vorsichtig um Ecke
Hallo!
Tut mir Leid, dass ich so lange nicht mehr weiter geschrieben habe, aber ich hatte eine künstlerische Blockade und hatte nebenbei noch so einiges zu tun, aber hier geht es ja auch gleich weiter. Ok, „gleich"ist vielleicht etwas übertrieben (
Ich möchte mich bei euch allen bedanken, die mir reviewt haben!!!!!!! DANKE LEUTE! Umso mehr Angst hatte ich euch das nächste Kapitel zu präsentieren. Ich hatte es eigentlich ganz anders geplant, aber so wie ich es machen wollte, hat es einfach nicht geklappt.
Trotzdem hoffe ich, dass euch, das vorletzte Kapitel gefällt – ja richtig gelesen. Es ist nicht das letzte Kapitel, da Irrlicht – ein ganz ganz dickes DANKESCHÖN, das du mein Kapitel durchgelesen hast und nach Fehlern durchsucht hast – der Meinung war, dass ich es nicht so lassen konnte. Ursprünglich sollte das das letzte Kapitel werden. Nachdem ich es also noch mal gelesen hatte, musste ich ihr zustimmen und ich bin gerade dabei das letzte Kapitel zu schreiben.
Ohne also weiteres dazu zu sagen, hier kommt das vorletzte Kapitelchen:
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„Trinkt das", sagte sie sanft und half dem verletzten Mann sich aufzurichten, um trinken zu können. Sie wischte sich erschöpft über ihre Stirn, während er trank.
Viel lieber wäre sie jetzt bei den Kindern, die sicher Todesängste durch gestanden hatten, aber sie kannte sich mit Heilkräutern und Wunden aus und jede und jeder, der davon etwas verstand, wurde gebeten zu helfen. Es war im Grunde keine Bitte, sondern ein Befehl. Welcher normale Mensch hätte so was abgelehnt? Sie sah sich in dem Raum um. So viele verletzte Männer, so viele, die vielleicht nicht mal die nächsten Stunden überleben würden....
Mit einem zuversichtlichen Lächeln half sie dem Mann sich wieder hinzulegen. Er war nicht viel älter als sie....blondes Haar und kräftig gebaut...ein Bein hatte man ihm absägen müssen und einen Arm hatte er gebrochen. „Ich komme in einer Stunde wieder", sagte die junge Frau leise und drückte sanft seine Hand, doch der Mann war mit Hilfe des Tees schon längst in der Welt der Träume.
Sie stand auf und spürte wie ihre Beine und Füße schmerzten. Seit Stunden war sie von einem Verletzten zum nächsten gegangen, hatte ihnen gut zugesprochen, kleinere Wunden gesäubert und verbunden, ihnen zu essen und zu trinken gegeben....
Suchend blickte sie sich um....suchen brauchte sie im Grunde nicht, da jeder einzelne Mann ihre Hilfe bräuchte, die Frage war nur, wo sie als erstes hingehen sollte...
Zwei Männer bahnten sich einen Weg durch den Raum, sie trugen eine in weiße Laken gehüllte Gestalt. Ihr Blick glitt zu Boden und sie schickte ein kurzes Gebet zu den Göttern. Noch ein Toter....wie viele würden es wohl noch werden?
In wenigen Schritten war sie bei dem nächsten verletzten Mann und kniete sich neben sein Lager, das aus einem weißen Laken bestand. Die Häuser der Heilung waren vollkommen überfüllt und man hatte die großen Wirtshäuser als Heilungsstätten umfunktioniert. Sie stellte die Schüssel Wasser neben sich und begann vorsichtig, den Mann von trockenem Blut und Schmutz von seinem Gesicht und den Händen zu säubern.
Dieser Verletzte hatte alle seine Körperteile noch, aber eine tiefe Wunde klaffte an seinem Arm. Sie blickte auf und suchte die oberste Heilerin. In einer Ecke fand sie die kleine zierliche Frau und winkte sie zu sich.
