Disclaimer: Und wenn ich auf den Mars auswandern würde, täte mir hier nix gehören...

A/N: ich muß noch mal ganz doll meine Betaleserin Dukkha knuddeln und natürlich auch Gala die mir auch sehr viel hilft :)

FEEDBACK? Seid doch so lieb...

Kapitel 17: Von Träumen, Magie und einem Herrn Tolkien

Es war ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit, welches mich umgab. Es war eigenartig fremd, doch gleichzeitig so vertraut, als hätte ich es schon einmal gespürt. Einmal – nur lange Zeit her.

Dann sah ich etwas und dieses Gefühl war noch eigenartiger. Ich war in einem Raum, doch viel mehr war es mir als schwebte ich als unbeteiligte Beobachter über allem. War ich wirklich hier? In einem Kamin prasselte ein kleines Feuer und warf tanzende Schatten an die gegenüberliegende Wand. Auf dem Boden lag ein Teppich mit feinen Mustern und die Wand über den hochgeschwungenen Fenstern war mit filigranen Bemalungen verziert worden. Wenige Möbel standen in dem Raum, außer einem Schrank und einem großen Bett, beide aus glatt poliertem und glänzenden Holz. Draußen war die Dämmerung hereingebrochen und Kerzen flackerten im Zimmer. Inmitten des Raumes standen zwei – zuerst dachte ich es wären Menschen, doch dann erkannte ich die Gestalten besser – Elben. Die langen Haare fielen über ihre Rücken. Es waren ein Elb und seine Frau und diese hielt ein kleines Kind, vielleicht ein paar Tage alt. Friedlich schlief es in den Armen seiner Mutter. Allein der Anblick ließ ein nie erkanntes Gefühl in mir aufsteigen.

Leise sprachen die beiden Elben miteinander, ihre Stimmen waren verzückt und sie besaßen nur Augen für das kleine Wesen.

„Eines Tages wird sie so hübsch sein wie ihre Mutter", sagte der Elb zärtlich und gab seiner Frau einen sanften Kuss. Im Schein der Kerzen und des Kaminfeuers errötete die Elbin leicht.

„Du weißt wie verlegen mich deine Komplimente machen, Celairon", erwiderte die Elbin leise und sah dann wieder auf ihr Kind. „Es kommt mir vor wie das größte Geschenk, das die Valar uns machen konnten."

„Das ist es, Maileth, meine Liebste", sagte der Mann und zog die Elbin an sich – immer noch mit lachenden Augen auf das Elbenkind sehend.

Diese Szene berührte mich, wie ich sie sah, doch dann verwischte sich das Bild plötzlich vor meinen Augen. Ich wollte es festhalten, aber es entschwand dahin. Ich erwachte mit keuchendem Atem auf dem Talan. Mir wurde klar, dass es ein Traum gewesen war, nur war es so echt gewesen, so greifbar, so vertraut, so bekannt. Und dann wusste ich warum. Die Elben, die Elben in diesem Raum... sie hatten rote Haare gehabt... und nicht nur das. Ohne Zweifel – es waren meine Eltern gewesen.

„Tinawien, was ist mit dir?", hörte ich eine vertraute Stimme nahe an meinem Ohr und spürte gleichzeitig zwei Hände, die sich mir sanft auf die Schultern legten. Erstaunt, aber auch verwirrt drehte ich mich um.

„Firnwath", hauchte ich. „Aber... wieso... was macht ihr hier... die Warge..."

Im Hintergrund sah ich die Gesichter Gelireths, Degils und Averions.

„Ruhig Tinawien", lächelte Firnwath mich an. „Wir töteten die Warge und nahmen dann so schnell wie möglich deine Spur auf, was nicht schwierig war angesichts der Spuren, die Sunset hinterlassen hatte. Am Rande der Wälder trafen wir auf Nethven, der uns von deiner Ankunft berichtet und uns zu diesem Talan brachte. Wir fanden dich schlafend vor und wollten deine Ruhe nicht stören. Allerdings schienst du unruhig zu sein."

„Ich... ich sah... meine Eltern", stammelte ich undeutlich und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Nun kam auch Averion zu uns herüber und legte seine Arme tröstend um mich.

„Weine nicht, denn ist es nicht ein großes Glück für dich deine Eltern gesehen zu haben?"

Ich stand dort zwischen Averion und Firnwath und konnte keinen klaren Gedanken fassen – nicht einmal eine Erwiderung fand ich. Und so ließ ich mich von den Beiden trösten, bis die Tränen versiegten.

