Disclaimer: Siehe Vorspann
Ich hätte es eventuell erwähnen sollen, aber das hier sollte KEINE Mary-sue darstellen. Wenn ihr das so seht, tut es mir leid, aber ich habe mich bemüht, keine daraus zu machen. Das ist meine erste Story dieser Art, also bitte ich euch, lasst Gnade walten!
DIESES KAPITEL WIDME ICH ALLEN LIEBEN, BRAVEN, TREUEN REVIEWERRINNEN!!!!!
Kapitel 15Du bist es, du bist das Ultimative
Das ist alles Ansichtssache
Aber ich bin sicher, dass es so ist
Keine Lüge, also versuch erst gar nicht Mir zu sagen, dass du es nicht bist
Denn ich hab mein ganzes Leben auf jemanden wie dich gewartet
Aber du bist es, du bist das Ultimative
Ich preschte durch die Nacht. Ich hörte Legolas hinter mir rufen, doch ich hörte nicht hin. Ich wollte nicht hinhören. Es war immer dasselbe mit mir. Kaum hatte ich mir irgendwie irgendwas relativ stabiles aufgebaut, machte ich es irgendwie kaputt. Typisch.
Bald waren wir außer Hörweite. Courir verstand die ganze Aufregung nicht wirklich, er hatte sich doch gerade so schön unterhalten. Doch leider konnte ich es nicht ändern.
Wenn die Informationen stimmten, die ich den Karten bei Narthan entnommen hatte, führte die Straße, auf der ich mich befand, geradewegs über das Nebelgebirge nach Bruchtal. Ich brauchte einfach nur geradeaus zu reiten, und schon morgen, spätestens übermorgen wäre ich in Imladris.
Ich kam gut voran. Eine Stunde verging. Ich galoppierte gut gelaunt gerade gutgelaunt ein Hang hinauf – der Weg begann schon steiler zu werden- motiviert von der positiven Aussicht, schon innerhalb der nächsten drei Tage da sein zu können, als ich plötzlich geschockt innehielt.
WARUM RITT ICH NACH BRUCHTAL???
Ich wollte gar nicht nach Bruchtal! Legolas wollte! Ich wollte doch ans Meer.
Verdammt. Und mein Weg würde mich direkt an Bruchtal vorbeiführen! Ich wollte dort nicht hin! Ich wollte keine Entzugskur machen! Gerade jetzt, wo ich Rod wieder getroffen hatte...
Moment mal. Rod! Ich hatte doch Gesellschaft dabei! Warum ritt ich und stresste den armen Courir?
Um uns herum war die Landschaft schon felsig, soweit ich das erkennen konnte. In zwischen ging das ganz gut, im Osten würde der Himmel schon türkis. Es würde bald hell werden.
Schließlich fand ich eine ganz akzeptable Nische in einer größeren Felswand, in der ich es mir gemütlich machte. Courir konnte ausschlafen, und auch der größte Teil von mir legte sich zum Schlafen nieder. Der Rest feierte ein feuchtfröhliches Wiedersehen mit Rod.
...
Es war schon irgendwie merkwürdig, so mit Dreivierteln des Geistes zu schlafen, und sich mit dem restlichen Viertel zu besaufen. Allerdings war man dann auch schneller voll.
Ich saß also da, und Emilia1/4 plauderte vergnügt mit Rod, während Emilia3/4 neidisch zusah, aber auch nicht so wirklich, weil eigentlich sollte Emilia3/4 ja schlafen. Wurde man eigentlich schizophren, wenn man nach Elbenart schläft? Hmm...
Es war noch nicht allzu viel Zeit verstrichen (Rod war gerade halb leer und Emilia3/4 war gerade in einen unruhigen Schlaf gesunken), als Emilia1/4 plötzlich Hufgetrappel hörte. Sie überlegte, ob sie Emilia3/4 wecken sollte, entschied sich aber dagegen. Am Ende wäre es gar nichts und Emilia3/4 würde, weil sie grundlos geweckt worden war, was vom Rod abhaben wollen...
Emilia1/4 prüfte, ob Emilia3/4 auch wirklich schlief, dann nahm sie noch einen großen Schluck Rod.
Hui, das haute aber ganz schön rein! War aber auch Spezialrod. Das war dann in Ordnung. Der durfte ordentlich reinhauen.
Das Hufgetrappel kam näher, und Emilia3/4 wurde unruhig. Sie würde doch nicht etwa aufwachen? Emilia1/4 flüsterte ihr zu, dass sie keine Angst haben bräuchte, und dass alles in Ordnung war. Emilia3/4 beruhigte sich wieder.
Auch Rod beruhigte sich, das, wäre wirklich furchtbar gewesen, wenn Emilia3/4 jetzt aufgewacht wäre. Die war immer so vernünftig! Am Ende würde ihn noch wegräumen... Ähpfuibäh!
Emilia1/4 stimmt Rod vollkommen zu, wandte jedoch ein, dass Emilia3/4 ihn vermutlich nicht sofort weggestellt hätte, sondern ihn stattdessen abgezogen hätte, und dann weggeworfen. Rod war geschockt, Sie einigten sich darauf, dass niemals geschehen zu lassen.
Das Hufgetrappel war jetzt s nah, dass man den Reiter schon atmen hören konnte. Dann war er um die Wegbiegung. Es war Legolas.
