Für den König

Disclaimer: Siehe 1 Kapitel

Raiting: PG 13

Timeline: März 3019 III Ort: Rohan und Süd Gondor

Pairing: Natila/Haldir

Danke meine treuen Mädels!

Eirien: So dein Geheimnis ist offenbart und du hast dich definitiv für den falschen entschieden! Mein armer Halbarad

Seni: Es ist noch ein weiter Weg bis zum Kriegsende.

Kapitel 14
Dem Tod ins Auge

Tatsächlich kamen wir am übernächsten Tag in Edoras an. Verweilten dort aber nicht, sondern ritten gleich weiter nach Dunharg im Hargtal. So erreichten wir die Veste am späten Nachmittag. Eine Frau erwartete uns bereits am Tor. Es war Lady Éowyn, die Nichte des Königs Théoden und die Schwester Éomers.
Sie machte auf mich den Eindruck, sie mochte Aragorn sehr. Wie sie ihn ansah und mit im redete. Doch Aragorns Herz verweilte in Bruchtal!

Wir bekamen bescheidene Unterkünfte im Süden der Festung. Ein karges Lager und etwas Essen war alles was wir benötigten. Es war Krieg. Wir legten uns alle schlafen bis zum Morgengrauen. Ich saß wach, an einem kleinen Fenster und starrte nach draußen. Der ganze Raum voller Menschen und doch war ich alleine und jetzt war auch noch Eirien fort. Aragorn hatte Recht, Wir konnten sie nicht mitnehmen. Sie wäre niemals durch das Tor gekommen, sie war keine Dúnedain. Das vergaß ich immer wieder, mir war es auch völlig egal welches Blut in ihren Adern floss.

Mir war kalt. Jemand legte eine Decke um meine Schultern. Es war Halbarad. Ja er war da und würde mich nicht alleine lassen. Das würde ich nicht zulassen. Nie wieder würde ich von seiner Seite weichen! Er setzte sich neben mich aufs Bett: „Natila mein Kind, du solltest auch etwas schlafen. Morgen werden wir die Pfade betreten und wir wissen nicht was auf uns zukommen wird." „Es ist mir gleich was kommen wird. Ich nehme mein Schicksal so wie es kommt. Bis ich wieder vereint bin, mit Haldir" Ich sah ihn mit großen Augen an. Wut. Aus meiner unendlichen Traurigkeit wurde unbändige Wut. „Sie hilft dir zu überleben!" kam der Gedanke in mir hoch. Ich sah wieder nach draußen und beachtete die Welt um mich nicht mehr. Ich hatte beschlossen nicht mehr zu schlafen. Denn Schlaf bringt Träume und ich wollte nie wieder Träumen. Selbst die Träume von Haldir sorgten nur dafür, dass ich mich danach nur noch elendiger fühlte.

Der Morgen graute. Wir versammelten uns auf dem großen Vorhof und warteten auf Aragorn. Ich wusste nicht wo er die Nacht verbracht hatte. Es war auch einerlei. Er kam und wollte gerade sein Pferd besteigen, als Lady Éowyn herkam. Gekleidet als ob sie fort wollte. Sie sprach mit Aragorn. Ich konnte aber nichts verstehen. Sie viel auf die Knie. Wahrscheinlich bat sie ihn hier zu bleiben. Was für eine Närrin. Es ging doch um mehr als nur ein Menschenleben. Wir wollten Mittelerde retten. Aragorn nahm sie hoch schüttelte den Kopf und küsste ihre Hand. Er stieg auf sein Pferd und ritt los ohne sich noch einmal umzusehen. Ich spürte, dass es ihm nicht leicht gefallen war. Er empfand viel für diese Frau. Ich blickte zurück und sah sie dastehen, wie eine Statue so kalt und schön.