Alsbald kam ein Elb die Leiter hinauf geklettert. Es war Himon, der seinen Bogen in der Hand hielt.

„Nun, da ihr soweit seid, sollten wir uns auf den Weg nach Caras Galadhon begeben. Die Herrin Galadriel gab Anweisung, dass sie euch erwartet sobald ihr eintrefft. Nethven und ich werden euch begleiten. Fremde dürfen nicht alleine durch die Wälder Lóriens reisen."

„Werden wir Caras Galadhon noch heute erreichen?", fragte ich, da ich keine Ahnung hatte zu welcher Tageszeit ich hier angekommen war und welche Tageszeit nun war.

„Sorgt Euch nicht", erwiderte Himon freundlich. „Wir werden die Stadt noch vor der Abenddämmerung erreichen."

Wir gingen zum Loch im Boden des Talans und Gelireth war die Erste, die wieder hinunter stieg. Ich sah den Erdboden und musste schlucken. Mir war nicht bewusst gewesen, wie hoch der Talan lag und als ich dies bemerkte, erfasste mich ein kurzer Schwindel. (Erwähnte ich schon, dass ich Höhenangst habe? Nein? Gut, jetzt wisst ihrs.) Entschlossen schüttelte ich den Kopf und begann mit mulmigen Gefühl in der Magengegend ebenfalls den Abstieg, wobei ich darauf bedacht war nicht nach unten zu sehen. Es gelang mir nur leidlich und ich war mehr als froh, als ich wieder den sicheren Boden unter meinen Füßen spürte.

Himon führte unseren Gang durch den Wald an. Der Boden war eben und weich und verschluckte die Geräusche, welche von den Hufen der Pferden verursacht worden, die neben ihren Herren schritten. Reiten wollten wir nicht, da auch Himon und Nethven keine Reittiere dabei hatten. Manchmal überquerten wir Lichtungen und ich sah wie die Sonne sich langsam über die Baumkronen senkte. Doch was hieß das, bei der Größe, welche die Mallornbäume erreichen konnten mit ihren dicken Stämmen und prächtigen Kronen? Ich hörte Vögel singen und Blätter rascheln, während wir weiter wanderten. Es waren schöne Stimmen und Melodien und ich fühlte mich als wäre ein Zauber auf mich gelegt worden. Wir gingen weiter bis die Dämmerung einsetzte.

Ich fragte mich immer mehr, woher Tolkien dies alles gewusst hatte. Woher wusste er über die ganze Geschichte Mittelerdes, dessen Völker und Sprachen Bescheid, woher kannte er die Geschichte des Hobbits Bilbo Beutlin oder die des Ringkriegs? Wie kam er an diese Informationen? Und warum bei Eru verweilten Galadriel, Elrond und so viele Elben überhaupt noch hier in diesen Landen obwohl sie nach Tolkien schon längst in Valinor sein sollten? Ich kannte die Antwort nicht und fragen konnte ich nicht, denn ich hatte meinen Gefährten zwar erzählt, dass ich aus einer anderen Welt stammt, jedoch nicht, dass es in dieser Welt Erzählungen über Mittelerde gab.

Dann erreichten wir Caras Galadhon. Die Stadt der Elben Lóriens war ganz und gar außergewöhnlich und so anders als alle Dinge, die ich hier bereits gesehen hatte. Eine grüne Mauer von enormer Größe umgab einen Berg auf dem viele riesige Mallornbäume wuchsen. Zwischen ihnen schimmerten grüne, goldene und silberne Lichter. Erstaunt klappte ich den Mund auf um etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch wieder - ich hätte meine Gedanken nie in Worte fassen können. Averion ging es ähnlich wie schon beim Anblick von Imladris, doch das hier war auf seine eigene Art und Weise fast noch imposanter.

Auf einer weiß gepflasterten Straße umrundeten wir einen Teil des Mauerwerkes bevor wir vor den Toren von Caras Galadhon standen und durch die hohen Bögen hindurchschritten. Wir gingen durch Gassen hindurch und hörten liebliche Stimmen, die in der Luft erklangen. Mein Kopf drehte sich zu allen Seiten, so sehr wollte ich die neuen Eindrücke in mich aufsaugen. Ich bekam noch viel Zeit dazu, denn wir schritten über viele Straßen, Wege und Treppen bevor wir schließlich zu einem Baum kam, der alle anderen noch überragte und mächtiger nicht sein konnte.

