Obwohl er alles andere gerne aufgeschoben hätte, um Phoenix zu suchen,
erklärte sich Alec bereit, zuerst den Abschiedszauber durchzuführen, erst
recht nachdem er erfahren hatte, wer da gerufen werden sollte. Von einem
Personenwechsel bei den mächtigen Drei, die für die meisten Hexen und
Zauberer ohnehin nur als schattenhafte Wesen ohne feste Konturen
existierten, hatte er nichts mitbekommen.
Paige hatte den Lavendel schon den Flammen übergeben, die sich sofort
violett färbten. Phoebe schauderte, als sie in die Flammen blickte, von
denen sie auf einmal den Blick nicht mehr abwenden konnte. Sie war unfähig
zu verhindern, dass auf einmal alle Erinnerungen, die sie an Prue und die
Zeit mit ihr hatte, wie wild in ihrem Kopf herumwirbelten. Es war, als
würde der Zauber sie zuerst prüfen., ob sie Prue auch genug vermisste.
Paige sah Pipers und Phoebes erstarrte Gesichter, und schaute beunruhigt zu
Alec, der jedoch eine aufmunternde Geste machte als Zeichen, das sei
normal.
Der Lavendel war seiner Meinung nach Schuld an dieser Prozedur. Eine
magische Pflanze, die Erinnerung symbolisierte, musste an einem Ort wie
hier ihre Kräfte noch verstärkt haben.
Piper war froh, als sie wieder geradeaus schauen konnte. Sie hatte
Kopfschmerzen von dem Herumstochern in ihren Gedanken bekommen, und musste
aufwallende Übelkeit mit aller Macht unterdrücken . Gar nicht zu reden von
ihren höllischen Kreuzschmerzen.
Da hörte sie Alecs deutliche und laute Stimme, und alle fielen nach wenigen Silben in den Spruch ein. Dreimal sprachen sie ihn, und mit vielen anderen Stimmen stiegen auch ihre auf in den Himmel, und jedes Mal klangen sie beschwörender und stärker, sodass kein herumirrender Geist, keine ziellos umherstreifende Seele in der Lage war, sich ihm zu entziehen Verlorner Geist, ich rufe dich
Erscheine hier, zeige dich,
kein Schattentanz an dieser Statt,
wendet sich noch mal das Blatt,
aus Staub und Bein wird Fleisch und Blut.
Abschied, schwerstes Wort im Menschenleben,
Wolln wir nehmen, sei uns vergebn.
Nur einen Tag lang glimmt die Glut,
dann schwebt dein Geist in ferne Höhn,
und erst im Tod werden wir uns wiedersehn.
Und er blieb nicht ungehört. An einem fernen Ort, der jenseits jeglichen Einflusses irdischer Mächte liegt, sei es guter oder böser, fühlte sich eine Seele angesprochen und folgte dem Ruf. Vom Standpunkt der noch Lebenden bot sich ein ganz anderes Bild. Die Flammen schlugen schnell höher und begannen sich in zwei dicke Stränge zu teilen, die oben wieder zusammenliefen und einen feurigen Torbogen bildeten. In dessen Zentrum fing es an, zunächst als weißer Fleck, dann dehnte dieser sich aus und gewann an Form, bis er schließlich ein Astralwesen wurde, das sich mehr und mehr verfestigte. Die Gesichtszüge wurden immer deutlicher, alles fügte sich zusammen und... Prudence Halliwell trat aus dem Bogen aus inzwischen erkaltetem Feuer, und sie sah so frisch und munter aus, dass niemand geglaubt hätte, dass sie schon seit einem Jahr tot war.. Sie trug dieselbe Kleidung wie damals, an jenem verhängnisvollen, Tag, als Shax das Manor heimsuchte. Phoebe würde nie ausreichend beschreiben können, was sie in diesem Moment fühlte, als ihre Schwester wieder leibhaftig und mehr oder weniger lebendig, vor