Hallo,
wie versprochen, nun pünktlich das neue Kapitel.
Wie immer, vielen Dank an die netten Leute, die ein Review abgegeben haben:
Takuto-kun: tja, die Gedanken, immer so eine Sache. Werden jetzt aber erklärt.
kathleen potter: Und, wie war der 3. Film? Ich werde sicher noch mehr Kapitel schreiben, aber das Ende wird so oder so kommen (ich hab ein alternatives gefunden, aber ich bleib bei meinem ursprünglichen Plan).
Glaniel: Danke für das Angebot. Ich werde dir das nächste Kapitel vorher schicken, es ist noch nicht ganz fertig. Klar, wer wird den beiden schon folgen? Erraten!
Snuggles2: Auch schon den 3. Film gesehen? Wie es funktioniert zwischen den beiden, wird später noch erklärt (hab endlich eine logische Lösung gefunden, puh!).
Tach: ich liebe seine fiesen Kommentare, aber hier bei mir wird er soft! Ein gefallener Slytherin, so was! Ich liebe dieses Pairing auch!
Moin: Danke, es geht jetzt jede Woche, bzw. alle 2 Wochen weiter.
Also dann, viel Spaß mit dem Kapitel, das nächste wird spätestens in 2 Wochen kommen!
Crow
9. Rivalen unter sich
Draco ging Harry die vielen Stufen zum Astronomieturm hinterher. Er wusste, dass Harry gern dorthin ging, um etwas Ruhe zu haben, auch wenn hier öfters Liebespaare zu finden waren. Die Aussicht mit dem Quidditchfeld, dem See und den vielen Sternen übten eine besänftigende Wirkung auf Harry auf. Früher ging Harry immer gern an den See, dort hatte er einen kleinen versteckten Platz zwischen zwei Bäumen nah am Wasser. Doch das war nun zu gefährlich, da das Schutzschild von Dumbledore nicht bis dorthin ging.
Draco betrachtete Harry, wie er vor ihm die Treppen hoch schlich. Er konnte ihn trotz des Tarnumhangs sehen, aber das wunderte ihn nicht wirklich. Schließlich war er genauso, unsichtbar, fast wie ein Geist. Er hatte sich inzwischen schon an den Zustand gewöhnt und er fühlte sich selbst noch wie im Leben, nur viel leichter und freier. Aber als er Harry so ansah, wurde ihm bewusst, wie sehr er sich jetzt wünschte, ihn berühren zu können.
Oben angekommen setzte sich Harry zwischen die Zinnen auf der Aussichtsterrasse und betrachtete versunken die Landschaft. War jetzt wirklich bald das Ende gekommen. Aber was hieß das, das Ende? Das Ende von Voldemort, das Ende vom Krieg, oder vielleicht...das Ende von seiner eigenen Existenz? Harry fröstelte, und er schlang die Arme um sich. Es war kalt hier oben. Er sah überrascht auf, als Draco die Arme um ihn legte, doch leider konnten sie ihn nicht wärmen, er konnte ihn ja noch nicht mal fühlen. Leise seufzte er auf: ‚Warum kann das Leben nicht einmal unkompliziert sein?'
Draco...lange schon war sich Harry sicher, dass seine Gefühle zu ihm nicht aus Hass bestanden. Er hatte schon im sechsten Schuljahr bemerkt, dass Draco nur Theater spielte, wenngleich er auch ein sehr guter Schauspieler war. Seit damals konnten die Beleidigungen von ihm ihn nichts mehr anhaben, da er wusste, dass das nicht wirklich Draco war, sondern nur der Erbe der Malfoys, der in seiner Rolle bleiben musste. Es erstaunte Harry, dass niemand sonst hinter die eiskalte Maske des Slytherins blicken konnte, dass niemand sonst die Wahrheit vermutete. Aber auf der anderen Seite erkannte das ja auch niemand bei ihm, seine Maske hatte er über Jahre hinweg ebenfalls perfektioniert.
Der Tod von Draco hatte ihn nicht nur deshalb so sehr geschockt, weil er es nicht ertragen konnte, wenn jemand starb, sondern vor allem, dass jemand so direkt für IHN starb. Er hatte in der Stille der folgenden Wochen gespürt, dass er seinen alten Rivalen vermissen würde, da der Slytherin mit seinen gezielten fiesen Bemerkungen ihn in die Realität zurückholte. Er fühlte sich lebendig und wie ein normaler Mensch, wenn Malfoy ihn abfällig behandelte und nicht wie der tolle Held von Gryffindor. Er hatte sich manchmal dabei ertappt, sich zu wünschen, er hätte dessen Angebot zur Freundschaft im ersten Jahr nicht so schnell ausgeschlagen.
