Disclaimer: Fast alles gehört zu Tolkien, der Rest ist auf meinem Mist gewachsen.

A/N: Ok... wieder ein wenig aus den Büchern entliehen ;)

Hat diesmal ein wenig gedauert, aber zur Zeit bin ich nicht so ganz kreativ...

Kapitel 19: Aufbruch

Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich die Augen aufschlug, lag ich in einem Bett und das helle Sonnenlicht drang durch die Fenster des kleinen Hauses herein, das wir bewohnten. Ich versuchte mich aufzusetzen, doch sobald ich mich bewegte begann mein Kopf fürchterlich zu schmerzen und ich verzog gequält das Gesicht. So schnell würde ich keinen Elbenwein mehr trinken, beschloss ich und machte einen weiteren Versuch mich aufzusetzen. Zwar drehte sich noch alles, doch diesmal gelang es mir. Stille lag im Raum und nur das Zwitschern von Vögeln drang an mein Ohr. Ich sah mich mit meinem schmerzenden Kopf um und hätte alles für ein Aspirin gegeben – oder wenigstens einen Eisbeutel. Nur in Mittelerde brauchte ich mir darauf keine Hoffnungen zu machen, wusste ich.

Schließlich stand ich auf und trat hinaus ins Freie. Die Sonnenstrahlen, die zwischen den Blättern auf den Boden fielen, zeichneten fröhlich tanzende Muster auf das Holz. Ich war immer noch alleine und fragte mich, wo meine Gefährten waren. Und vor allem: wo war Firnwath und wie war ich wieder in mein Bett gekommen? Ich erinnerte mich nur bruchstückhaft an den gestrigen Abend – ein weiterer Grund vorerst die Finger von weiterem Alkohol zu lassen.

„Schön, dass du wach bist", hörte ich in diesem Moment eine Stimme. Es war Gelireth, welche die Leiter hinauf geklettert kam und nun vor mir stand. Das blonde Haar der Elbin glänzte im Licht und sie trug wieder ihr Reisegewand.

„Wollten wir schon heute aufbrechen?", fragte ich verwirrt.

„Firnwath war der Meinung, dies wäre besser, doch es ist nicht zwingend. Du bist diejenige, die entscheiden soll, wann wir Lórien letztendlich verlassen."

„Erst einmal brauche ich etwas gegen meine Kopfschmerzen", gab ich als Antwort und versuchte ein gequältes Lächeln, woraufhin Gelireth herzhaft auflachte.

„Ja, Firnwath erzählte uns schon, dass dir der hiesige Wein nicht so gut bekommen wäre. Aber wenn du mich fragst, er hat auch ein wenig zuviel davon gekostet." Über ihr Gesicht zog ein amüsiertes Schmunzeln und sie zwinkerte mir mir zu.

„Du magst Recht haben, doch ich würde trotzdem gerne mit Firnwath oder Degil sprechen wegen unserer Abreise. Wo finde ich die beiden?"

„Als ich bei ihnen war, sahen sie noch nach unseren Pferden."

„Danke, ich werde sie aufsuchen", erwiderte ich. Dann ging ich an der Elbin vorbei zur Leiter und stieg diese hinunter. Die Luft war angenehm warm, doch auch frisch. Ich merkte deutlich, dass es Frühling war.

Da ich nicht wirklich wusste, wo die Pferde untergebracht waren, glich mein Weg eher einem planlosen Herumirren oder einem morgendlichen Spaziergang. Ich wandelte unter den hohen Blätterdächern der Mallornbäume und mein Weg führte mich bis an den Südhang Caras Galadhons, wo ich das Plätschern eines Baches vernahm.

Und plötzlich stand Galadriel vor mir. Ich hatte keinen Schritt gehört und doch war sie da. Ihre Haare umfluteten ihr Gesicht wie Gold und ihr weißes Gewand schimmerte sanft im Sonnenlicht.

„Tinawien, seid gegrüßt!", sagte sie mit ihrer melodischen Stimme und lächelte mich an. „Ihr wollt heute aufbrechen?"

Ich nickte nur, unfähig etwas zu sagen. Galadriel schmunzelte.

