1.7 Zusammenkunft

Er verließ das Zimmer ohne noch ein weiteres Wort zu sagen und wenn ich ehrlich war, dann war ich ihm dafür sehr dankbar. Lex ließ mich los und schaute mich an.

„Es tut mir leid, dass er das immer macht. Wie gesagt, manchmal vergisst er, dass er in meinem Leben keine große Rolle spielt."

Ich hatte mich zum Fenster gewandt und schaute hinaus. „Alexander?"

Er trat hinter mich. „Wieso nennst du mich so? Ich kann diesen Namen nicht hören. Alexander der Große... Welteneroberer. Ich weiß nicht, warum ich grade diesen Namen habe, aber ich bin ja schon froh, dass meine Eltern mich nicht Napoleon getauft haben."

Ich wandte mich um. „Das meinte ich nicht, eigentlich wollte ich wissen, ob das, was Lionel gesagt hat stimmt. Das es dein Hobby ist, Frauen mit nach Hause zu nehmen."

Langsam schüttelte er den Kopf. „Als ich ein Teenager war, hab ich viele Nächte in Discos verbracht und nicht selten wurden mir von windigen Reportern irgendwelche Frauengeschichten angedichtet, Vater hat diese Geschichte geglaubt und er denkt ich bin immer noch so, aber wie viel Teenager haben eine wilde Zeit hinter sich."

Ich nickte. Tatsächlich hatte ich Lionel auch nicht wirklich Glauben geschenkt und doch blieb da ein leises Gefühl von Unsicherheit, immerhin musste ich ja davon ausgehen, dass er seinen Sohn besser kannte, als ich.

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Ich blieb bei Lex in der Wohnung, ging weiterhin in die Schule und ab und an in seine Firma. Abends arbeitete ich immer öfter über meinem Projektheft, welches ich nach meiner Rückkehr nach New York meinem Lehrer würde vorlegen müssen und ich war ganz froh, dass Lex sich immer die Zeit nahm, mir zu helfen.

Ich war traurig, als ich mich an meinem letzten Schultag von meinen neugewonnen Freunden verabschieden musste. Obwohl ich sie alle erst seit einigen Wochen kannte, hatte ich sie alle gern und ich versprach ihnen, sobald wie möglich zurückzukommen.

Seufzend betrat ich die Wohnung und schaute mich um. Meine Taschen standen gepackt in einer Ecke des Flurs. Morgen Vormittag würde ich also schon wieder im Flieger nach New York sitzen. Ich ging auf den Balkon, Lex war scheinbar noch in der Firma. Schweigend dachte ich über meine Zeit hier nach.

Es war alles in allem die aufregendste Zeit meines Lebens. Ich mochte Lex, allerdings hatte ich nicht den Mut, weiter über dieses Gefühl nachzudenken, aus Angst, ich könnte erkennen, das es nicht nur ein einfaches Mögen war. Mein Wunsch war es, dass ich mit Lex Luthor Kontakt halten konnte, doch vielleicht hatte sein Vater in diesem Fall recht gehabt, was sollte er mit einem Schulmädchen, dass erst in einem Jahr seinen Abschluss machte, anfangen.

„Hey Beauty, du bist ja ganz in Gedanken versunken."Lex war hinter mir auf den Balkon getreten, doch ich hatte ihn nicht einmal gehört.

„Ich denke über die letzten zwei Monate nach, immerhin war es eine der coolsten Zeiten meines Lebens. Schließlich lerne ich nicht jeden Tag so reiche Geschäftsleute kennen. Es war eine schöne Zeit Lex, ich danke dir für alles."

Er schaute mich an. „Gern geschehen, aber ich habe eigentlich noch etwas für dich, damit ich sicherstellen kann, dass deine Verbindung zu deinem Aufenthalt hier nicht so schnell gekappt werden können."

Verwundert über seine geheimnisvolle Aussage folgte ich ihm ins Zimmer. Lex ging zum Tisch und gab mir einen Umschlag. „Hier und wehe du nimmst das nicht an, dann bekommst du Ärger mit mir, Lady."

Ich lächelte und öffnete den Brief. Langsam las ich das recht offiziell aussehende Schreiben durch, doch erst am Ende des zweiseitigen Schreibens begriff ich, welche Bedeutung die Zeilen hatten.

„Alexander du spinnst doch."

Er nahm mich in seine Arme ohne auf meinen Einwurf zu reagieren.

„Verstehst du was das bedeutet?"

Ich boxte ihn in die Seite. „Hey, ich bin vielleicht auf der Highschool, aber dumm bin ich nicht. Wenn ich meine Unterschrift unter dieses Schreiben setze, dann bin ich Teilhaber deiner Firma."

Er nickte. „Richtig, dann gehören dir 25 % von meiner Corporation und um das Angebot zu vervollständigen möchte ich dich bitten, nach deinem Abschluss nächstes Jahr hierher zu kommen und deine Teilhaberschaft beruflich umzusetzen, in dem du bei LexCorp arbeitest."

Ich wusste sicherlich, dass ein Ja das einfachste gewesen wäre. Ich hätte ausgesorgt, müsste mir keine Sorgen mehr darüber machen, was ich nach der Schule mache und doch war es nicht ganz so einfach.

„Ich weiß nicht Lex, da ist schließlich noch dein Vater und ich weiß genau, dass er damit nicht einverstanden sein wird."

Lex zog mich zum Sofa und brachte mich dazu, sich auf ihn zu setzen. „Das mag sein, aber was meine Geschäfte angeht, so hat er mir noch weniger zu sagen, als was Dinge in meinem Privatleben betrifft."

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust. „Okay Lex... ich stimme zu und unterschreibe, aber ich werde erst nächstes Jahr meinen Verpflichtungen nachgehen können."Er nickte nur als Antwort.

Dann spürte ich, wie seine Hand unter mein Shirt glitt und sanft über meinen Rücken strich. Ich seufzte leise. Seine Berührungen fühlten sich so gut an. „Lex..."wisperte ich leise.

Er legte mir einen Finger auf die Lippen. „Shht, da ist noch etwas, dass ich dir sagen will. Du hast heute nicht nur eine Firma gewonnnen, sondern wenn du willst auch den Inhaber."

Verwirrt schaute ich zu ihm auf. „Ja Carrie... ich mag dich, sehr sogar, aber ich wusste nie wie ich es dir sagen sollte, zumal da ja auch noch die Sache mit meinem Vater war."