Doch mit Dracos „Rückkehr", erst nur als Stimme, dann sogar zumindest visuell, veränderten sich seine Gefühle für ihn. Der ehemalige Feind wurde über die Wochen hinweg zu einem Freund, der ihn verstand, vielleicht sogar besser als Ron. Er konnte mit ihm über Dinge reden, die seine glücklichen, von Tragödien verschonten Freunde nicht nachvollziehen konnte. Außerdem war Dracos Leben seinem nicht unähnlich, nur Draco konnte begreifen, wie es ist, in einer festgelegten Rolle zu leben.
Er hatte sich mehr als einmal dabei ertappt, das Gesicht von Draco sehen zu wollen. All diese Gefühle, zusammen mit der Trauer, die er bei dem Anblick von Dracos Grab empfunden hatte und dem Trost, den dieser ihm bei seinen Visionen geben konnte, hatten ihm die Augen geöffnet. Aber er wollte dies nicht zulassen, denn immerhin war Draco tot und damit keine Chance für irgendwelche tieferen... „Dinge". Soweit wollte er nie denken, außerdem...
„Ich wollte dich schon lange etwas fragen, Draco.....", durchbrach Harrys Stimme die Stille. Er drehte den Kopf und sah den Slytherin an. „Würdest du das jetzt auch tun, wenn du wieder lebendig wärst?" Er meinte damit nicht nur Dracos angedeutete Umarmung, sondern auch sein gesamtes Verhalten ihm gegenüber.
Der Slytherin sah ihn erstaunt an, doch dann verstand er, was Harry meinte. Sie waren sich seit dem...Ereignis sehr nahe gekommen, sowohl emotional als auch geistig. Doch erst, seit Draco tot war, konnten sie diese Verbindung erkennen und akzeptieren. Er stand auf und ging ein paar Schritte zurück, als wollte er vor dieser Konfrontation fliehen.
‚Ich.....', stammelte Draco, ‚Ich würde alles dafür tun, dich jetzt wirklich umarmen zu können!'
Harry errötete. „Aber ich verstehe das einfach nicht, wieso bist du so, wieso fühle ich so?"Er war verwirrt, das erinnerte ihn irgendwie an den Traum, den er nach Dracos Tod hatte. Doch bevor er noch weiterfragen konnte, wurde er von Dracos heiserer, stockenden Stimme unterbrochen, auch wenn er sie nur im Kopf hören konnte.
‚Harry, ich...das fällt mir furchtbar schwer, aber ich...kann mir ein Leben...eine Existenz...ohne dich nicht mehr vorstellen. Schon damals im Leben war der Höhepunkt des Tages immer die Streitereien und Wortgefechte, die wir uns geliefert haben. Und oft...habe ich von dir geträumt, Träume, die man von seinem Feind, den man hasste, eigentlich nicht haben dürfte.'
Draco blickte Harry mit Tränen in den Augen hoffnungslos an „Warum weiß ich jetzt erst, nach meinem Tod, dass ich dich mehr liebe als das Leben?", schrie er plötzlich laut in einer verzweifelten Stimme.
Harry sah ihn ungläubig an. Liebe? Draco liebte ihn? Und etwas anderes fiel ihm im auf. Er konnte Draco hören, nicht im Kopf, sondern durch seine Ohren. Der Junge, der lebt, spürte, wie ihm Tränen herunter liefen, die er so lange schon zurückgehalten hatte. Er dachte nicht mehr rational, sondern konnte nur noch an den Jungen denken, der schon immer die Hauptperson in all seinen Gedanken und Träumen war. Harry stand auf und stürzte sich wie ein Wirbelwind in Dracos Arme.
Wie durch ein Wunder glitt er nicht durch dessen Körper hindurch, sondern wurde von zwei starken Armen aufgefangen. Harry war etwas kleiner als Draco, der allerdings durch seine schmale Gestalt zierlicher wirkte, und den Gryffindor beschützend umfasste. Beide dachten nicht daran, wie es möglich sein konnte, dass Draco wieder einen festen Körper hatte, sondern umklammerten sich verzweifelt. Harry spürte mit seiner ganzen Seele, dass er nun den fehlenden Teil in seinem Leben gefunden hatte. Dieses Gefühl war stärker als jeder vernünftige Gedanke.
