportern? Minister, wir hatten ausgemacht, dass keine Presse anwesend sein darf, ein Großteil der Abgesandten hat nur unter dieser Bedingung zugesagt."

„Papperlapapp! Alles nur Taktik. In Wahrheit wollen die doch alle im Rampenlicht stehen, wollen die! Und außerdem habe ich auch nur eine Reporterin mitgebracht!"

„Und wen?", fragte ich böses ahnend, aber der Minister hörte mich nicht mehr.

„Hallöchen Direktor Dumbledore, so sieht man sich wieder!"

Ich knirschte mit den Zähnen als ich die Stimme von Rita Kimmkorn erkannte. Das konnte doch nicht sein ernst sein!

Ohne die Frau zu begrüßen, rannte ich beinahe in die Große Halle. Dort traf ich leider nur Minerva an.

„Wo ist Demona?"

„In ihren Raum gegangen. Sie wollte sich umziehen und Claw noch ein paar Benimmregeln eintrichtern ... soweit ich sie verstanden habe."

Ich fuhr mir mit meinen Fingern durch die langen Haare.

„Minerva ... eine Katastrophe. Crack hat die Presse mitgebracht!"

Meine Stellvertreterin wurde leichenblass.

„Wen?", fragte sie zitterig und sah erschrocken zur Tür.

„Hallöchen!"

Minerva sah mich wieder an.

„Nein! Albus sag, dass das eine Fata morgana ist!"

„Ich fürchte sie ist vollkommen real! Und es ist zu spät um irgendwas daran zu ändern", seufzte ich.

Leider behielt ich Recht. Der Minister kam zehn Minuten später wieder runter und alle Versuche von Minerva und mir, ihn von diesem wahnsinnigen Vorhaben abzubringen scheiterten. So kam es, dass Rita Kimmkorn einen Platz in der Ecke des Raumes einnahm von dem aus sie alles genau beobachten und hören konnte.

Ich stand beim Minister und unterhielt mich mit ihm. Um zehn Minuten nach fünf, sah er missbilligend auf seine Uhr.

„Können nicht mal pünktlich sein, können die! Aber was erwartet man auch schon von diesen verrückten Waldkäuzen, erwartet man!"

Minerva räusperte sich leise und ich sah hoch.

In der Tür standen die Abgesandten der Elben. Sie kamen langsam auf uns zu und verbeugten sich vor mir. Ich tat es ihnen gleich. Der Anführer blickte missbilligend zu Crack, der einfach sitzen geblieben war.

Aus der Sicht von Harry Potter

Ziemlich gelangweilt saß ich in Demonas Räumen und beobachtete, wie einige Hawks, die heute Morgen angekommen waren in den Haaren von Claw und Demona herumrupften und ihre Gesichter mit irgendwelcher Schminke zukleisterten. Davor war ich von Demona in einen Festumhang gezwängt worden und musste mir von ihr anhören, warum ich unbedingt mit zu diesem Treffen sollte. Nach einigen Minuten hatte ich es aufgegeben Demona davon zu überzeugen, dass sie mich einfach hier lassen sollte und hörte ihr nun dabei zu, wie sie Claw noch einmal erzählte, was sie durfte und was nicht.

Jetzt waren die Hawks dazu übergegangen ihre „Opfer" mit irgendwelchen Juwelen zu behängen, als auch das geschafft war, durften beide aufstehen.

Demona stellte sich vor ihren Spiegel und überprüfte noch einmal kritisch ihr Aussehen. Sie trug ein hellblaues, sehr enges Kleid mit weit auslaufenden, transparenten Ärmeln und einem sündhaften Dekolleté. Das Kleid war mit Diamanten bestickt und hatte hinten eine mehrere Meter lange Schleppe. Der schlichte silberne Stirnreif, den Demona sonst immer trug war drei funkelnden Perlenschnüren gewichen.

Als Demona ihre Musterung beendet hatte, nickte sie kurz und beinahe augenblicklich traten zwei Hawks zu ihr, die ihr einen dunkelblauen Mantel um die Schultern legten.

„So, wir sind fertig!", sagte sie und blickte Claw und mich an.

„Demona? Du weißt schon, dass wir eine halbe Stunde zu spät dran sind, oder?", fragte ich.

„Aber sicher doch", antwortete sie mit blitzenden Augen und wandte sich zum Gehen. Claw lief so dicht hinter ihr, wie es die ausladende Schleppe ihrer Mutter erlaubte und dann folgte ich, flankiert wurden wir von sechs, bis an die Zähne bewaffneten Soldatinnen.

Je näher wir der Großen Halle kamen, desto deutlicher drangen erregte Stimmen an mein Ohr. Als wir direkt vor der Tür standen waren die Stimmen am lautesten und ich konnte vereinzelt einige Schülerinnen aus Hogwarts in den Ecken der Eingangshalle sehen.

„Wehe, ich höre auch nur einen Mucks von euch!", knurrte uns Demona entgegen und ließ im nächsten Moment die Flügeltüren weit aufschwingen.

„IN DECKUNG!"

Ich wurde von einer Wache zu Boden gerissen und konnte gerade noch erkennen, wie ein gewaltiger Feuerball uns um Haaresbreite verfehlte. Ein Gobelin an der gegenüberliegenden Seite hatte nicht so viel Glück.

Ich schluckte hart.

„Was war das?"

Demona lief langsam zur geöffneten Tür und sah vorsichtig um die Ecke. Claw und ich taten es ihr nach.

„Mama, w-was machen die da?"

