Anmerk: Alles JKR, ich nix, außer Plot! ;) Ich verdiene damit kein Geld, just for fun.

Tja, was soll ich groß sagen? Also, irgendwie hatte/habe ich diese ganzen Draco/Harry Geschichten satt! Irgendwie... Ist da die Luft raus... Jedenfalls für mich... Und während ich so über dem nächsten Chap von Covert Desire brütete (Ja, da kommt bald auch wieder was...) kam mir folgende Idee. Und sie ließ mich nicht mehr los...

Also tippelte ich sie nieder... Ist sicher auch nicht neu, aber was soll´s?! Musste einfach sein...

Warnung: Ist etwas ange-slash-ed. Und ein bissle depri.

- Ich habe diese Geschichte im April 2014 noch einmal ein wenig überarbeitet. Grundlegend hätte ich sie teilweise am liebsten komplett umgeschrieben... habe mich dann aber doch gezpügelt. Lol Das würde ich übrigens gerne mit allen meinen Storys tun, aber dann bleibt mir keine Zeit mehr zum Schreiben. ;)


Distressed

Ich weiß eigentlich gar nicht genau, wie lange ich hier jetzt schon kauere. Versteckt, unauffällig und achtsam wie nur möglich hocke ich hier nun schon seid Stunden und beobachte ihn. Beobachte ihn, wie er über seine Aufgaben gebückt sitzt, sich streckenweise konzentriert und seine Feder kratzend über das Pergament fährt oder mit Ronald Weasley albert und lacht. Ich weiß nicht über was, aber irgendwie stört es mich. Frustriert mich. Macht mich wütend.

Nicht die Tatsache, dass er lacht oder glücklich ist. Nicht die Tatsache, dass er es ist, wenn ich es nicht bin. Es ist die Tatsache, dass ich nicht der Grund dafür bin.

Dass ich es noch nie war. Dass ich es wahrscheinlich nie sein werde. Ich bin höchstenfalls der Grund für ein genervtes oder gehässiges Lachen. Meistens jedoch eher für genervte Stoßseufzer oder ein gestresstes Rollen mit den Augen.

Ich gebe es zu: Ich bin selbst schuld daran. Sehe es mittlerweile ein und lasse ihm seine Ruhe. Jedenfalls soweit es geht.

Ich bin nicht mehr der nervige Anhang. Der fanatische Fan. Ich bin der stille Beobachter. Habe mich in den Hintergrund zurückgezogen. Versuche ihm so gut es geht, aus dem Weg zu gehen.

Nicht nur ihm zuliebe. Auch für mich.

Denn es war schwer genug, es einzusehen. Und noch schwerer war es, die nötigen Konsequenzen zu ziehen.

Ich weiß nicht einmal mehr, wann es mir genau bewusst wurde.

Erst kam die Erkenntnis, dass hinter alle dem mehr steckte, als ich vermutete. Ich war nicht nur der Fan, bewunderte ihn, weil er der war, der er eben war. Weil er fantastisch war, eine Legende, die man einfach kennen musste.

Anfangs vielleicht, doch irgendwann wurde es verdrängt. Irgendwann wurde mir klar, dass das nicht Bewunderung war: Und ich habe lange gebraucht, mir das einzugestehen. Habe noch länger gebraucht, um es zu akzeptieren.

Jedoch habe ich mich weiterhin hinter meiner Fassade versteckt. Immerhin war es bequem. Ich hatte meinen Ruf sowieso weg und niemanden wunderte oder störte es, dass ich ihm wie besessen folgte und belagerte.

Sie belächelten mich, lachten über mich. Doch es war mir egal, solange ich ihm nah sein konnte, ohne dass jemand den wahren Grund meiner Begeisterung bemerkte. Oder auch nur erahnte...

Ich kannte ihn. Und niemand sonst würde es erfahren. Niemals.

Dennoch, ich war weiterhin besessen von ihm.

Erhastete mir jede, noch so kleine Aufmerksamkeit von ihm. Egal, welcher Natur sie war. Ich tat alles, nur um in seiner Nähe zu sein und jeder Blick, jedes gekünstelte Lächeln und jedes Wort, war für mich mehr wert als meine Würde und mein Stolz.

Und manchmal glaube ich auch als mein Leben.

Doch dann kam der Moment, als ihre Witze und ihr Triezen in andere Richtungen gingen. Als ich in ihren Augen nicht mehr der verrückte Fan war, sondern etwas anderes. Und zum ersten Mal störte es mich, beschämte mich. Denn obwohl es nur dumme, blauäugige Scherze von pubertierenden Jugendlichen waren, wusste ich, dass sie eigentlich richtig lagen.

Sie hatten mein Geheimnis gelüftet, wenn auch niemand es wirklich ernst nahm. Ich wusste es. Und mit jedem Scherz wurde mir bewusster, dass sie es merken könnten.

Dass er es merken könnte.

Also zog ich mich zurück. Wurde erwachsen. Wenigstens in ihren Augen. Vielleicht aber auch in seinen.

Ich senke den Blick, starre auf das Feuer, welches im Kamin lodert. Ich höre Ronald wispern, riskiere einen flüchtigen Blick in ihre Richtung. Sie sehen mich an. Er sieht mich an.

Ein Grinsen. Ein Grunzen von Ronald. Dann senkt er den Blick, schlägt nach seinem rothaarigen Freund, der augenblicklich durch einen leisen Lachschwall geschüttelt wird. Er lacht nicht, lächelnd stattdessen schwach, während er das Papier fixiert. Doch ich sehe seine Schultern leicht zucken.

Ich schließe die Augen, versuche es zu ignorieren. Eigentlich sollte ich doch glücklich sein, immerhin hat er mich beachtet. Das war doch früher eine Welt für mich.

Doch das ist es nicht mehr. Ich habe es akzeptiert. Ich will mehr. Anderes. Aber ich weiß, dass ich es nicht bekommen werde.

Ein Rascheln. Leises Stimmengewirr. Dann ertönen Schritte. Ich öffne die Augen, versuche sie nicht anzusehen. Als Erstes streift Ronald mein Sichtfeld. Dann huscht seine Silhouette hastig am Rotschopf vorbei. So wie er es immer tut.

So, als wolle er flüchten.

„Nacht Colin. Träum was Schönes", krächzt Ronald. Seine Augen wandern kurz zum Treppenabsatz, bevor er zu glucksen beginnt. Dann setzt er seinen Weg fort.

Natürlich. Ein dummer Scherz. Einer von vielen. Wenn er wüsste, wie richtig er doch eigentlich liegt...

Ich bleibe zurück reibe mir schläfrig die Augen, sehe ihre Silhouetten am Absatz, höre seine Stimme. Ich verstehe nicht, was er sagt. Dann höre ich Ronald lachen. Dann höre ich erneut Schritte. Sehe sie aus den Augenwinkeln die ersten Stufen passieren, bevor sie aus meinem Sichtfeld verschwinden.


FIN


Ja, was soll ich groß sagen. Ist ein One-Shot und ich habe auch nicht wirklich vor da mehr draus zu machen. Reviews sind natürlich wie immer willkommen. :)