Disclaimer: Ich will zwar nicht, aber ich muss immer wieder hinzufügen, dass hier nicht viel mir gehört... tja, warum hat auch schon jemand Mittelerde erfunden?... Jemand? Ach ja... der hieß ja Tolkien ^^

A/N: So, da Dukkha wieder da ist, gleich das nächste Kapitel ;)

Danke auch :)

WICHTIG! Als Genre kommt nun auch AU (Alternative Universe) hinzu, denn falls ihr es noch nicht bemerkt habt ist Tini auf dem Weg nach Imladris (Bruchtal) und der liebe Firnwath hat dabei Elrond erwähnt. Der dürfte im 4. Zeitalter da gar nicht mehr sein, also wird diese Geschichte jetzt AU. ;)

Wisst ihr eigentlich das Autoren süchtig nach Feedback werden können? Nein? Nun, jetzt wisst ihr es ... ^^ (also ran an die Tastatur und lasst mich nicht hängen...)

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Tinawien Kapitel 8: Das Glück von Mittelerde...

Fast eine Ewigkeit ließ ich mich einfach nur treiben, vom Wasser umfangen und dachte an nichts. Schaute einfach nur hinauf. Hinauf, in den Himmel.

Doch auch mich erreicht irgendwann die Realität und ich stellte mich wieder auf meine eigenen Beine. Ich war nun hier in Mittelerde, ich war nun eine Elbin (jedenfalls fast). Ich musste das Beste daraus machen.

Und das Beste in diesem Moment war erst mal eine gründliche Säuberung meines Körpers. Missmutig starrte ich an mir herunter. Der Tag im Sattel hatte mir mehr zugesetzt als ich zugeben wollte. Ich war nicht so fit wie Firnwath oder Averion, auch wenn ich nicht mehr den Körper eines Menschen besaß. Und so hatte ich an diesem Tag recht viel geschwitzt. Mein Bad im Weiher hatte zwar das Meiste abgespült, doch es würde sicher nicht schaden, wenn ich noch den letzten Rest von mir abwaschen konnte.

Und so setzte ich meinen Beschluss in die Tat um. Zwar hatte ich keine Seife, was mich dennoch nicht davon abhielt meinen Körper kräftig mit meinen Händen zu schrubben, bis meine Haut ganz rot wurde. (Eigentlich ist meine Hautfarbe ja sehr hell. Im Sommer werde ich nie braun und bekomme leicht Sonnenbrand. Meine Arme sahen mittlerweile auch so aus, als hätte ich welchen.)

Plötzlich hörte ich hinter meinem Rücken das Knacken eines Astes. Wie vom Blitz getroffen fuhr ich herum.

Dort am Ufer des Weihers stand niemand anderes als Averion.

Vor lauter Schreck verlor ich mein Gleichgewicht und tauchte erst mal unter.

„Was macht Ihr denn da?", rief ich nach Luft schnappend, als mich das Wasser wieder frei gab.

„Ein wenig die Stille der Bäume genießen. Ich ahnte nicht, dass Ihr hier...", Averion brach ab. „Entschuldigt mein Verhalten."

Ich sah ihn wütend an. Entschuldigen? Ja, aber erst wenn er sich umdrehen würde und dazu machte er absolut keine Anstalten.

„Ich dachte, Ihr hättet mehr Benehmen oder ist es normal, dass man eine Dame so anstarrt?", fragte ich ihn aufgebracht. „Und dann noch, wenn sie beim Baden ist und nichts am Leibe trägt?"

Averion sah mich daraufhin mit einem überaus zerknirschten Gesichtsausdruck an.

„Verzeiht, Tinawien. Ich vergaß meine Manieren."

Dann erst drehte er sich um.

Immer noch misstrauisch und Eru dankend, dass das Gewässer nicht ganz klar war, begab ich mich zum Rande des Weihers. Dorthin wo meine Kleidung lag. Averion (sein Rücken trifft es wohl eher) ließ ich jedoch nicht aus den Augen. So leise wie möglich schwang ich mich ans Ufer und kleidete mich hastig an. (Das hatte mir gerade noch gefehlt. Beim Baden erwischt zu werden. DAS konnte natürlich mal wieder nur mir passieren. Typisch!)

„Ihr könnt Euch wieder umdrehen", sagte ich, als ich auch in meine Schuhe geschlüpft war (und mir gedanklich notiert hatte, erst zu überprüfen ob ich auch WIRKLICH allein war, wenn ich schon nackt baden gehen musste.).

Den ganzen Weg über zu unserem Lager versuchte mir Averion dann auch klar zu machen, wie Leid es ihm täte, dass er mich beim Baden gesehen hatte. Nein eigentlich viel mehr, dass er überhaupt anwesend war (Gesehen hatte er im Grunde genommen ja nichts). Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu, (Darin war ich schon immer gut gewesen.) woraufhin Averion erst einmal verstummte. Ich war ihm nicht ernstlich böse, aber das musste er nicht gleich erfahren. Oder ich wäre demnächst beim Baden nie allein. Man konnte nie wissen.

