Für den König
Disclaimer:
Siehe 1 Kapitel
Raiting: PG 13
Timeline: Herbst 3018 III – Elronds Rat findet statt
Pairing: Natila/Haldir
Anmerkung:
Danke meine lieben reviewer, ich bin ja ziemlich hurtig… weiß, aber die Nachfolge Geschichte steht in den Startlöchern und wartet darauf herausgelassen zu werden. Ganz ganz lieben dank an: Seni, die den Liebenden mit so viel Feingefühl und Diskretion verfolgt. Eirien, die ihr eigenes Süppchen kocht, aber immer zur richtigen Zeit an der richtige Stelle ist.
Für den König
Kapitel 11
Die Ruhe vor dem Sturm
Eine Stunde später versammelten sich sie Gefährten und wir geleiteten sie ans
große Tor. Aragorn kam kurz zu Halbarad und flüsterte Ihn was ins Ohr und mir
gab er einen Kuss auf die Stirn und strich mir über die Narbe auf meiner Wange.
„Passt auf euch auf. Ihr werdet noch dringend benötigt. Wenn die Zeit gekommen
ist, werdet ihr es wissen."
Boromir ging zu Eirien die sich sehr weit hinten in
eine Nische verdrückt hatten. Er küsste sie liebevoll und sagte was zu ihr,
dass wir nicht verstehen konnten, oder sollten.
Legolas lächelte noch einmal zu Elrohir rüber,
und bereitete sich stolz auf seine Abreise vor. Die Halblinge
sahen etwas verunsichert aus. Der Zwerg schulterte seine Axt. Da stand Gandalf,
ich war doch sehr überrascht, hatte ich den Zauberer nicht einmal gesehen seit
wir in Bruchtal waren. Am Festmahl nahm er auch nicht teil.
Ein merkwürdiger Mann, dachte ich mir. Er setzt
Aragorn bestimmt Flausen in den Kopf. Dann gingen sie los, die 9 Gefährten, als
erster der „Ringträger" was auch immer das heißen mochte.
Zum Schluss ging Aragorn. Er blickte noch mal zurück und warf Arwen einen vielsagenden Blick zu.
Dann waren sie weg. Würden wir sie je wieder sehen?
Ich lief schnell zu Eirien, die schon wieder einmal davon lief. Ich holte sie rasch ein und hakte mich bei ihr unter. „So jetzt hab ich dich. Jetzt musst du mir aber alles erzählen. Lass ja nichts aus" wir mussten lachen. Das war gut. Es war das erste Mal das ich sie in Bruchtal lachen gesehen habe. „Ich werde dir nichts erzählen!" erwiderte sie mir. „Ich werde dich nicht loslassen bis du mir erzählt hast was los ist!" „Ich habe einen Fehler gemacht, das ist alles!" bekam ich an den Kopf geschmissen. „Welchen?" „Lass uns in mein Haus gehen, Ich will hier nicht sprechen."
So gingen wir in Ihre Hütte. Eirien machte uns einen schön heißen Tee. „Nun mal los!" drängte ich sie. „Gestern Abend bin ich etwas spazieren gewesen." „Nachdem du die Flucht ergriffen hatten und Halbarad über den Haufen gerannt hast?" „Lässt du mich jetzt ausreden, ansonsten kannst du dir selbst eine Geschichte ausdenken" „Nein nun los erzähl!" „Ich ging also spazieren und traf auf Boromir, der auf einer Bank saß und vor sich hinstarrte. Ich setzte mich neben ihn. Wir kamen so ins Gespräch. Er fragte mich ob ich auch über Aragorn Bescheid wüsste und redete irgendwas von lügen und betrügen. Ich glaube er ist nicht gut auf euch Dúnedain zu sprechen. Na jedenfalls bemerkte er, dass ich auch ziemlich durch den Wind war. Und ich erzählte ihm meine Geschichte. Na ja und dann sind wir in meine Hütte gegangen und haben Tee getrunken!"
„Tee getrunken?"
