Hallo Leute,

ich bin total glücklich, dass meine erste veröffentlichte Story schon einige Reviews bekommen hat. Und so nette. Freu

Takuto-kun: Netter Name, kommt sicher aus Zetsuai? Danke für die Blumen. Wäre fies, jetzt nicht weiter zuschreiben. Es werden voraussichtlich 14 Kapitel.

Kathleen Potter: Danke für das nette Kommentar. Tja, wie werden die beiden zusammenkommen? Da musst du weiter lesen. ;)

Little Lion: Ebenfalls danke. Als Draco- Fan fiel es mir schwer, ihn sterben zu lassen, aber ich wollte mal von der gängigen Norm der Draco- Harry- Beziehungen abweichen. Das Ganze wird ziemlich düster. Trotzdem wird die Liebe nicht zu kurz kommen, hoffe ich.
EIN BUND FÜRS LEBEN

3. Kapitel: Dumbledores Büro

Der Schulleiter von Hogwarts, Albus Dumbledore, lehnte sich in seinem großen Sessel zurück und seufzte. Vor ihm saßen die wichtigsten Mitglieder vom Orden des Phönix und zwei Schüler: Ron und Hermine.

„Zwei Wochen sind seitdem vergangen, und Harry ist immer noch im Schockzustand. Jedenfalls scheint es so", schloss er seinen Bericht.

Er blickte in die Runde, in der alle besorgte Gesichter hatten. Hermine war ihre Gefangenschaft noch immer anzusehen; auch wenn alle physischen Wunden längst verheilt waren, die seelischen würden noch länger brauchen. Sie blickte Dumbledore an und sprach zum ersten Mal mit einer leicht zitternden Stimme:

„Ich kann es fast nicht begreifen, dass ausgerechnet Draco Malfoy Harry geholfen hatte. Vor allem, dass er sogar den Todesfluch auf sich nehmen würde... Aber er hat auch mich gerettet!"Alle sahen sie aufmerksam an, als sie mit einer fast flüsternden Stimme berichtete, was sie vorher keinem anvertrauen konnte.

„Ich habe es erst nicht verstanden, aber jetzt... Einer der Todesser wollte mich... vergewaltigen, doch Draco hat ihn zurückgestoßen und gesagt, dass er doch nicht so ein widerliches Schlammblut anfassen wolle. Daraufhin hat mir dieser nur einen Tritt in den Bauch gegeben, aber von seinem Vorhaben abgelassen... Wenn ich ihm doch nur dafür danken könnte..."

Ron sah sie erschrocken an, er hatte so etwas insgeheim befürchtet, aber wollte seine Freundin nicht direkt darauf ansprechen. Er nahm sie in den Arm und spürte, wie lautlos Tränen sein Hemd durchdrangen. Mit flüsternden Worten tröstete er sie.

Die anderen sahen sie mitfühlend an, bis Lupin fragte: „Aber was ist nur mit Harry los? Ich meine, ich verstehe, dass er geschockt ist, aber es ist doch nicht das erstemal, dass er so eine Situation erlebt hat. Es klingt vielleicht etwas herzlos, aber als Sirius vor seinen Augen gestorben ist, hatte er nicht so einen lang anhaltenden Schock!"

Dumbledore nickte. „Aber Harry hatte seit Ende des vierten Schuljahrs seine Gefühle tief verschlossen, selbst ich weiß nicht, was in ihm vorgeht. Vielleicht war es jetzt einfach zu viel für ihn und die ganze Trauer bricht auf einmal hervor. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit."

Er stand auf und holte ein sehr altes, dickes Buch aus dem Regal hinter ihm. „Ich habe eine Vermutung, was tatsächlich geschehen ist."Zum ersten Mal hörten die Anwesenden, dass seine Stimme mutlos klang. „Wenn das, was ich befürchte, tatsächlich wahr ist, dann bleibt nicht mehr viel Hoffnung!"

„Aber wieso", rief Tonks aufgebracht, „wieso sollte der Tod von Malfoy, einem Schüler, der Harry das Leben zur Hölle gemacht hat, ihn so aus der Bahn werfen?"

