Kapitel 18                „The Next Morning"

„Harry, Harry wach auf!"

„Was ist den? ... Ron es ist 7 Uhr ... Verdammt!", fluchte Harry und fiel noch einmal in seine Kissen zurück.

„Na und? Wir können gar nicht früh genug aufstehen", setzte Ron dagegen und zog Harry die Decke fort.

„Ron! Ich jag dir gleich einen Fluch auf den Hals!", schrie Harry und strampelte wie ein kleines Kind mit den Beinen.

„Das ist mir egal! Sie kommt ... heute sehe ich sie wieder! Endlich!" Vor sich hin träumend schlüpfte der Junge in seine Hose und sein Hemd.

„Du tust so als wäre sie in Gefangenschaft gewesen", brummte Harry und machte sich endlich Mühe aufzustehen und sich anzuziehen.

„Jetzt komm schon! Ich wette Hermine und Lavender warten unten schon auf uns."

Doch Ron hatte falsch gedacht. Weder Hermine noch Lavender befanden sich im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Ron zog eine Schnute und sprach „Schlafmützen!".

Harry hätte ihm am liebsten den Kopf abgerissen. Stattdessen fragte er jedoch nur: „Wann kommt Parvati den?"

„Bald ... glaube ich."

„Glaubst du?"

„Naja im Brief stand nur das sie heute kommt", gestand Ron und grinste verlegen.

„Okay ... Harry beruhig dich!", versuchte Harry sich zu beruhigen. Doch plötzlich schrie er: „Du hast mich aufgeweckt, obwohl Parvati auch am Nachmittag kommen könnte?"

„Es ist doch egal ... stell dir vor wir hätten heute Unterricht!", lachte Ron, doch dieses Lachen verstummte, als er Harrys mordende Blicke sah.

„Wir haben aber heute keinen Unterricht, falls du das vergessen hast. Den heute, mein Lieber Ron, ist die Einteilung in die Häuser."

„Jaja, dann geh noch mal schlafen. Ich aber werde hier auf Parvati warten!"

„Mach doch was du willst!", murrte der schwarzhaarige Junge mit Brille und verschwand die Treppen hinauf.

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„Mr Malfoy? Der Lord will Sie sprechen!" Ein junger Todesser hatte eine Unterwürfige Haltung angenommen und stand so vor Lucius Malfoy.

„Was will er den?" fragte der ältere Todesser, doch der Junge zuckte nur mit den Schultern. Er ließ sich auch nichts anmerken das er diese Frage für ziemlich untypisch fand.

„Sie sollen nur sofort zum Lord kommen!", drängte der Junge weiter und verließ dann gebeugten Hauptes den Raum.

Lucius passte es gerade überhaupt nicht das Lord Voldemort ihn zu sich gerufen hatte. Er hatte besseres zu tun als mit Voldemort Pläne auszuhecken um Hogwarts und damit Dumbledore zu stürzen. Schnell versteckte er wieder das Bild von Narcissa, das er als der junge Todesser herein gekommen war, hinter seinem Rücken versteckt hatte. Dann marschierte er erhobenen Hauptes durch den Raum und machte sich auf den Weg zu Voldemort.

„Lucius, ich habe dich her holen lassen, weil ich mit dir etwas besprechen wollte!", zischte die hohe Stimme des dunklen Lords.

„Ja Mylord?" Lucius stand mit gebeugtem Kopf vor seinem Vorgesetzten.

„Hast du schon etwas von Marcus Flint gehört?"

„Nein, Mylord."

„Es scheint dir ja nicht sonderlich viel auszumachen! Sag mir was bedrückt dich!"

„Nichts, Mylord."

„Lüg nicht! Ich weiß das du mir etwas verheimlichst. Du liebst sie noch immer!", schrie der dunkle Lord und ein Blick in Lucius Augen genügte ihm. „Du hast sie befreit! Du hattest kein Recht! Sie gehörte mir!", herrschte Voldemort den Verräter an.

Mutig hob Lucius den Kopf und sah dem Lord ins Gesicht. „Sie gehörte niemandem! Jeder hat das Recht auf Freiheit, auch Muggel!"

„Ha! Du Verräter ... du Muggelliebhaber. Du wirst sterben, genau wie alle anderen auch!"

„Ihr werdet nicht gewinnen!"

„Dein Sohn und dieses Schlammblut werden als erste sterben!", versuchte Voldemort, Lucius Angst zu machen, doch dieser wandte sich nur ab und schritt langsam aus dem Raum.

