Kapitel 24: Enthüllungen
AvA: Für einige von den älteren unter euch die sich noch an mich und diese Geschichte erinnern (wenn auch dunkel) und die, die sich nicht mehr an diese Geschichte erinnern eine kurze Auffrischung. Ich bin diejenige, die Snape seine Finger abgeschnitten hat und ihn anschließend in einem See ertrinken ließ. Nach, ich weiß nicht wie vielen Monaten, gibt es endlich wieder ein Update von mir.
@Pe: Freut mich, dass Demona dir gefällt ... und ich hoffe, du lässt dich auch weiterhin hören.
@123...: *rotwerd* Sorry, dass es so lange gedauert hat. Wegen deiner Frage, ob Severus so alt werden könnte, wie Demona. Theoretisch ginge das. Stichwort Bündniszauber. Aber nur, wenn er nicht vorher abgemurkst wird.
@chris915: Falls noch Interesse besteht. Die Vorgeschichte gibt es bei www.yoronet.de
@LocaInferna: Ich weiß nicht, was du hast. Snape gibt doch ein gutes Schoßtier ab! *sfg*
@Elke: Atropos schämt sich ganz doll. So lange Wartezeit ... und keine Besserung in Sicht.
@minka: Vielen Dank für die Weihnachtsgrüße ... auch wenn's spät kommt.
@Khari ed Din: Du erinnerst richtig. Er hockt noch im Feuchten.
Also entweder werde ich schlechter, meine Geschichte langweiliger oder ihr seid es einfach nur Leid andauernd auf mich zu warten ...
Aus der Sicht von Harry Potter einige Wochen vor den Sommerferien
Ich lag unter einem schattenspendenden Baum und dachte nach. Nach den Weihnachtsferien hatten die Todesser vereinzelt kleine Anschläge verübt. Einige konnten verhindert werden andere nicht. Es gab zwar einige Tote – darunter auch einige Hogwartsschüler – aber im Gegensatz zum Fall Azkabans waren das kleine Fische. Jedenfalls stand das so in den Zeitungen. Hermine war allerdings der Meinung, dass uns überhaupt nicht alles erzählt wurde. Daraufhin fragte Claw ihre Mutter dezent aus und Hermine wurde in ihrer Meinung bestärkt. In den letzten Wochen verschwanden nämlich ab und zu einige hochrangige Ministeriumsmitarbeiter, was aber nirgends auch nur mit einem Wort erwähnt wurde. Ein weiteres Ärgernis war Rita Kimmkorn. Obwohl Demonas Wachen ihr ihre Notizen weggenommen hatten, stand am nächsten Tag ein Artikel im Tagespropheten der ein nicht allzu gutes Licht auf Hogwarts warf. Demnach wäre das Scheitern der Verhandlungen durch Dumbledores „Wahnvorstellungen" über die Rückkehr eines bestimmten Zauberers verursacht worden. Hermine war nach diesem Artikel wutschnaubend in die Eulerei gelaufen und wollte Rita Kimmkorn ordentlich einheizen, da die Gute ja ein illegaler Animagus war. Aber Ron und ich hielten sie davon ab. Selbst wenn Hermine sich an das Ministerium wandte, ich bezweifelte dass sie ihr dort glauben würden. Ein Grund war, dass sie mit mir befreundet war und ein zweiter, dass sie hier auf Hogwarts zur Schule ging. Am Ende würde die Kimmkorn das so hinstellen, dass Direktor Dumbledore uns gegen sie aufhetzen würde.
Allerdings hatte der Direktor von Hogwarts auch einen Triumph zu verbuchen. Die magischen Völker, die Crack damals ihre Unterstützung verweigert hatten, hatten Dumbledore nach dem anschließendem Festbankett zugesagt ihm zu helfen.
Was war noch passiert? Die Suche nach Professor Snape war auch seitens der Schule komplett stillgelegt worden. Lediglich ein Portrait mit einem pechschwarzen Rahmen und einer Widmung auf einer Messingplakette in der Lehrergalerie von Hogwarts erinnerte noch an ihn.
Ansonsten wurde von den Schülern kein Wort mehr über ihren Zaubertränkelehrer verloren.
Snape war zwar ein Ekel gewesen ... aber so ein Ende hatte selbst er nicht verdient! Ron war da leider ganz anderer Meinung und die erzählte er auch jedem. Hermine und ich schalteten bei diesem Thema schon immer auf Durchzug, da wir bemerkt hatten, dass wir ihn doch nicht von etwas Anderem überzeugen konnten. Andere reagierten aber nicht so gelassen wie Hermine und ich. So war es schon öfter vorgekommen, dass wir Ron gegen eine Gruppe Slytherins helfen mussten. Claw hielt sich aus diesen Auseinandersetzungen vollkommen heraus. Sie sah es nämlich nicht ein, dass sie sich für einen „gefühl- und hirnlosen Idioten" blaue Flecke holen sollte. Exakt das waren ihre Worte. Und das Schlimme war ... ich konnte sie verstehen.
„Ron ist wirklich verbohrt", knurrte ich ärgerlich.
„Ach", erwiderte unerwartet eine Stimme, „auch schon gemerkt?" Ich sprang mit einem Satz auf und sah Claw langsam angelaufen kommen.
„Mensch ... du hast mich erschreckt", keuchte ich und erntete eine hochgezogene Augenbraue von ihr.
„Ich muss dich korrigieren ... ich bin kein Mensch! Und was kann ich dafür, dass du so schreckhaft bist?", antwortete sie mit einem Grinsen.
„Nichts ...", antwortete ich und ließ mich wieder ins Gras sinken, „aber was machst du hier?"
„Och", sagte sie unbestimmt und ließ sich neben mir nieder, „ein wenig die frische Luft genießen ... außerdem versucht Hermine krampfhaft ... Ron ... den Verkleinerungsfluch beizubringen ... und das muss ich mir echt nicht antun! Mal davon abgesehen ist er wieder auf seinem ´Snape-war-ein-Arschloch-und-verdient-was-er-bekommen-hat-Trip` ... ... zeitweise habe ich echt das Gefühl ... er ist noch blöder als Crabbe!"
„Ron hat halt sehr unter Snapes Wutausbrüchen gelitten ...", antwortete ich wenig überzeugt.
„Hm ... also irgendwie rechtfertigt das nicht sein jetziges Verhalten!"
Ich blickte Claw an und konnte nicht anders als anzufangen zu lachen.
„Was ... Was ist?", verlangte Claw zu wissen.
„Ich ... es ... es ist nur ... was hat eigentlich gerechtfertigt, dass du Snape in einen Käfer verwandelt hast?"
Claw lief langsam rot an.
„Gar nichts ... da stimme ich dir zu ... aber ich rede nicht schlecht über einen Toten ... das gehört sich nicht!"
„Aber es gehört sich einen Lehrer mit einem Kleid, das einen Ausschnitt bis zum Bauchnabel hat, dazu zu bringen dir gute Noten zu geben, hä?", ertönte plötzlich Rons wütende Stimme.
„Oh man", Claw ließ ihren Kopf genervt auf ihre Knie sinken, „hat man vor dir denn nirgends seine Ruhe?"
„Ron, lass gut sein", ging Hermine dazwischen, „das bringt doch nichts!"
„Von wegen", knurrte Ron, „Madam hier ... macht einen auf was Besseres ... nur weil ihre Mutter hier Lehrerin ist und sie sich in ihrer Heimat mit einem Titel schmücken darf! Aber weißt du was Claw? Du bist nichts Besseres! Du und dein ganzes Volk ... ihr seid kein Stück besser als die Todesser! Da staunst du, was? Ich habe nämlich Bücher über euch gelesen ... Bücher, die von anerkannten Zauberern geschrieben worden sind!"
„Nun ...", Claw stand langsam auf, „du hättest vielleicht nicht nur Bücher lesen sollen, die aus der Sicht der Menschen geschrieben wurden ... es gibt auch sehr professionelle Schreiber unter den Elben ... die diese ganzen Geschehnisse etwas anders darstellen!"
