A/N: sssssooooooo... ein neues Kap… hehe… teuflischgrinst… das war doch mal ein feines, fieses Ende, was? :D
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Kapitel 21: Die Stadt aus Stein
Als ich die weichen Lippen Firnwaths auf meinen spürte, lief mir ein kalt prickelnder Schauer über den Rücken. Es war nicht so, dass dies mein erster Kuss war, ich hatte zu meiner Schulzeit zwei feste Beziehungen gehabt, doch ich konnte nicht behaupten, dass ich einen Kuss jemals so intensiv erlebt hatte und vor allem hatte es mich nie so unerwartet getroffen. In diesem Moment nahm ich nichts anderes war als das angenehme Gefühl, was sich in meinem Körper ausbreitete, als ich den Kuss erwiderte. Gleichzeitig jedoch machte sich auch ein anderes Gefühl in meinem Körper breit. Als Firnwath sich von mir löste, war ich es erst einmal, die ihn über alle Maße verwirrt ansah und als meine Gedanken sich wieder klärten, wich die Benommenheit, die mich ergriffen hatte, einer Verwirrtheit über das soeben Geschehene. Ich wusste nicht wirklich wie es hatte passieren können, ich wusste nicht, was ich jetzt denken, fühlen, tun sollte und so stand ich wie vom Blitz getroffen auf und stolperte den Hügel hinauf, zurück zum Dorf und meinen anderen Gefährten. Das alles passierte blitzschnell und ich konnte immer noch Firnwaths Augen spüren, deren verletzter Blick sich in meinen Rücken bohrte, als ich das Lager der anderen erreichten, die mittlerweile ein Feuer entzündet hatten. Immer noch schmeckte ich den Geschmack von Firnwaths Lippen auf meinen und spürte seine Umarmung. Es machte mich nur noch verwirrter.
Keiner meiner Gefährten sagte etwas, als ich so spät zurückkehrte. Sie fragte nicht, was ich solange gemacht hatte, genauso wenig fragten sie nach dem blonden Elben, den sie geschickt hatten mich zu suchen. Niemand sagte etwas. Ich sah nur die Blicke, die mir insbesondere Gelireth und Averion zuwarfen. Letzterer saß neben dem kleinen Mädchen, das nahe dem Feuer friedlich zu schlafen schien und aß den Rest seines Lembas. Erst in diesem Moment bemerkte ich, wie hungrig ich selbst war. Gelireth gab mir bereitwillig meinen Anteil des Proviantes, doch sie sprach nicht zu mir. Ich sah, dass sie sich Gedanken machte, nur worüber blieb mir verborgen. Auch als Firnwath kurze Zeit später zurückkehrte, sagte niemand ein Wort. Es war mir ganz recht so und ich zog mich in den Schatten eines der Häuser zurück um für die Nacht zu ruhen.
Als der Morgen dämmerte, herrschte Aufbruchsstimmung in unserem Lager. Gelireth lief umher und sammelte einige verstreute Stücke ihres Hab und Guts, während die anderen beiden Elben damit beschäftigt waren die letzte Glut des Feuers zu löschen. Averion saß immer noch bei dem kleinen Mädchen, das jetzt wach und furchtsam umher blickte. Trotzdem schien sie immer noch nichts gesagt zu haben.
Gelireth entdeckte in diesem Moment, dass ich bereits wach war und eilte zu mir.
„Das Kind sagte noch immer nichts. Es scheint Vertrauen zu Averion zu fassen, nur sein Mund bleibt verschlossen. Und da wir nichts zu tun vermögen, solange wir nicht erfahren, was hier geschah, brechen wir auf. Halte dich bereit und packe dein Habe."
Mit den Worten verschwand Gelireth wieder und ich blickte ihr ein wenig verdutzt nach. Zusammenpacken brauchte ich kaum etwas, wie ich wusste, denn außer meinem Dolch, Schwert, Bogen (den ich immer noch nicht richtig zu benutzen wusste) und meiner Kleidung, welche ich am Leibe trug, hatte ich keine weiteren Besitze hier in Mittelerde.
Ich stand auf und ging leichten Schrittes zu den Pferden hinüber. Nicht nur Sunset begrüßte mich freudig, auch von Seiten Farons bekam ich einen sanften Stupser. Ich klopfte dem Fuchs und dem Grauschimmel freundlich den Hals und warf über Farons Rücken hinweg einen unsicheren Blick zu Firnwath. Der Elb sprach mit Degil und bemerkte es nicht. Seufzend wandte ich mich wieder meinem Hengst sowie Hûond zu, der nun auch aufgewacht war. Ich fühlte mich hilflos, weil ich nicht wusste wie ich mich verhalten sollte, dennoch wollte ich nicht hilflos sein. Wo bei Eru war meine alte Selbstsicherheit und vor allem mein freches Mundwerk geblieben? Manchmal hatte ich das Gefühl sie wären in meiner alten Heimat verblieben.
