Die Rechte an Love Hina liegen beim Autor und beim Verlag. Ich bin nur ein Fan, der die Charaktere und die Geschichten liebt und eine – vielleicht etwas überschwengliche Phantasie – besitzt und die Auswürfe dessen anderen Fans zeigt.

Das ist Teil drei der Geschichte. Es hat sich ergeben, daß aus dem Drei- ein Vierteiler wird. Ich werde mich bemühen, den abschließenden, finalen Teil so schnell wie möglich ins Netz zu stellen, nur, da ich an einigen anderen Geschichten schreibe, kann man das nie so recht garantieren. Und nun, viel Spaß. Saraton PS: Eine kleine Änderung am Rande: Die Gedanken der Leute werden nun durch diese Zeichen umrandet:

Der Ronin und die Schwertmeisterin – Teil 3

Es war ungewohnt still in der Pension Hinata. Alle wußten Bescheid über das Duell und es hatte sich eine seltsame Stimmung über das Haus gelegt. Keitaro saß in seinem Zimmer und blickte entspannt aus dem Fenster. Es ist ein schöner Tag. Komisch, daß ich manche Dinge als so selbstverständlich erachtet habe. Der Ronin nahm einen Schluck Tee und genoß eine angenehm kühle Windbrise. Ja, es ist wirklich ein freundlicher Tag. Er schloß die Augen und hing seinen Gedanken nach, als es an der Tür klopfte. „Ja?"fragte er, ohne sich umzudrehen. „Urashima", erklang eine vertraute Stimme. „Wir müssen reden." Dieser seufzte auf und öffnete seine Augen. „Komm herein, Motoko." Die Schwertmeisterin trat ein und musterte überrascht sein Zimmer. „Ja. ich habe ein wenig umgeräumt", erklärte der Ronin, als er ihr verwirrtes Gesicht sah. Die meisten Möbel im Zimmer waren weg, nur sein Futon und einige Bücher waren noch da – und ein Schwert. Dieses zog ihren Blick an, durch die Art und Weise, wie es gearbeitet war und auch durch eine fremdartige Ausstrahlung, die es umgab. Die Waffe war fast so lang wie ihr eigene Klinge, jedoch durch die schwarze Lackierung der Scheide und des ebenso dunklen Schwertgriffes wirkte es bedrohlicher. Motoko kannte diese Schwerter – Ninja-Werkzeuge. Keitaro räusperte sich und sie wandte verlegen den Blick ab. „Wenn du dich fragst, wo meine Sachen sind, ich brauche sie im Moment nicht. Sie würden mich nur ablenken...", begann Keitaro das Gespräch. Die Schwertmeisterin verzog kurz das Gesicht. „Ich verstehe" Sie blickte ihr Gegenüber kurz an. Der Ronin deutete auf den Platz neben sich. „Du wolltest dich ... unterhalten..." Stumm setzte sie sich hin und sah ihn weiterhin ernst an. Keitaro begann sich unbehaglich zu fühlen. „Motoko ..." „Ja, Urashima, ich wollte mit dir sprechen", unterbrach ihn diese, „ich habe eine Frage zu stellen. Sie senkte den Blick. „Eigentlich sogar zwei", verbesserte sie sich. Er war verwundert. Motoko wirkt irgendwie unsicher... Das war Keitaro von dem sonst so selbstbewußten Mädchen nicht gewohnt. Diese sah wieder auf. „Hast du vor dich bei diesem Kampf... töten zu lassen?" Der Ronin erstarrte. „Was?" „Ich will wissen, ob du dich von meiner Schwester umbringen lassen willst." Motokos Unsicherheit war verflogen, sie wirkte gefaßter und entschlossen sah sie ihn an. „Urashima, bitte beantworte mir diese Frage. „Nein, das habe ich nicht vor, Motoko", begann er zögernd. „Und ja, bevor du weiter fragst, ich sehe noch immer keinen Grund zum Leben", fuhr Keitaro fort. „Doch ich habe jetzt eine Verpflichtung, die ich erfüllen muß. Deswegen werde ich.... nicht ..." Sie errötete bei seinen Worten. „Du hast mir gegenüber keine Verpflichtung. Ich..." „Doch, die habe ich. Es war meine Schuld, daß du in Schwierigkeiten gekommen bist und deswegen ist es meine Pflicht, dies zu tun", sagte er mit fester Stimme. Die Schwertmeisterin fühlte, wie ihr Mund trocken wurde. „Du weißt, was geschieht, wenn du ... verlierst?" Der Ronin nickte grimmig. „Dann gehöre ich, dem Shinmai-Clan, der mit mir verfahren kann, wie es ihm beliebt." Sie bemerkte das Unbehaben in seinem Gesicht. „Nicht nur das, Urash... Keitaro", sprach sie ernst weiter. „Laut den alten Gesetzen wärest du weniger, als selbst das einfachste Tier. Du hättest keine Rechte, müßtest alles hinnehmen, was man dir antut." Sie brach ab. „Ich bitte dich von deinem Vorhaben abzulassen. Diesen Preis wäre die Sache nicht wert", fuhr sie fort. „Motoko", hauchte der Ronin ihren Namen. „Du weißt, wozu wir verpflichtet wären, wenn ich meine Herausforderung zurückziehen würde?" „Wir müßten heiraten, um die Ehre des Shinmai-Clans wieder herzustellen", beantwortete diese seine Frage, „wäre es tatsächlich so ... wenn wir verheiratet wären?" Sie sah nachdenklich aus. Zu sagen, daß Keitaro verblüfft sei, wäre eine Untertreibung gewesen. „NANI?" Seine Wangen röteten sich. Motokos Augen weiteten sich, als ihr klar wurde, daß sie diesen Gedanken ausgesprochen hatte. „Ich..."Die Schwertmeisterin sprang auf. „...muß jetzt gehen", sagte sie hastig und eilte aus dem Zimmer. Der Ronin sah ihr verwirrt nach. Wäre es so schlimm, wenn wir verheiratet wären? Ihre Frage hallte in seinem Inneren nach. Der junge Mann drehte sich wieder zum Fenster, versuchte sich zu entspannen, doch irgendwie gelang es ihm nicht mehr. Seine innere Ruhe war nicht mehr da. Keitaro lehnte sich an den Fensterrahmen. „Wäre es so schlimm?"murmelte er und schloß die Augen. Ich will nicht noch einmal... Oh, Kami-sama. Vor seinem inneren Auge formte sich das Bild eines jungen Mädchens in archaischer Kleidung und einem tödlich wirkenden Schwert. Motoko.... Seine Gedanken brachen ab, als er langsam in einen tiefen, traumlosen Schlaf glitt.