Sie sahen sich tief in die Augen; smaragdgrün traf auf silbergrau. Ihre Gesichter näherten sich langsam, bis sich beide Lippen in einem sanften Kuss trafen. Vorsichtig streiften sie ihre Lippen aneinander, bis Harry den Mund einen Spalt weit öffnete und Draco mit seiner Zunge hinein glitt. Immer leidenschaftlicher küssten sie sich und drängten sich so nah aneinander wie möglich. Harry spielte mit der linken Hand mit Dracos weichen Haaren, während seine rechte Hand weiter den Rücken hinunter glitt. Draco berührte sanft Harrys Wangen und küsste seinen Hals. Er war so glücklich, ihn endlich fühlen zu können. Ihre Küsse wurden immer heftiger und beide stöhnten leise auf, als sie sich langsam aneinander bewegten. Harrys Knie wurden weich und er wäre zu Boden gesunken, da eine eigenartige Schwäche von ihm Besitz ergriff, doch Draco hielt in fest umschlungen. Gemeinsam glitten sie auf den Boden, während der Kuss nicht unterbrochen wurde.
Doch diese stürmische Knutscherei blieb nicht ganz unentdeckt.
---------
Als Harry im Schlafsaal gestolpert war, hatte er Ron geweckt, der schon lange, aus Sorge um seinen Freund, einen leichten Schlaf hatte. Der Gryffindor eilte sofort zu Hermine, die als Vertrauensschülerin ein eigenes Zimmer hatte, und drang, ohne zu klopfen, in ihr Zimmer ein. Hermine schreckte auf, als die Tür ruckartig geöffnet wurde, denn sie verschloss sie nie, damit die Erstklässler jederzeit zu ihr kommen konnten.
„Ron, was soll das!", rief sie entrüstet aus, doch dann bemerkte sie seinen sorgenvolles Gesicht und fragte: „Ist etwas mit Harry passiert?"
Ron erklärte es ihr und murmelte auch eine Entschuldigung für sein unerlaubtes Eindringen. Doch Hermine sprang aus dem Bett, warf sich eine Robe um und packte ihn an der Hand, während sie aus der Tür hinauseilte. Ron hatte zum Glück im Schlafsaal die Karte des Herumtreibers eingesteckt und Hermine aktivierte sie. So sah sie nicht, dass Rons Gesichtfarbe seinen Haaren ähnelte, denn Hermine hatte seine Hand nicht losgelassen.
Da sie beide Angst hatten, Harry könnte etwas Dummes tun, nachdem sein Verhalten in den letzten Wochen mehr als nur sonderbar gewesen war, folgten sie ihm auf den Astronomieturm. Natürlich konnten sie weder Harry noch jemand anderen sehen, aber auf der Karte der Herumtreiber war deutlich Harrys Name zu erkennen.
Im Astronomieturm angekommen, erblickten sie dann auch Harry, als dieser den Tarnumhang achtlos fallen ließ und sich zwischen den Zinnen hinsetzte. Sie schlichen sich hinter einen Mauervorsprung vor dem Balkon, der von Zinnen umgeben war und lauschten mit angehaltenem Atem: Harry redete mit sich selbst.
„Hermine! Mit wem redet Harry denn?", flüsterte Ron hinter ihr, doch Hermine zuckte die Schultern, doch dann hörte sie Dracos Namen. Sie erstarrte, als sie das einseitige Gespräch belauschten, den bei Harrys letzter Frage war seine Stimme deutlicher geworden. War Harry jetzt völlig durchgedreht oder war doch jemand anwesend?
Und auf einmal rief eine laute, verzweifelte Stimme, die nicht Harrys war: „Warum weiß ich jetzt erst, nach meinem Tod, dass ich dich mehr liebe als das Leben?"Ron und Hermine zuckten zusammen, diese Stimme kam ihnen sehr bekannt vor. Vorsichtig schauten sie um die Ecke und erfroren förmlich in der Bewegung, als sie das Unglaubliche mit eigenen Augen sahen.
Dort, direkt vor ihnen, war Draco Malfoy! Er stand mit dem Rücken zu ihnen und breitete die Arme aus, in die sich Harry stürzte. Und was jetzt kam, darauf hätte niemand die beiden loyalen Freunde vorbereiten können: Draco Malfoy und Harry Potter küssten sich, als gäbe es kein Morgen mehr.
Nachdem sie das ein paar Minuten mit angesehen hatten, zog Hermine Ron zu sich und sie krabbelten leise zurück bis zur Treppe. Beide Gesichter waren bleicher als ein Gespenst und ihre Herzen klopften wie wild trotz des Schockes.
„Was zum Teufel geht da vor?", fragte Ron entsetzt, kaum dass sie außer Hörweite waren. „Er war tot, das weiß ich, wir haben seinen Leichnam gesehen, ein Avada Kedavra überlebt niemand!"Er rang verständnislos die Hände in der Luft.
