Disclaimer und alles andere in 1.1
1.2 Alltag
Das ganze war nun schon zwei Wochen her. Er hatte mich in seine Firma mitgenommen, mich den meisten Leuten vorgestellt und ich hatte an einem Samstagabend in einer Bar auch seine Freunde getroffen, die auf die Highschool gingen, auf die ich nun mittlerweile auch ging und die an sich gar nicht so schlecht war. Einzig etwas unheimlich war mir das Herrenhaus, in dem ich fast allein, abgesehen von einer Hand voll Bediensteten, mit Lex' Vater lebte.
Ich saß zusammen mit Lex in dessen Wohnung, wo ich nach Schulschluss öfter war.
„Ich meine, dein Vater ist okay, aber ich finde ihn unheimlich."
Lex, der tatsächlich fast 6 Jahre älter war als ich, lachte.
„Ja, dass glaube ich, denn er ist ein etwas verbitterter Mensch, der außer seiner Arbeit und fadenscheinigen Geschäften nichts anderes kennt. Ich distanziere mich auch lieber etwas von ihm, da er selbst mich schon einmal über den Tisch ziehen wollte. Du siehst, er macht da keine Unterschiede."
Seufzend nahm ich ein Kissen und drückte es an mich. „Und mit dem muss ich noch eine ganze Weile unter einem Dach leben. Vielen Dank."
Lex setzte sich zu mir auf die Couch. „Er mag seltsam sein und irgendwie auch falsch, aber er tut dir nichts wirklich. Soweit kann ich ihn dann doch einschätzen."
Skeptisch musterte ich ihn und wieder einmal fiel mir dabei auf, dass er mir nicht schlecht gefiel. Zu dumm nur, dass er mein Boss war, wobei ich selten in der Firma war sondern eher öfter hier bei ihm saß oder mit einigen Leuten aus der Schule zusammen war.
„Wenn du das sagst, dann wird es wird es wohl so sein."
Unbewusst nahm er meine Hand in seine. Ich schaute ihn erstaunt an. Zwar kannte ich ihn noch nicht so lange, aber ich hatte schon oft gesehen, dass er jemand war, der niemals zeigte was er wirklich empfand und Zuneigung war etwas, dass er erst recht sehr selten an den Tag gelegt hatte. Deshalb war für mich diese menschliche Geste etwas unwirklich.
Er jetzt bemerkte ich, dass er mich anschaute. Unsicherheit stahl sich in meinen eigenen Blick. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Bisher war ich immer gut mit ihm klar gekommen, er war eine Art Freund geworden, doch wenn dich jemand, der eigentlich nur ein Freund ist, so ansieht, dann wird man unsicher.
„Lex...," wisperte ich. Noch ehe ich etwas anderes sagen konnte, beugte er sich zu mir und küsste mich auf die Lippen. Eine unschuldige sachte Berührung. Als er sich wieder aufsetzte, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Am liebsten wäre ich davon gelaufen. Ich wusste nicht, was er jetzt von mir erwartete und ob ich solche Erwartungen erfüllen konnte.
„Fahr mich nach Hause bitte." Die Worte schienen mir von weit her zu kommen. Ich wollte das eigentlich nicht wirklich sagen, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Zwar fühlte ich mich im Haus seines Vaters unwohl, doch ich konnte diese Stille hier nicht ertragen.
Er schaute mich an, sagte nichts, sondern nickte nur.
****
Die Fahrt hinaus zum Herrenhaus verlief in unangenehmen Schweigen und kaum hatte ich den Wagen verlassen, wendete er und fuhr zurück in die Stadt. Langsam ging ich ins Haus und zu meinem Zimmer. Es war nichts schlimmes passiert und doch konnte ich damit nicht umgehen. Er war doch mein Freund. Aber eben nicht mehr, zumindest hatte ich noch nie über diese Möglichkeit nachgedacht.