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Die nächsten zwei Tage vergingen für Keitaro wie in einem Traum. Alles erschien ihm so unwirklich und fern. Schließlich war der Tag des Duells angebrochen und er wartete im Onsenbad, der als Kampfplatz gewählt worden war auf Tsurokos Eintreffen. Er spürte die Blicke der Mädchen, doch das kümmerte ihn nicht, sein Geist war weit, weit weg. Motoko Aoyama stand schweigend bei den anderen Bewohnerinnen von Hinata. Sie fühlte eine seltsame Unruhe in sich. Es ist falsch. Was hier geschieht ist nicht richtig. Das Mädchen musterte Keitaro, sah die Gelassenheit und Ruhe in seinem Gesicht und wußte, daß nichts mehr ihn von diesem Kampf abhalten konnte. Warum bin ich so besorgt um ihn? Er... Ihre Gedanken brachen ab, als sie eine allzu vertraute Gestalt erblickte. Motoko atmete aus. Tsuroko war gekommen. Es gibt nichts, was ich tun kann, außer zuzusehen, wie er stirbt. Die Schwertmeisterin schloß ihre Augen. Keitaro.

Tsuroko zog ihre Waffe, während der Ronin ruhig dastand und sich nicht bewegte. Die ältere Aoyama Schwester zog eine Braue in die Höhe. „Wäre es nicht klug, sich vorzubereiten, Nachtkrieger?" Ihr Tonfall klang spöttisch und Motoko schnappte überrascht nach Luft, denn das war sie von ihrer Schwester nicht gewöhnt. „Ich bin vorbereitet, Dämonenjägerin. Du hast nichts, womit du mich besiegen könntest." Der Ronin lächelte kalt und in seinen Augen funkelte nackter Hohn. Tsurokos Gesicht verhärtete sich. „Wir werden sehen", flüsterte sie und griff an.

