Kapitel 23: Das schwere Los eines Beutelteufels!

AvA: Hallo! Na, kennt ihr mich noch? *auf fragende Gesichter sieht*. He, ich bin's Atropos! Kennt mich denn keiner mehr? *schnief*  Ja, ihr seht richtig! Ich habe es geschafft ein neues Kapitel online zu stellen. Ist doch super, oder? *gg* Also ... auf geht's!

Ach ja, noch was! Nach Kapitel 22 müsste mir eigentlich jeder Hieb- und Stichfest beweisen können wer Claws Daddy ist!

@1234...: Sorry, Rascal stirbt nicht. Nicht jetzt, nicht in absehbarer Zukunft. Soviel kann ich schon verraten. 20 Rewus waren wirklich nur ein Witz ... *gg* Und noch was ... von einer Person zählt immer nur ein Rewu pro Kapitel! ;-))) Sorry!

@Elliot: Beides richtig! Mir ist kein anderer Titel eingefallen und du hast was nicht gescheckt. Mit den sprechenden Enten habe ich auf die Figuren von Walt Disney (Donald, Dagobert, Daisy etc.) angespielt. Außerdem finde ich es schön, dass dir die Stelle mit Demona und Sev's Mutter so nah gegangen ist. Ich wollte einfach mal testen, ob ich auch was Trauriges schreiben kann.

@Pe: Rascal stirbt nicht, Rascal leidet nicht! ... Na okay, mit Ausnahme von Liebeskummer. Wie es um Snape steht? Nass! Kalt! Luftarm! Tot? Aber keine Panik auf der Titanic ... sinken wird sie trotzdem! In diesem Kapitel kommt euer Liebling wieder vor!

@LocaInferna: Moni ... also wirklich! In Demonas Namen kommt überhaupt kein „I" vor! Ne, ne, ne ... der Name wird nicht in dieser Story vorkommen! Klingt doch dämlich! Wer heißt denn schon so! ;-) Ähm ... Achatius? ... *guckt sich um* ... doch der Gute hockt in einem Turmzimmer und wartet darauf, dass Demona ihn Gassi führt! *ggg*

@Khair ed Din: Ich hoffe, dass es dir jetzt wieder  besser geht! Nun zu deinen Fragen ... Black? Tja ... das ist so ´ne Sache! Der ist momentan verhindert ... aber keine Sorge, der kriegt sein Fett auch noch weg! ACHATIUS! So nenne ich den Knilch! Der trinkt gerade Tee! Der rosa Nebel? ... notwendiges Übel! Und was in der Mappe drin ist? Das werden wir wohl erst erfahren, wenn Rascal besagten Gegenstand öffnet!

@Elke: *ggg* Die 20 Rewus waren nicht ernst gemeint! Das habe ich nur zur Verdeutlichung gebraucht ... immerhin musste ich dieses Kapitel noch erst schreiben!

@minka: Dankeschön! Und dein Wunsch ist mir Befehl.

@Severin1: „Der Spruch von Demona war hart" ... ich wollte damit deutlich machen, dass Demona keine rosige Vergangenheit hatte! Außerdem ist sie zeitweise recht egoistisch und ... kann äußerst verletzend sein!

@mbi13: Mannoman! Das nenn' ich ein Review! Also dann mal los! Den Perspektivenwechsel habe ich eingebaut, weil es auf diese Weise für mich einfacher zu schreiben ist. Vielleicht bin ich ja die einzige, der es so geht ... aber für mich ist diese Version eine enorme Vereinfachung. Außerdem kann ich mich auf diese Weise leichter in die Figuren hineinversetzen. Soviel dazu. Warum Demona sauer auf Sirius ist, müsstest du mittlerweile eigentlich rausgefunden haben. Wenn nicht, erklär' ich es dir gerne noch mal. Und du liegst mit deinen Vermutungen wegen dem Brand nicht mal so weit daneben. ;-)  So weit ich weiß, kann man sich ohne einen Zauberstab in einen Animagus verwandeln (wenn nicht, verzeiht mir diesen Frevel), Severus hat sich nur einfach nicht verwandelt, weil ihm seine A-Form keinen Nutzen gebracht hätte. Und was ich definitiv ausschließen kann, ist das Sev' Wassermenschen begegnet oder einfach so in Demonas Palast stolpert (ß befindet sich nicht auf dem Erdboden, immerhin haben seine Bewohner alle Flügel!!)