Die junge Hawk stand Ron jetzt mit verschränkten Armen gegenüber.
„Wozu sollte ich Bücher von Elben lesen?", giftete Ron.
„Weil diese Bücher in vielen Dingen den wahren Geschehnissen näher kommen, als die der Menschen. Und das ist genau das, was mich an dir rasend macht! Du bist so was von stur, verbohrt ... und ... und ... einfach ... dämlich! Du hast doch überhaupt keine Ahnung über was du sprichst! Du lässt immer nur eine Meinung zu ... und wenn sie noch so grundverkehrt ist ... das ist doch wirklich zum ... kotzen!"
„Uh", lästerte Ron, „pass bloß auf, dass deine Mami nicht hört wie du solche Wörter in den Mund nimmst! Das gehört sich doch sicherlich nicht für eine Prinzessin!"
„Sag mal", knurrte Claw und eine Ader an ihrem Hals fing bedrohlich an zu zucken, „kann es sein, dass du irgendein grundlegendes Problem mit mir hast? Oder mit meiner Herkunft?"
„Wenn du mich so fragst! Ja, ich habe ein Problem mit dir! Ein großes sogar! Schon allein die Tour mit der du Snape in Schutz nimmst ... beinahe so, als wärst du dabei gewesen als er kaltgemacht worden ist. Und überhaupt ... wer sagt, dass der Idiot wirklich so sehr gelitten hat! War wahrscheinlich nur ein sauberer Todesfluch! Oder der Kerl lebt immer noch und wartet als Voldemorts treuer Diener darauf, dass er Harry in die Finger bekommt!"
„Ron, ich rate dir im Guten ... sei vorsichtig mit dem was du sagst ... über so was macht man keine Scherze!", Claws Augen blitzten gefährlich.
„Ich mache auch keine Scherze! Das ist mein bitterer Ernst!"
Mittlerweile waren mehrere Schüler auf uns aufmerksam geworden und schauten neugierig zu uns rüber.
„Leute", ging ich dazwischen, „beruhigt euch ... die gucken schon!"
„Na und", fauchte Ron, „lass sie doch gucken! Aber jetzt möchte ich gerne mal wissen, wie du es geschafft hast bei Snape eine eins zu bekommen. Hat deine Mutter sich von Snape vögeln lassen ... oder vielleicht du selber? Oder ihr beide zusammen?"
„Ron ...", knurrte Claw, „nimm das sofort zurück, oder du wirst es bereuen!"
„Warum sollte ich ... oder verträgst du die Wahrheit nicht? Kleine, billige Schl...", weiter kam Ron nicht, da Claw sich im diesen Moment mit glühenden Augen auf ihn stürzte. Durch den Aufprall stürzten beide auf den Boden und rollten über das Gras bis sie beide zu liegen kamen. Claw auf dem Rücken und Ron saß auf ihren Hüften und versuchte sie unten zu behalten. Aber bevor er nach ihren Handgelenken greifen konnte, hatte ihm Claw mit aller Kraft ihre Faust mitten ins Gesicht geschlagen. Ron griff sich stöhnend an die Nase und fiel von Claw herunter. Claw sprang währenddessen mit einem Satz auf die Füße und baute sich drohend vor Ron auf. Als die Hawk gerade zu einem weiteren Schlag ausholen wollte, zeigte Ron ruckartig mit seinem Zauberstab auf sie. Der von ihm gemurmelte Zauberspruch schaffte es, Claw gegen den nächsten Baum zu befördern, wo sie für einen Moment benommen liegen blieb.
„Ron, hör damit auf! Das gibt doch nur Ärger!", Hermine lief auf ihn zu und versuchte ihn davon abzuhalten, wieder auf Claw loszugehen.
„Lass mich in Ruhe Hermine! Die mach ich fertig!"
Und ehe ich eingreifen konnte, stand Ron schon vor Claw und wollte sie wieder mit einem Fluch beschießen. Aber Claw erlangte in diesem Moment ihr volles Bewusstsein wieder und trat ihrem Angreifer vom Boden aus den Zauberstab aus der Hand. Ron blickte mit hängendem Unterkiefer seinem Zauberstab hinterher und verpasste somit Claws Bewegung. Diese sprang nämlich mit einem Satz auf und auf Ron drauf. Wieder fielen beide auf den Boden aber diesmal behielt Claw die Oberhand und drückte Ron in Windeseile einen kleinen Dolch an die Kehle.
Das was sich dann aus ihrer Kehle löste, konnte nur noch mit dem Grollen eines hungrigen Tieres verglichen werden.
„Jetzt hör mir mal gut zu, Rotschopf! Wenn du es noch einmal wagst, so etwas über mich oder meine Mutter zu verbreiten ... dann schneid ich dich in Streifen und verzehr dich zum Frühstück! Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?"
„Von dir", keuchte Ron, „lass ich mir gar nichts sagen! Du bist doch nur ein Tier!"
Claw war von dieser Antwort so überrascht, dass sie für einen Moment ihren Druck auf Ron löste. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte Ron und stieß Claw von sich. Das Mädchen landete mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden und sah gerade noch rechtzeitig wieder hoch, um mitzubekommen, wie Ron sie treten wollte. Claw fing die Wucht des Trittes mit ihren Händen ab und brachte Ron wieder zu Fall.
Sie schaffte es aber nicht Ron ein weiteres Mal anzugreifen, da sie von jemandem an den Hüften gepackt und von Ron weggeschleift wurde. Zu meinem grenzenlosen Erstaunen war es Malfoy, der sie von ihrem Opfer wegzog.
„So gern ich das Wiesel auch am Boden sehe ... aber das geht zu weit ... du handelst dir nur wieder Ärger ein! Und ich denke davon hattest du in den letzten Wochen genug!", zischte Draco in Claws Ohr. Diese seltsamen Worte reichten anscheinend aus, um Claw ruhiger werden zu lassen.
„Was ist Potty? Willst du da Wurzeln schlagen oder endlich dafür sorgen, dass dein treuer Schatten aufhört, sich wie ein Berserker zu benehmen."
Nach diesen Worten aus dem Mund eines Malfoys half ich Hermine eiligst dabei Ron zu beruhigen. Aus den Augenwinkeln bekam ich noch mit wie Malfoy Claw losließ, die sich daraufhin ihren Rock glatt strich und Ron mit einem verächtlichen Schnauben den Rücken zukehrte ... ein Fehler, wie sich bald herausstellen sollte.
Ron dachte nämlich überhaupt nicht daran sich zu beruhigen. Wütend und mit blutender Nase, stieß er Hermine und mich von sich und stürmte Claw hinterher.
„Claw! Du bleibst sofort stehen!", brüllte er ihr hinterher. Aber das Mädchen zuckte nicht mal mit den Schultern sondern setzte ihren Weg unbeirrt fort.
Währendessen waren alle übrigen Schüler ängstlich zur Seite gewichen, denn Ron sah im Moment aus, als würde er brennen. Seine Augen glühten förmlich als er der dunkelhaarigen Hawk nachsah.
„Claw Hawks!", Ron deutete mit einer Hand auf sie, „du wirst den Tag bereuen, an dem du geboren wurdest!"
Und dann geschah etwas Unglaubliches! Die Luft schien plötzlich zu brennen. Von Rons Hand aus, suchte sich eine seltsame Flamme ihren Weg zu ihrem Ziel – Claw. Die Flamme wurde immer größer und bahnte sich unter unseren ungläubigen Blicken ihren Weg zu dem Mädchen.
„Claw", schrie ein entsetztes Mädchen aus Ravenclaw, „pass auf!"
Claw drehte sich um und sah sich mit einem Mal einer gewaltigen Flammenwand gegenüber, die das Gras in ihrer unmittelbaren Nähe versengte. Das letzte was wir von Claw sahen, war ein ungläubiger Blick und ein verzweifelter Sprung zur Seite, um sich zu schützen.
