@tinkita: kurz und bündig: danke ^^
@LeakyC: Danke fürs Betalesen ^^. Ich weiß leider auch nicht, warum du nicht aus dem Grinsen rauskommst... * g*
@idril.tinuviel: Ich versuch so weiter zumachen. Kann aber nix versprechen ^^.
@pale_slytherin: Solch ein Lob aus deinem Mund... * im erdboden versink*.
A/N: Wer in den nächsten zwei Kapiteln auf viel "Anne Rice" hofft * g*, den muss ich leider enttäuschen. (Wobei hier zumindest New Orleans auftaucht ^^.) Diese Story ist sehr launenabhängig... Aber spätestens in Kapitel 11 (sollte es das jemals geben) wird es wieder mehr in diese Richtung gehen. Denke ich.
8. Lion und Serpens
New Orleans war in der Tat eine faszinierende Stadt. Der Südstaatenflair, der französische Einfluss, das tropische Klima, der exotische Tatsch, das alles hatte einen überaus reizenden und unwiderstehlichen Charme.
Besonders die alten Villen schienen es Severus angetan zu haben. Einen ganzen Tag lang schleppte er Harry in der schwülen Sommerhitze durch den Garden District und philosophierte über die Architektur und den Stil. Doch als sie am zweiten Tag ihres Aufenthalts hinaus in Richtung der Sümpfe gingen, waren all die Bauten vom Vortag schlagartig vergessen.
Völlig hingerissen bestaunte der Zaubertränkemeister die großen alten Plantagenvillen und Harry konnte sich an Severus' Gesichtsausdruck gar nicht satt sehen.
„Das ist es", murmelte Snape und ließ seinen Blick liebevoll über eine heruntergekommene Villa gleiten.
„Was ist was?", fragte Harry und sah sich verwirrt in dem verwilderten Garten um.
„Dieses Haus. Dieser Garten. Das ist es."
„Äh, aha."
Severus setzte sich in wieder in Bewegung und steuerte zielstrebig auf den Eingang zu.
„Was machst du da?"
„Ich will mir dieses Prachtstück von innen ansehen."
„Du kannst doch da nicht einfach rein."
„Und wieso nicht? Da wohnt schließlich niemand. Außerdem will ich sichergehen."
„Sichergehen?"
„Na, bevor ich mir die Mühe mache und mich mit einem Muggel wegen dem Kauf auseinandersetze, will ich schon wissen, ob sich der Aufwand auch wirklich lohnt."
„Kaufen?!"
„Sagte ich doch gerade."
„A...Aber...."
„Was?", fragte Snape und verschwand in dem Gebäude.
Völlig perplex stand Harry da und starrte auf das Haus. Severus wollte nach New Orleans ziehen? In dieses Haus? Einfach so? Das ging nicht einfach so!
Harry stürmte in das Haus.
„Severus?!"
„Hier hinten!"
Der junge Mann ging durch den Eingangsbereich und fand Severus schließlich in einem großen hellen Raum wieder. Auf dem Gesicht des Zaubertränkemeisters lag ein entrückter Ausdruck, in den Harry sofort versank.
„Ist das nicht umwerfend?", fragte Severus.
„Hm", stimmte Harry zu und meinte damit etwas völlig Anderes als Severus.
„Das muss früher ein kleiner Ballsaal gewesen sein", überlegte Severus. „Aber ich hab dafür schon ganz andere Pläne."
Harry riss sich zusammen und konzentrierte seine Gedanken wieder auf das eigentliche Problem.
„Wie stellst du dir das eigentlich alles vor? Ich meine, wann... wie....?"
„Wenn alles ausgestanden ist, dann kommen wi...." Severus stockte und blickte beinahe verlegen aus der großen Fensterfront.
Hatte er gerade „wir" sagen wollen? Für Severus existierte ein „wir"? Er tauchte in Severus' Zukunftsplanung auf? Das war ja wunderbar!
„Dann kommen wir?", hakte Harry, innerlich wie ein Honigkuchenpferd strahlend, nach.