„Außer Harry!"Hermine war fassungslos. „Wir müssen Dumbledore benachrichtigen, vielleicht ist das eine Falle!"Dieser Gedanke holte sie wieder in die Realität zurück, Dumbledore wusste immer eine Lösung. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was sie gesehen hatte, denn das war sicher nur eine üble Halluzination, der Schulleiter würde alles aufklären können.
So schnell wie möglich rannten beide bis zum Büro des Schulleiters. Hermine kannte das Passwort und sofort standen sie vor dem Schreibtisch, hinter dem, trotz später Stunde, Dumbledore sie durch seine Brille überrascht ansah. Auch wenn sein Anblick sicher zu jeder anderen Zeit für unterdrücktes Lachen gesorgt hätte (er trug eine lange weiße Zipfelmütze als Schlafhaube und sein Bart war als Zopf geflochten, damit er beim Schlafen nicht störte), waren Ron und Hermine weit davon entfernt.
„Wir haben... Malfoy...!"
„Er lebt...und Harry...!"
„Eine Falle...die beiden..!"
„Einen Moment, ich habe nichts verstanden! Bitte beruhigt euch doch," versuchte Dumbledore sie zu beschwichtigen und bedeutete ihnen, sich zu setzen.
„Jetzt eins nach dem anderen!"Er musterte sie sorgenvoll.
Hermine hatte sich wieder gefasst und berichtete: „Auf dem Astronomieturm hat Harry mit sich selbst gesprochen, oder vielmehr mit der Luft. Er sagte den Namen von Draco. Und auf einmal hörten wir Malfoys Stimme laut ausrufen, dass er Harry mehr lieben würde als sein Leben...Und dann haben wir IHN GESEHEN! Er und Harry....!"
Ron erzählte weiter, da Hermine die Luft ausging, denn sie hatte alles mit einem Atemzug erzählt. „Und jetzt knutschen Harry und jemand, der aussieht wie Malfoy, oben auf dem Astronomieturm! Das ist ein Weltuntergang!" Erschöpft ließ er sich in den Sessel fallen.
Dumbledore dachte darüber nach. Er hatte schon die Vermutung gehabt, dass Draco Malfoy nicht ganz so tot war, wie man nach seinem Leichnam vermuten könnte. Er hob die Hände und sprach in einem ruhigen Tonfall: „Erinnert ihr euch noch an das, was in dem Buch über Seelenverwandte stand?"
Die beiden nickten. „Ich hatte schon vor längerer Zeit bemerkt, dass Harry in Gedanken mit jemand anderem zu sprechen scheint! Wahrscheinlich ist der Geist von Draco Malfoy irgendwie zurückgekehrt!", sprach er bedächtig. Er hatte schon so eine Idee, wie das möglich sein konnte, wollte aber noch nicht davon erzählen, bis er sich absolut sicher war.
„Aber es war kein Geist, er sah aus wie lebendig. Und der Körper ist real, sonst könnten die beiden nicht...!"Hermine wurde rot im Gesicht.
„Tja, das ist eine Überraschung. Nicht nur Seelenpartner, sondern auch verliebt! Wenn Draco leben würde, wären die beiden unschlagbar!"Er schmunzelte in seinen Bart hinein, wurde aber sofort wieder ernst, als er an die Hoffnungslosigkeit dieser Situation dachte. Harry Potter war für ihn nicht nur ein Schüler seiner Schule, die ihm immer am Herzen lagen, sondern er war auch der Sohn von seinen besten Freunden und Gefolgsleuten. Seit er ihn im ersten Schuljahr wieder gesehen hatte, war Harry für ihn wie ein Enkel geworden. Er hatte mit Sorge beobachtet, wie der Junge scheinbar vom Kind zum Jugendlichen wurde, aber in Wirklichkeit schon seit dem vierten Schuljahr ein Erwachsener war, der sich seiner Verantwortung und seiner Pflichten voll bewusst war.
Dumbledore seufzte tief auf. Der Tod von Cedric und dann von Harrys Patenonkel Sirius hatten den Jungen komplett verändert, er zog sich in sich zurück und spielte vor seinen Freunden immer den verlässlichen und optimistischen Freund, während er innerlich immer verzweifelter wurde. Der Schulleiter hatte immer gehofft, dass nach dem Ende des Krieges Harry endlich auch Glück finden würde, doch nun sah die Sache schlecht aus.
Dumbledore stand auf. „Es ist an der Zeit, etwas Licht in die Sache zu bringen!"Er winkte den beiden. „Bitte begleitet mich, ich muss unbedingt mit Harry sprechen! Und mit Mr. Malfoy, falls ich ihn auch sehen werde!"
TBC
Hallo Leute, ich würde mich ganz riesig freuen, wenn ihr ein Review hinterlasst. Vorschläge und Anregungen sind sehr erwünscht! Bitte!
wie versprochen, nun pünktlich das neue Kapitel.