Nun zu den losen Fäden! 1. Ich meine, dass ich das mal erwähnt habe. Zwei Hawks wurden beschuldigt ein Massaker unter den Menschen angerichtet zu haben. Demona war mit dieser Sicht der Dinge überhaupt nicht einverstanden und hat einfach das Gerichtsgebäude in Schutt und Asche gelegt. Danach ist sie auf Nimmerwiedersehen für 17 Jahre verschwunden.

2. Noch nicht!

3. Kommt noch!

4. Rita Kimmkorn? Nun, da ihr ihre Unterlagen gemopst worden sind, wird nicht viel in der Zeitung gestanden haben. Aber wenn es dich (und euch andere) so brennend interessiert, dann kann ich einen Zeitungsartikel zusammenschustern.

5. *gg* Jaaa ... das ist eine berechtigte Frage ... auf die ich noch näher eingehen werde! Versprochen!

6. War er denn noch lebendig als sie in seiner Nähe war? *stirnrunzelt* Ich meine, wenn er tot ist, dann kann sie auch nichts mehr spüren. Und was soll sie auch schon gespürt haben. Einen kurzen Schwindel vielleicht! Aber denn ... nada!

Soo ... ich hoffe, ich habe deine Fragen befriedigend beantwortet. Und danke für dein schönes, langes Review! So was habe ich gerne.

@Mary-J: Ich muss schon sagen! Ich dachte euch würd's nicht mehr geben! Oder ihr würdet mich nicht mehr mögen! *heul*

Gehirntumor? Na hoffentlich überlebt sie! Und wie oft holst du dir eigentlich eine Gehirnerschütterung? Aber was soll's, dass ist schließlich dein Bier!

Demona ist ins Fettnäpfchen getreten? Wohl eher in ein Fettfass gefallen! Aber so ist die Gute nun mal. Redet bevor sie denkt!

@Severin: Hi! Wie ich es euch antun konnte, Rascals Gedanken zu schreiben? Ganz einfach man schreibt einfach drauf los! Außerdem war ich der Meinung, dass er mal wieder ins Rampenlicht gerückt werden sollte. *gg*

Aus der Sicht von Demona Hawks

Nachdenklich blickte ich aus dem Fenster meines Büros. Dem Stand des Mondes nach zu urteilen, musste es bereits weit nach Mitternacht sein. Es wurde also Zeit, dass ich dem Wald mal wieder einen Besuch abstattete.

Seufzend stand ich auf und griff nach meinem Umhang. Zehn Minuten später erreichte ich den Verbotenen Wald und verschwand in der Dunkelheit unter den Bäumen. Mein Weg führte mich, wie immer in einer solchen Nacht, zu einer versteckten Lichtung tief im Herzen des Waldes. Diese Lichtung war vollkommen kreisrund und beherbergte in ihrer Mitte so etwas Ähnliches wie einen kleinen See. Jedenfalls sah es für ein normalsterbliches Auge aus wie ein See.

Seit einigen Jahren musste ich diesem Ort regelmäßige Besuche abstatten. Durch einen äußerst dummen Unfall war ich nämlich ungewollt die Wächterin dieses Waldes geworden. Eines Tages war ich in diesen Wald appariert, auf irgendeine Lichtung, die ich verlassen glaubte. Leider war sie überhaupt nicht verlassen. Auf dieser Lichtung befand sich nämlich gerade die erste, sehr alte, Wächterin dieses Waldes. Als ich so plötzlich aus dem Nichts vor ihr auftauchte, erschrak die arme Frau sich im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode. Ihr blieb gerade noch genug Zeit mir zwischen einigem Geröchel mitzuteilen, dass ich die neue Wächterin war ... und dann war sie tot! Und auch durch meine Heilfähigkeiten konnte ich sie nicht wieder ins Leben zurückholen. Das war wirklich ein äußerst schwarzer Tag. Auch wenn der Ausdruck auf ihrem Gesicht, als ich plötzlich vor ihr stand, äußerst komisch war.

Ich legte meinen Umhang über einen Baumstamm und lief mit nackten Füssen zu der spiegelglatten Oberfläche hinüber. An ihrem Rand blieb ich einen Moment stehen und atmete tief durch. Dann setzte ich vorsichtig einen Fuß auf die Oberfläche und registrierte mit einem Lächeln, dass sie nicht einsank. Langsam lief ich bis zur Mitte des Sees und ließ mich dort im Schneidersitz nieder. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich vollkommen auf den Wald. Sekunden später spürte ich wie die Oberfläche auf der ich saß, leichte Wellen schlug und die Flüssigkeit langsam meinen ganzen Körper bedeckte.

