Unmerklich schluckte Jam angespannt. Vorsichtig trat er einen halben Meter zur Seite, um seinen Angreifer im Blickwinkel zu haben.
„Lass ihn. Er ist in Ordnung... denk ich!", meinte Katie unbeholfen.
Jam entspannte sich langsam, der Unbekannte war auf seiner Seite. Ruhig wandte er sich um, damit er ihn sehen konnte. Der Zauberstab war noch immer nicht von seiner Schläfe genommen.
Seine Augen hatten sich in Sekundenschnelle an das schwache Licht, welches ihn blendete, gewöhnt und er sah das kurze, blonde Haar und die grauen Augen. Einen Moment setzte sein Herz aus, als er annahm, es handelte sich um Lucius Malfoy, doch auch die Erkenntnis, es war dessen Sohn, erhellte seine Stimmung nicht ungedingt.
„Malfoy!", spottete er und seine Stimme verriet mehr als nur Hass.
Da sein ehemaliger Schulkamerad die Waffe immer noch nicht weggesteckt hatte, umfasste Jam den Stab und riss ihn mit einem Ruck zur Seite. Malfoy schien zwar überrascht, doch keinesfalls aufgebend.
Angelina, die den Kampf wohl vorherahnte, trat näher. „Lasst es gut sein, ihr Beiden. Ihr steht auf der selben Seite... hoff ich zumindest!"
Abschätzig musterte sie Jam von Kopf bis Fuß, doch sein Gesicht konnte sie durch den Hut nicht erkennen. Langsam führte sie ihre Hand an sein Haar und zog vorsichtig die Kopfbedeckung von ihm.
Jam schüttelte den Kopf, da seine bläulich, wilde Mähne von Schweiß im Gesicht klebte. Seine Narbe würden sie nicht entdecken können.
„Lumos", flüsterte Malfoy. Jam musste den Kopf reflexartig drehen, da der Blonde ihm den Strahl des Lichtes direkt in die Augen gerichtet hatte.
Einige Minuten wurde er von den Anderen beobachtet, ehe Fred zu einem Schluss kam: „Ich kenn ihn nicht!"
Jam hätte am liebsten laut aufgeseufzt. Sie hatten ihn nicht erkannt. ,So weit – so gut!', dachte er erleichtert.
„Wie ist dein Name, Junge?", fragte Alica.
„Das ,Junge' kannst du dir ruhig sparen.", meinte Jam etwas trotzig, „Jam Black!"
Malfoy hatte sich etwas von ihm entfernt, ihn jedoch nicht aus den Augen gelassen. „Verwandt mit dem Mörder Sirius Black?"
Auch wenn Malfoy es nicht verstehen würde und auch gewiss nicht gewusst hatte, löste allein schon der Name seines toten Paten Erinnerungen, die er versucht hatte zu vergessen. Sein Magen füllte sich mit Eis und seine Gedanken schweiften ab. Keiner der Rebellen bemerkte seinen stillen Gefühlsausbruch.
Jam hätte ihn am liebsten angeschrieen, Sirius war kein Mörder, doch niemand wusste das, seine Unschuld hatte nie bewiesen werden können. Natürlich sagte Malfoy, Sirius sei ein Mörder, schließlich würde ,Der Fremde' ihn nur als solchen kennen.
„Um tausend Ecken, aber ich kannte ihn nicht gut!", log Jam ohne zu zögern, „Und ich werde mit Sicherheit nicht seinen Fehler begehen und vergessen, auf welcher Seite ich stehe!"
„Seine Familie hasst Muggel!", meldete sich Angelina.
„Ausnahmen sollen die Regel bestätigen, Süße!", meinte er schelmisch lächelnd. Sie wurde etwas rot. „Ich habe vielleicht nicht die beste Familiensippschaft, aber mit Sicherheit bin ich nicht wie sie!"
„Wo kommst du her?", fragte Katie vorsichtig.
„United States!", war die knappe Antwort.
Lee wurde hellhörig. „Amerika... Ist es dort so schlimm wie hier?", seine Stimme klang resigniert.
