Für den König
Disclaimer:
Alle Figuren und Orte gehören Tolkien (die hab ich nur geborgt), außer die, die
ich erfunden habe. Ganz besonders: Natila, Callendil, Eirien … die gehören mir.
Ich verdiene kein Geld damit.
Mein Erstlingswerk! Es geht hauptsächlich um Waldläufer und Dúnedain
HINWEIS: Parallelgeschichte zu Ein wildes Leben, aus der Sicht von Natila… also POV (muss man aber nicht gelesen haben…wegen dem Verständnis. Man darf aber :-)
Raiting: PG 13
Timeline: Ende 3. Zeitalters
Pairing: ich sag noch nix
Danke allen Reviewern:
@ Yedra: Schön dich als Reviewer zu sehen… damit hat so viel begonnen… Ich denke da diese Geschichte bereits fertig ist wird es nicht mehr als schon existieren. Naja ich änder nur hier und da etwas ab… was wir nicht gefällt. Man wächst schließlich mit seinen Geschichten und das ist nun mal mein erstes Baby
@ Lion: Ob du's glaubst oder nicht.. ich glaube ich hab Natila und Halbarads Vater nie einen Namen gegeben.. nicht mal nach der 3. Geschichte..schäm…ich muss mal nachschauen. Aber er ist der Bruder von Gilraen… für die Stammbaumfanatiker wie ich!
@ Heitzi: Es ehrt mich natürlich dich hier zu sehen (stolz bin) Ich weiß ja dass du keine Zeit hast.. Geschichten zu verfolgen… Du brauchst die andren auch gar nicht kennen. Da dies hier eine Eigenständige ist und sowieso als erstes Geschrieben wurde.
@ Seni: Ich wünsche dir viel Vergnügen bei der Reise mit Natila… zu Hause wird sie nicht viel sein, das kann ich dir versprechen. Die Zeiten sind nicht gerade leicht. Vergiss nicht Kleenex nachschub.
@ Eirien: Ich drück dir die Daumen..eines Tages gewinnst du den Krieg gegen die Tücke des Netzes… Wusstest du das du Halbarad dein Leben zu verdanken hast? Wie hast du ihm das gedankt???
So jetzt viel Spaß mit den Dúnedain
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Kapitel 2
In der großen Welt
Als ich alt genug waren ein Schwert zu halten, schlossen ich mich der Gruppe
Waldläufer an, in der mein Bruder bereits 10 Jahre diente. Unser Vater war
nicht einverstanden, er meinte ich sei zu jung, ließ mich aber ziehen, obwohl
er sein „Mädchen" nicht als Kriegerin sehen wollte. Vater wusste, dass ich in guten Händen war und
gab meinem Wunsch nach.
Kaum hatte ich das Waldläufer- Lager erreicht
sah ich ihn auch schon unseren Vetter. Meine Freude war groß. Als ich ihn beim
Namen rief drehte er sich um, sah mich an und lächelte. „Nenn mich künftig nur
noch Streicher" waren seine Worte.
Unter seiner Führung wurden wir ausgebildet. Stark und listenreich im Kampfe,
wenn möglich unsichtbar, wenn nötig tödlich. Die Spuren die wir fanden wurden
zu einem offenen Buch für uns. Es dauerte einige Jahre, aber ich hatte es vollbracht.
Als ich endlich meine Spange erhielt war ich voller Stolz und Halbarad durfte
sie mir anlegen. Vergessen war die ganze Plagerei und
auch wenn unser Vater seine Gefühle nie zeigte, bemerkte ich doch eine Träne in
seinem Augenwinkel, die er sich in einem unbemerkten Moment abwischte. „Wir
werden dich nicht enttäuschen Vater" sagte Halbarad, zu ihm. Ich küsste ihn auf
die Stirn und wir zogen los um unser Gebiet sicherer für alle Bewohner zu
machen. Die schlimmen Erlebnisse meiner Jugend vergrub ich tief in meiner Seele
und schließlich erinnerte ich mich kaum noch an sie.
Wir hatten unsere eigene kleine Patrouille und streiften durch die nördlichen
Höhen von Arnor.
Eines Tages lief uns ein kleines Mädchen direkt in die Arme. Sie schien verfolgt zu werden, denn ihr Blick war stets nach hinten gerichtet. Sie mag vielleicht 10 bis 14 Jahre alt gewesen sein. Aber sie wehrte sich mit Händen, Füssen und Zähnen als wir sie einfingen. Sie trug nur Lumpen und zitterte am ganzen Leib. Wir haben kaum ein Wort aus ihr herausbekommen. Nur die Worte „Jagd", „der Herr" und „nicht töten".