Für einen Zuschauer würde ich jetzt wie eine silberne Statue aussehen, aber dieser Zustand hielt nicht lange an. Denn ich konnte bereits jetzt spüren, wie sich diese seltsame Substanz zurückzog und sich stattdessen einen glitzernden Weg durch den Wald suchte. Ich wusste, dass der Wald innerhalb einer halben Stunde vollkommen von der silbernen Substanz bedeckt sein würde und ließ meine Gedanken abschweifen.

Rückblende

Seit vier Stunden korrigierte ich die Arbeiten, die ich vor zwei Tagen in der fünften Klasse der Hufflepuffs hatte schreiben lassen und mit jeder Minute, die verging, wurde der Drang sämtliche Schüler zu erwürgen immer stärker.

Was die Kinder da zeitweise für einen Murks zusammengeschrieben hatte, war wirklich unter aller Kanone!

Mit einem  wütenden Knirschen meiner Zähne legte ich die Arbeit eines Schülers beiseite, der mir tatsächlich weismachen wollte, dass man einen Werwolf mit Knoblauch töten könnte.

„Oh, was habe ich bloß falschgemacht?", fragte ich mich ärgerlich.

„Entweder ist mein Leistungsstandard gestiegen oder die Schüler werden von Jahr zu Jahr dämlicher!"

„Vielleicht ein Wenig von beidem!", sagte mir eine sarkastische Stimme, die eindeutig nicht zu meinem inneren Ego gehörte.

Erstaunt blinzelnd blickte ich auf und genau in die schwarzen Augen von Severus, der mir gegenüber saß. Vor Schreck hätte ich beinahe mein Tintenfass umgeworfen.

„Waah! Severus! Wie kommst du hier rein?"

„Wie jeder andere auch", sagte er und lehnte sich zurück, „zu Fuß!"

„Ha, Ha! Sehr witzig!", erwiderte ich schlecht gelaunt.

„Spuck's schon aus. Was willst du von mir?"

„Nur einen kleinen Gefallen!", sagte er grinsend.

 „Ich will, dass du mir die Animagus-Verwandlung beibringst!"

„Bitte was?"

„Du hast mich schon richtig verstanden. Ich will, dass du mich wieder unterrichtest!"

„Aha! Und wieso willst du dich unbedingt in ein Viech verwandeln können?"

„Hm ... vielleicht ist es irgendwann mal nützlich", antwortete er schulterzuckend und ein Wenig zu unbestimmt.

Nach einiger Überlegung zauberte sich ein Grinsen auf mein Gesicht.

„Von wegen nützlich", schnaubte ich, „dir passt es nur nicht, dass Potter und sein Anhang es können und du nicht!"

An der Art wie er sich ruckartig aufsetzte, erkannte ich, dass ich ins Schwarze getroffen hatte.

„Und selbst wenn! Es braucht dich nicht zu interessieren! Du sollst es mir nur beibringen!"

„Aha ... na ja ... was soll's ... alles ist besser, als die Arbeiten weiter zu korrigieren! Wann willst du anfangen?"

„Jetzt Sofort?", fragte er.

Als Antwort stand ich einfach nur auf und nahm meinen Umhang.

Eine Viertelstunde später hatten wir eine kleine Lichtung im Verbotenen Wald erreicht, auf der wir vollkommen ungestört üben konnten.

„In Ordnung ... beginnen wir mal mit der Theorie! Das Schwerste an dieser Verwandlung ist, dass du nicht weißt, in was für ein Tier du dich verwandeln wirst ... jedenfalls beim ersten Mal! Du hast also keinerlei Anhaltspunkt und musst dich deswegen sehr genau konzentrieren. Schließ deine Augen und entspann' dich!"

„In Ordnung ..."

„Und nicht reden! Hör einfach nur auf das was ich sage!"

Ich wartete einen Moment, bis ich mir sicher war, dass er vollkommen entspannt war.

„Jetzt lausch'  in dein Innerstes ... irgendwo dort ist dein Tier verborgen ... du wirst es erkennen, wenn du es findest ..."

Zehn Minuten hielt er das Ganze durch, dann ließ er sich erschöpft und verschwitzt auf den Waldboden fallen.

„Sollen wir aufhören?", fragte ich sanft.

„Kommt gar nicht in Frage", fauchte er mich an und dann glaubte ich noch zu hören, „wenn ich es schon nicht vor Potter schaffe, dann aber auf jeden Fall schneller!"

Ich schmunzelte leicht. Diese Motivation war einfach einmalig.

An diesem Tag übten wir noch bis weit nach Mitternacht. Und trotzdem dauerte es noch drei Wochen bis erste Ergebnisse sichtbar wurden.