ihr stand. Für einen Augenblick war alles im Universum gleichgültig, alle Alltagssorgen, alle verdammten Dämonen, und alle Trauer um Cole und ihr Baby, es schrumpfte zu einer Kleinigkeit, zu einem Nichts. Nur eines schien in diesem Moment Bestand zu haben: Prue war wieder da. Piper konnte es zuerst nicht realisieren, sie konnte Prue nur anstarren. Ganz langsam führte sie ihre rechte Hand an Prues Wange, nur um zu testen, ob sie auch echt war. Prues schloß ihre Schwestern in die Arme, und es brauchte keine Worte, um zu beschreiben, wie sehr sie alle einander gefehlt hatten und wie glücklich sie waren, wieder zusammen zu sein.. Dann ging sie auch auf Paige zu, nahm sie an der Hand und sprach das erste Mal wieder mit einer menschlichen Stimme. „Schön, dass ich dich kennenlerne. Grams hat mir schon von dir erzählt. Ich bin so froh, dass jemand auf Piper und Prue aufpasst."Sie sprach ganz ruhig und lächelte, und Paige fühlte nicht im geringsten die gefürchtete Eifersucht oder die Ausgeschlossenheit, die sie befürchtet hatte. „ Willkommen zuhause"sagte sie, und Prue umarmte sie herzlich „Willkommen in der Familie, Paige". Das letzte Eis schmolz, und Paige verstand, warum die beiden Prue so vermisst hatten. Sie hatte zwar schon davon gehört, wie sehr Prue das Glück der anderen am Herzen gelegen hatte, dass sie alles für ihre Schwestern getan hätte, und dass man immer auf sie bauen konnte. Aber man musste Prue erst in die Augen blicken, sie umarmen und mit ihr sprechen, damit man ihr Einfühlungsvermögen, die Liebe zu ihren Schwestern, ihren Eifer und ihre Bestimmtheit wirklich spüren konnte. Allerdings ahnte sie nicht, dass sie mit dieser Begegnung, die in der bekannten Zukunft nie stattgefunden hatte, ein ganz anderes Bild von Prue bekam, und damit die Zukunft beeinflussen würde. Auf Alec hatte Prue eine durchschlagende Wirkung. Als seine Familie seine Schwester gerufen hatte, um von ihr den letzten Abschied zu nehmen, war sie ihnen so erschienen, wie sie gestorben war, mit all ihren Wunden und mit dem verbrannten Gesicht. Zuerst war es ein Schock gewesen, seine Schwester hatte ihm erklärt, dass sollte ihnen nur verdeutlichen, dass es nur ein zeitlich begrenzte Rückkehr war, und ihnen den endgültigen Abschied erleichtern. „Es soll zeigen, dass ich dem Tod eben viel näher bin als dem Leben"war ihre Begründung gewesen. Alec hatte schon befürchtet, es könnte für die Halliwells ein noch größerer Schock sein, und nun kam dieses wundervolle Wesen, dieser Engel, der sich erbarmt hatte, die himmlischen Gefilde zu verlassen um sich zu den Sterblichen herabzubegeben. Alec konnte sich nicht satt sehen an dem unergründlichen, strahlenden Grün der Augen, das ganze, von Klugheit und Ruhe gekennzeichnete Gesicht mir dem bestimmten Zug um den Mund, ihre eleganten Bewegungen, wie sie lachte, das pechschwarze Rabenhaar zurückwarf.. Alec Greene hatte sich entgegen aller Vorsätze auf den ersten Blick verliebt, und dazu noch in eine unerreichbare Frau. Als ihm das klar wurde, schaffte sein Gehirn das logische Denken kurzzeitig ab. Er bemerkte im Überschwang seiner Gefühle zwar, dass ihre Aura auf ihn reagierte, aber es entging ihm die Tatsache, dass es auf dieselbe Weise geschah wie bei Phoenix.