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Die nächsten Tage liefen immer im selben Rhythmus ab, welchen ich schon von den vorangegangen Reisen kannte. Fast die ganze Zeit saß ich auf Sunsets Rücken, doch bereitete es mir nicht mehr so viele Probleme wie zu früheren Zeitpunkten, an denen ich jeden Tag unendlich steif von meinem Reittier abgestiegen war und mich kaum noch bewegen konnte. Averion hatte das Mädchen vor sich auf sein Ross, dem Braunen Baranon, gehoben und dort saß das Kind nun, sagte kein einziges Wort, sah uns Elben angstvoll an, aber kuschelte sich immer eng an den Menschen, zu dem das Mädchen wahrlich Vertrauen gefasst hatte. Trotzdem verriet sie uns nicht einmal ihren Namen.
Es war an einem Abend, als wir bereits Rohan, das Land der Pferdeherren, durchquerten, als wir auf der weiten Ebene, im Schutz einiger Bäume und nahe eines kleinen Baches, der mit seinem kristallklarem Wasser friedlich dahin plätscherte, ein weiteres Lagerfeuer entzündeten. Nachdem wir unsere Verpflegung für den Tag verzehrt hatten wurde es still im unserem Lager, die anderen Elben ruhten schon früh und auch das kleine Mädchen war eingeschlafen. Nur Averion und ich wachten noch und so setzte ich mich zu dem Menschen, als er mich heranwinkte.
„Sagt sie immer noch kein Wort?", fragte ich und blickte auf das Land, welches in Dunkelheit getaucht war.
„Nein", Averion schüttelte traurig den Kopf. „Nicht einen Laut gibt sie von sich, ich frage mich ob sie stumm ist, doch dies ist nicht der Grund warum ich mit dir reden wollte, Tinawien", fuhr der Mensch fort.
„Welcher dann?", fragte ich und fokussierte meinen Blick nun auf die zuckenden Flammen des Feuers.
„Ich habe gemerkt, dass sich dein Verhalten in den letzten Tagen unseres Rittes verändert hat und du dich mit ihm. Tinawien, ich bin kein Elb, doch auch ich kann wahrnehmen wie verwirrt du in deinem Innersten bist. Sag mir, was ist geschehen?"
Ich gab keine Antwort und starrte weiter schweigend in das leuchtende Orange des Feuers. Averion sah mich von der Seite an und sprach weiter.
„Mir fiel auf, dass du einen Abstand zu uns allen eingenommen hast, vor allem zu Firnwath. Ich sehe wie ihm dies weh tut, Tinawien. Auch wenn wir des anfangs keine Freunde waren, so sind wir dies jetzt und selbst wenn man es nicht zu denken vermag, stehen wir uns sehr nahe. Nun sind wir wirklich Freunde und ich spüre immer wieder die Traurigkeit, die ihn auf Grund deines Verhaltens ergreift. Tinawien, ich weiß, dass Firnwath viel für dich empfindet, sehr viel sogar."
Der Mensch brach ab. Kurz wandte ich den Kopf und sah die tanzenden Schatten auf seinem Profil, welche vom Feuer geworfene bizarre Muster schufen.
„Und was soll mir dies sagen? Was meinst du, soll ich nun tun?", frage ich langsam ohne den Blick abzuwenden. Nun sah mir Averion direkt in die Augen.
„Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst, denn das kannst nur du alleine entscheiden. Dennoch kann ich dir eins sagen: Höre auf dein Herz. Es wird dich nicht fehlleiten."
Danach schwieg Averion und auch ich erwiderte nichts.
Lange noch saßen wir stumm nebeneinander bis sich ein jeder von uns zur Ruhe begab.
Averion erwähnte dieses Thema nie wieder und er hätte es auch gar nicht gebraucht. Schon alleine seine Bemerkung, dass Firnwath viel für mich empfand, brachte mich in den Tagen, die wir noch ritten, immer wieder zum Grübeln. Ich wusste ja, dass er Recht hatte, oder warum hätte Firnwath mich sonst küssen sollen? Aber ich war immer noch verwirrt, denn ich wusste nicht was ich empfand. Ja, der Elb stand auch mir nahe und ich hatte mich selbst schon gefragt, ob wir mehr waren als nur Freunde... eine Antwort fand ich zunächst jedoch nicht und so blieb ich die ganze Zeit über in mich gekehrt.