Ich seufzte und wanderte durch das stille Haus, nicht wissend, dass sein Vater diesmal ebenfalls hier war.
Vor einem Spiegel, der im Flur hing, blieb ich stehen. Graue Augen, kurze fransige schwarze Haare. Ich hatte mich nie sonderlich hübsch gefunden und warum sollte sich grade der Sohn eines der erfolgreichsten Firmenbesitzer für mich interessieren.
In Gedanken versunken hatte ich nicht einmal gemerkt, dass eine Tür hinter mir sich geöffnet hatte und Lionel Luther hinaus getreten war. Er beobachtete mich, während ich ausdruckslos in den Spiegel starrte.
„Carrie, obwohl wir unter einem Dach wohnen sehen wir uns wirklich selten."
Ich fuhr erschrocken zusammen und drehte mich herum.
„Oh, hi Mr, Luthor. Ich hatte sie gar nicht bemerkt," sagte ich leise.
„Mr. Luthor? Was für eine Förmlichkeit für zwei Menschen, die eigentlich verwandt sind. Nenn mich ruhig Lionel."
Ich nickte nur, zu verwirrt um etwas zu sagen. Dieser Mann hatte mich kaum beachtet. Auch wenn wir uns ab und zu begegnet sind, hatte er nicht mehr als einen höflichen Gruß für mich übrig gehabt und plötzlich tat er fast so als wäre er mein verlorener Vater oder ähnliches.
„Ich habe gehört, dass du dich öfter mit Lex triffst."
Ich schaute ihn an.
„Ja, ab und zu. Immerhin ist er ja irgendwie mein Chef."
Lionel lächelte leicht.
„Ja irgendwie schon. Ich muss jetzt in die Stadt. Mach dir einen schönen Abend, Carrie."
Damit wandte er sich um und verließ das Haus. Ich war nun noch verwirrter als zuvor, aber maß zumindest dieser Sache keine große Bedeutung bei.
~~~~~~ Mehr zum guten Lionel in Kapitel 1.3 (
1.2 Alltag
Das ganze war nun schon zwei Wochen her. Er hatte mich in seine Firma mitgenommen, mich den meisten Leuten vorgestellt und ich hatte an einem Samstagabend in einer Bar auch seine Freunde getroffen, die auf die Highschool gingen, auf die ich nun mittlerweile auch ging und die an sich gar nicht so schlecht war. Einzig etwas unheimlich war mir das Herrenhaus, in dem ich fast allein, abgesehen von einer Hand voll Bediensteten, mit Lex' Vater lebte.
Ich saß zusammen mit Lex in dessen Wohnung, wo ich nach Schulschluss öfter war.
„Ich meine, dein Vater ist okay, aber ich finde ihn unheimlich."
Lex, der tatsächlich fast 6 Jahre älter war als ich, lachte.
„Ja, dass glaube ich, denn er ist ein etwas verbitterter Mensch, der außer seiner Arbeit und fadenscheinigen Geschäften nichts anderes kennt. Ich distanziere mich auch lieber etwas von ihm, da er selbst mich schon einmal über den Tisch ziehen wollte. Du siehst, er macht da keine Unterschiede."
Seufzend nahm ich ein Kissen und drückte es an mich. „Und mit dem muss ich noch eine ganze Weile unter einem Dach leben. Vielen Dank."
Lex setzte sich zu mir auf die Couch. „Er mag seltsam sein und irgendwie auch falsch, aber er tut dir nichts wirklich. Soweit kann ich ihn dann doch einschätzen."
Skeptisch musterte ich ihn und wieder einmal fiel mir dabei auf, dass er mir nicht schlecht gefiel. Zu dumm nur, dass er mein Boss war, wobei ich selten in der Firma war sondern eher öfter hier bei ihm saß oder mit einigen Leuten aus der Schule zusammen war.
„Wenn du das sagst, dann wird es wird es wohl so sein."