„Ron ...", flüsterte Hermine, „was hast du getan!"
Seine Antwort ging allerdings in einem wütenden Aufschrei unter. Die Feuerwand war verschwunden und gab nun den Blick auf Claw frei. Sie war Gott sei Dank noch am Leben. Aber das Feuer war nicht an ihr vorbei gegangen ohne erheblichen Schaden anzurichten. Ihr rechter Arm war schwer verbrannt und der Stoff ihres Hemdes hatte sich stellenweise tief in ihr blasenschlagendes Fleisch gebrannt. Aber all das schien sie überhaupt nicht zu bemerken, denn sie starrte nur wutentbrannt auf Ron.
„Das ... wirst ... du bereuen!", keuchte Claw und rannte auf Ron zu. Bei ihm angekommen schlug sie ihm ein weiteres Mal ihre Faust mitten ins Gesicht und stürzte mit ihm zu Boden. Diesmal blieb Ron allerdings nicht sehr lange wehrlos, sondern packte mit einer Hand ihren verletzten Arm und drückte fest zu. Claw zuckte sichtlich zusammen und versuchte seinen Griff von ihrem Arm zu lösen, was aber dadurch erschwert wurde, dass Ron mit seiner freien Hand nach ihrer Kehle griff.
„Genug jetzt!", donnerte plötzlich eine tiefe Stimme aus dem Nichts und ließ uns alle zusammenzucken. Wie aus heiterem Himmel war der Dämon plötzlich erschienen und ging zwischen die Streitenden. Achatius hob Claw einfach in seine Arme, während eine vor Wut schäumende Demona Ron am Kragen packte und auf die Füße zerrte.
„Mr. Weasley! Hätten sie die Güte mir zu erklären, was hier vor sich geht?"
Ron starrte seine Lehrerin einfach nur an und stammelte: „Sie ... hat angefangen!"
Aber diese Antwort machte Demona nur noch wütender.
„Sie melden sich sofort im Büro ihrer Hauslehrerin! Und kommen sie mir für den Rest des Tages nicht mehr unter die Augen!"
„Aber ..."
„Kein Wiederrede!", schrie Demona, „verschwinden sie! Und zwar alleine! Der Rest geht in seine Gemeinschaftsräume!"
Wir alle wussten es besser als Demona noch weiter zu reizen und machten uns auf den Weg ins Schloss. Hermine und ich folgten schweigend Ron, der mit hängendem Kopf, blutender Nase und gespaltener Oberlippe zu Professor McGonagalls Büro lief.
Hermine und ich gingen zusammen in den Gemeinschaftsraum während Ron geknickt zu Professor McGonagalls Räumen lief. Ich wollte jetzt wirklich nicht in seiner Haut stecken.
Der Gemeinschaftsraum war um diese Tageszeit wie leergefegt und so konnten wir uns die besten Plätze aussuchen.
„Mal ehrlich", fing Hermine nach einigen Minuten des Schweigens an, „das war äußerst dämlich von Ron."
„Mag schon sein ... aber mich interessiert im Moment mehr, wo dieses seltsames Feuer herkam."
„Nun ... es sah aus, als würden die Flammen direkt aus Rons Hand kommen!"
„DAS ist mir auch aufgefallen!", fuhr ich Hermine an. „Ich will nur wissen, wie das möglich war! Wir sind Menschen! Laut Demonas Unterricht sind wir gar nicht dazu in der Lage ohne Zauberstab zu zaubern."
„Vie... vielleicht irrt sie sich! Eine andere Erklärung habe ich dafür nicht! Ich meine ... du hast doch auch schon ohne Zauberstab gezaubert ... als Kind!"
Überlegend fuhr ich mir mit den Fingern durch die Haare.
„Ich glaube nicht, dass das das Gleiche ist! Als Kind waren es immer nur Kleinigkeiten! Das was Ron da gemacht hat ... das war gefährlich! Richtig gefährlich! Claw hätte dabei sterben können."
Hermine rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her.
„Uhm ... Harry? Ich glaube, ich muss dir was sagen!"
„Was denn?", fragte ich vorsichtig, irgendwie gefiel mir ihr Gesichtsausdruck überhaupt nicht.
„Weißt du ... als ich letztens auf der Toilette war ...", sie kam ins Stocken und ich begann mich zu fragen, ob ich wirklich wissen wollte, was dort auf der Toilette passiert war.
„Als ich mir die Hände waschen wollte ... da ... na ja ... das ist schwer zu erklären ... aber meine Hände ... die haben das Wasser angezogen."
„Wie? Angezogen?", fragte ich erstaunt.
„Nun, der Wasserstrahl hat sich zu meinen Händen hin bewegt", sagte sie mit einem todernsten Gesichtsausdruck.
„Du willst mich nicht zufällig auf den Arm nehmen, oder?"
„Nein! Will ich nicht! Aber wenn du mir nicht glaubst, dann komm mit! Ich werde es dir zeigen!" Der unsichere Gesichtsausdruck Hermines war wilder Entschlossenheit gewichen und ich folgte ihr langsam.
Im Badezimmer erblickte ich dann ein wirklich unglaubliches
Schauspiel. Hermine vergewisserte sich schnell das wir die Einzigen im Bad
waren und drehte dann einen Wasserhahn auf. Sie wartete einen Augenblick und
hielt dann ihre Hand fünf Zentimeter neben den Wasserstrahl. Durch meine
ungläubigen Augen sah ich, wie sich das Wasser tatsächlich zu ihrer Hand
hinbog.
„Hermine", rief ich alarmiert, „wie machst du das?"
„Ich habe keine Ahnung", antwortete sie verzweifelt, „Das passiert einfach so."
Zur gleichen Zeit
Albus Dumbledores Büro
Aus der Sicht von Albus Dumbledore
Seit zehn Minuten beobachtete ich Demona, die wie ein gefangener Tiger in meinem Büro auf- und ablief.
„Albus! Ich weigere mich ganz entschieden! Allein der bloße Gedanke ist vollkommen intolerant! Das kannst du nicht von mir verlangen! Und außerdem ist es eine bloße Vermutung von dir!"
„Oh, nicht nur von mir, meine Liebe", antwortete ich mit blitzenden Augen, „ich sehe es dir an der Nasenspitze an, dass du den gleichen Gedanken hattest."
„Ich denke aber nicht im Traum daran, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen! Hast du mich verstanden?", fauchte sie mich bitterböse an.
„Demona", ich stand langsam auf, „du musst aber auch diesen gewaltigen Vorteil sehen, den wir dadurch haben! Wir könnten in der Lage sein, Voldemort ein für alle mal das Handwerk zu legen."
„Albus", Demona stöhnte gequält auf, „willst du mich eigentlich nicht verstehen? Sie dürften nicht erscheinen! Sie dürften in dieser Zeit nicht einmal existieren!"
„Aha! Du gibst also zu, dass es sich darum handelt!", antwortete ich triumphierend und beobachtete amüsiert, wie Demona sich die Hand vor die Stirn schlug und sich in alle Höllen verfluchte.
„Ich gebe zu", fing sie nach einer Weile unbestimmt an, „dass durchaus eine Ähnlichkeit mit früheren Fällen besteht! Aber das heißt nicht, dass es sich wirklich darum handelt!"
„Ich bitte dich", erwiderte ich mit hochgezogener Augenbraue, „das müsste schon ein gewaltiger Zufall sein, wenn eine ähnliche Kraft gerade jetzt auftauchen würde. Aber bevor du mir jetzt antwortest, lass uns diese Unterhaltung nach draußen verlagern! Es ist so herrliches Wetter und ich hatte lange keine Zeit mehr einen Spaziergang zu machen. Nach dir!", ich deutete auf meine Tür und ließ Demona den Vortritt. Widerwillig ging Demona mir voraus.