Die Frage von Claw war durchaus berechtigt. Dumbledore und Crack hatten sich in eine Ecke hinter einen großen Stuhl gerettet und Crack hatte alle Hände damit zu tun eine Frau abzuwehren, die ich als Elbin erkannte. Die übrigen Delegierten beschossen sich mit irgendwelchen Magiebällen oder gingen sich auf die altbewährte Art an die Kehle. Und mitten in dem Chaos saß Rita Kimmkorn und trieb ihre Flotte-Schreibe-Feder zu Höchstleistungen an.

„Sind die immer so?", fragte ich leise und musste einen Augenblick auf Demonas Antwort warten.

„Eigentlich nicht. Ich denke irgendwas oder irgendjemand muss sie sehr verärgert haben", antwortete sie scharf und blickte in Richtung Minister. „Andererseits, sind sich einige von ihnen nicht unbedingt grün. Da reicht eine Kleinigkeit, um eine Bombe hochgehen zu lassen."

„Hoheit ... sollten wir nicht irgendwas unternehmen? Die Menschen werden sich nicht mehr lange wehren können!", merkte eine ihrer Wachen an.

Demona nickte.

„Wird wohl besser sein, wenn wir eingreifen!"

Auf ein Nicken hin gingen die sechs Soldatinnen in die Halle und versuchten die Streitenden zu trennen. Das war aber gar nicht so einfach, denn die Herrschaften machten einen Krach wie ein ganzer Stall voller Papageien und waren auch nicht gewillt ihren leidenschaftlichen Streit zu unterbrechen. Eine von Demonas Wachen bekam gerade einen unkoordinierten Schlag auf die Nase und ging zu Boden.

„Jetzt reicht's mir aber!", schnaubte Demona und stellte sich gut sichtbar für alle in die Große Halle.

„SCHNAUZE, VERDAMMT NOCH MAL!", schrie sie aus Leibeskräften und einige der Fenster fingen bedrohlich an zu wackeln. Aber es wirkte ... alle hielten in ihrer Tätigkeit inne und blickten auf Demona.

„Ihr benehmt euch wie eine Kolonie Kobolde, die fünfhundert Jahre in irgendeinem Bergwerk eingesperrt waren ... fernab von jeder Zivilisation. Ein trauriges Bild, wirklich! Selbst eine Herde Hippogreife benimmt sich besser."

Betreten sahen die verschiedenen magischen Wesen zu Boden. Dumbledore und Crack atmeten erleichtert auf und Rita Kimmkorn ließ eiligst ihre Feder in ihre Handtasche verschwinden.

Langsam und sich gegenseitig immer noch argwöhnisch betrachtend, setzten sich die Anwesenden wieder auf ihre Plätze. Crack kam auf Demona zugelaufen, während Dumbledore sich erleichtert auf einen Stuhl sinken ließ.

„Meine Liebe, sie sind unsere Rettung, sind sie!"

„Ach halten sie die Klappe, so wie ich sie kenne, sind sie Schuld an dem ganzen Desaster", erwiderte Demona frostig und wandte sich dann an die Delegierten.

„Dürfte ich vielleicht erfahren, was der Grund für dieses unmögliche Benehmen war?"

„Der Kerl dort", einer der Elben deutete auf den Minister, „hat uns beleidigt! Wir haben nur unsere Ehre verteidigt!"

„Ach? Interessant! Ehre verteidigen indem man sich an die Gurgel geht. Das muss ich mir merken", war die ironische Antwort von Demona.

„Aber wie dem auch sei ... nachdem das geklärt ist, können wir ja zur Tagesordnung übergehen!"

Demona setzte sich auf ihren Platz und bedeutete Claw und mir sich neben sie zu setzen. Der Direktor und Minister Crack nahmen ebenfalls wieder ihre Plätze ein und wenige Minuten später waren alle Anwesenden in eine sicherlich wichtige aber leider todlangweilige Diskussion vertieft, warum es so wichtig war, sich jetzt zu verbünden.

Nach über zwei Stunden waren wir immer noch kein Stück weiter aber um einiges hungriger. Der Direktor hatte einige Minuten vorher schon der Anführerin der Wassermenschen und ihren Begleitern einige Krüge Wasser gezaubert, nachdem diese beinahe vom Stuhl gekippt wären.

Es war auch etwas nervig, dass für jeden Schritt den Dumbledore und Demona durch Verhandlungsgeschick vorwärts kamen, Crack mindestens drei Schritte rückwärts ging. Ich war zwar in diesen Dingen ein blutiger Anfänger, aber auch ich erkannte, dass Crack keinerlei Geschick für Verhandlungen hatte.

„Meine Herrschaften, wir haben nun mehrere Stunden diskutiert und sind auf verschiedene Meinungen gestoßen", fing Dumbledore an, „uns ist natürlich klar, dass wir sie nicht dazu zwingen können, den Vertrag zu unterschreiben, aber wir hoffen doch, dass sie alle die Gefahr, die von Voldemort ausgeht, richtig einschätzen und die Zaubererwelt unterstützen werden. Das heißt natürlich auch, dass sie in einer Gefahrensituation auf uns zählen können."

Einige der Abgesandten applaudierten leise oder nickten in die Richtung des Direktors, aber dann fing der Minister an zu sprechen.