„Nein, bei weitem nicht... Oder noch nicht!"
„Hast du ihn mal gesehen?", fragte Angelina neugierig.
„Den Jaguar?", fragte er und klang nicht so sehr, als ob er sich vor ihm fürchtete.
Die Sechs zuckten zusammen, genau wie bei dem Namen DIESES Tyrannen.
„Den Gesichtslosen!", verbesserte George.
„Ich hab ihn ein paar mal gesehen, kam aber nie nahe genug an ihn heran.", gestand Jam.
Er bemerkte, dass Katie ihn verwirrt anstarrte: „Warum bist du hierher gekommen, wenn es doch viel sicherer in deiner Heimart wäre?"
„Mir bedeutet dieses Land ziemlich viel. Meine Eltern lebten hier, ich lebte hier und meine früheren Freunde lebten hier!", er lächelte nun plötzlich schüchtern, als wäre ihm diese Antwort peinlich.
„Wieso tun sie das jetzt nicht mehr?", fragte Malfoy rundheraus.
Jam saß ihn abschätzig, beinahe herablassen ab: „Meine Eltern wurden verraten und einige meiner besten Freunden ermordet... alle von dem selben Mann, oder zumindest in dessen Auftrag...", seine Stimme hatte einen tödlichen Ernst.
„Du willst also Rache?", es klang eher nach einer Feststellung, als einer Frage.
Jam lachte. „Wieso sollte ich euch all diese Fragen beantworten?"
Sie zögerten kurz.
„Weil wir dich mitnehmen müssen!", sagte Fred mit schuldbewusster Stimme.
„WAS?", er wollte seinen Ohren nicht trauen, „Darf ich fragen wieso?"
„Du hast unsere Gesichter gesehen..."
Jam schnaubte verächtlich. Und trat missbilligend einige Stritte zurück.
„Ich habe vorher noch ein Versprechen einzulösen!", sagte er schuldbewusst, „Tut mir Leid!"
Mit einem geübten Schwung seines Zauberstabes hob er die herausgesuchten Lebensmittel auf und verschwand mit einem lauten ,Plop'. Natürlich hörte er dieses Geräusch nicht selber, das taten apparierende Zauberer niemals.
Im Bruchteil einer Sekunde stand er in dem inzwischen relativ gemütlichem Hausflur der Dursleys.
Im selben Moment hörte er entsetzte Schreie mehrerer Menschen aus der Küche und Dudley stürmte mit einem Muggelspielzeug, namens Baseballschläger, auf ihn zu.
„Hey – HALT - Dudleeeeey!", schrie Jam, sprang wie eine aufgeschreckte Katze einige Meter zurück und hob abwehrend die Hände.
Die Augen verdrehend und erleichtert ausatmend, beruhigte der Blonde sich. „Du hast gesagt, dass man hier nicht reinapparieren kann!", warf ihm seinen Cousin vor.
„Ich habe dieses Schutzschild doch selbst aufgestellt, da werde ich doch wohl wissen, wie man reinkommt!", schnaubte Jam, „Hier sind übrigens die Lebensmittel!"
Er wies mit einer weitschwenkenden Handbewegung über die Tüten und Kartons. Dudley rief seine Mutter und den Namen einer früheren Nachbarin zu sich.
„Wie viele Leute leben hier eigentlich genau?", fragte er so nebensächlich wie möglich.
„Vier Frauen, fünf Männer und zwei Kinder.", sagte Dudley.
Anerkennend hob Jam die Augenbrauen. „Nicht schlecht...", meinte er und wandte seine Aufmerksamkeit der Treppe nach oben zu, „Habt ihr oben ein Sofa, oder so?"
„Normalerweise schlafen wir unten, aber in dem Zimmer links neben dem Treppenabsatz geht noch ein Bett... Wir haben es nicht mehr betreten, seit mein Cousin starb..."
Jam sah ihn fragend an, doch der junge Mann redete nicht weiter, so dass er sich auf den Weg in sein früheres Zimmer begab.