Wie immer, vielen Dank an die netten Leute, die ein Review abgegeben haben:
Takuto-kun: tja, die Gedanken, immer so eine Sache. Werden jetzt aber erklärt.
kathleen potter: Und, wie war der 3. Film? Ich werde sicher noch mehr Kapitel schreiben, aber das Ende wird so oder so kommen (ich hab ein alternatives gefunden, aber ich bleib bei meinem ursprünglichen Plan).
Glaniel: Danke für das Angebot. Ich werde dir das nächste Kapitel vorher schicken, es ist noch nicht ganz fertig. Klar, wer wird den beiden schon folgen? Erraten!
Snuggles2: Auch schon den 3. Film gesehen? Wie es funktioniert zwischen den beiden, wird später noch erklärt (hab endlich eine logische Lösung gefunden, puh!).
Tach: ich liebe seine fiesen Kommentare, aber hier bei mir wird er soft! Ein gefallener Slytherin, so was! Ich liebe dieses Pairing auch!
Moin: Danke, es geht jetzt jede Woche, bzw. alle 2 Wochen weiter.
Also dann, viel Spaß mit dem Kapitel, das nächste wird spätestens in 2 Wochen kommen!
Crow
EIN BUND FÜRS LEBEN
9. Rivalen unter sich
Draco ging Harry die vielen Stufen zum Astronomieturm hinterher. Er wusste, dass Harry gern dorthin ging, um etwas Ruhe zu haben, auch wenn hier öfters Liebespaare zu finden waren. Die Aussicht mit dem Quidditchfeld, dem See und den vielen Sternen übten eine besänftigende Wirkung auf Harry auf. Früher ging Harry immer gern an den See, dort hatte er einen kleinen versteckten Platz zwischen zwei Bäumen nah am Wasser. Doch das war nun zu gefährlich, da das Schutzschild von Dumbledore nicht bis dorthin ging.
Draco betrachtete Harry, wie er vor ihm die Treppen hoch schlich. Er konnte ihn trotz des Tarnumhangs sehen, aber das wunderte ihn nicht wirklich. Schließlich war er genauso, unsichtbar, fast wie ein Geist. Er hatte sich inzwischen schon an den Zustand gewöhnt und er fühlte sich selbst noch wie im Leben, nur viel leichter und freier. Aber als er Harry so ansah, wurde ihm bewusst, wie sehr er sich jetzt wünschte, ihn berühren zu können.
Oben angekommen setzte sich Harry zwischen die Zinnen auf der Aussichtsterrasse und betrachtete versunken die Landschaft. War jetzt wirklich bald das Ende gekommen. Aber was hieß das, das Ende? Das Ende von Voldemort, das Ende vom Krieg, oder vielleicht...das Ende von seiner eigenen Existenz? Harry fröstelte, und er schlang die Arme um sich. Es war kalt hier oben. Er sah überrascht auf, als Draco die Arme um ihn legte, doch leider konnten sie ihn nicht wärmen, er konnte ihn ja noch nicht mal fühlen. Leise seufzte er auf: ‚Warum kann das Leben nicht einmal unkompliziert sein?'
Draco...lange schon war sich Harry sicher, dass seine Gefühle zu ihm nicht aus Hass bestanden. Er hatte schon im sechsten Schuljahr bemerkt, dass Draco nur Theater spielte, wenngleich er auch ein sehr guter Schauspieler war. Seit damals konnten die Beleidigungen von ihm ihn nichts mehr anhaben, da er wusste, dass das nicht wirklich Draco war, sondern nur der Erbe der Malfoys, der in seiner Rolle bleiben musste. Es erstaunte Harry, dass niemand sonst hinter die eiskalte Maske des Slytherins blicken konnte, dass niemand sonst die Wahrheit vermutete. Aber auf der anderen Seite erkannte das ja auch niemand bei ihm, seine Maske hatte er über Jahre hinweg ebenfalls perfektioniert.
Der Tod von Draco hatte ihn nicht nur deshalb so sehr geschockt, weil er es nicht ertragen konnte, wenn jemand starb, sondern vor allem, dass jemand so direkt für IHN starb. Er hatte in der Stille der folgenden Wochen gespürt, dass er seinen alten Rivalen vermissen würde, da der Slytherin mit seinen gezielten fiesen Bemerkungen ihn in die Realität zurückholte. Er fühlte sich lebendig und wie ein normaler Mensch, wenn Malfoy ihn abfällig behandelte und nicht wie der tolle Held von Gryffindor. Er hatte sich manchmal dabei ertappt, sich zu wünschen, er hätte dessen Angebot zur Freundschaft im ersten Jahr nicht so schnell ausgeschlagen.
