Kapitel 3: Quidditch
Alicia saß alleine auf einer der Tribünen und blickte trübsinnig auf das Quidditch-Feld unter sich.
Nach dem Frühstück war sie in die Bibliothek gerannt, der einzige Ort von dem sie sicher war, daß möglichst wenige Schüler heute dorthin kommen würden. Bis auf Hermine natürlich, aber selbst die tauchte nicht auf. Weil sie nicht nachdenken wollte, versuchte sie wenigstens etwas sinnvolles zu tun und ein paar der Aufgaben zu machen, die sie über die Ferien von den Lehrern bekommen hatten.
Doch schließlich konnte sie sich nicht mehr konzentrieren, holte ihren Besen und kam hierher. Quidditch half ihr immer, wenn sie traurig oder wütend war. Weil heute letzteres zutraf, schnappte sie sich einen Klatscher und einen Schläger. Gut, daß Oliver ihr letztes Jahr bevor er ging den Schlüssel zu den Schränken mit den Bällen und Schlägern gegeben hatte.
Draußen ließ sie den Klatscher frei, schwang sich auf ihren Besen und versuchte, sich mit einer ständigen Kombination aus zuschlagen und ausweichen abzureagieren. Es war kalt, doch sie war innerlich aufgeheizt, und auch die Bewegung hielt sie warm.
Sie spielte so lange und so schlecht, bis der Klatscher sie schmerzhaft am Bein traf. Beinahe fiel sie vom Besen. Da beschloß sie, doch besser aufzuhören, bevor sie sich selbst umbrachte. Sie fing den Klatscher wieder ein, packte ihn zu den anderen Bällen und verstaute sie samt Schläger.
Jetzt saß sie auf der Tribüne und begann nun doch darüber nachzudenken, was eigentlich mit ihr los war. Alles fing mit diesem Weihnachtsball an, nein, eigentlich schon vorher. Als Fred Angelina fragte, ob sie mit ihm hingehen wolle - sofern man das so nennen konnte, wenn Fred durch den gesamten Gemeinschaftsraum brüllte -, da hoffte sie plötzlich insgeheim, George würde sich seinem Bruder anschließen und ihr etwas ähnliches zurufen. Aber er hatte es nicht getan, und als am nächsten Tag Peter Jeffreys auf sie zukam, sagte sie ja.
Peter war nett, keine Frage. Er kümmerte sich den ganzen Abend ausgesprochen rührend um sie. Doch immer wenn sie George sah, fühlte sie einen kleinen Stich in sich. Er fiel ihr sofort auf, als sie hereinkam. Der schwarze Umhang paßte zu seinem feuerroten Haar und den glänzenden, strahlendblauen Augen. Er tanzte mit Erica Carpenter, einer Ravenclaw. Alicia konnte es sich nicht verkneifen, etwas eifersüchtig zu sein, sie gaben ein schönes Paar ab. Sie ertappte sich bei dem Wunsch, mit ihr tauschen zu können. Ihre Blicke trafen sich kurz, doch als sie merkte, daß sie rot wurde, sah sie schnell zu Boden. Dann verwickelte sie Peter auch schon in ein Gespräch.
Als sie George wiedersah, stand er bei Erica und einem der Beauxbatons-Schüler, Gerard Lefour, wenn sie sich recht erinnerte. Er sah nicht sehr glücklich, sogar fast unglücklich aus. Besonders, als Erica mit Gerard gegangen war, und er zuerst bei Percy, dann alleine am Tisch saß. Sie konnte nicht verstehen, warum er überhaupt noch da war. Wenn ein Mädchen versuchte, ihn auf die Tanzfläche zu ziehen, winkte er ab. Schließlich saß er nur noch da und starrte in die Gegend.
Irgendwann verlor sie ihn aus den Augen. Sie sah ihn nur am Ende des Balles noch einmal, als sie mit Peter aus der Tür ging. Sie wollte zu ihm gehen, traute sich aber nicht. Er war wohl noch dageblieben und hatte auf seine eigene Art weitergefeiert.
Sie konnte sich nicht vorstellen, was George dazu gebracht haben mochte, sich so hängenzulassen. George, der immer gut drauf war, der ständig Scherze machte, der sie manchmal schlicht zur Weißglut treiben konnte, wenn er und Fred es mal wieder übertrieben.