„Soll ich ihm nach, Mylord?", fragte Wurmschwanz, der die ganze Zeit ruhig im Schatten gestanden war.

„Nein! Vielleicht wird er sich noch als nützlich erweisen!", befahl Voldemort und gab Wurmschwanz ein Handzeichen.

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Er musste weg von hier. Fort, einfach nur fort von Voldemort und seinen dunklen Machenschaften. Lucius rannte in sein Quartier, stöberte in einer Schublade und kramte das Bild von Narcissa hervor. „Danke das du mir die Augen geöffnet hast. Bald bin ich wieder bei dir!", flüsterte er und steckte das Bild in eine Tasche seines Umhanges. Dann lief er aus dem Raum, aus dem Versteck und aus Voldemorts Leben.

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„Morgen Ron!", rief Hermine fröhlich und kam mit ihrer Tochter die Treppe herunter geschlendert.

„Morgen Herm!", gähnte Ron und machte einen ziemlich verschlafenen Eindruck.

„Wie lange sitzt du den schon hier?"

„Hm seit na ja keine Ahnung! Ich warte auf Parvati!", sprach der Junge und seine Augen strahlten als würde er Merlin persönlich kennen lernen.

„Achja die kommt ja heute. Viel Spaß noch beim Warten!", rief Hermine als sie auf das Porträtloch zu marschierte.

„Viel Spaß Onkel Ronnie!", schrie auch Karoly und winkte dem rothaarigen Jungen.

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„Na toll, ich schlepp mich hier ab und mein Schatz sitzt in einem Sessel und schläft!", keuchte Parvati während sie einen großen Koffer auf die unterste Stufe hievte. Leise schlich sie sich dann an den schlafenden Ron heran und setzte sich auf die Stuhllehne. Langsam beugte sich Parvati zu ihrem Freund und presste ihre Lippen auf die seinen.

„Hermine?", kam die erstaunte Frage.

„Ich hoffe doch du hast das nicht ernst gemeint!", meinte Parvati spöttisch und zog eine Augenbraue hoch.

„Ah Parvati!" Ron hüpfte sofort auf. „Endlich bist du wieder da! Ich hab dich so vermisst!", flüsterte der rothaarige Junge und umarmte das Mädchen.

„Ich hab dich auch vermisst! Bei euch scheint ja viel los zu sein. Die große Halle, ist kaum wieder zu erkennen."

„Das liegt daran, das Dumbledore die Flüchtlinge von Beauxbatons aufgenommen hat. Voldemort hat die Schule eingenommen."

„Jemand muss mal etwas gegen Voldemort unternehmen ... so kann es ja schließlich nicht weiter gehen!", schimpfte Parvati und machte ein nachdenkliches Gesicht.

„Wo warst du eigentlich?", fragte Ron schließlich und zog Parvati wieder an sich.

„Tut mir leid Ron, aber ich darf es dir wirklich nicht sagen!"

Ron machte ein eingeschnapptes Gesicht, doch schließlich siegte seine Freude, darüber das seine Freundin wieder da war. „Achja es gibt noch andere Neuigkeiten. Am 14. Februar wird ein Valentinsball stattfinden und etwas das dich umhauen wird – Karoly ist Draco Malfoys Kind!"

„Ich wusste es!", entfuhr es Parvati.

„Wirklich? Woher?"

„Weibliche Intuition mein Schatz! Wo sind die anderen?"

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„Endlich ist die Auswahl vorbei!", stöhnte Harry und schlang einen Arm um Lavender.

„Ja es hat ziemlich lange gedauert, nicht?"

„Hey Leute! Seht ihr wenn ich da sehe?", rief Lavender und riss sich von Harry los. „Parvati!", schrie Lavender und rannte auf ihre Freundin zu.

„Hey Lavender! Hermine! Wie geht es euch?", fragte Parvati und musterte die beiden anderen Mädchen eingehend. „Ihr habt euch kaum verändert ... oder nein wartet Hermine du strahlst so von Innen heraus."

„O, das haben wir nur unserem Erz-Slytherin Draco Malfoy zu verdanken!", stichelte Lavender.

„Hey wird nicht gemein!", gespielt schmollend verschränkte Hermine die Arme.

„Keine Sorge Herm! Ron hat mir schon alles erzählt. Inklusive Ball!"

„Welcher Ball? Lavender!?"