Wir erreichten den Eingang zu den Pfaden, der nicht weit entfernt war. Es war ein großer schwarzer Stein, der am Eingang des Tals stand. Eine unheimliche Gegend war dies hier, wir fürchteten uns sehr, zwischen diesen alten Felsen und den schwarzen Bäumen. Selbst die Elben schauten mit großen Augen. Unwillkürlich strich ich mir mit der linken Hand über den Bauch. Es wird gut gehen. Die Pferde scheuten. Wir mussten absteigen und die Pferde führen.

Nach einer Weile erreichten wir das Tor, durch das wir schreiten mussten. Alle hatten große Angst. Halbarad sprach: „Dies ist ein übles Tor, und mein Tod liegt jenseits von ihm. Dennoch will es wagen, aber kein Pferd wird hingehen." Ich sah ihn mit großem Entsetzen an. Aragorn meinte aber, dass die Pferde mit müssten. Wir könnten nicht ohne Pferde zum Ziele kommen. So schritt Aragorn voran und alle Dúnedain folgten ihm. Die Pferde ließen sich von uns führen. Das von Legolas musste aber die Augen verbunden werden, da es scheute.

Wir waren in absoluter Dunkelheit. Aragorn entzündete eine Fackel und führte den Zug der Dúnedain an. Elladan ging als letzter und trug ebenfalls eine Fackel. Gimli der Zwerg kam hinterher gestolpert. Jedes mal wenn wir anhielten um auf Gimli zu warten hörten wir ein Flüstern und Murmeln. Aber nicht hielt uns auf. Das war gut, denn zurück konnten wir auch nicht mehr. Eine Unsichtbare Armee folgte uns.

In einer großen Höhle fanden wir ein Gerippe, eines einst wohl mächtigen Mannes. Er trug noch einen goldenen Harnisch. Wer weiß, was diese Arme Kreatur hier gesucht hatte. Aragorn sprach nun laut in die Dunkelheit der Höhle: „Behaltet eure Schätze und eure Geheimnisse, die ihr verborgen habt in den verfluchten Jahren. Schnelligkeit fordern wir nun. Lasst uns vorbei, und dann kommt. Ich rufe euch zum Stein von Erech."

Aber es kam kein Antwort, doch plötzlich kam ein Windhauch und die Fackeln erloschen. Wir mussten im Dunklen weitergehen, bis es plötzlich heller wurde. Wir kamen an ein zweites Tor. Ein Bach plätscherte.
Wir hatten es geschafft. Ohne einen Mann zu verlieren, hatten wir die Pfade der Toten durchschritten. Der einzige, der Schaden nahm war Gimli, der Zwerg, dessen Nerven nicht die besten waren.

Legolas kam zu Aragorn und sprach: „ Die Toten folgen uns. Ich sehe Gestalten von Männern und Pferden, und bleichen Banner wie Wolkenfetzen und Speere wie Winterdickichte in einer nebligen Nacht." „Ja, die Toten reiten hinterher. Sie wurden gerufen", sagte Elladan.

Wir hatten das Gebirge durchquert und waren im Morthondtal herausgekommen. Aragorn rief uns zu: "Freunde, vergesst eure Müdigkeit! Reitet nun! Wir müssen zum Stein von Erech kommen ehe dieser Tag vergeht, der Weg ist noch lang!" So ritten wir, was die Pferde hergaben, und sie gaben alles. Als wir in bewohntes Gebiet kamen, flüchteten die Menschen vor uns. Zu groß waren ihre Ängste. Sie schrieen nur „Der König der Toten! Der König der Toten kommt über uns."
In meinem geistigen Auge sah ich Aragorn als König reiten, in den Farben Gondors und eine Fahne flatterte hinter ihm im Wind. Ich schüttelte den Kopf und versuchte mich aufs reiten zu konzentrieren. Wir mussten uns eilen. Die Zeit rückte näher, doch der Stein war noch weit. Erst kurz vor Mitternacht erreichten wir endlich den Berg Erech.

