Disclaimer: also Tolkien gehört ME, wem die Menschen gehören ist nicht geklärt und ... ähm... Tini gehört zu mir ... grins

A/N: So... das letzte Kapitel… nur noch der Epilog folgt schnüff...


Kapitel 24: Ein Platz im Herzen

Es war still in dem Raum geworden und ich spürte wie die Blicke meiner Gefährten auf meiner Tante und mir ruhten. Ich konnte es selbst ja kaum glauben, was mir soeben erzählt wurde. Wie ungläubig mussten dann erst Degil, Gelireth oder gar Firnwath sein? Noch einmal drückte ich Golwen kurz, bevor ich wieder zurücktrat. Die Elbenfrau, die meine Tante war, sah mich mit tränenden Augen an.

„Es gab Zeiten, da fühlte ich mich schuldig, mich nicht selbst um Euch gekümmert zu haben und Euch in einer anderen Welt zu lassen. Doch versteht mich auch, denn ich war in Schmerzen um den Tod meiner geliebten Schwester. Nun aber seid Ihr hier und ich weiß nicht was ich Euch noch sagen sollte außer der Bitte, dass Ihr mir verzeiht."

„Verzeihen?", fragte ich mit erstickter Stimme. „Nein, Golwen, es gibt nichts zu verzeihen, denn es gibt auch nichts wofür Ihr Euch entschuldigen müsstet. All die Jahre war ich glücklich, Eure Entscheidung war nicht falsch. Nur bin ich traurig darüber Euch genauso wenig zu kennen wie meine wahren Eltern. Aber bitte... bitte sagt nicht dauernd ‚Ihr' und ‚Euch' zu mir. Ihr seid meine Tante, sagt ‚du'."

Langsam trat Golwen näher und legte mir die Hand auf die Schulter. Auf ihrem Gesicht lag ein leichtes Lächeln.

„Wenn du es wünschst... Dann tu du es jedoch auch, denn du bist meine Nichte und diese..." Sie sprach ihren Satz nicht zu Ende und ich schlug die Augen nieder. Eine einsame Träne rollte über meine Wange. Ich wusste einfach nicht wie ich mit der Situation umgehen sollte, war mir sicher nur Unsinn zu reden. Was sollte ich noch sagen? Meinen Gefährten schien es ähnlich zu gehen und auch Golwen schwieg.

Mein Blick schweifte zum Fenster. Draußen war die Sonne bereits untergegangen, Dunkelheit senkte sich über das weite Land, die grasbedeckten Ebenen, die blühende Natur. In dem kleinen Raum war es fast finster, nur einige Kerzen flackerten durch die Schwärze, setzten kleine, helle Punkte des Lichtes.

„Vielleicht sollten wir nun hinausgehen", begann Gelireth zögernd in die Stille hinein zu sprechen. „Nach den Pferden sehen und... die Nacht dort ruhen. Das Haus ist zu klein und wir sind es gewohnt draußen unser Lager aufzuschlagen. Vielleicht sollten wir auch Euch, Tinawien und Golwen, nun alleine lassen."

Ich hörte, das Unbehagen, welches aus ihrer Stimme sprach, doch sah ich dann wie Golwen nickte.

„Ich hätte euch anbieten können hier in meinem Hause die Nacht zu verbringen, auch wenn es nicht groß ist. Nun, wenn ihr es so wünscht, dann könnt ihr jedoch auch das Lager in meinem Garten aufschlagen. Denn ja, es stimmt, ich würde auch gerne mit meiner Nichte", bei diesen Worten sah sie mich mit freundlichen Augen an, „sprechen. Nur möchte ich euch nicht des Hauses verweisen."

„Das glauben wir auch nicht, Golwen", erwiderte Degil. „Aber wir verstehen Euer Bewegen. Wenn Ihr erlaubt, werden wir uns nun zurückziehen."

Golwen nickte nur und die Elben verließen lautlos den Raum. Nun war ich alleine mit meiner Tante, die ich kaum kannte. Zwar war ich meinen Gefährten dankbar, dass sie uns die Chance gaben, unter vier Augen miteinander zu reden, andererseits hätte ich doch gerne Unterstützung in Form ihrer Anwesenheit gehabt, am meisten hätte ich Firnwaths gebraucht, aber ich verstand sie auch.