Doch mit Dracos „Rückkehr", erst nur als Stimme, dann sogar zumindest visuell, veränderten sich seine Gefühle für ihn. Der ehemalige Feind wurde über die Wochen hinweg zu einem Freund, der ihn verstand, vielleicht sogar besser als Ron. Er konnte mit ihm über Dinge reden, die seine glücklichen, von Tragödien verschonten Freunde nicht nachvollziehen konnte. Außerdem war Dracos Leben seinem nicht unähnlich, nur Draco konnte begreifen, wie es ist, in einer festgelegten Rolle zu leben.
Er hatte sich mehr als einmal dabei ertappt, das Gesicht von Draco sehen zu wollen. All diese Gefühle, zusammen mit der Trauer, die er bei dem Anblick von Dracos Grab empfunden hatte und dem Trost, den dieser ihm bei seinen Visionen geben konnte, hatten ihm die Augen geöffnet. Aber er wollte dies nicht zulassen, denn immerhin war Draco tot und damit keine Chance für irgendwelche tieferen... „Dinge". Soweit wollte er nie denken, außerdem...
„Ich wollte dich schon lange etwas fragen, Draco.....", durchbrach Harrys Stimme die Stille. Er drehte den Kopf und sah den Slytherin an. „Würdest du das jetzt auch tun, wenn du wieder lebendig wärst?" Er meinte damit nicht nur Dracos angedeutete Umarmung, sondern auch sein gesamtes Verhalten ihm gegenüber.
Der Slytherin sah ihn erstaunt an, doch dann verstand er, was Harry meinte. Sie waren sich seit dem...Ereignis sehr nahe gekommen, sowohl emotional als auch geistig. Doch erst, seit Draco tot war, konnten sie diese Verbindung erkennen und akzeptieren. Er stand auf und ging ein paar Schritte zurück, als wollte er vor dieser Konfrontation fliehen.
‚Ich.....', stammelte Draco, ‚Ich würde alles dafür tun, dich jetzt wirklich umarmen zu können!'
Harry errötete. „Aber ich verstehe das einfach nicht, wieso bist du so, wieso fühle ich so?"Er war verwirrt, das erinnerte ihn irgendwie an den Traum, den er nach Dracos Tod hatte. Doch bevor er noch weiterfragen konnte, wurde er von Dracos heiserer, stockenden Stimme unterbrochen, auch wenn er sie nur im Kopf hören konnte.
‚Harry, ich...das fällt mir furchtbar schwer, aber ich...kann mir ein Leben...eine Existenz...ohne dich nicht mehr vorstellen. Schon damals im Leben war der Höhepunkt des Tages immer die Streitereien und Wortgefechte, die wir uns geliefert haben. Und oft...habe ich von dir geträumt, Träume, die man von seinem Feind, den man hasste, eigentlich nicht haben dürfte.'
Draco blickte Harry mit Tränen in den Augen hoffnungslos an „Warum weiß ich jetzt erst, nach meinem Tod, dass ich dich mehr liebe als das Leben?", schrie er plötzlich laut in einer verzweifelten Stimme.
Harry sah ihn ungläubig an. Liebe? Draco liebte ihn? Und etwas anderes fiel ihm im auf. Er konnte Draco hören, nicht im Kopf, sondern durch seine Ohren. Der Junge, der lebt, spürte, wie ihm Tränen herunter liefen, die er so lange schon zurückgehalten hatte. Er dachte nicht mehr rational, sondern konnte nur noch an den Jungen denken, der schon immer die Hauptperson in all seinen Gedanken und Träumen war. Harry stand auf und stürzte sich wie ein Wirbelwind in Dracos Arme.
Wie durch ein Wunder glitt er nicht durch dessen Körper hindurch, sondern wurde von zwei starken Armen aufgefangen. Harry war etwas kleiner als Draco, der allerdings durch seine schmale Gestalt zierlicher wirkte, und den Gryffindor beschützend umfasste. Beide dachten nicht daran, wie es möglich sein konnte, dass Draco wieder einen festen Körper hatte, sondern umklammerten sich verzweifelt. Harry spürte mit seiner ganzen Seele, dass er nun den fehlenden Teil in seinem Leben gefunden hatte. Dieses Gefühl war stärker als jeder vernünftige Gedanke.
