Für den König
 

Disclaimer:

siehe Kapitel 1

Hinweis: Ich wünsch euch frohe Ostern

Raiting: PG 13

Timeline: Ende 3. Zeitalters es braut sich einiges zusammen

Pairing: Natila/Haldir

Danke allen Reviewern:

@ Lion:  Ich denke es ist eine große Last, diese Visionen zu haben und nichts dagegen tun zu können. Rohan dauert noch etwas..wir werden demnächst nach Gondor ziehen.

@Eirien:  Eichen wird groß..irgenwann.. und an irgendwas erinnert mich das Kind das Bogenschießen will *eg*

*****************************************************************************************
 
Kapitel 5
Auf zu neuen Ufern

Ich wusste nicht mehr wo ich war. Orientierungslos blickte ich mich in meinem Zimmer um. Ach ja zu Hause. Gut! Nein nicht gut. Aber auch nicht schlecht. Es gibt wahrlich schlimmere Orte, als daheim im eigenen Bett. Ich zog mir etwas über und ging hinunter in die Küche.

Halbarad war natürlich schon wach. Unsere gute Seele Lisara war bereits fleißig und bereitete ein üppiges Frühstück vor. Was hätten wir nur all die Jahre ohne sie gemacht. Vater war nicht zu sehen. „Wo sind die Elben?" fragte ich meinen Bruden.

„Die Zwillinge sind drüben bei Aragorn und Callendil schaut sich die Stadt an. Sie zieht natürlich alle Blicke auf sich. Wann sehen wir hier schon mal eine Elbin? Aber ich glaube sie fühlt sich sichtlich wohl." „Das kann ich mir gut vorstellen" gab ich zur Antwort. Schon bald trafen sich alle um unsere große Tafel. Nur Aragorns Mutter fehlte, sie war zu schwach, erklärte man mir.

Ich machte mir Sorgen, ich würde nach dem Frühstück bei ihr reinschauen. Aragorn machte einen sehr abwesenden Eindruck. Er starrte nur in seinen Teller und stocherte mit seiner Gabel darin herum. Elladan und Elrohir erzählten uns, dass die gleich nach dem Frühstück aufbrechen müssten. In der Nacht kam Nachricht aus Bruchtal. Aragorn würde sie begleiten. Der Zauberer Gandalf wartete bereits auf Ihn mit einem ganz besonderen Auftrag.

Ich hatte wieder so ein Gefühl, dass ich sofort etwas unternehmen müsste. Jemand war in Gefahr. „Aragorn, wie kann ich dir helfen?" Er antwortete nicht. Ich hatte den Einruck er war gar nicht anwesend. Irgendwo weit weg von uns. Bis er schließlich aufschaute. Er sah  zu den Brüdern und nickte nur. Dann beugte er sich zu mir rüber, nahm seine Hand und strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht „Nie wieder würde er meine Wange streicheln" sagte ich leise zu mir.

Ich nahm seine Hand und legte sie auf meine Wange. „Ich muss fort. Versprich mir, dass du dich um meine Mutter kümmerst. Es dauert nicht mehr lange bis sie uns verlässt. Ich glaube nicht, dass ich bis dahin wieder zurückkehren kann. Ich werde aber immer bei euch sein, meine Liebe." Ich sah in diese Augen, die so unbeschreiblich waren und ich sprach leise zu ihm nur drei Worte: „Ja mein König".

Die Elben - Brüder und Aragorn verließen uns kurze Zeit später. Zum Abschied sage Aragorn noch zu mir: „ Ich werde euch rufen sobald ich euch brauche" und Halbarad antwortete: „Wir werden kommen, mein Freund". Wir blieben noch auf der Straße bis sie aus unserer Sicht kamen. Dann kehrten wir wieder ins Haus zurück und trafen dort unseren Vater an. „Du hast den Abschied von Aragorn verpasst, Vater" rief Halbarad etwas empört. „Ich hatte wichtige Dinge zu erledigen. Wie lange werdet ihr bleiben?" fragte er tonlos.

„Ich weiß es nicht. Wir warten erst auf neue Befehle. Halbarad geht später zum Hauptmann der Garde" „Ja tut das" er stand auf und verschwand in seinem Zimmer. Kurze Zeit später kam er wieder mit seinem Mantel und einigen Papieren in der Hand. „Ich hab viel zu erledigen. Wir sehen uns später" und schon war er zur Tür hinausgeeilt. Mein Bruder und ich schauten uns nur fragend an. Callendil bemerkte nur, dass er den gleichen Charme wie ihr Vater hat. Toll, ich hatte meinen Vater noch nie mit einem Elben in Verbindung gebracht.