°Willst du nicht doch Emilia3/4 wecken° fragte Rod nun doch. °Vielleicht ist das besser, man weiß ja nie, wie das mit dem Typ da so ist.°
Emilia1/4 weigerte sich standhaft. °Nein! Außerdem ist es Legolas. Den kennen wir, der ist ungefährlich. Außerdem muss Emilia3/4 sich ausschlafen° Rod gab nach.
Legolas hielt an und stieg ab. „Carië! Da bist du ja! Ich habe dich gesucht! Was machst du den für Sachen. Eru, du musst doch kalt haben! Warum sitzt du denn hier nur in deinem Kleid herum? Hast du keinen Mantel?"
Und er kam heran und legte ihr die Decke um die Schultern, die ihr runter gerutscht war, weil Emilia1/4 unbedingt hatte abklatschen mit sich selber spielen müssen.
°Er sorgt sich um dich!° Rod war gerührt.
°Falsch. Er sorgt sich um Emilia. Also, um Carië. Er weiß ja gar nicht, dass Carië Emilia ist und umgekehrt, und vor allem weiß er nicht einmal, dass ich überhaupt existiere uns überhaupt und... und... und sowieso... Buhuuuuuu...°
Emilia1/4 begann zu weinen. Rod tröstete sie nach Kräften. °Aber sieh mal, wie soll er das denn wissen, wenn es ihm keiner sagt?°
Emilia1/4 schniefte, und Legolas hörte es. „Oh, was ist denn los? Komm mal her."Und er nahm mich in den Arm. °Siehst du, er sorgt sich wohl um dich!° triumphierte Rod.
Emilia1/4 schniefte wieder. Legolas gab ihr ein Taschentuch und wiegte sie sanft in den Armen. „Schhhh.. alles ist gut. Wirklich, alles in Ordnung. Ich wollte nicht so grob zu dir sein. Aber zu diesen Zeiten muss man eben vorsichtig sein, verstehst du? Ich weiß doch fast nichts über dich, deswegen war ich ein bisschen misstrauisch. Aber ich hab dich doch trotzdem gern!"
Emilia1/4 lächelte. „Willst du ein bisschen Rod?"fragte ich. °Hey!° - °Keine Sorge, er trinkt bestimmt nicht viel.°
Legolas lehnte jedoch dankend ab. „Normalerweise gerne, aber nicht jetzt. Ich muss wach bleiben..."
„Schlaf ruhig ein bisschen!"schlug Emilia1/4 vor. „Ich halte Wache!"
Legolas sah sie zweifelnd an. „Bist du sicher? Willst du nicht doch lieber schlafen?"
„Nö, das macht Emilia3/4 für mich!"
„Emilia? Warum Emilia?"
°Hups, verplappert!° - °Lach nicht Rod! Das ist nicht lustig! Emilia wird mich lebendig rösten!° - °Sie wird sich schon nicht selber weh tun...° - °Aber MIR wird sie weh tun! Ich bin zwar ein Teil von ihr, aber bestrafen kann sie mich trotzdem! Sie setzt mich bestimmt auf Rodentzug...° - °Das könnte sie? Ach du liebe Güte... na ja, dann bleibt für die anderen mehr übrig, nicht wahr?°
„Hallo? Carië? Wieso Emilia?"
Emilia1/4 konnte leider nicht antworten. Sie hatte aus Wut über Rods unsensible Antwort die ganze restliche Flasche geext und war jetzt seitlich weggekippt. Legolas eilte zu ihr, doch sie war nicht ohnmächtig oder eingeschlafen. Sondern einfach nur sturzbesoffen.
Sie kicherte und giggelte über alles, während sie gleichzeitig alles irgendwie nebeligschlabberigtrotzdemsüß wahrnahm. Sie plapperte in einem Fort, und Legolas war ein sehr eifriger Zuhörer.
....
Am nächsten Morgen weckte ich ein absolut mörderischer Kater. Emilia1/4 würde NIE wieder Wache halten! Die vertrug ja gar nichts.
Dann fiel mir auf, dass ich warm hatte. Und, dass ich aber meine Decke nicht um meine schultern gewickelt hatte. Das war sehr merkwürdig.
Ich drehte mich ganz langsam um. Und schrie.
Ich hatte mich dafür wappnen wollen. Ich hatte mich wirklich für alles gerüstet, ich wollte ganz cool bleiben und eiskalt und wirklich für alles gerüstet, aber WER RECHNET DENN MIT SO ETWAS!!!!!
Neben mir lag Legolas. Er hatte die Arme um mich gelegt und mich quasi an ihn gefesselt. Das machte mir Angst. Warum war er hier? War er gestern etwa noch angekommen? Warum hatte mich Emilia1/4 nicht geweckt?
°Das war nicht meine Schuld...° - °War es wohl! Der Typ sabbert!° - °Da kann ich doch nichts für!° - °Du hättest mich wecken sollen!° - °Aber...° - °Du hältst nie wieder Wache!° - °WAS?° - °Du wirst auf Rodentzug gesetzt!° °Aber... aber... ° - °Keine Widerrede!° - °Buuuuuhuuuuuuuuu... Wäääääääääääähhh!!!!!°
Panisch befreite ich mich aus Legolas´ Umklammerung. Leider wachte er dabei auf, und er grinste mich an. Verdammt, er war schon vorher wach gewesen. Verfluchte offene Augen!