Auf seinem Gipfel stand ein schwarzer Stein, eine schwarze mannshohe Kugel, die bereits zur hälfte im Boden vergraben war. Es war beeindruckend, wenn man bedachte, dass dieser Stein einst aus Númenor stammte. Wir ritten hin. Elrohir gab Aragorn ein silbernes Horn, und er blies darauf. Wir hatten das Gefühl als ob es von überall her ein Echo gäbe.

Dann kamen die Toten, die Ihren Eid erfüllen wollten, den sie einst gebrochen hatten. Aragorn sprach: „Die Stunde ist gekommen. Ich gehe jetzt nach Pelargir am Anduin, und ihr sollt mir nachkommen. Wenn dieses ganze Land befreit ist von Saurons Dienern, dann werde ich den Eid als erfüllt ansehen und ihr könnt in Frieden ziehen." Mir lief es kalt den Rücken hinunter, denn dann sagte Aragorn endlich: "Denn ich bin Elessar, Isildurs Erbe von Gondor!" Dann öffnete Halbarad den Stab den er schon seit Bruchtal mit sich führte und rolle ein großes Banner aus. Es war Schwarz, man konnte in der Nacht nichts erkennen.
Wir rasteten bis zum Morgengrauen, aber keiner schlief. Der Ort war viel zu unheimlich. Als es dämmerte ritten wir weiter immer gefolgt von dem Heer der Toten.

Wir ritten ohne Unterlass. Alle Menschen flüchteten vor uns. Mit Hilfe der Armee der Toten schafften wir es die südlichen Länder zu befreien. Alle Männer die noch kämpfen konnten folgten uns bis zum Anduin. Wir befreiten in Windeseile Gilrain, Lebennin und Pelargir dort wo die schwarzen Cosaren ihre Schiffe hatten.
Als wir alle Schiffe gekaperten und genug Mannen zusammen hatten für ein großes Heer, lies Aragorn das Toten Heer frei und betrachtet den Eid als erfüllt. In alle Himmelsrichtungen verschwanden die Toten und hatten endlich ihren Frieden.

Wie gerne wäre ich den Toten gefolgt. Doch ich hatte meinen Eid noch zu erfüllen. Halbarad verließ nie meine Seite. Immer war er in meiner Nähe. Auch wenn wir kämpften, kämpfte er für mich. Und während dem Ritt trug er Aragorns Banner, das nun im Tageslicht erstrahlte. Der weiße Turm von Gondor über ihm 7 Sterne und darüber die Krone Elendils. Wahrlich ein Banner. Halbarad erzählte mir, dass es Arwen selbst angefertigt hatte. Schon seit Jahre saß sie daran. Wir bestiegen die Schiffe und ruderten Fluss aufwärts. Es konnte uns nur unmöglich gelingen, rechtzeitig Gondor zu helfen. Wir würden sicher zu spät kommen.

Aragorn war mit uns im ersten Schiff. Wir konnten uns das erste Mal ausruhen, seit wir von Dunharg los ritten. Ich hatte das erste Mal Zeit zum Grübeln.
Ich setzte mich in die hinterste Ecke den Schiffs. Ich kauerte mich ganz klein zusammen und steckte meinen Kopf zwischen die Knie.
Einsamkeit machte sich in mir breit. Ich betrachtete meine Hände. Die Verbände den Eirien mir angelegt hatte waren längst abgerissen. Die Wunden waren verkrustet und schmerzten. Beim kämpfen hatte ich es gar nicht bemerkt. Doch jetzt fühlte ich das Pochen. Der Schmerz wanderte hinauf zu meinem Herzen. „Gelieber Haldir! Wie soll ich es ohne dich schaffen?" Ich weinte, endlich kamen wieder Tränen. Ich wusste nicht ob es die Erschöpfung war oder die Wut. Aber ich hatte das verlangen jemanden oder etwas zu schlagen.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten, so fest, dass sich meine Fingernägel tief ins Fleisch bohrten. Dann schlug ich auf ein Fass ein, das neben mir stand. Mit all meinen Kräften schlug ich zu, bis das Holz splitterte.
Ich weiß nicht wie lange es gedauert hatte, doch auf einmal nahm jemand meine Hände und hielt sie eisern Fest. Es war Halbarad. „Natila, bitte tu das nicht!" Ich wollte mich befreien, doch er war zu stark. Ich wollte mich wehren und trat zu, er ließ mich los. Ich schlug auf ihn ein, immer und immer wieder. Ich hatte längst keine Kraft mehr. Bis ich schließlich in seinen Armen zusammenbrach.