Wir saßen noch eine ganze Weile da und unterhielten uns über unsere Väter. So unterschiedlich schienen Elben und Menschen gar nicht zu sein. Außer vielleicht, dass Elben unsterblich waren – aber sonst nicht viel. Da kam auch schon Halbarad zurück.

Er hat einen Auftrag für uns. Wir sollten die Grenzen des Auenlandes bewachen. Was für ein Auftrag. Halblinge beschützen. Gab es den nichts Wichtigeres als das? „Die Welt ist im Wandel" kam mir in den Kopf und wir spielen Kindermädchen für haarige Zwerge.

Ich kam mir ja schon vor wie Callendil, die war natürlich auch nicht angetan davon war. Aber sie sollte ja andere Kulturen studieren. Das konnte sie nun.  Zum Glück, hatten wir aber vorher noch etwas abzuholen und zwar in Bruchtal. Na ja Aragorn würden wir nicht mehr einholen aber ich würde Elronds Haus wieder sehen. Halbarad war ebenfalls begeistert. Würde er doch wieder das gute Elben – Essen genießen können.

So machten wir uns am übernächsten Tag wieder auf die Reise. Aber zuvor besuchte ich noch ein letztes Mal Gilraen. Sie saß an Ihrem Lieblingsplatz am Fenster, dem Fenster, das nach Osten zeigte. So konnte sie sehen wer in die Stadt kam. Ich kniete mich vor sie und streichelte ihre Hände. Sie war alt geworden. „Kann ich noch etwas für dich tun liebe Tante"

Sie schaute mich mit ihren traurigen Augen an und lächelte „Nein mein Kind, sei nur zur rechten Zeit wieder hier, und kümmere dich um Aragorn. Er hat es nicht leicht in dieser schweren Zeit. Viele Prüfungen stehen im bevor, bei denen ich ihm nicht mehr helfen kann. Sag ihm wenn du ihn das nächste Mal siehst, dass er meinen Segen hat. Ich bin nur traurig, dass ich zur Hochzeit nicht mehr kommen kann. Aber ich werde immer bei ihm sein." „Das werde ich, ich verspreche es dir." Ich küsste sie auf die Stirn. So wie es meine Mutter immer tat. „Leb wohl!" Doch sie hat die Augen bereits geschlossen und schlief tief und selig.

Wir machten uns auf den Weg nach Bruchtal. Nach nur 4 Tagen erreichten wir die Lautwasser. Wir folgten seinem Lauf und erreichten Elronds Haus zur Mittagszeit. Als wir durch das große Tor im Süden kamen, stand bereits Elladan bereit um uns zu begrüßen. „Willkommen in Imladris, Callendil o Lorien, schau dich um und fühle dich wie zuhause."  Sie sah ihn an mit einem Blick den ich nicht deuten konnte. Aber wer versteht schon Elben.

Wir schauten uns ausgiebig um und fanden uns schlussendlich im großen Ratssaal wieder. Hier trafen wir auf Elrond. Bei ihm war ein kleiner Mann. Nein es war ein Halbling. Er war schon etwas älter. Das lies sich aus seinem bereits ergrautem Haar schließen. Elrond sprach zu uns: „Da seit ihr ja. Dies ist Herr Beutlin. Bitte bringt ihn sicher and die Grenze des Auenlandes. Bis zur Brandyweinbrücke müsste genug sein."

 Der Halbling beugte sich leicht nach vorn und begrüßte uns höflich: „Sehr angenehm sie kennen zu lernen". Wir bekamen noch ein wunderbares Abendmahl aufgetischt. Bei dem Halbarad natürlich kräftig zulangte. Anschließend gab es noch im Kamin-Saal eine Darbietung einiger Elben – Lieder. Callendil war sofort Feuer und Flamme. Sie kannte ja fast alle Lieder und sang sofort mit. Sie war so glücklich und ging ganz in ihrem Gesang auf. Ich hingegen hatte das menschliche Bedürfnis nach Schlaf. Dass diese Elben so wenig schliefen konnte ich einfach nicht verstehen. Ich suchte mein zugewiesenes Schlafgemach. Fand es auch ziemlich schnell. Ich legte mich, ohne auszuziehen, aufs Bett und schlief sofort ein.