Severus setzte sich schnaufend auf einen großen Stein.

„Das war gut! Mann konnte schon eine Veränderung erkennen!"

„W-wirklich?", fragte er matt.

„Ja ... ganz eindeutig! Du warst verdammt nah dran!"

„Gut, dann versuche ich es noch einmal!"

Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte er sich schon wieder hingestellt und konzentrierte sich. Gebannt beobachtete ich jede seiner Bewegungen. Und dann geschah es ... die Luft um ihn herum begann zu flimmern und ganz langsam ... beinahe in Zeitlupe, veränderte sich seine Gestalt.

Fassungslos blickte ich auf die Stelle, wo soeben noch ein ausgewachsener Menschenmann gestanden hatte und sich jetzt nur noch eine kleine Fellkugel befand.

„Also ... ich muss ganz ehrlich sagen ... ich bin sprachlos! Das war wohl absolute Rekordzeit", murmelte ich während ich dem Tier immer näher kam. Direkt vor ihm ging ich in die Hocke und betrachtete das fellige Wesen genauer.

Er war fast vollkommen schwarz – etwas anderes hatte ich ehrlich gesagt, nicht erwartet – schwarze Knopfaugen ... kleine Ohren ... kleine Pfoten ...

„Was zum Teufel ...", fing ich an und hörte abrupt auf, als mir klar wurde, was ich da für ein Tier vor mir sitzen hatte – einen Tasmanischen Beutelteufel ... in England! Und noch dazu einen richtig ... niedlichen.

Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht laut loszulachen – aber ohne Erfolg. Zehn Sekunden später schallte mein Lachen durch den ganzen Wald und ich ließ mich prustend  auf den Boden fallen.

„Ein ... ein ...", ich holte tief Luft, „ein ... Beutelteufel ... nein ... wie süüß!"

Immer noch lachend, hockte ich mich auf die Knie und versuchte das Tierchen zu kraulen.

„Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet du ... dich in eine so putzige Fellkugel verwandeln würdest!?", sagte ich schmeichelnd und kraulte ihn.

Severus fing an zu knurren und schnappte nach meiner Hand. Gerade bevor er seine kleinen spitzen Zähne in meinem Fleisch versenken konnte, zog ich die Hand zurück und wurde schlagartig ernst.

„Na ... pfui! Böses Tier! Lass das!", schimpfte ich mit ihm und erreichte nur, dass er auf mich zugesprungen kam und mich ins Bein beißen wollte. Ärgerlich packte ich ihn am Genick und ließ ihn vor meinem Gesicht baumeln.

„Versuch das nicht noch mal!", sagte ich böse zu ihm und erntete ein bitterböses Fauchen.

„Ist ja schon gut ...", antwortete ich leise und setzte ihn auf den Boden, „und jetzt verwandle dich zurück."

Sekunden vergingen, in denen mich Severus nur aus schwarzen Knopfaugen ansah.

„Was ist? Du verstehst mich ... oha!", ich schlug meine Hand vor den Mund, als mich die Erkenntnis traf. Ich hatte Severus nie gesagt, wie man sich zurückverwandelte ... und jetzt war es dafür zu spät!

„Oh ... Merlin ...", keuchte ich, „wie konnte ich nur soo ... dämlich sein!"

Ich hatte doch glatt die Wichtigste Grundregel beim Animagus-Zauber vergessen. Nämlich, dass man seinen Schülern immer zuerst die Rückverwandlung beibrachte!

Haare raufend, lief ich im Kreis.

„Keine Panik ... keine Panik", murmelte ich immer wieder und überlegte fieberhaft, um eine Lösung zu finden.

Der kleine Beutelteufel betrachtete mich aufmerksam ... und wie ich meinte mit einer Spur Ungeduld ... und ... Unsicherheit?

„Reg dich nicht auf ... ich bin mir ganz sicher, dass es einen Zauberspruch für Fälle wie diese gibt ... aber er fällt mir nicht ein!", versuchte ich ihn zu beruhigen. Als Ergebnis kam Severus langsam auf mich zugetrottet und setzte sich vor meine Füße. Vorwurfsvoll blickte er mich aus schwarzen Knopfaugen an.

„Oh ... sieh mich nicht so an", sagte ich stöhnend zu ihm, „wärst du so alt wie ich, dann würde dir auch einiges entfallen!"

Jetzt stieß er ein jämmerliches Fiepen aus und kratzte an meinem Rock.

„Ja doch ... ich denke doch schon nach ...", erwiderte ich panisch.

