A/N: Sodele... wieder recht schnell kommt Kap 14 :) ... diesmal ist es Fiz zu verdanken lölz, obwohl eine Idee hier von Gala stammt ;) Vielen Dank auch ... freuz Tinawien
Kapitel 14: Schnee-Elben
In der folgenden Nacht zogen Wolken herauf, Regen fiel vom dunklen Himmel und löschte das Feuer. Ich vermisste das matte Funkeln der Sterne, während ich so dasaß und immer noch nachdenklich in das weite Land blickte. Unter dem Baum, an dem wir lagerten, erreichte mich der Regen zwar kaum, doch ein wenig nass wurde ich schon – ich bemerkte es kaum. Um mich herum herrschte Stille. Averion lag auf seinem Mantel und unter einer Decke, die er von Firnwath bekommen hatte. Selbiger ruhte ebenfalls, genauso Gelireth. Nur bei Degil war ich mir nicht sicher, doch ich hörte keinen einzigen Laut, also nahm ich es an.
Als der Morgen graute, lag noch immer ein feiner grauer Schleier über dem Land und ich stand missmutig unter dem dichten Blätterwerk des Baumes. Die Pferde standen nicht weit entfernt dicht zusammengedrängt unter der gewaltigen Krone eines anderen Baumes. Trotzdem sah ich, dass Sunsets Fell dunkel vor Nässe war und auch die anderen Tiere sahen nicht trocken aus.
„Werden wir heute weiter reiten können?", fragte Averion, der leise zu mir getreten war. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass er wach war.
„Es sieht nicht aus, als würde es aufhören zu regnen. Ich denke wir werden es versuchen müssen", entgegnete ich.
„So sieht es aus", sagte Gelireth und trat ebenfalls zu uns. „Es wäre nicht gut den Tag hier zu verbringen, zumal wir nicht wissen, ob das Wetter morgen ein besseres ist. Wir werden weiter reiten, wenn möglich im Schutz der Bäume."
Dies war leichter gesagt als getan. Der Wald war an einige Stellen recht dicht und wir hatten Mühe hindurchzukommen. Zudem blieben wir in Nähe des Waldrandes. Die ganze Zeit hörten wir den Regen auf die Erde und die Blätter der Bäume niederprasseln. Gegen Mittag ließ der Regen ein wenig nach und wir konnten den Wald verlassen und über die Wiesen reiten, die nun voller Schneematsch waren. Es war wärmer geworden, sodass der wenige Schnee, der noch gelegen hatte, nun taute und der Regen tat sein übriges dazu.
Den restlichen Tag nieselte es nur noch leicht, doch es reichte dazu, dass wir nass wurden, während wir unseren Ritt – nun schneller – fortsetzten. Die nächsten Tage verliefen indes ähnlich.
Wir brauchten doch länger als drei Tage, bevor wir an einem Morgen das Dorf erreichten, von dem Averion und auch Firnwath gesprochen hatten. Schon von Weitem sahen wir die Ansiedlung von vielerlei kleinen Häusern, die nahe der Straße standen. Es herrschte geschäftiges Treiben. Stände wurden aufgebaut und es gab auch schon Reisende, die darauf warteten etwas zu kaufen. Wir wollten uns unter sie mischen. Degil und Firnwath blieben zurück um auf die Pferde aufzupassen, während Gelireth, Averion und ich losgingen um die Dinge zu kaufen, die wir brauchten. Hûond folgte mir wie immer auf dem Fuße.
Nach kurzer Suche fanden wir einen geeigneten Stand. Hinter den Tischen, auf denen die Waren plaziert waren, stand eine kleine und hagere Frau. Ihre Haare hatte sie unter einem Kopftuch verborgen, was jedoch nicht verhinderte, dass einige wirre Strähnen darunter hervorschauten. Zudem trug sie ein einfaches Kleid mit Schürze.
„Was wünscht ihr?", fragte die Frau in einem gesitteten Ton. Während Averion ihr antwortete gerieten meine Gedanken auf Wanderschaft. Ich sah die Berge, deren ersten Ausläufer nur unweit von uns endeten. Im Gegensatz zu dem weiten Land indem wir uns befanden waren die Berge noch tief verschneit. Die meisten Gipfel waren von den Wolken verhüllt aus denen spärliche Regentropfen fielen. Ich hatte mich schon fast an den düsteren Himmel gewöhnt, jedoch hoffte ich trotzdem bald wieder die Sonne zu sehen.