Ich träumte. Diesmal nicht von der großen Schlacht. Sondern von einer dunklen Bedrohung die aus Richtung Osten kam. Ich blickte in Richtung Mordor und erblickte ein riesiges Auge das mich zu verbrennen drohte. Ich wand sofort mein Blick ab und ich sah diese Augen, die ich so sehr liebte. Haldir in stolzer Elben – Rüstung. Sein roter Mantel wehte im Wind. Er küsste mich. Es war ein Abschiedskuss. „ Wo geht's du hin?" fragte ich Ihn. „Ich erfülle meine Bestimmung – Natila in Dúnedain" „Bitte lass mich nicht alleine! Ich werde alleine nicht überleben!" „ Du wirst niemals alleine sein" Dann war er verschwunden. Nein er stand auf einer Mauer, nein es sind die Zinnen einer Burg. Er winkte mir zu. Ich winkte zurück und wollte zu ihm laufen. In diesem Augenblick wusste ich was kommt. Ich schrie „Pass auf" Doch er hörte mich nicht, eine Ork- Axt traf in von hinten. Er fiel vornüber. Ich wollte losrennen, aber wieder wurde ich von hinten zurückgehalten. „Lass mich los. Ich muss ihm helfen! Ich drehte mich um, um mich zu befreien, da sah ich wieder in seine Augen. „Lass mich ziehen. Ich werde immer bei dir sein". Er streichelte mir mit seinem Handrücken über die Wange und ich erwachte schweißgebadet.

Ich musste erst einmal Luft holen, „Wo bin ich?" In Bruchtal. Ich stand auf und ging ans Fenster. Ich betrachtete die Sterne, die so anders aussahen als die in Lothlorien. Sehnsucht! Eine Träne stahl sich aus meinem Auge.
Ich ging zurück in mein Bett. Doch bevor ich diesmal mich niederlegte zog ich meine Kleider aus und steifte das Gewand über, dass mir die Elben bereit gelegt hatten. Ich liebte diesen Stoff, dieses Kleid. Ich würde fragen ob ich es behalten durfte. Wieder fiel ich in einen traumreichen Schlaf. Doch diesmal waren es angenehme Träume von Abenteuern die ich mit Callendil bestand.

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von Elrond und seinen Söhnen. Arwen war leider nicht zugegen. Sie verweilte bei ihrer Großmutter in Lothlorien – wie ich sie beneidete. Wir begleiteten den Hobbit – wie er sich selber nannte – mehrere Tage lang. Die Reise war äußerst kurzweilig. Herr Bilbo wusste von Geschichten, die nicht einmal Callendil kannte. So dauere es nicht lange bis wir bei der Brandywein - Brücke waren. Wir verabschiedeten uns von Bilbo Beutlin – dem Hobbit aus dem Auenland und machten und auf den Weg nach Bree.

Dort wollten wir unsere Vorräte auffüllen und ein letztes Mal in einem Bett schlafen. Callendil zog es vor im Wald vor Bree auf uns zu warten. Sie wollte lieber die Sache aus weiter Ferne betrachten. Wir fanden das Wirthaus „Zum Tänzelnden Pony". Der Wirt hatte noch Schlafräume übrig so bekam jeder von uns ein eigenes Zimmer. Was für eine Wohltat, beim Aufwachen nicht in das Gesicht seines Bruders blicken zu müssen.

Wir verabredeten uns zum Abendessen unten im Gastraum. Es war laut und schmutzig, genauso wie die ganze Stadt. Als ein Mann bemerkte, dass ich eine Frau war, wollte er mich sofort begrabschen. Armer Mann! Als seine Hand auf meinem Hintern landete, landete der Mann auf dem Boden mit einem gebrochenen Arm.

 Ich lies ihn schreiend liegen und ging zu dem Tisch an dem mein Bruder bereits auf mich wartete. „Nett gemacht Kleine!" zwinkerte er mir zu. „Meine Hilfe braucht du jedenfalls nicht mehr". Wir aßen etwas gebratenes Fleisch und tranken einen Krug Bier, ständig von den Gästen beobachtet. Schließlich hatte ich keine Lust mehr und stand auf. Sofort wurde es ruhig im Raum ich durchquerte die Schenke und warf den Wirt eine Münze rüber: „für die Unannehmlichkeiten" und ging hinauf auf mein Zimmer. Halbarad blieb noch unten und feierte ausgiebig mit den nun wieder beruhigten Gästen.

Ich entledigte mich meiner Kleidung und ließ nur das Hemd an, das ich trug. Aus meiner Tasche nahm ich das Elbenkleid und legte es neben mir aufs mein Kissen. „Wenn dich jemand sehen könnte, Natila!" ermahnte ich mich. Aber es war mir egal, ich wollte dieses Gefühl der Geborgenheit wieder haben. Mit dem Kleid in den Armen schlief ich ein. Kein Traum weder schön noch grausam kam in dieser Nacht zu mir. Und auch in den folgenden Nächten nicht. Bis ich nicht mehr an sie dachte.