Sie sahen sich tief in die Augen; smaragdgrün traf auf silbergrau. Ihre Gesichter näherten sich langsam, bis sich beide Lippen in einem sanften Kuss trafen. Vorsichtig streiften sie ihre Lippen aneinander, bis Harry den Mund einen Spalt weit öffnete und Draco mit seiner Zunge hinein glitt. Immer leidenschaftlicher küssten sie sich und drängten sich so nah aneinander wie möglich. Harry spielte mit der linken Hand mit Dracos weichen Haaren, während seine rechte Hand weiter den Rücken hinunter glitt. Draco berührte sanft Harrys Wangen und küsste seinen Hals. Er war so glücklich, ihn endlich fühlen zu können. Ihre Küsse wurden immer heftiger und beide stöhnten leise auf, als sie sich langsam aneinander bewegten. Harrys Knie wurden weich und er wäre zu Boden gesunken, da eine eigenartige Schwäche von ihm Besitz ergriff, doch Draco hielt in fest umschlungen. Gemeinsam glitten sie auf den Boden, während der Kuss nicht unterbrochen wurde.
Doch diese stürmische Knutscherei blieb nicht ganz unentdeckt.
---------
Als Harry im Schlafsaal gestolpert war, hatte er Ron geweckt, der schon lange, aus Sorge um seinen Freund, einen leichten Schlaf hatte. Der Gryffindor eilte sofort zu Hermine, die als Vertrauensschülerin ein eigenes Zimmer hatte, und drang, ohne zu klopfen, in ihr Zimmer ein. Hermine schreckte auf, als die Tür ruckartig geöffnet wurde, denn sie verschloss sie nie, damit die Erstklässler jederzeit zu ihr kommen konnten.
„Ron, was soll das!", rief sie entrüstet aus, doch dann bemerkte sie seinen sorgenvolles Gesicht und fragte: „Ist etwas mit Harry passiert?"
Ron erklärte es ihr und murmelte auch eine Entschuldigung für sein unerlaubtes Eindringen. Doch Hermine sprang aus dem Bett, warf sich eine Robe um und packte ihn an der Hand, während sie aus der Tür hinauseilte. Ron hatte zum Glück im Schlafsaal die Karte des Herumtreibers eingesteckt und Hermine aktivierte sie. So sah sie nicht, dass Rons Gesichtfarbe seinen Haaren ähnelte, denn Hermine hatte seine Hand nicht losgelassen.
Da sie beide Angst hatten, Harry könnte etwas Dummes tun, nachdem sein Verhalten in den letzten Wochen mehr als nur sonderbar gewesen war, folgten sie ihm auf den Astronomieturm. Natürlich konnten sie weder Harry noch jemand anderen sehen, aber auf der Karte der Herumtreiber war deutlich Harrys Name zu erkennen.
Im Astronomieturm angekommen, erblickten sie dann auch Harry, als dieser den Tarnumhang achtlos fallen ließ und sich zwischen den Zinnen hinsetzte. Sie schlichen sich hinter einen Mauervorsprung vor dem Balkon, der von Zinnen umgeben war und lauschten mit angehaltenem Atem: Harry redete mit sich selbst.
„Hermine! Mit wem redet Harry denn?", flüsterte Ron hinter ihr, doch Hermine zuckte die Schultern, doch dann hörte sie Dracos Namen. Sie erstarrte, als sie das einseitige Gespräch belauschten, den bei Harrys letzter Frage war seine Stimme deutlicher geworden. War Harry jetzt völlig durchgedreht oder war doch jemand anwesend?
Und auf einmal rief eine laute, verzweifelte Stimme, die nicht Harrys war: „Warum weiß ich jetzt erst, nach meinem Tod, dass ich dich mehr liebe als das Leben?"Ron und Hermine zuckten zusammen, diese Stimme kam ihnen sehr bekannt vor. Vorsichtig schauten sie um die Ecke und erfroren förmlich in der Bewegung, als sie das Unglaubliche mit eigenen Augen sahen.
Dort, direkt vor ihnen, war Draco Malfoy! Er stand mit dem Rücken zu ihnen und breitete die Arme aus, in die sich Harry stürzte. Und was jetzt kam, darauf hätte niemand die beiden loyalen Freunde vorbereiten können: Draco Malfoy und Harry Potter küssten sich, als gäbe es kein Morgen mehr.
Nachdem sie das ein paar Minuten mit angesehen hatten, zog Hermine Ron zu sich und sie krabbelten leise zurück bis zur Treppe. Beide Gesichter waren bleicher als ein Gespenst und ihre Herzen klopften wie wild trotz des Schockes.
„Was zum Teufel geht da vor?", fragte Ron entsetzt, kaum dass sie außer Hörweite waren. „Er war tot, das weiß ich, wir haben seinen Leichnam gesehen, ein Avada Kedavra überlebt niemand!"Er rang verständnislos die Hände in der Luft.