Die Heilerin übernahm den Verwundeten. „Geh zu den Häusern, wir brauchen mehr Öl und Salbe", befahl die Frau. Die Jüngere nickte und ging hinaus.
Vor der Tür des Wirtshauses „Zum Großen Fass"blieb sie stehen und sah in den Himmel. Ein Kampf war vorüber und zum ersten Mal seit Wochen zeigte sich die Sonne wieder. Von leichten Wolken bedeckt blickte sie auf die Erde nieder. Minas Tirith hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, aber Rohan war gekommen und mit ihm der Sieg. Ein Schauder überlief ihren Rücken, als sie an das Todesheer dachte, das die letzten Feinde in der Stadt getötet hatte.
Faraday seufzte leise und ging die Straße entlang. Die Häuser der Heilung befanden sich im oberen Stadtring. Hier und da eilte eine Heilerin an ihr vorbei oder Männer in Rüstung, die nicht schwer verletzt waren, so das ihnen die traurige Aufgabe zuteil wurde die Toten aus den Häusern der Heilung zu tragen.
Ihre Gesichter waren ausdruckslos... Ihre Rüstung konnte man unter dem getrockneten Blut und Dreck kaum erkennen...
Als sie das Haupthaus betrat, blieb sie für ein paar Sekunden stehen. Auch hier eilten Heilerinnen und Heiler von einem Verwundeten zum nächsten... Ihre Frage, wo Iliona war, quittierten alle mit einem gestressten Schulterzucken oder einem Kopfschütteln. Iliona war die höchste Heilerin in Gondor und ihr unterstanden alle, die in Minas Tirith als Heiler oder Heilerinnen bekannt waren.
So ging sie erst in die Waschküche, um frisches Wasser in ihre Schüssel zu geben.
Der Boden und das kleine Becken, wo normalerweise das dreckige Wasser geleert wurde, waren rot vom Blut der Verwundeten. Ein einziger Blick genügte und ihr Magen drehte sich um. Das Wasser stand blutrot wie eine Vorahnung im Becken.
Warum schütteten sie das Wasser nicht irgendwo weg? Sie tauchte die Schüssel in ein anderes Becken, das sauberes Wasser beinhaltete, aber lange würde das auch nicht reichen. Was man dann ohne sauberes Wasser machen würde, wollte sie sich gar nicht vorstellen....Sie kehrte dem Raum und dem dunklen Wasser den Rücken und trat wieder in den Gang hinaus.
Die junge Frau irrte, auf der Suche nach der Heilerin umher, bis sie zu einem stilleren Bereich des Hauses kam. Sie war nicht oft in diesen Häusern gewesen und hoffte sich nicht verlaufen zu haben. Zu ihrer linken und zu ihrer rechten befanden sich Türen, die sicherlich zu kleineren Krankenzimmern führte.
Ein großer kräftig gebauter Mann öffnete plötzlich eine Tür zu ihrer linken. Er sah ungeheuer traurig und besorgt aus. Er erblickte Faraday mit der Schüssel Wasser in der Hand. „Mir fällt es schwer, ihn alleine zu lassen, aber es gibt noch vieles, was getan werden muss", sagte er langsam zu ihr. „Könntet Ihr...?"Faraday verstand und nickte.
Der Mann ließ sie in das kleine Zimmer und schloss hinter ihr die Tür. Das erste, was ihr auffiel, war, dass dieser Verletzte sehr wichtig sein musste, denn wieso sollte er sonst in einem Zimmer alleine sein?
Das Zimmer war dunkel gehalten. Die Vorhänge verhinderten, dass die Sonne hereindrang. Nur ein paar Kerzen standen im Raum verteilt und tauchten das Zimmer ein trübes Licht. Es erinnerte sie sehr an ein Grab und sie schluckte hart. Hatte man den Mann hier gelassen, damit er in Frieden sterben konnte?
Wo war seine Familie? Außer ihr befand sich niemand in diesem Zimmer.