Motoko stand da und wollte schreien. Der Kampf zwischen Keitaro und ihrer Schwester währte nun schon gut eine halbe Stunde. Keiner der beiden gab auch nur einen Deut nach, obwohl sie bereits aus mehreren Wunden bluteten. Trotz alledem sah die Schwertmeisterin, daß der Ronin den Kampf verlor. Tsuroko traf ihn öfters, vor allem mit brutalen Chi-Attacken, der Shinmai- Schule. Stoisch nahm er diese Treffer hin und kämpfte weiter. „Gib auf und ich werde dein Leben schonen." Die Stimme ihrer Schwester klang verbissen. „Und wenn nicht?"kam es von Keitaro, der schwer atmete. „Dann zahlst du den Preis." Tsuroko sah ihn hart an. „Wähle!" Der Ronin lächelte seltsam entrückt und wischte sich Blut aus dem Gesicht, das aus einer Platzwunde am Kopf trat. „Ich werde nicht aufgeben", antwortete er schlicht. „Tsuroko Aoyama, die Shinmai-Techniken sind stark, das ist wahr, doch es wird Zeit, daß du die Urashima-Techniken des dunklen Feuers kennenlernst." Alle sahen, wie sich Keitaros Augen begannen schwarz zu verfärben. Ein grausames Lächeln trat in sein Gesicht und an seinem Körper flackerten dunkel-grüne Lichter auf. Alle traten einige Schritte zurück, als sie von einer Kältewelle getroffen wurden. „Was ist das?"hauchte Kitsune und schauderte. Motoko betrachtete fasziniert die Verwandlung des sonst so freundlichen, schüchternen Keitaro in einen furchtbaren grausamen Krieger. Das Gesicht des Ronins war zu einer furchtbaren Fratze verzerrt, dunkle Linien formten sich darin und gaben ihm ein Kabuki-artiges Aussehen. „Komm, Dämonenjägerin, laß uns sehen, wer jetzt gewinnen wird!"zischte er. „Nein!"die Schwertmeisterin war vorgetreten. „Keitaro, was hast du getan?"stöhnte sie. „Geh beiseite Schwester, bringe dich nicht in Gefahr", rief Tsuroko. „Ich muß ihn töten. Er hat die Grenze überschritten." Wieder stöhnte Motoko auf, denn sie wußte, daß ihre Schwester recht hatte. Die dunklen Energien um den Ronin hatten sich verstärkt und stellenweise wirkte sein Körper nicht mehr menschlich. Es gab Menschen, die in der Lage waren ihre dunkle Seite bewußt zu rufen, ihren Haß, Zorn und die Wut zu bündeln um mit der so gewonnenen Kraft zu kämpfen. Dämonen-Seele wurde diese genannt von denen die davon wußten. Doch diese Technik war nicht ohne Gefahren, denn man mußte stets die Balance halten. Wenn die dunkle Kraft zu stark war, wurde man von ihr übernommen und es gab kein Zurück für diejenigen, denen das geschah – auch nicht für Keitaro. „Nein", sagte Motoko noch einmal. Die Schwertmeisterin trat zwischen die Kontrahenten. Keitaro betrachtete das Ganze amüsiert. „Geh beiseite! Motoko, damit ich es beenden kann.2 Die Stimme des Ronin enthielt einen fremdartigen, unmenschlichen Klang, der ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ. „Schwester, Tsuroko, ich bitte dich, mich diesen Kampf weiter führen zu lassen." Diese verharrte. „Motoko, bist du sicher? Du weißt, was das heißt?" „Ja." Tsuroko nickte nachdenklich. „Es ist dein Kampf, Schwester", sagte sie schließlich und trat beiseite. Es herrschte atemlose Stille. Motoko fixierte Keitaro und zog ihr Schwert. Der Ronin schüttelte ungläubig den Kopf. „Du willst gegen mich kämpfen? Warum? Das ist ein Kampf zwischen deiner Schwester und mir", schrie er zornig auf. „Nicht mehr, Keitaro." Sie sah ihn traurig an. Warum fühlte sich ihr Herz nur so schwer an? „Du hast die Grenze überschritten....", sie schluckte. „Wir sind nach den alten Gesetzen verbunden und deswegen ist es an mir die Sache zu beenden. Motoko hörte die Mädchen bei diesen Worten nach Luft schnappen, während der Ronin begann schallend zu lachen. Es war ein böses, gemeines Lachen. „Das ist zu gut. Sieh mich an! Motoko Auyama", fuhr er sie an. „Sieh mich gut an. Das hab ich deinetwegen getan. Und jetzt willst du mich...." Der Ronin legte den Kopf schief an. „...töten?" Er knurrte. „Dann komm und versuch es, Mädchen. Aber eines solltest du wissen: Ich werde dich nicht schonen." Keitaro hob sein Schwert und sie fühlte die Kälte, die von ihm ausging. „Zeit zu sterben, Motoko", flüsterte er. „Verzeih mir", entgegnete die Schwertmeisterin und ging in Kampfhaltung.

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Das Ende des 3. Teiles. Fortsetzung folgt.