„Ja Tee, den gleichen den wir auch trinken." „Ja und dann?" „Nichts wir haben uns unterhalten, und irgendwie haben sich unsere Hände getroffen. Na ja und er stellte fest wie kalt meine waren und hatte sie gewärmt." „Und wie?" „Er hat sie geküsst! Bist du jetzt zufrieden?" „Nein noch lange nicht, weiter!" bat ich. „Wir schauten uns in die Augen und auf einmal hat es klick gemacht. Ich weiß auch nicht wie es geschehen konnte. Einfach Klick. Das ist mir noch nie passiert. Ich hatten doch noch nie…" sie brach ab und schaute auf den Boden.
„Schon gut. Irgendwann macht es immer Klick.
Manchmal sogar öfters. Man darf eben nie die Hoffnung aufgeben, Kücken! Aber
was geschah nach dem Klick?" „Was soll schon passiert sein?" Ich schaute rüber
zu ihrem Bett. Es sah aus als wäre da letzte nach allerhand vorgefallen. Ich
wollte sie nicht länger löchern „Es wurde aber auch Zeit, dass du mal auf andere
Gedanken kommst" strahlte ich „Hab ihr euch wenigstens schon wieder
verabredet?" „Nichts bestimmtes, erstmal sehen ob wir den Krieg überstehen."
„Sagst du es Halbarad?" „Das geht ihn doch wohl nichts an oder?" „Ich denke
schon ein wenig. Aber das ist deine Sache. Komm lass uns noch Tee trinken".
Wir verbrachten den Vormittag in der Hütte und tranken Tee, bis es an der Tür
klopfte. Es war Halbarad, der uns zum Essen holen wollte. Eirien schaute etwas
verschämt zu Boden. Ich verstand. „Eirien bleibt hier, es geht ihr nicht so
gut. Wir werden ihr etwas bringen lassen." Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn
lächelte und sagte zu ihr. „Gut gemacht, Kleine." Erst später sollte ich meine
Aussage gründlich bereuen.
Wir verbrachten noch einige Wochen in Bruchtal. Die anderen Waldläufer gingen
nach Arnor um dort unsere eigenen Grenzen vor den
Feinden zu schützen. Das Übel breitete sich langsam aus.
Eine Woche nach dem die Ring-Gefährten Bruchtal verlassen hatten kam Callendil.
Wie immer zu spät, aber dafür gut gelaunt. Sie hatte sich in Düsterwald gut
amüsiert. War auch zweimal zuhause. Sie hatte mir einen Brief von Haldir
mitgebracht. Ich nahm in dankbar, hielt ihn fest als ob mein Leben davon
abhängen würde. Ich verabschiedete mich und ging in mein Zimmer. Dort schloss
ich fein säuberlich die Türe setzte mich auf mein Bett. Ich roch an dem Brief.
Er roch herrlich, nach Haldir.
Ich war aufgeregt. Mit zittrigen Händen öffnete ich das feinsäuberlich
gefaltete Papier. In feinster Elbenschift schrieb er:
Meine über alles geliebte Natila,
Ich habe soeben die gute Nachricht bekommen, dass es dir gut geht. Mein Herz
ist erfreut. Jede Nacht sehe ich in die Sterne und sehne mich so nach dir. Für
einen Elben mag zwar ein Jahr nur eine geringe Zeitspanne sein, aber für einen
Liebenden ist es eine Ewigkeit. Deshalb bitte ich dich noch dieses Jahr nach Lorien zu kommen. Ich möchte dich wieder in meine Arme
schließen können und deinen Duft einatmen. Ich erwarte dich voller Sehnsucht.
Dein dich ewig liebender Gemahl.
Haldir,
Mögen die Valar dich sicher zu mir Geleiten.
Ich legte mich auf das Bett und rollte mich ganz klein ein, den Brief fest in
meiner Hand. Ich würde bald Haldir wieder sehen, riechen und berühren dürfen.
Voller Seeligkeit schlief ich ein.
Ich ritt neben Aragorn. Der Himmel war durch düstere Wolken verdunkelt. Aragorn
schwang sein Schwert. Es war das Schwert der Könige, es sollte also
Wirklichkeit werden. Es fegte uns ein Kalter Wind entgegen. Wir ritten gegen
den Feind, der uns zahlenmäßig weit überlegen war. Doch wir hatten den Mut des
Königs! Haldir tauchte vor mir auf. Ich brachte mein Pferd zum stehen. Die
Armee des Lichts zog an uns vorbei. Haldir reichte mir seine Hand. Ich griff
danach. SCHMERZ. Ein Pfeil traf mich mitten ins Herz. Ich fiel vom Pferd.