Faraday ging auf das Bett zu und setzte sich neben den Kranken, der ihr nicht das Gesicht zuwandte. Sie stellte die Wasserschüssel auf den Boden. Als sie wieder zu dem Kranken sah, hielt sie inne. Er hatte ihr den Kopf zugedreht, aber seine Haare hingen ihm so ins Gesicht, dass sie es nicht sehen konnte. Diese Kleidung, diese Haare... mit zitternden Fingern schob sie einzelne Strähnen aus dem Gesicht des Mannes.
„Faramir..."brachte sie leise hervor und Tränen begannen sich in ihren Augen zu sammeln. Sie hatte gehört, dass er schwer verletzt wurde, aber sie hatte ihn noch nicht mit eigenen Augen gesehen. Er war bleich, fast so weiß wie das Laken. Schweiß bedeckte sowohl sein Gesicht, als auch den Rest seines Körpers. Man hatte ihm sein Hemd ausgezogen und nur das Laken bedeckte ihn.
Ein großer Verband war quer über seinem Oberkörper befestigt. Sein rechter Arm steckte gänzlich in einem weißen Verband. Sein Gesicht und sein anderer Arm waren von Schrammen und kleineren Wunden übersäht.
Vorsichtig nahm sie eine seiner Hände in die ihre und strich mit der anderen Hand über seine Wange. Sie atmete tief durch, bevor sie leise und langsam zu Summen begann. Faraday wusste nicht, ob er sie hören konnte, aber es gab auch ihr ein gutes Gefühl....
„All around me are familiar faces
worn out places, worn out faces
bright and early for their daily races
going nowhere, going nowhere
their tears are filling up their glasses
no expression, no expression
hide my head I want to drown my sorrow
no tomorrow, no tomorrow"
Sie lächelte leicht, als Faramir sich kaum merklich regte. Erneut strich sie sanft über seine und eine Träne lief ihr über das Gesicht. So viele Männer hatten ihr Leben lassen müssen, dabei war der Krieg noch nicht mal vorüber. Es war nur ein vorübergehender Sieg. Die junge Frau atmete tief durch, bevor sie leise weiter sang:
„...and I find it kind of funny
I find it kind of sad
the dreams in which I'm dying
are the best I've ever had
I find it hard to tell you
'cause I find it hard to take
when people run in circles
it's a very very
mad world..."
„Das ist sie tatsächlich..."sagte plötzlich eine Stimme und Faraday drehte sich erschrocken um. Ein Mann stand wie aus dem Nichts neben ihr. Seine Kleidung war verdreckt und abgenutzt wie die aller Männer, die auf den Feldern gekämpft hatten. Er sah aus als ob er schon seit Tagen und Wochen ohne Rast unterwegs gewesen wäre und doch hatten seine grauen Augen einen sehr wachen Ausdruck.
„Es tut mir Leid, Herr. Ich habe Euch nicht kommen hören..."entschuldigte sie sich und stand schnell auf, um den Fremden an das Bett von Faramir zu lassen. „Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen, Ihr habt den Herrn Faramir sicherlich mit Eurem Gesang erfreut", sagte er. Sie wurde leicht rot und schüttelte langsam den Kopf. Der Fremde war nicht zu Faramir getreten und sah sie immer noch durchdringend an.
Sie warf einen sanften und besorgten Blick auf Faramir und schickte ein Gebet zu den Göttern. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf Faramirs Arm.
„Ich glaube nicht, dass dem Herrn Faramir mein Lied.... "sie brach ab, als ihr bewusst wurde, dass der Fremde Faramir wahrscheinlich helfen wollte und sie ihm im Wege stand.
„Entschuldigt..."sagte sie und ging schnell an ihm vorbei zur Tür. „Musik ist die beste Medizin, "sagte er so leise, dass sie nicht wusste ob sie ihn richtig verstanden hatte. Sie drehte sich um und sah, dass der Fremde ihre Position an Faramirs Bett übernommen hatte. Er blickte kurz auf und schenkte ihr ein knappes Lächeln bevor er sich wieder dem Kranken zuwandte.