Ich blickte zum Himmel als würden dort die Lösungen zu all meinen Problemen erscheinen ... und plötzlich hatte ich tatsächlich eine Eingebung.

„Natürlich! Ich werde einfach Minerva fragen! Sie ist ein Animagus ... sie muss den Zauber kennen!"

Ich wollte schon loslaufen, als mir etwas Entscheidendes einfiel.

„Nein ... schlechte Idee! Minerva wird mich killen, wenn sie herausfindet, dass ich dir die Verwandlung illegal beigebracht habe ... und außerdem", ich blickte zu Severus hinunter, „denke ich, dass du das geheim halten willst, oder?"

Der kleine Kopf des Tieres bewegte sich bittend auf und ab.

„Dachte ich mir", murmelte ich und fuhr mir durch die Haare, „dann bleibt mir nur eines ... Bücher lesen!"

Seufzend ging ich in die Hocke und blickte Severus in die Augen.

„Komm her ... ich bring dich ins Schloss!"

Vorsichtig hob ich ihn auf die Arme und lief durch den Wald in Richtung Hogwarts.

„Toll ... jetzt darf ich mir wegen meiner eigenen Blödheit auch etwas einfallen lassen, um Albus deine Abwesenheit plausibel zu machen", stöhnte ich.

Aber irgendeine höhere Macht schien Mitleid mit mir zu haben und ich begegnete auf dem Gang zu meinen Räumen niemandem. Das würde mir mit etwas Glück zu einer Nacht verhelfen, in der ich hoffentlich den Gegenzauber finden würde.

Ich setzte Severus auf meinem Schreibtisch ab und holte mir das erste Buch aus meinem Regal und begann zu suchen.

Drei Stunden später

Müde legte ich das Buch, das ich gerade gelesen hatte auf einen Stapel neben meinem Schreibtisch und reckte mich. Drei Stunden Suche ... und ich hatte nicht den geringsten Anhaltspunkt gefunden.

Ärgerlich mit mir selbst, blickte ich auf meinen Schreibtisch. Severus saß noch immer dort wo ich ihn abgesetzt hatte und beäugte aufmerksam eine Seite in einem Buch. Aber nach kurzer Zeit schüttelte er seinen Kopf und versuchte mit seinen kleinen Pfoten die Seite umzublättern.

Ich konnte mir ein kleines Kichern nicht verkneifen und stützte mein Kinn auf eine Hand. Severus blickte jetzt hoch und taxierte mich aufmerksam.

„Weißt du ...", sagte ich überlegend und kraulte ihn mit meiner freien Hand unter dem Kinn, „vielleicht ... lass ich dich einfach so ... du bist richtig süß! Und ich hatte lange kein Haustier mehr!"

Als Antwort fauchte er einmal und versuchte meine Hand zu kratzen und zu beißen.

„Keine Sorge ...", sagte ich und tätschelte seinen Kopf, „war nur ein Witz! Aber es ist spät ... wir sollten schlafen gehen!"

Ich blickte mich in meinem Zimmer um.

„Mal sehen ... wo bringe ich dich denn unter?", fragte ich mich selbst.

„Ah ja ... genau dort!"

Mit einem Fingerzeig beförderte ich ein Körbchen mit einem hübschen  grünen Kissen auf den Boden vor den Kamin und trug Severus dort hin. Selbiger setzte sich auf seine Hinterpfoten und betrachtete dann sein Nachtlager. Nach eingehender Musterung drehte Severus seinen Kopf zu mir und schnaubte verächtlich bevor er sich wieder auf alle Viere begab und mein Wohnzimmer durchquerte ... mit direktem Kurs auf mein Schlafzimmer!

„Oh nein! Vergiss es! Soweit geht meine Liebe nicht! Du schläfst hier!"

Aber Severus drehte sich noch nicht einmal zu mir um. Mir blieb also nichts anderes übrig als ihm zu folgen. Als ich in mein Schlafzimmer trat, war er gerade dabei mein Bett zu erklimmen.

„Severus! Runter da!"

Wieder keine Reaktion von ihm und ich musste mit ansehen, wie er es sich mitten auf  meinem Kopfkissen bequem machte.

„SEVERUS", sagte ich diesmal nachdrücklicher, „geh – da – runter!"

Aber er sah mich nur mit einem Blick an, der ganz eindeutig besagte: „Es ist deine Schuld! Also beschwer dich nicht!"

„Wer wollte denn unbedingt ein Animagus werden?", knurrte ich ungehalten, akzeptierte aber langsam die Tatsache, dass ich einen ungebetenen Besucher in meinem Bett dulden musste und nahm mir mein Nachthemd.