„... Tinawien", hörte ich eine Stimme neben mir. Ich schrak auf.
„Was? Wie?", fragte ich reichlich verwirrt und fuhr mit meiner Hand an mein Gesicht um eine Haarsträhne aus selbigem zu streichen.
„Wir haben das, was wir brauchen, wir können nun gehen", erklärte Averion belustigt.
„Verzeih, ich war in Gedanken nicht hier", entgegnete ich ein wenig beschämt.
„Nicht möglich", gab Gelireth trocken zur Auskunft. „Du bist recht oft in Gedanken. Gibt es dazu einen bestimmten Grund?"
„Lorien wird sie schon auf andere Gedanken bringen", sagte Averion und blickte uns träumerisch an. Es war genau der gleiche Blick, den er auch bei der ersten Erwähnung Imladris bekommen hatte. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Elbenreiche wirkten regelrecht verzaubernd – selbst auf mich.
„Verzeiht, aber ihr reist nach Lothlórien?", vernahmen wir die Stimme der Verkäuferin und wandten uns um. Gelireths Stirn runzelte sich. Wahrscheinlich war sie nicht damit einverstanden, dass Averion so einfach unser Reiseziel ausplauderte. Ich wusste, dass die Elben sehr misstrauisch sein konnten.
„Gewiss, dies ist unser Reiseziel", erwiderte Averion jedoch ungerührt. Die Frau sah uns mit seltsamen Gesichtsausdruck an.
„Man hört so viele Dinge... Haltet ihr es für klug?", ihre Stimme erreichte ein Flüstern.
„Ich weiß welche Dinge man hört", warf Gelireth ein. „Doch wir wissen wem wir Glauben schenken", ergänzte Averion. Er wandte sich zum Gehen und die Frau sah uns verwundert nach.
„Es ist immer das Gleiche", sagte die Elbin, während wir zu unseren Reisegefährten und Pferden zurückkehrten. „Die Leute wissen nicht, was sie von der Herrin des Goldenen Waldes denken oder glauben können. Es werden viele Dinge erzählt – Gute und Schlechte. Einerseits wird Galadriel bewundert, andererseits gefürchtet. Sie ist eine mächtige Elbenfürstin und das ist bekannt." Ich hörte den leicht verärgerten Unterton, der in ihrer Stimme mitschwang. Sie reagierte empfindlich auf dieses Thema. Averion schien es nicht zu bemerken.
„Woher sollen die Menschen denn wissen welche Geschichten die wahren sind? Sie hören beide Seiten und hegen gleichzeitig Bewunderung und Respekt, andererseits möglicherweise ein wenig Furcht. Wer mag es ihnen verübeln, da sie die Herrin des Goldenen Waldes nicht kennen und noch nie dort waren?"
Gelireth gab einen Ton von sich, der irgendwo zwischen einem Schnauben, einem gereizten Grummeln und einem ungläubigen Seufzer lag. Ich kicherte in mich hinein. Sie hätte glatt Karen Konkurrenz machen können.
Mittlerweile waren wir wieder bei unseren Gefährten angekommen.
„Wir haben Nüsse gekauft – sie sind nahrhaft und leicht zu transportieren. Zudem noch ein wenig Pökelfleisch für uns und für den Hund. Mehr sollten wir nicht brauchen", berichtete Averion. Degil nickte zustimmend und half ihm beim Verstauen „unserer" Erwerbungen. (Wenn man es genau nahm, war ich wohl weniger daran beteiligt gewesen.)
Firnwath zog mich derweil zur Seite.
„Komm mal mit Tinawien. Ich habe etwas entdeckt, was dir gefallen könnte."
Ich sah sie verdutzt an. „Was denn?", fragte ich ein wenig dümmlich. Firnwath lächelte amüsiert. „Folge mir einfach."
Immer noch verdutzt wurde ich von dem Elben mitgezogen, während Sunset, der mich freudig begrüßt hatte, hinter uns hertrottete. Es war mir zwar ein Rätsel, doch der Hengst schien klug zu sein und wusste immer ganz genau, wann er an einem Ort zu sein hatte und wann er mir folgen konnte. Ich wunderte mich immer wieder darüber. Unterdessen hatten wir den Zaun einer Koppel erreicht, die sich etwas abseits der Häuser befand. Mir entfuhr nur ein „Oh!"