Ihr Blick blieb ein letztes Mal an Faramir hängen. Blass und schwach lag er in diesem Bett. Was würde aus Minas Tirith und den Menschen werden, wenn sie auch nun den letzten Statthalter verlieren würden, denn das war er nun nach dem Tod seines Vaters... Sie wischte die Tränen weg. Wie konnte sie nur an so was denken? Faramir würde nicht sterben. Er war stark, er schaffte das!
Sie konnte die tiefe Stimme des Fremden hören, der leise auf den Verwundeten einredete. Seine Stimme war angenehm tröstend. Faraday lächelte leicht. Faramir würde mit Hilfe des Fremden wieder gesund werden, das spürte sie... Die junge Frau drehte sich um und ging mit dem stummen Versprechen wieder zu kommen...
Sie hatte die kleine, sehr mitgenommene blaue Blume nicht bemerkt, die der Fremde an einem Knopfloch seines Mantels befestigt hatte....
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Das Lied gehört auch nicht mir, sondern gehört Gary Jules oder dem der es vor ihm gesungen hat und heißt Mad World. Braucht ihr noch eine Übersetzung? Na gut, hier ist sie – wie immer ohne Gewähr:
Um mich herum sehe ich bekannte Gesichter,
trostlose Gegenden, trostlose Gesichter,
Immer pünktlich am Start für den täglichen Trott.
Nirgendwo gehen sie hin, nirgendwo kommen sie an,
ihre Tränen füllen Gläser,
ohne Gefühle zu zeigen, gefühllos
ich verstecke mein Gesicht, will meinen Kummer ertränken.
Ich finde es irgendwie lustig
Und irgendwie finde ich es traurig,
dass die Träume in denen ich sterbe,
die besten sind die ich habe
ich finde es schwer dir zu sagen,
weil ich es selbst kaum verstehe,
dass die Menschen im Kreis laufen
Es ist eine verrückte Welt, eine verrückte Welt...
So und nun komm ich zu den schon etwas alt gewordenen Reviews, die ich von Herzen gerne immer beantworte!
An Irrlicht74:
Ich kann dir gar nicht genug danken! Vielen, vielen Dank, dass du mein Kapitel durchgelesen hast, auch wenn das hier ein wenig anders geworden ist. Klar benutz ich dich gern als Beta böse grins. Ich hoffe, dass du das bloß nicht bereust ;-) Was die Fortsetzung angeht: ich habe da schon einige Ideen...mal sehen vielleicht schaffe ich es noch heute sie in die Tat um zu setzen.
An Gwendolyn:
Freut mich, dass es dir gefallen hat und dass du trotz der langen Zeit dran geblieben bist. Diesmal hoffe ich doch auch, oder?
An Tashira:
rot werdend Ähm ja, ich hoffe es gefällt dir auch weiterhin...wenn du trotz der langen Pause mir noch treu bist...
An Arlessiar:
Du bleibst mir doch hoffentlich auch noch erhalten oder? Schön, dass es dir gefallen hat, vor allem da ich schon dachte, dass ich etwas zu dick aufgetragen hatte oder habe g
An Mykena:
Das vorletzte Kapitel grins. Hoffe, dass du mir trotzdem gewogen bleibst lieb guck
An desi – bin zu faul alles auszuschreiben und will es meinem Rechtschreibprogramm nicht schon schwieriger machen ;-) :
Danke für dein Kompliment rot werd Ich fand die Szene auch so furchtbar traurig und wenn ich das Buch nicht schon vorher gelesen hätte, dann hatte ich mit dem Tod von Faramir gerechnet snief und Denethor hat es einfach nicht besser verdient...die Sache mit dem Scheiterhaufen mein ich.
An alle:
Noch mal ein dickes dickes Dankeschön, dass ihr es bis hierhin geschafft habt alle ganz doll knuddel Reviewt nur weiter so fleißig!!!
Hallo!