Immer noch überlegend wie denn dieser verdammte Zauber ginge, lief ich ins Bad und machte mich für die Nacht fertig.

Gott sei Dank war morgen Samstag! Das hieß, dass ich noch weiter nach dem Gegenzauber suchen konnte und Severus nicht zwangsläufig vermisst wurde.

Wieder in meinem Schlafzimmer angekommen, betrachtete ich den – mittlerweile tief schlafenden – Beutelteufel auf meinem Kopfkissen und versuchte zu verdrängen, dass es sich dabei nicht um ein Kuscheltier sondern um meinen Kollegen und ehemaligen Schüler handelte.

Knurrend schob ich ihn mit einer Hand etwas beiseite, damit ich auch noch Platz in meinem Bett hatte und schlüpfte dann unter die Decke. Severus gähnte nur einmal herzhaft und entblößte dabei seine spitzen Zähne bevor er sich einmal um die eigene Achse drehte und sich wieder zu einem kleinen Fellball zusammenrollte.

Genervt drehte ich ihm den Rücken zu und versuchte zu schlafen. Dieses Unterfangen erwies sich jedoch als äußerst schwierig. Denn irgendwie fand ich es ziemlich entnervend, dass mein Kollege in Tierform neben mir im Bett lag. Aber irgendwann übermannte mich doch der Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde ich von ungewohnten Bewegungen in meinem Bett geweckt. Schlaftrunken drehte ich mich auf die andere Seite und stöhnte leise. Einen Moment herrschte wieder Frieden, aber dann spürte ich wie etwas kleines Weiches über mich kletterte und sich vor meinem Gesicht postierte. In der Hoffnung, dass es einfach wieder verschwinden würde, hielt ich meine Augen geschlossen. Aber schon wenige Sekunden später spürte ich etwas Nasses in meinem Gesicht. Mit einem ärgerlichen Schnauben fegte ich den Störenfried von meinem Bett und hörte mit Genugtuung den dumpfen Aufschlag des Wesens auf den Steinboden und ein ärgerliches Fauchen.

Mit einem Lächeln vergrub ich mich tiefer in die weichen Kissen und versuchte wieder einzuschlafen. Das Trippeln kleiner Füße auf meinem Fußboden ließ mich jedoch schlimmes ahnen. Kurz vor meinem Bett hörte das Getrippel auf und ich wollte schon beruhigt ausatmen als plötzlich ein ohrenbetäubendes Gejaule zu hören war. Wie von der Tarantel gestochen, sprang ich auf und blickte verstört auf den Boden neben meinem Bett.

Dort saß ein kleines, schwarzes Fellknäuel, das mich aus schwarzen Knopfaugen vorwurfsvoll ansah.

„Oh ... du", sagte ich matt und ließ mich zurück in die Kissen fallen, „... dich habe ich ja ganz vergessen ..."

Ein sehr verärgertes Schnauben war die Antwort und im nächsten Moment spürte ich ein leichtes Gewicht in meinem Schoß.

Mit einem geöffneten Auge blickte ich Severus genervt an und anschließend aus meinem Fenster. Die Sonne war noch nicht mal aufgegangen.

„Severus ... es ist ... viel zu früh!!! Ich will schlafen! Verflixt noch mal!", knurrte ich ihn an.

Als Reaktion meines Kollegen fingen seine Augen an grimmig zu funkeln und er postierte sich langsam ganz nah vor meinem Gesicht und entblößte seine spitzen Zähne, zur besseren Untermalung ertönte jetzt noch ein tiefes Knurren aus seiner Kehle.

„Du bist wirklich eine gewaltige Nervensäge! Severus Beutelteufel Snape!", brummte ich und schob das Tier von mir hinunter.

Mit einem missmutigen Knurren, das ich mindestens so gut beherrschte wie ein hungriger Tiger, stand ich langsam auf und verschwand in meinem Badezimmer.

Nach einer halben Stunde stand ich gewaschen und angemessen bekleidet in meinem Schlafzimmer und sah auf den Beutelteufel, der mich vom Bett aus, argwöhnisch betrachtete.

„Egal was du anstellst ... ich werde zuerst frühstücken!"

Diese Aussage meinerseits traf nur leider auf sehr wenig Gegenliebe, denn im nächsten Moment fing Severus an mein Kopfkissen zu zerfetzen. Mit herabhängender Kinnlade verfolgte ich die weißen Federn, die munter durch mein Zimmer flogen.

