Disclaimer: Wie immer. Nix gehört mir, außer der Handlung! Alles andere ist aus der Feder der JKR entsprungen.

Kaum Freizeit

Immer noch Flashback (ja, ja ich weiß, langsam wird es langweilig, aber was soll ich machen, gehört nun mal dazu)

Hermine stürzte sich in die Arbeit und Fleur half ihr, so gut sie konnte, aber die Leere, die Hermine fühlte, konnte auch sie nicht ausfüllen. Sie erfanden neue Gesetze, die den Hauselfen mehr Rechte zustanden, veranstalteten Versammlungen, um auf die Ungerechtigkeiten hinzuweisen, schrieben Artikel für die Zeitschriften und Zeitungen.

Harry tauchte irgendwann um Ostern wieder auf. Die drei wurden unzertrennlich, so das sie sich gemeinsam eine Wohnung mieteten und als Wohngemeinschaft zusammen lebten.

Von Severus kam allerdings keine Nachricht. Harry versuchte, Hermine zu beruhigen, indem er zum x-ten Male erzählte, was geschehen war.

„Moody war echt toll. Mit seinem magischem Auge kann der ja durch fast alles hindurchsehen. Wir sind also in Richtung Transilvanien unterwegs, als Moody uns plötzlich warnt: ein paar Todesser lauerten uns auf und natürlich kam es zum Kampf. Wie der Lucius Malfoy fertig gemacht hat, einfach klasse. Malfoy ist in der Hochsichheitsabteilung im St. Mungos gelandet. Hat mehrere Flüche abgekriegt. Hat ungefähr ne halbe Stunde gedauert, der Kampf. Wir also dann weiter, immer tiefer in den blöden Wald rein, ich glaub, ich habe einen Vampir gesehen!"Fleur gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Du schweifst vom Thema ab, mein Lieber."Harry küsste sie schnell auf den Mund, während Hermine sich peinlich berührt abwandte. „Tschuldigung, wir weiter in den Wald rein. Dumbledore legte einen Schutzzauber über uns, damit wir erst mal nicht noch einmal angegriffen werden konnten. Dann haben wir uns auf die Lauer gelegt. Zwei volle Wochen lang hat sich nichts gerührt. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, das wir Voldemort jemals finden würden. Aber dann kam Lupin nach seiner Wachrunde plötzlich mit Wurmschwanz zu unserem Lager. Er hatte Wurmschwanz erwischt, als der zurück zu Voldemorts Versteck schleichen wollte. Dumbledore hat Wurmschwanz dann mit einem Trank gefügig gemacht und der hat uns dann erzählt, wo genau sich das Versteck eigentlich befindet. Wir dahin, mußten allerdings zu Fuß, da Voldemort einen Anti-Apparierungs- Zauber über sein Versteck gelegt hatte. Eine Woche waren wir unterwegs. Als wir dann endlich da waren, mußten wir feststellen, das die Todesser uns zahlenmäßig weit überlegen waren, aber einige von denen waren enttäuscht, das schon lange kein Angriff mehr verübt worden war, das sie nach Hause wollte. Wir sind ihnen gefolgt und haben sie dann überwältigt und gefangen genommen, darunter auch Macnair und Bellatrix. Man, was hat die für Augen gemacht, als ich ihr gegenüber stand! Wir haben die Todesser dann betäubt und sind wieder zu Voldemorts Versteck. Jetzt waren wir ungefähr gleich stark. Wir haben uns dann erst mal zur Ruhe begeben, im Morgengrauen wollten wir angreifen."

Harry nahm einen Schluck zu trinken, von dem vielen reden war sein Mund ganz trocken geworden. „Und was ist mit Severus?"fragte Hermine besorgt. „Dazu komme ich ja gleich, keine Sorge. Dein Severus war der Held der Stunde, das kannst du mir glauben. Also, wo war ich stehengeblieben? Ach ja, am nächsten Morgen hatte Dumbledore dann das Zeichen zum Angriff gegeben. Voldemort hatte keine Ahnung, der hat sich vor lauter Schreck beinahe naß gemacht, als wir mit unserem Kriegsgeschrei ins Versteck gestürmt kamen. Er hat noch versucht, Dumbledore mit dem Todesfluch zu erwischen, aber Dumbledore war schneller. Er stand plötzlich an einer ganz anderen Stelle der großen Höhle und hat Voldemort mit deinen Anti- Verschwinde-Trank beworfen und es hat geklappt. Voldemort konnte nicht mehr verschwinden und als die meisten Todesser das gesehen haben, haben die meisten völlig entgeistert aufgegeben. Na, auf jeden Fall haben Dumbledore und Voldemort sich mit Flüchen und Gegenflüchen bombardiert, verstanden habe ich nicht alles. Ich hatte plötzlichen Crabbe und Goyle vor mir stehen, wenn Severus nicht gewesen wäre, würde ich jetzt nicht hier sitzen und euch die Geschichte erzählen. Die beiden haben mich in die Zange genommen und wollten gerade ein paar Flüche auf mich schicken, als Severus, dazwischen gegangen ist. Wirklich mutig."