Wir
hatten Befehl nach Bruchtal zu gehen. So
nahmen wir das Kind mit. Sie musste mehrmals bewusstlos geschlagen werden,
damit sie sich nicht selbst verletzte. Jeder von uns hatte den ein oder anderen
Kratzer und Biss von diesem Biest verpasst bekommen. Jovenor
wollte sie schon töten, aber Halbarad hinderte ihn daran. Wahrscheinlich war es
Mitleid, das uns veranlasste sie nicht den Wargs oder
den Orks zu überlassen.
In Bruchtal übergaben wir sie schließlich den Elben, die das Menschenkind in
Ihr Haus aufnahmen. Frau Arwen, die Tochter den
Hauses Elrond, kümmerte sich um das Mädchen und mit
viel Geduld wurde ein Mensch aus Eirien, wie sie genannt wurde. Ich sollte sie
erst zehn Jahre später wieder treffen.
Zur gleichen Zeit hielt sich auch Aragorn in Bruchtal auf. Er hatte Gandalf, einen befreundeten Zauberer, mitgebracht. Sie berieten wichtige Angelegenheiten mit Elrond, dem wohl weisesten Wesen in Mittelerde. Bei dem Abend-Bankett durften wir teilnehmen, so lernte ich auch Elrond's Söhne kennen.
Es war kein Wunder, dass Aragorn so gerne mit
Ihnen durch die Wälder streifte. Es waren so elegante und schöne Wesen. Sie
waren Zwillinge, kaum voneinander zu unterscheiden - groß, dunkelhaarig und
wunderschöne graue Augen. Wahrlich anmutige Erscheinungen. In ihrer Nähe ging
einem das Herz auf.
Ich fragte Aragorn ob ich Ihn begleiten dürfte auf Ihre nächste Reise. „Es geht
aber nicht in den Kampf. Wir reiten nach Lothlorien
um Galadriel Nachricht zu bringen. Aber gerne darfst
du mich begleiten, wenn dein Bruder uns folgt!" sprach Aragorn in seiner
tiefen, hypnotisierenden Stimme. Halbarad lächelte mich nur an. Wir packten
unsere Habseligkeiten und folgten „Streicher" wo immer er uns hinführte.
So reisten wir durch die Schluchten des Nebelgebirges und folgten der Alten
Waldstrasse. Dort wo die Strasse den großen Andurin
kreuzte bogen wir nach Süden ab und ritten den Schwertel
- Felder entgegen. Abends machten wir auf einer kleinen Anhöhe Rast.
Da wir den ganzen Tag keine feindlichen
Geräusche hörten beschloss Aragorn, dass wir ein Feuer machen könnten.
Wir saßen zusammen um das Lagerfeuer und sprachen über das Geschehene der
vergangenen Jahre, in denen wir uns nicht gesehen hatten. Aragorn war sehr
schweigsam. Er blickte nur traurig nach Norden, der Richtung aus der wir kamen.
Elladan, der Sohn Elronds lächelte ihn voller
Zuversicht an „Es wird gut werden" sprach er.
Elrohir sein Zwillingsbruder erzählte uns die Geschichte von der großen Schlacht auf den Schwertel - Feldern, auf denen später unser letzter Hoch-König Isildur umgekommen war, nachdem er von Saurons Ring, den er einst von dessen Finger schnitt, betrogen wurde.
Einem Elben zuzuhören ist als ob man sich einer
genüsslichen Mahlzeit hingibt. Ich hing förmlich an seinen Lippen. Als Aragorn
später noch leise ein Lied von Elendil's Heldentaten
sang, schlief ich glücklich im Schosse meines Fürsten ein.
Ich träumte von einer großen Schlacht und wieder sah ich Aragorn, stolz auf
seinem Ross das Schwert in der Hand, an der Spitze reitend, gefolgt von
Tausenden Reitern. Hinter ihm flatterte ein Banner im Wind, ein schwarzen
Banner mit einem großen silbernen Baum darauf und darüber sieben Edelsteine als
Sterne bestickt. „So sei es" flüstere er.