Golwen gebot mir mich an den Tisch zu setzen. Sie selbst ging hinüber zu den Regalen und kam zurück mit einem Kerzenständer in der Hand. Drei Kerzen flackerten darauf und erhellten ihr Gesicht. Erst in diesem blassen Licht sah ich wirklich die vielen Falten und Furchen, welche ihr Gesicht durchzogen. Doch waren es wirklich nur die Jahre, welche sie auf der Erde verbrachte, die sie so hatten altern lassen? Oder war sie auch am Tode ihrer Schwester – meiner Mutter – zerbrochen. Überhaupt, war ich nicht deswegen hier? Wollte ich nicht etwas über meine Eltern erfahren, mehr als sie mir bis jetzt erzählte, mehr als einfach nur ihre Namen?

„Möchtest du noch mehr wissen?", fragte Golwen in diesem Moment und setzte sich zu mir. „Oder... verzeih, hast du Durst oder Hunger? Ich vergaß es dir vorher anzubieten."

Ich schüttelte den Kopf und hob mein Glas.

„Zu trinken habe ich noch und ich verspüre ich keinen Hunger, dennoch Danke", sagte ich mit warmer Stimme. „Aber bitte, erzähl mir mehr von meinen Eltern", fügte ich dann hinzu und sah sie flehentlich an.

„Was möchtest du genau wissen?"

„Ich weiß es nicht... erzähl einfach, was dir einfällt, über meine Mutter, über meinen Vater. Wie waren sie? Wann lernten sie sich kennen? Ich möchte soviel wissen, denn vielleicht lerne ich mich so auch besser kennen."

„Tinawien", erwiderte Golwen sanft. „Brauchst du das Wissen um deine Eltern dazu? Aber will ich dir deinen Wunsch nicht verwehren."

Kurz verstummte die Elbenfrau und nahm mit einem liebevollem Blick das Bild, was auf dem Tisch lag. „In diesem Moment, in dem dieses Bild entstand, wusste ich noch nicht ob meine Schwester, deine Mutter, tatsächlich von den Orks getötet wurde. Maileth, ja, sie war jünger als ich, geboren irgendwann in den Jahren am Anbeginn des dritten Zeitalters. Es waren fröhliche Zeiten, als wir noch jung waren. Sie war ein Kind, das von allen gemocht wurde, ihr Wesen bezeichneten die Meisten als bezaubernd, doch still und ruhig wurde sie, als unsere Eltern gen Westen zogen. Unseres Vaters Herz war beinahe zerbrochen und unsere Mutter segelte mit ihm fort. Ich weiß noch wie ich damals an den Grauen Anfurten stand um Abschied zu nehmen. Die Sonne schien hell herab, leicht wehte der Wind durch unsere Haare, das Wasser glitzerte. Ich glaubte, meine Tränen, die ich vergoss, würden das Meer heben. Maileth hingegen sagte nichts, nicht einmal weinte sie. Ich wusste nicht, was in ihrem Inneren vorging, aber ich spürte ihre Traurigkeit. Und seit diesem Tage war sie nie mehr so fröhlich wie zuvor. Vielmehr war Maileth ernst und zurückhaltend. Ich sah sie erst wieder aufblühen, als sie damals deinen Vater kennen lernte. Ich weiß nicht viel über Celairon, doch ich weiß, dass er Maileth liebte und sie liebte ihn."

Golwen seufzte. „Ja, diese Liebe konnte damals vieles in Maileth heilen. Und als sie dann wusste, dass sie dich erwartete, du hättest sie sehen sollen. So glücklich hatte ich sie lange nicht mehr gesehen. Und dann währte ihr Glück nur kurze Zeit. Es tut mir weh daran zurückzudenken."

Die Elbenfrau hörte auf zu sprechen und so saßen wir eine ganze Weile ruhig da und kein Wort wurde gesprochen. Mir war es ganz recht, musste ich doch so viele Dinge verarbeiten, über soviel nachdenken.

