Kapitel vierundzwanzig: Ich wusste es! Ich wusste es einfach!

Nicht lange nachdem sich alle ins Bett gelegt hatten und die Lichter gelöscht waren begann es zu stürmen. Ginny wimmerte. Sie hatte bereits als sie noch ein kleines Mädchen war Angst vor Stürmen. Plötzlich erschien ein Blitz. Ginny zog ihre Decke über ihren Kopf. Normalerweise würde sie hinunter gehen und ihre Mutter würde auf der Couch sitzen und wäre für sie da. Dann war ein lauter Donner zu hören. Ginny schauderte. „Ich wünschte Mum währe hier."dachte sie verzweifelt. Ihre Brüder schliefen schon lange, genau genommen schlief jeder, ausgenommen sie. Sie hörte wie der Regen an die Fenster schlug und versuchte herein zu kommen. Sie zitterte. Obwohl sie die Decke über ihrem Kopf hatte sah sie wie ein weiterer, vergabelter Blitz in den Boden einschlug. Sie richtete sich auf, nicht sicher, was sie tun sollte. So konnte sie nicht schlafen. Sie sah wie Harry neben ihr friedlich schlief und sich nicht darum kümmerte was draußen vor sich ging. Der Donner war wieder zu hören und Ginny fasste einen Entschluss. Sie kletterte aus ihrem Bett und wechselte in Harrys.

„Was?"stöhnte Harry überrascht.

„Shhh..."sagte Ginny.

„Ginny? Bist du das?"

„Ja, schlaf weiter."

„Hast du Angst?"

„Öh...vielleicht."

Sie hörte wie Harry kicherte. Dann war wieder ein Blitz zu sehen und sie zitterte. Harry fühlte das und legte seine Arme um sie.

„Los, schlaf Ginny."

Sie entspannte sich und legte ihren Kopf neben seinen. Plötzlich ängstigten sie die Blitze, der Donner und der Regen nicht mehr. Sie driftete ab...

„WAS DENKST DU MACHST DU DA?"brüllte Ron. Ginny wachte erschreckt auf und spürte ein Paar starke Arme um sie herum. Sie öffnete ihre Augen und sah Ron mit einem roten Gesicht über sich stehen. Sie fühlte wie die Arme sie losließen.

„Ron..."

„WIE KANNST DU ES WAGEN?"

„Ron, halt die klappe!"schrie Ginny.

„SEID RUHIG DA OBEN!"röhrte Onkel Vernon im unteren Zimmer. „WIR VERSUCHEN ZU SCHLAFEN!"

Ron warf einen bösen Blick auf die Türe und drehte sich dann zu Ginny und Harry zurück

Ron schaute zu ihr, und dann zu Harry der gerade aufstand. Er atmete erst einmal tief durch.

„Was machst du in Harrys Bett?"

„Wer ist in Harrys Bett?"fragte Fred schläfrig, er war gerade erst durch Rons und Onkel Vernons Geschrei aufgewacht.

„Unsere liebe Schwester."erwiderte Ron ärgerlich.

Cho sah entsetzt aus.

„Wieso?"fragte George und stand auf.

„Letzte Nacht gab es einen Sturm."erwiderte Harry. „Ich schlief und dann kam Ginny verängstigt zu mir ins Bett."

„Dein Bett..."sagte Ron schwach.

„Sein Bett."bestätigte Ginny. „Ron, du weißt, dass ich Angst vor Stürmen habe."

„Aber wieso sein Bett?"fragte Ron, man konnte fast denken, dass er eifersüchtig wäre.

„Weil."war ihre Antwort.

„Weil was?"

„Niedliches Ronniekins! Verstehst du nicht? Wenn in deinem Bett Spinnen wären, in wessen Bett würdest du gehen ... in das deiner lieben Schwester oder in das von Hermine?"fragte Fred grinsend.

„Ja, gutes Beispiel Fred, in welches Bett würdest du gehen? Wir sterben wenn du es uns nicht erzählst."sagte George ebenfalls grinsend.

„Ron lief tief rot an.

„Also...wenn ihr es so betrachtet..."murmelte er.

„Sorry, ich habe nichts verstanden."sagte Fred unschuldig.

„Hermines, in Ordnung?"

„AHHA! Ich wusste es. Ich wusste es einfach! Ich wusste es! Ich wusste es!" sang George. Fred half ihm und sie begannen sogar eine Art Siegestanz aufzuführen.

Ginny lachte, genau wie Harry. Nach einer Weile gluckste sogar Ron.

Cho räusperte sich.

„Also, jetzt gehe ich in das Badezimmer."sagte sie süßlich.

Alle zuckten mit ihren Schultern.

„Okay."

Cho runzelte die Stirn und schmiss die Türe hinter sich zu.

„WERFT NICHT MIT DEN TÜREN!"

Sie entschieden, dass es besser wäre in Harrys Zimmer zu essen, da Onkel Vernon in schlechter Stimmung war. Fred vergrößerte das Schlafzimmer noch etwas und Cho (ja, sie tut etwas Nützliches) beschwor einen langen Tisch mitten aus der Luft.

Harry und Ron beschworen etwas essen (Brot, Marmelade, Butter, Eier, Schinken,...) und dann setzten sie sich in die Sessel, die George in die Luft gezeichnet hatte. Ginny, die außerhalb der Schule noch keine Magie verwenden durfte saß da und schwang ihren Fuß hin und her, verärgert darüber, dass sie nicht zaubern durfte.

Schließlich begannen sie zu essen.

„Hmmm...isch' guuuut' eschen'"sagte Ron mit einem Mund voller Ei.

Cho und Ginny sahen ihn angewidert an.

„Euh Ron, sprich nicht mit einem Mund voller Essen."schlug Ginny vor.

Ron zuckte mit seinen Schultern und schluckte.

„Tut mir leid."

„Das ist in Ordnung, niedlicher Ronniekins!"schrie Fred mit einer Stimme die sich verliebt anhören sollte.

Ron grunzte und begann seinen Schinken herunter zu schlingen.