Prue hatte Piper, die ihre Tränen nicht mehr zurückhalten konnte, noch einmal lange in den Arm genommen, was durch Pipers schwangerschaftsbedingt recht üppigen Umfang jedoch etwas erschwert wurde. „Grams hat mir zwar einiges erzählt, aber dass du schwanger bist, hat sie mir gekonnt verschwiegen. Oh Piper, ich freu mich so für dich! Es wird sicher ein wundervolles Baby werden"Prue setzte ein freches Grinsen auf „Bei solchen Eltern." „Und bei solchen Tanten"antwortete Piper und schaute Paige, Prue und Phoebe stolz an. Jetzt war en sie wirklich eine perfekte Familie. Könnte Prue nur für immer bleiben, und Phoenix könnte mit ihren Eltern bei ihnen wohnen. Als hätte Prue Pipers Gedanken erraten, blickte sie ihre jüngere Schwester ernst an. „Auch wenn es mir nicht gefällt, das Schicksal hat euch einen anderen Weg bestimmt. Ich muss euch bald wieder verlassen, und es ist besser, ihr findet euch damit ab und macht euch keine Sorgen mehr um mich." Was Prue auch im letzten Jahr erlebt hatte, sie war daran gewachsen und war weiser und nachdenklicher zurückgekehrt. Ob sich diese Veränderung auf ihre Beziehung auswirken würde, das mussten Phoebe, Piper und auch Leo und Paige wohl erst noch herausfinden. Phoebe stupste Prue an und deutete auf Alec, der sich etwas abseits herumdrückte. „Wenn dein Aufenthalt hier schon so kurz ist, dann würde ich ihn mir so angenehm wie möglich machen."Meinte sie anzüglich, und Prue verlor keine Zeit und verschwand mit ihrem bezaubernsten Lächeln in Richtung Alec. „Ich glaube, wir wurden einander noch nicht vorgestellt."Sagte sie und reichte Alec mit einer eleganten Bewegung die Hand. Er antwortete etwas abwesend „Alec Greene, Hexer. Ich bin für ihre Rückkehr hier verantwortlich". Dieses Grün, gegen das ihm alle Farben der Natur blass erschienen, dessen Leuchten aus ihren Augen eine Mischung aus Kobold- und Katzenaugen machte. Alec bemerke nicht, wie intensiv er Prue anstarrte. „Prue Halliwell, ehemals eine der mächtigen Drei, jetzt Mischung aus Geistwesen, Leiche, Engel und .... momentan Mensch." Sie schenkte ihm noch Eines dieser bezaubernden Lächeln. „Im übrigen finde ich es sehr sympathisch, dass sie mir nicht wie andere Männer auf den Busen starren, sondern mein Gesicht bevorzugen"fügte sie an, ihr Spott ließ Alec erröten, und er wünschte für eine kurzen Moment, im Erdboden versinken zu können. Er schüttelte seine Kopf, um sich ganz auf das Gespräch konzentrieren zu können und alle Phantasien zu vertreiben.. Prue hakte sich bei ihm unter, und die beiden gingen zu den anderen, die schon ungeduldig auf Prue warteten. „Jetzt bin ich aber schon neugierig, wie Piper und Phoebe ...und auch Paige sie kennengelernt haben."Sie sah ihn erwartungsvoll an und war von einem Moment auf den anderen ernst geworden. „Sie sind verantwortlich für die Tatsache, dass ich noch einmal meine Schwestern sehen darf. Ich weiß nicht, wie ich ihnen danken soll, aber würde mich auch interessieren, wie sie das angestellt haben." „Kennen sie den Abschiedszauber?" Sie deutete ein leichtes Nicken an „Ihre Schwestern haben mich um Hilfe gebeten, aber sie haben sie selbst zurückgeholt. Ich habe ihnen nur das Rezept gegeben,. Bei mir brauchen sie sich nicht zu bedanken." Er würde niemals erfahren, was Prue ihm geantwortet hätte, denn in diesem Moment brach die Hölle los.