Erst nach einer Weile wurde die Stille und mein Grübeln durchbrochen, als Golwen dann nach meinem Leben in der anderen Welt fragte. Ich erzählte ihr bereitwillig davon, erzählte sie mir schließlich auch von meinen Eltern. Wir sprachen lange Zeit und über viele Dinge. Sie berichtete ebenso von Mittelerde, ihren Erlebnissen und den Erlebnissen auf der Erde, wie ich ihr davon berichtete. Ich erzählte von meiner Kindheit, den glücklichen und auch traurigen Stunden. Viel lachten wir zusammen und – ich konnte es einfach nicht anders ausdrücken – die Elbenfrau wuchs mir in dieser kurzen Zeit schon sehr ans Herz.

Schließlich erzählte ich ihr auch von meinen alten Freunden und das war der Moment, in dem ich wieder traurig wurde. Auch wenn ich es nicht zugeben mochte, ganz hatte ich es nicht überwunden, dass ich einfach so von ihnen getrennt wurde, dass ich nicht wusste ob es ihnen gut ging. Liebevoll legte mir Golwen ihre Hand auf den Arm.

„Wahrlich, dies ist eine schlimme Situation für dich, doch kann ich dir nicht helfen. Ich weiß auch nicht wie es deinen Freunden geht und du wirst schwerlich zurückkehren können. Aber sieh doch. Hast du nicht auch hier Freunde gefunden? Sind Degil und Gelireth keine? Und was ist mit Firnwath? Ich sah seinen Blick – und glaube mir, einen solchen Blick sah ich schon oft. Du bedeutest ihm sehr viel, er liebt dich. Und auch wenn du es noch nicht wirklich erkannt hast, so ist die Gewissheit dennoch in dir. Und nun gehe hinaus, denn ich spüre, dass du mit deinen Gefährten reden willst."

Sie sagte das so bestimmt, dass ich kaum wagte zu widersprechen. Ich wollte sie nicht wirklich alleine lassen – noch nicht. War sie nicht die einzige Verwandte, die ich hatte? Wollte ich mich nicht noch mehr mit ihr unterhalten, reden, erzählen? Aber irgendwie musste ich zugeben, dass sie Recht hatte. Und so stand ich auf. Bevor ich hinausging fiel mein Blick jedoch wieder auf die Fotografie.

„Kann... könnte ich das Bild vielleicht haben?", fragte ich fast schüchtern. Golwen blinzelte.

„Gewiss, Tinawien. Eigentlich behielt ich es, weil ich hoffte es dir einmal zeigen zu können. Obwohl ich nicht einmal wusste, ob ich dich je wieder sehen würde." Ein verzagtes Lächeln trat auf ihr Gesicht und ich lächelte zurück. Es war noch nicht wirklich das Verwandtenverhältnis, das wir hatten, aber es war eine erste Annäherung. Ich war froh darüber.

Draußen traf mich die erfrischende Kühle der Nacht. Ein leichter Wind wehte, strich durch die Blätter der Bäume und säuselte in meinen Ohren. Dunkle Schatten lagen auf dem Gras, welches, beschienen vom Mondlicht, seltsam blau glänzte. Irgendwo dort in der Ferne musste der Anduin fließen. Ein silbernes Band in den nachtblauen Feldern. Ich musste über mich selbst lachen, dass ich in solchen nahezu poetischen Worten dachte, gehörte das etwa zu der Elbin in mir? Ich war mir nicht sicher, was war ich denn nun?

In der Dunkelheit ging ich hinüber zu den Pferden, die Schattengestalten gleich auf der Wiese standen. Mir fehlte Sunset, der nun sanft geblubbert und seinen Kopf an mir gerieben hätte, doch auch Faron begrüßte mich freundlich. Ich strich ihm kurz über die samtene Nase und kraulte ihn hinter den Ohren, bevor ich die Pferde wieder verließ. Faron sah mir mit gespitzten Ohren nach und Degils Pferd ließ ein leises Schnauben hören. Ich stellte fest, dass mir auch Hûond fehlte, der jetzt sicher bellend um mich herumgetobt wäre, wenn er zu dieser Uhrzeit nicht schon geschlafen hätte. Ein schiefes Grinsen zog über mein Gesicht als ich daran dachte.

Dann ging ich zu meinen Gefährten. Gelireth saß unter einem Baum an einen Baumstamm gelehnt und ruhte. Degil saß unweit von ihr entfernt, doch war er noch wach. Leise trat ich zu ihm und setzte mich auf das weiche Gras. Der Elb sah mich nicht an als er in die Nacht hinein fragte: „Du suchst Firnwath nicht?"