„Guten Morgen, Emilia."
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhh hhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh hhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh hhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
WOHER WUSSTE DER MEINEN NAMEN???
„Ich muss-"
Nein, du musst jetzt nicht weg. Wir werden das jetzt klären."
„Doch ich muss weg!"Ich pfiff nach-
-„Verdammt, WO IST COURIR????"
„Courir?"
„MEIN PFERD!!!"
„Ich weiß nicht..."
„BASTARD!"
„He, he, he, nun mal langsam mit den jungen Pferden!"
Er hielt mich fest in einer grausamen Schraubstockumarmung, und dann küsste er mich.
Ich biss ihn in die Lippen.
„SAG MAL HAST DU NOCH ALLE TASSEN IM SCHRANK????"
Er wirkte leicht verwirrt, leider nicht sehr viel. „Gestern fandest du es noch gut..."
°Emilia1/4?° - °Ähm – ja?° - °WASHASTDUGESTERNABENDMITDEMGEMACHT????° - °Ähm – geredet?° - °Geredet im Sinn von gesprochen oder im Sinn von leg dich hin wir müssen reden?° - °Ähm... ich weiß nicht...° - °DU KRIEGST NIE WIEDER ROD!!!!° - °Buuuhhhuuuuuuuuu...°
Ähm... Legolas? Hatten wir gestern Sex?"
„Was?"
Also nicht. Gut. Sehr gut. Lautes Aufatmen meinerseits. °Doch kein Rodverbot?° - °Klappe Emilia1/4! Sonst kriegst du auch nie wieder Traubensaft!° - °Buuuhuuuuuuuuuu...°
„Ähm.. Legolas.. WAS IST GESTEN GELAUFEN?"
„Du weißt es nicht mehr?"
„DAS ist nicht meine Schuld. Ich habe geschlafen!"
„Oh."SCHOCK!
„Es.. ist eigentlich nicht viel gelaufen. Wir haben uns geküsst und du hast ziemlich viel geredet, von deiner Heimat und so weiter... aber ich hab das nicht richtig verstanden... BIST DU WIRKLICH AUS EINER ANDEREN DIMENSION?"
„Emilias1/4!"
„Mit wem sprichst du?"
„Ups. Tschuldigung."°EMILIA1/4!!° - °Ja?° - °Du wirst nie wieder Wache halten, nie wieder irgendwelche Nahrung zu dir nehmen, du wirst dich NIE wieder mit Rod auch nur unterhalten!° - °Aber.. aber.. dann bin ich ja nutzlos!° ° Genau- Geh!° °Buuuuuhuuu..°
Und so verschwand Emilia1/4 aus meinem Leben. Aber glaubt nicht, ich wäre jemals irgendwie schizophren gewesen, oder so! Das kommt euch nur so vor!
Legolas kam jetzt neben mich und legte die Arme um mich. „Ist das wirklich alles so furchtbar?"Er klang geradezu deprimiert. Verdammt, er wollte was von mir!
Wobei.. wie war das mit dem Waschbrettbauch?
„Hm.. eigentlich nicht."
„Und das heißt?"
Ich küsste ihn auf die Wange und begann meine Sachen zu packen. Ich hatte das Gefühl, dass das eine sehr, sehr merkwürdige Beziehung werden würde, aber das war in Ordnung. Bei mir war immer alles merkwürdig.
Dann fiel mir etwas ein. „Legolas?"– „Hm?"– „Muss ich dich jetzt heiraten?"– „Noch nicht gleich."– „Aber dein Vater..."– „Woher weißt du das eigentlich?"
Also beichtete ich. Und wo ich schon mal dabei war, beichtete ich ihm gleich alles. Ich hielt ungefähr zwei Stunden lang Monologe, und weil mich keiner lieb hatte und Galadriel doof war und sowieso und überhaupt war ich irgendwann nur noch am Flennen.
Legolas nahm mich in den Arm und tröstete mich und erklärte, er sei ja da, und wenn irgendetwas wäre, wirklich, er würde Zeit haben und wenn nicht, würde er sich Zeit nehmen, und ich flennte nur noch mehr, weil das sooooooooooo süß war, und wo ich sowieso bei der Lebensbeichte war, erzählte ich ihm gleich von Zuhause und der Geliebten meines Vaters und... Zwischendurch hyperventilierte ich immer wieder, weil ich so viel heulte.
Ich hätte ewig so sitzen bleiben können, in Legolas´ Armen, während ich mir mein ganzes Leben von der Seele redete und flennte und schniefte und garantiert potthässlich aussah...
Wo wir gerade dabei waren: warum wollte der eigentlich was von mir?
Ich fragte ich, und dann musste ich noch mehr heulen, weil er so süße Sachen anführte, wie dass ich ihn gleich von Anfang an bezaubert hätte, weil ich so respektlos war(ist das jetzt als Lob zu werten?) und weil ich so süße Augen hätte und einfach faszinierend wäre und weil ich diesen seltsamen Akzent hatte(Akzent? Akzent? Ich hatte keinen Akzent! Ich war inzwischen eingebürgert!!!) und sowieso und überhaupt und er redete bestimmt eine gute Stunde darüber was er alles an mir so toll fand, unter anderem auch, dass ich viel Alkohol vertrug, was ja unter Elbendamen auch nicht üblich war, und am Schluss saßen wir einfach nur noch knutschend da, weil, danach war ich an der Reihe, und ich wusste auch ziemlich viel, was an ihm erwähnenswert war(WASCHBRETTBAUCH!!!) und langsam erschlich mich das Gefühl, das das ganze eventuell doch eine relativ passable Beziehung werden könnte.
