Für den König
Disclaimer: Siehe 1 Kapitel
Raiting: PG 13
Timeline: März bis September 3019 III Ort: Minas Tirith
Pairing: Natila – Witwe
So das ist nun das letzte Kapitel, für den König. Ich hoffe euch hat mein Erstlingswerk gefallen (war noch etwas holprig…nun ich will mich bessern) und sie lag jetzt schon so lange und hat gewartet, dass ich sie auch uploade :-)
Wenn euch die Geschichten um Natila und Eirien gefallen hat… dann hab ich jetzt genau das richtige für euch!
Bald geht die n´Nachfolge-Geschichte on. Sie heißt: Ein Leben ist nicht genug. Ich hoffe euch gefällt sie.
Danke noch einmal an all meine Reviewern: Als allererstes Eirien, die die Geschichte erst möglich gemacht hat. Dann noch Seni, deren Reviews immer wie eine kleine Geschichte ist. Lion, die auch immer tapfer dabei war.
Danke auch an die Leser die ich nicht kenne (hätte es gerne getan)
Ich hoffe ich bekomme trotzdem noch eine kleine Review über eure Meinung
So jetzt hier der letzte Streich:
Epilog:
Ich sitze im Garten und betrachte die Bäume. Es sind die schönsten Bäume, die Mittelerde hervorgebracht hat. Eine Blüte fällt herab, und der Wind weht sie direkt in meinen Schoß. Ich nehme sie und rieche an ihr. Sie sind so wunderschön. Ich schließe die Augen und träume vor mich hin. Mir fällt die Blüte aus der Hand. Ich will sie erschrocken aufheben, doch sie wird mir schon gereicht. Ich sehe nach oben. „Na mein Kind, warum bist du nicht bei den anderen?" „Es ist mir im Moment alles zuviel!" antwortet sie und setzt sich neben mich. „Wie hast du das nur alles geschafft, naneth?" fragt sie mich. Ich sehe sie an und lächle. „Mit Hoffnung, mein Schatz und deiner Liebe!" Sie legt ihren Kopf auf meinen Schoß: „Erzählst du mir unsere Geschichte weiter, bitte!" Ich streichele ihr die langen blonden Haare und beginne: „Wo waren wir stehen geblieben. Ach ja die Vernichtung Saurons!"…
…..
Es war ein rauschendes Fest, die Krönung unseres Königs Elessars, und ich durfte daran teilhaben.
Wir hielten uns einen Monat in Ithilien auf. In dieser Zeit heilten die Wunden der Verletzten und auch meine Wunden heilten, sowohl die körperlichen als auch die seelischen, die allerdings schwerere Narben hinterließen. Callendil, Eirien und ich waren eigentlich ständig zusammen. Wir steiften durch die Gegend und erkundeten dieses wunderschöne Land, das nun gesäubert war, von dem Unrat aus Mordor.
Eirien ließ es sich zwar nicht anmerken, wie gewöhnlich, aber ihre Augen verrieten sie. Sie hatte großen Kummer und focht einen Kampf mich sich aus. Elladan und Elrohir waren in den Norden geritten. Legolas sollte aber hier bleiben. Elrond Söhne waren nun schon beinahe 3 Wochen fort und unsere Sorgen um sie wuchsen. Eines Nachts, es war am Vortag unseres Aufbruchs nach Minas Tirith wurde ich vorsichtig geweckt. Es war Elladan. Wie ich mich freute. Er hielt seine Finger auf seinen Mund und führte mich lautlos aus dem Zelt.
Draußen angekommen sah er mich ernst an. Er hob mich aber trotzdem hoch wie er es für gewöhnlich machte und küsste mich auf die Stirn. „Meine liebe tithen Dúnedain, es ist wahrlich schön dich zu sehen. Du bist schwer geworden." Er stellte mich wieder auf den Boden und berührte behutsam meinen, jetzt schon leicht gewölbten, Bauch. „Mein lieber Elladan, wie geht es euch, ist Elrohir wohl auf?" Sein Blick verfinsterte sich. Mir ahnte böses. „Er ist unverletzt. Als wir nach Düsterwald kamen war bereits die Schlacht beendet." Ich sah ihn mit ängstlichen Augen an. „Bei dem Angriff der Orks wurde seine Gemahlin getötet!" Ich musste mich setzten. Nicht schon wieder. Was war das nur für eine Zeit, indem die unsterblichen Völker starben. Unwillkürlich musste ich an meinen geliebten Haldir denken.