„Sa-sag mal spinnst du?", brachte ich endlich heraus und hob den tobenden Beutelteufel von meinem Bett. Zwischen seinen Zähnen und den Schnurrhaaren hatten sich feine, weiße Federn verfangen.

Einen Moment blickte er mich wütend an und fuhr sich dann mit den kleinen Pfoten durch das Gesicht, um die störenden Daunen loszuwerden, wobei er hin und wieder ein verstimmtes Fiepen ausstieß.

„Severus", sagte ich und ließ ihn weiter vor meinem Gesicht baumeln, „du machst mich echt wahnsinnig!"

„Demona?", ertönte in diesem Augenblick die Stimme des Direktors, „Demona, bist du in deinem Schlafzimmer?"

„Ich ... äh ja!", vollkommen überrumpelt, sah ich den Beutelteufel an, der mir seinerseits einen panischen Blick schenkte.

„Gut, ich komme hoch, ich muss nämlich unbedingt mit dir reden!"

„Äh ja ... nein! Ich meine nein! Bleib unten, ich komme gleich runter!", rief ich ihm zu.

„Ach, so ein Unsinn! Mach dir doch keine Umstände!", antwortete er und ich hörte ihn die Stufen erklimmen.

„Oh .. verflixt! Wohin mit dir?", panisch sah ich auf den Beutelteufel und dann in mein Schlafzimmer. Als ich das Bett sah, kam mir eine Idee! Mit einem Satz warf ich Severus auf das Bett, schnappte mir ein großes Kissen und schmiss es über den protestierenden Beutelteufel.

Ich selber griff mir ein Buch und sprang bäuchlings auf mein Bett, wobei ich mit meinen Armen das Kissen in Position hielt unter dem sich das Tier befand. Severus tat seinen Unmut mit einem ärgerlichen Fauchen kund, dass mich dazu brachte einmal auf das Kissen zu schlagen und die herumtastende Pfote zu verdecken. Und gerade in diesem Augenblick kam Albus durch die Tür.

Dämlich grinsend stützte ich mich auf meine Ellenbogen auf, sehr wohl wissend, dass ich Albus damit einen sehr ausführlichen Blick auf meinen Busen gab. Aber auf diese Weise war der gute Mann immer noch am leichtesten aus der Fassung zu bringen.

„Ah Demona! Dich habe ich ...", er hielt inne als er meine Erscheinung betrachtete und lief wie von mir vorausgesehen puterrot an.

„Ich ... ich ..."

„Ja, Albus?", fragte ich und verpasste dem Kissen so unauffällig wie möglich einen Schlag. Severus fing nämlich in seinem Gefängnis wie verrückt an zu strampeln.

„Ich wollte dich eigentlich nur fragen ... ähm ...", er blickte plötzlich betont an mir vorbei, „welche Servietten wir für das Bankett nehmen sollen."

„Was steht denn zur Auswahl", wollte ich mit zusammengebissen Zähnen wissen, als der Beutelteufel abermals einen Ausbruchversuch startete, diesmal mit noch mehr Kraft.

„Die roten mit den Tannenbäumchen ... du weißt doch, die mit der Melodie!"

Angewidert verzog ich mein Gesicht. Die Dinger waren mit ihren hohen, fiepsigen Stimmen mehr als einfach nur nervig.

„Aha, und welche gibt es noch?", fragte ich emotionslos, während ich das Kissen immer tiefer hinunterdrückte.

„Die blauen mit der Goldborte!"

„Nimm die!", antwortete ich hastig, denn langsam schwante mir, das mein unglücklicher Kollege unter dem Kissen, vielleicht an Sauerstoffmangel leiden könnte.

„Gut ... die hätte ich auch genommen", antwortete Albus nachdenklich und lief zur Tür. Ich wollte schon das Kissen hochnehmen als er sich noch mal umdrehte.

„Demona? Du hast nicht zufälligerweise Severus irgendwo gesehen?"

„Den?" Ich lachte hysterisch. „Den habe ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen! Ich glaube, das letzte Mal beim Abendessen ... gestern! Und danach nicht mehr! Aber du kennst ihn ja! Taucht immer dann auf, wenn man ihn absolut nicht gebrauchen kann."

„Du hast wohl recht ...", antwortete er langsam und machte wieder einen Schritt zur Tür. Aber bevor er mein Zimmer endgültig verließ, drehte er sich wieder um.

„Ach bitte, sei so gut und sag ihm, dass ich mit ihm sprechen will!"

„Mach ich", antwortete ich beinahe schon panisch, „aber würdest du jetzt bitte gehen? Ich möchte mich ... äh ... etwas herrichten!"