Wir waren immer noch mit knutschen beschäftigt, als Legolas plötzlich aufsah. Inzwischen war die Sonne schon fast wieder untergegangen. Wir hatten den ganzen Tag nichts anderes getan, als zu reden und rumzuknutschen.
Was ist?"fragte ich ihn, denn er sah aus, als ob er horchte, und ich bekam einen Schock, als ich sah, wie sich plötzliches Entsetzen auf sein Gesicht malte.
„ORKS!"
„Scheiße!"Ich fing hektisch an, meine Sachen zu packen, während Legolas seinen Bogen holte, aufstand und sich umsah. „Siehst du schon irgendwas?"
„Ja."Okay, dumme Frage. „Sie sind unten im Tal, aber sie kommen in unsere Richtung. Sie haben Warge dabei! Wir müssen weg hier!"
Ach nein. Ganz sicher?
Legolas holte die Pferde, und wir galoppierten los. Okay, er galoppierte. Mein Galopp war so eine Art schnellerer Trapp, aber hey, sonst wäre ich runtergefallen!
Wir ritten also so schnell, dass ich gerade nicht runterfiel, und obwohl wir gerade eigentlich um unser Leben ritten, fand Legolas trotzdem noch Zeit, meinen Reiststil zu korrigieren.
Da ich trotz Legolas´ sämtlicher Bemühungen mehrfach vom Pferd fiel, kamen wir nicht so flott voran, wie wir gemusst hätten.
Hinter uns tauchten die Orks auf, Sie hatten uns gesehen, und jetzt wollten sie uns haben.
Wir ritten schneller, und ihnen wurde klar, dass sie uns nicht einholen konnten, aber man konnte ja trotzdem, auf gut Glück ein paar Pfeile abschießen. Legolas schoss zurück, doch plötzlich schrie er auf: Er war getroffen worden. Ich schrie auch und wollte anhalten, doch er zischte zwischen zusammengebissenen Zähnen: „Es geht schon! Nur ein Kratzer. Reit weiter!"
Wir ritten weiter und weiter, durch die Nacht hindurch. Der Gebirgspfad wurde schmal und eng, kompliziert für die Tiere und für uns, doch wir verlangsamten unser Tempo nur unwesentlich.
Irgendwann hatten wir dann das Nebelgebirge hinter uns gebracht, ich war noch nie so glücklich gewesen. Im Osten wurde es schon heller, wir konnten also sicher sein, dass uns die Orks nicht weiter folgen würden. Wir hielten an, und Legolas wäre beinahe vom Pferd gekippt. Es war wohl doch mehr als ein Kratzer. Männer!
Wir hielten neben einem kleinen Bach an, und ich zwang Legolas, sich zu setzten und sein Hemd auszuziehen. Diesmal war das aber wirklich uneigennützig, ich wollte seine Wunde Verarzten. Den Pfeil hatte er sich schon heraus gerissen.
Die Wunde war an seiner Seite, und sie war recht tief, aber sie schien nicht vergiftet zu sein. Ich hatte keine Heilkräuter bei mir, worüber ich so gründlich fluchte, das Legolas lachen musste. „Was ist daran so komisch? Ich hab keine Heilkräuter! Du bist verletzt! Das ist nicht komisch!"
Das fand er auch, denn lachen schien ihm weh zu tun. „Au! Ich wusste nur einfach nicht, dass du solche Begriffe überhaupt kennst!"– „Wunderst du dich?"– „Nein." Tolles Bild, dass er da von mir hatte.
Ich verarztete seine Wunde notdürftig, und verband sie mit Streifen, die ich aus meinem Nachthemd rausriss. Dann brachte ihn dann dazu wieder aufzusitzen. „Du hast Glück gehabt, der Pfeil war nicht vergiftet. Aber wir müssen jetzt schnellstmöglich zu HERRn Elrond, damit das richtig versorgt wird."
Und wir ritten los, diesmal gemächlicher, doch Legolas musste mir trotz seiner Verletzung den Weg weisen, ich hatte keinen Plan, wo es lang ging. Ich hatte ein bisschen Panik: was würde Elrond mit veranstalten, wenn er erfuhr, dass ich seiner Schwiegermama weggelaufen war? Aber Legolas´ Gesundheit war jetzt wichtiger. Außerdem, Elrond hatte mich ja nie gesehen. Und wenn ich mich als Carië vorstellte, konnte er mich bestimmt nicht zu ordnen.
Eine gute Stunde später waren wir da, und sofort kamen einpaar Elben aus dem Haus gestürmt, und auch Elrond tauchte auf. Er veranlasste, das Legolas in sein Behandlungszimmer gebracht wurde. Ich rannte hinterher.
Elrond sah sich die Wunde an und lobte die Arbeit, die ich bereits geleistet hatte. Ich durfte ihm helfen. Legolas´ Wunde war wirklich nicht schlimm. Er bekam ein Schlafmittel- Lostomae, hehe- und Elrond bat mich, mit ihm in sein Arbeitszimmer zu folgen.