Firnwath fand die ganze Sache anscheinend recht amüsant. Denn als ein geknickter Averion und ich mit meinem triefendnassen Haar und der hastig angezogenen (also nicht ganz richtig sitzenden) Kleidung, sah ich zum ersten Mal wieder dieses Lächeln auf seinem Gesicht. (Und dabei hatte ich gehofft, dass er es endlich verloren hatte, aber nein!) Na, wenigstens ihm ging es gut.

Ich zog es schließlich vor bei den Pferden meine Nachtruhe zu halten. Sunset war mir wesentlich mehr wohlgesinnt und immerhin unvoreingenommen.

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Die nächsten Tage liefen meistens nach dem gleichen Muster ab. Den ganzen Tag über saß ich im Sattel meines Fuchshengstes und ritt über die Oststraße gen Bruchtal. Mein Hinterteil schien eine Hornhaut gegen das tägliche Sitzen im Sattel zu entwickeln, denn nach den ersten drei Tagen tat mir nichts mehr weh.

Was allerdings nicht hieß, dass ich nicht unter kräftigem Muskelkater zu leiden hatte.

Am zweiten Tag hatte Firnwath angefangen zu jagen. Manchmal konnte ich ihn dabei beobachten, wie er konzentriert seinen Bogen spannte und einen Pfeil abschoss. Ich bewunderte es. Nie würde ich so perfekt sein. (Obwohl, wenn ich so überlegte... Firnwath hatte mindestens 1000 Jahre Übung... wenn ich die hätte, könnte ich das auch.)

Firnwaths Fang aßen wir dann abends, wenn wir ein Feuer entzündet hatten. Meistens waren es Kaninchen, wenn wir an einem Bach vorbei kamen, waren auch kleinere Fische darunter. Schwer für mich. Fisch war nie meine Leibspeise gewesen. Um ehrlich zu sein, habe ich Fisch gehasst. Vor allem mochte ich früher nie in die „Nordsee" gehen. (Zählt das jetzt eigentlich auch schon als Schleichwerbung??)

Hier in Mittelerde konnte ich nicht mehr so wählerisch sein. Entweder ich aß den Fisch oder ich hungerte.

Oft lag Hûond neben mir, wenn wir am Lagerfeuer saßen. Die meiste Zeit ruhte sein schwerer Kopf dabei auf meinem Schoß. Der Hund hatte wahrhaftig einen Narren an mir gefressen, allerdings konnte ich mir nicht erklären warum. Er gehorchte mir schon besser als seinem eigentlichen Herren.

Mit der Zeit gewann ich das Tier genauso lieb wie Sunset. Tiere sind einfacher zu handhaben und unkomplizierter als Menschen. Warum können Menschen (und einige Elben) nicht so einfach sein?

Zwischen Firnwath und Averion wurde kaum ein Wort gewechselt. Obwohl es mehr von Firnwath auszugehen schien. Wenn ich Averion so beobachte, konnte ich weniger Antipathie gegenüber dem Elben erkennen, als andersrum. Vor allem beschäftigte mich die Aussage Averions, es wäre nur ein kleiner Grund gewesen.

Beim einzigen Mal, wo die Beiden wirklich einträchtig nebeneinander standen und Lachtränen in den Augen hatten, war (natürlich!) ich der Grund. Oder besser gesagt: Sunset.

Es war der Tag, an dem wir Bruchtal (oder Imladris, wenn ich es elbisch ausdrücken wollte) erreichten. Die Tage zuvor hatten wir keinen Bach, Fluß oder Teich gesehen oder gehört, so dass ich mich schon bei Averion darüber beschwert hatte. Daraufhin hatte mich dieser nur überrascht angeschaut. (War es etwa unnormal, dass ich nicht so stinken wollte, wie ein Warg?)

Zehn Tage waren wir unterwegs gewesen und jetzt passierten wir endlich die Furt des Bruinen. Der Bruinen war an dieser Stelle bereits ein breiter Strom. Träge plätscherte das Wasser dahin und suchte sich seinen Weg zwischen den Steinen am Ufer. In der Mitte des Flusses floss es ruhig dahin. Ich schätzte, dass es Sunset bis etwa zum Vorderfußwurzelgelenk (Nein, NICHT das Knie!) reichen würde.

Firnwaths Hengst Faron hatte bereits damit begonnen in den Fluß hinein zu waten, während Averion und ich mit unseren Pferden immer noch am steinigen Ufer standen.

„Folge du ihm zuerst", sagte Averion mir und ich nickte.

