Kapitel 4

Das kleine Mädchen mit den roten Haaren kicherte kindlich und sah dabei noch niedlicher aus, als es ohnehin schon war, und Ron grinste über die Verwirrung in Jams Augen.

„Lissy, geh und sag deiner Mutter: Der Gefangene ist wieder hinter Gittern!", befahl Ron dem kleinen Mädchen, welches mit eiligen, hüpfenden Schritten durch die Tür verschwand.

„Ist... ist sie deine... deine Tochter, Ron?", fragte er ein wenig heiser und richtete sich auf.

„Offiziell schon, ja!", antworte er ausweichend und stand ebenfalls auf.

„Ich hab den Anderen gesagt, du hättest mich überwältigt und läufst jetzt hier in den Tunneln umher. Du solltest nicht allzu lange unauffindbar sein..."

„Was ist mit dem Armring?", fragte er und sah auf seinen bloßen Unterarm hinab. Der Ring war fort und die Rötung nur wenig abgeschwollen.

„Ich habe ihn in den Kerkern zurückgelassen – Ganz so dumm wie früher bin ich nun auch wieder nicht!", behauptete Ron und zog seinen Freund am Oberarm auf die Beine, „Komm, du musst zurück in die Zelle!"

Jam zog eine Augenbraune hoch und legte den Kopf schief. „Sie werden mich eine Anhörung unterziehen...", erinnerte er Ron.

„Nein, wir werden dich dem unterziehen. Du willst nicht, dass jemand dich erkennt – Dann muss auch ich mich verhalten, als wärst du mir ein Fremder!"

„Du willst mir helfen?"

„Nein, Harry. Ich werde legendlich über dich schweigen, nicht mehr!", meinte Ron ernst.

„Du wirst mich niemandem verraten?", frage er nochmals.

„Nein, aber jetzt komm!", sagte Ron und drehte Jam einmal um sich selbst, „Es wäre ziemlich auffällig, wenn ich dich nicht mit einigen Vorkehrungen zurückbrächte!". Er fesselte Jams Hände auf dem Rücken und legte ihm eine neue Augenbinde um.

„Wie lange werde ich da unten bleiben müssen?", fragte Jam resigniert.

„Keine Ahnung, ich denke nur ein paar Tage, vielleicht schon Morgen, kommt drauf an wie voll der Kalender der Richterin ist!", meinte Ron, während er Jam sanft hinauszog.

„Wer ist sie? Kenn ich sie?"

„Möchte ich doch meinen – Ginny!"

„WAS? Ginny? Die Ginny Weasley?"

„Ja, und jetzt sei ruhig bevor uns noch jemand hört!", zischte Ron leise, der die näherkommenden Schritte bemerkte.

„Ach, du hast ihn also schon wieder?", hörte Jam die spottende Stimme Draco Malfoys. Scheinbar verstanden sich die Beiden doch nicht so gut, wie er angenommen hatte.

„Wie du siehst!", meinte Ron freundlich. Irgendwie erinnerte Jam dieses Verhältnis an Remus und Snape. Ja, Severus Snape, dem Mann, den er auf dem Gewissen hatte. Wie lange war er vor dem Gedanken an ihn davongelaufen und wie oft hatte er von ihm in seinen Alpträumen gehört?

Jam wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er eine kalte Hand an seinem Kinn spürte.

„Na, den kenn ich doch!", meinte Draco, während Jam sich seinem Griff entzog.

„Malfoy!", spuckte er den Namen gerade zu aus.

„Woher kennst du eigentlich meinen Namen?", fragte der Blonde offenbar nur wenig interessiert.

„Du siehst eben genau wie dein Vater aus!", wich Jam aus und hoffte sein Gegenüber würde sich damit zufrieden geben.

„Komm, Black!", meinte Ron schließlich nach Minuten des Schweigens verächtlich und zog ihn mit sich.