Ich aufwachte auf und alle waren natürlich schon bereit zum Aufbruch. Ich nahm
nur schnell ein Schluck Wasser aus dem Schlauch und sortierte meine Gedanken
und Eindrücke. Aragorn muss etwas bemerkt haben, denn er kam auf mich zu und
nahm meine Hände fest in seine und sagte zu mir: „ Ja ich weiß, bald ist es
bald so weit und ich werde eure Hilfe benötigen."
„Du bist mein König und ich werde, wenn nötig für dich sterben" sprach ich, obwohl meine Knie noch zitterten.
Ich
stieg auf mein Pferd. Eigentlich wollte ich nie reiten lernen. Schon seit
meinen Kindertagen mochte ich Pferde nicht sonderlich. Als ich hörte, dass es
sogar ein Volk im Süden gibt, das mit ihren Pferden lebte, wollte ich es gar
nicht glauben. Aber wie das so ist, man kann sein Schicksal selten selbst
bestimmen und reiten ist immer noch besser als laufen. Und als Waldläufer des
Nordens kommt man viel herum.
Wir ritten am Fuße des Nebelgebirges entlang und als wir am Abend die Ausläufer
des Schattenbach- Tals erreichten suchten wir erneut ein Platz für unser
Nachtlager. Diesmal machten wir kein Feuer, da wir einige Orkspuren
entdeckt hatten. Wir aßen etwas in aller Stille und legten uns zum schlafen
nieder. Eine Wache wurde aufgestellt. Meine Schicht begann kurz nachdem der
Mond unterging. Ich hielt Ausschau nach feindlichen Spuren und lauschte in die
Dunkelheit. Außer den Tieren der Umgebung hörte man nichts. In weiter Ferne sah
ich den Wald, dunkel und bedrohlich. Und doch hatte ich das Gefühl der Freude
in mir, so als ob ich nach langer Reise nach Hause kommen würde.
Ich musste mir Tränen aus dem Gesicht wischen.
„Warum nur?" fragte ich mich. Ich kenne diesen Ort gar nicht. Elladan musste
mich wohl beobachtet haben, denn er kam zu mir, legte seinen Arm um mich und
sagte nur: „Geh dich ausruhen Natila, bald beginnt für dich ein neuer
Lebensabschnitt. Wer einmal nach Lothlorien kommt,
verliert sein Herz dort, heißt es in einem alten Lied." Er sang es mir leise
vor und ich schlief tief und fest ein.
Ich träumte wieder von der großen Schlacht und von Aragorn, doch diesmal
tauchte vor mir ein goldener Wald auf, mit Bäumen so hoch, als ob sie die
Säulen des Himmels wären. Darin waren Häuser gebaut von einer Schönheit, die
nur noch von den Blüten der Bäume übertroffen wurden. Am Fuße eines Baumes
stand ein Elb, hochgewachsen. Sein langes blondes
Haar bewegte sich im Wind als ob es winken wollte. Er rief: „Du bist in
Gefahr!" als ich aufwachte.
Es war noch immer Nacht. Ich spürte die Gefahr, zog sofort mein Schwert und
sprang auf. In diesem Augenblick kam auch schon ein Ork
hinter einem Felsvorsprung hervor und sein Pfeil traf den Boden, genau an der
Stelle auf der ich eben noch gelegen hatte.
Im Nu waren alle auf den Beinen und bewaffnet. Es waren ungefähr 30 Orks die sich an uns herangewagt hatten. Doch keiner von ihnen hatte auch nur eine kleine Chance unseren Schwerthieben zu entkommen. Elrohir's Pfeile trafen jedes Mal ins Ziel. Aragorn konnte ohne große Mühe gleich 4 Orks, die sich auf Ihn stürzen wollen, vernichten. Halbarad kämpfte neben mir wohl wissend, dass ich keiner Hilfe bedurfte. Aber gemeinsam in der Schlacht ergänzten wir uns perfekt. Seine Kraft und meine Schnelligkeit ergaben eine perfekte Einheit. Jeder wusste was der andere vorhatte. So war kaum eine halbe Stunde vergangen als der Kampf auch schon zu Ende war. Wir untersuchten die Kadaver, doch fanden nichts. Wahrscheinlich kamen sie aus den Bergen.
Langsam wurde der Himmel im Osten hell. Wir beschlossen gleich weiter zu reiten. Und als es ganz hell war und die Sonne über den Hügeln erschien erblickten wir Lothlorien.