„Willst du in meinen Spiegel sehen?", fragte sie, was ich mit einem Starren erwiderte. In Galadriels Spiegel? Dort hatte auch Tolkien hinein geschaut und noch so viele andere. Was hatte im Buch noch gestanden, was man darin sah? ‚Denn er zeigt Dinge, die waren, und Dinge, die sind, und Dinge, die noch sein mögen.' Es war eins der wenigen Abschnitte aus dem Buch, die ich mir wirklich hatte merken können. Doch ich wollte nicht.

„Nein, Herrin", sagte ich und senkte den Blick. „Ich kenne meine Vergangenheit und meine Gegenwart. Warum sollte ich hinein schauen um etwas über die Zukunft zu erfahren, wenn doch niemand weiß ob sie wirklich so geschieht."

Galadriel sah mich freundlich an und sprach dann leicht überrascht: „Nun, so soll es sein. Weise sind die Worte, die nicht jeder findet."

Ich blickte nur noch verwirrter und bevor ich bemerkte was ich da tat, fragte ich hastig: „Ich suche meine Gefährten, welche nach unseren Pferden schauen wollten. Sagt Herrin Galadriel, wo sind die Pferde untergebracht?"

„Da seid Ihr den falschen Weg gegangen", sagte die Elbenfrau lächelnd und wies mir die richtige Richtung. Ich bedankte mich und bevor noch weitere Worte gewechselt werden konnten, ging ich schnellen Schrittes den neuen Weg. Ich wusste selbst nicht warum ich so Hals über Kopf davoneilte, doch mir war seltsam zumute und ich wollte endlich meine Gefährten finden.

Ich brauchte nicht wirklich lange um die Stelle zu erreichen, wo unsere Tiere untergebracht waren. Schon vom weiten vernahm ich ein lautes Kläffen und wie ein Blitz schoss ein großes und haariges Etwas auf mich zu. Ich konnte Hûond gerade noch ausweichen oder ich hätte wie bei unser ersten Begegnung am Boden gelegen. Laut kläffend umsprang mich der große Rüde und machte ein Theater als wäre ich jahrelang fort gewesen.

„Tinawien?", hörte ich dann eine Stimme. „Wir erwarten dich bereits, aber sag hast du dich verlaufen?" Es war Degil, der aus dem Schatten eines der Mallornbäume trat. Ich nickte und erklärte ihm, wo ich mich wiedergefunden hatte.

„Gelireth sagte mir zwar, dass ihr nach den Pferden sehen wolltet, doch ich wusste nicht, wo sie sich befinden", schloss ich und runzelte die Stirn. Es war typisch für mich, dass ich mir keine Gedanken um solche Dinge machte. Manchmal konnte ich mich dafür ohrfeigen.

„Doch jetzt hast du uns gefunden", lächelte Degil. „Wir haben darüber beraten, wann wir aufbrechen wollen, was Gelireth dir sicher schon mitgeteilt hat. Nun musst du entscheiden. Wir sind bereit, falls du es bald tun möchtest, doch wir können auch noch eine Weile in Lórien verbringen."

Ich überlegte kurz. Einerseits war es wirklich verlockend, wir waren von Imladris hierher gereist und eine Pause würde uns gut tun, nur wollte ich dies? Wollte ich nicht vielleicht sofort weiterreisen, damit ich endlich mehr über mich und meine Herkunft erfuhr, soweit die Elben in Ithilien mir mehr dazu berichten konnten und wollten? Und letztendlich, entschied ich, war mir dies wichtiger.

„Nein, Degil, ich denke wir sollten heute weiterziehen. Ich würde gerne bald aufbrechen, ist das möglich?"

Der Elb nickte langsam. „Sicher, Tinawien", antwortete er dann. „Die Pferde sind bereit, genauso wie wir. Doch wir sollten es Himon und Nethven mitteilen und uns von ihnen verabschieden", fuhr Degil dann lächelnd fort. „Der Herrin Galadriel begegneten wir schon am Morgen und berichteten dabei, dass wir womöglich schon bald aufbrechen würden. Wenn du keine Einwände hast, werde ich nun Gelireth und unser Habe aus dem Talan holen, damit wir schnellstens aufbrechen können."