„Tja, wie ich es nicht anders erwartet habe, sind wir zu keinem Schluss gekommen, sind wir. Allerdings möchte ich auch hier noch einmal betonen, möchte ich, dass ich nicht an die Wiederkehr von Ihr-wisst-schon-wem glaube. Diese ganzen Überfälle waren einzig und allein das Werk von Todessern, waren es! Todesser, die vor Jahren nicht für ihre Taten bestraft wurden und jetzt noch immer frei herumlaufen! Es ist also gar nicht nötig, ist es, dass sie diesen Vertrag unterschreiben! Denn egal, wie sie sich entscheiden ... mit ein paar übriggebliebenen Todessern, werden die Zauberer und Hexen dieser Welt alleine fertig, werden sie! Außerdem möchte ich hier ... vor der Presse", bei diesem Wort strich er sich über seinen gewaltigen Schnauzer, „noch mal betonen, dass die Dementoren uns vollkommen treu ergeben sind, sind sie! Noch vor wenigen Tagen habe ich mit dem Anführer von ihnen gesprochen, der uns seine vollkommene Loyalität versichert hat, hat er!"

„Es ist wirklich sehr Loyal von den Dementoren", unterbrach Demona ihn sarkastisch, „zwei Kindern ihren Kuss verpassen zu wollen!"

„Dies, meine Liebe, war ein bedauerlicher Unfall! Wie sie sicherlich wissen, sehen die Dementoren nicht wie andere, tun sie nicht, und haben nur ihre Befehle ausgeführt! Sie können also sehen, dass die Dementoren ihre Arbeit absolut gewissenhaft ausführen, tun sie!"

„Und wie erklären sie sich dann den Ausbruch der Todesser, die in Azkaban saßen?", fragte Dumbledore hart.

„Der Anführer der Dementoren hat sich dafür entschuldigt ... aber er hat nur die Anweisungen eines Aurors befolgt, der an dem Verhör teilnahm, hat er. Dieser sagte, die Dementoren sollten von den Mauern und dem Tor abgezogen werden, solange sich die Auroren im Gebäude befänden!"

„Ach ... und ich nehme an dieser Auror befindet sich unter den Opfern, nicht wahr?", fragte Demona gedehnt.

„Leider ja, tut er! Er ist also Opfer seiner eigenen Fehlentscheidung geworden, kann man so sagen!"

Claw und ich tauschten hinter Demonas Rücken verständnislose Blicke. War dem Minister eigentlich nicht klar, was er hier tat?

„Meine Damen und Herren, Minister Crack und seine Berater haben sich die Freiheit genommen einen Vertrag vorzubereiten. Der Minister hat den Vertrag bereits unterschrieben, sollten sie einer Allianz zustimmen, dann möchte ich sie bitten den Vertrag zu unterzeichnen", Dumbledore entrollte mit einem aufgesetztem Lächeln ein Pergament, das mit aufdringlicher grüner Tinte geschrieben war und gab es an die neben ihm sitzende Person weiter.

Die Nymphen berieten sich kurz untereinander und gaben den Vertrag dann kopfschüttelnd weiter an die Elben. Das Anführerpaar der Elben sah sich den Vertrag nicht einmal an und reichte ihn sofort weiter.

Ich beobachtete den Minister. Sein Gesicht wurde immer länger, je mehr Völker den Vertrag ablehnten, Dumbledores Miene wirkte versteinert und Demona beobachtete resignierend den Gang des Vertrages. Anscheinend hatte sie nichts Anderes erwartet.

Als der Vertrag bei Demona ankam, hatte noch niemand unterzeichnet und sie war die letzte am Tisch. Aufmerksam las sie den Vertrag durch und winkte dann Claw zu sich. Die Beiden sprachen den Vertrag langsam durch und wurden von den anderen Delegierten scharf beobachtet. Nach zehn Minuten schob Demona den Vertrag von sich weg und Claw setzte sich wieder.

„Es tut mir Leid, Albus, aber ich werde auch nicht unterzeichnen!", sagte sie mit fester Stimme. Der Direktor nickte einfach nur. Crack jedoch schien maßlos enttäuscht und die anderen Abgeordneten wirkten erleichtert als Demona den Vertrag zu Crack reichte.

„Eine Unverschämtheit ist das", wütete der Minister, „wir haben sie eingeladen ... keine Kosten und Mühen gescheut ... nur an ihre Sicherheit gedacht und dann das ... einfach unverschämt ...", bevor der Minister weitersprechen konnte, wurde er von der Anführerin der Wassermenschen unterbrochen.

„Minister dürfen uns nicht falsch verste`en", sprach sie mit starkem Akzent, „aber seit wir gekommen sind `ier an, sie nichts anderes `aben getan, als zu beleidigen uns. Da sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir sie werden unterstützen?"

Nach dieser kleinen Ansprache lief der Minister zinnoberrot an und verließ schleunigst die Große Halle. Rita Kimmkorn, die die ganze Zeit in einer Ecke gesessen hatte, wollte es ihm gleichtun, wurde aber von Demonas Wachen daran gehindert. Sie ließen die Kimmkorn erst gehen, als sie die beschriebenen Pergamente eingesammelt hatten. Trotzdem glaubte ich ein triumphierendes Lächeln auf dem Gesicht der Kimmkorn zu erkennen, als sie die Halle verließ.

„Albus, ich hoffe du verstehst meine Beweggründe", sagte Demona leise zum Direktor.

„Ich kann es mir nicht leisten diese Völker zu verärgern. Mein Volk steht in regen Verbindungen mit ihnen."

Der Direktor nickte.