Auf der Wiese die vor uns lag, graste eine kleine Pferdeherde an dem wenigen, schon sprießenden Gras. Es waren ein halbes Dutzend Stuten wie ich zählte. Vier hatten noch dicke und runde Bäuche, doch auch zwei Fohlen standen auf der Koppel. Das Eine lugte neugierig hinter der sicheren Flanke seiner Mutter hervor, während das andere trank und dabei mit dem kleinen Stummelschwanz hin und her wackelte. So niedlich und entzückend.
„Wie goldig", sagte ich und seufzte.
„Ich wusste es würde dir gefallen", erwiderte Firnwath und sah mich von der Seite an. „Du sagtest schon in Bruchtal wie sehr du Fohlen liebst."
„Ich erinnere mich", seufzte ich leise. „Es erscheint mir schon so lange her. Und seitdem habe ich mich immer mehr verändert."
„Du bist immer noch die Tinawien, die ich kennen lernte", sagte Firnwath und lächelte.
„Mag sein, doch ich fühle mich nicht so. Ich verändere mich, ich spüre es. Trotzdem bleibe ich zu einem Teil immer noch diejenige, die ich in meiner früheren Welt war. Es ist als würde es mich innerlich zerreißen."
„Lass das nicht zu. Es zerreißt dich nur, wenn du an dir selbst zweifelst. Es gehört zu dir, kämpfe nicht dagegen an." Ich sah ihn an.
„Das ist schwierig. Manchmal fühle ich mich irgendwie... verrückt und dann wieder nachdenklich. Es ist merkwürdig."
Ich richtete meinen Blick wieder auf die Koppel, wo die Fohlen miteinander herumtobten. „Pferde machen sich nicht solche Gedanken", brummte ich. „Warum tue ich es eigentlich?"
Ich erhielt keine Antwort, aber ich wollte auch keine. Ich wusste, dass Firnwath es bemerkt hatte.
Ich bekam keine Gelegenheit mehr weiter darüber nachzudenken, denn neben mir begann sich Sunset zu regen. Er spitzte seine feinen Ohren und schüttelte leicht den Kopf. Seine Mähne wippte leicht, als er den Hals aufwölbte und stolz schnaubte. Ich sah erst mein Pferd verwundert an, bevor ich entdeckte was die Ursache war. Eine der Stuten war näher zum Zaun gekommen und Sunset warf sich (ganz Hengst) in Imponierhaltung. Ich schüttelte den Kopf.
„Besser wir gehen jetzt oder ich kann für Sunset nicht mehr garantieren", grinste ich und verdrängte meine Gedanken. Zusammen mit Firnwath kehrte ich wieder zu den anderen zurück, die nicht weit von uns entfernt standen und bereit waren weiter zu ziehen.
Den weiteren Tag ritten wir fast die ganze Zeit über das hügelige Land auf die Berge zu und rasteten kaum. Erst bei Anbruch der Dunkelheit suchten wir uns ein Lager, doch verzichteten diesmal auf ein Feuer.
„Morgen werden wir mit dem ersten Aufstieg beginnen", sagte Degil. „Es wäre nicht klug dies schon heute zu tun. Wir würden nicht weit kommen und müssten dann an einem Hang nächtigen." Ich nickte nur, denn das leuchtete mir ein.
In der Nacht hörte es kurz auf zu regnen, was ich durch meinen leichten Schlaf, den ich hier hatte, bemerkte. Hûond lag neben mir zusammengerollt und gab Schnarchgeräusche von sich. Ich gab dem Hund spielerisch einen Klaps. „Du bist doch kein Sägewerk", kicherte ich leise. Hûond schien sich für meinen Vorwurf jedoch nicht zu interessieren denn er schnarchte munter weiter. Ich verdrehte gespielt die Augen und versuchte mich wieder in einen Ruhezustand zu begeben – egal welcher Art.