An seinem Fuße war eine weiße Leiter neben der Elben saßen – waren es Wachen? Freundlich grüßten sie uns und wechselten ein paar Worte mit Himon und Nethven bevor sie uns hinauf klettern ließen - ich musste schon wieder schlucken. (Ich erwähnte bereits, dass ich Höhenangst besitze?? Ja? Vor kurzem? GUT!)

„Mir gefällt das nicht", murmelte ich leise und versuchte krampfhaft nicht in die Höhe zu schauen, wo sich irgendwo die gewaltige Baumkrone über uns erhob. Ich hörte ein leises Lachen hinter mir, das eindeutig von Gelireth kam. Die Elbin legte mir die Hand auf den Arm und flüsterte so laut, dass alle Elben in der ganzen Stadt es hätten hören können: „Du wirst schon nicht von der Leiter fallen." Ich antwortet mit einem Grunzen. Freundlich. Wirklich. Und vor allem: es half mir so sehr!

Ich stieg nach Himon und Degil auf die Leiter und begann hinauf zu klettern. Ich kletterte, kletterte und kletterte und es schien kein Ende zu kommen. Ab und zu passierten wir andere Talane, doch der mächtige Stamm des Baumes wurde kaum schmaler und noch immer war ich am Klettern. Auch wenn meine Kondition und meine Muskeln sich verbessert und verstärkt hatten seit ich hier in Mittelerde war, ging mir dann doch langsam die Puste aus, als wir endlich einen riesigen Talan erreichten. Über uns erhob sich die Baumkrone und vor uns stand ein richtiges ovales Haus. Der Stamm musste mitten durch dieses hindurch gewachsen sein. Ich bekam vor Staunen schon wieder den Mund nicht zu.

Himon wartete bis auch Averion, der als letzter die Kletterei gewagt hatte, angekommen war und sprach dann zu uns.

„Ich werde euch nun in das Haus der Herrin Galadriel führen und euch dann alleine lassen. Sie erwartet bereits euer Kommen und weiß darüber Bescheid, dass Ihr, Tinawien, ihren Rat sucht. Worüber entzieht sich meiner Kenntnis."

Der Elb nickte leicht und wir traten zusammen ein.

Es war tatsächlich eine ovale Halle, die sich vor mir erstreckte und wie ich vermutet hatte, war sie um den Stamm des Mallornbaumes gebaut. Die Wände waren in grün und silber gehalten, das Dach war golden und sanftes Licht erfüllte den Raum. In einem Sessel am Stamm des Baumes saß eine wunderschöne Elbin, Galadriel die Herrin des goldenen Waldes.

Als wir eintraten erhob sie sich und begrüßte uns während ihre Augen über die Reihe huschten, die wir bildeten. Sie hatte eine große und schlanke Gestalt und sah einfach nur wunderschön aus mit ihren goldenen Haaren und dem weißen Gewand, das leichter als Luft zu sein schien und ihren Körper umschmeichelte. Ernst blickten ihre Augen als ihr Blick auf mich fiel.

„Tinawien", sagte sie und schritt auf mich zu. Mir war schleierhaft woher sie meinen Namen wusste, doch andererseits war ihr ja auch bekannt gewesen, dass wir nach Lórien aufgebrochen waren. „Es freut mich Euch begrüßen zu dürfen, Tochter der Elben Mittelerdes. Lange irrtet Ihr herum und nun fandet Ihr den Weg zurück in Eure Heimat." Die Elbin stand nun vor mir und ich sah zu Boden, da ich nicht wusste, was ich erwidern sollte. Anstatt einer Antwort schossen mir eine Menge von Gedanken durch den Kopf. In den Filmen war Celeborn an ihrer Seite gewesen. Nur warum war er nicht auch hier?

„Celeborn, mein Gemahl, weilt in Eryn Lasgalen", erklärte die blonde Elbenfrau in diesem Moment und ich biss mir auf die Zunge. Beherrschte Galadriel nicht so etwas ähnliches wie Telepathie? Hieß das, sie wusste, was ich dachte? Mir wurde ein wenig unbehaglich zumute.

„Elrond schickte Euch hierher, da Ihr meinen Rat suchtet", fuhr Galadriel fort und führte mich zu einem Sessel. Sie bedeutete mir mich hinzusetzen und ließ sich dann ebenfalls in ihrem Sessel nieder. Averion, Degil, Firnwath und Gelireth hatten bereits Platz genommen und kein Wort gesagt. Es kam mir vor als wäre ich ganz alleine mit der Elbenfrau. „Doch welchen Rat Ihr wollt, dies müsst Ihr mir noch sagen. Ihr kamt hierher aus einer anderen Welt, wie lautet die Frage, auf die Ihr eine Antwort sucht?" Sie fixierte mich kurz mit ihrem Blick und ich hatte das Gefühl, als hätte man mir mit Tesafilm den Mund zugeklebt. Trocken waren meine Lippen und meine Finger zuckten, so nervös war ich.