Keine fünf Minuten später befanden wir uns auf einem etwas abgeschiedenen Weg wieder, der durch den Wald zu Hogsmeade führte.
„Um unsere vorige Diskussion wieder aufzunehmen ... warum hältst du es für so eine schlechte Idee?"
„Du lässt wirklich nicht locker, oder", schnaubte Demona, „aber gut ... jetzt die ganze Geschichte mal haarklein. Albus! Es sind Kinder! Ich würde keinen Tag mehr ruhig schlafen können, wenn diese ... diese ... halbwüchsigen Gören eine solche Kraft in ihren Händen halten würden! Die sind doch überhaupt nicht in der Lage diese Kraft zu kontrollieren! Gerade Weasley hat es uns sehr eindrucksvoll bewiesen."
„Du könntest es ihnen beibringen", warf ich leise ein.
„Es-ihnen-beibringen? Hast du Stroh im Hirn? Ich schaffe es gerade mit Mühe und Not ein wenig Verteidigung gegen die dunklen Künste in ihre Schädel zu kloppen!"
„Ich denke Miss Granger wird sehr eifrig bei der Sache sein!"
„Miss Granger ist zu sehr die Theoretikerin!", antwortete Demona trocken.
„Sie wird wahrscheinlich alles in sich aufsaugen, was ich ihr erzähle, aber da ich in dieser delikaten Angelegenheit auf keine praktischen Beispiele zurückgreifen kann, wird sie hoffnungslos versagen. Und die beiden anderen ... Albus ... die sind schlimmer als Black und Potter senior zusammen!"
„Aber du könntest es ihnen beibringen", beharrte ich.
„Albus! So was kann man nicht lernen! Mann muss", sie drehte sich hilflos im Kreis und blickte gen Himmel, „... so was muss man fühlen, man muss eins damit sein! Man muss dafür geboren sein."
Ich blickte in ihre Augen und sah eine Leidenschaft in diesen kristallklaren Seen aufglimmen, die ich die vergangenen Jahre vermisst hatte.
„So wie du?", fragte ich nebensächlich.
„Das tut nichts zur Sache", antwortete sie reserviert und setzte ihren Weg fort, „mal davon abgesehen ... wie willst du sie finden?"
„Oh ... die Träger haben wir ja offensichtlich. Was die Steine angeht ... zufälligerweise weiß ich, dass sie von einer guten Freundin verwahrt werden."
„Ah", antwortete sie trocken, „und du glaubst, dass dir diese gute Freundin die Steine aushändigen wird?"
„Ich vertraue auf ihren guten Kern", antwortete ich mit blitzenden Augen.
„Albus ... du bist unmöglich!"
„Nein, nur hartnäckig", korrigierte ich sanft und entlockte Demona damit ein rar gewordenes Lächeln.
„Oh ... du solltest öfter lachen, das macht dich jünger", erwiderte ich scherzhaft und erntete einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Willst du damit etwa andeuten, dass man mir meine 2565 Jahre ansieht?", fragte sie scherzend zurück, wurde aber schlagartig wieder ernst.
„Wirst du es ihnen beibringen?", fragte ich vorsichtig und hörte ein leises Seufzen von der Frau neben mir kommen.
„Habe ich denn eine Wahl?", fragte sie mit einem schiefen Lächeln, einem Lächeln, das nicht ihre Augen erreichte.
„Aber unter einer Vorraussetzung! Ich werde es auf meine Art machen. Und zuerst werden wir rausfinden müssen, ob unsere Vermutung stimmt. Aber vor alldem", ihr Gesicht wurde plötzlich von einem gemeinem Grinsen heimgesucht, „werde ich Weasley das Fürchten lehren."
„Ganz wie du wünschst ... aber bitte ... tu nichts, das dem Ruf von Hogwarts schaden könnte."
„Ach, Albus ... du kennst mich doch", sagte sie mit einem gemeinen Grinsen.
„Deswegen ja", erwiderte ich trocken und schob mit meinem Fuß einen Zweig aus dem Weg, „Severin Snape scheint von seiner damaligen Begegnung mit dir noch immer ein Trauma zurückbehalten zu haben."
Ich hörte ein leises Kichern von ihr und blickte in ihre Richtung.
„Der Bengel ist selber schuld. Es steht schließlich dick und fett in der Schulordnung, dass die Schüler nicht in den Verbotenen Wald sollen."
„Und zwei Lehrer sollten auch nicht alleine durch den Verbotenen Wald stromern", ertönte plötzlich eine leise zischende Stimme, „jedenfalls nicht in Zeiten wie diesen."
Demona und ich erstarrten in unseren Bewegungen und suchten misstrauisch die umliegenden Bäume nach dem Besitzer der Stimme ab.
Was wir fanden, ließ uns das Blut in den Adern gefrieren.
Aus der Sicht von Claw
Nachdem meine Mutter meinen Arm wieder geheilt hatte, war ich wutschnaubend ein paar Mal um den See gelaufen und hatte mich schlussendlich weit entfernt von der Schule ins Gras fallen lassen und starrte seitdem ununterbrochen in den Himmel.
Ron! Dieser dämliche, blöde, sture, absolut ignorante Flubberwurm!
„Das nächste Mal schlag ich ihn zu Brei!", fluchte ich leise und rupfte ein paar Grashalme aus.
Ich hing noch ein paar Minuten meinen Mordgelüsten nach, als mich ein bekanntes Rauschen aus meinen Gedanken riss. Langsam richtete ich mich halb auf und sah über meine Schulter, in der Gewissheit meine Mutter mit ausgebreiteten Flügeln hinter mir stehen zu sehen. Doch ich musste zu meinem Erstaunen erkennen, dass meine Großmutter mit drei Wachen hinter mir gelandet war.
„Oh ...", war alles was ich für einen Moment herausbrachte. Meine Großmutter hier! Das konnte nichts Gutes bedeuten.
„Hallo Claw!", begrüßte sie mich lächelnd und warf ihre hüftlangen, silbern glitzernden Haare über ihre Schulter zurück.
„Großmutter, ich hoffe es geht dir gut", antwortete ich nervös, „äh ... was treibt dich hierher? Wenn ich fragen darf?"
„Du darfst", antwortete sie und blickte suchend umher, „mich treibt die Aufgabe hierher, deiner Mutter den Kopf zurechtzurücken! Sie war seit zwei Jahren nicht mehr für längere Zeit im Palast! Das geht so nicht weiter! Außerdem ... haben meine Kundschafter beunruhigende Tatsachen herausgefunden."
„Äh ... das ist ja ...", mir fiel einfach nichts ein, „ ... muss ich dann mit?"
Meine Großmutter blickte ich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Natürlich! Oder glaubst du, ich lasse meine einzige Enkelin in dieser Menschenwelt?"
„Na ja ... also mir gefällt es hier!", antwortete ich ehrlich, „jedenfalls meistens."
Wenn es irgendwie möglich war, zog meine Großmutter ihre Augenbrauen noch weiter nach oben.
„Claw ... du bist eine Hawk! Kein Mensch! Du gehörst hier nicht her! Also, wo ist deine Mutter?"
„Keine Ahnung", antwortete ich mit den Schultern zuckend.
Die ältere Hawk drehte sich seufzend um.
„Na gut, dann suchen wir sie eben. ... übrigens ... das Make Up steht dir sehr gut."
Ich konnte nicht verhindern, dass ich rot wurde.
„D-danke!", antwortete ich grinsend.
„Aber jetzt zum Hauptthema ... wo steckt meine Tochter!?", sagte meine Großmutter mit einem ärgerlichen Unterton in der Stimme.
„Ich glaube, da kann ich ihnen helfen", ertönte plötzlich eine tiefe männliche Stimme aus dem Dunkel und Achatius kam unter den Bäumen hervor. Ohne mein Zutun wurde mein Grinsen noch breiter.