Nur Sunset wollte leider nicht so wie ich.

Auf meine Schenkelhilfen zum Antreten hin, ging er nur zögerlich vorwärts und versuchte gleichzeitig über seine rechte Schulter zur Seite wegzulaufen. Dabei wurde sein Hals ganz lang.

Ich saß verzweifelt auf seinem Rücken und fühlte mich in meine hilflosen Anfängerzeiten zurück versetzt. Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht mehr ganz so hilflos war. Eine Gerte wäre mir ganz recht gewesen, doch hier musste ich ohne auskommen.

Also verstärkte ich den Druck meines rechten Schenkels und fasste die Zügel nach.

„Nein mein Freundchen", sagte ich leise zu Sunset „ich glaube dir zwar, dass du Seitwärtsgänge beherrschst, aber jetzt sollst du ausnahmsweise vorwärts gehen."

Sunset schien mich nicht zu verstehen, riss den Kopf hoch und machte einen Satz zur Seite. Damit hatte ich nicht gerechnet und flog erst mal auf seinen Hals, doch ich fing mich schnell wieder und startete einen neuen Versuch.

Diesmal war ich besser vorbereitet. Mit meinen Schenkeln und Zügeln rahmte ich Sunset ein und ließ keinen einzigen Seitenschritt zu. Der Hengst blähte die Nüstern und streckte den Hals vor. Ich spürte seine Anspannung ganz deutlich. Doch er musste ins Wasser gehen. Schließlich hieß er nicht Pegasus und konnte einfach über den Bruinen fliegen.

Ich ließ es zu, dass Sunset seine Nase Richtung Wasser zog und hinein schnaubte. Kleine Tröpfchen flogen zur Seite und erschrocken zuckte der Hengst zusammen.

„Angsthase",  lachte ich.

Neugierig streckte Sunset seine Nase wieder vor. Ich ließ ihn auch dieses Mal gewähren. Er sollte sich mit dem kühlen Nass anfreunden und keinen Schreck fürs Leben bekommen, wenn ich ihn einfach so hineinzwang.

So freute ich mich auch, als der Fuchs endlich einen Schritt vorwärts wagte und nun mit allen vier Hufen im seichten Wasser stand, das seine Beine umspülte.

Aufmerksam hatte der Hengst noch immer seinen Kopf gesenkt und ich entspannte mich langsam auf seinem Rücken. Wenn er schon einmal im Fluß stand, würde er merken, dass Wasser nicht gefährlich war und wir würden den Bruinen endlich queren können.

Firnwath wartete nur ein paar Meter von mir entfernt. Averion und Baranon standen noch hinter mir am Ufer. Allerdings schien der braune Hengst Averions auch keine Angst vor Wasser zu haben.

Ich achtete kaum noch darauf, was das Pferd unter mir anstellte. Auch von Sunset schien die Angst gewichen zu sein. Er hatte den Hals nun ganz tief gesenkt, scharrte ein wenig mit den Hufen und bevor ich mich versah, war es auch schon passiert.

Mit einem wohligen Schnauben und eher genießerisch als überhaupt noch ängstlich (Bei Eru, so schnell kann nicht einmal ich die Meinung ändern! Ich glaube das ist Rekord!) knickte Sunset in den Vorderbeinen ein. Als sein Leib sich zur Seite neigte, schaffte ich es gerade noch von ihm fortzuspringen, bevor auch der Körper des Hengstes im Wasser des Flusses landete. Da saß ich nun ein paar Zentimeter von meinem Reittier entfernt im Fluss, über und über nass (wie es zu erwarten gewesen war, war ich der Länge nach im Wasser aufgekommen) und sah Sunset dabei zu, wie er sich genüsslich zu wälzen begann.

Schnell brachte ich mich außer Reichweite seiner Hufe und geriet dabei in etwas tiefere Wasser, glitt mit meiner Hand an einem Stein ab und versank erst einmal im Fluss. Nach Luft schnappend und Wasser hustend tauchte ich wieder auf und sah Sunsets Beine durch die Luft zappeln. Was ich noch sah, war Baranon, der nun neben Faron stand und die Reiter der beiden Pferde. In nie da gewesener Eintracht kicherten Firnwath und Averion synchron und mussten sich sogar die Lachtränen aus den Augen wischen.

Als es mir wieder möglich war, sprang ich auf die Beine. Auch wenn ich hier nicht alleine war und ein Pferd der Verursacher war, kam mir die Szene doch ziemlich bekannt vor. 

Diesmal wirklich hilflos starrte ich mein Ross an, wie es sich noch ein paar Mal von einer Seite auf die andere wälzte, bevor es sich dazu bequemte, sich aufzurappeln.