Halbarad hielt meine Hand als ich auf dem Boden lag. Nein es war eine Bank, auf
der ich lag. Meine Wunde schmerze. Ich konnte nicht mehr atmen. So ist es also
wenn man stirbt. Ich drückte seine Hand fest. Wo war Haldir.
Ich schreckte hoch. Halbarad war im Zimmer. Er saß auf einem Stuhl und
beobachtete mich. „Meine Kleine, deine Träume werden schlimmer nicht war?"
„Nicht schlimmer, sie verändern sich nur ständig! Ich weiß wirklich nicht mehr,
was das zu bedeuten hat. Ich weiß nur, dass ich meinen Tod sehe" „Das Schicksal
der Dúnedain. Vertrau deinen Instinkten, du wirst das Richtige machen, Natila.
Komm jetzt das Abendessen ist vorbereitet."
In meiner Faust hielt ich immer noch Haldir's Brief.
Wir verbrachten noch zwei wundervolle Wochen in Bruchtal. Eirien hatte sich
wieder in Ihre Hütte verzogen und war nie gesehen. Ich hatte sie dort besuchen
müssen, wenn ich sie sehen wollte. Meist war schon Halbarad da. Die beiden
verbrachten viel Zeit miteinander.
„Hätte mir jemand das vor einem Jahr erzählt, hätte ich ihn für verrückt gehalten." sagte ich zu Ihr, als wir einmal alleine spazieren gingen. „Bitte versteh' uns richtig. Wir sind GUTE FREUNDE! Mehr nicht. Er vertreibt mir die Zeit bis wir endlich wieder weiterziehen. Ich habe schon Schwielen am Hintern vom vielen Sitzen. Meine Hand möchte sein Schwert führen" erklärte sie mir. „Du wirst früh genug im Blut waten! Genieße die Zeit. Wir wissen nicht ob es das letzte Mal ist!" „Ich hoffe es jedenfalls. Selbst mit Arwen kann ich nicht sprechen. Sie ist so abwesend. Sorgen plagen sie genug. Da braucht sie nicht auch noch mich!" „Dann wird es dich freuen, dass Halbarad Nachricht bekommen hat. Wir haben den Befehl nach Arnor zurückzukehren. Die Grenzen werden von den Ostlingen bedroht, und auch deine alte Heimat will ein Stückchen von Kuchen haben. Wir werden in 3 Tagen aufbrechen."
„Ich glaube nicht, dass du sehr davon begeistert sein wirst" sagte Eirien mit einem breiten Lächeln. „Dreh dich mal um!" Doch noch ehe ich mich umdrehen konnte, bemerkte ich den Duft. Ich kannte Ihn. Sofort stieg Hitze in mir hoch. Ich drehte mich um und sah - Haldir. Er stand in Lebensgröße vor mir. „Ich dachte du…" ich konnte nicht einmal aussprechen. Er nahm mich in seine starken Arme und wir küssten uns.
Es muss eine Ewigkeit gedauert haben bis wir
uns wieder trennten, denn Eirien war bereits verschwunden. Er schaute mich mit
seinen blauen Augen an. „Ich habe beschlossen, dass es sinnvoller ist, ich
besuche dich hier in Imladris. Bis Lothlorien
schaffst du es sicher nicht mehr diesen Winter." Er strich mir mit seiner Hand
über die Wange. „ Ich musste dich noch einmal sehen." Endlich konnte ich wieder
sprechen: „Nur sehen?" fragte ich ihn. Er nahm mich hoch, legte mich in seine
Arme und trug mich ins Haus.
Aber nicht in mein Quartier. Ihm war ein eigenes zugewiesen worden. Für die Lorien Elben nur vom Feinsten – dachte ich, als wir durch
die Türe kamen. Ein schön eingerichteter Raum alles in gebrochenem weiß
gehalten. Eine große Elbenstatue stand neben dem
riesigen Bett.