„Wie viele werden es denn noch sein. Der Krieg ist doch vorüber!" Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Elladan nahm mich in den Arm. „Die Elben verlassen diese Welt. Alles Unsterbliche wird mit ihnen gehen und ihr Menschen müsst nun einmal mit dem Tod leben." „Ja du hast Recht, doch es ist nicht gut!" „Wo ist er jetzt?" fragte ich, während ich meine Tränen abwischte. „Er ist bei Legolas drüben im Zelt der Gefährten." Ich stand auf: "Ich werde zu ihm gehen, begleitest du mich?" „Ich bring dich zum Zelt, komm."
Elladan beleitete mich zum Zelt seines Bruders. Ich ging hinein und drinnen saßen Elrohir und Legolas auf dem Boden und sprachen ein elbisches Gebet. Ich blieb stehen bis sie fertig waren und ging dann zu Elrohir. Er sah bleich aus. Seine sonst so strahlenden Augen lagen tief. Als er mich sah kam er auf mich zu und nahm mich vorsichtig in den Arm, so als ob ich zerbrechlich wäre. „Mir geht's gut Elrohir, mein Freund. Ich bin Gesund! Willst du mit mir sprechen?" fragte ich ihn schließlich und setzte mich auf einen Stuhl.
„Es ist hart für mich!" sagte er nach einer Weile des Schweigens. „Aber nicht so wie du denkst. Meine Frau hatte mit sich und der Welt Frieden geschlossen. Sie ließ mir ausrichten, dass mein Herz nun endlich frei sei." Ich schaute zu Legolas rüber, er starrte in die Unendlichkeit, mit einem Gesicht, das einer Maske glich. „Es tut mir sehr leid, Elrohir. Weißt du schon was du tun wirst?" Er antwortete leise: „Ich werde erst einmal nach Bruchtal gehen und meine Gedanken ordnen. Ich werde keine Entscheidungen für die Zukunft treffen. Nicht in der nächsten Zeit." „Wirst du es ihr sagen?" „Nein! Ich möchte nicht, dass Eirien sich irgendwelche Hoffnung macht. Es soll nicht sein!"
„Ich werde schweigen. Ich hoffe nur, dass du irgendwann dein Schweigen brechen kannst." Ich stand auf küsste ihn auf die Stirn, ging zu Legolas und küsste ihn ebenfalls und sagte zu ihm: „Lieber Legolas, ich teile deine Trauer. Ich werde für euch ein Gebet an die Valar richten." Dann verließ ich das Zelt zügig. Ich hatte plötzlich das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Was war denn das? Er war frei und doch zog er die Einsamkeit vor. „ELBEN!" sprach ich wütend zu mir. Ich ging in unser Zelt zurück und beobachtete Eirien die friedlich schlief. Sie wird darüber hinweg kommen, ich war mir sicher. Ich legte mich auf mein Lager und fiel in einen ruhelosen Schlaf.
Am nächsten Morgen brachen wir auf nach Minas Tirith. Wir hatten den ersten Tag im Mai als wir am Mittag vor den Toren der Stadt ankamen. Die erfolgreichen Heere bildeten eine Gasse rechts und links des Weges, der zum Stadttor führte, dass noch immer keine Tore hatte. An der Spitze des Zuges in die Stadt lief Aragorn, an seiner Seite waren Gandalf der Zauberer, König Éomer von Rohan, Fürst Imrahil und die vier Halblinge. Wir Dúnedain folgten.
Aragorn sah beeindruckend aus. Er trug einen schwarzen Panzer mit Silber verziert und einen weißen Umhang, der mit dem großen grünen Edelstein zusammengehalten wurde. Sein Haupt war unbedeckt außer dem Reif und dem Stern auf der Stirn. Ich war so stolz auf ihn, meinem König. Aragorn trat vor Faramir, dem Truchsess von Gondor und erhielt die Königskrone. Doch Aragorn lies sie sich von Gandalf aufsetzten. Als er die Krone trug, sah ich es.
Er sah aus wie eine Statue der Altvorderen. Wahrlich der König ward zurückgekehrt. Faramir sprach: „Sehet der König!" Und das ganze Volk jubelte. Die silbernen Trompeten von Ecthelion erschallten und Harfen wurde gespielt. Die Feierlichkeiten dauerten 8 Tage lang an. Es war eine freudige Zeit für die Bewohner Gondors und aller Menschen. Aragorn bestieg den Turm und nahm auf seinem, ihm rechtmäßig zustehenden, Thron Platz. Er wurde ein weiser und gerechter Herrscher, bis zum heutigen Tag.