Professor Snape, der natürlich auch mit dabei saß, entgegnete mit unterdrücktem Zorn: „Draco Malfoy hat schon seit Anfang des sechsten Schuljahrs euren geliebten Helden in Ruhe gelassen. Er hatte sich in seine Studien gestürzt, und wir wissen ja, was er sonst noch alles um die Ohren hatte!"Er stand auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Verdammt noch mal, mein Patenkind ist tot und ihr könnt nur schlecht über ihn reden, nach allem, was er für uns alle getan hat! Nur wegen ihm lebt euer Held noch!"

„Es ist ja gut, Severus. Ich verstehe Sie sehr gut!", versuchte Professor McGonagall ihn zu beruhigen.

Dumbledore öffnete das Buch und legte es vor alle hin. „Lest selbst, was mir so schwere Sorgen macht!"

Hermine hatte sich wieder beruhigt und beugte sich über das Buch und las vor:

Seelenpartner

Auch wenn unter Muggeln das Sprichwort: ‚Sie passen zusammen wie Seelenpartner' sehr geläufig ist, ist dieses Ereignis tatsächlich äußerst ungewöhnlich.

Seelenpartner sind Menschen, die sich vollständig ergänzen, das heißt, die beiden sind absolut gegensätzlich. Da jeder Mensch sich in seinem Leben ändert, sind echte Seelenpartner sehr selten, die Häufigkeit liegt bei einem Mal im Jahrtausend. Denn Seelenpartner müssen sich, bevor der Bund geschlossen wird, auch erst einmal treffen, und dies nur trägt zur Seltenheit bei.

Wenn zwei Menschen, egal welches Geschlecht, egal ob sie sich lieben oder hassen, sich treffen, und sich zu Seelenpartner ergänzen, können sie zu zweit Großartiges vollbringen, denn ihre Kraft und Macht wird vereint sein und damit um ein Vielfaches stärker sein als bei normalen Zauberern.

Muggel können zwar auch Seelenpartner untereinander haben, es kann auch ein Zauberer mit einem Muggel eine Seelenpartnerschaft schließen, doch nur unter Zauberern kann diese Kraft sich vollständig entfalten.

Allerdings es gibt auch eine Kehrseite. Wenn zwei Zauberer Seelenpartner sind und sich treffen, schließen die Seelen automatisch einen Bund. Oftmals wissen die Beteiligten gar nicht, dass es so ist, was eigentlich nicht weiter schlimm ist, solange sie nicht gegeneinander arbeiten.

Sollte jedoch einer der Seelenpartner sterben, dann hat der zweite auch nicht mehr lange zu leben! Denn die Seelen sind verbunden, wird der eine sterben, so stirbt auch der andere: die eine Seele ruft die andere zu sich!

Ein berühmter Fall einer Seelenpartnerschaft sind die großen Zauberer Godric Gryffindor und Salazar Slytherin. Als Freunde konnten sie Großes erschaffen, doch als der eine den anderen verriet und Streit entbrannte, konnte nur noch der Tod beide Seelen besänftigen.

Die letzte bekannte Seelenpartnerschaft ist aus dem Jahr 1387. Keiner wusste damals davon, erst als der eine Zauberer starb, starb auch eine andere Hexe, beide wussten nichts von ihrem Bund. Da die Verwandten um Diskretion bitten, werden die Namen nicht genannt.

Allen Anwesenden stockte der Atem, als Hermine dies vorlas. Nachdem sie geendet hatte, waren alle erst einmal einige Sekunden lang absolut still, bis sie auf einmal alle aufsprangen und durcheinander redeten:

„Das kann nicht sein!"

„Seelenpartnerschaften sind zu selten!"

„Ausgerechnet Malfoy soll sein Seelenpartner sein, wieso nicht dann gleich Voldemort!"

„Wird er sterben?"

„Was wird aus der Prophezeiung, wie soll die sich erfüllen?"

Dumbledore hob seine Hand und das Stimmengewirr beruhigte sich. Als er sich sicher war, dass alle zuhörten, sprach er sehr langsam und bedächtig: „Ich weiß, es ist sehr unwahrscheinlich, dass Harry Potter und Draco Malfoy eine Seelenpartnerschaft haben. Aber es stimmt, dass beide die absoluten Gegensätze sind... oder vielmehr waren, jetzt wo Draco tot ist. Weiße Magie – Schwarze Magie, sogar an den Leistungen in den unterschiedlichen Unterrichtsfächern sieht man es."

