Für den König
Disclaimer:
siehe Kapitel 1
Hinweis: Ich wünsch euch frohe Ostern
Raiting: PG 13
Timeline: Ende 3. Zeitalters es braut sich einiges zusammen
Pairing: Natila/Haldir
Danke allen Reviewern:
@ Lion: Ich denke es ist eine große Last, diese Visionen zu haben und nichts dagegen tun zu können. Rohan dauert noch etwas..wir werden demnächst nach Gondor ziehen.
@Eirien: Eichen wird groß..irgenwann.. und an irgendwas erinnert mich das Kind das Bogenschießen will *eg*
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Kapitel 5
Auf zu neuen Ufern
Ich wusste nicht mehr wo ich war. Orientierungslos blickte ich mich in meinem
Zimmer um. Ach ja zu Hause. Gut! Nein nicht gut. Aber auch nicht schlecht. Es
gibt wahrlich schlimmere Orte, als daheim im eigenen Bett. Ich zog mir etwas
über und ging hinunter in die Küche.
Halbarad war natürlich schon wach. Unsere gute Seele Lisara war bereits fleißig und bereitete ein üppiges Frühstück vor. Was hätten wir nur all die Jahre ohne sie gemacht. Vater war nicht zu sehen. „Wo sind die Elben?" fragte ich meinen Bruden.
„Die Zwillinge sind drüben bei Aragorn und Callendil schaut sich die Stadt an. Sie zieht natürlich alle Blicke auf sich. Wann sehen wir hier schon mal eine Elbin? Aber ich glaube sie fühlt sich sichtlich wohl." „Das kann ich mir gut vorstellen" gab ich zur Antwort. Schon bald trafen sich alle um unsere große Tafel. Nur Aragorns Mutter fehlte, sie war zu schwach, erklärte man mir.
Ich machte mir Sorgen, ich würde nach dem
Frühstück bei ihr reinschauen. Aragorn machte einen sehr abwesenden Eindruck.
Er starrte nur in seinen Teller und stocherte mit seiner Gabel darin herum.
Elladan und Elrohir erzählten uns, dass die gleich nach dem Frühstück
aufbrechen müssten. In der Nacht kam Nachricht aus Bruchtal. Aragorn würde sie
begleiten. Der Zauberer Gandalf wartete bereits auf
Ihn mit einem ganz besonderen Auftrag.
Ich hatte wieder so ein Gefühl, dass ich sofort etwas unternehmen müsste.
Jemand war in Gefahr. „Aragorn, wie kann ich dir helfen?" Er antwortete nicht.
Ich hatte den Einruck er war gar nicht anwesend. Irgendwo weit weg von uns. Bis
er schließlich aufschaute. Er sah zu den
Brüdern und nickte nur. Dann beugte er sich zu mir rüber, nahm seine Hand und
strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht „Nie wieder würde er meine Wange
streicheln" sagte ich leise zu mir.
Ich nahm seine Hand und legte sie auf meine Wange. „Ich muss fort. Versprich mir, dass du dich um meine Mutter kümmerst. Es dauert nicht mehr lange bis sie uns verlässt. Ich glaube nicht, dass ich bis dahin wieder zurückkehren kann. Ich werde aber immer bei euch sein, meine Liebe." Ich sah in diese Augen, die so unbeschreiblich waren und ich sprach leise zu ihm nur drei Worte: „Ja mein König".
Die Elben - Brüder und Aragorn verließen uns kurze Zeit später. Zum Abschied sage Aragorn noch zu mir: „ Ich werde euch rufen sobald ich euch brauche" und Halbarad antwortete: „Wir werden kommen, mein Freund". Wir blieben noch auf der Straße bis sie aus unserer Sicht kamen. Dann kehrten wir wieder ins Haus zurück und trafen dort unseren Vater an. „Du hast den Abschied von Aragorn verpasst, Vater" rief Halbarad etwas empört. „Ich hatte wichtige Dinge zu erledigen. Wie lange werdet ihr bleiben?" fragte er tonlos.
„Ich weiß es nicht. Wir warten erst auf neue
Befehle. Halbarad geht später zum Hauptmann der Garde" „Ja tut das" er stand
auf und verschwand in seinem Zimmer. Kurze Zeit später kam er wieder mit seinem
Mantel und einigen Papieren in der Hand. „Ich hab viel zu erledigen. Wir sehen
uns später" und schon war er zur Tür hinausgeeilt. Mein Bruder und ich schauten
uns nur fragend an. Callendil bemerkte nur, dass er den gleichen Charme wie ihr
Vater hat. Toll, ich hatte meinen Vater noch nie mit einem Elben in Verbindung
gebracht.