„Ja, eigentlich schon", gab ich zögernd zur Antwort. „Aber ich wollte auch mit dir und Gelireth reden... eigentlich mit euch allen..."

Degil ließ ein leises Lachen hören.

„Tinawien, so oft haben wir schon geredet. Wir sind deine Freunde, du kannst jederzeit mit uns reden, nur jetzt spüre ich, dass du mit Firnwath reden willst, vielleicht auch solltest. Meinst du nicht ich weiß wie ihr zueinander steht?"

Ich spürte wie ich bei Degils Worten leicht errötete und so dankte ich für die Dunkelheit der Nacht und dafür, dass er mich immer noch nicht ansah.

„Wo ist er denn?", fragte ich dann um mich abzulenken.

Degil nickte kurz zu einer kleinen Anhöhe hin, die sich hinter Golwens Haus erstreckte. Ich dankte ihm noch, bevor ich mich auf den Weg machte.

Die kleine Anhöhe war nicht mehr als ein niedriger Hügel, der kreisförmig anstieg und auf dessen höchstem Punkt ein niedriger Baum stand. Das Blätterdach wiegte sich sanft im Wind.

Im Schatten des Baumes saß Firnwath. Ich spürte wie er mich schon von weitem kommen sah, spürte seinen Blick auf mir ruhen, doch es war mir nicht mehr so unangenehm wie früher. Neben dem blonden Elben ließ ich mich zu Boden sinken und sah die Anhöhe hinunter zu Golwens Haus, indem ich noch immer Kerzen flackern sah. Firnwath sagte kein Wort, ich ebenso. Jedoch bemerkte ich, dass mir selbst seine bloße Anwesenheit gut tat und meine Gedanken beruhigte.

Schließlich spürte ich wie Arme mich sanft umfassten und Firnwath mich in seine Umarmung zog. Ich blieb weiterhin stumm und ließ es geschehen, lehnte mich nun vertrauensvoll an den Elben und starrte weiterhin in die Nacht.

„Hat sie dir noch mehr erzählt und bist du deshalb so schweigsam?", brach Firnwath schließlich nach einiger Zeit das Schweigen. Leicht senkte ich den Kopf.

„Ja... aber das ist es nicht nur das", entgegnete ich leise murmelnd.

„Was dann?", fragte der Elb sanft.

„Ich... ich weiß nicht mehr was ich denken soll, was ich fühlen soll. Weißt du... zuerst dachte ich, ich hätte Eltern. Meine Mutter kannte ich nie, aber mit meinem Vater... wir haben uns so gut verstanden. Dann stirbt er, ich komme hierher und erfahre - es waren gar nicht meine Eltern. Dafür sollen meine Eltern Elben gewesen sein und nun, wo ich endlich eine Verwandte getroffen habe erfahre ich auch noch, dass meine wahren Eltern ebenfalls tot sind. Ich fühle mich irgendwie zerissen, was soll ich jetzt denken, was soll ich jetzt tun? Außer Golwen scheine ich keine Verwandten mehr hier zu haben, doch sie lerne ich erst kennen... Wer..."

Mit erstickter Stimme brach ich ab. Ich konnte nicht mehr weitersprechen und Firnwath ließ mir die Zeit, die ich brauchte um meine Stimme wiederzufinden. Meine Kehle schien mir heiser und trocken. Ich war plötzlich so unendlich traurig.

„Was wolltest du sagen?", fragte Firnwath leise und strich mir zärtlich über den Arm, es war eine Berührung, die mich immer noch erschaudern ließ. Ich atmete tief durch bevor ich weitersprach.

„Wenn ich keine Eltern habe, wenn alle tot sind, die es sein könnten, wer soll denn dann in meinem Herzen wohnen? Es tut weh... einfach nur weh", brachte ich hervor und einige Tränen kullerten über meine Wangen. Unwirsch strich ich sie mit dem Handrücken hinfort. Mit einem Ruck löste ich mich von Firnwath und stand auf. Meine Beine zitterten leicht als ich aus dem Schatten des Baumes hervortrat und über die weite Grasebene blickte. Von meinem Standpunkt aus konnte ich nun sogar in der Ferne den Anduin ausmachen, ein schmaler Streifen am Horizont. Trotzdem verschwand der Fluß vor meinen Augen, als immer mehr Tränen herausquollen.