Müde, ausgelaugt und kraftlos ließ er sich vollbekleidet auf sein altes, inzwischen sehr verstaubtes Bett fallen und nahm sich fest vor, bei Morgengrauen über sein ehemaliges Quidditchteam nachzudenken. Die Augen fielen ihm zu und kurz darauf befand er sich in einem tiefen, erholsamen, doch traumlosen Schlaf...
„Jam... Hey, Jam... Wach auf!", flüsterte ihm jemand ins Ohr.
Müde schlug der Junge erst das rechte, dann das linke Auge auf und sah das grinsende Gesicht Dudleys vor sich. „Geh weg...", nuschelte er und drehte sich auf die andere Seite.
„Komm schon, steh auf!", sachte rüttelte sein Cousin ihn an der Schulter.
„Wie spät ist es?", murmelte Jam und spähte ihn aus kleinen Augen an.
„Fast Mittag!"
„WAS?", schlagartig erwachte er und saß senkrecht im Bett. Er war am frühen Abend eingeschlafen und erst jetzt wieder erwacht. So lange hatte er seit Jahren nicht mehr geruht.
„Ich möchte dir Jemanden vorstellen.", sagte Dudley und wand sich ab, „Komm runter, wenn du fertig bist... Ach ja, die Wasserleitungen funktionieren nicht und die Toilette ist draußen, falls du das wieder hinkriegst...". Er zwinkerte und verließ das Zimmer, während Jam sich reckte und schläfrig aus dem Bett stieg.
Mit den Wasserzaubern hielt er sich keine fünf Minuten auf und genoss das warme Nass auf seinem Körper. Nachdem er fertig war, zog er sich frisches Zeug an (wieder vollkommen schwarz) und stieg leise die Treppe hinunter. Eine wohlbekannte Stimme ließ ihn beinahe die restlichen Stufen hinunterfallen.
„... und er hat euch all diese Lebensmittel mitgebracht? Nicht schlecht...", es war die Stimme Lavender Browns.
Unsicher, ob man ihn nicht vielleicht bei dem reichlichen Licht in der Wohnung erkennen würde, folgte er langsam der Stimme in die Küche. Den Hut hatte er nicht auf, denn der lag in dem Lagerraum und würde wohl längere Zeit seinen Kopf nicht mehr schmücken können. Die nassen, rabenschwarzen, unbändigen Haare über die Stirn streichend schlenderte er in den Raum.
„Morgeeen...", gähnte Jam.
Seine einstige Klassenkameradin sah ihn durch ihre großen, braunen Augen neugierig an. Früher war er immer einige Zentimeter kleiner gewesen als sie, doch nun überragte er sie ein wenig. Sie war noch immer schlank und hatte die selben braunen Haare, doch jetzt trug sie sie kurz, kaum kinnlang.
Hinter Lavender entdeckte er noch mehrere Menschen, mindestens ein halbes Dutzend, unter ihnen zwei bekannte Gesichter: Justin Finch-Fletchley und Neville Longbottom.
Beide hatten sich nicht viel verändert. Justin war noch immer lockenköpfig und blond, seine Statur schlank und relativ groß, doch eine feine Narbe lief über seiner rechten Wange und endete erst am Hals wieder. Neville, noch immer etwas dicklich und plump wirkend, trug die Haare nun länger, beinahe so lang wie Lavender.
Die junge Frau trat mit einem höflichen Lächeln auf ihn zu.
„Guten Tag, ich heiße Lavender Brown und ich bin die leitende Hexe des Muggelversorgungsteams von der Widerstandsgruppe Dumbledores Armee.", stellte sie sich vor. Jam erstaunte es, sie ohne Pavati Patil zu sehen und vor allem sie nicht tuscheln und kichern zu hören.
„Hallo, sehr erfreut. Jam Black!", stellte er sich knapp vor und wartete auf eine Reaktion, doch scheinbar waren sie noch nicht auf die Weasleyzwillinge und Co. gestoßen.