Der friedliche Platz war plötzlich von Schreien erfüllt, es entstand das Chaos wild durcheinander laufender Menschen, und statt Beschwörungen wurden jetzt Schutzzauber und Flüche gebrüllt. Feuerbälle, Blitze und verschiedenste Gegenstände hatten sich in die Luft erhoben. Phoebe benutzte ihre Levitationskräfte, um sich ein besseres Bild von der Lage machen zu können. Was sie sah, gefiel ihr gar nicht: Aus dem Wäldchen war eine Unmenge von seltsamen Geschöpfen gekommen, die in verschiedensten bizarren Formen gestaltet waren. Wenn sie eines gemeinsam hatten, dann, dass sie alle verdammt dämonisch aussahen. Sie begannen, den Platz einzukreisen hatten. Alec fluchte leise „Sikoi", und Leo machte ein äußerst besorgtes Gesicht. „Der Bodensatz der Unterwelt"erklärte er den ratlosen Schwestern „Niedere Dämonen, Warlocks und ähnliches. Alleine nicht sehr gefährlich, aber sie scheinen ihre Strategie zugunsten von Quantität geändert zu haben. Wenn sie in Massen angreifen, können sie durchaus gefährlich werden.." Und schon war das Unheil geschehen. Ein widerwärtiger, ziemlich schleimiger und unerträglich mach Moder und Verwesen Stinkender Dämon war mitten in ihrer kleinen Gruppe gelandet. Sein fauliges Gebiß grinste sie höhnisch an. „Stirb, Hexe"waren seine letzte Worte, bevor Piper ihn mit einer eiskalten Handbewegung explodieren ließ. Piper lächelte grimmig und nahm wie ihre Schwestern und Alec Kampfstellung ein „Pünktlich mit Prue sind auch die Biester wieder da"dachte sie, bevor eine ganz Welle der Biester auf sie zukam und sie nur noch instinktiv reagieren konnte und ihre geschulten Reflexe sie vor dem Tod retteten. Piper ließ eine Dämon erstarren, den ein sicherer Stich mit einem geborgten Schwert von Phoebe außer Gefecht setzte. Zwei weitere Kreaturen explodierten unter ihren Händen, doch sie konnte nicht verhindern, dass eine scharfe Kralle ihr ein blutige Wunde in den Arm schlug. Alec hatte sich einen überdimensionalen Dorn aus Stechpalmenholz geschaffen, der mit Baldrian umwunden war. Er wütete mit dieser Waffe unter den Dämonen und rächte Pipers Verletzung. Es ging alles gut, bis der den Fehler machte, sich besser anzustellen als ein seltsamer Warlock, der scharf auf seine Kräfte zu sein schien. Dieser explodierte zu einer derart riesigen Wolke aus Nebel, der die Schleimhäute reizte dass sie die ganze Umgebung vorübergehend blind machte. Alls die Luft sich wieder aufklärte, waren keine neuen Dämonen mehr in Sicht. Leo heilte Piper und auch Paige, die sich einige Kratzer zugezogen hatte. Dann beschlossen sie, den anderen in Bedrängnis geratenen Hexen zu helfen, deren Kräfte nicht so stark waren. Es gab nur ein Problem: Prue war, während sie alle geblendet waren, verschwunden.
Da hörte sie Alecs deutliche und laute Stimme, und alle fielen nach wenigen Silben in den Spruch ein. Dreimal sprachen sie ihn, und mit vielen anderen Stimmen stiegen auch ihre auf in den Himmel, und jedes Mal klangen sie beschwörender und stärker, sodass kein herumirrender Geist, keine ziellos umherstreifende Seele in der Lage war, sich ihm zu entziehen Verlorner Geist, ich rufe dich
Erscheine hier, zeige dich,
kein Schattentanz an dieser Statt,
wendet sich noch mal das Blatt,
aus Staub und Bein wird Fleisch und Blut.
Abschied, schwerstes Wort im Menschenleben,
Wolln wir nehmen, sei uns vergebn.
Nur einen Tag lang glimmt die Glut,
dann schwebt dein Geist in ferne Höhn,
und erst im Tod werden wir uns wiedersehn.
