Wir flogen in sein Schloss, wo auch schon seine Bediensteten auf ihn warteten. Sicher landeten wir vor dem großen Toren und betraten darauf hin die Gemäuer des Schlosses. Ich war glücklich Luzifer wieder in meiner Nähe zu haben, auch wenn ich nur eine von seinen Bediensteten war, ich fühlte mich zu ihm hin gezogen.

Wenn dies irgendjemand mitbekommen würde, wäre ich so gut wie Tot. Was ich mich aber immer noch fragte: Was machte Luzifer bei den Klippen? Hatte er etwa nach mir gesucht?

„Da sind sie ja wieder eure Majestät! Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Wo wart ihr?"fragte Lazar, welcher Luzifers Berater war.

„Ich war... spazieren."Sagte er knapp und machte sich auf den Weg in den Thronsaal.

Als ich gerade auch den Thronsaal betreten wollte, schloss Lazar mir die Tür vor der Nase. Von innen heraus hörte ich Luzifer und Lazar miteinander reden. Eindeutig sprach Lazar über mich, warum ich denn bei ihm gewesen wäre. Ab diesem Moment wusste ich, dass es doch kein Traum gewesen war. Argh, aber am liebsten würde ich jetzt da rein gehen und Lazar eine über braten, doch das würde zu auffällig sein, oder?

Ich beschloss mich dazu erst einmal auf mein Zimmer zu gehen um mich zu beruhigen, denn mittlerweile war es auch schon dunkel geworden und Zeit ins Bett zu gehen. Langsam zog ich mir mein Nachthemd an und legte mich in mein Bett. Nachdenklich starrte ich an die Decke und konnte nur noch an ihn denken. Er war so atemberaubend und sah so gut aus. Kein Wunder warum ich ihm verfallen war.

Er strahlte eine Aura aus, die einem warm ums Herz werden lässt. Wenn man sich genau auf ihn konzentriert, merkt man sie und sieht nicht nur die kalte Fassade des Fürsten der Unterwelt. Meine Liebe zu ihm hatte sich so für ihn entwickelt. Immer mehr hatte ich gespürt wie lieb und einfühlsam er doch sein konnte und heute hatte er es mir entgültig bewiesen auf den Klippen. Es war so ein schönes, warmes und prickelndes Gefühlt, wie Luzifer meine Taille umfasst hatte.

Leise seufzte ich. Noch immer spürte ich seine warmen Hände auf meiner Taille und ich wollte dieses Gefühl nicht verlieren. Aber ich sollte aufhören davon zu träumen, denn ich werde eh niemals mit ihm zusammen kommen können. Es war doch hoffnungslos. Luzifer, der Fürst der Unterwelt mit einer Bediensteten zusammen. Nein, dass würde niemals gut gehen und überhaupt nicht funktionieren.

Deprimiert versuchte ich einzuschlafen und nicht weiter über ihn nach zu denken, aber abstellen konnte ich meine Gefühle auch nicht. Diese Situation war echt zum Haare raufen. Wieso konnten er und ich nicht nur normale Dämonen sein, dann wäre dies alles kein Problem, aber... liebte er mich überhaupt auch? Ich schüttelte den Kopf um endlich diese Gedanken los zu werden und schlief kurz darauf endlich ein.

Am nächsten Morgen wurde ich recht früh wach, was mich sehr wunderte. Freiwillig stand ich nämlich nie auf, aber heute war es irgendwie anders. Ich zog mich an und ging in den Thronsaal um meiner Arbeit nachzugehen. Dort angekommen, breiteten sich gleich Schmetterlinge in meinem Bauch aus, als ich Luzifer sah.

Er sah heute mal wieder so gut aus. Sein schwarzer Mantel brachte sein Auftreten richtig zu Geltung und zeigte einem Sofort, dass er kein gewöhnlicher Dämon war. Ich mochte die Art, wie er sich anzog, sich bewegte und sich gab. Man konnte gar nicht richtig in Worte fassen, wie sehr ich ihn begehrte. Mit zittrigen Händen überreichte ich ihm seinen Kelch, welcher mit Blut gefüllt war.

Plötzlich ging die Tür auf und Lazar betrat den Thronsaal. Mit herablassenden Blicken sah er mich an, was mich zum rasen brachte. Als ob er ein besserer Dämon wäre. Kurz kniete er von Luzifer nieder, bis dieser ihm die Erlaubnis gab, sich wieder zu erheben.

„Eure Majestät, sie haben heute eine Versammlung mit den sieben Satanen." Sagte Lazar und reichte Luzifer die Einladung rüber.

Dieser las sie sich kurz durch und schnaubte.

„Ach, wenn es denn sein muss."Sagte er und seine Stimme brachte mein Herz zum höher schlagen.

Lazar verbeugte sich noch einmal und verließ dann wieder den Thronsaal.