Wir saßen noch eine ganze Weile da und unterhielten uns über unsere Väter. So
unterschiedlich schienen Elben und Menschen gar nicht zu sein. Außer vielleicht,
dass Elben unsterblich waren – aber sonst nicht viel. Da kam auch schon
Halbarad zurück.
Er hat einen Auftrag für uns. Wir sollten die Grenzen des Auenlandes bewachen. Was für ein Auftrag. Halblinge beschützen. Gab es den nichts Wichtigeres als das? „Die Welt ist im Wandel" kam mir in den Kopf und wir spielen Kindermädchen für haarige Zwerge.
Ich kam mir ja schon vor wie Callendil, die war natürlich auch nicht angetan davon war. Aber sie sollte ja andere Kulturen studieren. Das konnte sie nun. Zum Glück, hatten wir aber vorher noch etwas abzuholen und zwar in Bruchtal. Na ja Aragorn würden wir nicht mehr einholen aber ich würde Elronds Haus wieder sehen. Halbarad war ebenfalls begeistert. Würde er doch wieder das gute Elben – Essen genießen können.
So machten wir uns am übernächsten Tag wieder auf die Reise. Aber zuvor besuchte ich noch ein letztes Mal Gilraen. Sie saß an Ihrem Lieblingsplatz am Fenster, dem Fenster, das nach Osten zeigte. So konnte sie sehen wer in die Stadt kam. Ich kniete mich vor sie und streichelte ihre Hände. Sie war alt geworden. „Kann ich noch etwas für dich tun liebe Tante"
Sie schaute mich mit ihren traurigen Augen an
und lächelte „Nein mein Kind, sei nur zur rechten Zeit wieder hier, und kümmere
dich um Aragorn. Er hat es nicht leicht in dieser schweren Zeit. Viele
Prüfungen stehen im bevor, bei denen ich ihm nicht mehr helfen kann. Sag ihm
wenn du ihn das nächste Mal siehst, dass er meinen Segen hat. Ich bin nur
traurig, dass ich zur Hochzeit nicht mehr kommen kann. Aber ich werde immer bei
ihm sein." „Das werde ich, ich verspreche es dir." Ich küsste sie auf die
Stirn. So wie es meine Mutter immer tat. „Leb wohl!" Doch sie hat die Augen
bereits geschlossen und schlief tief und selig.
Wir machten uns auf den Weg nach Bruchtal. Nach nur 4 Tagen erreichten wir die
Lautwasser. Wir folgten seinem Lauf und erreichten Elronds
Haus zur Mittagszeit. Als wir durch das große Tor im Süden kamen, stand bereits
Elladan bereit um uns zu begrüßen. „Willkommen in Imladris,
Callendil o Lorien, schau dich um und fühle dich wie
zuhause." Sie sah ihn an mit einem Blick
den ich nicht deuten konnte. Aber wer versteht schon Elben.
Wir schauten uns ausgiebig um und fanden uns schlussendlich im großen Ratssaal wieder. Hier trafen wir auf Elrond. Bei ihm war ein kleiner Mann. Nein es war ein Halbling. Er war schon etwas älter. Das lies sich aus seinem bereits ergrautem Haar schließen. Elrond sprach zu uns: „Da seit ihr ja. Dies ist Herr Beutlin. Bitte bringt ihn sicher and die Grenze des Auenlandes. Bis zur Brandyweinbrücke müsste genug sein."
Der Halbling beugte sich leicht nach vorn und begrüßte uns
höflich: „Sehr angenehm sie kennen zu lernen". Wir bekamen noch ein wunderbares
Abendmahl aufgetischt. Bei dem Halbarad natürlich kräftig zulangte.
Anschließend gab es noch im Kamin-Saal eine Darbietung einiger Elben – Lieder.
Callendil war sofort Feuer und Flamme. Sie kannte ja fast alle Lieder und sang
sofort mit. Sie war so glücklich und ging ganz in ihrem Gesang auf. Ich
hingegen hatte das menschliche Bedürfnis nach Schlaf. Dass diese Elben so wenig
schliefen konnte ich einfach nicht verstehen. Ich suchte mein zugewiesenes
Schlafgemach. Fand es auch ziemlich schnell. Ich legte mich, ohne auszuziehen,
aufs Bett und schlief sofort ein.
