Anmerkungen: Tüdeldü. Immer noch nicht ganz fertig, aber ich bin kreativ zur Zeit. Momentan ist der einzige Grund, weshalb ich mich mit dem Posten etwas zurückhalte, die Tatsache, dass das hier noch nicht ganz fertig ist. Was soll ich denn acht Kapitel auf einmal veröffentlichen und dann Monate mit den letzten zwei auf mich warten lassen. Deswegen müsst Ihr halt wieder einmal mit nur einem Vorlieb nehmen. Und kann ich mal sagen, dass diese neue (für mich zumindest) QuickEdit Funktion ein Sch---dreck ist?
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Kapitel 8: Der Morgen
"Das war Alicia."
"Ach nein, sag an, das wußte ich nicht," sagte Fred sarkastisch. "Ich meine, was tut Alicia in Deinem Bett? Was habt Ihr zwei gemacht?"
'Wir haben uns geküsst,' dachte George. 'Zumindest fast. Bis Du Idiot von einem Bruder alles vermasselt hast.'
"Sie kam mitten in der Nacht her, und wir dachten beide, es wäre besser, wenn sie hierbleibt."
"Ihr habt doch nicht..."
"Fred!"
"Nun ja, was ich gesehen habe, sah... eindeutig aus. Heißt das, es hat jetzt endlich klick gemacht?" George zog sich stöhnend das Kissen über den Kopf.
"Nein," drang es erstickt darunter hervor. Er schwankte noch immer, ob er wütend oder froh darüber sein sollte, daß Fred sie gestört hatte. Es war wundervoll gewesen, als Alicia ihn berührt hatte, ein Gefühl, das er nicht beschreiben konnte. Aber hatte er nicht gestern etwas von "nur Freunde" erzählt?
Ach, zum Teufel damit! Er mochte Alicia. So sehr, daß er im Moment an nichts anderes denken konnte. Sein sehnlichster Wunsch war, daß sie zurückkam, Fred rauswarf und genau da weitermachte, wo sie aufgehört hatte. Das Problem war, daß Alicia anscheinend nicht im geringsten genauso dachte. So wie sie reagiert hatte, war es für sie ein Fehler gewesen.
"Was machst Du jetzt?" fragte Fred.
"Weiß ich nicht," murmelte George in das Kissen. Er konnte noch nicht einmal mit ihr reden, weil er nicht aufstehen durfte.
"Kaum ist man wieder unter den Lebenden, muß man sich mit minderwertigeren Problemen rumschlagen, was?"
George gab den Versuch auf, sich selbst zu ersticken und kam unter seinem Kissen hervor.
"Du hast gut reden," sagte er säuerlich. "Du hast Angelina. Und Du gibst Dir Mühe, damit es jeder mitbekommt."
"Wovon redest Du?"
"Kurz vor dem Spiel, erinnerst Du Dich? Angelina kommt rein, und Ihr bringt mal wieder die übliche Wir-sind-ein-glückliches-Pärchen-Show. Das nervt!" Während er sprach, wurde er immer lauter. Fred sprang auf. Auch er steigerte merklich die Lautstärke.
"Komm mal wieder runter, George! Tu nicht so, als wären die anderen schuld, wenn Du das mit Alicia nicht auf die Reihe kriegst."
"Da ist nichts mit Alicia."
"Ja klar! Das sah aber vorhin ganz anders aus. Du hast mich gefragt, woran man merkt, ob man verliebt ist. Wie Du Dich in den letzten Tagen verhältst, daran. Entweder Du bist verliebt oder vollkommen durchgedreht!"
"Was ist denn hier los?" Madam Pomfrey war hereingekommen und funkelte sie beide zornig an, weil sie so einen Krach veranstalteten.
"Keine Angst, ich wollte sowieso gerade gehen." Mit einem Kopfschütteln drehte sich Fred um und ging.
George verschränkte die Arme. Alicia war vor im davongerannt und er hatte sich mit seinem Bruder gestritten: Der Tag fing gut an.
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Alicia rannte durch die Gänge und achtete nur halb darauf, wo sie eigentlich hinlief. Was hatte sie sich eigentlich dabei gedacht, sie hatte George beinahe geküßt. Oh, aber es war so schön gewesen... Was hatte George sich dabei gedacht! Er konnte ihr doch nicht irgendetwas von "nur Freunde" erzählen und sich am nächsten Morgen auf so etwas einlassen! Es war seine Schuld!
Oder war es ihre Schuld? Hatte sie nicht selbst von Freundschaft gesprochen und etwas davon, die letzte Woche zu vergessen?