Degil zwinkerte mir freundlich zu und eilte davon. Ich blieb verdutzt zurück. Einen so schnellen Aufbruch hatte ich nun doch wieder nicht gewünscht und erwartet. Ich blickte Degil noch nach, wie er auf dem Weg verschwand, den ich gekommen war und ging zu den Gebäuden, in denen ich Stallungen vermutete. Es waren die einzigen Gebäude, die hier am Boden standen, die Häuser der anderen Elben standen alle auf diesen Fletts.

Es waren große und luftige Häuser, welche mir den Eindruck vermittelten, immer noch im Wald zu sein. Ich entdeckte Firnwath und Averion nahe am Eingang stehen, nur unweit entfernt waren unsere Pferde untergebracht. Erfreut ging ich zu den beiden Männern und berichtete ihnen, was Degil und ich besprochen hatten. Firnwath nickte nur schweigend, kein Anzeichen war in seinem Gesicht zu erkennen, was am letzten Abend geschehen war. Ich musste mir immer wieder sagen, dass er – bei Eru! – geweint hatte. Und jetzt? Nichts war ihm anzumerken, vielleicht hatte ja auch er zuviel des Elbenweines genossen.

Ich wandte mich um zu Sunset, der mir schon erfreut den Kopf entgegenstreckte und leise blubberte. Seine dunklen Augen blickten sanft und ich strich ihm liebevoll über die weichen Nüstern.

„Dann wirst du schon bald wieder laufen können", flüsterte ich dem Hengst zu und wie auf Kommando nickte Sunset ganz leicht mit dem Hals. Ich lächelte und lehnte mich gegen sein weiches Fell. Wenigstens wusste ich bei diesem Pferd, woran ich war.

----

Himon und Nethven begleiteten unseren Ritt bis zu den Rändern der Wälder, um dann wieder nach Caras Galadhom umzukehren. Die Pferde, welche sie ritten, waren zwei schlanke und hochbeinige mit wohlproportionierten Hinterbeinen. Das Fell der Tiere glänzte und leicht wippten die Mähnen im Takt, als wir in einem raschem Schritt unter den Bäumen herritten. Ich selbst war froh, wieder auf Sunsets Rücken zu sitzen. Mittlerweile war ich so daran gewöhnt, dass mir das sanfte Auf und Ab ein Gefühl der Ruhe vermittelte.

Wir waren am Vormittag aufgebrochen und nun, am Nachmittag, erreichten wir die Grenzen Lóriens. Kurz parierten wir die Pferde zum Stand durch um uns von den Galadhrim, die uns begleitet hatten, zu verabschieden.

„Möget ihr eine gute Reise haben", sagte Himon und blinzelte freundlich in meine Richtung. „Aber seht euch vor. Immer noch kann man nahe des Nebelgebirges auf Orks treffen. Ihr müsst mit Angriffen rechnen."

Ich stöhnte auf.

„Glaube mir, Himon, diese Begegnung suche ich nicht, darauf lege ich keinen Wert!", erklärte ich mit Nachdruck, was meine Gefährten zum Lachen animierte und ich eine gespielt beleidigte Miene machte. Das Lachen verstärkte sich.

„Nun Tinawien, dann hoffen wir für Euch, dass Eure Wünsche in Erfüllung gehen", fügte Nethven noch hinzu und lächelte leicht.

„Wir werden euren Rat beherzigen", erklärte Firnwath schmunzelnd und blickte in meine Richtung. Seine grünen Augen gaben nicht preis, was er in diesem Moment dachte.

Nun verabschiedeten wir uns endgültig und wendeten unsere Pferde um die Wälder Lóriens zu verlassen. Himon und Nethven blieben zurück und als ich über meine Schulter blickte, sah ich sie stumm und reglos auf ihren Reittieren sitzen wie aus Stein gemeißelte Statuen.

Vor uns lag eine weite Graslandschaft. Hier sah man deutlich, dass der Frühling eingekehrt war. Überall waren die Wiesen bedeckt mit den Blüten und Knospen junger Pflanzen, die Welt erstrahlte in ihren schönsten Farben und ich sog die frische, duftende Luft in meine Lungen. Sunset tänzelte übermütig und warf den Kopf, seine Muskeln spannten sich immer wieder an. Ich spürte seine überschüssige Energie, die sich angesammelt hatte. Er wollte laufen – laufen bis an den Horizont. Ich schielte hinüber zu Degil, der neben mir ritt und dessen Pferd sich heute auch wild gebärdete. Der dunkelhaarige Elb hatte mein Problem bemerkt und nickte mir zwinkernd zu.