Und er blieb nicht ungehört. An einem fernen Ort, der jenseits jeglichen Einflusses irdischer Mächte liegt, sei es guter oder böser, fühlte sich eine Seele angesprochen und folgte dem Ruf. Vom Standpunkt der noch Lebenden bot sich ein ganz anderes Bild. Die Flammen schlugen schnell höher und begannen sich in zwei dicke Stränge zu teilen, die oben wieder zusammenliefen und einen feurigen Torbogen bildeten. In dessen Zentrum fing es an, zunächst als weißer Fleck, dann dehnte dieser sich aus und gewann an Form, bis er schließlich ein Astralwesen wurde, das sich mehr und mehr verfestigte. Die Gesichtszüge wurden immer deutlicher, alles fügte sich zusammen und... Prudence Halliwell trat aus dem Bogen aus inzwischen erkaltetem Feuer, und sie sah so frisch und munter aus, dass niemand geglaubt hätte, dass sie schon seit einem Jahr tot war.. Sie trug dieselbe Kleidung wie damals, an jenem verhängnisvollen, Tag, als Shax das Manor heimsuchte. Phoebe würde nie ausreichend beschreiben können, was sie in diesem Moment fühlte, als ihre Schwester wieder leibhaftig und mehr oder weniger lebendig, vor ihr stand. Für einen Augenblick war alles im Universum gleichgültig, alle Alltagssorgen, alle verdammten Dämonen, und alle Trauer um Cole und ihr Baby, es schrumpfte zu einer Kleinigkeit, zu einem Nichts. Nur eines schien in diesem Moment Bestand zu haben: Prue war wieder da. Piper konnte es zuerst nicht realisieren, sie konnte Prue nur anstarren. Ganz langsam führte sie ihre rechte Hand an Prues Wange, nur um zu testen, ob sie auch echt war. Prues schloß ihre Schwestern in die Arme, und es brauchte keine Worte, um zu beschreiben, wie sehr sie alle einander gefehlt hatten und wie glücklich sie waren, wieder zusammen zu sein.. Dann ging sie auch auf Paige zu, nahm sie an der Hand und sprach das erste Mal wieder mit einer menschlichen Stimme. „Schön, dass ich dich kennenlerne. Grams hat mir schon von dir erzählt. Ich bin so froh, dass jemand auf Piper und Prue aufpasst."Sie sprach ganz ruhig und lächelte, und Paige fühlte nicht im geringsten die gefürchtete Eifersucht oder die Ausgeschlossenheit, die sie befürchtet hatte. „ Willkommen zuhause"sagte sie, und Prue umarmte sie herzlich „Willkommen in der Familie, Paige". Das letzte Eis schmolz, und Paige verstand, warum die beiden Prue so vermisst hatten. Sie hatte zwar schon davon gehört, wie sehr Prue das Glück der anderen am Herzen gelegen hatte, dass sie alles für ihre Schwestern getan hätte, und dass man immer auf sie bauen konnte. Aber man musste Prue erst in die Augen blicken, sie umarmen und mit ihr sprechen, damit man ihr Einfühlungsvermögen, die Liebe zu ihren Schwestern, ihren Eifer und ihre Bestimmtheit wirklich spüren konnte. Allerdings ahnte sie nicht, dass sie mit dieser Begegnung, die in der bekannten Zukunft nie stattgefunden hatte, ein ganz anderes Bild von Prue bekam, und damit die Zukunft beeinflussen würde. Auf Alec hatte Prue eine durchschlagende Wirkung. Als seine Familie seine Schwester gerufen hatte, um von ihr den letzten Abschied zu nehmen, war sie ihnen so erschienen, wie sie gestorben war, mit all ihren Wunden und mit dem verbrannten Gesicht. Zuerst war es ein Schock gewesen, seine Schwester hatte ihm erklärt, dass sollte ihnen nur verdeutlichen, dass es nur ein zeitlich begrenzte Rückkehr war, und ihnen den endgültigen Abschied erleichtern. „Es soll zeigen, dass ich dem Tod eben viel näher bin als dem Leben"war ihre Begründung gewesen. Alec hatte schon befürchtet, es könnte für die Halliwells ein noch größerer Schock sein, und nun kam dieses wundervolle Wesen, dieser Engel, der sich erbarmt hatte, die himmlischen Gefilde zu verlassen um sich zu den Sterblichen herabzubegeben. Alec konnte sich nicht satt sehen an dem unergründlichen, strahlenden Grün der Augen, das ganze, von Klugheit und Ruhe gekennzeichnete Gesicht mir dem bestimmten Zug um den Mund, ihre eleganten Bewegungen, wie sie lachte, das pechschwarze Rabenhaar zurückwarf.. Alec Greene hatte sich entgegen aller Vorsätze auf den ersten Blick verliebt, und dazu noch in eine unerreichbare Frau. Als ihm das klar wurde, schaffte sein Gehirn das logische Denken kurzzeitig ab. Er bemerkte im Überschwang seiner Gefühle zwar, dass ihre Aura auf ihn reagierte, aber es entging ihm die Tatsache, dass es auf dieselbe Weise geschah wie bei Phoenix.