Als sie außer Hörweite waren zischte Ron ihm leise zu: „Ich hab dir doch gesagt, dass er seinen Vater umgebracht hat, also halt das nächste Mal die Klappe, wenn du ihm begegnest! Er ist auf unserer Seite!". Und wieder erinnerte ihn Malfoy an Snape, der seinerzeit Spion bei Voldemort gewesen war und von dem er niemals gedacht hatte, er sei wirklich auf seiner Seite.

„Wieso hat er ihn umgebracht? Was hat er getan?", fragte Jam leise.

„Draco hat sich geweigert Todesser zu werden, um genau zu sein, wollte er sich deren Zeichen nicht einbrennen lassen. Sein Vater hat ihn bedroht und schließlich hat Draco ihn aus Notwehr getötet. Er hatte keine andere Wahl als sich entweder allein durch den Krieg zu schlagen oder sich uns anzuschließen. Er wurde einer Anhörung unterzogen und sagte unter dem Einfluss von Veritaserum aus, er wäre auf unserer Seite!", meinte Ron leise und zog ihn immer noch mit sich.

Schließlich waren sie bei den Kerkern angelangt und Jam hörte ein ihm bekanntes kindliches Lachen. Melissa kam scheinbar auf sie zu. „Hast du es deiner Mutter gesagt, Lissy?", fragte Ron etwas hektisch.

„Jaah!", sagte die Kleine, „Sie wartet im Keller auf dich!"

Keller nannte sie offenbar die Kerker, dachte Jam und ließ sich immer noch bereitwillig mitziehen. „Du hast es gehört, Harry!", flüsterte Ron.

„Wer ist sie?", fragte Jam schnell, doch Ron konnte ihm die Frage nicht mehr beantworten, da sie im selben Moment durch die alte Tür in die Verließe hineintraten.

„Bist du in Ordnung, Ronald?", fragte eine helle Stimme, dessen Besitzer Jam die Luft abschnitt. Cho Chang war Rons Freundin und hatte mit ihm eine Tochter? Ungläubig schüttelte er den Kopf.

„Bei mir ist alles klar. Aber du solltest dir mal seinen Arm ansehen. Er ist gegen Nickel allergisch", meinte Ron und führte Jam in seine Zelle, wo er ihm die Fesseln und die Augenbinde abnahm, ihm dann unbemerkt einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter gab und schließlich die Zelle von außen wieder schloss.

Cho trat neben Ron und beäugte Jam neugierig.

Sie hatte sich nicht sehr verändert, ihre schwarzen Haare waren etwas länger und ihre Haut blasser, doch Jam erkannte sie sofort. Doch ihre Kleidung ließ ihn kurz stutzen, denn sie trug eine weiße Schürze und gleichfarbige Handschuhe. Offenbar war sie eine Krankenschwester oder vielleicht sogar Heilerin geworden.

„Zeig mal deinen Arm!", befahl sie und als Jam die Hand vorsichtig durch die Gitter steckt, fuhr sie sanft über die Haut, bis sie schließlich eine dunkle Tube aus ihre Tasche holte und sie die darin enthaltende Salbe gleichmäßig auf dem Arm verteilte. Dann nahm sie ein buntes Tuch und legte es auf die Stelle, so dass Ron den Ring wieder anlegen konnte.

„Danke!", meinte Jam schlicht und zog den Arm wieder zurück.

„Keine Ursache!", sagte Cho lächelt.

„Wo ist Herm?", wandte sich Ron an sie, „Lissy hat gesagt, sie wäre hier!"