„Ja, es ist wahr, dass ich aus einer anderen Welt komme. Ich lebte dort 19 Jahre als Mensch. Vor kurzem starb mein Vater bei einem Unfall und ich kam hierher. Ich weiß nicht wie dies passieren konnte und erst recht entzieht es sich meinem Wissen, warum ich plötzlich eine Elbin bin. Herr Elrond entgegnete mir auf diese Frage, dass ich schon immer eine Elbin gewesen sein muss. Allerdings, in meiner Welt gibt es keine Elben." Jetzt sah ich Galadriel wieder direkt an. „Woher komme ich? Ich habe das Gefühl meine Identität nicht mehr zu kennen."

Galadriel blickte schweigend zurück. Einige Minuten verstrichen bevor sie zum Sprechen anhob.

„Ihr wisst, dass Elben magische Wesen sind?", fragte die Elbin. Ich schüttelte leicht den Kopf.

„Nun, dann wisst Ihr es jetzt. Nicht alle Elben sind in der Lage die Magie, die in ihrem Blut fließt, zu nutzen. Nur wenigen ist dies möglich, wie dem Herrn Elrond von Bruchtal, den Ihr bereits kennen lerntet. Auch ich verstehe es sie zu nutzen."

Die Elbin brach ab und ihre Augen schweiften durch die Halle. „Zudem sind die magischen Kräfte im Blut der meisten Elben oft nicht sehr stark. Die Noldor sind es, denen die stärkste Magie zugeschrieben wird."

„Was hat das mit mir zu tun?", unterbrach ich Galadriel stirnrunzelnd. „Oder wollt Ihr mir erzählen, ich sei eine Noldor?"

„Nein, dies will ich nicht damit sagen. Seid nicht so ungeduldig, Tinawien."

Freundlich sah mich die Elbin an und ich kam mir nicht zum ersten Mal vor wie ein kleines Kind, dem man sagt, was es zu tun und zu lassen hatte. Denn auch wenn sie es nicht gesagt hatte wusste ich, dass sie mich damit für meinen Einwurf tadelte.

Galadriel schwieg noch einen kurzen Augenblick und sprach dann weiter. „Fast gänzlich unbekannt hingegen ist eine kleine Gruppe der Nandor, in deren Blut die Magie Ardas nur schwach fließt. Doch hörte ich, dass jene Magie, so gering sie in unseren Augen auch zu sein scheint, vermag, sie zwischen den Welten wandeln zu lassen und gar in andere zu reisen."

Die Elbin schwieg und es war fast totenstill in der Halle, sodass ich vermocht hätte die berühmte Stecknadel fallen zu hören.

„Zum ersten Mal drang dies am Ende des ersten Zeitalters an mein Ohr. Damals zogen die Eldar in der großen Wanderung gen Westen, doch die Nandor weigerten sich, und blieben in Mittelerde. Dies sollen die Tage gewesen sein, in denen sie zum ersten Mal eine Möglichkeit fanden, fremde Welten zu betreten. Vielleicht war dies sogar der Grund, warum sie nicht nach Aman ziehen wollten, jedoch entzieht sich dies meiner Kenntnis. Viele Jahre, durch die Zeitalter hindurch, hielten sie daran fest. Immer wieder hörte man Nachrichten, dass die Nandor eine andere Welt bereisten, und dann wieder zurückkehrten. Lange blieben sie nie, doch auch der Grund hierfür blieb mir verborgen."

„Verzeiht, aber wie soll es möglich sein die Welten zu wechseln?", fragte ich zweifelnd.

„Auch dies vermag ich nicht zu beantworten, Tinawien", erwiderte die Elbin. „Vor einigen Jahrhunderten kamen die letzten von ihnen zurück. Seitdem habe ich nie wieder gehört, dass ein Elb auf diese Weise Mittelerde verlassen hat. Fast überstürzt schienen sie von dort zu fliehen und kamen auch durch den Goldenen Wald auf ihrer Reise in die Heimat. Sie sprachen von Aberglauben, lodernden Feuern, Mord und Verfolgung, doch niemand verstand gänzlich, was sich in jener Welt zugetragen hatte."

Jetzt war es Galadriel, die mich fragend ansah als ob sie erwartete, dass ich ihr diese Frage beantworten konnte. Ihre Wörter gaben mir zu denken. Aberglauben und brennende Feuer? Ich glaubte zu wissen wovon sie sprach.