„Ähm na ja, es war eigentlich so was wie eine Überraschung für dich und Malfoy, wir wollte euch wieder zusammen bringen!", Lavenders Stimme wurde immer leiser, als sie Hermines Blick sah.

„Wir?"

„Ohja, Lavender und ich!", schaltete sich jetzt Harry ein.

„Tja Pech für euch, das wir es so geschafft haben, tut mir leid, das heißt wohl kein Ball!", zischte Hermine und war seltsamerweise froh darüber.

„Ah da vergisst du was, wir haben Dumbledore gefragt, und der Ball wird trotzdem stattfinden. Und das Thema wird –Musicals- sein. Das heißt ähm – so was wie eine Karaoke Show, aber es dürfen nur Lieder von Musicals ausgesucht werden. Ratet mal wen ich eingetragen habe", sprach Lavender und grinste in die Runde.

„Wen den? Karoly?"

„Wo ist Karoly überhaupt?", kam die Frage von Parvati.

„Bei Ginny. Also wenn hast du eingetragen?"

„Na dich und Malfoy. Euer Lied wird – Das Love Medley – von Moulin Rouge sein. Ist das nicht toll?"

„Aber ich kann nicht singen!", widersetzte sich Hermine und sah sich nach Draco um, der aber saß am Slytherin Tisch und war nicht gerade eine Hilfe.

„Ich würde mir da eher Sorgen um Draco machen, ich weiß das du singen kannst Hermine", beschwichtigte Lavender ihre Freundin. „Außerdem hast du ja noch einige Tage Zeit, das mit Malfoy ein zu üben."

„Tröstet es dich das sich Crabbe und Goyle für – Memory – von Cats eingetragen haben?", sprach Ron der die ganze Zeit schweigend da gestanden war.

„Ja ein wenig. Hm dann trag ich jetzt auch Lavender für ein Lied ein. Irgendwas schweres!", dachte Hermine laut nach.

„Wage es ja nicht Herm. Ich sing auf keinen Fall zwei Lieder."

„Wieso zwei?"

„Naja sie hat sich schon für – I don't know how to love him – von Jesus Christ Superstar eingetragen.", mischte sich Harry ein.

„Hey Leute, ich hab gerade gehört, das McGonagall und Sinistra ein Duett singen werden und zwar – Macavity – von Cats. Kenn ich nicht!", rief Draco Malfoy und schlenderte lässig zu Hermine.

„Oh ja Schatz, bald wirst du es kennen. Hat Lavender dir schon erzählt das sie uns eingetragen hat?", flötete Hermine und war erstaunt als sie Dracos Grinsen sah.

„Yep, war meine Idee. Dieses Lied kenn ich nämlich!", sprach Draco stolz und klopfte sich auf die Brust. „Meinen Part kann ich jedenfalls schon, aber du, Darling, solltest noch ein wenig lernen."

********

Die Tage vergingen wie im Fluge, der Valentinsball rückte näher und schien auch nicht gefährdet, da sich Voldemort ruhig verhielt.

„Oh man muss ich das wirklich anziehen?", maulte Hermine und strich über das rote Kleid.

„Ja, man das ist das Original von Nicole Kidman in Moulin Rouge und es steht dir sicher.", versicherte Lavender und schlüpfte in ein Kleid das Hermine nicht zuordnen konnte.

„Was ist eigentlich mit Parvati? Seit sie wieder hier ist, verhält sie sich so komisch, nie ist sie da und so."

„Spätestens heute Abend werden wir herausfinden warum. Was passiert eigentlich mit Karoly?"

„Sirius passt auf sie auf, er hat gesagt das er nicht sonderlich scharf darauf ist auf den Ball zu gehen. So fertig! Wie sehe ich aus?" Hermine wandte sich zu Lavender um.

„Fabelhaft, Draco wird sich freuen.", versicherte diese und nahm Hermine bei der Hand: „Los geht's!"

Als Hermine den Saal betrat, glaubte Draco sein Herz würde ihm aus der Brust springen. Sie war so unglaublich schön, in diesem roten langen Kleid. Schnell zupfte er noch seinen Frack zurecht und schlenderte dann so lässig wie möglich zu ihr.

„Hermine du siehst toll aus!", flüsterte er, als er hinter ihr stand. Langsam drehte sich das Mädchen um und sah ihm in die Augen. Wie sehr er ihre braunen Augen liebte, ewig könnte er hinein sehen und sich darin verlieren. Vorsichtig küsste er sie und geleitete sie dann zu einem freien Tisch.