„Ah ... sieh an, sieh an", meine Großmutter musterte den Dämon von oben bis unten, „das ist also die neueste Errungenschaft meiner Ältesten. Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht!"
Achatius ließ die Musterung wortlos über sich ergehen und wartete darauf, dass er direkt angesprochen wurde.
„Also ...", meine Großmutter verschränkte ihre Arme vor der Brust, „wo steckt sie?"
„Sie ist vor ungefähr einer Stunde mit dem Direktor zu einem Spaziergang aufgebrochen ... in den Verbotenen Wald!"
„In den Verbotenen Wald", fragte sie ungläubig nach, „und wieso?"
Diesmal zuckte der Dämon mit den Schultern.
„Ich habe keine Ahnung."
„Na gut, das lässt sich rausfinden! In welche Richtung sind sie gegangen?"
„Dort entlang!", Achatius deutete über seine Schulter auf den Waldrand.
„Dankeschön!", dann wandte meine Großmutter sich an die drei Wächterinnen.
„Ihr habt den Dämon gehört. Gehen wir eure Königin suchen."
Mit diesen Worten liefen die vier Hawks auf den Waldrand zu und zurück blieben Achatius und ich. Nach einigen Minuten peinlichen Schweigens brach Achatius die Stille.
„Wie geht es ... eurem Arm?"
„Hä? Oh ... dem geht's gut! Danke der Nachfrage."
„Dürfte ich erfahren, um was es bei diesem Streit ging?" Ich blickte den Dämon erstaunt an. Warum interessierte ihn das?
„Ron ist ein Idiot! Und er will das nicht einsehen! Darum ging's!"
Meine Antwort musste wohl äußerst komisch gewesen sein, denn der Dämon fing plötzlich an zu lachen.
„Und ich nehme an, ihr habt dem Jungen das gerade ins Gesicht gesagt", sagte er mit einem Schmunzeln, „ihr seid wirklich äußerst direkt!"
„Ist das was Schlimmes?", fragte ich schärfer als beabsichtigt.
„Oh nein, ganz im Gegenteil. Ich mag das!"
Ruckartig blickte ich zu dem großen Dämonen hoch, um zu sehen, ob er mich auf den Arm nahm. Aber ich kam nicht mehr dazu aus seinem Gesichtsausdruck zu lesen, da in diesem Moment ein gewaltiges Leuchten vom Wald her kam.
„Was war das?", fragte ich alarmiert.
„Keine Ahnung ... aber irgendetwas Böses ist gerade in diesem Wald", antwortete der Dämon nachdenklich, „und ich meine damit keine Dämonen."
„Dann bin ich dafür, dass wir das jetzt rausfinden!", antwortete ich mit einem entschlossenen Grinsen und erhob mich in die Lüfte.
„Halt! Bleibt hier! Eure Mutter wird mich vierteilen, wenn euch etwas zustößt!", rief der Dämon mir hinterher.
„Na, dann kommt doch einfach mit!", rief ich lachend zurück und wenige Augenblicke später flog Achatius neben mir.
Aber wir sollten nicht weit kommen, denn kaum flogen wir über dem äußersten Rand des Waldes, als plötzlich einige Kilometer vor uns eine gewaltige Lichtsäule gen Himmel stieg. Die hervorgerufene Druckwelle schleuderte uns beide einige Meter weit zurück. Begleitet wurde dieses Schauspiel von einem ohrenbetäubenden, gellenden Schrei.
Böses ahnend, flog ich mit unglaublicher Geschwindigkeit auf den Wald zu und verschwand dort wo ich meine Großmutter erahnte im dichten Blätterdach der Bäume. Ab hier waren mir meine Flügel nutzlos und ich hüpfte und kletterte von Ast zu Ast, bis ich auf dem Boden ankam.
Festen Boden unter den Füßen habend, musste ich feststellen, dass hier niemand war. Aber ich hörte Stimmen in einiger Entfernung und rannte ohne weiter zu überlegen auf die Quelle der Geräusche zu.
Dann, auf einer Lichtung sah ich sie! Todesser, Vogelmenschen, Hawks und den Direktor von Hogwarts. Mehrere Vogelmenschen lagen bereits tot auf dem Boden und meine Mutter beendete das Leben eines weiteren, in dem sie ihm einfach die Kehle durchschnitt. Meine Großmutter und ihre Wachen gingen mit ihren Feinden nicht weniger liebevoll um, lediglich Dumbledore hatte einige Skrupel.
Ich war so in das Kampfgeschehen vor mir vertieft, dass ich die dunkle Gestalt, die sich mir näherte nicht bemerkte. Der Todesser holte gerade mit einem Knüppel zu einem Schlag aus, der mir sicherlich das Genick zertrümmert hätte, als sich seine Augen hinter der Maske plötzlich vor Überraschung weiteten und er den Knüppel fallen ließ.
Überrascht sah ich ein wenig nach unten, und sah zu meinem Entsetzen eine blutverschmierte Hand mit Fingernägeln, die die reinsten Krallen waren aus dem Brustkorb des Todessers ragen. Die Hand zog sich langsam zurück und der tote Körper, seiner einzigen Stütze beraubt, fiel leblos zu Boden.
Abwechselnd sah ich auf den toten Mann und den lebenden Dämonen, mit seiner blutverschmierten Hand.
„Sagt mal ... gibt es bei euch keine Todeszauber? Oder hast du schon mal was von einem Schwert gehört?", krächzte ich leicht schockiert, als ich die blutroten Augen des Dämonen sah.
„Mein Schwert liegt im Schloss und für einen Zauber war ich zu nah", er hob seine Hand und leckte etwas von dem Blut ab, „diese Menschen schmecken nicht!"
Kopfschüttelnd wandte ich mich ab und suchte meine Mutter. Die stand etwas abseits und stieß üble Verwünschen aus, bevor sie einem der toten Vogelmenschen ihren Absatz in die Lenden rammte.
„Schafft mir diese ... diese ... Viecher aus dem Wald ... verbrennt sie ... macht irgendwas, aber schafft sie aus meinen Augen!", fluchte meine Mutter und lief zu dem Direktor der sich gerade bückte um seinen Zauberhut aufzuheben.
„Uhm ... Hoheit", eine der Wächterinnen stand vor mir und sah mich vorsichtig an, „eure Mutter ist nicht gerade in bester Stimmung ... es ist besser, wenn sie euch hier nicht erwischt!"
„Wohl war!", antwortete ich seufzend und zog mich langsam in die Dunkelheit des Waldes zurück. Denn den Zorn meiner Mutter wollte ich sicherlich nicht auf mich ziehen. Und außerdem ging es ihr ja gut!
Aus der Sicht von Remus Lupin
Ich war gerade dabei mit Minerva den Ablauf der Abschlussprüfungen durchzusprechen, als vom Wald her ein ohrenbetäubender Knall zu hören war und gleich darauf die ganze Welt in gleißendes Licht getaucht wurde.
Alarmiert blickten Minerva und ich uns an, nur um beide gleichzeitig aus dem Lehrerzimmer zu rennen. Dummerweise hatten die meisten der Schüler ebenfalls vor, herauszufinden, was diesen Knall und das Licht verursacht hatte. Dadurch mussten wir uns durch den Schülerstrom kämpfen und uns auch noch mit Peeves herumärgern, der diesen Menschenauflauf als hervorragendes Ziel für seine Streiche entdeckt hatte. Als wir dann endlich den Ausgang des Schlosses erreicht hatten, lief Silver an uns vorbei, ihr folgte kurze Zeit später eine vor Zorn rauchende Demona und ein nachdenklich aussehender Direktor.
„Was ist passiert", wollte Minerva schockiert wissen, wurde aber von der älteren Hawk einfach ignoriert.
„Albus? Was ist passiert?", fragte Minerva jetzt den Direktor.
„Nicht jetzt ...", antwortete er matt und fuhr sich durchs Gesicht, „lasst uns ... in mein Büro gehen!"