Sie musterte ihn kurz abschätzig. „Hätten Sie Interesse darin, Mitglied dieser Gruppe zu werden?", sie wirkte so ungewohnt förmlich, beinahe schon kalt.
„Oh... Der Antrag kommt jetzt aber sehr überraschend für mich", er tat überrascht, als habe er soeben einen Heiratsantrag gekommen und griff sich gerührt ans Herz, „Geben Sie mir eine kurze Bedenkzeit!"
Justin grinste, während Lavender leicht amüsiert eine Augenbraune hochzog und den Ansatz eines Lächelns hervorbrachte.
„Klar habe ich Interesse daran oder denken Sie vielleicht ich bin zurück nach England gekommen um zu sehen, wie dieses Land vor die Hunde geht?", fragte er unwirsch.
Nun lächelte Lavender wirklich und sie wirkte dadurch sehr viel lebendiger.
„Das ist schön. Fähige Zauberer sind uns immer eine Hilfe, Jam", sagte sie freundlich.
„Klar, willkommen im Team, Kumpel", grinste Justin und schlug ihn freundschaftlich auf die Schulter.
„Sicher...", nuschelte Neville, der seinen Blick mied, und schüttelte zaghaft seine Hand.
„Wir haben einen Portschlüssel, der uns jederzeit zurück in die Nähe des Hauptquartiers bringen kann, doch vorher müssen wir noch einem anderen Unterschlupf von Muggeln besuchen und sichergehen, dass es ihnen dort gut geht.", sagte Lavender wieder in ihrer amtlichen Sprechweise.
„Okay", meinte Jam schlicht, nahm sich eine Schreibe vom Brot und schnappte sich seinen Mantel vom Treppengeländer, „Gehen wir!"
Aufmerksam ging die kleine Gruppe die Straße entlang. Jam warnte sie davor bei Tageslicht unterwegs zu sein, doch ihr Anführer wollte nichts davon wissen. Auf die Frage nach der Leitung der Widerstandsorganisation, gab sie ihm keine Antwort.
Schließlich hielten sie vor einem weiteren heruntergekommenen Haus und Jam wurde angewiesen mit Justin Wache zu halten. Schon nach wenigen Minuten kamen sie wieder hinaus.
„Wieso ging das bei ihnen so schnell?", fragte Jam Lavender.
Sie wich seinem Blick aus. „Die Gruppe in diesem Haus ist wesentlich kleiner und...". Sie brach ab.
„In dem Haus im Ligusterweg lebte... ein Freund. Seine Familie ist... uns wichtig!", beendete Neville etwas unbeholfen den Satz.
Sie schwiegen kurz, während Lavender die Gruppe auf einen kleinen Wald zusteuerte.
„Wo gehen wir hin? Sollten wir nicht mit dem Portschlüssel reisen?", fragte Jam und konnte nicht verhindern, dass etwas Misstrauen in seiner Stimme mitschwang.
„Ja, doch die Muggel hier wissen nicht, dass wir magisch sind... Sie würden uns nicht mehr vertrauen, wenn sie es wüssten!", meinte Lavender angespannt.
Damit gab Jam sich zufrieden und folgte seiner einstigen Mitschülerin.
Doch bevor sie das Gebüsch erreicht hatten, verlangsamte Jam seine Schritte. Irgendetwas warnte ihn davor näher zu kommen. Er konnte etwas hören, vielleicht waren es leise Schritte.
„Warte!", er hielt Lavender am Arm zurück, während Justin die Augenbraue hochzog und seinen Zauberstab hob. „Lass sie los!", knurrte der sonst so fröhliche junge Mann.
Beschwichtigend hob Jam die Arme und sah Justin alarmierend an. „Ich habe euch gewarnt!", meinte er ernst und trat einen Schritt zurück.
Über die Schulter der jungen Frau hinweg sah er Nevilles ängstliches Gesicht. Der Junge stand keine zwei Meter von dem Gebüsch entfernt, aus dem sich jetzt eine schwarzgekleidete Gestalt erhob.