„Willkommen zu unserem Valentinsball!", begrüsste Dumbledore die Schüler und fuhr fort: „Wir dachten, da ihr in letzter Zeit soviel schlimmes Miterleben musstet, ist es sicher eine willkommene Abwechslung, einen Ball zu veranstalten. Am besten wir fangen gleich an. Mr Crabbe und Mr Goyle werden uns ein Liedchen aus dem Musical Cats singen. Es heißt – Memory – Viel Spaß!"

Crabbe und Goyle betraten die Bühne, beide hatten eine Art Katzenkostüm an, das ihnen nicht sonderlich gut stand. Mehr als die Hälfte der im Saal Anwesenden fingen an zu kichern, als Crabbe mit lauter und hoher Stimme anfing zu singen:


Daylight, see the dew on a sunflower
And a rose that is fading
Roses whither away
Like the sunflower I yearn to turn my face to the dawn
I am waiting for the day

Now Old Deuteronomy just before dawn
Through a silence you feel you could cut with a knife
Announces the cat who can now be reborn
And come back to a different Jellicle life

Memory, turn your face to the moonlight
Let your memory lead you
Open up, enter in
If you find there the meaning of what happiness is
Than a new life will begin

Memory, all alone in the moonlight
I can smile at the old days
I was beautiful then
I remember a time I knew what happiness was
Let the memory live again

 

Schließlich fing verstummte Crabbe und Goyle setzte zu seinem Part an:


Burnt out ends of smoky days
The stale cold smell of morning
The streetlamp dies, another night is over
Another day is dawning

Daylight, I must wait for the sunrise
I must think of the new life
And I mustn't give in
When the dawn comes tonight will be a memory too
And the new day will begin

Sunlight, through the trees in summer
Endless masquerading
Like a flower as the dawn is breaking
The memory is fading

Touch me, it's so easy to leave me
All alone with the memory
Of my days in the sun
If you touch me, you'll understand what happiness is
Look, a new day has begun


Die letzte Strophe sangen die beiden Jungen schon völlig heißer zusammen und zum Schluss gab es mehr Gelächter als Applaus. Die beiden Slytherins hatten sich total lächerlich gemacht.

"Ähem ja", räusperte sich Dumbledore und unterdrückte ein Kichern. "Die nächsten sind Mr Malfoy und Miss Granger mit ihrer Version von dem – Love Medley – aus Moulin Rouge."

Genau wie Crabbe und Goyle vor ihnen betraten nun Hermine und Draco die Bühne und sie fingen an zu singen:

Draco: All you need is love


Hermine: A girl has got to eat...


Draco: All you need is love


Hermine:...or she'll land up on the street


Draco: All you need is love


Hermine: Love is just a game


Draco: I was made for lovin' you, baby,
you were made for lovin' me


Hermine: The only way of lovin' me, baby,
is to pay a lovely fee


Draco: One night, just one night


Hermine: There' no way 'cause you can't pay


Draco: In the name of love, one night in the name of love


Hermine: You crazy fool, I won't give in to you


Draco: Don't leave me this way
I can't survive without your sweet love, oh baby,
don't leave me this way


Hermine: You think that people would have had enough of
silly lovesongs


Draco: I look around me and I see it isn't so, oh no


Hermine: Some people woud have filled the world with
silly lovesongs


Draco: Well, what's wrong with that? I'd like to know
'Cause here I go again...Love lift us up where we
belong, where eagles fly on a mountain high


Hermine: Love makes us act like we are fools
Through our lives away for one happy day


Draco: We could be heroes just for one day


Hermine: You, you will be mean


Draco: No, I won't


Hermine: And I, I'll drink all the time


Draco: We should be lovers


Hermine: We can't do that


Draco: we should be lovers and that's a fact


Hermine: When nothing will keep us together...


Draco:...we could steel time...


Both:...just for one day
We could be heroes forever and ever
We could be heroes forever and ever
We could be heroes …


Draco:...just because I will always love you


Hermine:...I can't help me...


Draco:...love you


Hermine: How wonderful live is...


Both:...now you're in the world

Hermine schien als wollte der Applaus nie mehr enden. Doch auch dies ging einmal zu ende und so setzten sich Draco und sie wieder auf ihren Platz und erwarteten mit Spannung die restlichen Sänger/innen.