„Sicher, sicher", antwortete Albus und strich sich über seinen Bart, während er mein Zimmer verließ.

Einen Moment lauschte ich noch seinen Schritten und als ich sicher war, dass er meine Räume verlassen hatte, hob ich schnellstens das Kopfkissen auf. Der Beutelteufel lag, alle Viere von sich gestreckt auf dem Bauch und rührte sich kein Stück.

„Oh verflixt! Komm schon! Von dem bisschen Sauerstoffmangel wirst du doch nicht verrecken!", sagte ich panisch und fing an das Tier mit meinem Finger zu schubsen. Als er sich immer noch nicht rührte, schüttelte ich ihn und endlich drangen schwache Atemgeräusche an mein Ohr. Erleichtert atmete ich auf, als der Beutelteufel bald darauf anfing sich zu bewegen.

„So! Aus! Ende!", schnaufte ich, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass dem Tier nichts Ernsthaftes geschehen war.

„Ich gehe jetzt Minerva fragen! Noch so eine Aktion mach ich nicht mit! Finito!"

Mitten in der Bewegung erstarrte ich und schlug mir die Hand gegen die Stirn!

„Oh natürlich!", ich drehte mich vollends zu dem matten Beutelteufel um, der bedröppelt auf meinem Bett lag und wies mit dem Finger auf ihn.

„Finite Incantatem!", donnerte meine Stimme durch das Schlafzimmer und Sekunden später lag auf meinem Bett ein ausgewachsener, schwer atmender Zauberer, der sich langsam auf den Rücken drehte.

Matt legte Severus sich einen Arm über die Augen.

„Demona", sagte er kraftlos, „bitte sag mir, dass „Finite Incantatem" nicht der Zauberspruch war, an den du dich nicht erinnern konntest."

„Ähm ... also ... nicht direkt ...", antwortete ich verlegen und legte meine Fingerspitzen aneinander, „ ... es gibt noch einen anderen Zauber ... aber ... der ... nun ... ähm ... ... lassen wir das!"

„Demona", Severus setzte sich langsam auf und beäugte mich misstrauisch, „diesen Zauber lernen bei uns die Drittklässler! Er gehört mit zur Grundausbildung! Und du konntest dich nicht daran erinnern!? Wie zum Teufel konntest du hier Lehrerin werden?"

Severus Stimme hatte stetig an Intensität zugenommen und ich fühlte mich zunehmend unwohl.

„Ich bereite mich gut auf meinen Unterricht vor ... und außerdem ... du wolltest doch unbedingt, dass ich dir die Verwandlung beibringe! Also warum beschwerst du dich?", fauchte ich ihn an.

„Weil-ich-eine-Nacht-in-der-Gestalt-eines-Tieres-verbracht-habe!"

„Oh, aber das ist doch gut", konterte ich, „die nächste Lektion wäre nämlich gewesen wie man sich als Tier verhält! Du hattest doch jetzt genügend Zeit, dich auf diesen Körper einzustellen. Bestimmt hast du schon einige Vorteile gefunden!"

„Und wie", rief er mit einem schmutzigen Grinsen, „in dieser Gestalt habe ich es einfacher in dein Bett zu kommen!"

„Werd nicht unverschämt, Freundchen", knurrte ich zurück.

„Und noch was", fuhr er unbeeindruckt fort, „du hättest mich beinahe erstickt!"

„Wie hätte ich Albus deiner Meinung nach denn erklären sollen, dass sich in meinem Zimmer ein Beutelteufel befindet!?"

„Ein Experiment?", schlug Severus wütend vor.

Ich öffnete meinen Mund um etwas zu erwidern, musste aber leider feststellen, dass mir nichts einfiel.

„Äh ... das wäre `ne Idee gewesen!"

„Ohhh Merlin", Severus schlug sich seine Hand vor die Stirn, „ich geh jetzt! Wir sehen uns vielleicht beim Abendessen ... wenn du den Weg dorthin findest!"

„He!", schrie ich ihm hinterher, „werde du erst mal so alt wie ich! Dann sprechen wir uns wieder!"

Severus warf mir einen Blick über die Schulter zu bevor er ging.

„Ich brenne schon förmlich darauf!", antwortete er mit einem Grinsen und verschwand.

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So ... das wäre dann dieses Kapitel. Hat's allen gefallen?

Wenn nicht ... Beschwerden bitte an mich richten. Lob bitte auch. Also, das nächste Kapitel gibt es, wenn ich 10 Rewus habe und Kapitel 24 fertig geschrieben habe.

Gruß

Atropos