Ich lag in seinem Schoß und wimmerte nur noch. „Es tut mir so leid, Halbarad, es tut mir ja so leid!" flüsterte ich. Er streichelte mich liebevoll und strich mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ich liebe dich Natila! Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert!" Ich sah ihn mit meinen blutunterlaufenen Augen an: „Ich liebe dich auch, mein Bruder! Verzeih mir! Ich werde stark sein. Für dich, für Haldir und für meine Mallorn -Blüte! Für den König werde ich sterben!"

Er sah mich an und nahm meine Hände. Die Wunden waren wieder aufgerissen und Blut tropfte auf den Boden. „Warte Mädchen ich komme gleich wieder." Er ging fort. Ich sah den Tropfen zu wie sie von meiner Hand auf den Boden fielen. Ganz langsam Tropfen für Tropfen. Jeder Tropfen ein Stück näher!
Dann kam Halbarad zurück. Er hatte einen Wasserbeutel dabei. Er reinigte meine Hände und riss aus seinem Hemd mehrere Stücke heraus und verband die Wunden neu. „Du wirst sie noch brauchen. Die Schlacht steht uns noch bevor. Tausende Orks warten auf uns. Du willst doch nicht, dass sie dich kriegen? Dass sie gewinnen, oder?" „Nein….jeder tote Ork bringt mich ein Stück näher an meinen geliebten Elben."

Ich sah auf meine Hände: „Wusstest du, dass er ganz zarte Hände hatte. Er konnte doch mit solchen Händen nicht kämpfen. Das hätte Aragorn doch wissen müssen!" „Natila, bitte! Du darfst dich nicht so quälen! Das hilft dir nicht, Haldir nicht und vor allem Aragorn nicht. Er trägt die Zukunft ganz Mittelerdes auf seinen Schultern. Erdrücke ihn nicht, bitte!" „Du hast ja Recht, Halbarad. Verzeih!"

Da kam Aragorn auf uns zu. Er kniete sich vor mich. Wahrlich wie ein König sah er aus. "Wir haben Glück. Die Valar sind uns wohlgesonnen. Sie schicken uns Wind vom Meer. Er treibt uns schnell voran. Bitte seit bereit. Wir werden Morgen schon in Gondor sein. Ich brauche jeden Mann, und dich Natila. Bitte!" „Ich werde für dich kämpfen, töten und sterben. Denn du bis Elessar, unser König!" Er strich mir mit seinem Handrücken über die Wange und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich danke euch!" sagte er und küsste mir die Stirn.

Legolas rief ihn zu sich, und Aragorn ging zurück, verbeugte sich jedoch vorher noch einmal vor uns. Dann waren wir wieder allein. Halbarad sah mich an und setzte sich dicht neben mich. „Natila, ich muss dir noch etwas sagen. Für den Fall, dass mir etwas zustößt, möchte ich, dass du Eirien etwas von mir ausrichtest." Ich starrte ihn mit großen Augen an „Nein, Halbarad dir stößt nichts zu. Ich werde es nicht zulassen!" „Natila bitte! Höre mich an. Ich liebe Eirien. Ich glaube ich habe sie immer geliebt aber ich wusste auch, dass ihr Herz jemand anderem gehört!" „Nein Halbarad, das glaub ich nicht. Sie liebt dich auch, sie kann es nur nicht so zeigen! Und die Sache mit Boromir…" „Ja sie hat es mir erzählt, es war nichts. Nur ein Abenteuer! Nein Ihr Herz hatte sie schon viel früher verloren!"