„Da wir nun etwas Zeit haben, kann ich Euch endlich in Ruhe begrüßen, Lady Carië. Oder sollte ich sagen, Lady Emilia?"
So viel zu der Idee.
„Emilia"sagte ich niedergeschlagen.
Er legte mir die Hand unters Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. „Nun schau nicht so – ich darf doch du sagen?- ich werde dich schon nicht verpetzen. Das is nun alles doch schon eine Weile her, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich will mich nur kurz mit dir unterhalten."
Ich nickte vorsichtig. „Was wollt Ihr wissen?"
„Nur ein paar Kleinigkeiten. Wo hast du das Heilerhandwerk so gut gelernt? Diese Wunde war wirklich professionell verarztet."
PROFESSIONELL??? Cool.
„Ähm, zu Hause hab ich Sanitäterausbildungen gemacht. Und die letzten Jahre habe ich in Düsterwald, bei einem Heiler gelebt, Ich erinnert Euch vielleicht an ihn, er war mal bei Euch zur Ausbildung: Narthan."
„Narthan, soso.. nun, dass ist gut."
Gut für dich, schlecht für mich, hmm?
Ich sah ihn fragend an.
„Nun, dir ist klar, dass du hier bleiben müssen wirst. Ich kann dich nicht weglassen."
Die Kandidatin hat hundert Punkte!
Er sah meinen Blick und fuhr erklärend fort: „Verstehst du, es ist zu gefährlich. Die Straßen sind nicht sicher, schon gar nicht für einen einzelnen Wanderer. Du würdest dich vermutlich nicht ausreichend zur Wehr setzen können. Abgesehen davon kann ich gerade jetzt etwas Unterstützung gut gebrauchen. Du bist schon recht geübt im Heilerhandwerk, wie ich gesehen habe, und wenn du bei Narthan in Ausbildung warst, denke ich, dass ich dich wirklich gebrauchen könnte. Wenn du willst, heißt das."
„Und wenn ich nicht will?"
„Dann werden wir sehen. Es ist klar, dass du irgendwohin musst, wo es sicher ist. Aber ich weiß nicht, ob du hier bleiben kannst wenn du nichts Sinnvolles beiträgst. Eventuell hat man in Lothlorien Verwendung für dich..."
„DAS IST ERPRESSUNG!!"
„In der Tat, so könnte man es bezeichnen."
Ich knirschte mit en Zähnen. „Ich bin einverstanden"
„Dachte ich mir. Ich werde dir deine Gemächer zeigen lassen."
...
Meine Zimmer waren in Ordnung. Die nächste Station war die Schneiderin, denn ein Kleid und ein zerrupftes Nachthemd waren in der Tat ein bisschen wenig.
Dann ging ich Legolas besuchen. Komisch, in Bruchtal fand ich mich viel besser zurecht als sonst überall. Na ja.
Legolas begrüßte mich mit einem Kuss. Ich küsste zurück, aber dann machte ich mich los, sonst kämen wir an diesem Tag zu keinem vernünftigem Gespräch mehr.
„Wie geht es dir?"
„Ganz gut."
„Sicher? Ich meine, es ist ja eh nur ein KRATZER, aber.."
„Oh, sei still. Was hätte ich denn sagen sollen?"
Da hatte er recht. Ich wäre vermutlich hysterisch geworden. Verdammt, warum war er bloß so vernünftig?
Ich wechselte das Thema und erzählte ihm,, was ich mit Elrond abgemacht hatte.
Er schien froh darüber. „Dann bist wenigstens in Sicherheit. Ich hatte Angst, was jetzt aus dir werden würde.. aus uns.."
Oh, verdammt. Das hatte ich gar nicht bedacht. Ich hatte ja jetzt Verpflichtungen. Ich begann, mich nach meinem Singleleben zurückzusehnen.
Als er mich zum Abschied küsste, musste ich das ganze allerdings noch mal revidieren. Irgendwann machte ich mich aber von ihm frei und schnappte nach Luft.
„Ich gehe besser, sonst erstickst du mich noch."
„Warte."Irgendwas an seinem Tonfall brachte mich wirklich dazu, anzuhalten und mich umzudrehen.
Er fuhr mit den Fingerspitzen meine Wange entlang. „Bereust du es?"
„Nein. Das könnte ich gar nicht."
Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und ging.
Männer! Äußerlich Proleten, innerlich totale Weicheier, typisch.
...
Es war schön in Bruchtal. Inzwischen war es Mitte September, und Boten wurden ausgeschickt, um nach den Hobbits und Aragorn zu suchen. Ich empfahl Glorfindel die Straße, von der ich wusste, dass die Hobbits dort entlang kommen würden. Ich fühlte mich schlecht. Ich wusste jetzt schon, wie alle passieren würde. Ich wusste, dass Frodo beinahe streben würde. Ich wusste, dass Arwen, mit der ich mich ein bisschen angefreundet hatte, tierischen Stress mit ihrem Vater wegen Aragorn kriegen würde. Und ich konnte nichts dagegen tun.
Allerdings wusste ich auch, dass Legolas, der keine Gelegenheit ausließ, um über Zwerge zu lästern, schon bald einen als besten Freund haben würde.
Es waren schon ein paar Zwerge eingetroffen, und ich kam gut mit ihnen klar, und das war wichtig, weil es Legolas ärgerte.