Er stellte mich auf den Boden, nahm meine Hand und küsste sie. Mit einer
geschickten Bewegung öffnete er mein Kleid und es fiel auf den Boden. Haldir
nahm mich wieder hoch und legte mich sanft auf unser Bett. Er hatte noch seine
Reisekleidung an, die er sich schell entledigte. Dann legte er sich zu mir.
Ganz eng umschlungen lagen wir da, in einem für uns viel zu großen Bett. Er
roch so gut, und das obwohl er tagelang unterwegs gewesen war. Draußen blies
ein kalter November Wind. Der Winter stand kurz bevor.
Er wärmte mich mit seiner Haut. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und hörte wie sein Herz schlug. „Ich habe dich so vermisst, mein Liebster. Überall in Bruchtal sah ich dich in meinen Gedanken und doch war ich alleine. Bitte halt mich ganz fest." Er drehte mich auf den Rücken. Dann beugte er sich über mich und küsste mich erst auf die Stirn dann auf den Mund und anschließen auf den Bauch. Ich nahm Haldir fest in meine Arme und wir verbrachten eine unendlich lange Zeit, in der wir uns vollkommen einander hingaben.
Wir lagen nebeneinander, die Körper fest aneinander gedrückt. Er streichelte meinen Körper und berührte sanft jede Narbe ich am Körper trug. „Du musst besser auf dich achten. mal-adaneth nin, ich möchte dir doch noch so viel zeigen. Dinge die du noch nicht gesehen hast, die so schön sind, dass selbst Varda Freudentränen weinte als sie sie erschuf." „Wenn der Krieg gewonnen ist, werden wir den Rest meines Lebens miteinander verbringen" versprach ich ihm. Ich drehte mich zu ihm und küsste ihn. Ich konnte ihm doch nicht die Wahrheit über meine Zukunft sagen. Es würde ihm früh genug das Herz brechen. Mir war nur wichtig dass er lebte!
Mit ernstem Gesicht sah er mich an: „Nie wird
es für mich eine Zeit ohne dich geben!" Ich drehte meinen Kopf von ihm weg, denn
eine Träne rann mir übers Gesicht. „Mein Geliebter Haldir. Unklar ist die
Zukunft die vor uns liegt. Lass uns nicht wieder davon reden. Lass uns im hier
sein und uns einfach nur lieben" flüsterte ich. So lagen wir eine kleine
Ewigkeit da und spürten nur uns und vergaßen die Welt, bis ich einschlief.
Aragorn ritt neben mir. Er trug die Zeichen Gondors
auf der Brust. Sein Kettenhemd glänzte im Widerschein des Feuers. Der Feind
hatte Brände gelegt. Aragorn sah zu mir rüber und sprach: „Die Opfer des Krieges
werden nicht vergeblich sein, meine Kleine" er blickte ernst. Ich sah Haldir
vor mir auftauchen. „Es war nicht vergebens" hörte ich noch Aragorn sagen als
mich der Pfeil ins Herz traf. Der Schmerz raubte mir die Luft und ich viel vom
Pferd. Haldir kniete neben mir. Ich wollte etwas sagen doch brachte ich keinen
Ton heraus. „Für immer" sagte er und legte seine Hand auf meinen Bauch. Da kam
Aragorn und zog den Pfeil aus meiner Brust. Ohnmacht folgte.
Ich öffnete die Augen. Haldir stand am Fenster und schaute nachdenklich in die
Wolken. „Liebster?" „Ich muss noch zu Elrond, er hat einen Auftrag." Er drehte
sich um zu mir und sah mich an: „Ich habe Aragorn getroffen, er war im Goldenen
Wald und brachte das Böse in unser schönes Land." „Waren seine Gefährten auch
dabei?" wollte Ich wissen. „Ja, 4 Halblinge, Legolas,
ein Zwerg und ein Mensch waren bei ihm. Gandalf ist in Moria
von einem Balrog angegriffen worden. Sie sind
zusammen in den Schatten gestürzt" sagte er betrübt. „Ich mochte den Zauberer
gerne. Er war oft bei Celeborn und Galadriel." „Es ist wahrlich traurig dies zu
hören." Was sind das nur für Zeiten, wenn sogar Zauberer sterben mussten. „Sind
sie noch dort?" „Nein sich machten sich auf den Weg den Anduin herunter zum Rauros. Mehr weiß ich nicht. Galadriel ist sehr
nachdenklich." Ich stand auf und stellte mich hinter Haldir und legte meine
Hand auf seine Schulter. „Wenn wir zusammenhalten werden wir es gemeinsam
überstehen, Liebster." Er drehte sich um und lächelte mich an. „Für einen
Menschen bist du nicht nur hübsch sondern auch klug!" sagte er immer noch
lächelnd und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Es klopfte. Haldir sprang neben das Bett und
warf mir mein Gewand rüber, dass ich mir schnell überstreifte. „Herein"
sprachen wir gleichzeitig. Es war Halbarad. „Ich störe euer Glück wirklich
ungern. Aber Haldir, du sollst dich bei Elrond einfinden. Er wartet!" Der Elb
nickte, gab mir noch einen Kuss auf die Wange und verließ unser Zimmer. „Schön
dich mal wieder so strahlend zu sehen, Schwesterchen. Ich freu mich für dich."