Erst Tage später erreichten wir Minas Tirith, die Hauptstadt Gondors. Während wir die Felder des Pelennor überquerten, konnte ich einen guten Blick auf die Stadt werfen, die auf einem vorgeschobenen Sattel des Mindolluin lag. Das Licht der Sonne traf auf die mächtigen und alten Mauern aus Stein, sieben an der Zahl. Erhaben und imposant war die Stadt in meinen Augen. Sie sah eher so aus, als wäre sie aus dem Gestein des Mindolluin herausgeschlagen worden, als dass sie von Menschenhand erbaut worden war. Vor Staunen bekam ich den Mund kaum mehr zu und vergaß für diesen Moment selbst meine Grübeleien der letzten Tage. Und als die Mauern, welche den ersten Ring markierten, immer näher rückten, verdrehte ich mir fast den Kopf um den Turm zu sehen, der innerhalb des ersten Rings in den Himmel ragte wie der Bug eines Schiffes.
Schließlich durchquerten wir das große Mithril-Tor von Minas Tirith und waren nun in der Stadt. Die dicken Mauern wirkten fast furcheinflössend, als ich ihnen so nah war. Beeindruckt ließ ich meinen Blick herum schweifen, als ich von dem Rücken meines Fuchshengstes glitt. Neben mir stiegen auch die anderen von ihren Tieren. Doch keiner von ihnen staunte so wie ich, sie alle hatten die prächtige Stadt der Könige bereits besucht, so viel war mir klar und wenn nicht, dann konnten sie ihr Erstaunen gut verbergen.
Averion führte unseren kleinen Trupp an, als wir die erste Straße mit den Pferden an unserer Seite hinaufschritten. „Das Gasthaus des Gemahls meiner Schwester ist nicht weit. Ich hoffe, dass wir dort über Nacht ruhen können", sagte er und sein Gesicht strahlte uns an. Der Gedanke seine Schwester bald wieder zu treffen, beglückte ihn sichtlich. Ich warf währenddessen weitere Blicke auf die Häuser, an denen wir vorbeizogen. Sie waren wie die Mauern der Stadt aus weißem Stein erbaut und wirkten nicht minder imposant.
Schließlich erreichten wir ein Haus, das wegen seiner Größe ein wenig hervorgehoben war. Ich vermutete, dass wir uns bereits im zweiten Ring befanden. Als Averion vor das Tor des Hauses trat, weiteten sich seine Augen jedoch erstaunt. Die Tür war verschlossen und kein Schild hing davor, das den Menschen davor gewarnt hätte.
„Warum ist das Gasthaus geschlossen?", fragte Averion verwirrt und ich zuckte mit den Schultern. Ich konnte ihm keine Antwort geben, vielleicht aber einer der vielen Gondorianer, die geschäftig durch die Straßen eilten. Schließlich erklärte uns eine Frau mit leicht angegrauten Haaren und ausgeblichenen Kleidern: „Das Wirtshaus des Gelidion ist bereits seit einigen Tagen geschlossen, doch kann ich Euch nicht sagen warum, Herr. Am besten geht ihr zum Gasthaus ‚Zum weißen Stein', welches sich im dritten Ring befindet. Dort sah ich die Frau des Besitzers vor zwei Tagen."
Die Frau senkte den Blick und eilte weiter davon. Der Korb, den sie trug, wippte leicht an ihrer Armbeuge.
Averion sah weiterhin verwirrt aus.
„Aber warum ist es denn geschlossen?", brachte er nur hervor und ich hörte zum ersten Mal seit langem, wie es mir schien, dass Firnwath das Wort ergriff.
„Das werden wir vermutlich nicht erfahren, wenn wir hier verweilen. Lasst uns zu dem Wirtshaus gehen, welches die Frau uns nannte. Vielleicht treffen wir dort auf deine Schwester. Sie wird es dir erklären können. Kannst du uns zu dem Gasthaus führen?"
Der angesprochene Mensch schüttelte den Kopf und erklärte: „Ich weiß, das dies das Gasthaus ist, welches ein entfernter Verwandter meiner Familie leitet, dennoch weiß ich nicht, wo es liegt."