„Warum gibst du dich mit denen ab?"fragte er mich mehr als einmal. „Das ist doch Unfug!" In solchen Momenten lächelte ich und küsste ihn. „Warts nur ab, du wirst schon sehen. Wetten, dass du vor Ablauf eines Jahres ganz anders darüber denkst?"
Er wollte wissen, was ich damit meinte, doch ich lächelte immer nur rätselhaft und sagte ihm, er könne ja raten. Daraufhin wurde ich meistens mit Küssen bestraft, die mir sämtlichen Atem raubten.
....
Dann kam der Rat von Elrond, und mit einem Mal wurde alles wieder kompliziert. Ich hatte mich auch mit Merry und Pippin agefreundet, süße kleine Kerle, die mir nicht mal bis zur Taille reichten.
Ich war auf dem Rat nicht zugelassen, doch ich wusste ja schon im Voraus, wie es ablaufen würde. Und das Legolas weggehen würde. Ich wusste zwar, dass er überleben würde, aber hey, es ist nicht eben ermuntert, zu erfahren, dass man seinen Schatz mal eben so ein Dreivierteljahr nicht sieht. Das ist höchste deprimierend!
Ich sah dem Rat von einem Balkon aus zu. Frodo erzählte gerade, was er alles auf seiner Reise hierher erlebt hatte, und ich hatte die Ohren gespitzt, um nicht das geringste zu verpassen. Umso geschockter war ich, als ich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte. Ich erschrak und fuhr herum.
„Was kümmerst du dich so, was sie reden? Du kannst es doch nicht ändern... "
Es war Arwen. Ich war verblüfft, als ich sah, dass sie geweint hatte. Sie sah total fertig aus. Kein Wunder. Immerhin, es war ihr klar, dass Aragorn jetzt gehen würde, und dass sie ihn höchstwahrscheinlich nie wiedersehen würde. Und ganz abgesehen davon war ihr Vater ohnehin gegen ihre Beziehung. Da wäre ich auch fertig.
„Warum soll ich mich nicht kümmern? Ich vermag es nicht zu ändern, das ist wahr, doch kann ich daraus vieles ersehen: nicht alle Botschaften sind schlecht."
Arwen schien das nicht zu überzeugen. „Es mögen nicht alle schlecht sein, doch sind es ihrer viele. Es ist ein leichtes, darüber zu verzweifeln..." Ihre Stimme zitterte.
Ich kam herüber und nahm sie in den Arm. Gleichzeitig führte ich sie vom Balkon in ein anderes Zimmer, da ich ganz richtig annahm, dass sie gleich anfangen würde zu weinen. Und so war es auch.
Sie bot einen Anblick des Jammers. Ich war leicht verwirrt, ich fragte mich, warum sie von einem Moment auf den anderen so fertig war, aber dann sagte ich mir, dass sie es nach außen hin schließlich nicht zeigen konnte. Als Elbenprinzessin hatte sie ihre Rolle zu spielen, und es stand ihr laut dieser Rolle jetzt nicht zu, ihrem Vater Kummer zu bereiten, der hatte schließlich andere Sorgen...
Ich umarmte sie und redete in leisem, beruhigendem Ton auf sie ein. Als sie nicht mehr hyperventilierte, erhob ich mich, um ihr einen Beruhigungstee zu machen. Sie nahm ihn dankbar an und brachte sogar ein winziges Lächeln zustande.
„Du lernst rasch. Denselben Tee brühte mir Vater früher auch immer auf, wenn ich des Nachts keinen Schlaf fand. Ach, früher..."
Und wieder begann sie zu weinen. Es war so merkwürdig, sie weinen zu sehen. Sie wirkte so kummervoll und verletzt und traurig, wie man sich nichts denken kann, so, dass man selbst von Trauer und Gram erfüllt wurde, wenn man sie nur sah.
Es war wohl diese Ruhe, die sie ausstrahlte, diese Ergebenheit vor einem unbarmherzigen Schicksal, dass sie wohl akzeptierte, doch nicht verstand.
Als ich allerdings begriff, dass sie im Prinzip kurz davor war, das Handtuch zu werfen und auf ihren Vater zu hören, packte ich sie an der Schulter.
„Arwen!"Sie wandte sich um. Ihre Augen waren rot verquollen vom Weinen, doch sie hörte mir zu. Irgendwas in meinem Tonfall musste ihr sagen, dass es vielleicht doch nicht so hoffnungslos war, wie sie dachte.
„Arwen"wiederholte ich. „Warum willst du jetzt aufgeben? Du bist so kurz vor deinem Ziel! Nur noch ein klein wenig Geduld, und du wirst erreichen, was du dir erträumt hast! Nur noch ein wenig Geduld und Ausdauer..."
Sie sah mich verständnislos an. „Wovon sprichst du? Vater hat mir gesagt, wie es sein wird. Es gibt keine Zukunft für mich und Aragorn. Nur den Tod..."
ELROND, DU BASTARD! EGOISTISCHER ARSCH!!!
„Das... das, Arwen, das ist nicht wahr!"Ich sah, dass sie mir kein Wort glaubte, und ich beschloss spontan, ein bisschen mehr von mir preiszugeben als ich sollte. Ich durfte mich zwar nicht einmischen, weil das womöglich alles geändert hätte, und dann wäre vermutlich der Ring doch nicht zerstört worden oder so ein Mist, aber wenn Arwen jetzt mit Aragorn Schluss machte, dann war der wohl so depri, dass er nichts mehr auf die Reihe kriegte. Was höchst unpraktisch wäre.