Jams Herz blieb stehen, ihm wurde schwindelig und er stolperte lautlos einige Schritte zurück, musste sich dann auf der Pritsche niederlassen. Herm? So hatte Ron sie immer genannt, aber sie war tot! Er hatte sie auf dem Gewissen, durch seine Hände hatte sie den Tod gefunden. Wäre sie ihm damals nicht gefolgt, könnte sie heute noch leben, es war unmöglich... Er musst sich verhört haben, dachte er, doch tief in seinem Inneren hatte er es immer gewusst, sonst hätte er sich vor 4 Jahren wahrscheinlich das Leben genommen. Plötzlich hatte er das unbändige Bedürfnis nach einer Zigarette, vielleicht auch einem Schluck Wiskey. All seine Schuldgefühlte schienen zu platzen, er spürte eine unglaubliche Erleichterung und auf einmal hatte er das Gefühl jede Verhandlung über sich ergehen lassen zu können.

Es ergab alles Sinn! Melissa sollte offizielle Rons Tochter sein, doch das war sie nicht! Sie hatte gekichert, weil sie dachte Ron meinte nicht Jam, als er Daddy sagte, sondern ihn selbst. Lissy war Hermiones und seine Tochter! Natürlich konnte man nicht einfach sagen: Harry Potter ist tot, doch da Melissa Granger seine Erbin ist haben wir noch eine Hoffnung. Voldemort würde sie jagen und versuchen zu töten wie er es auch bei ihm selbst immer getan hatte, also sagte man, sie wäre Ronald Weasleys und Hermione Grangers Tochter.

Jam wurde kurz schwarz vor Augen und er hatte plötzlich das Gefühl sich übergeben zu müssen.

„Sie war auch hier!", meinte Cho und wandte sich dann wieder Jam zu, der die Arme auf den Knien gestützt und das Gesicht in den Händen verborgen hatte. „Geht es dir nicht gut?", fragte sie Jam besorgt.

Er tat es mit einer Handbewegung ab.

„Deine Verhandlung ist vorverlegt auf heute Abend – In etwa 3 bis 4 Stunden!", informiere Cho ihn, dann verabschiedete sie sich von Ron und verließ schließlich den Tunnel.

Ron bedachte ihm der Unauffälligkeit wegen keines Blickes und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück.

****************

Die Stunden zogen sich endlos in die Länge und derweil tigerte Jam von einer Ecke der Zelle in die andere und wieder zurück. Er dachte nach. Was machten die Anhänger von Dumbledores Armee, wenn sie jemanden verurteilten? Umbringen taten sie ihn ganz sicher nicht, das ging gegen ihre Prinzipien, außerdem war er sich ziemlich sicher Ron würde das zu verhindern wissen. Scheinbar hatte sich das jüngste Mitglied der Weasleys einen Namen unter den Rebellen gemacht, soweit Jam es beurteilen konnte, hatten viele seiner Freunde hohe Ämter eingenommen. Lavender war Chefin der Muggelversorgung, Ginny schien Richter und Ron war wahrscheinlich für die Sicherheit zuständig.

Gerade als Jam sich dazu entschloss, dass das Grübeln sowieso keinen Sinn hatte, hörte er die empörten Schreie zweier junger Frauen, die offensichtlich in die Kerker geführt wurden. Jam trat an die Gitter heran und seufzte laut, als er bemerkte wer die beiden waren.

„Ich sehe gar nicht ein, warum ich hier in dem Gefängnis untergebracht werde!", gab die Kleinere von beiden gerade empört preis, während ihre Freundin kicherte und ein junger Auror nicht recht wusste, wie er reagieren sollte.

„Aber es ist doch nur Routine, Madam!", meinte er etwas hilflos.

Die Frauen wurden gefesselt und mit verbundenen Augen hineingeführt und gaben ihm die ohnehin schon erwartete Bestätigung. Es waren einige seiner besten Freunde aus Amerika. Sie waren ihm also doch gefolgt.

„Der Typ mit den Verbotenen Flüchen soll in den Gerichtsraum, Ron!", meinte der Auror und nahm erst Nicki, dann Shila die Augenbinden ab.

„Verbotene Flüche?", fragte Shila neugierig und setzt ihren kindlichen, naiven Gesichtsausdruck auf, doch als sie sah, dass die Männer ihr keine Auskünfte geben würden wand sie sich an Nicki: „Hört sich ganz nach Jimmy an, meinst du nicht?"