Der Aufstieg am nächsten Tag war beschwerlicher als ich gedacht hatte, denn entgegen meiner Erwartungen bewältigten wir diesen nicht zu Pferde, sondern führten diese hinter uns her. Der Weg wand sich in Kurven den Berghang hinauf, doch teilweise war er steinig und steil. Kleine Steinchen lösten sich ab und zu unter meinen Füßen auch wenn ich versuchte noch so vorsichtig aufzutreten. Zudem hatte der Regen wieder eingesetzt und als wir höher kamen ging er in Schneefall über. Die weißen Flocken setzen sich auf unsere Kleidung, unser Haar und das Fell der Tiere. Sunset und Hûond sahen bald relativ gescheckt aus und Firnwath lachte mir zu, dass mir das Weiße in den Haaren gut stände. Diesmal konnte ich es mir nicht verkneifen ihm die Zunge rauszustrecken und ihm huschte wieder sein Lächeln über das Gesicht. Solange wie wir uns kannten, schienen wir nun schon damit anzufangen uns gegenseitig zu ärgern. Es erinnerte mich an meine Freundinnen früher. Wir hatten uns auch immer gegenseitig geneckt wenn es möglich war, doch es war immer auf spaßiger Ebene geblieben.
Insgesamt war es ein anstrengender Vormittag und ein nicht weniger anstrengender Nachmittag (wobei ich gestehen muss, dass ich das nicht wirklich voneinander differenzieren konnte). Erst zur Zeit des späten Nachmittages hörte es auf zu schneien und die Wolken hoben sich etwas.
Als wir einmal kurz stehen blieben um den Tieren eine Verschnaufspause zu gönnen, schüttelte sich Hûond direkt neben mir um das Wasser aus seinem Fell loszuwerden. Ich wurde zum wiederholten Male nass und sah bedröppelt drein, während sich meine Gefährten köstlich amüsierten. Ich sah nur finster in die Runde und fasste im Hinterkopf einen Entschluss. So leicht würde ich sie nicht davon kommen lassen...
Wir wanderten noch so lange bergauf bis wir den Bergrücken erreichten, dort suchten wir uns einige geschützte Felsen, zwischen denen wir die Nacht verbringen konnten ohne von wieder einsetzenden Schneefällen überrascht zu werden. Averion bekam wieder alle Decken zugeteilt die wir fanden, weil es in der Höhe relativ kalt war. Die anderen Elben und ich benötigten keine Decken und Firnwath scherzte, dass wenn uns trotzdem kalt wäre, wir uns ja immerhin gegenseitig wärmen konnten. Gelireth erklärte daraufhin scherzhaft ihr wäre kalt. Diese Aussage erhielt dann doch keine Beachtung, weil wir dabei waren das Fell der Pferde mit den verbliebenen Decken ein wenig trocken zu reiben, was sich als schwierig erwies. Sunset versuchte es Hûond nachzumachen und schüttelte seinen Hals. Ich konnte gerade noch rechtzeitig in Sicherheit springen oder ich wäre wiederum nass geworden.
„Warum immer auf mich?", begann ich loszuschimpfen, was einen erneuerten Lachanfall Averions zufolge hatte. Die anderen Elben hielten sich diesmal zurück, doch ich sah wie sie bei meinem Anblick schmunzelten.
Nachdem wir also die Tiere versorgt hatten, aßen wir ein wenig von unserem eingekauften Proviant. Hûond bekam etwas Fleisch, während wir einige Nüsse und ein paar Bissen Lembas aßen. Ich war relativ schnell gesättigt, verließ die schützenden Felsen und ging ein wenig über den Schnee. Ich wusste nicht wie tief er war, denn als Elbin sank ich nicht ein. (Um ehrlich zu sein fand ich das recht praktisch.)
Ich bückte mich und nahm mit den Händen eine handvoll Schnee und formte sie zu einer kleinen Kugel. Das kalte Weiß war noch sehr flockig, doch ich begann damit mehr Schnee zusammen zu ballen bis auf dem Boden ein mittelgroßer Ball lag. Auf diesem begann ich dann weiter Schnee aufzutürmen. Ich wusste nicht was mich dazu brachte dies zu tun, allerdings machte es mir Spaß und ich vergaß für einen Moment alles andere um mich herum. Langsam begann der Schnee vor mir unter meinen Händen Form anzunehmen. Es war richtig kindisch was ich machte, stellte ich insgeheim fest, aber das brauchte ich ja niemanden auf die Nase zu binden. Ich glaubt kaum, dass die Elben oder Averion so etwas schon einmal gesehen hatten. Nach einiger Zeit beendete ich mein Werk. Mit dem Finger zeichnete ich noch einige Linien in den Schnee bevor ich es zufrieden betrachtete.
Im selben Moment spürte ich eine Bewegung hinter mir. Es waren Gelireth und Firnwath.