„Keine Sorge, ich kann verstehen warum du so gehandelt hast", nach einer kleinen Pause wandte er sich an die anderen Anwesenden, „nun dieser Tag ist zwar nicht halb so erfreulich gelaufen, wie wir alles es gerne gehabt hätten, aber ich hoffe trotzdem, dass ich sie dazu überreden kann für heute Abend die Gäste von Hogwarts zu sein."

„Wir nehmen die Einladung gerne an", war die einstimmige Antwort.

„Demona?", ich stieß sie kurz an und sie drehte sich zu mir um, „kann ich jetzt gehen?"

Bevor sie mir eine Antwort geben konnte, kamen plötzlich zwei Elben auf sie zu.

„Demona, alter Wellensittich, wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen", rief der Mann und schlug ihr kräftig auf den Rücken. Demona keuchte kurz auf und wandte sich dann mit blitzenden Augen an den Übeltäter.

„Du hast dich überhaupt nicht verändert Faunus ... und hör auf mich einen Wellensittich zu nennen ... es ist schon schlimm genug, dass mich diese Menschen immer Vögelchen nennen. ICH BIN KEIN VOGEL", erwiderte Demona und gab ihm die Hand, dann blickte sie zu der Frau, die den Elben begleitete: „Hallo Flora."

Die beiden Frauen gingen aufeinander zu und umarmten sich. Der Elb sah einen Augenblick den Frauen amüsiert zu und ließ dann seinen Blick über Claw und mich gleiten.

„Ah sieh an. Die junge Dame hier ist also deine Tochter. Hübsch, hübsch, normalerweise würde ich jetzt sagen, sie wäre ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten ... aber das ist die junge Prinzessin offensichtlich nicht ... scheint mehr nach der väterlichen Seite zu schlagen, hmm? Ist aber nicht unbedingt nachteilig für sie."

„Dir entgeht auch nichts", kommentierte Demona trocken.

„Sie müsste ungefähr in Dions Alter sein. Die beiden würden ein hübsches Paar abgeben, meinst du nicht auch Flora?"

„Faunus, ich bitte dich ... es sind noch Kinder! Noch gar nicht in der Lage den Ehebund zu verstehen ... nicht, dass überhaupt irgendeine Hawk von dieser Institution Ahnung hätte", Flora schenkte Demona ein strahlendes Grinsen.

Demona überging den Kommentar einfach und tat als hätte sie ihn nicht gehört.

„Aber sag, meine Liebe, wer ist dieser junge Mann?" Flora deutete auf mich.

„Harry Potter, mein Schützling!", war die knappe Antwort.

Die Elbin lächelte leicht.

„Ach ja, ich erinnere mich. Dieser besondere Fall wurde wochenlang bei uns diskutiert. Demona lässt sich von einer einfachen Menschenfrau erpressen. Köstlich ... einfach köstlich. Das muss für dich doch wirklich erniedrigend gewesen sein."

„Flora, jetzt reicht es aber", sagte Faunus scharf.

„Lass sie doch! Und nur zu deiner Information ... ich habe diese angebliche Erpressung noch keinen Tag bereut", war Demonas Antwort.

„Nun ... wenn du meinst!", antwortete Flora pikiert und entfernte sich zu ihren Wachen.

„Faunus, bitte entschuldige ... aber wieso hast du dieses Weib geheiratet?", fragte Demona, als Flora außer Hörweite war.

„Nun ja ... sie war die einzige, die annähernd würdig war ... und ich kann nicht leugnen, dass mir die Heirat mit ihr einige Vorteile eingebracht hat. Und du hast ja keinen einzigen meiner Anträge angenommen!"

Demona schnaubte.

„Zeus bewahre! Dann dürfte ich jetzt wahrscheinlich meine Tage damit zubringen mir von zwanzig Kammerzofen die Zehen- und Fingernägel lackieren zu lassen und mich nebenbei über das lausige Make Up beschweren. Nein Danke! Ich brauche doch etwas anspruchsvollere Freizeitbeschäftigungen."

Faunus schüttelte noch einmal kurz bedauernd seinem Kopf und gesellte sich dann zu seiner Frau.

„Sag mal, Demona", ich drehe mich grinsend zu ihr um, „womit hat meine Mutter dich erpresst?"

„Geht dich nichts an!", war die einsilbige Antwort.

„Und du hast es wirklich noch keinen Tag bereut?", mein Grinsen wurde immer breiter und Demona unterdrückte ein Seufzen.

„Lass es mich so formulieren: Ist die Erde eine Scheibe und Mittelpunkt des Universums?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, lief sie zu Dumbledore. Claw, die neben mir stand, kicherte hinter vorgehaltener Hand.

Wirklich eine tolle Antwort! Trotzdem würde ich gerne wissen, womit meine Mutter Demona erpresst hatte. Aber da ich erkannte, dass ich darauf keine Antwort erhalten würde, drehte ich mich zu Claw.

„Sag mal ... hast du eine Ahnung, warum der Minister hier überhaupt aufgekreuzt ist? Ich meine, er hat die Rückkehr Voldemorts verleugnet, die Delegierten beleidigt und gesagt, dass ihm die Dementoren vollkommen loyal wären!"

„Ich nehme an, er brauchte einfach nur einen triftigen Grund, um in der Zeitung zu erscheinen ... dieses Treffen ist äußert medienwirksam!"

„Aber nach dem Überfall auf Azkaban ... da braucht er doch nicht noch einen Grund um in der Zeitung zu sein! Außerdem ist er Minister ... da braucht er eigentlich überhaupt keinen Grund suchen, um in der Zeitung zu erscheinen!"

