Chapter 3:Schuldeneinforderung

Warnung: Mini-Spoiler zum vierten und fünften Band!

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Schweißgebadet wachte er auf.

Einen Augenblick huschten seine Augen desorientiert durch den kleinen Raum, dann kam die Erinnerung.

„Scheiße!"

Wütend und verzweifelt schlug er die Hände vors Gesicht. Nicht genug damit, dass sein Tagleben schon der reinste Alptraum war, nein, jetzt wurde auch sein Schlaf zu einem.

Mit Ausnahme des Todesfluchs war alles genau so wie in seinem Traum gewesen. Voldemort hatte ihn zur Strafe für sein Versagen an den Rand der Bewusstlosigkeit gefoltert, und dann hatten sie Nuschka mitgenommen.

Für einen Außenstehenden mochte es vielleicht seltsam wirken, aber dieser Hund war sein Ein und Alles. Er war das einzige Geschöpf, zu dem er Zuneigung empfinden durfte und welches sie auch erwiderte.

Im Todesserkreis war es ein ungeschriebenes Gesetzt, dass man Menschen außerhalb des Zirkels nicht lieben durfte. Es wäre eine Schwäche gewesen und Schwächen wurden erbarmungslos ausgemerzt. Der betreffende Todesser wäre erpressbar gewesen und diese Gefahr ging Voldemort nicht ein.

Doch ein Haustier durfte man lieben, allerdings sollte es nicht so offen gezeigt werden.

Mit der Zeit aber war dieser Hund ihm als Freund so viel wert geworden wie es ein menschlicher Freund nur hätte sein können.

Was der dunklen Gemeinschaft offensichtlich nicht entgangen war. Und jetzt hatten sie seine einzige Schwachstelle, die er sich selbst erlaubt hatte, ausgenutzt. Jetzt musste er Severus Snape den Todessern ausliefern, koste es, was es wolle, tot oder lebendig.

Und er musste sich beeilen, denn sein Gebieter hatte ihm nur einen Monat Zeit gegeben, den Auftrag zu erfüllen. Er lächelte humorlos. Ein Monat! Was war schon ein Monat, wollte man Severus Snape fangen? Er, Avery, sollte in einem Monat das schaffen, was nunmehr seit drei Monaten keinem Todesser gelungen war!

Weil er dem Verräter Rache geschworen hatte, schien der dunkle Lord zu glauben, dass er es ernsthafter angehen würde als der Rest der Truppe. Dabei war er, wenn er ehrlich war, überhaupt nicht mehr scharf auf den Job (Ganz im Gegensatz zu Bellatrix Lestrange. Bella schien ihn förmlich für seine Aufgabe zu beneiden.).

Er hatte es einmal versucht, und da hatte er nicht nur ganz jämmerlich versagt, ihm war auch einiges klar geworden.

Severus hatte seine Talente als Spion vor ihnen geheimgehalten! Er gehörte zwar seinerzeit zum inneren Kreis um den schwarzen Lord, aber nur durch seine erwiesene Loyalität (Avery schnaubte) und seine Gabe für Zaubertränke

Wenn es jedoch um das Eindringen in Muggelhäusern ging oder um Spionage im Ministerium, Severus Snape war nach ein paar Auftritten einer der Letzten gewesen, die für solche Unterfangen ausgewählt wurden. Er hatte sich dermaßen tollpatschig angestellt, das er mehr hinderlich denn hilfreich gewesen war.

War das Schauspiel, Absicht gewesen? Wenn ja, warum? Arbeitete er auch damals schon für Dumbledore? Wann war er überhaupt zum Verräter geworden, ein Jahr vor dem Sturz des dunklen Lords, zwei Jahre? Hatte er denn jemals wirklich zu ihnen gehört? Oder hatte er sich von Anfang an eingeschlichen?

Aufstöhnend ließ Avery sich zurück in die Kissen fallen. Sein Kopf schwirrte ihm und es pochte unangenehm in seinen Schläfen. Er hatte einen Monat, um seinen ehemaligen Schulfreund umzubringen wenn er seine Nuschka retten wollte.

Und auch wenn er es nie wagen würde, es laut auszusprechen, so wünschte er doch ein ums andere Mal, Voldemort wäre in seinem Loch geblieben.

Nun aber, wo er zurück war, forderte er einen schweren Loyalitätsbeweis von Avery. Hatte der dunkle Lord nicht auch gesagt: „Ich will vierzehn Jahre zurückbezahlt haben, bevor ich dir vergebe!" Jetzt schien es langsam für ihn an der Zeit, die erste größere Rate abzuzahlen, der Lord forderte seine Schulden ein.

„Severus, jetzt heißt es: entweder du oder ich samt Nuschka. Denn wenn ich versage oder sterbe, werden sie sie kaum am Leben lassen."

Dann stutzte er. Der Gedanke, der sich gerade in seinen übermüdeten Kopf geschlichen hatte, ließ sämtliche Alarmglocken schrillen.

Verdammt, er hatte keinen Monat! Wenn es schlecht stand, hatte er nicht einmal eine Woche! Glaubte er etwa, sie würden Nuschka füttern? Oder pflegen? Sie hatte geblutet, als er sie das letzte Mal gesehen hatte!

Mit einem frustrierten Aufschrei sprang der Todesser aus dem Bett.

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Draußen, auf dem breiten Fenstersims, saß eine rabenschwarze Katze und wandte sich nachdenklich vom Fenster ab. Fast, als wolle sie sagen: „Wenn das mal keine Probleme gibt!"

Tbc . . .

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Danke, Cessilie für dein Review! (und das Lob)

Sorry, dass es so lange gedauert hat, war in letzter Zeit ein bisschen im Stress. (und es ist kein Ende in Sicht *buhu!* *heul* L

Wie findest du das Kapitel? Meiner Meinung nach geht's jetzt langsam bergauf mit dem Schreibstil. *sich duckt* Ich weiß, Eigenlob stinkt.

Na? Liest das hier noch jemand? *drohend in die runde guckt* So, jetzt hab ich schon das 3. Pitelchen fertig! (Obwohl die Handlung nicht großartig vorangeht *snif* na ja, selber Schuld, oder?)

Ich wünsch euch was!

Eure ChibiAngel16

Ach ja, hatt ich total vergessen: man sollte mindestens den vierten Band schon gelesen haben, sonst gehen die Zusammenhänge etwas verloren!