Unbewusst nahm er meine Hand in seine. Ich schaute ihn erstaunt an. Zwar kannte ich ihn noch nicht so lange, aber ich hatte schon oft gesehen, dass er jemand war, der niemals zeigte was er wirklich empfand und Zuneigung war etwas, dass er erst recht sehr selten an den Tag gelegt hatte. Deshalb war für mich diese menschliche Geste etwas unwirklich.
Er jetzt bemerkte ich, dass er mich anschaute. Unsicherheit stahl sich in meinen eigenen Blick. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Bisher war ich immer gut mit ihm klar gekommen, er war eine Art Freund geworden, doch wenn dich jemand, der eigentlich nur ein Freund ist, so ansieht, dann wird man unsicher.
„Lex...," wisperte ich. Noch ehe ich etwas anderes sagen konnte, beugte er sich zu mir und küsste mich auf die Lippen. Eine unschuldige sachte Berührung. Als er sich wieder aufsetzte, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Am liebsten wäre ich davon gelaufen. Ich wusste nicht, was er jetzt von mir erwartete und ob ich solche Erwartungen erfüllen konnte.
„Fahr mich nach Hause bitte." Die Worte schienen mir von weit her zu kommen. Ich wollte das eigentlich nicht wirklich sagen, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Zwar fühlte ich mich im Haus seines Vaters unwohl, doch ich konnte diese Stille hier nicht ertragen.
Er schaute mich an, sagte nichts, sondern nickte nur.
****
Die Fahrt hinaus zum Herrenhaus verlief in unangenehmen Schweigen und kaum hatte ich den Wagen verlassen, wendete er und fuhr zurück in die Stadt. Langsam ging ich ins Haus und zu meinem Zimmer. Es war nichts schlimmes passiert und doch konnte ich damit nicht umgehen. Er war doch mein Freund. Aber eben nicht mehr, zumindest hatte ich noch nie über diese Möglichkeit nachgedacht.
Ich seufzte und wanderte durch das stille Haus, nicht wissend, dass sein Vater diesmal ebenfalls hier war.
Vor einem Spiegel, der im Flur hing, blieb ich stehen. Graue Augen, kurze fransige schwarze Haare. Ich hatte mich nie sonderlich hübsch gefunden und warum sollte sich grade der Sohn eines der erfolgreichsten Firmenbesitzer für mich interessieren.
In Gedanken versunken hatte ich nicht einmal gemerkt, dass eine Tür hinter mir sich geöffnet hatte und Lionel Luther hinaus getreten war. Er beobachtete mich, während ich ausdruckslos in den Spiegel starrte.
„Carrie, obwohl wir unter einem Dach wohnen sehen wir uns wirklich selten."
Ich fuhr erschrocken zusammen und drehte mich herum.
„Oh, hi Mr, Luthor. Ich hatte sie gar nicht bemerkt," sagte ich leise.
„Mr. Luthor? Was für eine Förmlichkeit für zwei Menschen, die eigentlich verwandt sind. Nenn mich ruhig Lionel."
Ich nickte nur, zu verwirrt um etwas zu sagen. Dieser Mann hatte mich kaum beachtet. Auch wenn wir uns ab und zu begegnet sind, hatte er nicht mehr als einen höflichen Gruß für mich übrig gehabt und plötzlich tat er fast so als wäre er mein verlorener Vater oder ähnliches.
„Ich habe gehört, dass du dich öfter mit Lex triffst."
Ich schaute ihn an.
„Ja, ab und zu. Immerhin ist er ja irgendwie mein Chef."
Lionel lächelte leicht.
„Ja irgendwie schon. Ich muss jetzt in die Stadt. Mach dir einen schönen Abend, Carrie."
Damit wandte er sich um und verließ das Haus. Ich war nun noch verwirrter als zuvor, aber maß zumindest dieser Sache keine große Bedeutung bei.
~~~~~~ Mehr zum guten Lionel in Kapitel 1.3 (