„Schon ... aber denk doch mal nach ... jede Pressekonferenz ist mit Kosten verbunden ... du brauchst Getränke ... zeitweise, wenn es sich um ein solches Treffen handelt, brauchst du hinterher ein Festbankett mit Butlern ... du musst die Delegierten einreisen lassen ... du musst für ihre Unterbringung sorgen ... und so weiter! Er hat das eigentlich ziemlich schlau eingefädelt ... er hat vor einer großen Ansammlung von ... Lebewesen gesprochen ... allein deshalb, wird es in der Zeitung erscheinen und er hat überhaupt keine Kosten, weil er alles auf Dumbledore abgewälzt hat! Ich bin mir sogar sicher, dass wenn ein Artikel in der Zeitung erscheint, er es so drehen wird, dass es allein Dumbledores Idee gewesen wäre. Ich denke aber mal, wäre das Treffen anders verlaufen ... also hätten alle unterzeichnet, würde Crack es für seine Idee ausgeben und die ganzen Lorbeeren einheimsen."

Ich überlegte.

„Also, wie man es auch dreht und wendet, Crack hat nur Vorteile hiervon!"

„Exakt", erwiderte Claw schulterzuckend.

Aus der Sicht von Severus Snape

Um mich herum war alles dunkel. Nur gedämpft drang seltsames Gemurmel an mein Ohr. Ich versuchte mich daran zu erinnern, was geschehen war. Da war der Wald ... Hunger ... Kälte ... und ... Wölfe ... Wölfe!

Schlagartig war meine Erinnerung wieder da. Ruckartig wollte ich mich aufsetzen, wurde aber von irgendetwas Schwerem, das an meinem Hals hing daran gehindert. Leicht benebelt tastete ich nach dem störenden Objekt und meine Hände trafen bald auf etwas kühles ... glattes ... etwas, dass ich leider zu gut kannte ... eine Kette!

Das hieß, ich war wieder gefangen! Von wem? Todesser? Nein, dann wäre ich jetzt schon tot. Die hätten mich den Wölfen überlassen.

Plötzlich wurde das Gemurmel um mich herum lauter und ich sah mich immer noch leicht orientierungslos um.

„Da ... das Tier ist aufgewacht!", hörte ich eine fremde, grunzende Stimme.

Tier? Welches Tier?

„Sieht nicht sehr stark aus ... und es ist hässlich! Dafür gebe ich dir auf keinen Fall zehn Muscheln!", gesellte sich jetzt eine zweite Stimme hinzu, die etwas höher war als die erste.

„Tja, dein Problem ... dann geh zu ´nem and´ren Händler ... aber du wirst sehn, für vier Muscheln und drei Schneckenhäuser bekommst du nichts Besseres. Und so weit ich gehört habe, brauchst du dringend ein neues Tier!"

„So dringend brauch ich kein Neues! Aber ich würde schon ganz gerne versuchen die Viecher zu züchten ... es ist bloß immer so schwer herauszufinden, was ein Männchen und was ein Weibchen ist!", ertönte wieder die höhere Stimme.

„Wohl war, wohl war!"

Ich sah noch immer alles sehr verschwommen und rieb mir deswegen meine Augen, dabei ertastete ich getrocknetes Blut an meiner Stirn. Als ich wieder von meinen Händen aufsah, konnte ich meine Umgebung erkennen. Ich saß in einem kleinen, hölzernen Käfig und an meinem Hals war ein Lederriemen befestigt, an dem eine Kette hing. Die Kette wiederum war von außen an meinem Käfig festgebunden. Und vor meinem Käfig standen zwei der hässlichsten Gestalten, die ich je in meinem Leben gesehen hatte.

Eine von ihnen hatte lilafarbene und die andere Gestalt grüne Haut. Beide hatten dicke Schweinsnasen in ihren Gesichtern und gelbe, abgesplitterte Zähne. Aus dem Kopf wuchsen ihnen so etwas Ähnliches wie Fühler und über den Ohren hing ein Kranz fettiger, verlauster Haare. Und jetzt verstand ich auch, über was für ein Tier die redeten. Die meinten mich!

Das Ding mit der lilafarbenen Haut beugte sich jetzt dicht vor meinen Käfig.

„Was meinst du ... ist das hier h´n Weibchen?"

Jetzt beugte sich der andere ebenfalls vor, um mich zu begutachten.

„Kann man schlecht sagen ... aber ich denke schon."

„Aber es ist trotzdem hässlich!", sagte wieder die andere.

„Ich bin nicht hässlicher als sie und ich bin auch keine Frau", fauchte ich meine Beobachter ungehalten an.

„Nein, wie drollig ... das Tierchen kann fauchen! Glaubst du, dass das Sprechen ist für diese erbärmliche Kreatur?"

„Gut möglich ... nur Schade das man nicht versteht was diese Biester sagen ... und sie uns auch nicht verstehen!"

Die lilafarbene Kreatur nickte.

„Aber immerhin kann man sie dressieren und ihnen Gehorsam beibringen", eine Pause entstand, in der ich wieder eingehend gemustert wurde und das Wesen, das gerade gesprochen hatte einen Rohrstock gegen seine Handfläche schlug. Diese Zeit nutzte ich, um zu verarbeiten was ich gerade gehört hatte.

Diese Dinger konnten mich anscheinend nicht verstehen ... ich sie aber schon ... die hielten mich für ein Tier, das man dressieren konnte und das lilafarbene Ding ... wollte sich Tiere züchten ... mit mir?!

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als die Frau; jedenfalls hielt ich die Kreatur mit der lilafarbenen Haut für eine; wieder anfing zu sprechen.