Ich dachte nach. Wo könnte es geschehen sein. Dann viel es mir wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Wie konnte ich nur so dumm sein! „Elrohir, nicht wahr?" „Ja!" antwortete Halbarad traurig „Woher wusstest du?" fragte ich ihn. „Sie hat im Schlaf geredet! Sie hat zwar nicht seinen Namen ausgesprochen. Aber ich bin ja nicht dumm!" Deshalb war sie so ungern in Bruchtal. Aber warum hatte er eine andere zum Weibe genommen? „Mein lieber Halbarad, es ist nie zu spät für die Liebe, Kämpfe! Sie liebt dich, das weiß ich genau!" „Ja sie liebt mich, wie einen Bruder!" Er stand auf. „Sag ihr nur, dass ich es verstehe! Ich wüsche Ihr, dass sie ihre Liebe bekommt, sie hat es verdient!" „Ich liebe dich Halbarad" sagte ich zu ihm und küsste ihn auf die Stirn und stand auf.

Er ging vor zu Aragorn und Legolas. Ich musste erst einmal über das gesprochene Nachdenken. Wie konnte Eirien mir das alles nur verheimlichen. War ich nicht ihre Freundin. Was dachte sie, dass ich gleich zu Elrond laufe? Ich beschloss, dass ich mit Elrohir reden musste, das Leben konnte viel zu kurz sein. Liebe ist doch wichtiger als alles andere.

Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und suchte Elrohir, fand aber nur Elladan und fragte ihn: „Weist du wo dein Bruder ist?" „Ja Kleine Dúnadan. Geht's dir wieder besser?" Er sah mich an und lächelte. „Gut so, du bist tapfer." „Danke Elladan" Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und er sah etwas verstört mich an „Er ist vorne am Bug"

Ich ging nach vorne und fand ihn auch bei Legolas. „Elrohir, kann ich dich mal sprechen? Alleine bitte!" „Natürlich, Natila ich komme." Er folgte mir ins Innere des Schiffes. „Elrohir ich muss mit dir etwas besprechen, etwas sehr persönliches" „Womit kann ich dir helfen?" „In dem du mir sagst, warum du Eirien unglücklich gemacht hast!" Er sah mich mit seinen schönen Elbenaugen an, als ob er mich lynchen wollte. „Ich verstehe deinen Schmerz Natila, aber das hier geht dich überhaupt nichts an!" „Oh doch mein Lieber Herr ELB! Ich habe gerade die große Liebe meines Lebens verloren, und ihr werft eure Liebe einfach weg! Warum? Weil es Elrond so wollte. Arwen lässt sich auch nicht vorschreiben wen sie lieben darf, und wen nicht! Du bist doch erwachsen. Eine Bindung aus politischen Gründen wird in dieser Zeit sicher nicht mehr benötigt! Was soll das ganze. Du liebst deine Frau gar nicht! Und sie dich sicher auch nicht! Eirien liebt dich und du liebst sie, dass ist doch das einzige was zählt!" „Du kannst das nicht verstehen. Du bist ein Mensch! Wir haben über eine ganz andere Zeitspanne zu entscheiden. Da geht es nicht nach dem Herzen." „Das ist ja wohl die dümmste Ausrede die ich je gehört habe! Ich kenne fast alle großen Geschichten der Elben und fast immer geht es dabei um Liebe! Du bist nur feige! Aber denk an meine Worte Herr ELB, wenn sie tot ist, ist es vorbei!" Ich rannte weg.