„NEVILLE!", schrie er, doch der Todesser stand bereits hinter Neville und hielt ihm den Zauberstab an den Hals, während der Rest der Gruppe ihren Anführer entsetzt und hilfesuchend anstarrten.
„Legt die Stäbe nieder!", drohte der Mann, den Jam erst jetzt widererkannt hatte; Flint.
Aus dem Augenwinkel sah Jam, wie Justin, Lavender und mehrer Andere ihre Zauberstäbe langsam senkten.
,Er wird mich erkennen', dachte Jam, ,Sie dürfen nicht wissen, wer ich war... noch nicht... noch lange nicht!'
Jam hob den Blick und sah dem jungen Todesser kalt in die Augen. Der hielt ihm stand und begann nach einigen Sekunden hämisch zu grinsen.
„Du lässt dich hier tatsächlich wieder blicken?", fragte er spöttisch, „Leg den Zauberstab nieder!". Der Mann drückte den seinen Zauberstab in den Hals Nevilles, der vor Angst leise quiekte.
Mit gelassenem Gesichtsausdruck lächelte Jam ihn an, während Lavender ihm etwas zuzischte: „Mach schon – Er wird ihn umbringen!"
*Flashback*
Es war ein kalter und stürmischer Wintermorgen, an dem Jam sich gezwungenermaßen auf den Weg zum Unterricht befand.
„Ich hasse ,Verteidigung'!", schnaubte er misslaunig. Auf Hogwarts hatte er dieses Fach immer sehr gemocht, doch hier war es anders. Die ,Magische Verteidigung' beschränkte sich fast gänzlich auf das auswendig lernen von Zaubern und die ‚Muggel Verteidigung' war anstrengend und bestand oft nur darin theoretische Schachzüge im Krieg einzusetzen.
Das rothaarige Mädchen zu seiner rechten lachte bitter. „Und trotzdem bist du Klassenbester darin!".
Sie war wie er 18 Jahre und begann gerade ihr achtes Schuljahr an dieser Schule zur Aurorenausbildung, doch sie sah viel jünger aus. Ihr weinrotes, lockiges Haar trug sie wie immer mit Hunderten von Spangen hochgesteckt und wie immer hüpfte sie eher neben ihm her als dass sie ging. Ihre dunkle Jeans lag eng an ihren schlanken Beinen und obwohl es Winter war, trug sie ein bauchfreies Oberteil.
Er wusste selbst nicht genau warum, doch er fand ihr Gesicht unglaublich attraktiv, so niedlich und unschuldig sie nun auch blicke, so frech und rebellisch war sie in Wirklichkeit. Ihr Gesichtszüge wirkten immer eher markant als sanft und ihre Gesicht eher spitz als abgerundet. Ihre vollen Lippen brachten einen perfekte Schmollmund zustande, doch ebenso perfekt beherrschte sie die Kunst des Küssens. Und ihre kornblumenblauen Augen, dicht umrandet von unglaublich langen Wimpern war er vom ersten Moment an schutzlos ausgeliefert gewesen.
Sie bemerkte, dass ihr Freund sie musterte.
„Was ist los?", fragte sie naiv, als sie bereits vor dem Klassenraum angekommen waren.
Er grinste schelmisch: „Weißt du eigentlich, wie hübsch du bist?"
„Ja!", sagte sie selbstsicher und fand sich im nächsten Moment in den Armen Jams wieder. Spielerisch küsste er ihren Hals und ihre Schulterblätter.
„Es hat bereits geklingelt...", meinte sie, wobei es sich nicht unbedingt so anhörte, als interessierte es sie sonderlich.
„Dann lassen wir den Unterricht heute sausen und machen... etwas anderes!", er lächelte, so wie nur er es konnte, und küsste sie leidenschaftlich.
„Mister Black!", er schreckte auf. ,Mister', nannten ihn nur die Lehrer. „Würden Sie bitte die Zunge aus dieser Lady nahmen und uns mit ihrer Anwesenheit beehren?". Es war Doktor Mai, der sie scheinbar vor der Tür gehört hatte. Nun stand er vor ihnen und durch die Tür konnten Jam sehen, wie seine Klassenkameraden ihr Lachen nur schwer unterdrücken konnten. Shila in seinen Armen wurde rot und drückte sich jetzt leise kichernd an seine Brust.