In dieser Zeit erhielt auch ich mein neues Zuhause. Da ich nicht zurück nach Lothlorien wollte, wurde Minas Tirith meine neue Heimat. Ich bekam ein Haus im obersten Ring, und gehörte seither zu den Auserwählen, die den König ungehindert besuchen durften. Wenige Tage nach seiner Krönung, nachdem er das gröbste erst einmal geordnet hatte, besuchte er mich in meinem neuen zu Hause.
Er klopfte und trat ein. Es war eine Freude. Mir war als hätte ich ihn ewig nicht mehr gesehen. Er kam zu mir, sah mich an und lächelte. Er sah so großartig aus. Ich kam mir auf einmal ganz klein vor. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und küsste mich auf die Stirn. Da war er wieder Aragorn, nicht König Elessar. „Meine kleine Natila, siehst du, wie ich dir versprochen habe ist nun alles gut! Trotz der großen und schlimmen Verluste, die wir erlitten haben. Haldir und Halbarad sind mächtig stolz auf dich, dass weiß ich genau. Ich kann dir nur meinen Dank und meine Liebe geben und dich bitten, bei uns in Minas Tirith zu bleiben und hier dein Kind aufwachsen zu lassen. Ihr seit Willkommen solange unser Haus besteht. Denn auch du und deine Kinder sollte aus dem Hause Telcontari sein." „Mein lieber Aragorn, verzeih, König Elessar. Ich nehme gerne an. In dieser schönen Stadt habe ich mich immer schon wohl gefühlt. Es ist nicht wie der goldene Wald, aber SEINE Schönheit könnte ich ohne meinen Gemahl nicht ertragen." Ich küsste ihn auf die Wange und lächelte ihn an. Dann nahm ich seine Hand und legte sie auf meinen Bauch. Der König sah mich mit großen Augen an. Er konnte die Bewegungen spüren.
„Du hast mir Kraft und Stärke gegeben meine schwere Zeit zu überwinden. Ich werde niemals über den Tod meines geliebten Haldirs hinweg kommen. Aber das Geschenk, dass er mir gab und du beschützt hast, hilft mir den Schmerz zu ertragen." Er strich liebevoll über meine Wange, da klopfte es abermals an meine Tür. Es war eine Wache der Feste der eintrat und sprach: „Mein König, ihr werdet erwartet!" Aragorn sah mich an und verneigte sich vor mir ehe er das Haus verließ. Ich stand noch eine ganze Zeitlang da und streichelte verträumt über meinen Bauch.
Eirien und Callendil verbrachten die Zeit der Feierlichkeiten in der Stadt und wohnten bei mir. Callendil war schon wieder unruhig. Sie zog es fort! Eirien war selten da. Die meiste Zeit verbrachte sie mit Éomer und den Rohirrim. Aber mich hatte sie nicht vergessen und besuchte mich mehrmals. Doch sprachen wir niemals über Elrohir.
Eines Abends saßen wir am Fenster und schauten auf die Lichter der Stadt, die man von hieraus wunderbar sehen konnte. Da sagte Eirien: „Ich fühle mich nicht wohl in dieser Stadt." „Aber du bist immer gerne nach Gondor gegangen?" frage ich sie. „Aber alles in dieser Stadt erinnert mich an Verluste, deshalb werde ich diesen Ort verlassen und mit Èomer und den Rohirrim nach Edoras reiten. Es gibt noch so viel zu entdecken und zu klären" Sie sah mich mit ihren schwarzen Augen an und lächelte. Ich nahm sie in den Arm und küsste sie. „Der König wird sich um dich kümmern. Und bitte achte auf dich. Ich werde rechtzeitig wieder hier sein, bevor das Kind kommt" Sie stand auf verbeugte sich vor mir, ihr Waldläufermantel blähte sich auf. Dann drehte sie sich um und verließ den Raum.
Eirien ritt am nächsten Tag mit Éomer und den Reitern der Riddermark nach Edoras. So verpasste sie die Hochzeit von König Elessar und seiner geliebten Arwen. Die Elben aus Bruchtal, Elrond mit seinen Kindern, kamen am Mittjahrstag gefolgt von Galadriel, Celeborn mit Gefolge. Es war eine wahrlich traumhafte Prozession, die edelsten der Elben waren anwesend.