Tut mir Leid, dass ich so lange nicht mehr weiter geschrieben habe, aber ich hatte eine künstlerische Blockade und hatte nebenbei noch so einiges zu tun, aber hier geht es ja auch gleich weiter. Ok, „gleich"ist vielleicht etwas übertrieben (
Ich möchte mich bei euch allen bedanken, die mir reviewt haben!!!!!!! DANKE LEUTE! Umso mehr Angst hatte ich euch das nächste Kapitel zu präsentieren. Ich hatte es eigentlich ganz anders geplant, aber so wie ich es machen wollte, hat es einfach nicht geklappt.
Trotzdem hoffe ich, dass euch, das vorletzte Kapitel gefällt – ja richtig gelesen. Es ist nicht das letzte Kapitel, da Irrlicht – ein ganz ganz dickes DANKESCHÖN, das du mein Kapitel durchgelesen hast und nach Fehlern durchsucht hast – der Meinung war, dass ich es nicht so lassen konnte. Ursprünglich sollte das das letzte Kapitel werden. Nachdem ich es also noch mal gelesen hatte, musste ich ihr zustimmen und ich bin gerade dabei das letzte Kapitel zu schreiben.
Ohne also weiteres dazu zu sagen, hier kommt das vorletzte Kapitelchen:
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„Trinkt das", sagte sie sanft und half dem verletzten Mann sich aufzurichten, um trinken zu können. Sie wischte sich erschöpft über ihre Stirn, während er trank.
Viel lieber wäre sie jetzt bei den Kindern, die sicher Todesängste durch gestanden hatten, aber sie kannte sich mit Heilkräutern und Wunden aus und jede und jeder, der davon etwas verstand, wurde gebeten zu helfen. Es war im Grunde keine Bitte, sondern ein Befehl. Welcher normale Mensch hätte so was abgelehnt? Sie sah sich in dem Raum um. So viele verletzte Männer, so viele, die vielleicht nicht mal die nächsten Stunden überleben würden....
Mit einem zuversichtlichen Lächeln half sie dem Mann sich wieder hinzulegen. Er war nicht viel älter als sie....blondes Haar und kräftig gebaut...ein Bein hatte man ihm absägen müssen und einen Arm hatte er gebrochen. „Ich komme in einer Stunde wieder", sagte die junge Frau leise und drückte sanft seine Hand, doch der Mann war mit Hilfe des Tees schon längst in der Welt der Träume.
Sie stand auf und spürte wie ihre Beine und Füße schmerzten. Seit Stunden war sie von einem Verletzten zum nächsten gegangen, hatte ihnen gut zugesprochen, kleinere Wunden gesäubert und verbunden, ihnen zu essen und zu trinken gegeben....
Suchend blickte sie sich um....suchen brauchte sie im Grunde nicht, da jeder einzelne Mann ihre Hilfe bräuchte, die Frage war nur, wo sie als erstes hingehen sollte...
Zwei Männer bahnten sich einen Weg durch den Raum, sie trugen eine in weiße Laken gehüllte Gestalt. Ihr Blick glitt zu Boden und sie schickte ein kurzes Gebet zu den Göttern. Noch ein Toter....wie viele würden es wohl noch werden?
In wenigen Schritten war sie bei dem nächsten verletzten Mann und kniete sich neben sein Lager, das aus einem weißen Laken bestand. Die Häuser der Heilung waren vollkommen überfüllt und man hatte die großen Wirtshäuser als Heilungsstätten umfunktioniert. Sie stellte die Schüssel Wasser neben sich und begann vorsichtig, den Mann von trockenem Blut und Schmutz von seinem Gesicht und den Händen zu säubern.
Dieser Verletzte hatte alle seine Körperteile noch, aber eine tiefe Wunde klaffte an seinem Arm. Sie blickte auf und suchte die oberste Heilerin. In einer Ecke fand sie die kleine zierliche Frau und winkte sie zu sich.