„Sicher...", sagte er leicht verlegen und trat gefolgt von Shila, die er an der Hand hielt, ein.
Mai zog die Tür hinter ihnen wieder zu. „Sie können gleich ihr vorne stehen bleiben, Miss Marker - Mister Black."
Beide warfen sich einen genervten Blick zu und verhaarten dort, wo sie standen.
„Wir werden uns heute mit Geiselnahmen beschäftigen-", sagte Mai, legt die Hand auf Shilas Schulter und zielte mit seinem Zauberstab auf ihren Rücken, „Was würden Sie tun, Black?"
„Was Sie von mir verlangen würden!", sagte Jam langsam und schien sich seiner Sache nicht allzu sicher.
„Richtig, sehr gut. Sie dürfen niemals zulassen, dass der Geisel etwas passiert."
Einige Stunden später, als er wieder zu Hause angelang war, erzählte er Henry beiläufig davon, doch er alte Mann lachte nur darüber.
„Merk dir eines, Harry – Alles, was dir deine Doktoren in der Schule über Kriege erzählen, ist falsch, sie haben keine Ahnung, sie kämpften niemals in einem von ihnen... Tu in Ernstfällen am besten genau das Gegenteil!", riet der Alte ihm.
*End Flashback*
„Crucio", die Kälte in Jams Stimme überraschte sogar ihn selbst, doch was hatte er bei solch einem Fluch auch erwartet?
Neville brach vor Schmerzen zusammen, während Lavender, Justin und der Rest der Gruppe die Hände vor den Gesichtern schlugen. Ihre Chefin starrte ihn geschockt und ungläubig an. ,Nein', seufzte er in Gedanken, ,So hast du mich nicht eingeschätzt, oder?'
„Mit einer Geisel, die nicht einmal mehr laufen kann, wirst du nicht mehr viel anfangen können, oder?", fragte Jam, noch immer schien er kalt und gefühllos. Den Fluch hatte er noch immer nicht von Neville genommen. Wie schrecklich müsste es für ihn sein, den Folterzauber zu spüren und genau zu wissen, dass seine Eltern an ihm verrückt geworden sind?
Flint starrte ihn ungläubig an.
„Expelliarmus!", schrie Jam schnell.
„Es... es ist euch verboten diese Flüche ein zusetzten!", stotterte er, rückwärts stolpernd.
„Im Krieg gibt es keine Verbote, Marcus!", sprach Jam, nun mit belehrender Stimme, „Außerdem bin ich kein Mitglied ihrer Gruppe..."
Langsam nahm er den schlimmen Fluch von dem verängstigten Blonden. Sogleich stürmten mehrere Mitglieder auf ihn zu und redeten beruhigende Worte auf ihn ein.
„Wieso setzt ausgerechnet DU so was ein?", fragte Flint, wahrscheinlich um Zeit zu gewinnen. Er war inzwischen so weit zurückgewichen, dass die Anderen ihn gewiss nicht mehr hören würden, wenn er leise spräche.
„Hast du es ihm gesagt?", fragte Jam scharf.
Flint schwieg kurz.
„Ja", gab er schließlich kleinlaut zu.
„Schön!", lächelte Jam und trat nun seinerseits einige Schritte zurück. „Du bist ein großes Risiko, weißt du das?"
Flint sagte nichts, schluckte nur angespannt und bettelte mit seinen Augen um sein Leben.
Jams Lächeln schien jetzt sehr bitter. „Tut mir Leid, aber es wird schnell gehen – Avada Kedavra!"
Mit aufgerissenen, doch leeren Augen und nicht ganz geschlossenem Mund sank Marcus Flint mit einem dumpfen Stöhnen tot zu Boden.