Prue hatte Piper, die ihre Tränen nicht mehr zurückhalten konnte, noch einmal lange in den Arm genommen, was durch Pipers schwangerschaftsbedingt recht üppigen Umfang jedoch etwas erschwert wurde. „Grams hat mir zwar einiges erzählt, aber dass du schwanger bist, hat sie mir gekonnt verschwiegen. Oh Piper, ich freu mich so für dich! Es wird sicher ein wundervolles Baby werden"Prue setzte ein freches Grinsen auf „Bei solchen Eltern." „Und bei solchen Tanten"antwortete Piper und schaute Paige, Prue und Phoebe stolz an. Jetzt war en sie wirklich eine perfekte Familie. Könnte Prue nur für immer bleiben, und Phoenix könnte mit ihren Eltern bei ihnen wohnen. Als hätte Prue Pipers Gedanken erraten, blickte sie ihre jüngere Schwester ernst an. „Auch wenn es mir nicht gefällt, das Schicksal hat euch einen anderen Weg bestimmt. Ich muss euch bald wieder verlassen, und es ist besser, ihr findet euch damit ab und macht euch keine Sorgen mehr um mich." Was Prue auch im letzten Jahr erlebt hatte, sie war daran gewachsen und war weiser und nachdenklicher zurückgekehrt. Ob sich diese Veränderung auf ihre Beziehung auswirken würde, das mussten Phoebe, Piper und auch Leo und Paige wohl erst noch herausfinden. Phoebe stupste Prue an und deutete auf Alec, der sich etwas abseits herumdrückte. „Wenn dein Aufenthalt hier schon so kurz ist, dann würde ich ihn mir so angenehm wie möglich machen."Meinte sie anzüglich, und Prue verlor keine Zeit und verschwand mit ihrem bezaubernsten Lächeln in Richtung Alec. „Ich glaube, wir wurden einander noch nicht vorgestellt."Sagte sie und reichte Alec mit einer eleganten Bewegung die Hand. Er antwortete etwas abwesend „Alec Greene, Hexer. Ich bin für ihre Rückkehr hier verantwortlich". Dieses Grün, gegen das ihm alle Farben der Natur blass erschienen, dessen Leuchten aus ihren Augen eine Mischung aus Kobold- und Katzenaugen machte. Alec bemerke nicht, wie intensiv er Prue anstarrte. „Prue Halliwell, ehemals eine der mächtigen Drei, jetzt Mischung aus Geistwesen, Leiche, Engel und .... momentan Mensch." Sie schenkte ihm noch Eines dieser bezaubernden Lächeln. „Im übrigen finde ich es sehr sympathisch, dass sie mir nicht wie andere Männer auf den Busen starren, sondern mein Gesicht bevorzugen"fügte sie an, ihr Spott ließ Alec erröten, und er wünschte für eine kurzen Moment, im Erdboden versinken zu können. Er schüttelte seine Kopf, um sich ganz auf das Gespräch konzentrieren zu können und alle Phantasien zu vertreiben.. Prue hakte sich bei ihm unter, und die beiden gingen zu den anderen, die schon ungeduldig auf Prue warteten. „Jetzt bin ich aber schon neugierig, wie Piper und Phoebe ...und auch Paige sie kennengelernt haben."Sie sah ihn erwartungsvoll an und war von einem Moment auf den anderen ernst geworden. „Sie sind verantwortlich für die Tatsache, dass ich noch einmal meine Schwestern sehen darf. Ich weiß nicht, wie ich ihnen danken soll, aber würde mich auch interessieren, wie sie das angestellt haben." „Kennen sie den Abschiedszauber?" Sie deutete ein leichtes Nicken an „Ihre Schwestern haben mich um Hilfe gebeten, aber sie haben sie selbst zurückgeholt. Ich habe ihnen nur das Rezept gegeben,. Bei mir brauchen sie sich nicht zu bedanken." Er würde niemals erfahren, was Prue ihm geantwortet hätte, denn in diesem Moment brach die Hölle los.