„Du weißt, dass du mich nicht so nennen sollst!", meldete sich Jam nun mit resignierter Stimme, in der nächsten Sekunde stürmte Shila scheinbar hoch erfreut auf ihn zu und kam vor seiner Zelle zum stehen.

„Hallo, Schatz!", sagte sie dann und küsste ihn schmal auf den Mund, durch die Gitterstäbe hindurch. Mit entschlossenem Gesichtsausdruck wandte sie sich dann an ihren Wächter. „Nicki und ich wollen in diese Zelle!"

Ron antwortete ihr: „Es gibt nur Einzelzellen und außerdem muss Black jetzt sowieso zur Anhörung", er wandte sich an den Auror, bat ihn hier zu wachen und die ,jungen Damen' doch bitte in ihre Zellen zu geleiten, während er ,Black' in den Gerichtsraum brächte.

Ron führte ihn, diesmal ohne Augenbinde, stumm durch endlos wirkende Gänge und kam schließlich vor einer schweren Eichentür zum stehen.

„Wahrscheinlich ist im Moment noch eine Verhandlung im Gange, also verhalte dich ruhig!", meinte der Rothaarige, öffnete leise die Tür und schob Jam hindurch. Aller Augen richteten sich auf ihn und Ron, der nun neben ihm auftauchte und ein leises „Entschuldigung!", nuschelte.

Der Schwarzhaarige überblickte kurz den Raum. Er war sehr viel kleiner, als erwartet, höchstens zehn mal zehn Meter. Ein mächtiger Tisch stand Jam gegenüber, zwei Tische zu dessen Seiten (an dem offensichtlich Verteidiger und Ankläger saßen) und ein hölzerner Stuhl in der Mitte des Raumes auf dem jetzt ein junger Mann in Ketten saß. Die Zeugen hatten scheinbar kein ,Rednerpult', sondern mussten in der Zuschauerreihen Platz nehmen.

Jam sah zu seiner Rednerin und war erstaunt eine zierliche, fast zerbrechlich wirkende Frau mit schwarzgefärbten Haare und schmalrandiger Brille zu sehen. Niemals hätte er sie als Ginny erkannt, doch als sie den Blick hob und ihr anstarrte, bemerkte er ihre blaufunkelnden Augen und musste unbewusst leicht lächeln, doch wie schnell verging ihm das Lächeln, als er sah, wer dort in Ketten an dem Stuhl gefesselt war. Der junge Mann hatte ihn noch nicht erkannt, denn der konnte sich nicht umblicken.

„Würden Sie sich bitte setzten?", fragte Ginny mit ungewohnt achtungerheischender Stimme.

Ron zog ihn mit sich auf die nächstbesten Plätze zu ihrer Rechten.

Ginny warf einen Blick auf ihre Notizen wie es schien und wand sich dann dem Gefangenen zu, während Jam sich fragte, warum man den Mann vor ihm verhörte. Er selbst musste doch schon viel länger hier sein.

„Sie haben also einen unserer Mitglieder mutwillig angegriffen, ohne uns eine genau Erklärung liefern zu wollen, Mr. O'Conner! Sehe ich das richtig?", fragte sie jetzt spitz.

„Nein, ich habe es ihnen doch erklärt!", seine Stimme klang ruhig und zuvorkommend wie immer, „Wir wussten nicht, dass er zu Ihnen gehört und..."

Eine blonde Frau, die offensichtlich die Anklage vertrat sah ihn scharf an: „Sie handeln recht schnell mit gefährlichen Flüchen, oder?"

„In Amerika gibt es keine Flüche, die verboten sind, ich denke darauf lässt es sich zurückführen!"