„Ich war schon einmal dort und werde uns führen", erklärte dann überraschenderweise Degil. Averion blickte ihn dankbar an und unser Zug setzte sich wieder in Bewegung. Diesmal achtete ich weniger auf meine Umgebung, als dass ich auf Firnwath schielte, der schräg vor mir neben seinem Grauschimmel ging. Wieder lief mir ein warmer Schauer über den Rücken und verwirrt sah ich in eine andere Richtung. Nur aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie Gelireth mich aufmerksam anblickte.
Eine große, windschiefe Holztafel mit der Aufschrift „Zum weißen Stein" hing in Höhe des ersten Stockes an der Hauswand. Langsam näherten wir uns. Diesmal schien es tatsächlich das richtige Gasthaus zu sein. Die kleinen Fenster waren erleuchtet, da die Sonne langsam am Horizont versank und die Dämmerung sich ausbreitete.
Nun standen wir vor einem neuen Problem, da wir schließlich kaum das Gasthaus in Begleitung unserer Reittiere betreten konnten und Stallungen waren weit und breit nicht zu sehen. So nahmen sich Degil und Firnwath der Pferde an.
„Geht ihr schon hinein und sucht nach Averions Schwester. Wir werden später nachkommen", sagte Degil leise zu Gelireth und mir. Wir taten wie geheißen und betraten zusammen mit Averion, dem kleinen Mädchen, dass zitternd seine Hand umklammert hielt und dem winselnden Hûond, der immer wieder um uns herumsprang um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Er bekam sie jedoch nicht.
Der Raum, den wir nun betraten, war im Gegensatz zu den fast blendend weißen Steinen, aus denen die Stadt aufgebaut war, klein und dunkel. Ein Tresen, aus grobem und dunklem Holz stand genau gegenüber der Eingangstür an der grauen Wand. Zur Linken ging es in den Schankraum, zur Rechten sah ich eine Steintreppe in höhere Stockwerke steigen. Eine beleibte Frau stand hinter dem hölzernen Tresen.
„Was wünschen sie?", fragte sie mit kräftiger Stimme. Averion sah sich kurz um bevor er antwortete.
„Verzeiht, aber ich suche meine Schwester Aurigae, die Gemahlin des Gelidion. Mir wurde gesagt, ich könne sie hier finden."
„Aurigae?", fragte die Frau und runzelte die Stirn, als sie nachdachte. „Ja, mein Mann sagte sie sei eine entfernte Verwandte. Er hat ihr ein Zimmer im ersten Stock gegeben. Die erste Tür rechts, einfach anklopfen", fuhr sie schnaufend fort und betrachtete uns dann von oben bis unten mit einem abschätzenden Blick. Dabei fuhren ihre Augen auch interessiert über die Spitzen unserer Ohren. Ob sie oft Elben hier sah?
Averion jedenfalls zog uns zur Seite.
„Ich werde das angegebene Zimmer aufsuchen. Das Kind werde ich mitnehmen. Setzt euch solange in den Schankraum und wartet auf mich. Degil und Firnwath werden hoffentlich auch bald kommen." Bei der Erwähnung von Firnwaths Namen warf der Mensch mir einen kurzen Blick zu, dem ich jedoch stand hielt. Wieso bei Eru kamen meine Gedanken über den blonden Elben einfach nicht zur Ruhe?
Gelireth und ich betraten nun den Schankraum. Er war kaum größer und genauso dunkel, obwohl in den Fenstern und überall auf den Tischen und an den Wänden Kerzen brannten. Wir ließen uns an einem Tisch in der Ecke nieder. Mir war das ganz recht, denn so konnte ich mich an das kühle Mauerwerk lehnen. Mein Gesicht fiel fast vollständig in den Schatten, der darüber lag. Aufmerksam beobachtete ich die wenigen Menschen, die sonst noch hier saßen, selber beachtet wurde ich jedoch nicht, was mir ganz recht war. Sogar Hûond zog es vor still unter dem Tisch zu liegen und seine Pfoten zu besabbern. Ich grinste leicht.
„Tinawien?", begann Gelireth und meine Aufmerksamkeit wandte sich augenblicklich der Elbin, welche mir gegenüber saß, zu.
„Ja?", fragte ich zurück. Der Anfang und wie sie meinen Namen aussprach gefiel mir schon gar nicht. Zudem kam es mir seltsam bekannt vor. „Was liegt dir auf dem Herzen?", versuchte ich schließlich die Situation zu lockern, aber Gelireth blieb ernst. „Wohl weniger auf meinem Herzen", sagte sie. „Nein..."
Die Elbin sah auf den Tisch herab und seufzte kurz. „Es geht um meinen Bruder."