„Danke, Halbarad es geht mir auch wieder richtig gut. Wenn es nur so bleiben
könnte. Weißt du was Elrond von ihm will?" „Nein, ich glaube er soll Galadriel
etwas überbringen. Hast du das schon mit Gandalf gehört?" Ich nickte. „Es ist
schrecklich, wir hätten Aragorn nicht alleine fortziehen lassen dürfen!" sagte
mein Bruder. „Er ist alt genug um auf sich zu achten. Er ist außerdem nicht
alleine. Boromir ist ein ausgezeichneter Krieger. Ich
habe mich schließlich selbst überzeugen können! Legolas ist ja auch dabei, es
ist ja einer der Besten in Düsterwald, sagt man. Über den Zwerg weiß ich
nichts, aber sie sollen recht zäh sein." „Komm Natila, Eirien erwartet deinen
Besuch." „Sie kommt mir schon vor, wie eine Königin die zur Audienz bittet!"
Zwei Tage hatten wir nun, Haldir und ich, die wir vollkommen mit unserer Liebe
ausfüllten. Nichts anderes war für uns wichtig, wir verließen unser Zimmer nur
um zu essen und für Spaziergänge am See entlang. Wir trafen nur wenige, und
wenn hatten wir nicht das Bedürfnis uns ihnen mitzuteilen. So mieden wir die
anderen und blieben unter uns. Nur meine Träume trübten meine Gedanken hin und
wieder. Ich wollte mir erst nach unserem Abschied Gedanken darüber machen.
Haldir stand öfters am Fenster und sah nachdenklich in die Wolken. „Was betrübt
dich Geliebter?" „Nichts, gar nichts … ich schaue nur den Wolken nach" bekam
ich zur Antwort.
Unser Letzter Abend war angebrochen. Wir mussten im Morgengrauen losziehen. Es
gab noch ein Abschiedsessen im kleinen Kreise. Eirien kam wie erwartet nicht.
Elladan und Elrohir waren auch schon wieder fort. So saßen wir betrübt da und
aßen das so vorzügliche Essen. Es wurden Lieder gesungen und so wurde es gegen
Abend heiterer. Haldir und ich zogen und dennoch zurück. Wir wollten unserer
letzte Nacht alleine verbringen.
Als wir wieder in unserem Bett lagen flüsterte Haldir: „Ich wollte dich
eigentlich nach Arnor bringen, doch ich muss mit
einem Auftrag zurück nach Lothlorien. Callendil begleitet mich. Wir werden
jetzt dort benötigt. Seit das Böse in unserem Wald gewandelt ist, ist es nicht
mehr geschützt." „Verstehe ich, mein lieber Gemahl. Wir treffen uns das nächste
Mal wieder in unserem Haus. Der Krieg kann ja nicht ewig andauern." Hoffnung
keimte in mir. Ich sah Haldir tief in die Augen, dieses blau, ich ließ mich
einfach hineinfallen und treiben. Ich spürte wie er liebevoll jede Stelle
meiner Haut streichelte und liebkoste. Es waren die sanftesten Hände die ich je
gespürt hatte. Diese Hände konnten nicht töten. Er ist nicht für den Krieg
geboren. Ich wähnte ihn in Lorien in Sicherheit. Die
Nacht war perfekt, selbst die Sterne schienen besonders zu glänzen, in dieser
Nacht. Als ich so verträumt in den Mond blickte, vielen mir die Augen zu.