Die Vermählung fand unter dem Weißen Turm statt. Es war ein Freudenfest. Elrond gab Aragorn, der nun König Elessar war, seine Tochter zum Weibe. Es war eine völlig andere Feier als die meine war. Sie war groß und so viele Menschen und Elben waren anwesend. Trotzdem dachte ich natürlich in diesem Moment an meinen Haldir und zog mich diskret zurück. Ich setzte mich an den Baum beim Springbrunnen, der Baum den der König gepflanzt hatte und der so wunderbar blühte.
Tränen flossen und ich ließ es geschehen. Mein Bauch war wieder um ein ganzes Stück gewachsen und ich streichelte die Rundung, die mein Kleid hervorbrachte. Da kam Galadriel auf mich zu und sah auf mich herab. Sie hielt etwas in Ihrer Hand und gab es mir. Es war eine Mallorn – Blüte. Mit meinen tränengefüllten Augen sah ich hoch zu ihr. Sie lächelte mich an, wie damals meine Mutter es immer Tat. „Ich spüre die Trauer in dir, mein Kind, doch traure nicht! Es ist dir ein Geschenk gegeben worden, das dich für deine Mühen und Plagen belohnen wird. Namarie, tithenDúnedain, wir werden in Kürze die Lande verlassen. Doch ein Teil von uns wird hier verweilen."
Sie legte ihre zarte Elbenhand auf meinen Bauch. Dann schwebte sie fort. Ich hatte noch immer das Gefühl, dass die Elben den Boden nicht berührten. Ich nahm die Blüte, roch daran und strich sie mir über die Wange. Die Bilder Lothloriens kamen mir sofort wieder in den Sinn, unser Haus, unsere Lichtung. Ich lief in mein Haus und schloss die Türe und lehnte mich dagegen. Ich holte tief Luft und ging in meinen Schlafraum.
Dort lag etwas auf dem Bett. Ich ging hin um nachzusehen. Es war die Decke, die uns Eirien zur Hochzeit geschenkt hatte, und meine Elbenkleidung, die ich damals zurückgelassen hatte. Ich legte mich in mein Bett und zog die Decke fest an mich. Sie roch noch nach ihm, ich konnte förmlich seine Nähe noch spürten. „Mein geliebter Haldir, ich möchte nicht ohne dich sein. Ich möchte dich spüren und lieben können. Ich möchte dich küssen und streicheln können. Bitte lass mich zu dir."
Ich weinte still und leise in die Decke. Das Kind in meinem Bauch tröstete mich mit seinen Berührungen. Ich schlief mit Tränen auf den Wangen ein.
Zwei Wochen später verabschiedeten sich alle von der Stadt. Die Elben zogen in den Westen und die Halblinge gingen zurück in Ihre Heimat. Éomer kam mit Éowyn und Eirien und holten den toten König Théoden, der noch immer in der Gruft der Könige lag ab. Eirien und ich hatten kaum Zeit uns zu unterhalten. Wir verabredeten uns für den September. Es war als würde die ganze Stadt verlassen werden. König Elessar und Königin Arwen begleiteten die Gemeinschaft. Der ganze Tross ging nach Rohan und die Elben Richtung Graue Anfurten. Die Halblinge ins Auenland.
Ich blieb alleine zurück, denn auch Callendil verließ die Lande. Sie zog mit Celeborn fort und wollte mit zu den Unsterblichen Landen. An unserem letzten Abend nahm sie meine Hand, lächelte mich an und sprach: „Liebe Natila, schwer fällt mir den Abschied, doch außer der Liebe zu dir hält mich hier nichts mehr. Hier hab ich dir meine Geschichte niedergeschrieben. Damit du auch in einsamen Nächten nicht alleine bis. Und bitte denke immer daran: Wir sind bei dir und wir lieben dich. Wir sehen uns wieder in den Hallen Mandos." Sie gab mir eine Mappe mit Schriften, die fein säuberlich in feinstem Sindarin geschrieben waren. Dann küsste sie mir auf die Stirn und verließ mich.
Immer weniger durfte ich unternehmen. Seit Ende August wollte man mir sogar verbieten aus der Stadt zu gehen. Obwohl ich immer so gerne in den Bergen spazieren ging um mich zu entspannen und die Natur zu genießen, die ich doch sehr vermisste. Gondor war nicht Arnor. Ich war eine Waldläuferin und jetzt wollte man mich in einen Käfig sperren. Viel lieber hätte ich mal wieder mein Schwert geschwungen, aber das hätte dazu geführt, dass die Heilerin, die mir zugeteilt wurde, an einem Herzschlag gestorben wäre.