Die Heilerin übernahm den Verwundeten. „Geh zu den Häusern, wir brauchen mehr Öl und Salbe", befahl die Frau. Die Jüngere nickte und ging hinaus.
Vor der Tür des Wirtshauses „Zum Großen Fass"blieb sie stehen und sah in den Himmel. Ein Kampf war vorüber und zum ersten Mal seit Wochen zeigte sich die Sonne wieder. Von leichten Wolken bedeckt blickte sie auf die Erde nieder. Minas Tirith hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, aber Rohan war gekommen und mit ihm der Sieg. Ein Schauder überlief ihren Rücken, als sie an das Todesheer dachte, das die letzten Feinde in der Stadt getötet hatte.
Faraday seufzte leise und ging die Straße entlang. Die Häuser der Heilung befanden sich im oberen Stadtring. Hier und da eilte eine Heilerin an ihr vorbei oder Männer in Rüstung, die nicht schwer verletzt waren, so das ihnen die traurige Aufgabe zuteil wurde die Toten aus den Häusern der Heilung zu tragen.
Ihre Gesichter waren ausdruckslos... Ihre Rüstung konnte man unter dem getrockneten Blut und Dreck kaum erkennen...
Als sie das Haupthaus betrat, blieb sie für ein paar Sekunden stehen. Auch hier eilten Heilerinnen und Heiler von einem Verwundeten zum nächsten... Ihre Frage, wo Iliona war, quittierten alle mit einem gestressten Schulterzucken oder einem Kopfschütteln. Iliona war die höchste Heilerin in Gondor und ihr unterstanden alle, die in Minas Tirith als Heiler oder Heilerinnen bekannt waren.
So ging sie erst in die Waschküche, um frisches Wasser in ihre Schüssel zu geben.
Der Boden und das kleine Becken, wo normalerweise das dreckige Wasser geleert wurde, waren rot vom Blut der Verwundeten. Ein einziger Blick genügte und ihr Magen drehte sich um. Das Wasser stand blutrot wie eine Vorahnung im Becken.
Warum schütteten sie das Wasser nicht irgendwo weg? Sie tauchte die Schüssel in ein anderes Becken, das sauberes Wasser beinhaltete, aber lange würde das auch nicht reichen. Was man dann ohne sauberes Wasser machen würde, wollte sie sich gar nicht vorstellen....Sie kehrte dem Raum und dem dunklen Wasser den Rücken und trat wieder in den Gang hinaus.
Die junge Frau irrte, auf der Suche nach der Heilerin umher, bis sie zu einem stilleren Bereich des Hauses kam. Sie war nicht oft in diesen Häusern gewesen und hoffte sich nicht verlaufen zu haben. Zu ihrer linken und zu ihrer rechten befanden sich Türen, die sicherlich zu kleineren Krankenzimmern führte.
Ein großer kräftig gebauter Mann öffnete plötzlich eine Tür zu ihrer linken. Er sah ungeheuer traurig und besorgt aus. Er erblickte Faraday mit der Schüssel Wasser in der Hand. „Mir fällt es schwer, ihn alleine zu lassen, aber es gibt noch vieles, was getan werden muss", sagte er langsam zu ihr. „Könntet Ihr...?"Faraday verstand und nickte.
Der Mann ließ sie in das kleine Zimmer und schloss hinter ihr die Tür. Das erste, was ihr auffiel, war, dass dieser Verletzte sehr wichtig sein musste, denn wieso sollte er sonst in einem Zimmer alleine sein?
Das Zimmer war dunkel gehalten. Die Vorhänge verhinderten, dass die Sonne hereindrang. Nur ein paar Kerzen standen im Raum verteilt und tauchten das Zimmer ein trübes Licht. Es erinnerte sie sehr an ein Grab und sie schluckte hart. Hatte man den Mann hier gelassen, damit er in Frieden sterben konnte?
Wo war seine Familie? Außer ihr befand sich niemand in diesem Zimmer.
