Danke an Tarivi und Angel344.

@idril.tinuviel: danke für deine Review. Ich brauch wohl immer jemand der mich etwas bremst... ^^. Aber keine Sorge DAS kommt noch ^^. Holland * ggg*. In Amsterdam wird man ja schon allein vom Rumlaufen high.

@LeakyC: * räusper* Am Ende ^^. * seufz* Na ja, vielleicht bekomm ich ja mal irgendwann wieder was hin, was auch dir dann wieder gefällt.( So in fünfzig Jahren, wenn ich genug Übung hab ^^.)

Ich hoffe euch gefällt, was ich in "gebremsten" Zustand fabriziert habe ^^. Nur muss ich aufpassen, dass ich aus Harry nicht wieder einen potenziellen Selbstmörder mache...

Hungry

2. Das Spiel beginnt

Am frühen Abend kam Harry aus seinem Zimmer, etwas Bewegung und frische Luft würden seinem alkoholgeschädigten Körper sicher gut tun.

Auf der Promenade und am Strand wimmelte es nur so von Touristen und Harry genoss es, einzutauchen in diese wogende lebendige Masse, ein Teil davon zu werden, anonym und doch geborgen. Er sog die Bilder von lachenden Menschen und glücklichen Familien hungrig in sich auf, ebenso die von munterem Geplapper, Rufen und Musik geschwängerte Luft, die entspannte, freundliche Atmosphäre. Das war das was er gewollt hatte, wonach er sich gesehnt hatte, das was er brauchte. Und doch, er spürte, dass das alleine nicht reichte, um den Hunger zu stillen, der in seinem Inneren tobte. Es verminderte ihn, besänftigte ihn, aber eben nicht mehr.

Was fehlte nur? Harry wusste es nicht. Aber er wollte nicht hungrig sterben. Er wollte nicht sterben, ohne wenigstens ein Mal vollkommen glücklich, erfüllt, gewesen zu sein.

Plötzlich fühlte er sich wie ein Fremdkörper zwischen all den Muggeln. Er gehörte hier nicht her, hatte es nie, würde es nie. Hatte er überhaupt das Recht darauf hier zu sein? War das nicht viel zu egoistisch? Was wenn Voldemort herausfand, wo er war, ihm auflauerte? Wenn es zum Kampf kam und einige der Muggel dabei verletzt oder getötet wurden? Riskierte er nicht gerade das Leben anderer für seinen Spaß? War es nicht eigentlich seine Aufgabe, diese arglosen Muggel vor einem schrecklichen Schicksal zu beschützen?

Und doch, sollte er diese Welt, für die er sein Leben aufs Spiel setzen sollte, nicht wenigstens kennen?

Harry verließ die belebte Umgebung des Strandes und wand sich den ruhigeren Sträßchen des Ortes zu. Das Prickeln in seinem Nacken wurde intensiver. Intensiver? Erst jetzt wurde Harry bewusst, dass es die ganze Zeit über schon dagewesen war, seit er das Hotel verlassen hatte. Hatte Voldemort ihn etwa schon gefunden? Nein, wohl kaum. Denn wenn es tatsächlich Voldemort oder einer seiner Todesser war, dann hätten diese schon genügend Gelegenheit gehabt ihn zu töten und wohl kaum gezögert diese zu nutzen. Aber wer war es dann? Vorsichtig sah er sich um. Doch es befanden sich noch zu viele Passanten auf der Straße, die hinter ihm im Licht des verblassenden Tages dalag.

Was würde sein Vater jetzt tun? Was würde Sirius von ihm erwarten? Bestimmt nicht, dass er sich feige in seinem Hotelzimmer verkroch und mit der nächsten Maschine nach London flog, oder noch besser apparierte. Nein, wohl eher im Gegenteil.

Adrenalin pumpte durch Harrys Körper, ließ seine Hände und Beine vor Aufregung zittern, verursachte ein Kribbeln in seinem Bauch, als er, nach außen hin in aller Seelenruhe, weiterging, sich auf das Prickeln konzentrierend.

Je weiter er sich vom Strand entfernte, desto weniger Leute sah er in den Straßen und Gassen, die, so weit vom Touristenzentrum entfernt, nur noch spärlich beleuchtet wurden.

Jetzt bog er in eine schmale Gasse ein. Die einzigen Lichtquellen, waren die Straßenlaternen, die die beiden Straßen beleuchteten, die die Gasse einrahmten und das blässliche Licht des Mondes.