Sie fühlte sich seltsam, ihn in einem schwachen Moment gesehen zu haben. Diese ganze Suchaktion gestern war seltsam gewesen. Noch auf dem Weg fragte sie sich, warum sie das eigentlich tat. Irgendwann wäre Fred schon selbst auf die Idee gekommen, in der Großen Halle nach ihm zu suchen. Dennoch war sie fast glücklich, daß sie ihn zuerst gefunden hatte. Und auch die Tatsache, daß sie ihn partout nicht dazu bewegen konnte mitzukommen, machte sie nur halb so ärgerlich, wie sie eigentlich sein sollte.
Dort mit ihm zu sitzen war schön. Irgendwie gab er ihr das Gefühl, daß er etwas zum festklammern brauchte. Es war ein gutes Gefühl.
Zumindest bis zu dem Moment, in dem sie es wagte, zu fragen, was mit ihm los war. Sie konnte seine Reaktion nicht verstehen, sie versuchte doch nur, ihm zu helfen. Sie war froh, als Fred und Angelina endlich auftauchten.
Doch im Moment war sie ein wenig sauer auf die beiden. Sie fand, es ging niemanden etwas an, was George gemacht hatte, am wenigsten den gesamten Gryffindor-Tisch.
Und dieses übertriebene verliebte Getue, was die beiden zur Zeit abzogen, machte sie noch ganz krank.
Außerdem schien es da etwas zu geben, was Angelina und Katie wußte, sie aber nicht. Etwas, was mit Georges Verhalten zu tun hatte... Im Grunde nervte sie heute einfach alles, auch wenn sie sich nicht erklären konnte, warum.
Sie sah auf ihre Uhr. Es gab Mittagessen, doch Alicia hatte keinen Hunger. Und vor allem hatte sie keine Lust sich eine Ausrede auszudenken, wieso sie so schnell vom Frühstück verschwunden war. Da blieb sie lieber hier sitzen, trotz der Kälte, die sie langsam doch zu spüren begann.
"Alicia?" Eine Stimme unten auf dem Feld schreckte sie auf, instinktiv duckte sie sich hinter das Geländer. Sie wollte alleine sein.
"Alicia?" rief die Stimme noch einmal etwas näher, "ich weiß, daß Du da bist. Harry hat Dich gesehen, und Deine Fußspuren sind hier im Schnee."
Verdammt!
"Ich komm jetzt rauf, ok?"
Kurze Zeit herrschte Stille, dann tauchte der rothaarige Kopf von George Weasley am Eingang auf.
~*~*~*~
George rannte über die Wiesen zum Stadion. Es gab eigentlich keinen Grund, sich so zu beeilen, aber er tat es trotzdem. Das Gelände sah aus, als hätte jemand Watte darauf verteilt und das machte es irgendwie friedlich. Sogar der Verbotene Wald schien zu glitzern und sah nur noch halb so gefährlich aus.
Das Quidditch-Feld lag verlassen unter einer Schneedecke.
"Alicia?" rief er, bekam aber keine Antwort.
Es gab einige Spuren im Schnee, was ihn auf eine Idee brachte. Er lief an den Rängen entlang, bis er fand, was er suchte. Zu einem der Tribünen-Eingänge führte eine Fußspur, aber nicht wieder zurück.
"Alicia?" rief er noch einmal. "Ich weiß, daß Du da bist. Harry hat Dich gesehen, und Deine Fußspuren sind hier im Schnee."
Stille.
Er dachte kurz darüber nach, ob er wieder gehen sollte, vielleicht wollte sie alleine sein, entschied sich aber anders.
"Ich komm jetzt rauf, ok?" Als immer noch keine Antwort kam, kletterte er nach oben.
Alicia saß in der ersten Reihe und starrte auf das Feld hinaus. Sie sah nicht einmal auf, als er sich neben sie setzte. Er schwieg und wartete. Als er bemerkte, daß Alicia zitterte, zog er seinen Mantel aus. Trotz des sanften Protestes legte er ihn ihr um die Schultern.
"Danke," sagte sie leise, zog den Mantel fest um sich und sah weiter geradeaus.