Zögernd begann ich zu sprechen.

„Früher hatten viele Menschen Angst davor verhext zu werden. Wie besessen jagten sie damals angebliche Hexen und verbrannten sie auf Scheiterhaufen. Über viele Jahre und Jahrhunderte hinweg ging dies so und manchmal überlebten nur wenige Frauen eines Dorfes diese Massaker. Der Aberglaube trieb sie dazu an. Wenn tatsächlich Elben in dieser Welt waren... vielleicht bemerkten die Menschen, dass sie echte Magie besaßen und die Elben fielen ihrem Wahn zum Opfer."

„Grausam müssen die Menschen sein, wenn sie Wesen jagen, die nichts böses tun. Magie kann mißbraucht werden, jedoch waren es selten Elben, die dies taten", sagte Galadriel und ich nickte bestätigend.

„Ja, doch diese Zeiten sind vorüber, zumindest hoffe ich das."

„Dann mag dies der Grund sein, warum die Zeiten der Wanderungen vorüber gingen. Doch ist es eigenartig, denn vor nicht einmal einem Jahrhundert kam ein Mann, der behauptete aus jener Welt zu sein, hierher. Er war der Einzige von dort, der jemals Mittelerde betreten hat, und nicht einmal die Nandor vermochten zu sagen, wie ihm dies gelungen war."

Neugierig hob ich den Kopf. Ein Mann?

„Wie hieß dieser Mann? Zufällig John Ronald Reuel Tolkien?", fragte ich und war ganz stolz darauf Tolkiens vollständigen Namen zu wissen. Nun war es an Galadriel erstaunt zu blicken und auch meine Gefährten sahen überrascht aus.

„Woher wisst ihr das? Denn genau dies war der Name, den er nannte. Er war ein junger, wissbegieriger Mann, der viel über die Geschichte und die Sprachen Mittelerdes lernte in der Zeit, die er hier verbrachte. Die Elben erzählten ihm viele Dinge und er sog alles in sich auf und vergaß es nicht. Immer wieder verlangte er mehr zuhören und so berichtete man ihm schließlich auch von der Entstehung der Welt, von den Valar und der Loskettung Melkors bis hin zum Fall Saurons. Einige Zeit verbrachte er hier in Lórien, und ich ließ ihn in den Spiegel blicken. Lange stand er davor und später war er nicht bereit zu sagen, was er gesehen hatte. Kurze Zeit später verschwand er unvermittelt, und nie wieder drang Kunde von ihm zu uns."

In meinem Kopf begann es zu arbeiten. Tolkien sollte hier gewesen sein? Vor so vielen Jahren als der Ringkrieg noch nicht statt gefunden hatte? Hatte er die Ereignisse in Galadriels Spiegel gesehen und sie deshalb niedergeschrieben? Doch dies erklärte vielleicht auch, warum er berichtete, dass die Elben Mittelerde verließen und es hier dennoch nicht so war. Wenn er in den Spiegel Galadriels gesehen hatte, waren ihm möglicherweise auch Dinge gezeigt worden, die nicht passiert waren oder er hatte fehlende Stellen mit seinen Ideen gefüllt. Automatisch musste ich an den Film denken, an die Szene in der Frodo in den Spiegel Galadriels sah und dann schließlich daran, wie er im Schicksalsberg stand und es nicht vermochte den Ring in das Feuer zu werfen.

Genau der Moment war es, in dem der blonden Elbenfrau und Herrin Lothlóriens (um es nett auszudrücken) die Gesichtszüge entgleisten. Ein entgeisterter Blick traf mich und mir fiel siedendheiß ein, dass die Elbin wohl Telepathie beherrschte.

„Woher wisst ihr das?", fragte Galadriel mit einem Gesichtsausdruck der irgendwo zwischen Entsetzen und Verwirrung lag. „Tinawien, sagt mir, woher kommen diese Bilder?"

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A/N: so, ich hoffe ihr verzeiht mir neuerliche Anlehnung an die Bücher (Beschreibungen etc.)? ;)

Ach ja... zu Galadriels Telepathie muß ich sagen, dass ich die Theorie habe, dass sie die Gedanken anderer nur erkennen kann, wenn diese dazu „bereit" sind und der liebe Tolkien hat sich dann halt etwas gewehrt ...

Aber ist das nicht eine schöne Erklärung... nicht ich bin AU sondern Tolkien fiesgrins... ok, ich nehms ja zurück gg

Danke für Review, bitte macht weiter :)