+++

Mit Callendil sprach ich immer seltener über Ihren Bruder. Sie wusste genau wie sehr ich ihn vermisste. Darum blieb sie stumm. Wir hatten ja auch eine menge Spaß während unserer Patrouillen, den wir nicht uns verderben wollten. Wir beobachten die Halblinge, die sich nahe an die Grenzen ihres Landes wagten und waren doch erstaunt was diese kleinen Wesen alles zu Stande brachten.

Halbarad war total vernarrt in sie, was kein Wunder war, da sie die gleichen Interessen hatten: essen, trinken und feiern. Callendil erzählte mir alle Geschichten, die sie über die Galadhrim wusste, und lehrte mich ihre Lieder. Sie zu zweit zu singen war noch eine größere Freude als nur zuzuhören. (Was Halbarad im Übrigen ganz anders sah). Am liebsten sang sie über ihre große Liebe, die ihr leider noch nicht begegnet war, oder noch nicht erfüllt wurde, da war ich mir nicht sicher. Sie wirkte gelegentlich traurig.

So vergingen viele Monate und als das neue Jahr begann, fühlte ich, dass wir unbedingt nach Hause zurückkehren mussten. Wir kamen Anfang Februar in Eriador an. Ich ging sofort in das Haus meiner Tante. Sie saß wie immer am Fenster und blickte nach Osten. Sie lächelte als sie mich sah. „Nun bis du endlich gekommen. Es ist gut, denn ich werde Mittelerde bald verlassen." Ich nahm ihre Hände, die so kraftlos waren „Bitte geliebte Gilraen, die du mir so wertvoll wie eine Mutter bist, bleibe bei uns. Es ist doch noch viel zu früh." „Mein liebes Kind, lange wandelte ich durch dieses schöne Land, doch ohne Freude. Ich habe keine Kraft mehr. Onen i-Estel Edain, u-chebin estel anim" Sie schloss ihre traurigen Augen ein letztes Mal. Mir gingen ihre letzten Worte nicht mehr aus dem Kopf: Ich gab den Dúnedain Hoffnung, ich behielt keine Hoffnung für mich. Ich legte meinen Kopf in ihren Schoß und weinte um sie und um das Geschenk das sie uns allen gab.

Wir brachten Gilraen wie es Ihr Wunsch war nach Bruchtal zurück. Dort wurde Ihr eine wunderschöne Grabstätte errichtet. Und alle Elben Bruchtals erwiesen diesem Menschen die letzte Ehre. Arwen war gerade erst aus Lorien zurückgekehrt als sie von der Nachricht hörte. Sie war uns sogar entgegen geritten. Und geleitete uns sicher bis zu den Lautwassern. Nun stand sie neben ihrem Vater ganz in schwarz, ein Schleier bedeckte ihr Gesicht.

In der folgenden Nacht hatte ich nach langer Zeit wieder einen Traum: Ich sah Aragorn, aufgebahrt die Hände ineinander gefaltet. Auf seinem Kopf trug er eine Krone. Die Krone der Hoch-Könige. Er war nicht mehr in unserer Welt. Nein es war nicht Aragorn, es war eine liegende Statue von ihm. Auf einem Sarg – seinem Sarg. Am Fußende stand Arwen weinend. Ich wollte sie trösten doch ehe ich etwas sagen konnte sprach eine Stimme hinter mir: „ Du kannst Ihr nicht helfen. Du hast eine andere Aufgabe zu erfüllen, meine Liebe." Ich drehte mich um und wollte Aragorn in die Arme schließen, aber alles was ich sah war ein Auge aus Feuer, das mich zu verbrennen drohte.

Ein Schrei rettete mich aus diesem Alptraum. Ich stand auf und sah wie ein Mädchen versuchte, mit einem großen Elbenbogen zu schießen. Der Bogen war größer als das Kind. Und so kam was kommen musste, das Mädchen verletzte sich mit der Sehne am Arm. Eine Elbenmaid kam sofort angerannt um die blutende Wunde zu versorgen.
Ich wusste, dass diese Eirien nur Ärger machte. Aber sie würde ja auch einmal erwachsen werden.

Tbc

Wir gehen davon aus das das Kind erwachsen würde, und Natila? Was muss sie noch durchstehen um ihren Elben wieder in die Arme nehmen zu können?