Dann ließ ich Sunset gehen. Das Pferd explodierte nahezu unter mir, als ich ihm bedeutete zu laufen und mein Fuchs schoss mit mir davon. Im schnellen Galopp ging es über die weiten Wiesen und die Hufe des Hengstes trommelten über den Boden. Es war fast so wie an dem Tag, an dem ich Lórien ohne meine Gefährten erreichte. Wieder trieb mir der scharfe Gegenwind die Tränen in die Augen. Doch diesmal ging mir der Fuchs nicht durch, diesmal ließ ich Sunset einfach laufen solange er wollte und bis er müde wurde verging einige Zeit.

Wir hatten die Anderen weit hinter uns gelassen, als Sunset endlich seinen Lauf verlangsamte und in einen gemächlichen Kanter überging. Ich ließ ihn noch eine Weile galoppieren bevor ich schließlich zum Schritt durchparierte und mich nach meinen Gefährten umsah. Einige dunkle Punkte, in einiger Entfernung verrieten mir, dass sie in schneller Gangart in meine Richtung ritten. Ich beschloss ihnen ein wenig entgegen zu reiten und wendete Sunset. Willig folgte der Hengst meinen Hilfen. Sein Fell zierte ein leicht nasser Schimmer, doch wirklich geschwitzt hatte er kaum. Und nun, nachdem er sich ausgetobt hatte, schritt er ruhig und gelassen über das sattgrüne Gras.

Degil und Firnwath waren die Ersten, die mich einholten, Averion und Gelireth folgten später, als letzter kam Hûond hechelnd angesprungen. Von da an ging es ruhiger voran. Wir ließen die Pferde noch eine Weile traben, bevor wir den restlichen Tag nur noch Schritt ritten. Entspannt saß ich auf dem Rücken Sunsets und betrachtete die Landschaft am Fuße der mächtigen Berge des Nebelgebirges. Ab und zu passierten wir einzeln stehende Baumgruppen und in den Ästen saßen Vögel und zwitscherten uns melodisch zu. Manchmal sah ich auch einige vor den Hufen unserer Pferde durch das Gras huschende Kleintiere, Kaninchen und dergleichen.

Das brachte dann auch Firnwath auf die Idee uns für das Abendessen einige Tiere zu erlegen. Zwar hatten wir wie immer Lembas dabei, doch Fleisch bildete die meiste Zeit eine willkommene Abwechslung.

So gingen die beiden Elbenmänner gegen Abend, als wir unter einer alten und knorrigen Eiche unser Nachtlager aufgeschlagen hatten, bewaffnet mit ihren Bögen auf die Jagd. Leichtfüßig liefen sie in die Abenddämmerung hinein, während Gelireth sich ebenfalls auf den Weg machte und die Wiese, auf der wir uns befanden, nach nützlichen Kräutern absuchte. Ich wollte sie begleiten, doch erklärte sie mir, ich wäre ihr keine Hilfe gewesen. Lange schon war ich nun in Mittelerde, nur die einheimische Pflanzenwelt war mir kaum bekannt.

Stattdessen war ich nun mit Averion dafür verantwortlich ein Feuer zu entzünden und es soweit anzufachen, dass wir die erlegten Tiere anschließend über ihm braten konnten. Nur wenig geeignetes Holz lag unter der Eiche, meistens waren es nur dünne Ästchen und so mussten wir reichlich improvisieren, bevor ein kleines munteres Feuer brannte und wir uns gemütlich davor niederlassen konnten um auf die Rückkehr der Anderen zu warten. Die Sonne versank langsam am Horizont und die letzten glutroten Strahlen tauchten den Himmel in ein immer dunkler werdendes Orange. Erst als die Finsternis der Nacht sich schon fast eingestellt hatte, kehrten Degil und Firnwath in Begleitung Gelireths zurück. Ihr Fang bestand aus drei Hasen und irgendwie erinnerte mich die Situation stark an die Szenen aus den Filmen (bzw. den Büchern) in denen Gollum Sam zwei Hasen brachte. Abgesehen davon, dass ich natürlich nicht klein und dicklich war und Sam hieß und dass weder Firnwath noch Degil Ähnlichkeit zu einem Gollum aufwiesen. Über die Vorstellung musste ich dennoch kichern, was mir erstaunte Blicke einbrachte.

