Chapter 4: Gescheiterte Ausweichmanöver

Dank an Cessille für ihre netten Reviews! *cessille ganz doll durchknuddel*

als Warnung vielleicht Gewalt/Dark ?

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Grau-weißer Dunstschleier hing über der Norkturngasse, als Avery an den zum Teil noch geschlossenen Läden vorbeirannte. Zu dieser Zeit waren kaum Leute unterwegs, auch wenn die meisten Schwarzmagier früh auf den Beinen waren, hatten sie hier etwas zu besorgen.

Viele von ihnen waren Adlige Reinblüter, die sich mit Geld hohe Ämter im Ministerium gesichert hatten, und in der Norkturngasse gesehen zu werden förderte nicht gerade den guten Ruf eines Zauberers.

Diese gewissermaßen erzwungene Heimlichtuerei hatte die Todesser immer gestört, doch im Moment war Avery für diesen Umstand mehr als dankbar.

Auf eine Begegnung mit Lucius Malfoy und dessen Kumpanen konnte er jetzt mehr als verzichten: Sie gaben ihm keine Chance, Severus zu fangen und betrachteten ihn deshalb bestimmt schon als Freiwild, das man ruhig ein bisschen quälen konnte, wenn man denn Lust und Zeit dafür hatte. Und Lust hatten sie immer.

Inständig hoffte Avery darauf, dass Mr. Borgin schon geöffnet hatte. Er verspürte nicht das geringste Verlangen, im kalten Oktoberwind darauf zu warten, dass entweder Mr. Borgin den Laden eröffnete oder Lucius samt seiner Bande ihn wartend antraf und ihn dann zu Avery-Todesser-Matschpampe verarbeitete.

Oder aber schlimmsten Falls, dass Severus ihn entdeckte, womit er immer und überall rechnen musste.

Wenn Avery nur ein kleines bisschen Glück hold war, lag der Zaubertrankprofessor jedoch immer noch in seinem wahrscheinlich grünen Himmelbett und träumte von blonden Schönheiten, die um seinen brodelnden Kessel tanzten.

Nie hatte der junge Todesser verstehen können, was sein Jahrgangskollege an diesen dämlichen Töpfen und Tränken fand, dass er scheinbar beschlossen hatte, sein ganzes Leben mit ihnen zu verbringen.

Seiner Meinung nach war ein Todessfluch viel effektiver als jedes Gift und außerdem schneller zur Hand.

Um allerdings auf Snape einen „Avada Kedavra" richten zu können musste man seiner erst einmal habhaft werden. Avery war nicht so arrogant zu glauben, dass ihm etwas gelingen würde, was bessere Todesser monatelang vergeblich versucht hatten.

Deswegen würde er doch dazu übergehen, Snape mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

Er selbst war ein miserabler Mixturhersteller, Snape würde bestimmt nicht darauf kommen, dass er für „seine" Rache Tränke verwenden wollte. Bei Borgin gab es sicherlich ein passendes Gift für einen Meister der Zaubertränke und wenn nicht, würde der Ladenbesitzer es bestimmt gegen ein entsprechendes Entgeld auftreiben können.

Er konnte nur beten, dass Borgin nicht schon von Severus bestochen worden war.

In diesem Moment riss ihn eine Hand auf seiner Schulter aus den Gedanken. Avery hasste Berührungen! „Fass mich nicht-"

„JA, WEN HABEN WIR DEN DA?!" ,dröhnte eine Stimme in sein Ohr, „AVERY, ALTES HAUS, WIE GEHT'S DIR?"

Besagter Todesser schlug sich gerade gedanklich auf die Stirn. War ja klar: die mieseste Zeit seines ohnehin beschissenen Lebens fing gerade an, und prompt traf er auf „Sloomy", die Person, die zu den schleimigsten und ekelhaft fröhlichsten überhaupt zählen musste, und wurde von eben diesem nach seinem Befinden gefragt! Scheiß Leben!

„Hi Sloom." stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und rang sich ein entsetzlich gekünsteltes Lächeln ab. „Tut mir leid, ich hab's eilig, ich muss noch zu Borgin und Burkes."

Am liebsten hätte er sich die Zunge abgebissen! Er war aber auch wirklich ein toller Geheimniskrämer! Er fasste einen Plan, und erzählte sofort dem Ersten, der ihn ansprach, ein paar Einzelheiten! Warum ging er nicht gleich zu Severus und fragte ihn nach einem seiner Meinung nach zu ihm passenden Rezept?

„SO EIN ZUFALL!" brüllte sein Gegenüber mit strahlendem Lächeln „DA WOLLT ICH HEUTE AUCH NOCH HIN!!"

Avery betete, dass nicht gleich das kommen würde, was er glaubte, aber –

„Lass uns zusammen hingehen!" Und schon hatte er den protestierenden Todesser mit seinem Schraubstockgriff an sich gepresst und schleifte ihn Richtung Laden.

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Die Gestalt im Schatten sehnte sich nach Schlaf.

 Auch ein Kind der Nacht braucht Erholung, und die Person, der seine momentane Aufmerksamkeit galt, schien nicht bereit, ihm allzu viel davon zukommen zu lassen.

Der Tag brach schon an, bald würden die meisten dunklen Ecken verschwinden, dann musste er sich neue Verstecke suchen. Es war immer schwierig am Tag. Nicht, dass es unmöglich gewesen wäre, für ihn war beim „Versteck spielen" so gut wie Nichts unmöglich, aber es war anstrengender.