Ich träumte. Diesmal nicht von der großen Schlacht. Sondern von einer dunklen
Bedrohung die aus Richtung Osten kam. Ich blickte in Richtung Mordor und erblickte ein riesiges Auge das mich zu
verbrennen drohte. Ich wand sofort mein Blick ab und ich sah diese Augen, die
ich so sehr liebte. Haldir in stolzer Elben – Rüstung. Sein roter Mantel wehte
im Wind. Er küsste mich. Es war ein Abschiedskuss. „ Wo geht's du hin?" fragte
ich Ihn. „Ich erfülle meine Bestimmung – Natila in Dúnedain" „Bitte lass mich
nicht alleine! Ich werde alleine nicht überleben!" „ Du wirst niemals alleine
sein" Dann war er verschwunden. Nein er stand auf einer Mauer, nein es sind die
Zinnen einer Burg. Er winkte mir zu. Ich winkte zurück und wollte zu ihm laufen.
In diesem Augenblick wusste ich was kommt. Ich schrie „Pass auf" Doch er hörte
mich nicht, eine Ork- Axt traf in von hinten. Er fiel
vornüber. Ich wollte losrennen, aber wieder wurde ich von hinten
zurückgehalten. „Lass mich los. Ich muss ihm helfen! Ich drehte mich um, um
mich zu befreien, da sah ich wieder in seine Augen. „Lass mich ziehen. Ich
werde immer bei dir sein". Er streichelte mir mit seinem Handrücken über die
Wange und ich erwachte schweißgebadet.
Ich musste erst einmal Luft holen, „Wo bin ich?" In Bruchtal. Ich stand auf und
ging ans Fenster. Ich betrachtete die Sterne, die so anders aussahen als die in
Lothlorien. Sehnsucht! Eine Träne stahl sich aus
meinem Auge.
Ich ging zurück in mein Bett. Doch bevor ich diesmal mich niederlegte zog ich
meine Kleider aus und steifte das Gewand über, dass mir die Elben bereit gelegt
hatten. Ich liebte diesen Stoff, dieses Kleid. Ich würde fragen ob ich es
behalten durfte. Wieder fiel ich in einen traumreichen Schlaf. Doch diesmal
waren es angenehme Träume von Abenteuern die ich mit Callendil bestand.
Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von Elrond
und seinen Söhnen. Arwen war leider nicht zugegen.
Sie verweilte bei ihrer Großmutter in Lothlorien –
wie ich sie beneidete. Wir begleiteten den Hobbit –
wie er sich selber nannte – mehrere Tage lang. Die Reise war äußerst
kurzweilig. Herr Bilbo wusste von Geschichten, die
nicht einmal Callendil kannte. So dauere es nicht lange bis wir bei der Brandywein - Brücke waren. Wir verabschiedeten uns von Bilbo Beutlin – dem Hobbit aus dem Auenland und machten und auf den Weg nach Bree.
Dort wollten wir unsere Vorräte auffüllen und
ein letztes Mal in einem Bett schlafen. Callendil zog es vor im Wald vor Bree auf uns zu warten. Sie wollte lieber die Sache aus
weiter Ferne betrachten. Wir fanden das Wirthaus „Zum Tänzelnden Pony". Der
Wirt hatte noch Schlafräume übrig so bekam jeder von uns ein eigenes Zimmer.
Was für eine Wohltat, beim Aufwachen nicht in das Gesicht seines Bruders
blicken zu müssen.
Wir verabredeten uns zum Abendessen unten im Gastraum. Es war laut und
schmutzig, genauso wie die ganze Stadt. Als ein Mann bemerkte, dass ich eine
Frau war, wollte er mich sofort begrabschen. Armer Mann! Als seine Hand auf
meinem Hintern landete, landete der Mann auf dem Boden mit einem gebrochenen
Arm.
Ich lies ihn schreiend liegen und ging zu dem Tisch an dem mein Bruder bereits auf mich wartete. „Nett gemacht Kleine!" zwinkerte er mir zu. „Meine Hilfe braucht du jedenfalls nicht mehr". Wir aßen etwas gebratenes Fleisch und tranken einen Krug Bier, ständig von den Gästen beobachtet. Schließlich hatte ich keine Lust mehr und stand auf. Sofort wurde es ruhig im Raum ich durchquerte die Schenke und warf den Wirt eine Münze rüber: „für die Unannehmlichkeiten" und ging hinauf auf mein Zimmer. Halbarad blieb noch unten und feierte ausgiebig mit den nun wieder beruhigten Gästen.
Ich entledigte mich meiner Kleidung und ließ nur das Hemd an, das ich trug. Aus meiner Tasche nahm ich das Elbenkleid und legte es neben mir aufs mein Kissen. „Wenn dich jemand sehen könnte, Natila!" ermahnte ich mich. Aber es war mir egal, ich wollte dieses Gefühl der Geborgenheit wieder haben. Mit dem Kleid in den Armen schlief ich ein. Kein Traum weder schön noch grausam kam in dieser Nacht zu mir. Und auch in den folgenden Nächten nicht. Bis ich nicht mehr an sie dachte.