„Vielleicht ist es voreilig von mir, jetzt solche Schlüsse zu ziehen, aber eines stimmt doch: auch wenn Draco ein Spion für unsere Seite war, ohne dass jemand davon wusste, wieso sollte er für Harry in den Tod gehen? Er kannte die Prophezeiung nicht, nach seinem Wissen hätte auch jemand anderer Voldemort töten können. Wieso hat er sich zu diesem Schritt hinreißen lassen, der jedem von uns, wie ich glaube, schwer gefallen wäre. Selbst ich kann nicht sagen, ob ich genauso gehandelt hätte, denn es ist ein schwerer Entschluss, für jemanden anderen zu sterben."

„Auch glaube ich nicht, dass Draco in dem Moment rational gehandelt hat!", fuhr Dumbledore fort. „Er hat sich auf seinen Instinkt verlassen, und dieser war es, der ihn dazu bewegte, Harry mit seinem Körper zu schützen. Es spricht eigentlich alles für diese Theorie, nur die Unwahrscheinlichkeit einer solchen Begebenheit spricht dagegen."

„Ach ja, Ron, Voldemort kann niemandes Seelenpartner sein, denn seitdem Harry ihn vor 17 Jahren verbannt hat, hat er keine Seele mehr."Ron nickte beschämt, als Dumbledore dies sagte.

Die Mitglieder des Ordens, zu denen inzwischen auch Ron und Hermine gehörten, dachten lange nach.

Lupin war es, der als erster ihren einzigen Gedanken aussprach: „Was sollen wir tun, Albus? Wird Harry denn dann bald sterben? Wie ist das mit der Prophezeiung?"

Dumbledore nickte: „Die Prophezeiung könnte auch dann wahr sein. Denn Draco ist ein Teil von Harry und vice versa, und somit würde durch den Mord an Draco Harry durch Voldemorts Hand sterben."

„Vielleicht ist noch nicht alle Hoffnung verloren. Ich muss euch ein weiteres Geheimnis verraten, weshalb Voldemort von Anfang an hinter den Potters her war und nicht hinter den Longbottoms. Die Familie der Potter entstammt der Linie von Godric Gryffindors Erben. De facto ist Harry als letzter Überlebender dieser Familie der einzige Erbe von Godric Gryffindor. Er hat seine Macht geerbt, auch wenn sie sich erst später entfalten wird. Er ist stark!"

„Außerdem habe ich ein wenig Ahnenforschung auch bei Draco Malfoy angestellt. Es war sehr schwierig, denn die Malfoys haben nach Voldemorts Verbannung vor 16 Jahren ihre Abstammung gut vertuscht. Die Linie der Malfoys entstammt dem unehelichen Kind von Salazar Slytherins Vater, während Voldemort direkt Nachfahre von Salazar Slytherin persönlich ist. Die Malfoys entstammen der Halbschwester von Slytherin. Auch Draco wäre ein großer Zauberer geworden, zusammen mit Harry wären sie unschlagbar gewesen!"

„Aber dann ist doch jetzt alle Hoffnung verloren!", meinte Tonks verzweifelt.

„Wieso haben Sie das nicht früher herausgefunden, dann hätten wir Draco beschützen können. Er war auf sich allein gestellt, als er die Dunkle Seite verraten hatte!"Severus war sehr zornig und seine Augen glitzerten, ja, es schienen Tränen zu sein!

Albus sah ihn mitfühlend an, selbst er hatte nicht gewusst, dass Severus so viel an Draco lag. Er sprach bedächtig: „Wir können vorerst nichts tun. WIR können Harry nicht helfen. Aber Draco Malfoy ist nur physisch tot. Er hat keinen Körper mehr, das stimmt. Aber wenn jemand sogar sein Leben für einen anderen gibt, wie sollte die Seele dann zur Ruhe kommen, besonders wenn sie Seelenpartner sind? Wir müssen abwarten."

Die anderen nickten und verabschiedeten sich. Jeder hing seinen eigenen düsteren und sorgenvollen Gedanken nach.

TBC