In seinem Büro angekommen, setzte Albus sich sofort in seinen Sessel und sagte einen Augenblick gar nichts. Erst als Poppy in den Raum gestürmt kam und ihn untersuchen wollte, kam wieder Bewegung in seinen Körper.
„Lass nur, Poppy! Mir ist nichts passiert!"
„Aber ...", wollte die Schulkrankenschwester ihn unterbrechen.
„Kein Aber ... ich habe nur einen leichten Schlag auf den Kopf erhalten ... weiter nichts!"
„Wenn es dir dann soweit gut geht ... könntest du uns dann vielleicht erzählen was dort im Wald vorgefallen ist?", fragte ich vorsichtig und ignorierte den vorwurfsvollen Blick den Poppy mir zuwarf.
„Ja ...", antwortete Albus müde, „Demona und ich haben einen Spaziergang gemacht ... dummerweise haben wir dabei die Grenzen ohne es zu bemerken überschritten. Bevor wir auch nur wussten wie uns geschah, waren wir von Todessern und Vogelmenschen umzingelt. Anfangs wollten wir noch kämpfen ... aber wir bemerkten schnell, dass es zu viele waren und entschieden uns für Flucht!"
Albus machte eine Pause und blickte müde an die Wand.
„Leider kamen wir nicht weit! Sie waren zu schnell ... und so mussten wir kämpfen! Anfangs lief es auch gar nicht so schlecht ... aber dann griff Voldemort ein ... er hat irgendeinen neuen Zauber entwickelt und wollte mich damit ins Jenseits befördern. Dummerweise machte Demona ihm einen Strich durch die Rechnung ... sie sprang dazwischen. Aber der Zauber schien nicht ganz so zu funktionieren, wie Voldemort das wollte. Demona hat nämlich nur einen kleinen Kratzer abbekommen. Sehr seltsam!"
Aus der Sicht von Lord Voldemort
Unruhig lief ich in meinem Thronsaal auf und ab. Hinter mir stand eine schlanke, hochgewachsene Gestalt und beobachtete jeden meiner Schritte. Die Gestalt hatte sich vollkommen in einen dunkelgrünen Mantel gehüllt, so dass weder von ihrem Körper noch von ihrem Gesicht sehr viel zu sehen war.
Wenn jetzt irgendjemand sagen würde, dass ich wütend wäre, so wäre das eine bodenlose Untertreibung. Mein Angriff auf Dumbledore war nicht so verlaufen wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war überhaupt nicht so verlaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte! Ganz und gar nicht!
Ich konnte diesen verdammten neuen Zauber zwar testen, aber nicht an der Person, die ich erhofft hatte! Nein, Demona musste mir ja dazwischen gehen! Es war wirklich zum Verzweifeln. Und zudem musste ich feststellen, dass dieser Fluch nicht geeignet war, um ihn in einem Kampf einzusetzen. Und was das Schlimmste war! Diese verfluchte Hawk hatte lediglich einen Kratzer abbekommen! Einen Kratzer! In diesen Fluch hatte ich fast meine gesamte magische Kraft gelegt und dieses Weib hatte nur einen Kratzer!
Und dann brauchte ich auch noch viel zu lange, um die nötige Kraft zu sammeln. Außerdem setzte dieser Zauber so viel Energie frei, dass ich selber beinahe gestorben wäre. Drei meiner Todesser und fünf Vogelmenschen hatte der Fluch auf dem Gewissen. Er musste noch weiter verbessert werden, wenn ich nicht selber das Opfer dieser Kraft sein wollte.
Ein weiterer Punkt, der meine Stimmung ins Bodenlose drückte, war die Tatsache, dass die Stimme in meinem Kopf einfach nicht verschwinden wollte. Ganz im Gegenteil, sie wurde immer stärker und ich konnte schon spüren, wie sie ihre Kräfte sammelte, um die Kontrolle über diesen Körper zu erlangen. Das konnte und durfte ich nicht zulassen. Alle meine Mühen wären umsonst gewesen.
„Du hast die Träger gefunden?", fragte die Gestalt hinter mir plötzlich.
„Drei von ihnen ja", zischte ich zurück, „aber der vierte ist unauffindbar!"
Ich war in äußerst schlechter Stimmung, denn genau diese Gestalt hinter mir, hatte mir garantiert, dass es für Snape kein Entkommen aus dem Wald geben würde. Und was war passiert? Er war entkommen! Lucius hatte zwar gesagt, dass seine Überlebenschancen äußerst gering gewesen wären, aber sein Verschwinden hatte doch mittlerweile ein unangenehmes Gefühl in meiner Magengrube hinterlassen. Was wäre zum Beispiel, wenn der Mistkerl doch einen Weg nach Hogwarts zurückfinden würde, bevor die Wölfe ihn erwischten?
„Ich habe dir doch gesagt", begann die Gestalt hinter mir tadelnd, „dass du den vierten Träger nicht finden wirst!"
„Und warum nicht?", schrie ich zurück.
„Weil der Stein noch immer aktiv ist ... er hat seinen Träger nie verlassen", antwortete sie gelangweilt, „und außerdem ... ein wenig mehr Vertrauen ist hier doch angebracht!"
„Wie soll ich ausgerechnet dir vertrauen?", brauste ich auf und die Luft um mich herum, begann zu flimmern.
„Du hast mir garantiert, dass Snape nicht aus dem Wald entkommen würde!"
„Ja, das habe ich", antwortete die Gestalt ohne die kleinste Gefühlsregung, „und ich habe mein Versprechen gehalten ... er hat den Wald während deiner Jagd nicht verlassen ... er hat sich nur versteckt!"
„VERSTECKT?", schrie ich jetzt vollends aus der Fassung.
„Warum hast du mir das nicht gesagt?"
„Du hast mich nur darum gebeten für ihn das Entkommen während der Jagd unmöglich zu machen ... du hast nicht gesagt, ich solle dir mitteilen, wo er sich versteckt hielt!", antwortete sie ruhig.
„Du siehst also ... ich habe mich nur an unsere Abmachung gehalten! Und außerdem ... ich bezweifele, dass er jemals wieder auch nur in die Nähe von Hogwarts kommt ... wenn er überhaupt noch lebt!"
„Du ... du", ich hob schnaubend meinen Zauberstab, „du verdammtes ... doppelzüngiges Miststück!"
„Was hast du vor? Willst du mich töten? ... und dann?", fragte sie hinterlistig, ohne sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.
„Wer soll dir die Schriften übersetzen? ... wer soll dir beim Ritual helfen? ... wer ... soll dir sagen, wo sich der Schlüssel befindet? ... und wer soll dir dabei helfen, die Steine zu finden? Deine treuen Untergebenen vielleicht? ... ich will ja nicht meckern ... aber nach der missglückten Jagd, begann das Vertrauen vieler deiner Verbündeten in dich zu bröckeln! Du musst ihnen bald einen wahren Geniestreich liefern."
Mühsam versuchte ich die Kontrolle über mich zu behalten. Ich wollte mich von ihr nicht zu etwas hinreißen lassen, dass ich später bereuen würde. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich atmete tief ein und aus, bevor ich sie ansprach.
„Gut ... gut ... ich gebe zu, dass meine letzten Unternehmungen nicht unbedingt von Erfolg gekrönt waren, aber das wird sich bald ändern. Und nun ... sei bitte so freundlich und hilf mir diesen Text zu übersetzen!", forderte ich meinen Besuch auf.
„Nichts leichter als das", hauchte sie, „dort steht geschrieben: ‚Die Brücke zwischen Himmel und Erde, ist der Schlüssel zu unglaublicher Kraft!'"
„Da steht aber noch mehr", knurrte ich ungeduldig, „hier sind zwei Zeilen die übersetzt werden müssen!"