So machte ich alle meine Übungen um geschickt, geschwind und stark zu bleiben heimlich im nahe gelegenen Wald.
Doch jetzt konnte ich dort nicht mehr hin. So schlich ich mich eines Morgens einfach durchs Tor Denn trotz meines Umfanges, hatte ich meine Geschicklichkeit nicht verloren. Ich ging mit kleinem Gepäck in die nahen Berge. Setzte mich auf einen Felsvorsprung und genoss die Aussicht.
Ich machte gerade einige Schwertübungen mit dem Elbenschwert Haldirs als es geschah. Ein stechender Schmerz durchzog meinen ganzen Körper. Ich konnte mich kaum bewegen und ließ das Schwert fallen. Es fiel in die Tiefe. Ich sank auf die Knie und hielt den Bauch. Ich versuchte mich zu entspannen, atmete tief. Es wurde besser. Ich setzte mich hin und atmete langsam. Was war das? Es konnte unmöglich das Kind sein. Es waren doch noch fast eine Woche. Man würde mich hier nie finden. Ich war doch erst einen halben Tag fort.
Ich versuchte von dem Felsvorsprung wegzukommen und mich nach unten zu bewegen. Doch ich konnte nicht. Ich hatte keine Kraft. Der Schmerz wurde heftiger. Es war soweit. Ich spürte es. Mein Kind wollte wohl lieber in der Natur zur Welt kommen. Ich trank einen Schluck Wasser. Danach ging es mir besser. Da war wieder der Schmerz. Ich schrie. Das war noch besser. Ich schloss meine Augen und wünschte mir so sehr das mein Gemahl hier wäre: „Haldir, bitte hilf mir!" flüsterte ich.
Auf einmal berührte mich eine Hand. Ich öffnete die Augen. Es war Eirien. „Wie kommst du denn hier her und wie hast du mich gefunden?" „Was glaubst du wohl? Ich bin eine Waldläuferin, vergessen? Ich suche dich schon seit Sonnenaufgang." Danke mein Lieber, dachte ich. Wieder der Schmerz. „Ich glaube es ist bald soweit!" „ Nur Mut, Natila, das ist doch eine Kleinigkeit. Wir haben doch schon Schlimmeres gemeinsam vollbracht oder?" Ich versuchte zu lächeln. „Ja? Was denn? Das sagst du so leicht!"
Doch es war so. Es dauerte keine Stunde mehr, da hatten wir gemeinsam das kleine Würmchen auf die Welt gebracht. Eirien nahm ihren Mantel und wickelte das Kind hinein und gab es mir: „Na wie ich gesagt habe. Ein Kinderspiel!" Sie sah aber auch ziemlich mitgenommen aus. „Wie nennst du den deine kleine Tochter?" wollte Eirien wissen. „Das wusste ich schon, als ich sie das erste Mal spürte, damals an Haldir's Grab: Lothmeleth" Ich küsste mein Kind, und war der glücklichste Mensch der Welt. „Schau Haldir, dies ist das Zeugnis unserer Liebe und es ist gut!" Ich sah mein Kind an. Sie öffnete die Augen, da sah ich es. Sie hatte die Augen ihres Vaters.
………………..
„Das ist mein liebster Teil der Geschichte, naneth" „Ja mein Liebling, meiner auch." Wir stehen auf und ich schau sie an. Sie hat immer noch die gleichen Augen wie ihr Vater. Ich küsse sie auf die Stirn und streichle ihre Wange. Dann berühre ich liebevoll ihren großen runden Bauch. „Da seid ihr ja ihr beiden!" Eirien kommt zu uns herunter. „Dein Gemahl wartet auf dich liebe Lothmeleth komm geh hinein." Sie sieht sich noch mal um und geht hinein. „Ein tolles Paar nicht wahr?" fragt mich Eirien. „Sicher, besser hätte es nicht sein können, Schwester." Eirien nahm mich in den Arm und gemeinsam gehen wir ins Haus. Dort warten schon Erhamir und sein Vater Elrohir. „Mutter komm das Kind bewegt sich" sagt Erhamir schnell und führt Eirien, die eigentlich Theowyn von Rohan heißt, zu ihrer Schwiegertochter.
Ich setze mich in eine Ecke und schau ihnen zu. In der Hand halte ich eine Mallorn Blüte.
ENDE
Wer wissen will wie's weitergeht: Ein leben ist nicht genug…dort geht es weiter..