"Licia, ich..." begann George. "Ich wollte mich bei Dir entschuldigen. Es tut mir leid, daß ich Dich gestern so angefahren habe. Ich hatte ein Recht dazu."
"Ist schon ok." Alicia blickte ihn an und lächelte. "Du standst neben Dir."
"Das ist aber keine Entschuldigung," entgegnete er.
"Aber vielleicht eine Erklärung." Sie kniff die Lippen zusammen. "Ich weiß nicht, was mit Dir los ist. Auch wenn Angelina und Katie irgendetwas seltsames angedeutet haben."
Sie hob die Hand und schnitt George das Wort ab, der gerade Luft geholt hatte, um zu fragen, was die beiden gesagt hatten. "Ich will nur, daß Du weißt, wenn Du jemanden zum Reden brauchst, ich bin für Dich da."
Sie faßte ihn leicht an die Schulter, ließ aber schnell wieder los, zu schnell, wenn es nach George ging. Er hätte das Angebot zu reden gerne angenommen, er wünschte sich so sehr, ihr alles erzählen zu können. Aber wie konnte er das, wenn sie bei seinen Problemen die Hauptrolle spielte? Und was zum Teufel wußten Angelina und Katie? Und woher?
"Danke," sagte er langsam. "Ich... ich weiß das wirklich zu schätzen."
Verdammt, warum war alles so kompliziert? Wieso war er sich nur so unsicher, was seine Gefühle Alicia gegenüber betraf? Nach dem Ball hatte er sich ihr so nahe gefühlt. Auch jetzt war es schön, neben ihr zu sitzen und mit ihr zu sprechen, aber es war irgendwie anders. Tapfer kämpfte er gegen den Wunsch an, sie einfach in den Arm zu nehmen und festzuhalten. Er hatte Angst vor ihrer Reaktion. Sie würde es entweder zulassen oder ihn anschreien, er solle sie gefälligst loslassen, und das hätte er im Moment nicht ertragen.
Aber vielleicht würde sie es wirklich zulassen, sie sah aus, als könnte sie ebenfalls etwas Nähe gebrauchen. In George tobte ein innerer Kampf, was er tun sollte. Er überlegte lange, bevor er die nächsten Worte aussprach.
"Licia, dasselbe gilt auch für Dich. Wenn Du jemanden zum Reden brauchst, meine ich. Ich merke doch, daß Du etwas hast. Ginny meint, Du wärst beim Frühstück so seltsam gewesen. Und jetzt sitzt Du hier mitten in der Kälte, starrst in die Gegend und willst nicht, daß man dich findet."
Alicia schwieg. Aus einem plötzlichen Impuls heraus legte George nun doch zaghaft einen Arm um sie und zog sie leicht an sich. Sie wehrte sich nicht, wickelte sich nur noch tiefer in Georges Mantel ein.
George durchfloß ein wohliges Gefühl, das von dort ausging, wo ihr warmer Körper seinen berührte. Er ließ sich eine Zeitlang mit geschlossenen Augen treiben.
Langsam wurde ihm jedoch kalt, und er konnte ein Zittern nicht unterdrücken
"George! Dir ist kalt, warum hast Du nichts gesagt!"? Alicia sprang auf. "Laß uns zurück ins Schloß gehen. Und ich hab ja immer noch Deinen Mantel an." Sie machte Anstalt ihn zurückzugeben, doch George hielt sie davon ab.
"Behalte ihn bis wir drin sind."
Sie wurde rot und lächelte ihn dankbar an.
George wurde so warm, daß er keinen Mantel mehr brauchte.
Sie kletterten hinunter und verließen das Stadion.
"Quidditch," murmelte Alicia verträumt mit einem letzten Blick auf das Feld.
~*~*~*~
"Quidditch," murmelte Angelina verträumt.
"Was?"
Sie und Fred saßen im Gemeinschaftsraum nebeneinander auf der Couch.
"Quidditch." Sie sah ihn an. "Vermißt Du das nicht auch?"
"Ja," gab Fred zu. "Und ich glaube, wir sind nicht die einzigen." Er deutete auf Harry, der in einer Ecke seinen Feuerblitz polierte, schon das zweite Mal diese Woche.