Bald saßen wir zusammen um das kleine Feuer und warteten darauf, unser Essen zu verzehren. Ich blickte kurz in den Nachthimmel mit den funkelnden Sternen – fast genauso hatten sie auch am gestrigen Tage geschienen. Die Erinnerung überkam mich, ich wusste ich hatte zu viel getrunken, vielleicht war ich sogar betrunken gewesen, doch auch im Nachhinein war es mir nicht unangenehm.

Ärgerlich schob ich den Gedanken beiseite und wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem Gespräch zu, was am Feuer im Gange war.

„... auf dem Weg werden wir Rohan queren", sagte Degil in diesem Moment und zeichnete mit einem kleinen Stock Linien auf den Boden. „Danach werden wir Gondors Grenzen durchreiten."

„Nun fragt sich, ob wir geraden Wegs nach Ithilien reiten oder erst einmal nach Minas Tirith, um dort weitere Verpflegung zu kaufen", sagte Firnwath nachdenklich und blickte auf die Linien am Boden. Ich hatte natürlich mal wieder keine Ahnung wie ihre Bedeutungen waren.

„Ich wäre dafür nach Minas Tirith zu reiten", kam Averions Stimme aus dem Dunkeln. Er saß ein wenig abseits, an den Stamm der Eiche gelehnt und blickte zu uns Elben hinüber. Degil runzelte die Stirn.

„Jedoch wäre das nicht nötig", erklärte er. „Unsere Verpflegung ist ausreichend, sodass wir direkten Weges nach Ithilien reiten können."

„Darum geht es mir nicht", erwiderte Averion und beugte sich vor. Eine Strähne des dunklen Haares fiel in sein Gesicht und in seinen Augen sah ich die Feuersflammen tanzen.

„Was bewegt dich dann dazu, nach Minas Tirith zu wollen?", fragte ich neugierig.

Der Mensch seufzte und blickte an uns vorbei in die Schwärze der Nacht.

„Meine Schwester lebt dort. Als sie jung war heiratete sie einen Mann aus Gondor, dem in Minas Tirith ein kleines Gasthaus gehörte. Sie zog mit ihm und ich hörte lange nichts von ihr. Nachdem meine Eltern starben, war ich rastlos, doch meine Wege führten mich nicht durch Gondor oder zu seiner Hauptstadt. Trotzdem würde ich Aurigae, so ist ihr Name, gerne wieder sehen. Zulange liegt unser letztes Treffen zurück."

Averions Stimme war nachdenklich und ich spürte deutlich die Trauer, die in ihr lag. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht einmal gewusst, dass er eine Schwester hatte und dass seine Eltern gestorben waren.

„Wenn die Dinge so liegen, dann verstehe ich Averions Bitte. Lasst uns zur Hauptstadt Gondors gehen", warf Gelireth ein, die bis jetzt still gewesen war.

Firnwath nickte nur zustimmend und blickte zu Degil, der die Stirn in Falten gezogen hatte. Dann lächelte der Elb.

„Also reiten wir nach Minas Tirith", verkündete er und Averion lächelte ebenfalls wieder.

„Und wer fragt mich?", kam es von mir, worauf sich meine Gefährten erstaunt mir zu wendeten. Wahrscheinlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass von mir ein Weinwand kommen könnte.

„Wärst du dagegen?", fragte Degil überrascht und Averion sah mich regelrecht entsetzt an. Ein Grinsen schlich sich auf meine Züge.

„Nein, überhaupt nicht. Ich wollte euch nur daran erinnern, dass ich auch noch hier sitze", erklärte ich todernst. „Und außerdem wollte ich schon immer mal eine Sightseeing-Tour durch Minas Tirith machen."

Vier Fragezeichen blickten mir entgegen und mein schallendes Lachen wurde weit über die Ebenen getragen.

-----

Danke Nephthys und Sarah... und Scheclair, hast du es jetzt auch gelesen? ;-)
Eirien: wer dazu nein sagen kann? Also ich nicht... Firnwath - MOINER! … (grins)