„Außer Harry!"Hermine war fassungslos. „Wir müssen Dumbledore benachrichtigen, vielleicht ist das eine Falle!"Dieser Gedanke holte sie wieder in die Realität zurück, Dumbledore wusste immer eine Lösung. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was sie gesehen hatte, denn das war sicher nur eine üble Halluzination, der Schulleiter würde alles aufklären können.
So schnell wie möglich rannten beide bis zum Büro des Schulleiters. Hermine kannte das Passwort und sofort standen sie vor dem Schreibtisch, hinter dem, trotz später Stunde, Dumbledore sie durch seine Brille überrascht ansah. Auch wenn sein Anblick sicher zu jeder anderen Zeit für unterdrücktes Lachen gesorgt hätte (er trug eine lange weiße Zipfelmütze als Schlafhaube und sein Bart war als Zopf geflochten, damit er beim Schlafen nicht störte), waren Ron und Hermine weit davon entfernt.
„Wir haben... Malfoy...!"
„Er lebt...und Harry...!"
„Eine Falle...die beiden..!"
„Einen Moment, ich habe nichts verstanden! Bitte beruhigt euch doch," versuchte Dumbledore sie zu beschwichtigen und bedeutete ihnen, sich zu setzen.
„Jetzt eins nach dem anderen!"Er musterte sie sorgenvoll.
Hermine hatte sich wieder gefasst und berichtete: „Auf dem Astronomieturm hat Harry mit sich selbst gesprochen, oder vielmehr mit der Luft. Er sagte den Namen von Draco. Und auf einmal hörten wir Malfoys Stimme laut ausrufen, dass er Harry mehr lieben würde als sein Leben...Und dann haben wir IHN GESEHEN! Er und Harry....!"
Ron erzählte weiter, da Hermine die Luft ausging, denn sie hatte alles mit einem Atemzug erzählt. „Und jetzt knutschen Harry und jemand, der aussieht wie Malfoy, oben auf dem Astronomieturm! Das ist ein Weltuntergang!" Erschöpft ließ er sich in den Sessel fallen.
Dumbledore dachte darüber nach. Er hatte schon die Vermutung gehabt, dass Draco Malfoy nicht ganz so tot war, wie man nach seinem Leichnam vermuten könnte. Er hob die Hände und sprach in einem ruhigen Tonfall: „Erinnert ihr euch noch an das, was in dem Buch über Seelenverwandte stand?"
Die beiden nickten. „Ich hatte schon vor längerer Zeit bemerkt, dass Harry in Gedanken mit jemand anderem zu sprechen scheint! Wahrscheinlich ist der Geist von Draco Malfoy irgendwie zurückgekehrt!", sprach er bedächtig. Er hatte schon so eine Idee, wie das möglich sein konnte, wollte aber noch nicht davon erzählen, bis er sich absolut sicher war.
„Aber es war kein Geist, er sah aus wie lebendig. Und der Körper ist real, sonst könnten die beiden nicht...!"Hermine wurde rot im Gesicht.
„Tja, das ist eine Überraschung. Nicht nur Seelenpartner, sondern auch verliebt! Wenn Draco leben würde, wären die beiden unschlagbar!"Er schmunzelte in seinen Bart hinein, wurde aber sofort wieder ernst, als er an die Hoffnungslosigkeit dieser Situation dachte. Harry Potter war für ihn nicht nur ein Schüler seiner Schule, die ihm immer am Herzen lagen, sondern er war auch der Sohn von seinen besten Freunden und Gefolgsleuten. Seit er ihn im ersten Schuljahr wieder gesehen hatte, war Harry für ihn wie ein Enkel geworden. Er hatte mit Sorge beobachtet, wie der Junge scheinbar vom Kind zum Jugendlichen wurde, aber in Wirklichkeit schon seit dem vierten Schuljahr ein Erwachsener war, der sich seiner Verantwortung und seiner Pflichten voll bewusst war.
Dumbledore seufzte tief auf. Der Tod von Cedric und dann von Harrys Patenonkel Sirius hatten den Jungen komplett verändert, er zog sich in sich zurück und spielte vor seinen Freunden immer den verlässlichen und optimistischen Freund, während er innerlich immer verzweifelter wurde. Der Schulleiter hatte immer gehofft, dass nach dem Ende des Krieges Harry endlich auch Glück finden würde, doch nun sah die Sache schlecht aus.
Dumbledore stand auf. „Es ist an der Zeit, etwas Licht in die Sache zu bringen!"Er winkte den beiden. „Bitte begleitet mich, ich muss unbedingt mit Harry sprechen! Und mit Mr. Malfoy, falls ich ihn auch sehen werde!"
TBC
Hallo Leute, ich würde mich ganz riesig freuen, wenn ihr ein Review hinterlasst. Vorschläge und Anregungen sind sehr erwünscht! Bitte!