„Ist ihm denn etwas passiert?"fragte Hermine leichenblaß. „Nein, da noch nicht."Hermine wollte schon aufspringen und keuchte entsetzt auf. „Ist ... ist ... er tot?"fragte sie mit Tränen in den Augen. Harry merkte auf einmal, wie sehr Hermine sich verändert hatte. „Hermine, beruhige dich. Er ist nicht sehr schlimm verletzt, er liegt im St. Mungos. Darf ich jetzt weiter erzählen?"fragte Harry, jetzt ebenfalls leicht besorgt. „Wie kannst du deine dämlich Story erzählen, während ich vor Sorge umkomme?"schrie Hermine ihn an, schnappte sich ihren Mantel und wollte gerade aus dem Raum stürmen, als Harry sie zurückhielt. „Hermine, es tut mir leid, aber im Moment darf und will er noch keine Besuche empfangen. Er fühlt sich noch nicht gut genug, um jemanden zu sehen. Außer Dumbledore und die Medi-Hexen dürfen keine anderen Leute zu ihm!"

Hermines Herz setzte einen Moment aus. „Warum wollte er sie nicht sehen? Hatte sie irgendetwas falsch gemacht? Liebte er sie denn nicht mehr?"Sie war ganz verzweifelt. Harry sah zu Fleur, die verstehend nickte. „Komm, Hermine, Liebes, ich mache dir einen schönen starken Tee, der hilft immer!" Fleur wußte nicht recht, wie sie mit Hermine umgehen wollte. Hermine ließ sich widerstandslos den Mantel wieder ausziehen und zu ihrem Sessel führen. Krummbein, der wohl ahnte, das sein Frauchen nicht gut drauf war, sprang auf ihren Schoß und kringelte sich ein.

Harry und Fleur meinten es doch nur gut mit ihr, das wußte sie. Aber konnten die beiden denn nicht verstehen oder wollten sie nicht verstehen, das es Hermine das Herz brach, nicht bei Severus zu sein. Sie wollte ihm beistehen, wollte ihn umsorgen, ihn pflegen und lieben.

„Harry, bitte erzähle weiter! Ich muß wissen, was dann geschah!"Hermine nahm die Teetasse und trank langsam den Tee. Harry räusperte sich. „ Also, Severus ist dazwischen gegangen, wie schon gesagt. Er hat Crabbe und Goyle ausgeschaltet, bekam aber leider ein oder zwei Flüche ab. Nachdem fast alle Todesser ausgeschaltet, waren, haben wir Voldemort dann umzingelt. Anstatt einzusehen, das es vorbei war, hat der wie wild Flüche in unsere Runde geschossen und Severus hat wieder einige abgekriegt. Ob da Voldemort die absichtlich gegen Severus geschossen hatte, weil er ihn für den Verrat an ihm strafen wollte, wissen wir nicht genau. Jedenfalls ist Severus dann umgekippt, hat aber noch Voldemort die Ganzkörper-Klammer aufgehalst. Naja, dann haben Dumbledore und Lupin ihn festgehalten und ich habe ihm dann den Rückwandlungstrank in den Hals geschüttet. Nun ist Voldemort ein Muggel und der Krieg ist vorbei."

Fleur umarmte ihren Freund immer wieder und murmelte dabei sowas wie „mein Held". Hermine konnte den Anblick der beide beinahe nicht mehr ertragen. Wie konnten die so glücklich sein, während sie selber am Boden zerstört war. Das war ungerecht. Obwohl noch früher Abend, ging Hermine schlafen.