„Ich gebe dir fünf Muscheln für das Tier und dafür legst du das Halsband und die Leine mit drauf!"

„Acht Muscheln will ich für es haben ... und die Leine und das Halsband behalte ich!"

„Phhh ... glaubst du im ernst, jemand bezahlt dir für diese Krücke acht Muscheln? Und dann ohne Zubehör? Sieh dir das Vieh doch an ... nur Haut und Knochen ...und es hat bestimmt auch irgendwelche Krankheiten. Ich gebe dir sechs Muscheln und ich will immer noch das Halsband und die Leine!"

Der Mann überlegte einen Augenblick.

„Sechs Muscheln und ein Laib Brot und das Tier gehört dir ... mit Leine und Halsband."

„Abgemacht!"

Die Beiden gaben sich die Hand und die Frau wühlte aus einem dreckigen, alten Beutel eine Handvoll Muscheln und gab sie dem Händler. Als der Händler auch noch das Brot in Empfang nahm, rieb er sich die Hände und band die Leine los, mit der ich im Käfig angebunden war und gab sie der Frau.

„Ist mir immer wieder eine Ehre mit dir Geschäfte zu machen", sagte er schmierig und übergab der Frau das eine Ende der Leine.

„Pass gut auf, ich mach den Käfig jetzt auf. Kann sein, dass es versucht abzuhauen."

Die Frau nickte nur und zog einmal kräftig an der Leine als der Händler die Tür zu meinem Käfig öffnete. Sie hatte erstaunlich viel Kraft und da ich nicht erwürgt werden wollte, blieb mir nichts anderes übrig als ihr zu folgen.

In den nächsten zehn Minuten lernte ich etwas von dem Dorf kennen. Es waren insgesamt acht Hütten aus Lehm, Stroh und allen möglichen anderen Dingen, die der Wald so hergab. Vor einigen dieser Hütten saßen angekettete „Tiere", die ich als Kobolde erkennen konnte. Ich konnte auch noch einige andere Menschen entdecken, die allesamt irgendwelche Arbeiten zu verrichten hatten.

„Da bin ich ja in was hineingeraten", murmelte ich leise.

Vor der kleinsten und schäbigsten Hütte hielt die Frau an. Sie ging um das Haus herum und lief geradewegs auf einen windschiefen Schuppen zu. Dort angekommen öffnete sie die Tür und zog mich hinein. In einer Ecke des Raumes wurde ich angekettet. Bevor die Frau den Raum wieder verließ, stellte sie mir zwei Schüsseln vor die Nase, die Wasser und irgendwas zu Essen enthielten.

Als die Frau fort und die Tür verschlossen war, war es fast vollständig dunkel in dem kleinen Raum ... nur durch ein schmutziges Fenster und einige Ritzen fiel etwas Sonnenlicht.

„Na toll ... dagegen ist Azkaban ja ein Luxushotel!"

Angewidert beobachtete ich das „Essen", das irgendwie vor mir zu flüchten schien. Was aber nicht daran lag, dass mir irgendwas Lebendes zu Essen gegeben wurde, sondern vielmehr daran, dass das tote Tier schon etwas länger tot war und dementsprechend viele Konsumenten herbeigerufen hatte, als da wären: Maden, Würmer, Fliegen, Schimmelpilze und andere nette Dinge.

„Wie bei Merlins Bart komme ich hier wieder raus?", fragte ich mich selber und zuckte zusammen, als ich eine Antwort erhielt.

„Aus diesem Dorf ist noch kein Tier entkommen!"

Suchend blickte ich mich um.

„Wer und wo bist du?", fragte ich argwöhnisch. Ein Lachen war die Antwort.

„Ich sitze dir genau gegenüber und ich bin ein Gefangener genau wie du ... finde dich besser damit ab ... dann wird es einfacher."

Ich konzentrierte mich auf die gegenüberliegende Ecke und konnte nach wenigen Minuten tatsächlich eine liegende Gestalt ausmachen. Offensichtlich auch ein Mann.

„Nun ... wie haben sie dich erwischt?", fragte der Mann.

„Keine Ahnung ... ich kann mich nur an ein paar Wölfe erinnern", antwortete ich wahrheitsgemäß.

„Mh-hm! Bist du Zauberer oder Muggel? Ich bin ein Zauberer."

„Ich auch."

„Tja, ich bin so dumm gewesen und habe mich im Schlaf von diesen Dingern überwältigen lassen ... warum hast du deinen Zauberstab nicht benutzt?"

„Habe ihn schon vor einigen Monaten verloren ...", antwortete ich ausweichend.

„Aha! Dein Name?"

„Severus Snape und deiner?"

„Malcom Mason."

„Hast du schon mal versucht abzuhauen?", fragte ich.

„Mehr als einmal ... vor allen Dingen anfangs ... aber sie haben mich immer wieder erwischt. Kennen sich hier einfach besser aus als unsereins. Haben sozusagen Heimvorteil. Später habe ich es dann bleiben lassen. Es lebt sich nicht einmal schlecht hier ... wenn man das tut, was von einem erwartet wird ... und davon mal abgesehen ... ich würde alleine in dem Wald keine Stunde überleben."

Ich nickte kaum merklich und begann unbewusst an meinem „Halsband" herumzufummeln. Als ich merkte was ich tat, sah ich mich um. Irgendwie musste man das Ding doch aufbekommen können. Als Kind war kein Schloss vor mir sicher gewesen. Weder die mit Magie versiegelten noch die gewöhnlichen Türschlösser, die die Muggel benutzten. Ich hatte immer einen Weg gefunden um verschlossene Türen zu öffnen ... egal wie ... und ich würde auch dieses verflixte Schloss aufbekommen.