Waren das nicht Schritte hinter ihm? Harrys Herz schlug ihm bis zum Hals. Er ballte die Hände zu Fäusten und wirbelte herum. Die Gasse war leer, soweit er das in dem diffusen Licht erkennen konnte. Aber das Prickeln war da. Es war da. Der beobachtende Blick lag immer noch auf ihm. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, sein Brustkorb hob und senkte sich, als hätte er einen Hundertmeterlauf hinter sich. Verwirrt fuhr er sich durch die Haare. Was sollte er nur von der ganzen Sache halten? Was sollte er tun? Er hatte es so satt, sich zu verstecken.

‚Dann lass es doch', meldete sich eine leise Stimme in seinem Kopf zu Wort. Eine Idee tauchte aus den Tiefen von Harrys Gehirn auf, nahm Gestalt an. Nein, das war verrückt.

‚Feigling. Das ist die Chance auf etwas Spaß, auf Nervenkitzel der feinsten Sorte!'

Ein schiefes Lächeln erschien auf Harrys Gesicht. Ja, er würde es tun, obwohl er in diesem Moment glaubte vor Nervosität zu sterben.

„Hörst du mich?!", rief er in die Dunkelheit und er wunderte sich, wie fest seine Stimme klang. Natürlich kam keine Antwort.

„Ich weiß, dass du da bist! Dass du mich beobachtest! Aber wir werden ja noch sehen, wie gut du wirklich bist!" In Harrys Augen blitzte es herausfordernd. Eine sanfte Brise wehte leises Lachen zu Harry herüber. Es klang amüsiert, beinahe vergnügt. Harry bekam eine Gänsehaut. Stammte dieses Lachen von der Person die ihn beobachtete?

Der Schwarzhaarige seufzte, dann machte er sich mit festen Schritten auf den Rückweg zur Promenade, die Hände in den Hosentaschen, den Blick auf den Weg vor ihm gerichtet, ein Pfeifen auf den Lippen. Er fühlte sich erstaunlich gut.

Auf einem Dächer über der Gasse, in der Harry gerade noch gestanden hatte, rührte sich etwas. Die schattenhafte Gestalt eines Menschen, löste sich aus der Schwärze des Daches, rückte seinen Hut zurecht und folgte Harry, hoch über dessen Kopf.

~*~*~*~*~*~

Im Morgengrauen stand Harry am menschenleeren Strand.

Die Hände tief in die Taschen seiner Bermudahose vergraben, blickte er mit verträumten Blick aufs Meer hinaus, wo gerade am Horizont die Sonne aufging. Der glühende Ball stieg aus den dunklen Fluten des Ozeans, brachte die Wasseroberfläche zum brennen, verwandelte die Wellenspitzen in funkelnde Kronen.

Harry war sich der Anwesenheit seines Beobachters vollauf bewusst. Wahrscheinlich verbarg er oder sie sich zwischen den Palmen.

Doch Harry hatte nicht vor sich zu verbergen.

In einer fließenden Bewegung zog sich er sein Hemd über den Kopf und warf es achtlos hinter sich in den Strand. Einen Augenblick später folgte seine Brille und sein Zauberstab. Er legte seine einzige Waffe aus der Hand und der Kick, den er dadurch verursachte, war nicht zu leugnen. Ob es nun der frische Wind war der eine leichte Gänsehaut auf Harrys Haut zauberte oder eben dieses kalkulierte Risiko, konnte er nicht sagen.

Der erste Kontakt mit dem Wasser, verstärkte diese Gänsehaut, ließ seine Brustwarzen hart werden.

Die kleinen Wellen umspielten seine Füße, leckten an seinen Zehen und lockten in weiter in das kühle Nass. Schritt für Schritt übergab er sich dem flüssigen Element, genoss das Gefühl dieser Materie auf seiner Haut, das intensive Prickeln, das sich nun von seinem Nacken den Rücken hinunterzog und sich wieder in seinem Nacken konzentrierte.

Mit einem Grinsen, hechtete er sich nun in das wartende Wasser, tauchte ein in die Fluten, schwamm, tauchte, planschte und ein befreites Lachen löste sich in seinem Bauch, entstieg seiner Kehle und schwebte über dem Meeresrauschen.
So hatte er es sich vorgestellt, seit er als kleiner Junge zum ersten Mal ein Bild von einem palmenbesetzten Strand und dem funkelnden blauen Meer gesehen hatte. Genau so. Herrlich.

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So, das war´s schon wieder. Etwas kurz geworden das Kapitel. Aber ich hatte euch ja vorgewarnt.

Um eure Meinung wird gebeten ^^.