„Reg dich nicht auf", schnurrte die Gestalt, „die zweite Zeile ist von keiner Bedeutung für dich ... in Wahrheit wurde sie nur geschrieben, um eventuelle Finder zu verwirren. Aber wenn du willst, übersetze ich auch diese Zeile!"
„Ich bitte darum", knurrte ich am Ende meiner Geduld angelangt.
„Doch wer diese Kraft bekommt, das bestimmen die Wächter!"
„Was bedeutet das?", fragte ich verwirrt.
„Du hast mir nichts von irgendwelchen Wächtern erzählt!"
„Weil es nicht nötig war", sagte sie gelangweilt und lief zu einem Stuhl, „es ist ein Übertragungsfehler ... als das ursprüngliche Buch kopiert wurde ... hat der Mönch, der für das Duplikat verantwortlich war, einen Fehler gemacht! Statt von mehreren Wächtern ist im Original nämlich nur von einem die Rede ... und dieser Wächter, ist die gleiche Person, wie der Schlüssel! Es handelt sich also immer um die gleiche Person ... aber mit unterschiedlichen Bezeichnungen!"
„Also gut ... der Schlüssel ist also die Brücke zwischen Himmel und Erde ...", resümierte ich, „es hört sich hier zwar sehr nach einem Gegenstand an ... aber laut der zweiten Zeile kann es sich bei dem Schlüssel nur um ein Lebewesen handeln!"
„Messerscharf erkannt", stellte mein Besuch unbeeindruckt fest und schlug ihre Beine übereinander.
„Dieses Lebewesen muss also die Eigenschaften des Himmels und der Erde besitzen ...", überlegte ich laut.
„Mhmm ... du bist gut", sagte die Gestalt ironisch.
„Aber was könnte das sein? ... ein Vogel ... ein Drache vielleicht? ... Ein Hippogreif ..."
Das nervende Kichern, der anderen Gestalt im Raum ignorierte ich und überlegte weiter.
Meine ersten drei Einfälle erschienen mir jetzt ziemlich albern, denn wie sollte ein Vogel, ein Schlüssel zu einer starken Kraft sein! Ein Vogel! So etwas Blödsinniges!
Ein Vogel ... Vogel ...
Eine plötzliche Erkenntnis durchzuckte mich ... aber nein, ich schüttelte meinen Kopf, das konnte nicht sein!
„Na ... ein Geistesblitz eingetroffen?", fragte mich mein Besuch ärgernd.
„Das ... ich meine ... SIE?"
„Ja ... ja ... ja ... du hattest den Schlüssel bereits in deinem Besitz ... und du hast ihn in deiner grenzenlosen ... Dummheit entkommen lassen."
„Du ... du hast mir nicht gesagt, dass sie so eine wichtige Rolle spielt!", schrie ich sie an, „hättest du es gesagt, dann hätte ich sie hier behalten!"
„Tja ... du hast es aber nicht ... aber reg dich ab ... es gibt eine andere Möglichkeit die Steine zu aktivieren."
„Man kann den Schlüssel also umgehen?", fragte ich neue Hoffnung schöpfend.
„Ja ... aber wir sollten uns beeilen ... nachdem der Junge seine Kräfte bereits gezeigt hat, wird es nicht lange dauern, bis die anderen ebenfalls von den Steinen wissen ... Demona ist nicht dämlich, weißt du! Und vor allen Dingen ... solltest du dafür sorgen, dass uns der richtige Schlüssel keinen Ärger macht!"
„Ich weiß, dass die dumme Kuh nicht auf den Kopf gefallen ist! Ich hatte bereits länger mit ihr das Vergnügen als du! Und außerdem ... warum soll ich auf den Schlüssel Acht geben, du hast doch gerade eben selber gesagt, er könnte umgangen werden!", schrie ich mein Gegenüber an.
„Ja! Verdammt noch mal! Er kann umgangen werden! Aber der Schlüssel besitzt immer noch die uneingeschränkte Macht über die Steine! Er wird also in der Lage sein, dir die Steine wieder zu entreißen!", schrie sie zurück.
„Aber ... aber ...", diese Möglichkeit hatte ich noch gar nicht bedacht, stellte ich schockiert fest, „was kann ich denn dagegen unternehmen?"
Mein Besuch legte die Fingerspitzen aneinander und lächelte maliziös.
„Ganz einfach!", schnurrte sie, „zerstöre – den – Schlüssel!"
„Zerstören? Du meinst töten?", auch ich fing jetzt an zu lächeln. Das gefiel mir.
„Wie auch immer", wechselte sie
plötzlich das Thema, „in Zukunft solltest du dich vielleicht etwas genauer an
meine Anweisungen halten ... sonst ist unser Deal geplatzt!"
„Du ... du hast mir versprochen, ich würde das geflügelte Miststück bekommen!"
„Und dieses Versprechen halte ich ... du kannst mit ihr machen was du willst ... solange ich nie wieder ihren Anblick ertragen muss", fauchte die Gestalt mit neu entflammten Hass, „aber dafür wirst du mein Volk in Frieden lassen, wenn du die Macht der Steine besitzt! Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt!?"
„Ja, ja! Hast du! Deinem Volk wird kein Haar gekrümmt! Aber sorg dafür, dass ich die verdammte Hawk bekomme!"
„Keine Sorge ... hast du erst mal die Kraft der Steine in deinem Besitz, hat sie dir nichts mehr entgegenzusetzen. Es wird dann ein Leichtes für dich sein, sie in deine Gewalt zu bringen ... und dort zu halten! Aber erst mal müssen wir die Steine finden. Ich habe nämlich leider keine Ahnung, wo sie aufbewahrt werden. Und jetzt entschuldige mich ... ich muss gehen, bevor mein Verschwinden bemerkt wird."
Mit diesen Worten, drehte mir mein Besuch den Rücken zu und verschwand durch die Tür. Ein Außenstehender konnte sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich dieses ... Weib hasste. Wenn ich doch nur nicht auf ihre Hilfe angewiesen wäre. Und warum war ich auf ihre Hilfe angewiesen? Weil Snape mir diesen verdammten Text nicht hatte übersetzen wollen. Aber ich hatte jedenfalls die Genugtuung, dass der verdammte Verräter jetzt Monsterfutter war. Der würde mir nie wieder Probleme machen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich etwas enttäuscht war, weil ich mir seinen Todeskampf nicht ansehen konnte.
„Aber wie heißt es im Leben ... Man kann nicht alles haben!"
Aus der Sicht von Demona
Ich war kurz davor vor Wut zu platzen! Dieser Tag war wirklich mehr als meine Nerven vertragen konnten. Nicht genug, dass Sevanna Snape mich seit einigen Wochen unentwegt mit Briefen nervte! Nein, heute musste auch Weasley meine Tochter beinahe in ein Stück Holzkohle verwandeln, die Träger der Elementsteine tauchten auf, das war überhaupt etwas, dass gar nicht geschehen durfte und dann auch noch dieser geniale Angriff im Wald! Und nicht zu vergessen meine Mutter!
Letztgenannte betrachtete gerade ungläubig die Unmengen an ungelesenen Pergamenten, die sich auf meinem Boden verteilten.
„Ich bring diese Frau um! Ich werde sie langsam töten!", zischte ich und beförderte die Briefe ohne einen weiteren Gedanken in das Kaminfeuer.
„Wolltest du die Briefe nicht studieren? Sie schienen ungeöffnet zu sein!", warf meine Mutter ein.
„Sie waren ungeöffnet! Aus gutem Grund!", knurrte ich.
„Ich weiß was drin steht! Und ich weiß auch warum du hier bist! Vergiss es!"
„Wieso bist du in letzter Zeit nur so gereizt?", fragt meine Mutter mich, während sie sich auf dem Sofa niederließ.
„Ich bin nicht gereizt! Ich bin ... unausgeglichen ... ach", schnaufend ließ ich mich in meinen Sessel fallen und starrte blicklos ins Leere.