In der Tat ließen die Sonnenstrahlen den ganzen Wald in Gold erstrahlen. Meine Gefährten waren völlig unbeeindruckt „Können die nicht richtig sehen?" dachte ich mir. Doch Halbarad war ebenfalls von der Schönheit dieses Anblicks gefesselt. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter: „ Wir müssen weiter!" sprach Aragorn der nun wieder zu Streicher wurde „Warte erstmal bis du im Wald bist! Dann kannst du mit offenen Augen träumen meine Liebe!"
Beschämt folgte ich dem Tross und konnte einfach den Anblick der Bäume nicht widerstehen. Am Waldrand wurden wir bereits erwartet. Eine Gruppe von Elben begrüßte Elrond's Söhne mit einem Lächeln, nur Streicher, mein Bruder und ich wurden misstrauisch beäugt. „Es kommen nicht oft Menschen nach Lorien" sprach Elrohir „Sie mögen euch nicht besonders. Mach dir aber nichts draus." Er lächelte und ritt weiter.
„Wir geleiten euch nach Caras Galadhon zu Celeborn, er erwartet euch" sprach einer der Elben in Ihrer Sprache. Ich war froh, dass die Dúnedain die Elbensprache schon in der Kindheit erlernten. So kam ich mir nicht ganz vor wie eine Außenseiterin.
Wir stiegen von unseren Pferden ab und führten sie durch den Wald. Den ganzen Tag gingen wir an hohen Bäumen vorbei, deren Wipfel bis zu den Sternen reichen mussten. Die Blüten, die diese Bäume trugen, waren von einer solchen Schönheit und Zartheit, dass man es nicht wagte eine zu berühren, da man befürchtete, dass sie sofort zerfallen würde.
Ich fühlte mich wie ein Kind, dass für seine guten Taten belohnt wurde, denn dieser Wald schien verzaubert zu sein. Kein böser Gedanke kam mir in den Sinn. Selbst als ich dachte, dass dies meine Mutter hätte sehen sollen, musste ich lächeln und dachte das erste Mal nicht an tote Orks.
Als es Abend wurde errichteten wir abermals ein Lager. Diesmal auf einer großen Anhöhe. Als ich nach Norden blickte, über ein tiefes Tal, sah ich sie – die Stadt der Galadhrim – Caras Galadhon. Die riesigen Bäume waren selbst von hier aus mühelos zu sehen. In dessen Äste waren große Häuser gebaut. Ich konnte es kaum erwarten dort hin zu kommen. Aber erst einmal musste geruht werden. Die Elben machten ein Feuer, und wir saßen wieder einmal im Kreise und lauschten den Liedern der Elben.
Elladan
erzählte uns die Geschichte von Galadriel und
Celeborn und wie sie Lothlorien gründeten. Von ihrem
Verlust, als Celebrian, ihre, von Orks verschleppt
und gefoltert wurde. Seine und Elrohir's Mutter war
es, die sie nicht retten konnten. Ich kam mir klein und bedeutungslos vor in
dieser Runde. So zog ich mich still zurück und lehnte mich an einen Baum und
zog meinen Mantel fest um mich. Es war kalt. Was würde uns noch bevorstehen.
Meine Träume beunruhigen mich. Ich dachte doch an meinen letzten Traum als mich
die Müdigkeit erfasste. Ich spürte nur noch wie mir eine Decke übergelegt wurde
und eine Hand mich liebevoll streichelte. „Mein König" dann schlief ich ein.
Und wieder war das Bild Aragorns vor meinen Augen.
Der Himmel wurde immer dunkler und aus dem Osten blies ein kalter Wind. Ich sah
mich selbst neben dem König reiten und als ich herunter blickte sah ich Blut an
meinen Händen. Was würde alles noch geschehen. Ich drehte mich um und ich sah
den wunderschönen Wald von Lothlorien.
Und wieder stand der Elbenkrieger
da. In einer wunderschönen Rüstung, die golden glänzte. Er winkte mir zu und
lächelte. Dann sah ich nur wie er auf die Knie fiel. Etwas muss ihn getroffen
haben. Er viel nach vorne. Mit aller Kraft kämpfte er dagegen an und wehrte
Schläge mit seinem Schwert ab. Doch vergeblich, er fiel vornüber und blieb mit
offenen Augen liegen. „NEINNN" ich wachte auf.
Tbc
Oh diese dummen Träume…..
So ich hoffe ich hab euch etwas neugierig auf Kap 3 gemacht….