Eine starke Hand legte sich auf seine Schulter und riss ihn herum. Er schaute in das mehr als wutentbrannte Gesicht Justins und hörte ihn gefährlich zischen: „Was sollte die Aktion gerade? Neville hätte sterben können!"
„Hätte ich es nicht gemacht, wären wir alle jetzt tot!", meinte Jam und riss sich los.
„Wir stehen für immer in deiner Schuld!", stieß Justin sarkastisch aus und richtete seinen Zauberstab auf den ,Verbündeten'. „Bei uns in der Gruppe sind die Drei unverzeihlichen Flüche verboten!"
„Dann kann ich ja von Glück reden, dass ich noch nicht in der Gruppe bin!", zischte Jam nun seinerseits, den Stab jedoch nicht gegen Justin erhebend.
„Für uns ist Jeder, der diese Flüche einsetzt ein Feind!", mischte sich Lavender, mit nicht minder wütendem Gesichtsausdruck ein.
Justin schnellte plötzlich vor und griff nach Jams Zauberstab. „HEY!", beschwerte sich dieser.
Mit Brutalität drehte er Jams Körper einmal um sich selbst und zog ihm schließlich beide Hände auf den Rücken. Er spürte wie grobe Stricke sich um seine Handgelenke wanden und sich schließlich zusammenzogen. Ohne ein Wort des Protestes ließ Jam es über sich ergehen.
Während Justin ihn weiter in den Wald mitschleifte und die restlichen Mitglieder des Trupps ihnen folgten, flüsterte Lavender ihm leise ins Ohr: „Du wirst in unserem Hauptquartier eine Anhörung über dich ergehen lassen müssen..."
Die junge Frau zog ein weißes, etwas abgenutztes Tuch aus der Tasche, legte es Jam über die Augen und band es hinter seinem Kopf zusammen. Dann würde ihm eine kleines Gegenstand in die gefesselten Hände gelegt und er spürte ein starkes Ziehen an seinem Bauchnabel. Der Boden unter seinen Füßen verlor sich und er konnte nur hoffen die Truppe wusste was sie tat, wenn sie ihn wirklich für schuldig sprechen würden.
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Katriena: Weltuntergangsstimmung! *lol* Das hört sich ja geil an...
Silverwolfe: Ja, sehr gut! *g* Brav...
Tarivi: Shadee-san… Das ist ja niedlich ^-^. Schön, das ich dir ne Freude machen konnte.
Angel344: Schön, das es dir gefallen hat ich hoffe doch, dieses ist nicht minder toll, oder vielleicht doch?
Vroni: *rot werd* Echt? Cool! ^-^
1234567890: Jepp, ein wahres Wunder *g*
Herminethebest: *g* Wer hinter Harry steht... *fragte hoffentlich beantwortet ist*
Sam: Jepp, der Draco hat die Seiten gewechselt ^-^"
Blackstar: Wieso veröffentlichst du sie nicht? Klingt doch interessant *g*
Kokosnuss: Ja, die blauen Augen... Wird später noch genau erzählt, denk ich... *g*
Hainbal: Danke *g*
Alex Black5: Ja, die arbeiten zusammen und warum das so ist, sollte in dem nächsten C erläutert werden, okay? ^-^
Chrissy9: Die Fragte sollte beantwortet sein, okay? ;)
Samantha Black: Hihihi, der erste Kapitel, is echt hart *g*. Also das mit dem Namen wird später genauer erklärt. Er hat sein Gedächtnis nicht (schon wieder) verloren, er möchte nur nicht erkannt werden. Es freut und ehrt mich, dass dir die FF gefällt ^-^ (PS: Auf die These wer hinter Harry steht ist bis jetzt noch keiner gekommen, aber wie du siehst war sie sogar richtig)
Mia: Ich weiß, ich bin echt fies *fg* Wieder Schreibterror? *lol* Bitte nicht *fleh*
Fidi: Mach ich bestimmt *schwör*
Gollum ist tot: Ja, das hatte ich beabsichtig *g* Harry ist ein arrogantes Ar... :X *Harry eigentlich ganz doll lieb hab*