"Meinst Du, wir könnten ein Spiel auf die Beine stellen? Ich weiß, es gibt keine Haus-Meisterschaft dieses Jahr. Ich meine eher sowas wie ein Freundschaftsspiel. Gegen Hufflepuff oder Ravenclaw."
"Wir haben keinen Hüter," gab Fred zu bedenken. Er mußte allerdings eingestehen, daß die Idee verlockend klang. "Und es ist kalt draußen."
"Erstens: Beim Spielen wird Dir schon warm. Zweitens: Die halbe Ravenclaw-Mannschaft ist nach Hause gefahren. Aus drei Häusern werden wir wohl zwei komplette Mannschaften zusammenkriegen. Und wenn nicht, muß eben Slytherin noch ein paar Spieler zur Verfügung stellen."
Fred mußte grinsen bei dem Gedanken, daß ein Draco Malfoy für das verhaßte Gryffindor den Sucher spielte, weil Harry keine Lust hatte. "Und wer bekommt Krum? Ich liebe Harry, aber ich werfe ihn unauffällig die Treppe runter, wenn wir dafür Krum kriegen."
Angelina boxte ihm in die Seite. "Untersteh Dich! Niemand bekommt Krum, das wäre unfair. Hm." Sie biß sich auf die Lippe, eine Geste, die Fred sehr attraktiv an ihr fand. "Ich hoffe nur, daß die anderen genauso begeistert sind wie wir. Und vor allem, daß Dumbledore es erlaubt."
"Da hilft nur eins: fragen. Am besten bevor wir es jemand anderem erzählen. Und am besten sofort. Angel, manchmal bist Du fast so genial wie ich."
Angelina boxte ihn ein zweites Mal so fest, daß Fred ein "Au!" nicht unterdrücken konnte.
~*~*~*~
George und Alicia trafen Fred und Angelina vor dem Bild der Fetten Dame.
"Alicia, wir haben Dich gesucht!" Angelina lief zu ihr und zog sie zur Seite. "Wo warst Du?"
Alicias Wut auf die beiden hatte sich gelegt. Sie hatte George unterwegs von den Ereignissen beim Frühstück erzählt. Er zuckte mit den Schultern.
"Damit werd ich wohl leben müssen. Solange es nicht gleich alle Schüler wissen, ist mir das egal. Du solltest es ihnen nicht vorhalten, daß sie ein bißchen darüber lästern. Ich finde es schön, wenn ich etwas Abwechslung in ihr langweiliges Leben bringen kann." Er grinste.
"Ich hab etwas Abstand gebraucht und war im Quidditch-Stadion, spielen," antwortete sie Angelina. "Keine Angst, es geht mir gut." fügte sie hastig hinzu, als Angelina sie besorgt ansah. "Mit Dir hab ich allerdings noch ein Hühnchen zu rupfen." Sie drohte ihr lachend. "Katie und Du habt mir immer noch nicht verraten, was Ihr wißt und ich nicht."
Angelina verdrehte die Augen. "Hast Du das etwa immer noch nicht mitbekommen? Laß uns später darüber reden, ja? Ich verspreche Dir, Du darfst mich ausquetschen. Aber jetzt kommt erst mal mit rein, Fred wollte gerade eine kleine Ankündigung machen. Das wird euch umhauen." In ihren Augen glitzerte es. "Lichterfeen!" sagte sie der Fetten Dame.
"Quidditch-Team, hierher!" brüllte Fred, als sie in den Gemeinschaftsraum kamen. Katie und Harry sahen ihn erstaunt an, kamen aber dennoch zu ihm. "Ginny, Ron, ich habe Team gesagt, nicht Groupies." Die beiden waren ebenfalls neugierig geworden. Fred ließ sie da bleiben. "Also," begann Fred mit feierlicher Stimme, "unsere über alles geliebte Angelina-"
"Von Dir bestimmt," murmelte Ron und Harry stieß ihm seinen Ellbogen in die Seite, grinste jedoch gleichfalls.
"- hatte eine wundervolle Idee," fuhr Fred fort, ohne auf Rons Kommentar zu achten. "Ich gehe wohl recht in der Annahme, daß alle hier Anwesenden den Ausfall der Quidditch-Meisterschaft dieses Jahr aufs tiefste bedauern. Wie mir zugetragen wurde, sollen sich einige Team-Mitglieder sogar ab und zu heimlich im Stadion aufhalten." Er sah Alicia und Harry an.