Lange Zeit lag sie wach. Was soll ich jetzt tun? Soll ich Dumbledore schreiben und ihn bitten, bei Severus mal nachzuhaken, warum er mich nicht sehen will? Ach nein, das klingt dann so unreif! Wenn der meint, mich einfach so abservieren zu können, hat der sich aber getäuscht! Da er mich nicht sehen will, will ich ihn auch nicht sehen!

Am nächsten Morgen, Hermine hatte kaum und dazu auch noch schlecht geschlafen, ging es wieder ins Ministerium. Fleur und Harry hielten wohl weißlich Abstand, denn Hermine fauchte jeden an, der auch nur den Mund aufmachte. Sie stürzte sich wie üblich in die Arbeit.

Das ging dann drei Monate so. Irgendwann beschlossen Harry und Fleur, etwas gegen Hermines penetrante und dauerhafte schlechte Laune zu unternehmen.

Zur gleichen Zeit im St. Mungos:

Severus grübelte vor sich hin. Natürlich, er war wieder ganz gesund und Dumbledore hatte ihn schon mehrmals gebeten, wieder nach Hogwarts zu kommen. Das neue Schuljahr fing ja in knapp zwei Monaten an. Aber irgendwie konnte Severus sich nicht dazu aufraffen. Er wußte genau, das er Hermine verletzt hatte. Aber diese Zeit hatte er so dringend gebraucht, um sich seiner Gefühle eindeutig klar zu werden. Er liebte Hermine, aber wenn er jetzt wieder bei ihr auftauchte, würde sie ihm den Kopf abreißen. Das war ja auch verständlich, immerhin hatte er sich 2 Monate geweigert, irgendeinen Besuch zu empfangen. Dumbledore hatte ihn angefleht, wenigstens mit Hermine zu reden, woher der alte Fuchs das nun wieder wußte, war Severus allerdings schleierhaft.

Heute sollte er entlassen werden. Irgendwie konnte er sich aber nicht dazu aufraffen, seine Sachen zusammen zu räumen. Etwas fehlte in seinem Leben. Etwas ganz Entschiedenes.

Er beschloß, erst einmal wieder nach Hogwarts zurück zu kehren. Wenn er sich nicht bei ihr meldete, würde sie ihn bestimmt vergessen. Aber er konnte das nicht. Nie würde er die glücklichste Zeit in seinem Leben vergessen. Aber sie passten einfach nicht zusammen, Himmel, er war fast doppelt so alt wie sie!

Wieder im Schloß räumte er erst einmal seinen Kerker und seine Privaträume auf. „Wieviel Staub sich doch in der kurzen Zeit angesammelt hat?"wunderte er sich. Beim Abendessen wurde er von allen anderen Lehrern freundlich begrüßt, viele fragten nach seinem Wohlbefinden. „Bestens, mir geht es wieder gut."antwortete er auf die Fragen. Dumbledore allerdings war der traurige Blick nicht entgangen, der in Severus´ Augen lag. Er lehnte sich zu Professor McGonogall rüber und raunte ihr etwas zu. „Minerva, schau dir unseren verliebten Severus an!"Minerva McGonogall schielte zu Severus rüber und seufzte. „Kann man da nicht irgendetwas machen?"fragte sie leise. „Ich gönne ihm nun wirklich nichts schlechtes, aber so wie der ausschaut, könnte man meinen, sie wäre die einzige Frau auf Erden und sie hätte ihn abgelehnt. Dabei ist es doch wohl eher umgekehrt, habe ich Recht?"Dumbledore nickte. „Warum, weiß ich allerdings nicht, aber ich wette mit dir um 100 Galleonen, das es Miss Granger genauso schlecht geht! Ich glaube, ich werde mal einen netten kleinen Brief schreiben."grinste der Schulleiter. Minerva konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Severus saß betrübt und mit hängenden Schultern auf seinem Platz, rührte sein Abendessen kaum an und seufzte von Zeit zu Zeit laut auf. Auch den anderen Lehrern viel dieses komische Verhalten des sonst so beherrschten Tränkemeisters auf. „Er benimmt sich ja wie ein liebeskranker Teenager!" meinte McGonogall daraufhin. Dumbledore nickte. „Gleich nach dem Abendessen werde ich mal den Brief fertig schreiben. Naja, eigentlich sind es zwei Briefe, aber du wirst schon sehen."In seinen Augen lag ein schelmisches Grinsen. McGonogall hatte aber verstanden.