Zur Hölle damit. Sie konnte an nichts anderes mehr denken als an George und das, was eben passiert war. Sie sollte zurückgehen, Fred rauswerfen und da weitermachen, wo sie aufgehört hatten. Das Problem war, daß sie sich über Georges Gefühle nicht im Klaren war. Als Fred hereinkam, hatte er sich sofort abgewandt, als ob es ihm unangenehm gewesen wäre. Als hätte man ihn bei etwas erwischt, was nicht hätte geschehen dürfen.
'Das hätte es auch nicht,' meldete sich eine andere Stimme in ihr zu Wort, von der sie annahm, daß es ihre Vernunft war, die sie vorhin erfolgreich unterdrückt hatte.
'Halt die Klappe!' fuhr sie sie an.
"Hey, Alicia!" rief jemand hinter ihr. Sie fuhr herum, halb in der Erwartung, George oder Fred zu sehen. Doch vor ihr stand Peter Jeffreys.
"Was machst Du hier?" fragte er. Alicia sah sich um. Ihr wurde jetzt erst bewußt, wo sie war. Sie war nicht dahin gelaufen, wo sie eigentlich hinwollte, sondern in die entgegengesetzte Richtung, sie standen vor dem Eingang zum Gemeinschaftsraum von Hufflepuff, der von der Statue eines Ritters bewacht wurde.
"Falsche Abzweigung," murmelte sie.
"Geht es Dir gut?" Peter schaute besorgt. "Du siehst etwas mitgenommen aus. Und Du hast keine Schuhe an." Wäre Alicia zum Lachen gewesen, hätte sie es getan angesichts des verwirrten Blicks, den Peter auf ihre Füße warf. Sie überging die Bemerkung.
"Es geht mir gut," log sie. Beide starrten sich eine Weile an.
"Ich..." Alicia deutete hinter sich. "Ich geh dann mal... zu meinem Gemeinschaftsraum. Bis dann." Sie drehte sich um.
"Warte mal!" rief Peter. Er kam ihr hinterher und stellte sich vor sie. "Übernächstes Wochenende ist Hogsmeade. Würdest Du... möchtest du mit mir hingehen? Wir könnten in die Drei Besen gehen, was trinken oder so." Eigentlich hatte sie keine große Lust dazu. Aber auf den zweiten Blick, warum nicht? Peter war in Ordnung, und vielleicht konnte sie so den Streß mit George vergessen.
"Ja," sagte sie. Gern." Sie lächelte ihn an. "Aber ich muß jetzt wirklich gehen. Schuhe anziehen."
"Gut." Auch Peter lächelte. "Wir sehen uns."
Alicia fand den Weg zum Gryffindor-Turm ohne weitere Zwischenfälle.
"Das hat aber lange gedauert," sagte die Fette Dame.
"Ich bin über Nacht geblieben," entgegnete Alicia, wollte aber keine weiteren Erklärungen abgeben und kletterte durch das Portraitloch. Katie entdeckte sie als erste.
"Wo warst Du?" Alicia antwortete nicht, sie würde es ihnen später erzählen. Sie schlurfte in ihren Schlafsaal und ließ sich auf ihr Bett fallen. Der Tag fing gut an.
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Zugegeben, eine Stunde später sah alles schon viel besser aus. Sie hatte ausgiebig geduscht, frische Kleidung angezogen und Angelina und Katie, die neugierig und ungeduldig vor dem Badezimmer gewartet hatten, berichtet, was passiert war. Was heute morgen gelaufen war, ließ sie weg. Sie fand, das war eine Sache zwischen George und ihr. Sie glaubte nicht, daß George es jemandem erzählen würde, und sie hoffte inständig, daß Fred es auch nicht tat.
Mittlerweile war sie froh, daß er sie gestört hatte, denn sie wußte nicht, was sie sonst noch getan hätte. George wollte nur mit ihr befreundet sein, da war es besser, wenn sie solche Dinge in Zukunft unterließ.
Sie stieg die Stufen zum Gemeinschaftsraum hinunter und gesellte sich zu ihren beiden Zimmergenossinnen, die sich mit Fred unterhielten. Angelina zeigte Katie ein Loch in ihrem Umhang, Alicia nutzte die Gelegenheit, daß die zwei gerade beschäftigt waren, um Fred fragend anzusehen. Er verstand und schüttelte kaum merklich den Kopf. Sie lächelte ihn dankbar an. Er hatte also niemandem etwas gesagt.
Am Frühstückstisch hatten sich bereits die meisten versammelt. Das Spiel vom Vortag war immer noch Thema Nummer eins. Ab und an kamen Leute aus anderen Häusern an den Tisch um sich danach zu erkundigen, wie es George ging.