Ich brauchte frische Luft. Elladan sah mir nach und sah dann seinen Bruder an. Er ging zu Elrohir.
Ich stellte mich an die Rehling und schaute aufs Ufer. Wie konnten zwei Mensche nur so dumm sein. Ach ja einer war ja ein Elb. Halbarad tauchte hinter mir auf und brachte mir eine Decke, die er mir um die Schultern legte. „Du kannst ihnen nicht helfen. Sie müssen ihre Entscheidungen selber treffen. Ich weiß nur, dass ich keine Rolle in diesem Spiel spiele, so gerne ich sie nehmen würde." Ich sah ihn an und lächelte ihn an. Ich glaube es war das erste Mal seit langem, dass ich lächeln konnte. „Lieber Bruder, du bist zu gut für diese Welt!" Ich küsste ihn und setze mich an einen Windgeschützten Ort. Er setzte sich neben mich und ich legte meinen Kopf in seinen Schoß. Er streichelte mein Haar. Ich weinte ganz leise in mich hinein und schloss meine Augen.

Aragorn, ich ritt mit Aragorn über die Felder, wir wurden von einer großen Armee begleitet. Stolz und mit erhobenem Haupt ritt er an der Spitze. Sein Schwert in die Höhe gestreckt. „Zum Angriff" rief er, und wir ritten los. Die Hufe dröhnten auf dem Boden. Neben mir ritt Halbarad, er trug immer noch das Banner König Elessars. Ein Schmerz im Bauch. Ich konnte nicht mehr atmen. Ich taumelte und sah wie Aragorn vom Pferd stürzte. Mit letzter Kraft schleppte ich mich zu Aragorn. Er lag bewegungslos da. Mir wurde schwarz vor Augen, doch bevor ich bewusstlos wurde sah ich Halbarad, der mit der Speerspitze des Banners im Bauch, verwundet da lag. Das Banner lag da, mit Dreck und Blut beschmiert.

Ich wachte auf. Mein Kopf lag noch immer im Schoß meines Bruders. Mein Bauch schmerze immer noch. Ich legte mich auf den Rücken. „Halbarad, etwas stimmt nicht. Ich habe solche Schmerzen im Bauch. Bitte hilf mir." Ich hielt mir mit meinen Händen den Bauch. „Bitte, bitte beruhige dich. Es wird gleich wieder vorbei sein" redete ich mir ein. Halbarad sah mich völlig verängstigt an. Er stand auf und holte Aragorn. Er kam sofort. Ich konnte kaum noch atmen. „Aragorn hilf mir! Hilf uns!" Er sah mich ernst an: „Sei jetzt stark, Natila!" Er öffnete meine Lederweste und öffnete mein Hemd. „Es tut so weh!" sagte ich. „Schon gut.. Du schaffst es!"

Er legte seine Hand auf meinen Bauch. Sofort kam ein Gefühl der Wärme. Der Schmerz ließ nach. Dann war er auf einmal ganz verschwunden. Ich richtete mich auf. „Was hast du nur getan?" fragte ich ihn. „Nichts, ich habe nur mit deinem Kind geredet" sagte er und fügte hinzu „Ich sehe euch nicht gerne auf dem Schlachtfeld. Aber ich weiß, dass ich dich niemals davon abbringen könnte. Also nur das eine: Pass auf euch auf! Ich will nicht noch einen von uns verlieren." Er gab mir einen Kuss und ging wieder nach vorne zu Legolas und dem Zwerg.

Ich knöpfte mein Hemd wieder zu und verschloss meine Weste. Halbarad sah mich wütend an: „Seit wann weißt du es?" „Eine Weile!" gab ich zurück. „Du hättest niemals mitgehen dürfen. Nicht einmal zu den Pfaden der Toten, ach was sage ich! Du hättest niemals Bruchtal verlassen dürfen. Das war also der Grund, warum Elrond nicht wollte, dass ich dich mitnehme. Er hat recht gehabt!" Ich sah in mit meinen müden traurigen Augen an: „Ich muss tun, was ich tun muss! Im Angesicht der Schlacht erwacht im Herzen die Seele eines Kriegers! Du könntest mich nicht zurücklassen. Das wusste auch Haldir! Er hätte mir sonst niemals so ein Geschenk gemacht! Bitte beende jetzt dieses Thema. Ich werde nicht mehr darüber reden." Er stand sprachlos da, fasste einen Entschluss und ging vor zu Aragorn.

tbc