Suchend blickte ich mich in meiner Umgebung um. Irgendetwas musste hier sein, dass mir behilflich sein konnte.

„Ich bin schon drei Jahre hier", fuhr Malcom fort, „ist eigentlich ganz nett hier ... musst nur immer kuschen. Man bekommt drei Mahlzeiten am Tag ... ein Dach über dem Kopf ... was will man mehr?"

Bei seinen letzten Worten blickte ich auf und ihm direkt ins Gesicht.

„Freiheit? Leben?", fragte ich ironisch.

„Der Mensch gewöhnt sich an alles", antwortete er schulterzuckend.

„Der Mensch vielleicht ... ich bestimmt nicht!", murmelte ich entschieden und griff nach einem bleichen Geflügelknochen. Vorsichtig stocherte ich mit diesem Knochen in dem alten Schloss herum, um ihn ja nicht zu zerbrechen. So wie es aussah, war das nämlich der einzige Knochen den ich hatte.

Malcom sah mir eine Weile lang zu und schüttelte dann den Kopf.

„Sturrkopf", war die einzige Reaktion, die er für mich übrig hatte und als er dieses sagte überhörte ich beinahe das leise Klicken, das mir sagte, dass meine Mühen nicht vergebens waren.

Das Schloss war tatsächlich offen!

Hastig streifte ich das Halsband ab und befreite mich von der Leine. Malcom sah mich fassungslos an.

„I-ich glau-aubs nich ...!", stotterte er überrascht.

„Soll ich dich auch befreien?", fragte ich ihn mehr rhetorisch, denn ich glaubte die Antwort schon zu kennen.

„D-du will-illst mi-mich befreien?", ich sah gerade in eine andere Richtung und darum hatte ich ihn nicht genau im Blick.

Erst als es plötzlich laut anfing zu scheppern, drehte ich mich erschrocken zu ihm um. Er schlug mit seiner Blechschüssel wütend gegen ein paar Eisenstangen.

„D-du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich jetzt gehen lasse?", keifte er irre „Du sollst hier genau so verrotten wie ich ... tausend Tode sollst du sterben ...!"

„Danke nein, ich bin in den vergangenen Monaten mehr als tausend Tode gestorben und ich gedenke nicht diese Tradition fortzuführen", antwortete ich hastig und humpelte schnell zur Tür, gerade rechtzeitig, um dem Irren zu entgehen, der nach meinen Beinen schnappte.

Mit einem Ruck öffnete ich die Tür und trat ins Freie. Ich warf noch einen flüchtigen Blick zu der kleinen Hütte und sah wie die Frau steifbeinig und mit einem Besen bewaffnet auf mich zugerannt kam.

Ohne einen weiteren Blick auf meine Umgebung zu werfen, flüchtete ich in den Wald.

Eine Viertelstunde später sackte ich erschöpft auf einen umgestürzten Baumstamm, um wieder zu Atem zu kommen.

„Lange ... mache ... ich das ... nicht mehr mit!"

Ich sah in die Richtung aus der ich gekommen war. Würden sie mich jetzt noch einholen können? Ich wusste es nicht. Deswegen stemmte ich mich wieder hoch und lief langsam weiter. Vor mir lag eine große, ebene Fläche auf der kein einziger Baum stand ... nicht mal ein Busch oder einen Stein konnte ich erkennen. Nur meterhoher Schnee ... soweit das Auge reichte. Kopfschüttelnd lief ich weiter und schlang meine Arme um meinen Körper.

Gerade hatte ich die Hälfte der Ebene hinter mir, als ich meinte ein leises Knacken zu hören. Ich blieb still stehen und lauschte. Nichts! Mit einem unguten Gefühl im Magen lief ich weiter. Irgendetwas stimmte hier nicht.

„KNACK!"

Da war es wieder!

„KNAACK!"

Schon wieder ... und es wurde lauter. Und noch während ich das dachte, ertönte ein neues Knacken ... diesmal so laut wie ein Donnergrollen ... oder eine Kanone!

Ich begann zu laufen, immer schneller. Denn jetzt konnte ich das Knacken einordnen. Ich lief auf einem zugefrorenen See ... und das Eis trug nicht!

Das Knacken wurde lauter und kam immer näher. Ich sah nach vorne. Nur noch ein paar Meter, dann wäre ich in Sicherheit. Ein paar Meter.

Doch noch während ich das dachte, spürte ich, wie der Boden unter meinen Füssen nachgab. Verzweifelt machte ich einen Sprung nach vorne und landete bäuchlings im Schnee, meine Beine hingen bereits im eiskalten Wasser und ich rutschte immer weiter. Meine Hände krallten sich in den feinen Schnee ... versuchten Halt zu finden, wo kein Halt war. Ich rutschte unaufhaltsam immer weiter ins Wasser.

Oh Gott! Ich hasste Wasser! Ich hatte panische Angst davor!

Ich rutschte ab. Glitt ins eisige Wasser und sank nach unten. Ich öffnete meinen Mund für einen entsetzten Schrei ... aber alles was ich spürte, war das eiskalte Wasser, das in meinen Rachen floss. Verzweifelt ruderte und strampelte ich mit meinen Armen. Ich wollte nicht ertrinken!