Die Blonde wollte etwas erwidern doch Ginny ließ sie verstummen: „Sind Sie ein Sterbeengel, Mr. O'Conner?". Stille trat ein und Jam hoffte inständig Brian würde lügen, doch so ein Typ war er nicht.

„Ja!", kam die ehrliche Antwort.

,Du Idiot!', fuhr Jam ihn in Gedanken an.

„Ich denke, damit wäre die Verhandlung auch schon vorüber!", meinte Ginny mit kalten Stimme, „Sterbeengel sind kein Stück besser als Todesser!"

,Das hättest du nicht sagen dürfen!', tadelte Jam sie still, denn Brian bäumte sich gegen die Fesseln und wollte offensichtlich aufstehen.

„Sie haben doch keine Ahnung von seinen Prinzipien, bei Ihnen werden wohl alle mächtigen Männer auf ein Gleis geschoben!", schrie er und jetzt klang seine Stimme nicht mehr ruhig, „Nur weil er in Amerika Anhänger um sich scharrt heißt es doch lange nicht, dass er...". Diesmal schnitt nicht etwa einer der Mitglieder der Armee ihm das Wort ab.

„Brian, es reicht!! Was gibt dir das Recht so über deinen Meister zu sprechen?", schrie Jam, der aufgesprungen war, ihn an, um zu verhindern, dass der Mann weitersprach.

„Jim?!", rief er und drehte den Kopf so schnell, dass Jam sich fast sicher war, ihm würden einige Nackenwirbel ausgerenkt werden.

„Ja... Halt einfach die Klappe!", sagte er nochmals und setzt sich dann wieder ruhig auf seinen Platz.

Es herrsche Stille und jedermann starrte entweder Jam oder Brian an – Die Spannung im Raum war beinahe zu spüren, bis Ginny sich nach mehreren Minuten räusperte und befahl O'Conner wegzubringen. Ron nutze die Gelegenheit. „Du bist ein Sterbeengel?", zischte Ron ihm leise entgegen.

„Nein, ich...", flüsterte Jam, aber es hatten sich bereits zu viele wieder ihnen zugewandt, so dass er verstummte.

Brian wurde an ihm vorbei noch draußen geführt. Er mied den Blick Jams und wusste, dass er seinen besten Freund um ein Haar verraten hätte, er wusste, welch Fehler er gemacht hatte.

,Was sie jetzt wohl mit ihm machen?', fragte sich Jam flüchtig, bevor er selbst auf den ungemütlich wirkenden Stuhl gedrückt wurde. Von Zauberhand schlangen sich die Ketten rasselnd und fest um seine Hand- und Fußgelenke. Erst jetzt erkannte Jam, wer offenbar seine Verteidigung übernommen hatte: Katie Bell. Er seufzte innerlich, denn sie würde fair sein!

Er hörte mehrere Menschen eintreten und war sich ziemlich sicher, dass Neville als Zeuge unter ihnen war.

„Ich erkläre die Verhandlung hiermit für eröffnet!", hauchte Ginny kalt und sah ihm abschätzig in die Augen – er hielt dem Blick stand. „Ich werde jetzt erst einmal ihre Personalien vorlesen, sie sagen es mir, wenn etwas nicht der Wahrheit entspricht!", entscheid sie.

Er nickte nur.

„James Black, geboren am 1.8.80 in Denver, richtig?"

„Ja", meinte Jam knapp.

„Damit sind Sie 20 Jahre alt. Beruflich arbeiten Sie als Auror?"

Er nickte nur stumm.

„Gut, dann darf ich dich bitten die Anklage vorzulesen, Michelle!", wandte sie sich an die blonde Frau zu seiner Rechten – die Anklägerin.

„Sie werden beschuldig am 20.11 dieses Jahres - das war vor übrigens zwei Tagen - das Armeemitglied Neville Longbottem mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert zu haben und danach Todesser Marcus Flint mit dem Todesfluch getötet zu haben. Damit wandten Sie zwei der insgesamt drei Unverzeihlichen an, die nach unseren Regeln hart zu bestrafen sind."