Aragorn ritt neben mir, gefolgt von einem Heer aus Menschen, aller Regionen.
Feuerschein erhellte die Dunkelheit. Man hörte das wilde Kriegsgeschrei der
Orks, Haradrim, Ostlinge
und sonstigem Fußvolks Mordors. Er Angriff begann.
Haldir tauche vor mir auf. Er trug eine Elbenrüstung,
die golden glänzte. Sein roter Umhang wehte im Wind, der schwarze Wolken aus
Mordor schickte. „Nein nicht du, du gehörst hier nicht hin. Geh nach Hause. Ich
komme bald" rief ich ihm zu. Der Pfeil – der Schmerz - ich bekam keine Luft und
stürzte vom Pferd. Noch ehe ich den Boden berührte stand ich vor den Zinnen des
Walls von Helms Klamm. Der Pfeil war verschwunden. Aber die Schmerzen waren
geblieben. Aragorn rief jemandem auf dem Wall zu: „nan barad! Haldir!" Ich schaute nach oben.
Da stand er stolz mit seinem Schwert in der Hand und nickte herunter. Ich bekam
keine Luft und sank auf die Knie. Ich wollte rufen, doch keinen Ton brachte ich
heraus. Ein Schwert blitzte auf traf Ihn. Haldir sank zu Boden. Aragorn:
„HALDIR!" er rannte zu ihm. Ich fiel in Ohnmacht.
„Natila?" Ich öffnete die Augen. Er war da, es ging ihm gut. Dieser dumme
Traum. Ich sah in an und sagte: „Versprich mir dass du nach Lothlorien gehst!"
„Ich gehe nach Lothlorien meine Liebste. Auch wenn ich lieber bei dir wäre.
Aber wir haben getrennte Aufgaben, die wir zu erfüllen haben." Gab er mir zur
Antwort. „Halt mich bitte noch einmal ganz fest" bat ich ihn. So lagen wir noch
eine Weile, wortlos da, als es klopfte.
Die Stimme von Halbarad drang zu uns herein: „ Wir brechen in einer Stunde auf.
Macht euch lieber fertig. Wir sehen uns auf dem großen Platz." Er ging wieder.
Wir zogen unsere Reisekleidung an. Meinen Dúnedain Mantel warf ich über mein
Schulter und befestige die Spange. Nahm mein Schwert und hing es um. Haldir
nahm seinen Bogen und den Köcher und wir gingen mit unserem Gepäck nach
draußen. Wir sprachen nicht. Auf dem Vorhof war einiges los. Die Pferde standen
bereit und wurden bepackt. Eirien war auch endlich erschienen und redete mit
Halbarad. Als sie uns sah lächelte sie und kam zu uns rüber. „Na ihr beiden.
Schön, dass ihr er geschafft habt, euer Liebes-Nest zu verlassen." „Wir.." wollte Haldir sagen und ich sprach schnell „ Eheliche
Pflichten meine Liebe" wir lachten und Haldir stand sprachlos da mit einem
Kopfschütteln sah er zu Halbarad herüber, der nur die Schultern hob „Weiber!"
Elrond kam um uns zu verabschieden. Und wir schritten gemeinsam durch das Tor.
Callendil verabschiedete sich schon mit einem schnellen „Atenio"
und weg war sie. Haldir verabschiedete sich von jedem unserer Gruppe einzeln.
Eirien flüsterte ihm noch etwas zu. Halbarad gab er einen brüderlichen
Handschlag. Dann kam er zu mir. Die anderen ritten langsam voraus.
Ich sagte zu Ihm: „Bitte nicht viele Worte. Ich liebe dich. Wir sehen uns
bald!" Er nickte und antwortete: „Ich werde dich für alle Ewigkeiten lieben"
Wir küssten uns ein letztes Mal und ich ritt los. Dann rief mir Haldir nach:
„Ich habe ein Geschenk für dich." Er drehte sich um und ritt im Galopp davon.
Ich hatte doch gar nichts bekommen? Wahrscheinlich hat er's in die Taschen
gepackt. Und schnell folgte ich den anderen.