Nun stand Sunset da. Sein Fell war dunkel und klatschnass (ähnlich wie meine Kleidung), der Sattel hing schief an seiner Seite. Dann schüttelte sich der Hengst wie ein Hund. Wasser spritzte zur Seite und ein Beben ergriff seinen gesamten Körper.

Das Schlimmste aber war sein Blick. Mit einem richtigen Dackelblick sah der Fuchs in meine Richtung. Es war ein Blick à la „Ich hab gar nichts gemacht".

(Ich sage euch, Pferde können so etwas meisterlich. Die Einzigen, die das noch besser können, sind Kleinkinder.)

Der Sattel war durch Sunsets Wälzgelage leider hin. Der Sattelbaum war gebrochen, er war nun nicht mehr zu gebrauchen. Missmutig nahm ich das gute Stück von dem Rücken meines Hengstes und legte ihn am Ufer ab.

Immer noch betrachteten mich die lachenden Gesichter des Elben und des Menschen. (Klar. Super. Feli ist immer für eine Showeinlage zu haben! Ich unterhalte euch wirklich gerne! Kriege ich dann auch eine Gage?)

Von der Uferböschung aus kraxelte ich schließlich auf Sunsets Rücken. Ich war nass, doch er war es genauso und da machte es nun keinen Unterschied ob ich den Bruinen nun zu Fuß oder auf seinem nassen Rücken durchquerte.

Mit einem stur geradeaus gerichteten Blick, kerzengerade ritt ich an meinen lachenden Begleitern vorbei ohne sie eines Blickes zu würdigen.

Diesmal zögerte Sunset nicht in das Wasser zu gehen. Eifrig watete er immer weiter in den Fluss hinein, bis wir schließlich die andere Seite erreicht hatten.

Dort begann ich zu zittern. Ich fror nicht, aber es war die angestaute Anspannung und Wut die sich nun löste.

Averion schloss mit Baranon zu mir auf und legte seine Hand auf meine Schulter.

„Ihr müsst zugeben, dass Ihr in den Fluss wolltet", sagte er erheitert.

„Ja, aber kein unfreiwilliges Bad", klapperte ich als Antwort mit den Zähnen.

Seine Miene wurde mitfühlender und er nahm seinen Umhang von den Schultern und reichte ihn mir.

„Hier, damit ihr wenigstens etwas trockenes am Leibe habt", fügte er hinzu.

„Danke", sagte ich nur und lächelte ihn an. Averion hatte mal wieder gezeigt, dass er genügend Anstand besaß.

Der weitere Verlauf des Tages enthielt keine besonderen Ereignisse mehr. Ich musste mich nun ohne Sattel zurecht finden und ritt schon früher auf eine gewisse Elbenart, als ich es beabsichtigt hatte. (Nun gut, eigentlich ritten Elben ja auch ohne Trense)

Sunsets schmaler Rücken war eher unbequem und ich spürte seine Wirbelsäule bei jedem Schritt. Nur meinem guten Gleichgewichtssinn hatte ich es zu verdanken, dass ich nicht des öfteren einfach von seinem Rücken rutschte. Es war doch verdammt wackelig so ganz ohne Sattel.

Unter der Sonne, die durch die Bäume hindurchschien, trocknete Sunsets Fell langsam wieder, noch schneller trocknete meine Kleidung, sodass bald nur noch mein Hinterteil feucht war.

So konnte ich die verbliebenen Stunden immerhin wieder ein wenig genießen.

Doch nichts und niemand hatte mich auf den Anblick vorbereitet, der sich mir bot, als die Bäume sich langsam lichteten und es zuließen, dass wir direkt auf Bruchtal sahen.

Es war der bezauberndste Anblick, der mich je ereilt hatte. Schöner als auf einem Gemälde lag das Tal in der untergehenden Sonne. Ein geheimnisvolles Licht schien über ihm zu liegen und von ihm auszugehen. Es war tausendmal schöner als im Film. Kein Film der Welt hätte es so darstellen können, wie es war. Niemand hätte es vermocht. Eine Leinwand kann niemals diesen Zauber wiedergeben, den ich fühlte, als ich Bruchtal zum ersten mal sah.

Ich kannte nur ein Wort für diese Szenerie. Es war überwältigend.

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A/N:

Der Titel bezieht sich hier (leicht abgewandelt) auf so ein nettes Sprichwort ;)

Das Glück der Erde... (klingelts?)

@All, die mir hier reviewt haben:
Danke für euer Feedback ;) (freut mich immer ganz doll)

Ich bemühe mich immer schnell weiterzuschreiben, aber bald sind die Osterfieren vorbei und dann beginnt wieder die Schule... Also geht's dann vielleicht nicht immer so schnell...

Reviewt BITTE weiter: Ein FF-Schreiberling geht nämlich ohne Reviews ein und verliert irgendwann die Lust... wollt ihr das? *gg*