„Nichts", meinte Severus und nuschelte noch irgendetwas von Kuba, während seine Miene plötzlich so verschlossen war wie eh und je.
Lächelnd ging Harry zu Snape hinüber und nahm dessen Gesicht zwischen seine Hände.
„Ich will da sein, wo auch du bist und wenn du meinst, hier glücklich zu werden, dann kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als hier mit dir zu leben."
„Meine Güte, bist du kitschig", erwiderte Severus spöttisch und drückte Harry einen flüchtigen Kuss auf den Hals. „Und jetzt lass uns gehen."
„Wieso?", fragte Harry verwirrt.
„Weil mir danach ist", meinte Severus, doch Harry entging der Schatten, der kurz über das markante und geliebte Gesicht huschte, keineswegs.
Wenn Sev ihn doch an seinen Gedanken teilhaben lassen würde...
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Schweigend schlenderten sie durch die Straßen, als Harry plötzlich einen kleinen Tattoo-Laden entdeckte. Ein Tattoo... Harry blieb völlig in Gedanken stehen.
„Was ist?", fragte Severus.
„Ich lass mich tätowieren", erklärte Harry und grinste schelmisch.
„Du lässt dich was?"
„Tätowieren."
„Steht das auch auf dieser ominösen Liste?", fragte Severus mit hochgezogener Augenbraue.
„Ja, seit gerade eben", meinte Harry und betrat den Laden.
Fünf Minuten später lag Harry mit entblößtem Rücken auf einer Liege und grinste Severus an, der vor ihm auf einem Stuhl saß und missbilligend die Stirn runzelte. Als jedoch der Inhaber des Ladens mit der Nadel ansetzte, verflog das Grinsen auf Harrys Gesicht schlagartig. Verdammt, das tat weh.
Dafür grinste nun Severus sein diabolisches Grinsen und Harry war sich sicher, dass sich der Zaubertränkemeister über jedes schmerzverursachte Stirnrunzeln oder Zucken von ihm diebisch freute.
Nach einer schier endlosen Tortur, so schien es zumindest Harry, war es vorbei und zwischen seinen Schultern brannte es wie Feuer. Dennoch betrachtete Harry neugierig das Kunstwerk in einem Spiegel und war äußerst zufrieden.
Ein geflügelter Löwe mit einem Schwert in der Tatze, prangte nun auf der geröteten Haut zwischen seinen Schulterblättern. Das Besondere daran war jedoch, dass sich um den Löwen eine Schlange wand, die in die gleiche Richtung strebte wie das Schwert.
„Und, was hältst du davon?", fragte Harry seinen Geliebten.
„Soviel Tiefsinn hätte ich dir gar nicht zugetraut", meinte Severus und schmunzelte.
„Tjaaa, man lernt nie aus, was? Und jetzt brauch ich eine Zigarre und einen großen Schluck Rum."
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Spät in der Nacht lagen die beiden Zauberer in ihrem Hotelbett und die kühle, blumenduftgeschwängerte Luft die durch das offene Fenster hereinströmte, hinterließ eine Gänsehaut auf den beiden nackten Körpern.
Harry lag bäuchlings auf Snape, stützte sein Kinn mit einer Hand auf Severus' Brustkorb ab und fuhr mit der anderen Snapes Schulterknochen nach. Der Zaubertränkemeister benutzte einen Arm als Kopfunterlage und die Finger der anderen Hand strichen zärtlich Harrys Rückgrat auf und ab, wobei er jedoch den vom Tätowieren gereizten Teil des Rückens ausließ.
„Wirst du das Haus nun kaufen?", fragte Harry leise.
„Ich weiß nicht."
„Tu es." Harry wusste, dass Severus es wollte.
„Meinst du?"
„Ja."
„Weißt du was?"
„Nein."
„Ab jetzt werde ich dich Lion nennen", grinste Severus.
„Tu das, Serpens", meinte Harry ebenfalls grinsend.