"Wir sollten Schilder aufstellen: George geht es gut:" schlug Ron vor und biß in ein Butterhörnchen. Plötzlich fing Ginny, die Ron gegenübersaß, an zu lachen. Die anderen sahen sie an, dann Ron und stimmten ebenfalls mit ein.
"So gut war der Witz jetzt auch wieder nicht," sagte Ron verwirrt. Harry reichte ihm kichernd eine silberne Obstschale, damit er sie als Spiegel benutzen konnte. Quer über seine Stirn stand in leuchtend grünen Buchstaben das Wort DOOF geschrieben.
"Haha, sehr witzig," kommentierte Ron, sah aber nicht wirklich böse aus.
"Unsere neueste Erfindung. Tut mir leid, Ron, aber das mußte sein. Zu Ehren von George," erklärte Fred. "Ich wollte sie Freds Frühstückshörnchen nennen, aber George war aus unverständlichen Gründen nicht damit einverstanden. Keine Angst, die Wirkung läßt in einer Viertelstunde nach." Er aß ein Stück von seinem eigenen Hörnchen.
"Der Trick sie von echten zu unterscheiden ist, unsere haben einen kleinen roten Punkt genau... Oh nein."
IDIOT flackerte auf Freds Stirn, und der gesamte Tisch brach in lautes Gelächter aus, Fred eingeschlossen.
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Nach dem Frühstück machte sich Fred auf den Weg zum Krankenflügel. Einer der Nachteile, naja, oder auch Vorteile, am Zwillingsdasein war, daß man dem anderen nie etwas nachtragen konnte. Wer war schon dem eigenen Spiegelbild lange böse?
Schon als er in das Zimmer kam, merkte er, daß es George genauso ging. Trotzdem sahen sie sich eine Weile gespielt böse an.
"Na, hast Du Dich beruhigt?" fragte Fred spitz.
"Ja. Und Du?" antwortete George gelassen.
"Denke schon." Sie grinsten sich an. Fred setzte sich zu ihm aufs Bett und nahm ihn kurz in den Arm.
"Ich bin froh, daß es Dir wieder gut geht," flüsterte er in sein Ohr.
"Du hast was rotes auf der Stirn," bemerkte George, als sie sich wieder lösten.
"Die Frühstückshörnchen."
"Du Idiot, Du sollst sie doch nicht selber essen."
"Es war ein Versehen. Ich hab sie verwechselt."
"Soweit ich mich erinnere hast Du selbst den kleinen roten Punkt eingebaut." Sie schwiegen. Fred kratzte verlegen an der Bettdecke.
Du bist mir nicht mehr böse, daß ich Euch heute morgen gestört habe?" George sah aus, als müsse er kurz nachdenken.
"Nein. Im Gegenteil, ich bin froh, daß Du reingeplatzt bist. Wer weiß, was sonst noch passiert wäre. Wir sind viel zu weit gegangen heute morgen." Er schüttelte den Kopf.
Hinter ihnen fiel mit einem Klicken die Tür ins Schloß. Seltsam, Fred hätte schwören können, daß er sie zugemacht hatte. George hatte nichts bemerkt, denn er fuhr fort:
"Alicia will nur mit mir befreundet sein, also ist es besser, wenn ich mich auf nichts anderes einlasse. Damit muß ich eben leben." Fred lächelte.
"Gib die Hoffnung nicht auf. Angelina und ich haben auch nicht geplant, mehr zu sein als Freunde. Bis zum Weihnachtsball. Da ist es irgendwie passiert. Alicia mag Dich sehr. Sie hat niemandem erzählt, was heute morgen hier passiert ist, noch nicht einmal Angelina oder Katie."
"Woher weißt Du das?"
Fred grinste. "Angelina könnte es nicht für sich behalten, wenn sie es wüßte."
George hatte sein Kissen wieder entdeckt und verschwand darunter. Fred kam nicht gegen seine Natur an, er boxte hinein und erntete ein dumpfes "Au!". George schlug mit dem Kissen nach ihm. Fred flüchtete. Er hatte Lee sowieso versprochen, mit ihm Schach zu spielen.
"Ist das normal?" fragte George, als er die Hand schon am Türknauf hatte.
"Was, Streß mit Mädchen?" George nickte. "Das ist normal, George. Man nennt es erwachsen werden." Das Kissen flog auf ihn zu, und Fred hüpfte aus der Tür. Er steckte seinen Kopf noch einmal hinein. "Allerdings glaube ich nicht, daß Du es jemals schaffen wirst, erwachsen zu werden." Als das zweite Kissen kam, floh er endgültig.