„Arwen, ich weiß, dass dein Vater diese Gabe besitzt, doch ist er nicht der einzige. Schau! Es ist nicht alles dunkel. Der Tod hängt drohend über der Zukunft, wie stets zu diesen Zeiten, doch ist noch Licht am Horizont. Die Zukunft ist nicht hoffnungslos und todbringend allein. Denn dort ist auch Leben. Bleibe standhaft und treu, und eine bessere Zukunft wird sich erfüllen als jene, die du siehst. Es gibt immer eine andere Möglichkeit. Du musst nur daran glauben! Wenn du ihn jetzt verlässt, wirst du es auf ewig bereuen, und das weißt du."
Hatte ich eigentlich schon immer so geschwollen geredet? Immer klang es gut und passend und so richtig dramatisch.
Sie wirkte, als fände sie es zwar lieb, dass ich sie aufbauen wollte, würde mir aber dennoch nicht glauben. „In diesen Tagen ist nichts gewiss..."
Ich nahm sie in den Arm. „Manche Dinge sind gewiss."
Es klopfte. Es war Legolas: die Beratung war unbemerkt zu Ende gegangen. Arwen warf mir einen langen Blick zu, der besagte, dass sie es sich a)noch mal überlegt hatte und b) genau wusste, was zwischen Legolas und mir lief.
Ich zuckte nur die Achseln und grinste. Gentlefrau genießt und schweigt!
Als sie draußen war, sah Legolas mich ernst an.
„Der Rat ist zu einem Ergebnis gelangt."
Ich schwieg. Erstens würde er es mir eh gleich sagen, und zweitens wusste ich es eh schon.
Man wird eine Gruppe von acht Gefährten mit dem Ringträger nach Mordor senden, um den Ring in den Schicksalsklüften zu zerstören."
„Und du bist Teil dieser Gemeinschaft. Als Vertreter der Elben."
„Ja."
Ich sah, dass ihm das schwer fiel. Er war hin und hergerissen. Er wollet bei mir bleiben, aber er hatte auch Pflichten.
Männer! Immer machten sei alle so kompliziert.
„Dann geh."
Er hatte gerade den Mund aufgemacht, um zu einer langen Verteidigung- Erklärung anzusetzen, warum es nur so und nicht anders ging und das es ja nicht für immer wäre und ich auf ihn warten könnte und er garantiert zurückkehren würde. Jetzt machte er den Mund erst einmal wieder zu und sah mich baff an.
Dann sagte er aber doch was. „Was?"
„Ich sagte: dann geh."
„Das habe ich schon verstanden. Aber.. willst du mich nicht anbrüllen und mich ohrfeigen und mir sagen, dass das nicht geht, weil wir zusammen sind und es zu gefährlich ist und jemand anderes genauso gut gehen kann?"
Was hatte der denn für eine hohe Meinung von mir???
„Nein. Ich kann es nämlich eh nicht ändern. Selbst wenn hier bleibst, ist es hier nicht weniger gefährlich, und der Krieg fordert von uns allen Opfer. Also warum soll ich schreien und weinen und dich ohrfeigen? Du wirst ohnehin gehen, und ich weiß, dass du auf jeden Fall zurückkommst. Ich habe diese Sicherheit, dass ich dich immer wieder sehen werde. Also geh."
Er sah mich beeindruckt an. „Ich hatte eine solche Reaktion nicht erwartet" gestand er. „Ich hatte mit großem Widerstand deinerseits gerechnet, und fast bin ich enttäuscht darüber. Ich hatte mir schon so gute Argumente zurechtgelegt..."
Ich verpasste ihm ein leichtes Eisbein für diese Bemerkung. Er grinste schief. „Siehst du, DAS hatte ich erwartet."
Ich wollte ihn noch mal schlagen, aber es tat ihm ja eh nicht weh, weil bei ihm ja alles sofort heilte. Verdammte Elben!
Wir besprachen noch eine Weile die Einzelheiten. Legolas würde nicht sofort aufbrechen. Erst würden Kundschafter ausgeschickt werden, um dieses und jenes in Erfahrung zu bringen. Ich wusste, dass ich bis Dezember Zeit hatte, und verdammt, diese Zeit wollte ich nutzen!
Ich setzte mich näher an Legolas und begann sein Hemd ausziehen. Er sah mich ein bisschen verblüfft an, aber er wehrte sich nicht wirklich. Eher das Gegenteil. Als ich ihn endlich ausgezogen hatte(diese Hemdverschlüsse sind echt ganz schön kompliziert), meinte er: „Mir ist kalt." Ich will wütend werden. „Wir sollten ins Bett gehen. Da ist es wärmer."Ich zog die Augenbrauen hoch. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du im Bezug auf unauffällige Zweideutigkeiten die totale Niete bist?"– „Nein. Für so was habe ich doch dich."
Ich bewarf ihn mit einem Kissen. Er fing es auf und warf es zurück, und zwar ein bisschen fest, so dass ich rückwärts aufs Bett fiel. „Ach ja, aber vorher maulen, ja?"
Ich warf noch ein Kissen nach ihm.