Faraday ging auf das Bett zu und setzte sich neben den Kranken, der ihr nicht das Gesicht zuwandte. Sie stellte die Wasserschüssel auf den Boden. Als sie wieder zu dem Kranken sah, hielt sie inne. Er hatte ihr den Kopf zugedreht, aber seine Haare hingen ihm so ins Gesicht, dass sie es nicht sehen konnte. Diese Kleidung, diese Haare... mit zitternden Fingern schob sie einzelne Strähnen aus dem Gesicht des Mannes.
„Faramir..."brachte sie leise hervor und Tränen begannen sich in ihren Augen zu sammeln. Sie hatte gehört, dass er schwer verletzt wurde, aber sie hatte ihn noch nicht mit eigenen Augen gesehen. Er war bleich, fast so weiß wie das Laken. Schweiß bedeckte sowohl sein Gesicht, als auch den Rest seines Körpers. Man hatte ihm sein Hemd ausgezogen und nur das Laken bedeckte ihn.
Ein großer Verband war quer über seinem Oberkörper befestigt. Sein rechter Arm steckte gänzlich in einem weißen Verband. Sein Gesicht und sein anderer Arm waren von Schrammen und kleineren Wunden übersäht.
Vorsichtig nahm sie eine seiner Hände in die ihre und strich mit der anderen Hand über seine Wange. Sie atmete tief durch, bevor sie leise und langsam zu Summen begann. Faraday wusste nicht, ob er sie hören konnte, aber es gab auch ihr ein gutes Gefühl....
„All around me are familiar faces
worn out places, worn out faces
bright and early for their daily races
going nowhere, going nowhere
their tears are filling up their glasses
no expression, no expression
hide my head I want to drown my sorrow
no tomorrow, no tomorrow"
Sie lächelte leicht, als Faramir sich kaum merklich regte. Erneut strich sie sanft über seine und eine Träne lief ihr über das Gesicht. So viele Männer hatten ihr Leben lassen müssen, dabei war der Krieg noch nicht mal vorüber. Es war nur ein vorübergehender Sieg. Die junge Frau atmete tief durch, bevor sie leise weiter sang:
„...and I find it kind of funny
I find it kind of sad
the dreams in which I'm dying
are the best I've ever had
I find it hard to tell you
'cause I find it hard to take
when people run in circles
it's a very very
mad world..."
„Das ist sie tatsächlich..."sagte plötzlich eine Stimme und Faraday drehte sich erschrocken um. Ein Mann stand wie aus dem Nichts neben ihr. Seine Kleidung war verdreckt und abgenutzt wie die aller Männer, die auf den Feldern gekämpft hatten. Er sah aus als ob er schon seit Tagen und Wochen ohne Rast unterwegs gewesen wäre und doch hatten seine grauen Augen einen sehr wachen Ausdruck.
„Es tut mir Leid, Herr. Ich habe Euch nicht kommen hören..."entschuldigte sie sich und stand schnell auf, um den Fremden an das Bett von Faramir zu lassen. „Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen, Ihr habt den Herrn Faramir sicherlich mit Eurem Gesang erfreut", sagte er. Sie wurde leicht rot und schüttelte langsam den Kopf. Der Fremde war nicht zu Faramir getreten und sah sie immer noch durchdringend an.
Sie warf einen sanften und besorgten Blick auf Faramir und schickte ein Gebet zu den Göttern. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf Faramirs Arm.
„Ich glaube nicht, dass dem Herrn Faramir mein Lied.... "sie brach ab, als ihr bewusst wurde, dass der Fremde Faramir wahrscheinlich helfen wollte und sie ihm im Wege stand.
„Entschuldigt..."sagte sie und ging schnell an ihm vorbei zur Tür. „Musik ist die beste Medizin, "sagte er so leise, dass sie nicht wusste ob sie ihn richtig verstanden hatte. Sie drehte sich um und sah, dass der Fremde ihre Position an Faramirs Bett übernommen hatte. Er blickte kurz auf und schenkte ihr ein knappes Lächeln bevor er sich wieder dem Kranken zuwandte.