Ich stieg tatsächlich wieder nach oben ... ich wusste nicht wie ... aber ich tat es. Meter für Meter kam ich näher an die Oberfläche. Ich konnte schon beinahe das Sonnenlicht durch die Eis- und Schneeschicht glitzern sehen.

Ich wollte an die Oberfläche. Mir wurde langsam schmerzhaft bewusst, dass ich nicht mehr lange Sauerstoff hatte. Meine Lungen brannten bereits jetzt und mir schien schwarz vor Augen zu werden.

Und dann endlich ... die Oberfläche zum Greifen nah. Ich reckte meine Hände nach oben und ... stieß gegen eine Eisdecke! Panisch suchte ich mit meinen Händen nach dem Loch in der Eisdecke, versuchte ein neues hinein zu schlagen. Aber erfolglos! Das Eis war zu fest ... und meine Glieder zu schwach und außerdem taub vor Kälte. Aber ich wollte nicht aufgeben. Immer wieder schlug ich gegen die Eisdecke, ignorierte den brennenden Schmerz in meinen Lungen. Aber dann wurde mein Wunsch nach Luft übermächtig und gegen meinen Willen öffnete sich mein Mund, um zu atmen. Seltsam abwesend sah ich die letzten Luftblasen, die sich ihren Weg nach oben suchten und spürte gleichzeitig wie das Wasser in meine Lungen lief und mein Körper gleichzeitig versuchte den ungewollten Störenfried wieder loszuwerden.

Die Welt um mich herum verschwamm. Die Welt, die nur aus Dunkelheit und Kälte bestand ... und bald ... würde ... ich ... ein ... .... ... ... ... ... ... ..... ...... ........ ................ .........................!

Eine Halbe Stunde später aus der Sicht von Demona Hawks

Schlecht gelaunt flog ich über einen Wald am südlichen Ende von England. Heute war Sonntag! Und ich flog mitten durch die Pampa! Und warum? Am Freitag hatte ich den Unterricht für Montag vorbereiten wollen. Und hatte mir schon einige Wochen vorher ein paar Tierchen zusammengejagt, dich ich benötigte. Und Rascal hatte nichts Besseres zu tun, als eben diese Tiere in einem seiner Tränke zu verkochen – ungefragt auch noch. Also stand ich ohne Unterrichtsmaterialien da und konnte die Tiere auch nirgends mehr rechtzeitig bestellen. Das hieß, dass ich mich selber auf den Weg machen musste um Ersatz zu finden und das hieß, dass ich seit Freitagabend durch ganz England flog, um geeignete Tiere für den Unterricht zu finden. Es hatte zwar gedauert, aber ich hatte welche gefunden und befand mich nun auf dem Rückweg nach Hogwarts, das sich leider am anderen Ende von England befand. Sicher, ich hätte nicht fliegen brauchen ... aber irgendwie brauchte ich momentan den Wind, der durch meine Flügel rauschte und mir ums Gesicht blies ... auch wenn es furchtbar kalt war. Und zudem vor etwa einer halben Stunde ein Schneesturm eingesetzt hatte.

Als ich eine Rauchsäule vor mir aufsteigen sah, blickte ich nach unten und verzog angewidert mein Gesicht. Dort unten lebten die Halboger. Widerliche Kreaturen, die sich Menschen und andere magische Wesen – sofern sie ihrer habhaft werden konnten – als Haus- und Arbeitstiere hielten. Ich wusste nicht mal, was diese Dinger genau waren. Sicher, sie selber nannten sich Halboger ... aber nun ja, es waren nicht die schlauesten Wesen auf diesem Planeten. Sie waren gerade in der Lage zu erkennen, ob sie selbst männlich oder weiblich waren ... und da hörte es auch schon auf.

Mein Volk ignorierte sie so gut es ging, wir prallten nur aufeinander wenn sie irgendwen von uns entführt hatten – was Hades sei Dank – äußerst selten vorkam. Ich ließ das Dorf hinter mir und flog nach wenigen Minuten über einen zugefrorenen See. Im Sommer sah er von oben gesehen richtig schön aus ... wie ein funkelnder Edelstein ... jetzt sah er wie alles andere auch, weiß und tot aus. Er schien dieses Jahr komplett zugefroren zu sein. Allerdings schien das Eis nicht zu tragen, wie ich an einer Fläche erkannte, die vollkommen eisfrei war. Anscheinend war jemand hier eingebrochen. Wahrscheinlich einer dieser Idioten aus dem Dorf! Mir sollte es Recht sein. Einer weniger, der Unheil stiften konnte.

Ein paar Flügelschläge später hatte ich diesen Wald hinter mir gelassen und befand mich auf direktem Weg nach Hogwarts.

~*~*~*~*~*~

*Atropos blickt panisch umher und weicht harten Wurfgeschossen mit einem beherzten Sprung in den Graben aus*

Tja ... *schwenkt weißes Fähnchen* ... so wie es ausschaut ... sind alle am Ende angekommen!  Wie hat es euch gefallen? *hört schon das wütende Geschrei und Gekreisch der Leser*  Nicht gut? ... Doch gut?

Wie auch immer ... ähm ... also ... ich denke ... 12 Rewus ... und ... es kommt ein neues Kapitel? Ist das zuviel verlangt? Nein, ich glaube nicht! Also bis zum nächsten Mal!

Ach ja, und für alle die noch mehr zu Lesen vertragen können ... ich habe vor einigen Tagen? Wochen? meine HdR-Fic veröffentlicht. Ist unter dem Titel „Elbendämmerung" zu finden! Wäre nett, wenn ihr mal vorbei schauen könntet und einen Kommentar abgebt!