Ich quittierte das, was sie sagte mit einem verdutzten Blick. Wollte sie mir nun auch ins Gewissen reden?
„Was ist mit Firnwath?", erwiderte ich und zog eine Augenbraue hoch.
„Bemerkst du es nicht?", fragte Gelireth zurück. „Wir haben alle gemerkt, dass du dich vor ihm zurückziehst, nur wissen wir nicht den Grund. Tinawien, ich weiß, das dies eine Sache ist, die du mit dir alleine regeln musst, doch überdenke es bitte. Firnwath ist mein Bruder. Ich weiß, dass es ihm weh tut und ich weiß, dass er..."
„... dass er viel für mich empfindet", beendete ich den Satz für Gelireth, welcher die Kinnlade vor Erstaunen hinunter fiel.
„Aber...", begann sie.
„... jaja, ich weiß. Du brauchst nicht weiter reden", unterbrach ich sie ein weiteres Mal. „Glaub mir, du bist nicht die Erste, die mir versucht ins Gewissen zu reden. Averion tat dies bereits vor ein paar Tagen."
Gelireths Augen weiteten sich überrascht. „Averion?", hauchte sie. „Ich wusste nicht... aber Tinawien, sag... wieso... wieso verhältst du dich dann immer noch so? Und was hat Averion denn gesagt?"
„So ziemlich das gleiche wie du", entgegnete ich. „Und das ich auf mein Herz hören soll. Doch sage mir, Gelireth, wie kann ich herausfinden, was mein Herz mir sagt?"
„Das kann ich dir nicht sagen", schüttelte die Elbin den Kopf. „Das musst du selbst herausfinden."
„Müsst ihr alle das Gleiche sagen?", fragte ich wiederum. „Warum muss das überhaupt so kompliziert sein?"
Ich seufzte und schloss kurz die Augen. Warum mussten sie eigentlich alle mit mir darüber reden? Es fehlte nur noch, dass Degil nun anmarschiert käme und das gleiche Thema anschnitt. Und wenn sie es taten, dann sollten sie mir wenigstens erklären, wie ich die Lösung fand auf ihre und auf meine Fragen, jedoch hüllten sie sich auf diesem Gebiet in Schweigen. Innerlich wusste ich dennoch, das es wirklich alleine bei mir lag.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür zum Gasthaus aufging und Degil und Firnwath eintraten. Kurz verstummen die Gespräche, die bis dahin den Raum erfüllt hatten, nur um wenig später erneut einzusetzen.
Die beiden Elben kamen an unseren Tisch und setzten sich neben uns auf die Bänke. Ich rutschte mit einem unbehaglichem Gefühl in der Magengegend zur Seite um Degil Platz zu machen. Unruhig wich ich den fragenden Blicken des dunkelhaarigen Elbens aus, ebenso den Blicken, die von der anderen Tischseite zu mir hinüber kamen.
„Die Pferde stehen in den Stallungen eines anderen Gasthause im zweiten Ring", erklärte Degil. „Nur sagt mir, wo ist Averion hin?"
„Er sucht seine Schwester", erwiderte ich. Endlich hatte ich meine Stimme wiedergefunden. „Sie soll ein Zimmer im oberen Stockwerk bewohnen. Er ging hinauf und da er noch nicht wieder hier ist nehme ich an, dass sie tatsächlich dort ist."
Doch bereits im nächsten Moment gab es ein lautes Gepolter von der Steintreppe und ein völlig aufgelöster und atemloser Averion kam an unseren Tisch gestürmt.
Degil wer der erste der aufsprang.
„Bei den Valar, Averion, was ist passiert?"
Ich sah wie der Mensch schwer schluckte, bevor er antwortete.
„Es geht um meine Schwester Aurigae. Es tut mir leid, aber ich kann euch von diesem Zeitpunkt an nicht weiter begleiten, verzeiht."
Seine dunklen Augen blickten traurig in unsere erschrockenen Gesichter.
„Aber warum?", stießen Gelireth und ich gleichzeitig hervor. Wir konnten nicht glauben, was Averion uns da mitgeteilt hatte. Er wollte uns nicht mehr nach Ithilien folgen – oder konnte es nicht, nur was war der Grund?
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soooo... (duckt sich mal vor darklaykas Hundeblick und versteckt sich vor Andvagoriels Herde Orks) ... tz tz... wie soll man denn da weiterschreiben??? Lol.... aber schön zu wissen, dass solche fiesen Enden ankommen (teuflisch grins) ;-)