„Ich weiß auch nicht ... irgendwie habe ich das Gefühl auf eine Gabelung zuzugehen, ohne zu wissen, welchen Weg ich weitergehen soll!"
„Ich bin sicher, du wirst die richtige Entscheidung treffen, sollte es soweit sein!", erwiderte meine Mutter leise.
„Das sagst du ... ich spüre, dass etwas geschehen wird auf das ich keinen Einfluss mehr habe ... mit anderen Worten ... mein Kapitel in dieser Geschichte neigt sich dem Ende ... nur kenne ich das Ende noch nicht."
„Bereitet dir das Sorgen?"
„Nein, ... es würde mir Sorgen bereiten, würde ich das Ende kennen", antwortete ich schief lächelnd.
Einen Moment herrschte Schweigen zwischen meiner Mutter und mir, bis sie auf einmal aufseufzte.
„Ach, es hat keinen Grund die unangenehme Nachricht noch weiter hinaus zu zögern. Wir haben einen Verräter in unseren Reihen."
„Schon wieder?", fragte ich ironisch und dachte an Belinda Blackpool. Die Aurorin, die letztes Jahr Severus beobachten sollte, war so offensichtlich eine Anhängerin Voldemorts gewesen, dass es schon beinahe ... lächerlich war.
„Letztes Mal war es ja ziemlich offensichtlich, aber diesmal ... es ist kein Mensch!"
„Kein Mensch?", fragte ich ungläubig.
„Wir haben in den letzten Wochen Todesser beobachtet. In den alten Ruinen, hoch im Gebirge. Sie suchten offensichtlich etwas ... und fanden es. Die Abschrift!"
„Das ist schlecht!"
„In der Tat ... aber warum ich glaube das es einen Verräter gibt. Die Todesser suchen bereits nach den Steinen ... dort wo sie früher waren. Das kann kein Mensch wissen."
Ich strich mir stöhnend über die Stirn. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Aber jetzt hatte ich weder die Geduld noch die Lust mich mit so was zu beschäftigen. Mein Magen knurrte, diese blöde Wunde brannte und ich bekam langsam aber sicher eine gewaltige Migräne.
„Es gibt gleich Abendessen", antwortete ich, „isst du hier mit?"
„Wie?", meine Mutter sah mich pikiert an.
„Danke, nein! Ich vertrage dieses Menschessen nicht! Ich werde stattdessen in den Palast zurückkehren."
„Ganz wie du möchtest!"
~*~*~*~*~*~
Zehn Minuten später saß ich in der Großen Halle, blickte zur Tür und ... erstarrte. Hinein kam doch tatsächlich Sevanna Snape. Und irgendwie sah sie überhaupt nicht herzkrank aus ... und schon gar nicht wie eine Mutter, die um ihr Kind trauerte. Eher ... wie eine entschlossene Rachegöttin ... und ich hatte das dumpfe Gefühl, dass ich ihre Zielscheibe werden würde.
Resignierend nahm ich einen großen Schluck Wein. Wenn das so weiter ging, würde ich zur Berufssäuferin werden.
Mrs. Snape begrüßte knapp die anderen Lehrer und setzte sich dann mir gegenüber.
„Ich muss mit ihnen sprechen!", zischte sie.
„Oh!", antwortete ich gespielt erstaunt, „und ich dachte schon beinahe, dass sie mit mir Strippoker spielen wollten. Hier, vor den Schülern!"
„Sehr witzig! Wirklich! Ich hätte ihnen das gerne erspart, aber da sie ja keinen meiner Briefe beantwortet haben, sehe ich mich gezwungen Maßnahmen zu ergreifen!"
„Und die wären?", fragte ich uninteressiert und ließ ein Stück Brot in meinem Mund verschwinden.
„Ich bin nicht so blind, wie mein armer Sohn! Ich sehe, was sie 17 Jahre vor ihm verheimlicht haben!"
„Und was?"
„Das wissen sie ganz genau!"
„Bitte erleuchten sie meinen Geist", bat ich sarkastisch.
„Ich warne sie! Ich werde meine Anwälte einschalten! Sie hat ein Recht darauf zu erfahren wer ihre Familie ist! Mal davon abgesehen, halte ich sie für vollkommen ungeeignet ein Kind großzuziehen! Aber das lässt sich ändern! Meine Anwälte ..."
In diesem Moment riss mir endgültig der Geduldsfaden. Wütend richtete ich mich zu meiner vollen Größe auf und schrie durch die ganze Halle.
„Dann ist ihr verdammter Sohn halt der Erzeuger! ABER sie ist immer noch meine Tochter! Eine Hawk ... und ihre Gesetze interessieren mich einen feuchten Dreck! Ich denke, das habe ich schon einmal bewiesen! Und wenn sie so weitermachen, dann erscheint bald Gebäude Nummer Zwei auf meiner Liste, der zerstörten Gerichte."
„Sie ist zur Hälfte ein Mensch! Und darum gelten unsere Gesetzte sehr wohl für Claw!", donnerte Sevanna Snape ebenso laut zurück.
„Sie ist nicht einmal zur Hälfte menschlich", zischte ich zurück, „lediglich ein Drittel ihres Blutes, wenn nicht sogar weniger, trägt diese verdammte menschliche Schwäche in sich! Das andere Drittel ist dämonischen Ursprungs! Und wenn sie nicht sofort aufhören mich anzuschreien, dann ist ihr Mann bald Witwer!"
„Sie haben mit dem Schreien angefangen!", fauchte Sevanna mir ins Gesicht.
„Weil sie mich auf die Palme bringen! Als wären meine Nerven nicht schon angespannt genug, dann müssen sie auch noch kommen und auf ihnen Trampolin springen! So was habe ich gar nicht gerne! Und außerdem ... ich weiß überhaupt nicht warum sie sich so aufregen!"
„Sie wissen ... nicht", Sevanna schnappte nach Luft, „sie haben meinem Sohn jahrelang vorenthalten, dass er eine Tochter hat!"
„Ja und? Ich bin sicher, mehrere Männer wissen nicht, dass sie Väter wurden! Und das hat auch einen guten Grund!"
„Einen guten Grund? Sie haben einem kleinen Kind eine glückliche Familie vorenthalten!"
„Eine glückliche Familie? WIE kommen sie eigentlich auf die dämliche Idee, dass wir einen glückliche Familie hätten sein können? Severus und ich gehen uns alle fünf Minuten an die Kehle, wenn wir zusammen in einem Raum sind! Glauben sie, dass ist ein gutes Umfeld für ein Baby?"
„Wenn, dann ist es sowieso ihre Schuld! Mein Sohn streitet und schreit nicht!"
„Ihr SOHN schreit nicht nur! Er schikaniert Schüler, Lehrer und überhaupt alles! Und jetzt weiß ich jedenfalls warum, sie sind herrschsüchtig! Womit drohen sie dem ihren Mann, wenn der mal anderer Meinung ist? Darf er dann nicht mehr ins eheliche Bett? Nein, lassen sie mich raten, das meidet er schon freiwillig, mit so einer Beißzange wie ihnen würde ich nämlich auch nicht ins Bett gehen wollen!"
„Okay, jetzt wird's hässlich!", hörte ich plötzlich eine vertraute Stimme neben mir.
„Mum, komm mit! Und Mrs. Snape, sie bitte auch! Bevor noch irgendjemand erfährt WIE ich genau gezeugt worden bin!"
~*~*~*~*~
Soooo ... der Wunsch vieler ist in Erfüllung gegangen. Demona hat die Bombe platzen lassen ... und was geschieht nu? Irgendwelche Ideen? Immer her damit.
Und noch was, sollte irgendjemand von euch nach diesem Kapitel auf die Idee kommen, dass ich Ron nicht mag, so hat er/sie vollkommen Recht. Ich kann den Bengel auf den Tod nicht ausstehen!
Bis zum nächsten Mal,
Atropos
PS: Diesmal keine verlangte Rewu-Anzahl!