„Danke, Michelle", sagte Ginny und wand sich dann an Jam, „Was haben Sie zu ihrer Verteidigung zu sagen?"

„Nichts!", meinte der Schwarzhaarige ruhig.

„Nichts?", fragte Ginny erstaunt.

„Nein, ich bin in allen Punkten schuldig zu sprechen!", ein nervöses Getuschel begann im Raum um ihn herum, „Allerdings sollte vielleicht erwähnt werden, dass ich jedem einzelnen Mitglied der Gruppe dadurch das Leben rettete!"

Seine Stimme klang ruhig, beinahe neutral und kein bisschen vorwerfend. Er sah Ginny direkt ins Gesicht und wusste, seine Chancen auf Glaubwürdigkeit wurde dadurch extrem erhöht.

„Es wäre sicher auch ohne diesen Fluch geglückt, lebend aus der Situation zu kommen, oder?", fragte Michelle kalt.

Jam nahm dann Blick von seiner Richterin und starrte die Blonde aus kalten Augen an. „Vielleicht... Ich wollte es jedoch nicht riskieren, unser Leben aufs Spiel zu setzen!", meinte er weiterhin ruhig, doch mit unverkennbarem Frost in der Stimme. Er sprach leise und deutlich, die Menschen im Raum gaben keinen Ton von sich, jeder schien gebannt von seinen Erzählungen. „Mit einer verletzten Geisel ist es leicht zu fliehen, doch mit einer, die sich vor Schmerzen halbtot auf dem Boden windet, ist es fast unmöglich!"

Es folgte eine nachdenkliche Stille, in der wohl einige der Anwesenden, erstmals die grausame Seite an James Black bemerkten.

„Und wieso haben Sie Flint umgebracht, anstatt ihn als Gefangenen hierher zu bringen?", fragte Ginny, nachdem sie sich unauffällig geräuspert hatte.

Jam konnte ihr schlecht sagen, er hatte Flint getötet, damit er James Black nicht als Harry Potter identifizieren konnte, doch seine Antwort kam sofort uns ohne jegliches Stottern oder Zögern. „In Amerika sind diese Flüche nicht verboten!"

„Aber ein Mord wird doch wohl gestraft werden!", meinte Ginny mit erhobenen Augenbrauen.

„Natürlich, aber das hier ist etwas anders. Wie viele hat Voldemort schon umgebracht?", die Anwesenden stöhnten, schrieen leise oder ihnen blieb die Luft weg, die Angst vor diesem Namen schien mit den Jahren weiter zugenommen haben, „Wie viele gehen auf sein Konto? Wie viele hat er auf dem Gewissen? Wie viele Muggel und wie viele von euren Freunden und Verbündeten? Habt ihr es nicht satt, es ihm nicht heimzahlen zu können? Wurde er bestraft? Bestraft dafür sie ermordet und wahrscheinlich gedemütigt zu haben?", er verstummte kurz und gab sich dann selbst die Antwort, „Nein! Ihr seid viel zu... zu... zu lasch! Glaubt ihr etwa mit Friedenstauben Drachen aufhalten zu können? Voldemort", wieder die selbe Reaktion, „würde niemals zögern einen von euch zu töten, wenn er ihn in die Finger bekäme. Doch ihr behandelt seine Todesser wie... wie Kriegsgefangene. Selbst im Zweiten Weltkrieg war dem fast nirgends so... Wie könnt ihr erwahrten den Krieg zu gewinnen, wenn ihr so denkt?", er hielt einen Moment inne, „Ich weiß, dass ihr jetzt sagen werdet, ihr wärt nicht besser als er, wenn ihr diese Waffen einsetzen würdet, die euch gegeben sind, doch ihr irrt. Ihr werdet diese Schlacht verlieren, ihr werdet getötet, abgeschlachtet wie Tiere. Als Märtyrer werdet ihr in die Geschichte eingehen, nur dummerweise wird dann niemand mehr Leben, der eure Geschichte festhalten kann. Ihr werdet sterben und diese Welt wird zu Grunde gehen... Wenn ihr verliert, und das werdet ihr bei eurer Einstellung... ist dieser Planet verloren... sind wir alle Verloren... Unser aller Schicksal wird von einem Mann abhängen, der nicht einmal weiß, wie man ,Gewissen' überhaupt buchstabiert... Das muss dir doch klar sein... es muss euch allen klar sein!"