„Tinawien? Warum bist du fortgegangen, was machst du hier?", fragte mich die blonde Elbin, bevor sie erstaunt die Augen aufriss. „Was ist denn das?"
Ich kicherte über den verdutzten Gesichtausdruck, den Firnwath ebenfalls zur Schau trug.
„Das....", begann ich vorzustellen und zeigte mit der Hand auf die Schneegestalt neben mir. „... ist ein Schneemann. ... Oder Schnee-Elb, wenn ihr wollt." Ich kicherte fröhlich weiter.
„Was... was ist ein Schnee-Elb?", fragte Firnwath langsam und sah mich verwundert an. Ich hätte mich am liebsten vor Lachen zu Boden geworfen, allerdings wollte ich mich nicht gerade im Schnee wälzen und ließ es so bleiben.
„Ein Elb aus Schnee", prustete ich zwischen den Zähnen hervor und verkniff es mir nur mühsam laut heraus zu lachen. „Bauen Kinder in meiner Welt sehr gerne im Winter."
Gelireth und Firnwath sahen sich nur verwundert an. Ihnen musste meine Heiterkeit wohl mehr als merkwürdig vorkommen. Mir war es egal. Zurzeit fühlte ich mich einfach nur wie die ausgeflippte und übermütige Feli zu der diese Tat perfekt passte.
Bevor einer der Beiden noch reagieren konnte, hatte ich bereits blitzschnell weiteren Schnee vom Boden aufgehoben und ihn in ihre Richtung geschleudert. Ich traf perfekt. Wie Puderzucker verteilte er sich auf Firnwaths Gesicht und Gelireths Haare. Die beiden Elben starrten mich verblüfft an. Anscheinend wussten sie nun nicht, wie sie reagieren sollten. Ich nutzte die Gelegenheit hinter einem Felsvorsprung in Deckung zu gehen, denn als die beiden Elben aus ihrem Schockzustand erwachten, ergriffen sie ebenfalls die Initiative. Eine Ladung Schnee flog über den Felsen hinweg und ich konnte gerade noch rechtzeitig die Arme hochreißen. „Na wartet!", rief ich gespielt gekränkt und verließ kurz meine Deckung um den Angriff zu erwidern.
Ich hätte es mir nie träumen lassen, dass die Elben jemals bei einer Art Schneeballschlacht mitmachen würden, doch da hatte ich mich gründlich getäuscht. Ich fühlte mich regelrecht in meine Kindheit zurückversetzt, als meine Brüder und ich uns gegenseitig mit Schnee bombadiert hatten. Auch hier flogen bald Schneebälle hoch durch die Luft. Aus den Augenwinkeln sah ich nur wie Degil hinzukam und das ganze Szenario kopfschüttelnd betrachtete. Ich bemerkte wie er Firnwath etwas zuraunte, bevor ich ihn mit einem Schneeball traf. Sein Gesichtsausdruck änderte sich innerhalb von Sekunden in ein ungläubiges Entsetzen, was mir ein weiteres Lachen entlockte. Nun schien auch Degil alle elbischen Verhaltensregeln über Bord zu werfen und ergriff ebenfalls eine Hand voll Schnee... Jedoch warf er diesen nicht und bevor ich wirklich begriff was geschah, war er schon hinter meinem dem Felsen aufgetaucht, den ich als Deckung benutzte. Bevor ich mich versah landete ich im Schnee und mit mir ein gewisser Elb, den ich noch im Sturz mitgerissen hatte.
Vor Lachen hielt ich mir den Bauch und auch Degil neben mir grinste breit über das ganze Gesicht. Firnwath und Gelireth tauchten ebenfalls auf. Als ich ihre Gesichter sah musste ich noch heftiger losprusten. Es war einfach zu köstlich. Die Elben stimmten in mein Lachen mit ein. Es war wirklich kindisch und zudem noch mehr unelbisch gewesen. Ich hatte nie erwartet, dass sich Firnwath, Gelireth aber auch Degil zu so was würden hinreißen lassen. Allerdings musste ich zugeben: es hatte gut getan und die Elben schienen ähnlich zu empfinden. Nicht einmal sie konnten die ganze Zeit ernst bleiben und seltsamer Weise erfüllte es mich mit Genugtuung. Ich war nicht alleine, ich wusste es.
Reviewt doch mal!!!