Der friedliche Platz war plötzlich von Schreien erfüllt, es entstand das Chaos wild durcheinander laufender Menschen, und statt Beschwörungen wurden jetzt Schutzzauber und Flüche gebrüllt. Feuerbälle, Blitze und verschiedenste Gegenstände hatten sich in die Luft erhoben. Phoebe benutzte ihre Levitationskräfte, um sich ein besseres Bild von der Lage machen zu können. Was sie sah, gefiel ihr gar nicht: Aus dem Wäldchen war eine Unmenge von seltsamen Geschöpfen gekommen, die in verschiedensten bizarren Formen gestaltet waren. Wenn sie eines gemeinsam hatten, dann, dass sie alle verdammt dämonisch aussahen. Sie begannen, den Platz einzukreisen hatten. Alec fluchte leise „Sikoi", und Leo machte ein äußerst besorgtes Gesicht. „Der Bodensatz der Unterwelt"erklärte er den ratlosen Schwestern „Niedere Dämonen, Warlocks und ähnliches. Alleine nicht sehr gefährlich, aber sie scheinen ihre Strategie zugunsten von Quantität geändert zu haben. Wenn sie in Massen angreifen, können sie durchaus gefährlich werden.." Und schon war das Unheil geschehen. Ein widerwärtiger, ziemlich schleimiger und unerträglich mach Moder und Verwesen Stinkender Dämon war mitten in ihrer kleinen Gruppe gelandet. Sein fauliges Gebiß grinste sie höhnisch an. „Stirb, Hexe"waren seine letzte Worte, bevor Piper ihn mit einer eiskalten Handbewegung explodieren ließ. Piper lächelte grimmig und nahm wie ihre Schwestern und Alec Kampfstellung ein „Pünktlich mit Prue sind auch die Biester wieder da"dachte sie, bevor eine ganz Welle der Biester auf sie zukam und sie nur noch instinktiv reagieren konnte und ihre geschulten Reflexe sie vor dem Tod retteten. Piper ließ eine Dämon erstarren, den ein sicherer Stich mit einem geborgten Schwert von Phoebe außer Gefecht setzte. Zwei weitere Kreaturen explodierten unter ihren Händen, doch sie konnte nicht verhindern, dass eine scharfe Kralle ihr ein blutige Wunde in den Arm schlug. Alec hatte sich einen überdimensionalen Dorn aus Stechpalmenholz geschaffen, der mit Baldrian umwunden war. Er wütete mit dieser Waffe unter den Dämonen und rächte Pipers Verletzung. Es ging alles gut, bis der den Fehler machte, sich besser anzustellen als ein seltsamer Warlock, der scharf auf seine Kräfte zu sein schien. Dieser explodierte zu einer derart riesigen Wolke aus Nebel, der die Schleimhäute reizte dass sie die ganze Umgebung vorübergehend blind machte. Alls die Luft sich wieder aufklärte, waren keine neuen Dämonen mehr in Sicht. Leo heilte Piper und auch Paige, die sich einige Kratzer zugezogen hatte. Dann beschlossen sie, den anderen in Bedrängnis geratenen Hexen zu helfen, deren Kräfte nicht so stark waren. Es gab nur ein Problem: Prue war, während sie alle geblendet waren, verschwunden.