Er endete und im selben Augenblick spürte es zwei Hände, die sich auf seinen Schultern legten. Jemand hatte sich ihm unbemerkt genähert.

„Sie gehen zu weit, Mister Black!", hört er die neutrale klingende Stimme einer Frau, die sehr schnell sprach, damit er keine weiteren Wort verschwendete. „Sie kennen unsere Organisation nicht, also erlauben Sie sich bitte kein Urteil! Meines Wissens lebten Sie nie in einem Krieg, also stellen Sie mir keine Regeln auf, wie es sich in solchen Situationen zu verhalten gilt!"

(Also auf ausdrücklichem Wunsch von Vroni möchte ich jetzt noch eben hinzufügen, dass sie meinte, ich solle noch mehr zu diesem Kapitel schrieben, was meint ihr?)

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FERIEN!!! Endlich ^-^ Da ist doch bestimmt schön, gleich ein neues Kapitel zu lesen, oder? ;)

Hamzu war so nett mir eine Zusammenstellung der offenen Fragen zu schicken. Sie sieht folgendermaßen aus: 1. Erkennen sie Harry? 2. Weiß Harrys Freundin(also Shila), dass er Harry Potter ist? 3. Wann kommt Herm? 4. Mögen sich Jaguar und Voldemort / Arbeiten sie womöglich zusammen? 5. Wie endet die Verhandlung?

Und dann stellte Vroni noch ein paar Fragen auf: 6. Was hat es mit Shila und Nicki auf sich? 7. Was wird aus Brian O'Conner und was hat dieser mit Harry zu tun?

Vroni: War klar, dass du Verprügelszenen wieder Mal richtig klasse findest! Übrigens kommt die „Alte Jana" (du meinst mein Sadismus, gell?) in den späteren Kapitelchen wieder richtig durch *g*

Alex Black: Deine Vermutungen waren vollkommen richtig ;) Übrigens find ich es  klasse, dass du nicht widerstehen konntest...

Zwerg: *g* Danke für das Kompliment

Blackstar: Juhu, ich stecke voller Überraschungen *g* Klar lebt die Herm noch, die kann ich doch nicht einfach so abkratzen lassen, oder?

Herminethebest: *lol* Ich schocke meine Leser gerne, merkt man das vielleicht?

Tarivi: *g* Dann wäre ich ja fast in die Geschichte eingegangen (durch deine Arbeit, weil die Dinge ja Jahrelang aufbewahrt werden ;))

1234567890: Warum sind eigentlich alle davon ausgegangen, dass ich Harry und nicht Ron meinte? ^-^"

Fidi: „Göttin der Schreibfeder"? Wow! *g* Hab erste „Göttin der Schreibfehler" gelesen ^-^"

Pe: Da hast du aber clever kombiniert, Sherlock ;) Sehr gut *einen Krebs geb*

Angel344: Wie sollte Ginny denn Mutter von Harry Kind sein? Die hatten doch nie das miteinander, bevor er „starb" ;)

Sam: Erscheinen sie echt so durchgedacht? Dann will ich deinen glauben mal nicht zerstören ;) Naja, grob sind sie das schon irgendwie. Früher hab ich sie besser geplant ^-^"

Laemmi: Ja, freu dich... ^.^V

Kokosnuss: *g* Da ham wir auch noch so nen schlauen *auch ein Keks geb*