"Komm zur Sache Fred!" Alicia wurde ungeduldig.
Fred warf ihr einen gespielt tadelnden Blick zu. "Licia, das ist ein sehr wichtiger Augenblick für mich. Unterbrich die feierliche Stimmung bitte nicht. Wie ich bereits sagte, ist der Ausfall der Meisterschaft außerordentlich tragisch für alle Beteiligten. Deshalb hatte unsere reizende Angelina hier," Angelina machte einen kleinen Knicks, "eine fabelhafte Idee, und leider hat sie mir verboten sie als meine auszugeben. Also werde ich das Wort jetzt abgeben."
Alicia verdrehte die Augen. Wann würden die beiden endlich damit rausrücken was, los war?
"Danke, Fred. Um endlich auf den Punkt zu kommen, mach ich's kurz. Wir waren eben bei Dumbledore, und er hat uns erlaubt, ein Spiel zu veranstalten. Ein Freundschaftsspiel." Sie wartete geduldig, bis die diversen erstaunten Zwischenrufe verstummt waren.
"Und wer darf alles mitmachen?" fragte Ron.
"Das Spiel findet am 2. Januar statt. Jeder, der will und Mitglied einer Hausmannschaft ist, darf daran teilnehmen. Aus allen Häusern. Wir Gryffindors werden allerdings bevorzugt, weil die Idee von uns kam. Das heißt, wir spielen auf jeden Fall. Es sei denn, jemand hat keine Lust." Sie grinste in die Runde.
Keine Lust! Wie konnte sie so etwas auch nur denken! Alicia glaubte, sie müsse platzen vor Freude. Zuerst hatte sie es ja noch für einen von Freds Scherzen gehalten, aber Angelina würde dabei bestimmt nicht mitmachen.
"Was ist mit Krum?" fragte Harry, der leicht weiß im Gesicht war. Wahrscheinlich wurde ihm schon schlecht bei dem Gedanken, gegen ihn spielen zu müssen.
"Krum darf nicht mitspielen," erklärte Fred, und Harry atmete hörbar auf. "Und Karkaroff würde ihn auch gar nicht lassen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht einmal vorstellen, daß er seine Schüler überhaupt zuschauen läßt."
"Wir haben nur ein Problem: Wir haben keinen Hüter," warf Katie ein.
"Was ist mit den Hütern von Hufflepuff oder Ravenclaw? Vielleicht können die uns aushelfen," fragte Alicia. Ihr eigener Ersatzmann, Rene Francis, war nach Hause gefahren. Und sie würde das Spiel lieber abblasen, bevor sie auf die Hilfe von Slytherin angewiesen war. Außerdem würde deren Hüter sowieso nicht für sie spielen.
"Hufflepuff fällt aus." Alle Augen richteten sich auf Ginny, die leicht errötete. "Jonathan Flicks Schwester Susan hat mir erzählt, er hätte einen Unfall gehabt. Einer seiner Freunde hat so ein Brett mit Rollen dran zu Weihnachten bekommen."
"Du meinst ein Skateboard?" versuchte Harry.
"Ja, ich glaube, so hieß es. Auf jeden Fall ist er gestürzt, als er es ausprobieren wollte. Es geht ihm zwar schon wieder gut, aber er muß seinen Arm noch ein paar Tage schonen."
Fred begann, hin und her zu laufen und laut nachzudenken. "Ich glaube, Slytherin können wir aus unseren Überlegungen herauslassen. Die werden weder mit noch gegen uns spielen, wenn nichts für sie dabei herausspringt. Hufflepuff fällt aus, und Ravenclaw braucht seinen Hüter selbst. Unser Ersatzmann ist nicht da. Das bedeutet..."
"... das bedeutet," beendete George, der bisher still gewesen war, den Satz seines Bruders, "wir müssen einen Neuen ins Team aufnehmen. Und weil wir nicht viel Zeit haben, können wir nicht erst sämtliche Gryffindors durchprobieren. Wir brauchen jemanden, von dem wir schon wissen, was er kann. Jemanden wie Ron."