Ihr Blick blieb ein letztes Mal an Faramir hängen. Blass und schwach lag er in diesem Bett. Was würde aus Minas Tirith und den Menschen werden, wenn sie auch nun den letzten Statthalter verlieren würden, denn das war er nun nach dem Tod seines Vaters... Sie wischte die Tränen weg. Wie konnte sie nur an so was denken? Faramir würde nicht sterben. Er war stark, er schaffte das!
Sie konnte die tiefe Stimme des Fremden hören, der leise auf den Verwundeten einredete. Seine Stimme war angenehm tröstend. Faraday lächelte leicht. Faramir würde mit Hilfe des Fremden wieder gesund werden, das spürte sie... Die junge Frau drehte sich um und ging mit dem stummen Versprechen wieder zu kommen...
Sie hatte die kleine, sehr mitgenommene blaue Blume nicht bemerkt, die der Fremde an einem Knopfloch seines Mantels befestigt hatte....
HDRHDRHDRHDRHDRHDRHDRHDRHDRHDRHDRHDRHDRHDR
Das Lied gehört auch nicht mir, sondern gehört Gary Jules oder dem der es vor ihm gesungen hat und heißt Mad World. Braucht ihr noch eine Übersetzung? Na gut, hier ist sie – wie immer ohne Gewähr:
Um mich herum sehe ich bekannte Gesichter,
trostlose Gegenden, trostlose Gesichter,
Immer pünktlich am Start für den täglichen Trott.
Nirgendwo gehen sie hin, nirgendwo kommen sie an,
ihre Tränen füllen Gläser,
ohne Gefühle zu zeigen, gefühllos
ich verstecke mein Gesicht, will meinen Kummer ertränken.
Ich finde es irgendwie lustig
Und irgendwie finde ich es traurig,
dass die Träume in denen ich sterbe,
die besten sind die ich habe
ich finde es schwer dir zu sagen,
weil ich es selbst kaum verstehe,
dass die Menschen im Kreis laufen
Es ist eine verrückte Welt, eine verrückte Welt...
So und nun komm ich zu den schon etwas alt gewordenen Reviews, die ich von Herzen gerne immer beantworte!
An Irrlicht74:
Ich kann dir gar nicht genug danken! Vielen, vielen Dank, dass du mein Kapitel durchgelesen hast, auch wenn das hier ein wenig anders geworden ist. Klar benutz ich dich gern als Beta böse grins. Ich hoffe, dass du das bloß nicht bereust ;-) Was die Fortsetzung angeht: ich habe da schon einige Ideen...mal sehen vielleicht schaffe ich es noch heute sie in die Tat um zu setzen.
An Gwendolyn:
Freut mich, dass es dir gefallen hat und dass du trotz der langen Zeit dran geblieben bist. Diesmal hoffe ich doch auch, oder?
An Tashira:
rot werdend Ähm ja, ich hoffe es gefällt dir auch weiterhin...wenn du trotz der langen Pause mir noch treu bist...
An Arlessiar:
Du bleibst mir doch hoffentlich auch noch erhalten oder? Schön, dass es dir gefallen hat, vor allem da ich schon dachte, dass ich etwas zu dick aufgetragen hatte oder habe g
An Mykena:
Das vorletzte Kapitel grins. Hoffe, dass du mir trotzdem gewogen bleibst lieb guck
An desi – bin zu faul alles auszuschreiben und will es meinem Rechtschreibprogramm nicht schon schwieriger machen ;-) :
Danke für dein Kompliment rot werd Ich fand die Szene auch so furchtbar traurig und wenn ich das Buch nicht schon vorher gelesen hätte, dann hatte ich mit dem Tod von Faramir gerechnet snief und Denethor hat es einfach nicht besser verdient...die Sache mit dem Scheiterhaufen mein ich.
An alle:
Noch mal ein dickes dickes Dankeschön, dass ihr es bis hierhin geschafft habt alle ganz doll knuddel Reviewt nur weiter so fleißig!!!