+++
Mit Callendil sprach ich immer seltener über Ihren Bruder. Sie wusste genau wie
sehr ich ihn vermisste. Darum blieb sie stumm. Wir hatten ja auch eine menge
Spaß während unserer Patrouillen, den wir nicht uns verderben wollten. Wir
beobachten die Halblinge, die sich nahe an die
Grenzen ihres Landes wagten und waren doch erstaunt was diese kleinen Wesen
alles zu Stande brachten.
Halbarad war total vernarrt in sie, was kein
Wunder war, da sie die gleichen Interessen hatten: essen, trinken und feiern.
Callendil erzählte mir alle Geschichten, die sie über die Galadhrim wusste, und
lehrte mich ihre Lieder. Sie zu zweit zu singen war noch eine größere Freude
als nur zuzuhören. (Was Halbarad im Übrigen ganz anders sah). Am liebsten sang
sie über ihre große Liebe, die ihr leider noch nicht begegnet war, oder noch
nicht erfüllt wurde, da war ich mir nicht sicher. Sie wirkte gelegentlich
traurig.
So vergingen viele Monate und als das neue Jahr begann, fühlte ich, dass wir
unbedingt nach Hause zurückkehren mussten. Wir kamen Anfang Februar in Eriador an. Ich ging sofort in das Haus meiner Tante. Sie
saß wie immer am Fenster und blickte nach Osten. Sie lächelte als sie mich sah.
„Nun bis du endlich gekommen. Es ist gut, denn ich werde Mittelerde bald
verlassen." Ich nahm ihre Hände, die so kraftlos waren „Bitte geliebte Gilraen, die du mir so wertvoll wie eine Mutter bist,
bleibe bei uns. Es ist doch noch viel zu früh." „Mein liebes Kind, lange
wandelte ich durch dieses schöne Land, doch ohne Freude. Ich habe keine Kraft
mehr. Onen i-Estel Edain, u-chebin estel anim" Sie schloss ihre
traurigen Augen ein letztes Mal. Mir gingen ihre letzten Worte nicht mehr aus
dem Kopf: Ich gab den Dúnedain Hoffnung, ich behielt keine Hoffnung für mich.
Ich legte meinen Kopf in ihren Schoß und weinte um sie und um das Geschenk das
sie uns allen gab.
Wir brachten Gilraen wie es Ihr Wunsch war nach
Bruchtal zurück. Dort wurde Ihr eine wunderschöne Grabstätte errichtet. Und
alle Elben Bruchtals erwiesen diesem Menschen die
letzte Ehre. Arwen war gerade erst aus Lorien zurückgekehrt als sie von der Nachricht hörte. Sie
war uns sogar entgegen geritten. Und geleitete uns sicher bis zu den
Lautwassern. Nun stand sie neben ihrem Vater ganz in schwarz, ein Schleier
bedeckte ihr Gesicht.
In der folgenden Nacht hatte ich nach langer
Zeit wieder einen Traum: Ich sah Aragorn, aufgebahrt die Hände ineinander
gefaltet. Auf seinem Kopf trug er eine Krone. Die Krone der Hoch-Könige. Er war
nicht mehr in unserer Welt. Nein es war nicht Aragorn, es war eine liegende
Statue von ihm. Auf einem Sarg – seinem Sarg. Am Fußende stand Arwen weinend. Ich wollte sie trösten doch ehe ich etwas
sagen konnte sprach eine Stimme hinter mir: „ Du kannst Ihr nicht helfen. Du
hast eine andere Aufgabe zu erfüllen, meine Liebe." Ich drehte mich um und
wollte Aragorn in die Arme schließen, aber alles was ich sah war ein Auge aus
Feuer, das mich zu verbrennen drohte.
Ein Schrei rettete mich aus diesem Alptraum. Ich stand auf und sah wie ein
Mädchen versuchte, mit einem großen Elbenbogen zu
schießen. Der Bogen war größer als das Kind. Und so kam was kommen musste, das
Mädchen verletzte sich mit der Sehne am Arm. Eine Elbenmaid
kam sofort angerannt um die blutende Wunde zu versorgen.
Ich wusste, dass diese Eirien nur Ärger machte. Aber sie würde ja auch einmal
erwachsen werden.
Tbc
Wir gehen davon aus das das Kind erwachsen würde, und Natila? Was muss sie noch durchstehen um ihren Elben wieder in die Arme nehmen zu können?