Er wich ihm geschickt aus und kam auf mich zu. Er hatte ein fieses Grinsen drauf und ich bekam Angst, vermutlich würde er mir jetzt Wasser überschütten oder ähnliche Späße. Er küsste mich jedoch nur, und ich entspannte mich. Bis er anfig, mich zu kitzeln. „Legolas!!!"brüllte ich, während ich nach Luft schnappte. Er grinste nur und begann, mein Kleid zu öffnen.
Verdammt, er bekam es auch noch auf. Ich kämpfte immer stundenlang, und er öffnete es mit einem Fingerschnippen. Okay, er hatte wohl auch mehr Erfahrung darin, solche Kleider auszuziehen. Also, schätzte ich mal. Wenn dem nicht so wäre, hätte es mich allerdings auch gewundert.
Als er das Kleid aufhatte und es mir auszog, beschlichen mich Zweifel. Gefiel ich ihm überhaupt? Wie kam so jemand so verdammt gutaussehendes überhaupt auf die Idee,irgendwas von mir zu wollen? Oder meinte er es gar nicht ernst?
In diesem Moment steckte er mir seine Zunge in den Hals, und ich beschloss, dass es es wohl doch ernst meinte. Ich küsste zurück und ließ es zu, dass er mich zu sich runter zog.
...
Als ich am nächsetn Morgen aufwache, schlief er noch. Er sah so süß aus, wenn er schlief! Irgendwie verletzlich. Wenn er wach war, war er immer so.. na ja, wachsam. Ihm entging nichts. Die kleinste Bewegung, der leiseste Windhauch, er registrierte alles. Er war durch und durch Krieger. Kein Soldat, der hirnlose Befehle blind befolget. Aber Krieger. Mein Krieger.
Ich seufzte und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich konnte stundenlang dasitzen und ihn einfach nur anschauen. Er war perfekt. Er war alles, was ich nie gehabt hatte. Beschützer, Freund, Familie, Geliebter. Alles, wovon ich geglaubt hatte, dass ich es nie haben würde. Und jetzt hatte ich es.
Ich hatte zwar füher schon Freunde gehabt, aber das waren im Prinzip alles eher unwichtige Angelegenheiten. Nicht richtig ernsthaft, eben das typische Verhalten allmählich geschlechtsreifwerdender Kleinstädter zur Paarungszeit.
Ich lächelte. Ich musste eigentlich immer lächeln, wenn ich ihn sah. Es war merkwürdig. Aber schön.
...
Die nächste Zeit verging wie im Flug. Es gab alles mögliche zu tun, und so hatten wir wenig Zeit füreinande. Also, eigentlich er wenig Zeit für mich.
Aber ich hatte auch zu tun. Ich war eigentlich rund um die Uhr auf der Krankenstation irgendwelche Verletzten versorgen. Die Orks wurden immer dreister, je später das Jahr wurde.
Dann kam der Dezember und mit ihm der Abschied. Ich hatte mir geschworen, dass ich nicht flennen würde. Ich wusste schließlich, dass er es heil überstehen würde. Das war mehr, als Arwen von sich behaupten konnte.
Und nun stand ich da. Ich hätte mir gewünscht, dass es regnete, doch das Wetter war verhältnismäßig gut. Mir war wirklich nach Heulen zu Mute. Doch ich beherrschte mich.
Ganze 5 Sekunden lang.
Ich rannte weg. Als Elbe darfst du nicht in aller Öffentlichkeit heulen. Du musst dich zusammenreißen und perfekt und ein bisschen arrogant sein. Dann ist es perfekt.
Ich hatte aber keine Lust, perfekt zu sein. Ich war fertig. Die Tür öffnete sich hinter mir. Ich hatte halb erwarte, dass es Legolas wäre, doch es war Arwen. Sie strich mir sanft über den Rücken.
„Hey..."
Verdammt, sie fing schon an zu reden wie ich. Das war nicht gut für die zukünftige Königin von Gondor!
„Komm schon, steh auf. So schlimm ist es nicht! Willst du dich nicht verabschieden?"
„Ich darf nicht weinen... ich habs ihm versprochen..."
„Was solls, ich auch! Na und? Er muss es doch nicht sehen! Und jetzt komm. Sie werden jeden Moment aufbrechen! Du wirst ihn ein Jahr oder länger nicht sehen. Ist doch egal, ob du dein Versprechen hältst oder nicht."
Verdammt, sie hatte recht. Ich stand auf und lief mit ihr gemeinsam hinunter. Da standen sie, die neun Gefährten. Ich wollte zu Legolas hinlaufen, ihm Lebewohl sagen, ihn umarmen, einen Abschiedskuss geben...
Aber das geziemte sich nicht. Ich hatte mich heute morgen schon verabschiedet, und es war meine Schuld, dass ich jetzt nicht mehr mit ihm sprechen konnte, weil ich hatte weglaufen müssen.
Und so stand ich bei Arwen, etwas abseits, während die Gefährten sich sammelten. Sein Blick traf mich und ich brachte ein Lächeln zustande. Er lächelte zurück. Gandalf drängte zum Aufbruch. Elrond sprach ein paar Abschiedsworte, und dann gingen sie. Ein kurzes Lächeln zum Abschied, und er wandte sich ab,. Er drehte sich nicht um. Er hatte eine Aufgabe zu erledigen.
Das letzte, was ich sah, war sein Mantel, der zwischen grün durchschimmerte.
Dann war er fort.