Nachts konnte er in der Dunkelheit verschwinden, tagsüber dagegen musste er sich Menschenansammlungen zunutze machen. Ihm war die Nacht lieber!

Das Objekt seiner Aufmerksamkeit traf unten auf der Straße auf einen großen, grobschlächtigen Mann, der ihm nicht unbekannt war. Es war einer der Leute, die einem Spion sofort sympathisch sind, nicht etwa wegen ihrem Charakter, sondern wegen der Tatsache, dass sie einfach nicht leise reden konnten.

„Und schon gar nicht können sie aufhören, einen vollzutexten!" dachte der Mann mit einem Anflug von Mitleid, während er beobachtete, wie sein alter Bekannter zwischen ein paar Kilo Muskeln eingeklemmt und mitgezerrt wurde.

Er seufzte leise, das Tempo, das Avery angegeben hatte, war ihm deutlich lieber gewesen als der marathonreife Sprint, den Sloomy an den Tag legte.

Der Weg über die teilweise schrägen und ungleich hohen Dächer hatte eben auch seine Nachteile!

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„ZU" stellte Sloomy fest, und Avery glaubte einen leisen Hauch Enttäuschung herauszuhören. War es möglich, dass das Muskelmonster doch nicht immer fröhlich sein konnte?

Doch schon breitete sich wieder dieses Grinsen auf dessen Gesicht aus, das den Weg von London nach New York aufzeigte.

„NA, MACHT NICHTS, NICHT WAHR?" brüllte er heiter, während Avery mit sich selbst Wetten abschloss, ob zuerst sein Gehör oder seine Nerven streiken würden. „Warten wir eben und gehen solange noch einen trinken!" -Scheinbar würden doch die Nerven gewinnen.-

„Wirklich, Sloom, ich hab's eilig! Ich denke ich werde Borgin aus dem Bett klingeln. Vielleicht ein anderes Mal!"

„BIST DU VERRÜCKT?" -oder doch eher die Ohren?- „DER ALTE KNAUSER MERKT DANN SOFORT, DASS ES WICHTIG IST UND VERLANGT DAS DOPPELTE! ICH KANN DICH DOCH NICHT DEM RUIN ÜBERLASSEN!"

Und fröhlich pfeifend darüber, dass er seinen Kumpel gerade vor dem Existenzabsturz bewahrt hatte, beförderte er ihn unter Luftabschluss in Richtung Dark Hole, dem einzigen Pub in der Norkturngasse.

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In Borgin und Burkes schüttelte Mr. Borgin nachdenklich den Kopf.

Was sollte das denn? Erst waren diese beiden Typen vor seinem Laden aufgekreuzt, hatten sich vor die Eingangstür gestellt und sie angestarrt, als müsse sie sich jeden Moment in Luft auflösen und dann hatte der Große den Kleineren in den Schwitzkasten genommen und ihn in die Richtung befördert, aus der sie gerade gekommen waren.

Man könnte fast meinen, das Schild an seiner Tür würde „geschlossen" zeigen . . .

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Draußen, auf dem Dach des gegenüberliegenden Ladens, lächelte jemand selbstzufrieden. Wenn Averys „Besorgungen" ihm wichtig waren, würde er hierher zurückkehren.

„Bis dahin habe ich ein kleines Gespräch mit Mr. Borgin zu führen." dachte er grinsend.

Mit einem eleganten Schlenker seines Zauberstabs drehte sich das Schild auf die ursprüngliche Seite und der Mann machte sich daran, den hohen Beobachtungsposten für eine Weile zu verlassen.

Er wusste ja, wo Avery sich aufhielt, und er bezweifelte, dass es ihm gelang, sich allzu bald loszueisen.

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Im Pub war es zu jeder Zeit voll, stickig und verräuchert, es roch nach Tabak, Alkohol und Schlimmerem.

Avery hustete unwillkürlich, er bekam durch die rohe Behandlung ohnehin schon wenig Luft.

Sein für ihn eigentlich überflüssiger Begleiter sah sich über die Köpfe der Gäste hinweg nach weiteren Bekannten um. Schließlich schien er ein paar neue Opfer entdeckt zu haben, denn er winkte strahlend und bahnte sich, eine Pranke immer noch um Averys Handgelenk geklammert, seinen Weg zu den hinteren Tischen. Der Todesser stolperte entnervt hinterher.

„HEY IHR! LANGE NICHT GESEHEN! NOCH ALLES SENKRECHT IN DER HOSE?" lachend tilgte er die letzten Meter, die ihn von seinem Ziel trennten.

Lucius Malfoy erhob sich. „Guten Morgen, Sloomy! Was für eine - Überraschung!" Avery schloss entsetzt die Augen.

tbc . . .

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so, das war's dann erst mal wieder! was jetzt kommt, kennt ihr ja schon: da unten gibt es so ein nettes Kästchen, wo man dem Autor gründlich die Meinung sagen kann! Nichts wie hin mit euch! J hab ich schon erwähnt, dass ich keinen Beta-Leser habe? Nein? Dann sag ich's jetzt! *schild auf die stirn kleb*:BETALESER GESUCHT! (bevor die Rechtschreibfehler die Welt erobern!)

Bye!

Eure ChibiAngel

PS: mein längstes chappi bis jetz *freu*  *stolz ist*