1.6 Ausschluss

„Lex!"

Ich zuckte angesichts der Schärfe in der Stimme zusammen. Diese Stimme würde ich überall wiedererkennen. Lionel Luthor hatte den Raum betreten, ohne das wir es bemerkt hätten. Lex hielt mich fest, als ich anstalten machte, einen Schritt wegzutreten. Ich spürte seine Hand auf meinem Rücken, die mich sanft an ihn drückte.

„Vater, was machst du hier? Kannst du nicht anklopfen oder hast du es immer noch nicht gelernt, die Privatsphäre anderer Menschen zu respektieren?"

Lionel schaute uns nur eine Weile an und sagte erst einmal nichts. Ich blickte zu Lex auf, doch dieser schaute wütend zu seinem Vater.

„Alexander, du weißt doch, was ich von deinen Hobbys halte. Du solltest dich mehr um deine Firma kümmern, anstatt hier mit Kindern herumzusitzen."

Hobby? Nahm Lex also scheinbar öfter Mitarbeiter – besonders weibliche – mit zu sich nach Hause, oder war das einfach nur wieder einer seiner Tricks. Ich konnte diesen Mann nicht durchschauen und ich wollte es eigentlich auch nicht.

„Es hat dich sonst nie interessiert was ich mache, warum dann jetzt plötzlich."

Lionel machte einen Schritt auf uns zu.

„Immerhin ist sie die Tochter meiner Cousine, da muss ich doch ein Auge auf sie haben."

Lex lachte leise auf, angesichts der Ironie, die in diesem Satz verborgen war. „Dazu gehört wohl auch, dass du dich nachts in ihr Zimmer schleichst, huh? Ich meine, wenn du das unter „ein Auge auf jemanden haben"verstehst, dann Gnade uns allen Gott."

Ich schaute Lex entsetzt an. Immerhin wollte ich nicht, dass sein Vater wusste, dass ich ihm von den Zwischenfällen erzählt hatte. Lionel warf mir einen vielsagenden Blick zu.

„Hat das kleine Mädchen dir also von unseren netten Zusammentreffen erzählt?"

„Nett?!", spie ich aus , „das war alles andere als nett und das wissen Sie auch. Ich zumindest hatte mein Einverständnis zu Ihren nächtlichen Besuchen nicht gegeben. Und wenn meine Mutter davon wissen würde, dann würde sie wahrlich auch nicht sehr amüsiert sein."

Lionel lachte bloß leise. „Aber du bist ein schlaues Mädchen Carrie, und du wirst es ihr nicht sagen nicht wahr."

Schweigend biss ich mir auf die Unterlippe und schaute auf den Boden. Ich wollte diesen Mann nicht sehen. Lex hielt mich immer noch fest und ich war ihm dankbar dafür.

„Vater, ich will, dass du meine Wohnung verlässt. Es geht dich nichts an, was ich mit meinem Privatleben anfange. Begreif das endlich. Du bist kein Teil meines Privatlebens,"setzte Lex seinem Vater mit einiger Schärfe entgegen.