Wieder war es Firnwath, der leise von hinten an mich herantrat und mir sanft seine Hände auf die Schultern legte.

„Was bin ich eigentlich?", fragte ich ihn. „Ich war so lange Zeit ein Mensch... und diese Seite, sie steckt immer noch in mir, ich spüre es, aber sie wird immer mehr verdrängt. Ich habe das Gefühl ein Stück von mir zu verlieren."

„Das wirst du nicht", erwiderte Firnwath leise und zog mich zu sich herum, so dass ich ihm in die Augen blicken musste. „Diese Seite wird dich nie verlassen, denn du bist Elbin und Mensch zugleich und das macht dich zu dem interessantesten Wesen, das ich je treffen durfte. Anfangs war ich nahezu fasziniert von der menschlichen Seite in dir, doch deine elbische Seite, die nun stärker wird, sie gefällt mir ebenso."

Ich sah das leichte Glimmen in seinen Augen und wusste, er meinte es ehrlich, wie hätte dieser Blick auch die Unwahrheit sagen können?

Ich seufzte und ließ meinen Kopf gegen seine Brust sinken, schmiegte mich an ihn und fühlte seine Wärme, roch seinen Geruch. Er roch gut – so vertraut. Eine Weile standen wir so da, wie zwei Statuen, auf diesem Hügel, eng aneinander gepresst. Dann hob ich wieder den Kopf und sah Firnwath erneut an.

„Danke", sagte ich schlicht und der verwunderte Blick des Elben traf mich.

„Wofür?", fragte er.

„Dafür, dass du da bist für mich. Eben war es mir vielleicht noch nicht klar, aber nun weiß ich, spüre ich..."

Ich brach kurz ab, als Firnwath mir liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

„... das du zumindest einen Platz in meinem Herz einnimmst", vollendete ich den Satz.

Firnwath sagte nichts, doch das Mondlicht was sein Gesicht erhellte und seine Haut und seine Haare silbern glänzen ließ, es enthüllte mir das Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte, als er sich leicht zu mir vorbeugte und mich liebevoll küsste. Sanft strichen seine Lippen über die meinen, zärtlich berührten sich unsere Zungen, zurückhaltend, sich zurückziehend um dann erneut einander zu umspielen. Es war fast noch intensiver als der Kuss am Mittag und als wir uns voneinander lösten und er mir sanft über die Wange strich, da erfüllte mich ein Gefühl des Glückes, wie eine Welle, die mich zu überrollen drohte und meine Traurigkeit, die Zerrissenheit vorerst unter sich begrub.

Dann fasste ich Firnwath an der Hand und zog ihn mit mir nach vorne, ein kleines Stück den Hügel hinunter und sah auf das Land, das im blassen Licht der Sterne dalag, den sanften Schimmer, den der Mond darüber warf. Oh ja, Mittelerde, meine Heimat, hier waren meine Freunde, hier war mein Herz zuhause, ein Teil gehörte bereits Firnwath. Ja, mein Herz, es würde heilen, auch wenn es dauern würde. Und Feli, die Feli in mir, meine menschliche Seite, wenn auch sie immer mehr verstummte, ich würde mich immer an sie erinnern und so würde sie nie ganz verschwinden.

Und so stand ich da. Der Wind fuhr durch meine Haare, ließ sie flattern. Leise lachte ich und drückte freudig Firnwaths Hand. In diesem Moment spürte ich es wirklich – ich wurde zu dem, was ich war. Tinawien, die Elbin.


darklayka: schnüff... wenigstens einer der zu meinem 23. reviewt hat... ich dachte da kommen mehr... schneller gings hier leider nicht, ich war ja weg ;) ... aber trotzdem danke fürs Review...

und zu deiner Frage: NEIN, Legolas hat mit dieser Story nicht im geringsten etwas zu tun und außerdem schrieb ich bereits (in kap 18), dass Firnwaths Vater in der Schlacht des letzten Bündnisses starb.


Gute Nachrichten: ich hab (mit Fiz' Hilfe) einen groben Plot für ein Sequel entwickelt :)... Ich hoffe mal, dass ich das auch so schreiben kann, wie ich es mir denke... wenn hier der Epilog draußen ist, werd ich mich an den Prolog setzen :)